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Full text of "Die Kunst und AltertumsDenkmale im Königreich Württemberg Jagstkreis"

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Die  Kunst-  und 
Altertums-denkmale  im 


Eduard  Paulus,  Ernst  Flechter,  Eugen  Gradmann, 
Württemberg  (Germany).  Ministerium  des  ... 


MIKIlIf 

LIBRARY 


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3)ie 

Äunfl-  ttti6  Hnerfum$-^enfima(e 

im  J&önigreic^ 

lÖüritemBer^. 

^ 


DOCUMENTS  DEPARTMENT 

NOV  29  1961 


LIBHAW 

UNWEESITY  Of  CA'JfCSMIA 


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ÄaU. 


3)ic 

^unat»  unii  ^itrrtuma» 

I 

X>fnhtnalr 

im 

Ä^önigreii^  ^iirtfcm^er^, 

3m  Huftrag 

6c6  ä.  ’JiliniPcriums  6cs  Äirc^en-  un&  ^c^nrmcfens 

^erauagegeben  oon 

(äÖMtö  p.  un6  3)=  dwgen  ^rabmanw 

weiCanb  Jl^onfervator  Ägf.  .ftonfcrpaior 

3npctitar. 

lagpkreia. 

(grjlB  ]fairte: 

®berämtBr  ^aUn,  Cratl$l)eim,  ®Untangnt,  ^ailborf,  ^erabrniin,  (3mfinb,  goll. 

Bearbeitet  oon 

(Eugen  <5ra6mann. 


CfeUngen  a.  4i5.  * 

^auf  Ttcff  IJerfa^  (^ax  S($reii>er). 
1907. 


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Srcintr  & pfeifftr,  Kgl,  Qofbud>bruc((r,  Stuttgart. 


K8 

v'.3:| 


IJorwort. 

2Tad^bem  ^err  D6«rftubicnrat  Dr.  üon  ^aulug  in  bcn  Siu^eftanb  getreten, 
ift  bic  bienftüd^e  SJerpflid^tung  5ur  ^Bearbeitung  be§  toürttembergifd^en  Snöcnta^erf^ 
im  1899  auf  ben  Untcrjcid^netcn  al3  9'Ja^foIger  im  ?Imt  beS  5tonfert)Otor§ 

übergegangen. 

@inc  langtüicrigc  Shonf^eit  beS  neuen  5lonfcröatorS  unb  fpöter  au^crorbentlid^e, 
mit  bem  2:obe  eiueS  ?lmtcigenoffen  jufammenijängenbe  J)ien[tgefd^äfte  ^aben  bo§ 
3nöentarifation8tücr!  nergögert,  waö  bet  Herausgeber  fetbft  am  meiften  bebauert,  ber 
@ingettjeil)tc  aber  oerfteben  mirb. 

®on  bem  Unterjeidbneten  ift  ber  3!ejt  öerfaftt  unb  bie  Sffuftration  rebigiert 
fWinbeftenS  bem  9iei(btum  ber  3ttuftration  ift  bie  5Berjögerung  beS  SBerfS  5U  gute 
gefommen,  no(^  ÜJiafegabc  ber  gegebenen  SKittel.  ?tucb  ber  Umfang  beS  XejtcS  mufete 
ertoeitert  werben,  wenn  baS  SBert  nat^  wie  tiot  ben  9tnforberungen  entfpreeben  follte, 
bie  man  an  ein  beutfebeS  ®enfmälerWer!  fteöt,  inSbefonbere  amb  ben  ^(nforberungen 
bet  ^rajiS.  3)er  ßreiS  ber  ©egenftänbe,  bie  alS  2)enfmälct  betrachtet  unb  gehütet 
Werben,  b^t  firf)  Ickten  3fab>^3cbnt  überrafebenb  Weit  auSgebebnt. 

S)er  neue  ©eorbeiter  b^it  fi<b  bemüht,  trob  ber  grüneren  unb  gebröngteren  f^üüe 
üon  ifiotijen  boeb  einen  lesbaren  ^ejt  ju  geben  unb  feinen  allju  empfinblicben  ©egenfab 
ju  ber  glänjenben  ®arfteflung  feines  Vorgängers  auffommen  ju  loffen. 

5ür  einjelne  9KitteiIungen  ift  ber  H^röuSgeber  jablreicben  ^nxQW,  meift  OrtS^ 
geiftlicben,  311  3)anf  üerpflicbtet;  in  befonberem  3Kafj  ben  Herren  ^rofeffor  Dr.  Hcrtlein, 
früher  in  SrailSbeim,  jebt  in  Hci^^nbcim,  ^rofeffor  a.  2).  Dr.  Äurb  in  ©üwangen, 
Pfarrer  D.  Voffert  in  9?abem,  JKeftor  Dr.  ÄlauS  unb  Äaplan  SBefer  in  ©münb, 
9?ecbtSanwaIt  ?(be,  ^rofeffor  Dr.  geb^cifen  unb  ^rof.  Dr.  Äolb  in  Hott,  Äaplan 
Hngmann  in  Äomburg,  Dbcrfinanjrat  H-  3J?üIIer  hier. 

3u  biefem  SnöentartejteS  gehören  00m  VilberatlaS  bie  2!afeln 

37—53  bcS  früher  crfchienenen  ^weiten  VanbeS  unb  oon  bem  fürälicb  abgefcbloffenen 
britten  ®anb  (©rgänjung)  bie  2^afetn  1—49. 

2)ie  neiioeröffentlichten  Zeichnungen  finb  üon  bcn  Herren  ?lrcbitcften  % ßabeS, 
5.  Sble,  ®.  üiöfti,  5nbert  3)?aher,  51arl  ätiaper,  9)?artin  fWaper,  3oh-  SJiüflcr,  fRommet, 
©<baubt,  ©toob  unb  ben  Herren  9)?a(em  unb  Zeichnern  Ü)?.  Voeb,  t VeiSbarth, 
t Vrnf*  Viermann,  j ffJrof.  @b.  Herbtle,  5f.  51.  ft’ocb  (Ulm),  f ^4-^rof.  SReif, 
©.  S^mibt  (Hnß),  t SBepber  (Heibclberg) ; unb  Don  bem  2!opogrophen  Herrn 
3Jiajor  j.  2).  cSteincr. 

748 


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VI 


iüornjort. 


Die  Siuinn^mejcldjmmgeii  t»om  .patter  JRat^auS  finb  unter  Seitung  beS  ^erm 
^tof.  Dij.  ^if^er,  bic  Dom  JRoten  ®teg  bafelbft  unter  Seitung  be2  ^errn  ?Irc§iteften 
Öona^  Don  ©tubierenben  ber  bi^figen  Ded^nifc^en  ^od^f(^uIe  auggefü^rt.  3^re 
Übertoffung  uerbient  befonberen  Dnnf.  S^ic^t  minbcren  bie  Übcrlaffung  Don  ®itbern 
aug  bem  alten  ®münb,  bie  ber  Derftorbene  Äommerjienrat  3.  (Sr^nrbt  bofelbft  ge* 
fammelt  burdb  bic  Direttion  be§  ®etoerbemnieumg  ®münb. 

Die  pb<^tograpI)if^cn  ^lufnobmen  [inb  Don  ben  ?(nftalten  Don  SB.  S3ranbfepb 
hier,  SB.  ©ermann  SScrIag  in  f)aH,  Säger  in  ©münb,  SB.  Äicf  \ji\zx,  SB.  5brott  in 
5tarl3rube,  |>.  öiH  bicr,  Sing  in  (Sttmangen,  9JZ.  Sflommel  & 6o.,  (S.  ©dbreiber, 
©dbuier  in  ^eilbronn,  iß.  ©inner  in  Dübingen  unb  Don  SBeift  in  bcforgt  ober 
überiaffen. 

©injcine  ßiebbaberaufnobmen  tuerben  ben  .^erren  Dr.  grand'Dbcraipadb  unb 
S3ilbbaner  Sinbenberger  bicr,  ^oftfefretär  ^led  in  SKergentbeim,  Pfarrer  SDiürbel  in 
Unterregcnbocb  unb  S?un[tmater  ©.  ©cbmibt  in  in  größerer  Slngnbl  ^errn 

Strdbiteft  Söfti  unb  anberen  obengenannten  Derbanft. 

6tttllgarf,  im  gebruar  1907. 


$tabmantt. 


Sagffftreis. 


(^rfte  ^äCfte. 


©beramt  Sälen. 


„Zr^om  ®intgrunb  511m  SUbud^  unb  ^örbtSfelb,  üom  büftercii,  melaiid^oIifd|ert 
S^obelwalb,  auf  einfönnigem  »eibem  ©txibenfaiibftein  mit  30]^lrcid|en  ®ceit  uttb 
SBel^cm,  über  frudjtbare  fiiogptattten,  an  ifoliertcn  SSorBcrgeu  be8  braunen  3ura 
unb  uralten  ©rjgrubcn  oorbei,  bi«ouf  ön  malertf(i|en  ©tufcnranbe  ber  Sllb  mit 
ben  breiten,  marfierten  Serroffen,  bie  ^ier  fclbft  wieber  einzelne  igöfe,  ja  Ortfc^aften 
tragen,  311  ben  fonnigen  |>ö^en  beg  iörounenbergS,  beä  SSotfmaräbergS  ober  ber 
romantif^en  gelfenftirn  be§  Ütofenftehi,  ^um  bit|ten  S3ud)entt>alb  auf  ben  ^cuerfteinc 
(ebmen  ber  mofferarmen  ^od^ebene  mit  i^ren  ©rbföfleit  unb  ^lirodent^älem,  ober  im 
fraßen  ber  ©d^id^ten  5toifd^en  ?Ubud^  unb  ^örbtgfelb,  burcb  baS  tiefeingefc^nittenc 
Äocbcrtbal  jum  ©renjt^al  an  bem  gufe  ber  ©erge  mit  i^ren  OucHtbbfen»  unter* 
irbif(|en  SSaffcrlöufen  unb  ^rodent^ätem,  (anbfcbaftlid^  eine  ber  fd|önften,  geologifd^ 
intereffnnteften  SBanberungen  in  bem  an  folt^en  ©Ubcrn  fo  reichen  fd^toäbifd^en 
©tufenlanbe"  (C.  graa§).  ^ie  Stboneifenfteinlager  beg  unteren  braunen  3»ura 
bie  ®eö5neningggefd^i(^te  biefer  ©egenb  oon  jeber  unb  immer  mächtiger  bi§  auf  bic 
©egenmart  mitbebingt.  Sergbau  unb  (Sifeninbuftrie  finb  b«de  bie  großen  ©rtoerbg* 
quetten  im  Umfreig  oon  SBofferalfingen  unb  hinten.  3m  14.  Sal^r^unbert  erf^einen 
bie  erftcn  urhmblic^en  oon  ^Bergbau  unb  |Hittentoefen;  boc§  f^on  aug  oor» 

gcfcbid^tlid^er  ®oben  ©puren  baüon  aufbeioabrt. 

Slltertümer.  SSorrömifd^e:  Hügelgräber  finben  fid|  im  Dberamtg» 
bejirt  ooniel^mlid^  auf  ben  Hoc^flödicn  ber  ?llb,  b.  l auf  bem  unb  bem 

Slbud^;  fobann  ouf  ben  iJiagebenen  beg  Sllboorianbg.  3n  ben  Äeupcrbergen  giebt 
eg  feine  ©puren  oorgefd^id^tli^er  ©efiebelung.  S5cr  ©teinjeit  Werben  geloiffe  Sranb« 
gröber  bei  @d)ed^ingen  unb  SBafferalfingen  jugefd^rieben.  ®ie  SRe^rj^abt  gehört  ber 
Sronjejeit  unb  ber  ^eriobe  an  (oergl.  H-  i«  f^unbber.  2, 

@rg.*H0«  ©rötere  H^gelgnippen  lagen  in  ben  ÜBöIbem  3Be]^rcnfcIb  bei  ßouterburg 
unb  Sichert  oberhalb  ©ffingen  (f^itnbber.  4);  ferner  im  SBagenrain  bei 
im  d;emaligen  ©ic^wolb  bei  Seinweiler, 

©ine  SÖo^n grübe  fanb  fidj  im  obengenannten  SBe^renfelb;  unb  eine  2^rid|ter* 
gnibe  bei  ben  ©rab^geln  im  ©idjert.  ©ine  ©ifenf djmelgftöttc  bei  Siaud^en* 
Weiler  auf  bem  ?tlbud^;  in  ber  9?äl)e  iBo^ner^gruben  (f^unbber.  5). 

Sßallburgen:  ©ine  großartige  gließburg  war  ber  H<^ibengraben  mit  ber 
Äoc^enburg,  bei  Unterfod^en.  SSietteid^t  aud^  ber  H^ntbcrg  bei  [§fbtggmünb.  Äteinere 
SBaHburgen  wiß  mon  in  ben  93efeftigungen  ouf  bem  ©türjel  bei  ©ffingen  unb  an  ber 
SBinfenbolbe  bei  Fialen  erfennen. 

Saulu»,  Senfntöiei  au9  S3flittem6crg.  C^oefttreiS. 


I 


2 


^aflfthrci'l.  Dbernmt  9(alcn. 


SSege:  ?luf  üorrömifd^e  3cit  ttjcrben  jurütfgcfü^rt  bie  ipo^cftraßc,  welche  doit 
SBcften  nad;  Dften  über  ba§  SBetlanb  jlüifc^cn  bcii  ^^älern  ber  5Rcmg  imb  Sein 
beni  9lieg  ^u;  imb  eine  parnttele  üon  Sßtnnenben  ^ertommenbe  ^oijeftro^e, 
bie  bei  Sibelmann^felben  ba«  gRot^t^oI  freuat.  ferner  in  iüböftlic^er  9tic^tung  bie 
fto^Iftrofee,  bie  öom  ©nforn  bei  ^nU  fjer  auf  baS  ?(fbiid^  läuft,  bei  ^ior^enftabt  ben 
Äod^er  unb  bei  ^eud^Iingen  bie  Sein  burd^idjreitcnb.  ®nnn  bie  alten  ©teigen  auf 


bn§  9IIbud^  unb  ^ärbtSfelb  bei  ©ffingen  unb  bei  Siöt^arbt.  fRennbrüde  beißt  ein 
©troßenbanun,  ber  öon  ?(alen  bee  bureb^  fRomba^tbal  gebt 

9?öniifcbe8:  S)ie  grofee  JRemgtbalftra^e  gef)t  am  Söfümle  uorbei  nadb  ?Iaten. 
®on  ba  geben  nadb  ^^opfinQen  jtoei  SBegf^uren,  eine  über  bnS  ^ärbt^felb,  b'”Ouf 
nadb  ©immiSlneiler,  'bie  nnbere  um  ben  ber  ?(lbede  ben>»t  über  SBafferalfingen, 
.^ofen,  SBeftbaufen.  SJom  Slünde  stueigt  ein  .^^eermeg  ab  nach  ©[fingen  unb  bi»^iuf 
nadb  Sartbolomii  auf  bem  Slibud;.  ©ine  anbere  ©trafje  bortbin  luirb  im  Sautertbal 
ange^eigt,  über  Sauterburg,  tuo  oicIIeid;t  au^  eine  fRieberlaffung  loar,  3)e^gleidben 
eine  Locher  binauf  in  ba^  Srcnjtbal. 


'Hafen. 


3 


iWitten  burc^  ben  ©ejirf,  üom  ©Ijen^of  6i§  Untertengenfelb,  ge^t  in  gerobem 
3119  ÄÜbnjcft  nod^  9?orboft  ber  r^ätifd^c  ßtmeä,  bie  fogenanntc  Sicufctäiiuuicr 
(ßimc'^61.  71  f.).  loar  eine  meterbiefe  SKauer  mit  ebenfo  ftarfen  ißfeUern  an  ber 
Snnenieite.  ®ci  .‘püttüngen  überlebte  ba§  ©renjmerf  ben  .Sloc^er  mit  einer  ^uiäbrü^. 
„f»art  an  ber  ^cufeUmauer  lagen  in  bet  ©ntfernung  uon  je  einer  römifd^en  9J?eiIe 
2ürme  ober  auc^  togenonnte  öurftel,  Surgftätte.  §tu&erbcm,  in  mäßiger  Entfernung, 
meift  faum  eine  Siertclftunbe  hinter  ber  9)?auer  unb  fo  jiemlic^  genau  im  Slbitmib 
oon  üier  OKeilen  fefte  ßager"  (ißaulu^  b.  %).  @0  im  Sejirf  ein  ßager  bei  DnotS» 
felb  unb  (nad)  ißaulu^)  toabrfd^einlic^  ein  SlafteK  auf  bem  ^Schnaitberg , uod^matS 


in  eine  äl?nuerburg  oerbaut.  ^aju  bei  Fialen,  eine  ©tunbe  hinter  bem  ßimeg  ein 
Äaftetl  unb  ein  jmeite^  ©chan,^mcrf,  ber  fogenannte  ©urgftatt.  — Eine  jufammen* 
hängenbe  2)arftellung  beö  römifchen  fiime«  oon  ^auiuö  b.  3.  foerben  loir  am  ©dhtuft 
beä  Sagftfreifc^  geben. 

®ie  «urftcl  finb  fünftiiehe  ^üget,  oiereefig  mit  ^ibrunbung  ber  Ecfen,  meift 
umringt  oon  einem  ®raben,  mandhmal  ihrer  5toei  beifammen,  ein  höherer  unb  ein 


flacherer  imb  breiterer.  SoId}e  3Bad)hügel  hinter  bem  ßimeS  lodren  ba0  ©chlo^ 
ju  2öafferalfingen,  an  bem  ber  itodher  ehemals  linf^  ooriiber  flofj,  unb  bie  iöurg 
^ohcnalfingcn  gemefen. 

©d)an jloerfe  bei  Effingen  am  löahnhof  (ber  fog.  Sfubenfirc^hnf) im  3öalb 
äRejgerhöl^le  loeftlich  öon  .^ohenroben  unb  bei  Siöthnrbt  im  SBalbe  Erünenberg, 
Ic^tereiS  jur  ®cdung  ber  ©traße  auf  bag  f)ärbtäfelb. 

©chanjwerfe  oor  bem  Sime^  finb  nach  ^aulug  b.  S-  ber  fog.  3ubenfirchhnf 
bei  ©chechingen,  ber  ©chto^graben  bei  fieinloeiter,  bie  Eulenburg  bei  §Kgi§hofen, 
hart  am  ffocherufer  unb  einige  iöurftel,  banmter  bie  Stätten  ber  mittelalterlichen 
^Burgen  SööUftein  unb  'ÜSaiblingen,  ber  „öurren"  bei  .^ohenftabt,  Schloß  unb  Slirchhof 
311  .^eud)lingen,  ein  ®urftel  bei  ^ommertätoeiler,  stoci  am  ^cibnifdjen  Söehr  unb  eine 
Schonje  auf  bem  SBürgle  gleichfalls  bei  SlbtSgmünb. 

2)aS  ilaftell  auf  ben  Sßauerädern  bei  Slalcn  (SimeSbl.  10)  loar  gemauert, 
ein  fRechted  Don  283  m Xiefe  unb  214,4  m ©reite,  mit  ber  f^ront  gegen  ©üboften. 


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4 


5flgftfrci§.  Cberamt  2(alen. 


I 

I 


@3  be^err[^te  bie  Zugänge  ju  bcii  bret  2;^äfern  ber  Steiiiigi,  be8  unb  Der 

Srtgft  unb  fperrte  bie  ©tragen  nnc^  Sannftatt,  ^eiben^eint  unb  9?örblingen. 
2lnnä^eningö^lnberniffc  bienten  in  ber  gront  unb  redeten  ^-lanfc  ber  Äod§er  unb  bie 
9laL  2)ie  Sefen  ionren  loie  gemö^nlid^  abgerunbet  unb  nerftärft  burd^  5;ünnc.  Xürine 
[tanben  ferner  bei  ben  bop^jelten  Stt)oren;  mit  ben  moren  eä  mobl 

24  Xürme  inggefomt.  Snnen  lief  ringsum  eine  gcpflaftcrtc  ©trofje,  oufeen  eine  Sänne 
unb  ein  ©raben.  3)n^  ^rötorium  unb  ©aceHum  fiiib  nad^getoiefen;  oud^  uoc^  anbete 
©ebäube  in  unb  bei  bem  Äaftctt,  j.  S.  ein  Sabgebnube,  nörblit^  üom  So^onnis» 
firdfjI)of.  2)ie  9?eid^§IimegfommiffiDn  befi^t  ben  im  <SacclIum  auägegrabenen  S?obf 
eines  ©eniuS  mit  ber  SKouertrone  öon  einer  Statuette  in  Sanbftcin,  unb  ein  Der» 
goibeteS  Sron5ebred^  Don  einer  ^l^rnmibe  mit  granierten  Figuren  beS  3uppiter  35oli» 
d^enuS  auf  bem  Stiere,  ber  3uno  S^ria  auf  ber  Äu^,  beS  9J?arS  unb  ber  9Kinenia 
unb  eines  ^riefterS  mit  ^alrn^meig  unb  Cpferfticr.  ©ine  5idijntgemme  mit  ^igur 
beS  Sonnengotts  ift  jc^t  in  $aü  (Sammlung  beS  ^iftor.  SereinS). 

Sei  Sffingen,  fiibmeftlid^  Dom  .^of  ®auermang  tourbe  ein  Sanb^auS  aufgebeeft ; 
im  SlügeleStei^  ein  römif(^eS  ©rab.  ©in  ©roS  Don  einem  ©rabbentmal  ift  im  Stutt*- 
garter  Sapibarium.  3“  Unterfod^en  fielen  auf  bem  Äirc^enbla^  ein  ^inieuäa:pfen 
in  Suralolf,  too^l  Spi^e  eines  ©rabmalS  unb  ein  ©cffapitell  mit  Äöpfen.  Sei  Ober» 
fod^en  Dcrjeic^uet  fßauIuS  b.  ?l.  römif(^e  ©ebÖuberefte. 

9Uemannif  c^»frän!ifc^e  3cit.  fReiljengräber:  5(n  ber  fog.  Schelmen* 
gaffe  bei  ©ffingen,  bei  Püttlingen,  nabe  bem  iiimeS;  geöffnet  1898.  Sd^ctmeumafen 
ober  »miefen  giebt  eS  audf)  bei  Fialen,  9lbtSgmünb,  5DZepeIge^ren  u.  a.  D. 

©ef^id^te:  ®er  Sejirf  gehörte  ganj  jum  alemannif(fjen  Stammesgebiet 
(Sirgunb»,  fRieS»,  ?({b»,  Srensgau)  unb  jum  SiStum  §lugSburg  (5lrrf)ibiatonat  SR|ätieu, 
Sanbfapilel  ©ttloangen  unb  Öautern).  2)er  größte  3:eil  berfelbeu  ftanb  in  firc^li^er 
ober  au^  toeltlidjer  pinfid^t  unter  ber  Sotmä^igfeit  beS  Stifts  ©Hloangen.  5)er 
alte  32ßilbbann  beSfelben  (Don  1024)  reichte  weit  pereiu.  5)ie  mciften  Pfarreien  loaren 
bem  Stift  cinDerteibt.  SluS  erloorbener  unb  l^eimgefattencr  perrfc^oft  bnt  bie  gefürftetc 
^robftei  fid^  fd^lieblid^  ein  ^Territorium  gebilbet,  baS  in  unferem  Sej^irt  brei  Dbcr= 
ämter  umfaf^te:  S^o^enburg,  SBafferalfingen,  SJelIftein»peud)Iingen. 

Sou  tueltlic^en  ®pnaften  lommen  Dor  ben  Staufern  Doniel)mtid)  bie  ©rafen 
D.  T)iflingen  in  Setrad^t.  5Rad)l;er,  im  14.  55o^rbunbcrt,  bie  D.  Öttingen,  bie  om  .^iod^er 
^inab  bis  über  ©ailborf  eine  üfeil^e  Don  Surgen  inne  l)atten,  f^f^ner  bie  padeu 
511  Ißauterburg  unb  SBcUftein,  bie  perreu  d.  pürn^eim  unb  D.  SScnioart,  beibc  auS 
bem  fRieS,  unb  bie  D.  9?ed^bcrg  ju  peud^liitgen;  fpäter  bie  gugger.  Sm  Sesirl  ein« 
^eimifdje  5Rittergefd^led)ter  finb:  ^ie  fReid^Sminiftcrialen  D.  9lbeImaunSfdbeu,  bie  perren 
D.  i^od^en,  D.  9l^elfingen,  D.  fRoben,  D.  ber  .pefte,  d.  ©ffingen,  SBaibfingen,  Sd^edjingen, 
f^ac^fenfelb,  Schnaitberg,  Slalen,  Don  3}^erjentl;al  (©em.  U.»ftod)en),  Dom  iRantd 
(äRantel^of),  D.  Süpler  unb  bie  f^idd,  Sorüberge^enb  eingefeffenc:  D.  SBefterftetten, 
^fal^eim,  Sol)enftein  u.  a. 

©ine  3cittcmg,  unter  ©ber^arb  b.  ©reiner,  patte  SJirtenberg  bie  pcrrfd)aft  üaiiter» 
bürg  pfanbroeifc  inne  (fpater  bauernb  0berfocpen).  ®ie  fReid)Sftabt  ^daien  befaß 
nur  ein  gan^  UeineS  ßanbgebiet;  einige  Orte  and)  bie  fReidjSftnbt  ©miinb.  T)er 
fReft  mar  ritterfdpaftlid),  julept  bem  5lantou  Jlod)er  jugeteilt  (perrfdpaften  9lbeImannS» 


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'^(alen. 


5 


fclbcn,  9?icberalfingen,  meljrcrc  'iBöüiuartifrfje).  ^Sürttcmbctgifcf)  ift  bcr  gnnje  Sejirf 
feit  1802/1803. 

2)ie  SReformation  fnnb  juerfl  bei  ben  obeligcn  ©rimb^erren,  bann,  erft 
bei  ber  jJiei^äftabt  'Violen  ©ngang,  im  ^Infd^fufj  an  3BitrUcmberg  ober  Öimbnrg  unb 
unter  2öiberftanb  non  (Sllmangcn,  bog  eine  erjotgreic^e  Gegenreformation  betrieben 
^at,  folocit  eine  folc^e  in  feinem  3Wadf;tgebiet  nber^aubt  nötig  mürbe. 

Sine  natürfid^e  .^eerftrafte  füfirt  burd^g  fRcmgt^al  I;erauf  ing  fRieg  unb  ing 
üörenj*  unb  5)onaut^o(,  barum  ift  ber  öejirt  feit  Sa^r^unberten  oon  Srieggnöten 
befonberg  oft  unb  f(^mer  ^eimgefuc^t  morben. 

JVafeu. 

Oberomtgftabt  am  Eoc^er  bei  bet  Ginmünbung  beg  ^(albac^g  unb  am  f^u^  beg 
?llbud^g  unb  beg  ^örbtgfelbg.  2)er  9?ame  (1300  ?lulun  gefd^rieben,  oieUeid^t  fc^on 
im  12.  3o^rt)unbert  9Uat))  ift  mo^I  oon  bem  (oorrömifd^en  ?)  beg  5Po^eg  abjuleiten. 


®afe  bag  römifd^e  9tquileia  ber  ^eutinger  STafel  (an  bcr  (Strafe  oon  ©umctocenna 
nnd§  fReginum  jmifc^en  ad  Lunam  unb  Opie  unb  in  ber  5Rad^borf^oft  ber  §trmelaufi) 
hier  gelegen  fei,  mirb  allgemein  angenommen.  Über  bie  römifd^en  ?Utertümer  oon 
'?talen  f.  oben. 

3iegclftcmpel , melc^e  in  unb  am  S^afteü  beim  3o^annigfirc^lein  gefunben 
mürben,  bezeugen,  baß  bie  Legio  VIII  Augusta  unb  eine  Ala  II  Flavia  Iper 
ftanben.  2>ie  8.  Segion  ftanb  in  Cbcrgermanien  mit  bem  .Hauptquartier  ©trapurg. 
3lalen  ift  mopl  oon  Dbcrgcrmanien  aug  befc^t  morben.  3)ie  Ala  II  Flavia  mirb 
bie  rpötif(f)c  fein,  melcpe  alg  bteibenbe  93efapung  fpötcr  pier  ftanb.  ®ie  SWünjen, 
bereu  über  punbert  pier  gefunben  mürben,  reicpcii  oon  SSefpafian  big  auf  ßonftantiug  II. 
— 2)er  Sdpclmcnmafen  mag  ein  römifeper  ober  friipmittelalterlicpcr  fj^iebpof  fein. 
9(uf  lange  3^11  erfapren  mir  fobann  oon  ?(alen  nidptg  mepr  big  ing  popc  äJiittelalter. 

Stalen  gepörte  mopl  urfpriingtiep  jut  H^i'J^fcpnft  Üauterburg  unb  bamit  jur 
Graffepaft  XiÜingen.  @g  erfepeint  1328  f(pon  alg  ©tobt  (©iegel):  3?eidpgftabt  ift 
eg  1360  gemorben  burd)  Staifer  5^ar(  IV.,  ber  bie  H'^rrfdpaft  ßauterburg  mitfamt 
ber  ©tobt  oon  ben  Dttingcr  Grafen  für  fid)  ertauft  patte,  um  fie  gegen  rei^glepen- 
bare  Güter  in  ®öpmen  augjutaufdpen.  3ln  eben  jenem  3apr  patte  er  bie  ©tabt 
belagert,  mcil  fie  an  ben  Grafen  oon  Sirtenberg  oerpfönbet  mar,  unb  erobert.  2)urdp 
öünbniffc  mit  ipren  ©cpmeftern  fuepte  bie  junge  fReicpgftabt  ipre  Unabpöngigteit  311 


I 


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()  ;i^agitfrei)?.  Cberamt  Violen. 

fid^eru.  3m  14.  imb  15.  3a^t^unbcrt  fafecn  jicmlic^  öielc  abclige  ©efd^Iec^ter  in  ber 
©tobt,  in  feftcn  ^äu[ent;  eineg  nannte  fi^  na(^  i^r,  bie  (Sngel^arbt;  SBalJpen:  ein  ;^unb. 

®ie  (Stabtöerfaffung  tourbe  1514,  1552,  1591  unb  1615  anggcbaut.  2)ag 
9Ö Oppen  ber  ©tabt  ift  ein  ?tal  in  rotem  gelb.  S)ie  Äird^e  gehörte  ()^on  1340) 

mit  allen  9iecplen  bem  ©tift  6H» 
mangen.  2)ie  9?eformation  tourbe 
1575  burd^  3ofob  Slnbreö  ein» 
geführt;  bog  ^r^engut  btieb 
bem  ©tift  ©Uloongen.  1628 
foUte  bie  ®ürgerfcfjaft  burc§ 
eine  toi[erIic|e  JPommiffion  mit 
3wong  jiim  römifdjen  ©efennt» 
nig  jurücfgebrnd^t  toerbcn ; 
©iiftao  ?lboIfg  ©iege  brnd^len 
1632  SIbpilfe.  97adj  ber  9törb» 
lingcr  ©d^Iai^t  fam,  ongebli^ 
bnrd^  3Knnitiongtüägen,  meiere 
bie  ©(pmeben  auf  bem  9tüd5ug 
ftepen  liefen,  ein  furchtbarer 
ÜBranb  aug,  ber  auch  ^cchit) 
jerftörte.  — @g  mar  eine  jiem» 
lid^  bäurifihe  fRepublil,  bie 
1802  aufgehoben  tourbe. 

©oangelifche  ©tabt» 
ür^e,  1765  f.  erbout,  alg 
(minbefteng)  britter  5Bau  an 
biefer  ©teile,  ©ine  ^farrfirche 
beftonb  1340.  ©ic  mar  bem 
hl.  97icolaug  gemeipt  unb  hatte 
97ebenaltäre  beg  hl*  Ulrich  anb 
ber  hl.  Btuölfl'Oten.  5>er  2umi 
ftanb  an  ber  Slorboftedc  beg 
©horiS*  ®fim  großen  ^'ranb  im 
3ahre  1634  ging  fic  mit  ju 
®runb.  ©in  97otbau  oon  .^olj 
auf  ben  alten  ©todmauern  mürbe 
1650/51  errichtet;  ber  5!urm 
1667/68  gebedt,  1685  um  jmei 
©toefmerfe  im  5l^ted  erhöht,  1686  mit  fteinemem  ^an^  oerfepen.  ?lm  28.  9J?ai  1765 
ftürjte  biefer  Xurm  jufammen  unb  befchäbigte  ba§  ^rchengebäube  fo,  ba§  eg  ab» 
gebrodhen  merben  mu^te. 

3um  fWeubou  enttoarf  ber  h^t^äofll*  toürttemb.  öanmeifter  ©rofe  einen  ^lan, 
ber  oon  ®aumeifter  Heller  aug  ©münb  abgeönbert  unb  fo  auggefiihrt  mürbe. 
?lIforb  oom  5.  ©ept.  1765.  film  24.  ?lpril  1766  mürbe  an  ber  norböftlichen  ©de 


9I()Icn.  {loUijaut. 


Fialen. 


7 


bet  ©runbl'tcin  gctcgt.  ®ic  Äir^e  i'oHte  im  Sitten  120  lang,  52  breit, 
85  5^6  erbaut  merben  unb  jmar  majfiü  au^  Duabeni;  bcr  ^urm  21  im 
©coiert  meffen  unb  90  3“^^  fupfenien  ©ac^fuppet,  baoou  27 

im  9tc^tccf  Über  bcm  Äranj.  ®ie  ©turfatur  im  Snnem  besorgte  3DL  US  in  neu* 
berg  auä  SJiergeut^eim  um  300  fl.  bie  3)ecfenmalcrei  U(.  USintergerft  aug  bem 
Äcmptifc^en  um  240  fl.  ®ic  18  ©aulen  ber  ©mporc,  bcn  Xauffteiu  unb  bie  Äanjcl, 
atteS  aud  fünftlic^em  9)Zarmor  mit  ©tucfjieraten  lieferte  ©d^ait^auff  au«  Samern 
um  955  ff.,  ba«  UUtargittter  ein  ©d)Ioffer  au«  ©münb  um  176  (ober  196?)  fl.  2)ic 
©cfamtfoflen  überfticgen 
40000  fl.  ^aft  atteSieid^«» 
ftäbte,  o^ne  Unterfi^ieb 
ber  Slonfeffion,  batten  bei* 
gefteuert.  9Rit  Gllmangcn 
al«  Äircb»  unb 
bcrrn  entftanb  wegen  ber 
UJaupflicbt  ein  langwieri» 
ger,  erfolglofer  ^rojeft. 

?lm  28.  unb  29. 97oOember 
1766  gefdbab  bie  Gin* 
toeibung  (micb  ®auer). 

5)ie  iKr^e  bilbet 
im  ißlan  ein  fRe^tcd  mit 
einer  ?hi«bicgung  an  jcber 
ßangfeitc  unb  quabrati* 
fcbem  3^urm  an  ber  üft* 
lieben  ©cbmalfeite.  ©ie 
entbehrt  be«  Gbor^.  3n= 
nerliib  erfebeint  fie  al« 
tppifebe  Cuerfaalfirdbe. 

5?er  Ulltar  ftebt  oor  ber 
großen  9^if(be  bcr  ©üb* 
feite.  Über  ibm,  etwa« 
äuriirfgcrücft  an  bie  9?ifcbenwanb,  bie  Alonjel.  ®or  iljm  bcr  5!aufftcin.  S)ic  5fanjcl 
betritt  man  uon  bcr  am  9iifalit  ber  ©iibfeite  angebrachten  ©afriftei.  2)ie  Orgel 
befinbet  ficb  ouf  einer  Gmpore  an  ber  CftWanb  oor  bem  ^urm,  Gmporen  für  bie 
mönnlicben  3“börer  finb  an  bcr  SSeftfeite  unb  97orbfcite  unb  au^  an  ber  ©iibfeite 
ju  beiben  ©eiten  bcr  großen  97ifcbe.  Xie  ^aupteingönge  finb  an  ber  SSeft*  unb  9?orb» 
feite.  5)ie  öönfe  im  ©ebiff  finb  fo  aufgeftcClt,  bab  oon  allen  ipläben  Jfanjel  unb 
mitar  gefeben  Werben,  unb  bafe  5Wei  ©üngc  bcn  Kaum  burebfreujen,  einer  ring«um 
läuft.  ?luüen  finb  bie  USÜnbe  bureb  ^ilafter  feblicbt  geglicbert.  5)cn  Junn  frönt 
ein  ^uppelba^  mit  Saternenauffa^. 

®ic  2)ccfengcmalbe  im  ©ebiff  ftetlen  oor:  bie  Uluferftebung,  bie  ^immef» 
fobrt  unb  ba«  USeltgeridbt ; ba«  le^tc  größer  in  bcr  SRitte.  Snfebrift:  Ulnton 
SSintergerft  invenit  et  pinxit  1767. 


Jlalen.  Zl^onTcficf  an  bet  5ricbl)0flit(^e. 


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Sagftfreiö.  Oberamt  Stalen. 


Sluf  bem  .ftan5cIbQ^  ftc^t  eine  <3tatue  be^  auferftaitbencu  (5^rl]tiiS  qu4  ®ipg» 
mormor.  2)cr  ‘'Jlltar  l)at  einen  ^itbfd^  ge|c|ni^tcn,  nteberen  OitterauffnJ;.  ®ec  3!aufs 
ftein  ift  fc^r  umfangreich.  3ti  ber  gemölbten  ©afriftei  befinben  fich  foigenbe  alte 
Äirdhengefäßc;  1)  ©ne  ^oftienfa^fcl  oon  Silber,  ooal.  ?luf  bem  I)edel  ift  eine 
@ruppc  oon  SRunbfigiir^cn  in  Silber  aufgefc|jt:  ‘Jlboftel  beim  ^benb» 

mahl;  ^fi^rift:  aufgeftettt  bag  @rfte  3J?ahl  ben  16.  ^ebr.  1781.  2)  ©n  oergotbeter 
ßelch  famt  ‘ipatene,  im  Sobffttl  berfelben  3eit.  3)  filberne  3lbcnbmahli8= 
fannen  öon  1756  unb  1760.  4)  ©n  filberne^  ^^aufbeefen  famt  Äannc  üon  1750. 

®ottegacEer!ir(he,  eljcmalg  ÄapeUe  3ol)anni^  b.  1561  neu  ouf gebaut, 
1802  ertueitert  (jur  Unterbringung  ber  neugeftifteten  Orgel).  ®ie  Kapelle  ift  fchon 
1360  ermähnt,  aU  Don  alterä  h^*^  S“  Sttmangen  gehörig;  bamal§  beftanb  fchon 
eine  Sifaplanei.  2)er  ©jor  jeigt  au<h  nod;  Spuren  einer  früheren  Saujeit  im  14.  Sah'-'* 
hunbert.  Sin  ber  Dftmanb  au^en  fteht  in  einem  beutfehen  Schilb  E h nebft  bem 
Silb  eines  3agbhornS,  anfeheinenb  auS  ber  B^it  um  1561.  2)aS  ©ebaube  ift  un* 
aufehnlid).  6S  enthält  ®rabfteinc  unb  bemalte  ® cbenftafeln  ohne  fünftlcrifdjen  2Bert ; 
au^  ein  alteS  (unbebmtenbeS)  Sehnig bilb  beS  3)äuferS,  in  Halen  belannt  alS 
„^almcfcl“  (am  ^almfoimtag  merben  bie  S^inber  mit  Sadiuerf  befchenlt,  baS  auf 
bie  ®räber  gelegt  mirb).  SSor  bem  Hltar  ein  @ r a b ft  e i n mit  SBappen  für  bie 
frau  Soupfa  ©lifabetha  ü.  öouDinghuufen.  Huf  bem  Hltar  fteht  ein  .Sbrujifij  unb 
ein  breiteiliger  Huffag  mit  mittelmäßigen  ©emälbcn:  mitten  baS  erfte  Hbenbmahl, 
red)tS  unb  linlS  bie  .Kommunion  üon  9JZännern  unb  üou  B^uuen  HalenS  in  ber 
2!ra<^t  bes  17.  SahrhunbertS.  Hn  ben  '23änbcu  außen  finb  ein  paar  ©ebenltafeln 
Don  gebranntem  3^hou  eingemauert,  melche  faft  gau5  mit  bemfelben  SDJobel  het^ö^ftellt 
finb.  Sie  geigen  ein  (Shcpßur  in  ber  ‘Jlra^t  ber  Shrbarleit  fnicenb  üor  bem  @e* 
freugigten,  im  .^intergrunb  eine  Stabt  mit  fieben  3Iürmcn,  mohl  bie  Slcidh^ftabt  Halen 
im  16.  3ahrhunbcrt.  3)ic  S)aten  gehen  üon  1576—1588.  @ine  biefer  glatten  (für 
aßag-imilian  Schuol  üon  28alb,  fo  üor  ber  .^erberg  gum  fchmargen  iöeren  entleibt 
morbeu)  ift  begeichnet  I B E.  5)ie  älteftc  ift  gefertigt  für  Urfula  geb.  Schirpfin, 
SBitme  bes  .l5anS  SSilhelm  ü.  Öaubenberg  gu  23egcd. 

©ne  Äapelle  gum  h^-  ®eift  befanb  fidh  bis  1634  in  bem  gleichnamigen 
Spital,  nadhmaligcn  ^riigeptorat.  ©ne  S^apclle  guSt.  Seonharb  (St.  Sagen) 
ftanb  am  Jlrcugmeg  bei  bet  B'^O^^^^ütte. 

S)aS  9lathauS  ift  1836  umgebaut  morbeu.  ©ngemauert  ift  ein  Stein  mit 
bem  SSnppen  ber  ÖleidhSftabt  üon  1664.  3m  ^^ürmdjcn  ift  fegt  mieber  ber  fog. 
Spion  ÜOU  Halen  angebradht,  ein  gefchnigter  itopf  mit  ^feifdheu  im  dJZunb.  3)urdh 
ben  Uhrpenbcl  l)i*^  unb  h^r  gebrept,  blidt  er  fpöhenb  nadh  gmei  Seiten  auS.  @r 
ftammt  üon  ber  Ugr,  melche  na^  bem  großen  Slranb  üon  1634  alS  ®efchenf  üon 
0iürnberg  gefommen  fein  foll.  Sie  enthielt  noch  unberc  bemegliche  f^’Suren,  fpringenbe 
ööde  u.  bergl.  Sie  hißorifche  '^'üu  bem  Spion  üon  Halen  ift  biefer  fyigur 

unterfchoben. 

SaS  ehemalige  SdjulhauS  bei  ber  Stabtlirche  gut  eine  Snfehrift  üon  1616. 
Hlte  SJalten häufet  mit  ©fern;  eines  batiert  1563.  Hlter  B^^)>^lflubel. 

®on  ber  S t ab  tm  au  er  mit  öuef  elfteinen  finb  namentlich  an  ber  SSeftfeite 
noch  einige  ''Partien  erhalten.  Sie  3)2nuer  famt  bem  Umgang  mürbe  biS  inS  laufenbe 


■Jlbt^flinünb  mit  'Wcllitciii. 


9 


Sfl^r^unbert  herein  uiitcrt)Qtten.  Um  1G70  moR  [ie  1518  <Sd;ritt  im  Umfang  unb 
f)Qttc  jmei  5!!f;ore,  baS  S^ieue  unb  ba§  9Ute,  unb  fünf  ^^örlein.  Sin  boppcitcr  SBaffer» 
graben  umgab  fie.  J)ie  ummauerte  ?lltftabt  bilbete  annat)ernb  ein  SSiereef,  bic  nörb* 
li(^e  ©(^malfeite  etlua§  nerfc^oben.  3)ie  beiben  ^aupttborc  ftanben  bi^  1836;  au&er* 
bem  gab  eg  im  Dorigen  Sa^r^unbert  einen  Stord^enturm , S)iebdturm,  geilenturm, 
2(|mörturm.  ®eim  'Jtbbruc^  be§  fog.  9?nrren()äu§leing  im  3al)rc  1839  ftiefj  man  auf 
©runbmauern  unb  SBöibung  cineä  alten  5T^or3,  mol;l  beä  ÜKartinötl)orö , baS  in 
einer  Urfunbe  oon  1419  öorfommt.  ftnnb  an  ber  9)Ziinbung  ber  SJZarftgaffe  auf 
ben  ®raben.  55ie  Stabt  bat  feinen  eigentlid^en  SKarltpIa^,  bic  breite  SBettgaffe  er* 
fe^tc  ibn. 


9(a(cn.  ’ilnfK^t  oon  IR28 


Slbgegangen  ift  eine  im  14.  3at)rbunbert  genannte  3Sorftabt  unb  ein  jn  ber 
Stabt  gehöriger  SBcilcr  (^lurbejirf  Öbenlueiler).  Seit  uugeföbr  1770  behüte  fidh 
bie  Stabt  toieber  über  ihre  ^Ringmauern  au8. 

9(lte  ?lnfi(hten;  eine  t)on  1528  (nadh  Slopie  bei  @ebh.  Stühcl); 

bic  Xhoiipfßtten  an  ber  J^riebhoffirchc,  ein  Stiel)  "ipfänber«  in  Sffingen  öon  1790  u.  a. 

JlOtsgmünö  mit  ■^effßein. 

Stattlidhcr,  mcitläufig  gebauter  3Rarftflccfcn  am  J^ocher  bei  ber  Sinmünbung 
ber  Sein  unb  ber  IRotl).  S)ad  2)orf  ift,  mie  ber  IRnme  (1251)  befogt,  oltetlmangifcher 
Sefip.  Sr  !am  1377  mit  ber  .f)errfchaft  ffietlftcin  an  bie  ö.  .^ümheim,  bie  hic>^ 
eine  ?(mtgbehaufung  unterhielten ; unb  nadh  ?luöfterbcn  Utieber  an  bic  ^robftei, 
bic  einen  5lmtmann  einfe^te.  ©runbbefih  unb  mohl  auch  ^Bohnfip  im  Drt  hotten 
bic  Herren  Don  ber  .^efte,  fa  benannt  nadj  einem  T8alb  bei  91.,  mo  ihre  öurg 


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10 


Cberaiitt  'Malen. 


geftanben  fei«  wirb.  (SBnppcn:  o.  9U6crti,  9^r.  1016.)  Pfarrei  tourbe  1328 
ber  5l6tci  ©üiüangc«  cinuericibt. 

3)ie  fat^.  ^farrftrc^e  jum  i^L  2Kid^aeI  ift  mit  SluSna^me  beS  2:urmS 
ein  9?euba«  üon  1885,  bie  ältere  Äird^e  toor  1472  ooii  neuem  erbaut  (8ommcI» 
brief  ber  brei  ®runb^erren  ^iini^eim,  SBeötoart,  ^Ibelmonn).  1751  luurben  Sd^iff 
unb  Oberteil  be«  Xurmä  im  3ofJfftil  neugebaut,  ber  gotifc^e  ßljor  blieb  hefteten, 
tüurbc  aber  mobernifiert. 

®er  5:urm  ift  im  unteren  ^cil  nod)  alt,  tbütromanifdj.  3)ag  @rbge)d)oy  bilbete 
ehemals  ben  6^or  ber  alten  5lirc^e.  3«  bcn  ©den  fielen  nod)  bie  ©äulen,  melc^e 
baö  ©eluölbe  trugen ; le^tereä  ift  gotifd^  erneuert.  2)ie  9?orb=«  unb  ©übmanb  loaren 
burd^  gegliebert,  bie  ^uglcid^  al§  ©i^e  bienten,  ©ie  finb  gefd^ieben  burd^ 

^toergfänlen  mit  p^antaftifd^en  Knäufen.  63  Io  den  non  öeniljarb  Sad^mann,  um 
1500.  SSom  alten  Ä'ird^b^’f  finb  ©rabbenlmäler  in  Soln^aferftein  mit  geölten 
3nf(^riften  unb  SSappen  au§  bem  16.  lutb  17.  Snljr^uubcrt  in  bie  SSänbe  eingelaffen; 
aud^  eine  iD7effingplatte  non  1430  mit  ©rabfc^rift  ber  Ytta  de  Geroldseck.  §luf 
bem  ehemaligen  Slirchhof  fteht  auch  ba§  ftattlidje  ^forrha«^  ouö  bem  öorigen 
Sahrhunbert,  mit  bem  ^Sappen  ber  gefürfteten  ^robftei. 

?(m  Slodher  oberhalb  be§  DrteS  fteht  jloifdjen  Sinbenbäumen  bie  Slapelle 
u.  l.  f^rnu,  1735  angefangen,  fpöter  erlueitert  unb  1771  getoeiht.  2)ie  heujartige 
Einlage  ift  nicht  ohne  Sntereffe;  nudh  ber  hbljenie  ®ad)reiter  gefällig.  5l?ahebei  ein 
J^reujberg  mit  ben  Figuren  non  ®hnftn3  unb  ben  beiben  ©dhächern  am  ^enj. 
§lm  ©ehäufe  baS  SBappen  be^  ^ropfte^?  26olfgang  u.  Raufen  (um  1590).  ©ne 
1497  erbaute  <Bt.  Seonharbälapelle  an  ber  Sein  lourbe  1838  abgebrodhen. 

S)ie  ?lltfdhmibtc  am  rechten  ^ocherufer  ift  1667  aU  ^ammerfchmiebe  ein» 
gerichtet  worben.  1611  lonr  hier  ein  ellwangifcher  .^ochofen  errichtet  worben.  1698 
Warb  bie  ^nmmerfchmiebe  oerlegt. 

®ie  5Reufchmibte  weiter  oberhalb  am  Jilodher  ift  1699  aU  ellwangifcher 
^ammerwerf  angelegt  unb  jept  nodh  ülr  Slgl.  .^üttenwerf  in  Setrieb,  in  mobernen 
©ebäuben. 

SBeiler  SDBcllftein,  eine  Stunbe  unterhalb  '^IbtrgmünbS , am  Stocher  jiemlid) 
jerftreut  gebaut.  Sr  War  ehemalr  ber  .^auptort  ber  ©emeinbebejirlr  Wegen  ber 
Surg,  bie  auf  einem  Surren  linfr  oom  Locher  lag.  Son  hier  nennt  fich  erftmatr 
1269  SBnlther  .f>nd,  oorbem  in  Santerburg  gefeffeu.  2)ar  ©efdhlecht  fdjrieb  fiep  auch 
ö,  SB.  (ober  SBellenftein,  SBeläftein).  Ulrich  ^<199  oerfauft  1374  bie  Sefte  mit  adern 
3ugehör  an  bie  Slbtci  Sllwangen;  biefe  Wieber  1377  famt  Slbtrgmünb  an  Slonrab 
0.  ^ürnheim  ju  dtieberalfingen.  2)ie  ^errfchnft  fiel  uad;  bem  Slurfterben  ber  ®e= 
fchledhtr  1585  an  Sllwangen  h^iw.  3m  breifjigjährigen  Ärieg  Würbe  bar  ©^loB 
hart  mitgenommen.  Sllr  i.  3-  1700  ein  gut  <Stüd  SDtouerWerf  einfiel,  würbe  er  ab* 
getragen,  nur  bie  Slapede  wieberhergeftedt,  war  1789  noch  einmal  gcfchal).  ^iefc 
Äapelle  5U  @t.  3afob  ift  übrigenr  nicht  nlr  Surgfapede  erbaut,  fonbern  nur  in 
ein  ©tüd  oon  ben  Umfnffungrmnuent  ber  Surg  eingebaut,  ein  oerfchobener  Siered 
mit  Sudelfteinen  auf  jwei  ©eiten.  3n  ben  IRuincn  hatten  fid)  1723  Sinfiebler  ein* 
geniftet.  Sr  ftehen  nod)  ©tüde  oon  ben  guttcrmaueni  ber  Surghügelr,  ber  5um 
5!eil  mit  gelrwänben  abfädt.  Sind)  ein  Sieder  üon  ber  Surg  ift  unter  bem  älter ner* 


Übt^ginünb  mit  ^^cUftein. 


11 


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t(6t«gmAnb.  ttTlaturrn  im  Zurm  bet  $farTtird)r. 


12 


Sogflfrei#.  Cbcramt  'Halen. 


I)iiug  crf;altcn.  5^om  iBerg^ang  luar  bic  Siitg  bur(^  einen  grof3en  @ra6en  ab* 
gef^nitten  (loobei  fic  freitief)  non  ber  ^o^en  Plattform  ienfeits  be§  ©rabenS  na^ 
bebro^t  blieb).  ®iefer  Öergöorf^rung  inar  abennnlS  burc^  einen  ©raben  abgefd^nitten 
unb  als  — in  biefem  fjatt  bösere  — ®oiburg  jugeric^tet. 

JlöcCmaixrtöfeCöen. 

2) er  (ycmeinbebcjirl  liegt  jenjeitS  be§  5locf)erg,  fc^on  „uff  ben  SOBälben".  ®r 

gebörte  jum  5Birngrunb  unb  ;ui  bem  Sannforft  »on  (£tttonnge>t.  2)ie  ©taufet  fd)einen 
hier  93efib  gehabt  5U  haben ; ein  Siferidus  de  A.  tritt  1236  SJeich^niinifterialc 

auf.  3ni  14.  Sahrhunbert  finb  bie  ©raren  n.  Cttingen  Inhaber  ber  93urg,  ocr* 
aufen  aber  1361  ba§  ©anje  an  ©Itniangen.  2)iefeg  niieber  1380  an  bie  ©dbenlen 
non  öintburg,  bie  fchon  non  S?onrab  IV.  einen  21.  umfaffenben  Söilbbann  erlangt 
hatten,  iiiinburg  inufete  1493  bie  ^crrfdf)aft  nerpfänben  an  bie  n.  SSohenftein,  non 
beten  @rben  fie  nndb  nielföltigen  ^rojeffen  unter  einanber  ber  ©taat  aufgefauft 
hat.  ^eute  ift  baä  ©dhlofegiit  tuieber  im  ®efih  bc^  ,^aufe§  2lbelmann.  3)a8  je^t 
gräfliche  ©efchledbt  ber  2lbelmann  n.  21belmanngfelben  ftammt  moht  fiiher  non  ben 
1147  genannten  Drtgabctigcn  unb  bem  fchon  angeführten  SieichSminifterialen  um 
1236  ab. 

3) ie  Pfarrei  ift  um!»  Sal)!^  1130  gegrünbet,  unter  Ööfung  ber  hiefige«  itapeHe 
non  ber  Jlirdje  jit  97euler.  S)er  ilirchfa^  ift  mit  ber  ^^urg  non  Öttingen  an  2im» 
bürg  gefommen.  ®ie  n.  SSohenftein  hö&cn  bie  rHeformation  eingeführt. 

3)a3  ipfarrborf  mit  bem  ©d^lofr  liegt  hnd)  über  bem  rechten  Ufer  ber  blinben 
97oth,  im  ©ogen  langgeftreeft. 

©naitg.  ^farrfirche,  bem  1)1*  9?ilolau§  gemeiht.  2)a§  ©d^iff  ift  1813  ge* 
baut.  2)ec  3iurm  alt,  niereefig  unb  gebrungen,  non  einem  3dtbach  bebedt.  ®ag 
©rbgefchofr,  ba^  ben  ©hoi'  bilbet,  h«t  brei  ^enfter  mit  fpötgotifchem  9)?abmerf  unb 
ein  fRippennc^geüJöIb  mit  fh'ofette  im  ©chlufrftein.  35a§  ©lodengefchoß  h^**  ®nppel* 
Öffnungen  mit  romanifierenbem  9)?ittelpfeiler  (Sfienaiffance).  Sie  ftirchc  enthält  ein 
fchöneS  großes  .^oläfrujtfij  auS  ber  JRenaiffance.  X?elch  non  ©ilber,  nergolbet, 
17.  Sahrhunbert.  i^oftienbüchfe  non  ©ilber,  bcj.  1684,  SBappen  [5ßohenftein]  imb 
PGVV  MIVVGVS  (^^hibpP  ©ottfricb  n.  SSohenftein  unb  SOiargarete  Suliane  geb. 
n.  ©perberSed). 

2ln  ber  ehemaligen  ilHrdjhofmauer  aufjen  fteht  ein  ©r ab fte in  mit  fehr  fchönem 
fjla^bilb  eines  ©belfräuIeinS.  ©ie  fteht  betenb,  non  norn  gefehen,  urnmoUt  non  ihrem 
aufgelöften  .^aar.  Umfdjrift  in  fpätgotifd}en  3jrinuSteln,  ncrmifcht  mit  SJZajuSfeln: 
anno  dm  mccccl.x:xxxiiii  [1494]  am  freitag  vor  allerheiligen  da  starb  die  edel 
junckfrau  anna  von  Volienstein  Der  Got  genad. 

2luf  bem  fjriebhof  broufren  nor  bem  Sorf  ift  eine  Kapelle  hndh  unb  fchön  ge* 
legen,  ©ie  tnarb  1473  geftiftet  non  ben  ©chenfen  ^riebrid^  unb  SSilhelm  ju 
ber  |)ciligen  Öeonharb  unb  Barbara,  famt  ^frünbe  für  einen  Äaplan. 

SaS  gräflich  n.  2lbelmann’fd)e  ©chlofr  ift  ber  ©tammfih  ber  Familie,  toeld^e 
1680  in  ben  ^reiherrn*,  1790  in  ben  ©rafenftnnb  erhoben  tnurbc.  Sßappen:  auf» 
geri^teter  gefrönter  Sölne,  blau  in  ineifjem  f^elb.  2luf  bem  .^elm  ein  halbes  ©ieb, 
beftedt  mit  ^^bern.  Sie  SSiirg  ift  im  14.  Sahrhunbert  genannt,  tnirb  aber  f^on  im 


^etpangeii. 


13 


12.  3nl)r^unbcrt  angelegt  fein.  6in  SRunbbogenfricö  mit  geferbten  Äanten,  ber  1894 
Beim  9IBBni^  ber  ÜPurgmoucr  gefunben  imirbc,  ift  je^t  im  Sc^Iol^of  eingemauert. 
2)ic  JHingmauer  erl^oB  fiel)  an  ber  9f?orbfeite  aU  3)?nntcl  ju  ftattli^er  .^ö|e.  SSom 
93urggraben  imb  noc^  Don  einem  äußeren  ^palSgraben  ift  ein  iStiid  erhalten.  Üfn 
ber  Seftfeite  breitet  b^ute  nod^  ein  2Bei^cr  au3,  beffen  2)amm  brnd^tige  Sinben 
frönen.  3)er  Sübflügel  be^  ©cblofebau^  b^t  fbibbogige  ^Pforten,  ^ier  mie  im  mefts 
li^en  unteren  Sffänme  cingemölbt,  im  ilreuj  ober  in  ber  2;onne.  1730 

ift  bie  fßebc  non  bem  „fc^r  aiten  @cblo§,  mit  ©röben,  3ifinger  unb  ©emöuer  (auf 
brei  ©eiten)  umfongen".  ®er  ©enerni  ö.  Sungfenn  bat  e§  umgebaut  im  ^obfftü* 
@3  entbält  ®arocfmöbcl,  3Sagbtrobbä<^»r  9tbnenbilber  (unter  anbereu  auch  ein  alteö 
®ilb  üon  |jobcnftabt).  ?Im  ©dblofetbor  ift  ein  bübfi^eS  ©ittcr  im  ®arocfftU. 

normaligc  SJobenfteinif^c  ©dblöfecbcn  im  Siorf  ift  im  17.  Sabrbunbert 
erbaut,  ©eburtöb^uS  ber  granji^fa  ö.  ^obenbeim  (geb.  t».  Qlemarbin). 

3m  SBeiler  ©übler  ftebt  eine  eo.  .ftabeüe  auö  älterer  ®on  bic*^  nennt 

ft^  feit  bem  14.  3abrbunbert  na^mciSbar  eine  abelige  fyamilic  mit  @ber(?)»Stobf 
im  SBappenfebilb. 

3m  ^of  SRebelgebren  ift  ein  ehemaliger  .f)crrenfi^  ber  Herren  üon  ©obenftein 
au8  bem  17.  Sabrbunbert  noch  ^u  erfennen.  $lucb  im  Ottenbof  böOen  fic  einen 
fotiben,  her  1662  leer  ftanb,  1719  nbbrannte.  3)eSg(cidben  in  ©orbarbSlucilcr. 

5>ctt)angen  (alt  Denetnang,  Dintoang). 

?ßfarrborf  im  ©kUanb  über  ber  Sein.  Ort^abel  im  14.  3abrbunbert  öielleicbt 
ouS  bem  ©münber  ©cf^Iecb^  ®om  ©teinbaug  (SSabpen:  eine  gefpaltene  fteigenbe 
©pibc).  'S)«  ©ütcr  moren  eUmangifdbe  Selben.  3m  14.  unb  15.  3abrb«nbert  brachte 
baä  ©pital  ju  ©münb  allmöblicb  faft  baä  ganje  2)orf  an  ficb,  unb  ber  Slot  bafelbft 
bie  ^obeit.  Slueb  bie  Pfarrei  mürbe  1414  bem  ©pital  einnerleibt. 

Slatp.  Äirdbe  j.  pl.  ÜHaria.  ®a«  ©epiff  ift  1819  ff.  erbaut,  um  1875  er* 
meitert  unb  öerfebönert.  J)er  STurm  an  ber  ©übfeite  ift  noep  frübgotifep,  mit  fepmerem 
Slippenfreujgewötb  auf  birfen  ©effäufen  unb  Slunbbogcnfenftem  im  ©rbgefepofi,  mcIcpeS 
ben  ©por  ber  alten  Sfirepe  bilbet.  §ln  ber  SBaub,  ber  Äanjel  gegenüber,  fi« 
fcpöneg  ßrujifif  au8  bem  ©nbe  be§  15.  SahrpunbertS,  2 in  poep-  Ob  fiep  ber  in 
Sßürtt.  3aprb.  1862,  ©.  91  angefüprte  'pergamentjettel  mit  ber  5Iuff(prift:  anno 
domini  mcccciii  do  machet  hans  maler  von  gingen  diz  bild,  in  ber  ©farrregi» 
ftratur  auf  biefe  ©epniperei  bejog,  ift  älueifctpaft;  er  ift  jur  3cit '«  ^)ßfarrrcgiftratur 
niept  mepr  ju  finben.  ®afür  ein  anberer  mit  ©eprift  non  1734*).  3n  ber  ^urm= 
fopelle  eine  fpätgotifepe  ^ietä  unb  eine  9Jluttergotteg  in  guter  ©tpniperei.  3n 
ber  ©atriftei  ein  Oftenforium,  Slofofo,  mittelmäßig;  unb  ein  ©epranf  mit  gotifepem 
©efepläg.  .^inter  ber  Sfirdpe  ein  neuerer  DIberg.  9luf  bem  S^urm  eine  ©locfc  auä 
bem  15.  3abrpunbert  mit  unleferli^cr  Umfeprift. 

3m  SBeilcr  Sleidpenbacp  ftept  eine  5fapeHc  511m  pI.  Ottmar,  für  bie  1498 
ein  Settelbrief  auggefteßt  hmrbe.  1832  umgebaut. 

„9tnno  1734  pab  iep  f^oni  3ofePp  i'on  Stpirtäbifd)  ©münb  pfamr  allpier  biefe§ 
SrueiHf  burdp  ^Intonium  Utbon  IWapllergefell  oon  ©münb  renooiren  unb  non  Sofepp  ®(preiner 
oHpi«  ju  SJeroang  baß  Sreuj  borjue  motpen  laffeu." 


. 14 


Obcmmt  'Jlalcn. 


Sm  SSetlcr  9iobam§börfle  (att  SJobcn  ba§  ©örflin,  im  Unterfd^ieb  üon  ber 
öurg  gleichen  9?ameng)  ift  eine  aite,  jc^jt  formlofc  ÄopeUc  gur  Srinität. 

gfXingeit  mit  i^oßenroöen  un6  ^cdttaitücr^. 

^forrborf  mit  9Jirtrttgercd^tig{eit.  9Im  guB  9Hbuc^2,  im  5l^al  ber  9temS, 
bic  auf  ber  ÜOiarfung  entfpringt,  treftii^  gelegen.  3)ie  ÜJ?artung  erftreeft  fid^  oon 
ber  ^ö^e  be§  9Ubu(^g  &i§  f}iiulber  in§  SSellanb.  @ic  cntplt  uralte  ©puren  menfd^= 
lid^er  ©eficblung. 

@i)cn  tuurbe  auf  ber  9)lnr{ung  fd^on  in  uorgef^ic^tlidljen  gewonnen, 

(©c^meljftätte  Bei  Soud^enUjeiler).  3m  2)^ittelalter  flirrt  ein  Herren 

ö.  ©c^naitBerg  beit  ä^einamen  „3fenfd)mib"  (1364).  3»  ®ffingeu  mirb  im  Einfang 
beS  16.  3al)rf)unbertg  eine  SSellmQrt’ff^c  „©ifenfe^mitte"  genannt  3m  3aBre  1511 
Bilbcn  bie  ^erren  öon  SeHmart^iiauterBug  eine  ©ifenerägefcüfd^aft  unb  geben  baju 
i^re  SD^üBlc  an  ber  9Jcm^,  untcrl^alB  beS  2)orfc8  ©[fingen,  famt  ber  ©^meljl^ütte. 

S)ag  5^ arf  gehörte  ju  ber  ;^crrf(^aft  üauterburg.  3m  15.  Sahrpunbert  fommt 
bicfelbe  burd)  Äauf  an  bie  .^erren  u.  Sellmart,  bie  im  16.  3lHcinperren  berfelBen 
luerben,  1696  aber  tuieber  einen  Xeil  üerlaufen  an  bie  ü.  2)egenfclb.  3m  14.  3a^r= 
punbert  nannte  fic^  öon  ©.  ein  ritterlid^eä  ©ef^Ie^t,  baS  im  Söappen  eine  fd^reitenbe 
31radfc  führte.  S)er  itird^fap  luarb  1.361  uon  Äaifer  Äarl  IV.  an  baS  Slofter 
ftird^l)eim  am  fWieg  uerfc^entt,  1538  oom  ,^au^  Setiluart  angefauft.  3n  ber  ©c|en* 
fungäurlunbe  mirb  neben  ber  ^farrfird^e  eine  filialis  ibidem  genannt;  unb  1538 
»erlauft  S^ird^pcim  „beibc  S?ird^fa^e  unb  ^farrle^en".  ®er  S.  ^rauenaltar,  beffen 
Scboifd^aft  1479  bem  ^errn  oon  ©d^naitberg  juftanb,  ift  mol)I  in  biefer  jmeiten 
Äirc^e  31t  beiden,  ^ic  jmeite  Pfarrei  ober  Slaplonci  ift  offenbar  infolge  ber  9iefor« 
mation  eingegangen, 

2)ie  CO.  ^farrfirc^c,  bem  pt.  Duirinuö  gemeint,  fd^eint  in  ber  ipauptfac^e 
an§  bem  15.  3a^rl)unbcrt  ju  ftammen.  S)ie  Sat^rjaplcn  1512  unb  1517,  bie  aufjen 
angefcbricben  finb  (on  ber  öftlid)en  unb  an  ber  fiibmefttid^en  ^pr),  bürften  fic^  auf 
eine  '^^eranberung  bejicl^en.  9ienooierungen  gefd^apen  laut  Söeiljtofeln  1668,  1774, 
1894;  (auci^  1872,  n.  .tönigr.  3Sürtt  IIL).  5)er  Äirc^l)of  mar  früher  befeftigt.  ?lm 
9lltar  ein  gefc^niBte§  Ärujifij,  mit  rollcnben  klugen,  Silicnlreuj  anftatt  beä  97imbu8. 
5)ie  ©inporcn  finb  gefdjmücEt  mit  Ölmalereien  an  ben  Örüftungen,  ©tiftung  oon 
2SßlImartl)’fd^cn  98ermanbten  um  1671;  ©t)riftu8  unb  bie  3mölf  %oftel,  on  ber 
Drgelbü^ne  neun  mufi3ierenbe  ©ngcl. 

2)enlmäler  in  ber  Äird^e:  1)  ©ebaftian  SSettmart  1601,  ^^tatte  mit  SSappen. 
2)  ®eorg  fRein^arb  0.  SS.  1624,  ebenfo.  3)  ®eorg  SSolf  0.  SS.  1612,  jmei  glatten 
mit  SSnppcn.  4)  3ol)ann  SSolfgang  0.  SS.  f 1714,  ©anbfteinepitapb  mit  fnieenber 
lliittcrfigur  oor  bem  .^eilanb  in  ben  SBolfen,  unlünftlerifd^e  Slrbeit  5)  iiubmig  5larl 
0.  SS.  t 1750,  ©anbfteintafel  mit  i^crgolbungen.  6)  ©op^ia  Floriane  0.  ©tetten,  geb. 
0.  ©emmingen  1720,  Ölbilbnig  in  <)  ®^afim.  3afob  ©iengcr  üon 

unb  ju  ©ninbüpl,  exul.,  c^cmal.  fd^locb.  Cbcrftmac^tmeifter  (f  1678).  .^oljtafel  mit 
©emölbe  3alobß  'Jraum.  8)  ©ebcnftafcl  o^nc  Siamen,  Slufcrfteljung  ©^rifti  mit 
^amilienbilb,  17.  3al;r^unbert.  9)  9iunbcr  2:otcnfd^ilb  für  ©ebaftian  0.  SS. 
1 1601,  ©anbftein,  bemalt  3n  ber  ©afriftei  eine  ^oftienlapfel,  ©Uber  mit  SSer<= 


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C^fuiflcn  mit  .^ol^enrobe»  unb  Scbnaitberß. 


15 


golbung,  bej.  1714  IW  VW  unb  SBoppeu  SBöKtoart^.  Sbenba  eine  3iw»^Qnne, 
bat.  1756,  nnb  eine  in  SSittenberg  gebriulte  Sut^erbibel  mit  .^o(5fd)nitten  öon 
1591.  ©ine  Sbifc^rift  befagt,  ba^  biefelbc  au§  bem  ©raub  ber  SSiener  S3nrg  gerettet 
nnb  1671  nac|  ©.  gebrockt  morben  fei  bnrd)  9K.  3.  ©ienger  ö.  ®rünbül)l. 

©lüden  üon  1589,  1632,  1742,  1838.  S3ou  ber  5lird^e  auf  bem  f^ricb* 
^of,  lintö  über  ber  9?em§,  feit  1831  nur  mel)r  ber  S^or,  gerabgefd^loffen  treuj* 
gemblbt,  nod^  in  frü^gotifdjen  (formen,  um  1400.  (3m  abgebrochenen  <Sd;iff  foU 
bie  Sahrjahl  1470  gcftanben  feilt)  3m  ^obeii  einige  golifche  gtiefe.  SBoiibgemälbe, 
jebt  oerfchlnunben:  Über  bem  ©horbogen  innen  51rönnng  Sliariö,  an  ber  9torbmanb 
be^  S^iffg  (jc^t  Äir^hof^niauer)  .gieiligenfiguren  auf  gemaltem  Teppich.  (®efd^r. 
0.  3D7ct5  in  ©o.  ^irchenbl.  1847.)  2)ie  ^oljbilbmerte  and  bem  15.  3ahrhunbert 
(ä)?uttergotteS,  5!änfcr,  pI.  Sifchof)  finb  je^t  in  ber  fiirdje  ju  Sffiöggliugen. 

S^aä  ehemalige  3? eg enfelbifdje  @d)lö^d)en  wirb  1638  bejcidjnet  al^  ein 
„abeligeS  @<hIob  unb  |ian§,  famt  @d;euer  ^ofrait  unb  (Stallung,  mit  ÜWauern  um» 
fangen",  ©g  ift  ein  (Steinhaus  mit  einem  ©riertürmchen , in  nad)mitteIolterIi(hen 
formen,  mit  mächtigen  3)e(fengebälfen ; 3i^0((lfu§l>öben.  3)aä  SBöllWartifche 
(Schloß  h(^t  noch  jüngere^  ©epräge.  Über  einer  hinteren  3:hür  ftnnb  1555.  3)aä 
23 öllmartifche  ämthanS  bei  ber  Stirche,  früher  (fchon  1657)  h'^rrfthnftli'hc^^ 
23itwenfih,  h^tt  im  ©rbgefd)ofe  gewölbte  8?äume.  3m  Ü8oIf§mnnb  hci&t  e§  @tein* 
hauä.  3)a8  ©afthouö  jum  9titter,  ein  mädjtigeg  ©ebäube,  war  ba«  3fnflhnn8. 
35ort  liegt  eine  alte  Säule  mit  23ulftring. 

2lbgegangen  finb  eine  ©Infe,  fpäter  St  2innenfapeHe  beim  231ümle,  eine  St.  Veon» 
harb^tapclle  (?)  beim  3)örrhan§  unb  eine  St.  ^elenentapelle  bei  .^ohenroben. 
©in  23abhau§  würbe  1842  abgebrodhen.  pranget  nnb  93lod  1807  burdh  ein  2Bach=> 
hän^chen  erfe$L  21n  bie  1685  angenommenen  3uben  erinnert  ein  3ubenhau§  bei 
ber  3fhntf(hPUPf»  fine  3ubengaffe,  ein  3ubenlird)hof. 

©ine  ^offtatt  auf  bem  Stürsel  oerfanft  1418  ©ilh-  n.  Sngftheim  an  3örg 
0.  23eIIwart. 

Roheit roben  (alt  Stoben,  Snedenroben,  1434  ^ohcnroben),  Schloß  ber 
Freiherren  ti.  23öllmarth,  eine  h^lbe  Stnnbe  oon  ©ffingen,  auf  einem  2Ibfah  beg 
2llbuchg.  1273 — 1536  fommcn  .^erren  oon  Stoben  oor,  bereu  Sappen  ein  geflachter 
Sdhilb  ift  Ulrich  Oon  Stoben  oerfmiftc  bie  öurg  1362  an  bie  Seftcrftetten,  biefe 
1401  an  bie  Söllwarth-  Sie  war  mit  fiauterbnrg  Steid)§lehen  geworben.  Äarl  IV. 
erlaubt  1365  bem  23efterftetten , ba^  SiurgftaCl  bnrglid;  jn  oeften  mit 

©räben,  türmen,  9)tauern,  ©rlern  n.  f.  w.  Stoch  1*11^  ÜHtrgftall  Sdjneggen» 

roben  genannt;  1434  unb  fortan  Schlofj  ^pohenroben.  3)ie  StamenSänberung  mag 
mit  einem  Umbau  jufammenhängen.  ©eorg  III.  o.  Seitwart  fcheint  nach  ber  ©rb=^ 
teilung  mit  feinem  ©ruber  1410  bcn  ©urgftall  wicber  aufgebmit  nnb  jwifchen  1429 
nnb  1434,  Wo  er  „511  gefeffen"  helfet,  bcsogen  §u  hi^l><^o-  Sm  brei^ig jährigen 
Ärieg  War  bag  ©ut  00m  Äaifer  einge5ogen  unb  bem  3)entfchmeifter  0.  Stabion  jn^ 
geteilt,  bet  eg  aber  im  Fi^ieben  wieber  herauggebcn  mupte.  ÜDag  Schloß  h^*^  511>flcl- 

Sie  ©infahrt  ift  fpipbogig.  Seggleid)en  eine  Shür  im  ©rbgefcho^  be§  Seftflügelg. 

S^naitberg,  ^of,  eine  halbe  Stnnbe  nörblidh  oon  ©ffingen;  Stammburg  eineg 
ritterlichen  ©efchledhtg,  bag  1286—1480  oortommt,  5unäd)ft  alg  Sltiniftcriaten  ber 


Cberamt  'Jtalcn. 


16  : 

©rofen  ö.  ®ittingen.  ©S  fütjrc  einen  gefc^ac^tcn  (Sc^ilb,  toie  bie  ü.  91obeiu  ©ine 
ßinic  nennt  fic^  ^fenjinit  1362 — 1475.  ®ie  Surg  fd^eint  1473  an  bie  ^eaen 
D.  ^ortf^cim  ju  ©münb  nerfauft  luorben^’ju  fein.  1534  fam  fie  an  bie  Meic^Sftabt 
Fialen,  bod§  nic^t  me(;r  alg  SSefte,  fonbern  alg  ^of,  famt  ©eböu,  SOiauem,  ®urg* 
ftall  u.  f.  uj.  .^eute  ift  nur  no(^  ber  ®iirg^)Ia^  mit  bem  ©raben  ju  erleimen. 

^ad)fcnfcC6  (\230  Dac^fcnfclb). 

^Pfnrrborf  auf  bem  2Bett=2anb  ünf§  über  bem  iTod^cr.  Drt  ^atte  im 
13.  3af)t^unbert  eigencd  9lbel§gefd^Iec^t.  @cit  Sinfang  beS  15.  gehrte  er  bcn  3BöH« 
toart^.  ®ie  eo.  Pfarrei  ift  1580  gcftiftct  üon  ^anä  ©igmunb  ö.  3Beümart;  nad^ 
bem  brei^igjö^rigen  iihieg  (1659)  miebertjergefteHt. 

®ie  CD.  ^farrHrd^c,  am  X^nlranb  pbfd§  gelegen,  innerhalb  bc3  f^ricbf)of3 
imb  ep^ciiumranft,  gleid^t  benjenigcn  511  ficinroben  unb  9?eubronn.  Über  ber  2i^üre 
ftc^t  auf  einer  21'abbentafcl:  ^nug  ©igmunb  Don  SBöIlmart  baS  ©^riftlidf)  blut  j|  ©tifft 
bfarr  unb  fd^ul  Don  nignem  gut  |j  unb  bamt  bie  Äirc^  Don  newcm  bar  ||  im  MD  ein 
unb  neunjigficn  3ar.  ©in  ilJunbbogen  fc^eibet  Don  bem  einfd^iffigen  ^rebigtraiim 
ben  Dicrccfigcn  6^or  mit  bem  ?tbenbma§t3altar.  2)cr  ß^or  trügt  jugleid^  ben  ©locfcn* 
türm,  iDcld^er  oben  inä  §ld^te(f  umgcfc^t  unb  mit  einer  mdfd)en  ,^aube  bebecft  ift 
hinter  bem  ?lltar  fte^t  ein  lebensgroßes  Ärujifij  auS  ©anbftein.  Slin  ©tnmm 
ftnb  ä^nlic^  toie  3U  2einrobcn  2 ^üfelc^en  angebroc^t  mit  bcn  Sufd^riften:  3)er  2cib 
unferS  |)crrn  3efu  ß()rifti  fpeifc  unb  betoare  mic^  jum  etoigen  Seben.  Almern  2)aS 
Sluet  unferS  §erm  Sefu  ßijrifti  trente  unb  bemare  mid§  jum  etoigen  Seben.  Simen. 
Sin  ber  9?ücffcite  baS  SBa^pen  beS  ©tifterS. 

©rabmäler  im  ß^or:  1)  |)anS  ©igiSmunb  Don  SBcHtoort  [f  1622].  feiner 
Äallftein;  ^oi^rclief:  ber  Slitter  fniet  Dor  bem  Slrujifif;  im  ^intergrunb  eine  Stabt 
mit  Dielen  türmen.  Sin  ben  Scitenpilaftern  Sl^nenprobe,  bie  SSai}benfd^ilbe  bemalt 
Stm  Unterfa^  ein  großer  Sötoenfobf. 

2)  Anno  Domini  1598  Slnna  D.  SSeHtoart,  gcb.  d.  ^obenrcc^berg,  Sßittib. 
S^alfftein  mit  SJcrgolbung.  2)ie  Sabbeu  an  ben  ^ilaftcrn  ber  Umrahmung  farbig 
bebanbclt.  ^oc^rclief:  bie  33Zatrone  fniccnb  Dor  ber  J?ru3ifif=2;rinität  (2)er  Seib 
ß^rifti  ift  toeggefc^Iagcn.  3)ic  5!aube  fi^t  feitlid^  auf  bem  ^rcujballcn.  ©ottDotcr 
trögt  bie  breifoc^e  5?rone;  fein  SKantel  toirb  gehalten  Don  jtoei  ©ngeln.)  Sc^önftc 
Slenoiffonce. 

3)  ^rau  ÜJiaria  D.  ©unbelSljcim  geb.  D.  ^Tnlbeim  f 1664  Sie  ift  im  ©ebet 
fnieenb  bargeftcllt;  im  ^intergrunb  bie  Sluferftebung  ß^rifti.  2)er  Unterfafj  Don 
Sanbftein,  baS  SBilb  fomt  ben  9Sabbeubif‘Icrn  unb  ber  iöefrönung  Don  Stiabafter 
mit  Dergolbetem  Cnmment  unb  bemalten  SÜSappeiL  X>aS  Ornament  a^nit  bie  auf* 
gelegte  Slrbcit  beS  Sc^reinerS  nad^. 

5m  Schiff  finb  11  ficinerc  ©rabfteine  Don  SBelltoart'fc^en  Zubern  einge* 
laffcn;  alle  auS  bem  17.  Sa^rbunbert;  fie  jeigen  fömtlid^  bie  öilbnisfigur  Dor  bem 
ÄTujifij  fnieenb. 

iDaS  Schloß,  jebt  bcn  f5>^cil)erren  D.  Slbnig  gel)brig,  ift  an  ©teile  eineS  23auem* 
^ofS  angelegt  Don  .t")anS  ©igmunb  d.  Selltoart,  1829  neu  aiifgebaut  ©8  cntf;olt 
Dcrfe^iebcne  Slltertümer;  bariinter  jtoei  f leine  ^ronjegefd^ü^e  auS  SBart^oufen,  mit 


^euc()tin0eit. 


17 


bcm  SSJnppcn  beä  T'cut)d)meifter8  0.  ©tabion;  beinerne  “il^utüerflaf^ai  mit  i8tlb= 
ijraüierung  au8  bem  16.  Sa^r^unbert. 

2)ic  ©ci^errcnmii^Ie,  eine  ^albe  ©tnnbe  non  ^ad^fenfelb,  tnnrbe  1576  neu  erbaut. 

5Peim  Steiler  SBniblingen,  eine  5iJiertetftunbe  Don  gad^fenfelb,  ftanb  bie 
gleid^namige  Surg  auf  einem  SBorfbrung  über  bem  Sfoc^crtfjal,  ber  |cute  öurgftan 
genannt  mirb.  1229  wirb  ein  Ulri(^  non  Sabelingen  urtunblic^  genannt,  ber  loo^I 
f)ier  gu  fud^en  ift.  1362  »erlauft  lUrid^  Don  Sabbtingen  bie  ®urg.  3m  15.  3af)r= 
[)unbert  mar  bie  ^amitie  iu3  9iie§  »erlogen,  ©a^jpen  ein  ^irfd^gemei^.  ^ie  ®urg 
2S.  toar  öttingifci^cg  fielen,  ©efi^er  maren  naci^mat§  bie  n.  ^TBöttmartb- 

j^mcßCingen  (alt  f^üc^Iingcn). 

'^farrborf  im  öeint^al.  Üatt).  'i|5farrfir(^e  §u  ©t.  9Jfarien,  ©t.  ®eit  imb 
©t.  ®ernt)arb,  auf  einem  fteilen  .^ügel  linlä  be§  Jlü^d^eng.  ©ne  ©nmei^ung  ge= 
fd)a^  1497,  ein  97eubau  1733,  ein  ©rmeiterunggbau  1851.  ^ie  Pfarrei  ift  a(t. 
1328  mürbe  fie  bem  Älofter  ©ttmangen  einoerleibt;  fpöter  mieber  bag  Patronat  ben 
.§erren  n.  fRed^berg  nertie^en.  S)er  te^le  biefcä  ©tammg  t)atte  um  1560  bie  9tefor* 
mation  cingefü^rt.  5Rad)  feinem  2:ob  nat)m  ©fimangen  baS  offene  2c^n  mieber  in 
©efib  unb  fd^affte  bie  SReformation  ab.  3)ie  93crbienfte,  bie  fid^  0**^  3*  1591) 
ber  Sefuit  3acobu8  ©l;Ioiu§  ermorben,  rü^mt  eine  ©c^rift  auf  feinem  Ölbilbni^ 
in  ber  Äird^c  (Pater  Jacobus  Sylvins  indefessus  auimarum  zelator,  po.stquain 
Thannenburgum  suis  concionibus  ab  haeresi  et  siia  oratione  ab  incendio  domos 
viginti  plures  jam  depa.scente  a.  1589  liberasset  utraque  opera  Heuchlingen 
lue  lutherana  triginti  annis  infectam  a.  1591  purgavit).  2>ie  Stirere  l;at  brei 
©loden,  meld^e  au§  ber  ?tbtei  91ere§^cim  ftommen,  1758  getauft  Sacobu^  u.  f.  m. 
(gro^e),  ©eorgiuS  u.  f.  m.  (mittlere),  33enebictu§  u.  f.  m.  (fleine). 

Ata  peile  jum  ^cil.  ©eorg,  am  redeten  Seinufer,  unter  Sinbenbäumen.  ©ie 
foll  üon  einem  §erm  o.  SRei^betg  geftiftet  fein;  ift  aber  1757  unb  teilmeife  1817 
unb  1886  erneuert  morben.  9?on  einem  .^cil.  ©rab  ift  ber  ©briftu^Ieic^nam  übrig 
(1433  übergab  f>an§  ü.  |)irfd)t)orn  feinem  ©^moger  SBilpelm  II.  o.  9Red^bcrg  fReli» 
quien  jur  ©rric^tung  cineö  ^eil.  ©rabä  in  .f>.). 

X^ie  el;ematige  93urg  fiept  am  reiften  Seinufer  auf  einer  3lnp5pe.  ^ier 
fafjen  ellroangifi^e  Sepen^Ieutc  (SBappen : gefpaltener  ©d)ilb,  redptg  ein  palber  ^?tblcr, 
linB  breimal  geteilt,  ipelmäier;  31üffelpörner).  3m  14.  3aprpunbert  aber  eine  Sinie 
ber  .^erren  o.  91ed)berg,  bie  unter  ben  SSergen.  ©pater  (feit  1366)  gepörte 
benen  o.  .^opcnred)berg.  1609  fam  bas  ©(^lofj  an  ©ttmangen,  bag  pier  einen 
nbeligen  Oberamtmann  einfe^te.  Xic  iöurg  ift  oon  einem  großen  ©roben  umgeben. 
Xie  ©eböube  maren  noep  §u  itRenfdpengebenfen  mopi  erpalten;  ba  mar  ein  iRitterfaal, 
gefepmüdt  mit  ®Ubern.  Xamt  mürbe  ein  ©todmer!  abgetragen  unb  eine  ©eite  be§ 
unregelmäßigen  ©ebiinbcoieredei  gan,^,  eine  meitere  faft  ganj  befeitigt.  Xic  91ing* 
mauer  ift  au§  ftarlen  ®udelfteinen  5U)animengefügt.  3m  ©rbgefdjoß  finb  noep  fRäiune 
mit  Xonnen*  unb  Alreusgemötben,  mifdpeinenb  auä  bem  fpäteren  SRittelalter.  darunter 
große  Sleller.  Xie  Pforten  finb  teils  runb-,  teilg  fpipbogig. 

3m  33eiler  .t)ol5lcuten  eine  Heine  Jiapelle  3Ut  peil.  Xreifaltigfeit , 1752 
erbaut. 

'Saulus,  ÜentmAler  aus  ®ärttembere.  nagfUieis. 


2 


18 


C'bcramt  'Jlalcn. 


^ofcn. 

^iPfan-borf,  in  einem  ©eitent^äld)cn  be§  5lod^crs.  S)oö  üDorf,  1397  genannt, 
geijörte  urjpriinglic^  jiir  S^urg  .^o^en*9ttfingen.  5)ic  ^forrci  rcid^t  minbeftenS  inS 
13.  Sa^rl^unbert  ^inanf.^  ^^farrfir^c  511  ben  ^eil.  @eorg  unb  Saurentin§, 
I)od^  unb  frei  gelegen  Dor  bem  ®orf.  Sie  ift  1762 — 75  erbaut,  I)cU  unb  geräumig; 
1869  renouiert.  3m  3nnem  0)rabfteinc  ber  9tbelmann.  Sieben  ber  Äirc^e  fte^t  bic 
einfad)  gatifd^c  @t.  Dttilienlabcnc. 

Oberalfingen,  alt  „SiVilcr  unter  ber  3^urg",  eine  ^?iertelftunbe  öon  ^ofen, 
am  ^uö  beö  .^o^enalfinger  ®urgl)ügelö.  Ä ab  die  ju  @t.  (§5eorg  nnb  @t.  .(latt)arlnn; 
urfprünglid)  tuoi)!  Surgfapette.  S)ie  ®urg  ^opennlfingen,  auf  einem  gegen  Slorben 
oorfprtngenben  93orf)iigel  beS  ^ärt§felbe§,  ift  foft  ganj  üerfc^munben.  üllan  erfennt 
nod)  ben  S^erepfritö,  oiereefig  aus  SBudelquabeni,  ben  ©c^aept  bes  3'^^* 

brunnenä,  bie  ©put  ber  biefen  fDlantelmnuer  gegen  ©üb  unb  SSeft.  ^J)a§  anfepnlid)e 
®efd)led;t,  bae  oon  pier  fi<^  nannte,  erf^eint  im  13.  Saprpunbert.  (Sifridus  de 
Aheliviiigin  um  1200.)  fpnitet  fiep  in  eine  öopenatfinger  unb  eine  ©affer^ 
alfinger  Öinie.  Slacp  feinem  Sluäfterbcn  1545  fiel  bie  .^errfdpaft  an  SHmangen  juriid. 
®ie  iöurg  fott  im  93auernfrieg  (ober  no^  anberen  im  brei^igjäprigen  fi'rieg)  jerftört 
morben  fein.  2)ie  Übereinftimmung  beg  2i>oppenö  (in  ®oIb  3 blaue  ©cpilbcpen  2,  1 ; 
.^'^etmjier  ein  meiner  ©eptoaneurumpf  mit  rotem  ©dpnabel)  läfjt  oermuten,  bafe  bie 
,^erren  o,  35BeinÄberg  oon  .fpaufe  aug  Slpelfinger  toaren.  S)er  gürfip  eine  palbe 
©tunbe  oon  ^ofen  toarb  alg  SBellmartifcpeS  ^örfterpan^  im  oorigen  Saprpunbert 
erbaut  Oberpalb  baoon  fteden  nod)  ©runbmouern  eine^  Sägerpanfe«,  toeltpe«  oon 
berfelben  .^terrfepaft  1587  erbaut  loar. 

^obmptaöt  (1235  £)openftat). 

iPfarrborf  unb  SJlarft,  auf  ber  ^öpe  lintS  über  bem  Ä^odpertpol  gelegen,  rocitpin 
fi^tbar,  mit  ©cplo^  unb  51ir^e.  3)ie  ®urg  loar  öttingifdpe^  ^epen.  1235  Ort^abel. 
1361  ift  ein  SSefterftetten  511  gefeffen.  1376  Sorg  o.  SBedioart  ebenfo.  1407 
laufen  bie  Slbelmann  SSefte  unb  S)orf.  1408  ift  bie  iöurg  burep  ^eirat  unb  Äauf 
bet  ©epenten  0.  ©dpenfenftein.  1530  loirb  fic  oon  ^ieronpmu^  o.  Slbelmann  jurüd= 
getauft  unb  feitbem  ift  !q.  bereu  ^lauptgut. 

®ie  Pfarrei  fepeint  oon  ber  ^u  ^edjingen  abgetrennt  morben  511  fein.  Patrone 
maren  bi§  1501  bic  ®rafen  0.  öttingen.  S)ie  ©epentin  91nna  ftiftete  1445  eine 
f^rüpme^pfrünbe.  ©rparb  0.  Slbelmann  pat  1579  bie  Sleformation  cingefüprt;  SBilpelm 
ßpriftof  1636  fie  roicber  abgefepafft  1757  lourbc  eine  ©djto^fapettc  erridjtct  unb 
1764  ftatt  berfelben  ein  .^apujincrpofpi5  mit  brei  'ifSatern  auö  bem  Stloftcr  511 
©üioangen. 

S)ie  fatp.  ^)ßf  arrt irdpe,  oormal^  bem  peil,  fßatriciuä  gciocipt,  5U  beffen  ©noben» 
bilb  oiel  gemallfaprt  lourbc,  oorjüglitp  für  bn§  Ü8iep,  ift  oon  ?ß3ilpelm  VI.  0.  ?1.  311 
@prcn  ber  „Opferung  SDlariä"  neu  aufgebaut  loorben,  locil  bic  alte  für  bie  3BaH» 
faprten  511  flein  geloorben  loar.  2)cr  ®aul)err,  ber  nad)  bem  Xob  feiner  ©cmaplin 
felbft  ')[?riefter  geloorben,  ift  ber  Slrubcr  bc§  ©rbauer^  ber  'IBallfaprtöfird)e  auf  bem 
©d)önebcrg  bei  (Sflioangcn,  ^ürftpropft^  (Ipriftopp.  5)ie  pienaep  napclicgcnbe  i8cr» 


.^"to^enftabt. 


19 


mutuiig  einer  baulichen  SierlDanbtfc^aft  unferer  Äirc^e  mit  ber  ©c^öiieberger  luirb 
burc^  ben  9tugen)d^eiii  beftntigt.  5?iefeibc  i[t  138  long,  G8  Jufe  breit,  einfe^iffig, 
mit  reid^ftuefiertem  ^Joimengetoblb,  aus» 
fpringenber  ?lpfi2  unb  einem  3:urm  über 
ber  ©übofteefe.  5)a§  ^reppentürmc^en 
an  S'Jorboftecfe  lann  alS  @rfa^  für  ben 
fe^Ienben  gelten; 

boc^  fc^eint  ein  foli^er  niemals  ongefangen 
tüorbcn  jn  fein.  '•Supere  ber  5?irc^e 
ift  mit  'ißilafteru  beforiert.  ®er  3!urm 
gebt  im  jrociten  freien  ©efc^oy  in3  ?ld^tecf 
über.  (5r  trögt  ein  gefdjmeifteg  itiippet» 
ba^  üon  Stupfer.  ?luc^  bie  Slpfi«  ^at 
€in  foId)e§,  aber  non  unangenehm  fteiler 
iöilbung.  Unter  bem  6^or  ift  eine 
Familiengruft  mit  9?ifchengräbem  iu  beu 
^iiubeu.  1707  mürbe  bie  alte  SUrthe 
abgebro^en.  9lm  14.  ©eptember  mürbe 
Per  (^ruubftein  jum  neuen  '41au  gelegt. 

17H  mar  biefer  nolleubet.  (S)ie 
fte^t  am  ^auptportal  uebft  ber  2öib» 
mung  Deiparae  dedicatum.)  1716  ge= 
fchal)  bie  (Sinmeihung.  (^55ie  löaure^- 
nungeu  finb  noi^  oorhanben.)  9?ou  beu 
©eitcnaltören  finb  bie  jmei  lebten 
1765  gemeiht,  bie  übrigen  oier  famt  bem 
,f)nuptaltar  früher,  non  Slnton 
'JO?  aper  au?  3lug?burg.  ®a?  iölatt  be? 

3)?idh^el?altar?  ift  bezeichnet  1721. 

Dorgeftellt  ift  am  .^odhaltar  bie  Dpfe» 
rung  ÜHariä;  am  erften  ©eitenaltar 
©t.  aiiidhael;  am  jmeiten  ©t.  9lntoniu? 
non  ^abua;  am  britteii  (menigfteu?  ur» 
fprüngtich,  foniel  mau  meip)  ber  Käufer, 
am  nierten  ©t.  ^otriciu?.  Ta?  ?lutoniu?* 
bilb  hat  60  fl.  gefoftet.  Ter  o dh  a 1 1 a r 
mürbe  non  ®raf  9lnfelm  nergröfeert,  nicht 
zu  feinem  Vorteil.  Tie  Äonzel,  bezeichnet 
HP  1715,  foftete  1(X)  fl.  Ter  gleiche 
9Jomen?äug  nebft  ber  3ah^  1 708  fteht  am 
Fub  ber  ?lltarleu^ter,  bie  fehr  hübfd)  gefthni^t  finb.  Tie©tatioueu  finb  noii 
3.  Snberle  au?  9lug?burg  1781  gemalt.  3n  ber  ©ruft  mar  1849  ein  ^eil.  ©rab  er* 
richtet,  '^lu  ber  5?ird)hofmauer  fteht  ein  D I b e r g au?  ber  3cit  be?  .SUrd)enbau?.  Tie 
©alriftei  birgt  ein  Steliquiar  non  ©über,  nergolbet,  innen  hohl,  mit  27  Fächern. 


e>o4rnftabt.  arabbritCmal  br>  XeiiUcfpnriftrrb 
Oot).  flbrlmann. 


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20 


Cberaint  'Malen. 


93oii  ben  üicr  ©locfcii  tragen  bret  folgcnbc  Sufd^riften:  1)  ©rö^tc;  D)niuui 
^eiß  ic^  Sern^art  Soc^mann  goß  mief)  1510.  2)  Ave  Maria  u.  f.  \v.  — mu- 

lieribus.  3)  ®ie  grü^me^glocfc;  1518  ®crn^art  £ad)mann  gofe  mid^  ^elf  ®ott 
unb  9)2aria. 

1862  imirbe  ber  JUtor  unb  juglci^  bie  Äirc^c  im  Snnern  reftauriert.  ®Q2‘> 
©nabcnbilb  be^S  ^cU.  'ißatriciug  fd^cint  im  14.  3a{)r^unbert  gefd^nibt;  bic  ^“ffung 
ift  erneuert.  3)n8  S3Ub  ftammt  an«  ber  Slmbrofinölapelle  ja  9?eubronn. 
tüurbe  non  ©ebaftian  ü.  3SeHmnrt  1652  üerfd^enlt  an  9Karia  SOiogbalenn  o.  Mbelmaniu 
®r  ab  ft  ei  ne  in  ber  Äirdie: 

1)  Anno  dm  im  XV  unb  XV  ja^r  am  IV V tag  beä  monatg  febniarii  ift 
ber  ^üc^mirbig  fürft  unb  ^er  l^er  jo^on  abelmonn  teitfdjmcifter  oerfc^iben  bem  got 
genab.  (©otifi^e  SKinugfelfc^rift.)  Überlebensgroße  ^igur  beS  ®erflorbeneu  in 


Jtirc^c  unb  6d)(o6  ju  ^o^rnfiabt. 


'Jiifcßenrelief;  barhäuptig,  mit  ouSbrudtSuoIIem  ®cfi(^t,  in  ipilgertradjt,  fRofeufrans. 
in  ^iiuben.  ‘J)ie  S'Jifcße  ift  umrahmt  oon  ©tabmert  mit  Stunbbogen.  2)ariiber  31ft» 
unb  Saubloerf,  unb  baS  SBo^jpen,  gehalten  üon  ^mei  nodten  .^inbcrengcln  unb  be= 
roaeßt  oon  einem  Sluappcn  unb  einem  milben  9J?ann.  (@in  2)enfmnl  beSfetben  ^errn 
auS  ber  Äapede  beS  !DeutfchorbenSfd|ioffeS  ^oniedE  am  Stedar,  ift  jefjt  in  'i6ien.) 

2)  6h>^iftoph  ?(belmnnn,  f^ürftpropft  üon  Sflmangeu,  f 1687.  3Soppen,  bemalt 
unb  öergolbet  in  reifer  ?luSfül)rung. 

i^riebhoftapeÜe  3um  I)cil.  5^reu3,  1784  geftiftet,  1849  luieberhergefteltt; 
Mcßted  mit  hübfdhem  Türmchen. 

2)aS  grnflid)  Stbelmaun'fdhc  Sdjloß  fteht  au  ber  ©teile  ber  mittelalterlichen 
iöurg.  Se^tere  h^de  (nach  alten  9(bbilbuugen)  fünf  2ünne,  ben  .Ciauptturm  in  ber 
SJiitte,  im  .t")of.  1625  Uuirbe  baS  neue  ©djloß  erbaut,  fo  mie  eS  fid)  in  ben  brei 

unteren  ©todroerlen  h^de  noch  außen  barftellt,  mit  ben  5luei  ©dtürmen  gegen 
©üben,  isin  oorfpriugenber  2urm  au  bet  iRorboftede  ift  neuerer  ©cftalt.  Um  1770- 


.t>o^en|tabt. 


21 


iDurben  iüicbev  an  bicfem  <2c^Iofe  gwfee  SScränbcrungen  üorgenommen,  ade«  um  ein 
©tocftoerl  cr^ö^t,  unb  ba^  Snncrc  neu  au^geftattet.  ?luä  bieder  3cit  ftammt  noment» 
lic^  ba?  großartige  (Stiegenßaue,  mit  ^oljeinbau  unb  einem  pompöfcn  3)ecfcngemälbe 
ju  @^rcn  be«  ©rbauer^,  grciberm,  nacßmal^  ©rnfen  ^Injelm  0.  ?1.  Ser  diitterfaal 


«(^Io6  92icbtra(fin0rn. 


cntßült  orbentlicße  §lpnenbilbec  in  Ölmalerei  auf  Seinmanb.  SJon  einem  Surm,  Socß^ 
reiter,  mie  ißn  ?lbbilbungen  beS  umgebauten  ©djloffe^  scigoi,  ift  nicßt^  me^r  oor= 
panben. 

Ser  ©cßloß  gar  teil  ift  non  @raf  ^nfelm  175()  in  franjöfifdjem  ©efd^mad 
angelegt  mit  oerfcßnittenen  iöucßenßecfen,  Orangerie  u.  f.  m.,  unb  oon  bemfelben  fpätcr 
crtoeitert  burcß  ben  fog.  engliftßen  ©arten.  Gr  geluäljrt  bie  lieblid)ften  9lu§blide  in 
bag  5?oc|ertßal  aufmärtg  unb  abmärtg  unb  in  bie  „ÜL^älb"  jenfeit?. 


22 


OüflÜfrei'^.  Cberamt  iJJülen. 


^üttfingen  mit  'gJtcöerafftngcn. 

(1024  .'put(ingn),  ^farrborf  im  i^od^ect^al,  an  einer  fd^arfen  ^enbung. 
(S^emnlg  jnr  ^errfi^aft  iRieberalfingen  gehörig. 

Äat|.  ^farrtirc^e  5U  <St.  SOZic^ael,  im  befeftigten  ^pof.  2)er  2:unn  oben, 
mit  mcrttonrbigen  ©(^lüffelf^orten  Derjeljen,  jeigt  bie  Sabrsa^l  1501.  @r  fte^t 
nörbüc^  neben  bem  S§or  unb  enthält  im  (Srbgei'djo^  bie  ©alriftei.  ^)lm  Sd^IuB^tein 
boS  SSappen  ber  ^ürn^eim.  1729  toarb  er  renooiert.  S)o8  Sd^iff  ift  1739  erbaut, 
1851  restauriert.  ©ej^ni^teS  @eftül)t  oon  ?(ntoniug  §ott  1739.  ©terbbent* 
mäler,  Äonftein  mit  geäpten  2öappen  unb  3nSdfjriSten  oon  1691  unb  1705. 


«(^(o6  9UrbrraIftngrn,  oom  aue  («.•£.). 


Oftenforium  mit  9ieliquieu  be§  ^ei(.  ®enero)u§,  ©Uber  ocrgolbet;  ipnU 
gotifc^.  Oben  eine  Äaloariengruppe  in  freien  SRunbfigürcfjen.  301  bem  S^bürc^en 
ber  SRüdfeite  finb  graoiert  @t.  §elena  unb  ©t.  3J?agbaIena.  (SmaiHierte  3Bappen 
oon  ^iini^eim  unb  5:reid)tlingen  (?  @nng  in  fRot)  unb  Saprsobl  1587  (auf  eine 
fRcparatur  bejüglidj?);  ©taurot^et  üon  ©Uber,  mit  teihoeifer  3Sergolbung,  mit 
©belfteinen  befe^t;  fRenaiffance.  3ln  ben  i^reujenben  getriebene  Sieliefbilber  ber 
©oangeliften.  SBoppen  ber  ^ugger. 

SBaltl)er  (ober  ipanS?)  ^üm^eim  ^atte  1460  ein  ÄTeujpartUel  ouS  bem  ^eil. 
i3anb  mitgebrnd^t.  ÜRaj  S’ugger  flü^tete  eä  1643  noc^  ÜRünd)en.  SRod^  26  ?a^ren 
würbe  e«  in  bie  SRieberalfinger  ©d^lo^fapette  jurüdgebradjt,  1670  in  bie  ipfarrtirc^e 
[)ier.  3Ronftranj  in  ©Uber,  üergoibet,  ©pntrenoiffance.  Über  ber  ^oftienfapfcl 


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»icberarpngen.  (Säule  im  Sdjupbtn.  «iebcralflnoen.  €(5uppni  Im  ®d,lofil,bf. 


24 


^ttflftfreiö.  Cboraint  ?lalcii. 


ift  ©ottüQter  in  ;^albfignr  iiub  bcr  ^eil.  @cift  old  ^^oube  borgefteHt.  Unter  bcr» 
felBcn  ber  ©r^engel  SOUd^nel  mit  lföap))en  unb  ©c^toert.  SJec^tö  unb  UnfS  ein  @ngel 
mit  Äreuj  unb  Seiter.  ^m  gufe  bie  jog.  3Baffen  ß^rifti  (Seiben^mcrfjeuge).  ®ro^e 
®Io(ie:  Dfanna  ^ciß  id^.  ©cm^orb  Öac^mann  gofe  mid^  1506.  9tn  ber  loeftlid^en 
SUrc^ljofmauer  fte^t  ein  Dlbcrg  oug  bem  ©pätmittetaltcr,  1723  unb  1851  tnieber* 
^ergeftellt  bejm.  erneuert.  3m  ^farr^nuS  eine  fpätgoUfd^c  ©ruppc  in  ^olj,  ©^riftng 
unb  an  feiner  ®ruft  le^nenb  3of)anne§,  fe^r  fd^öner  3o^anne^!ol>f. 

i^apelle  jur  ^eil.  3Ö?nrin,  loi^craufmärtS  auf  einet  Stenaffc  beg  5!^al* 
^angg  freunblid^  gelegen,  oom  grieb^of  umgeben,  ©ie  l^at  1425  beftanben.  S)ie 
öauformen  finb  biejenigen  bes  14.  Sa^r^imbertg.  3m  gctoölbten  ß^or  finb  ÜWafemerf=' 
fenfter;  lux^  mit  einer  SBappenfd^cibc  (öüml^eim). 


'JUtbcralfingen.  (irt>0cf(^o6  bti  £urinDaii9. 


3m  SBciler  ©uljborf,  eine  Ijalbc  ©tunbe  uon  ftcl)t  eine  Kapelle  jn 
©t.  ^atriciud,  uormalS  ©t.  So^anneS  unb  allen  ^eiligen.  ®al^er  eine  romanifd^e 
.SJoljgruVpe,  3o^anncö  an  ber  ©ruft  3efu  (iDinfeum  oatcrlänbifc^er  Sntcrtlimcr, 
©tuttgart). 

Siieberalfingcn,  SSeilcr  am  Äod|er.  (Sinige  malcrifdfje  9liegel^äufer. 

2)ie  ©urg  Siicberalfingen,  auf  einem  ©ergöorfprung,  jtoifd^en  Sfod^cr  unb 
©c^licrbad^  gelegen,  ift  in  il)rer  fe^igeu  (Meftalt  ein  SBert  beö  IG.  3a^rl)unbertS. 
®cr  ©agc  nad^  ^aben  brei  ©rüber  öon  Slbclfingcn  bie  brei  ©urgen  Cber^  Sßaffcr* 
unb  IRieberalfingcn  erbaut  (urfunblid^  nad^mcigbar  ift  a^elfingifc^er  ©efi^  freilid; 
nur  in  .^üttlingen).  3)ic  erften  belanntcn  3nl)aber  bcr  Surg  finb  bic  .^erren 
D.  ©cdtenborf.  Ulrid^  ü.  ©.  üertauft  bie  |>errfd^aft  an  ®rof  (£bcrf)arb  t).  ©Mrtcnberg, 
unb  biefer  öcrpfänbct  fic  1368  an  5lonrob  ö.  |)ürn^cim.  fortan  faß  ^ier  ein  3^eig 
ber  ipürn^eim  al8  mirtenbergifd^e  Se^cn^träger.  3)er  Sebte  biefc^  3^®cigö  öcrlauftc 
97.  an  bie  ^’ugger  1551.  3m  brci^igfäbrigen  Ärieg  ^atte  öon  1632  bis  51«  97örb» 


.^üttiinQen  mit  'Jiicbcralfingett. 


25 


lingcr  ©c^lac^t  |)erjog  grtebric^  ü.  ^Württemberg  otg  öcöeng^err  ben  eifrig  fat^o» 
lifc^en  5w99crn  bic  .^enf^oft  entzogen. 

2)ic  ganje  öurg  ift  in  ber  ^auptfad^e  auS  einem  @ufj,  mo^Igefügt  qu^  möc^» 
tigen  iBudfdqunbern.  SJZnn  lieft  an  ben  ncrfc|icbencn  ©ebäuben  bie  Sa^reSja^len  1575 
(53nuinfc^rift  am  ^aupttiirmbnu),  1576  (am  3:rcppcntiirm),  1577  (über  bem  inneren 
^t)or).  Sine  9iiinbtitrm  bei  ber  Slapctic  ift  nid^t  mebr  ganj  erfennbar. 


3tiebcralfiiioen.  Öftllcf)rt  Sifturm  unb  Qiicbrtraanb  bon  ber  St^fogtaptllr. 


Über  bem  erften  ^t)or  ift  bn§  !Wilien*?Wnppcn  unb  bic  0igla  ÄIFHZEVW, 
mof)I  ^itel  bc^  9J?nry  ^ugger.  5^abci  bn§  J^*9-  1*  inneren  3;^ar,  am 

ffapitäl  jur  Sinfen  ftebt  ba^felbe  entfpre^enben  jur  Siechten  gig.  2;  am 

Scheitel  ein  britteS,  nirfjt  mc^r  ganj  511  erfennen.  2)ie  ®auinf^rift  am  linlen  ^ügel* 
anbau  neben  bem  .^anptturm  lautet:  1575  Master  veit  Miser  Maurer  von  Augs- 
purg  1575.  ?tn  ber  9tingmauer  im  3üJinger  ftel)t  öfter  ein  W (ober  M?).  S(n 
einem  (Jefturm  beiJfelben  5i9-  3 unb  4.  ?(n  beiben  klügeln  beim  ^auptturm  3*ig.  5, 
6 unb  7. 

•iDer  Surgplab  ift  annä()crnb  ein  ^rapej,  mit  ber  ©reitfeite  gegen  ben  33crg. 
©in  breiter,  an  ber  ^Pergfeite  and  bem  getS  gebrodener  ®raben  umgiebt  i^n  ringo; 


26 


^^agitfrcie.  Cbcranü  ilüleii. 


üon  einer  äuBcren  SKauer  eingefaßt,  ©etritt  man  burc^  bie  äußere  '^Pforte  ben 
3tüinger,  fo  fü^rt  5ur  ?Red)ten  eine  SRampe  empor  ju  ber  ©riide,  eljcmatS 
oor  bcm  inneren  $por.  Die)e8  ift  gc)(^üpt  bnrrf)  jloci  runb  öor)pringenbc  Sdtiirme 
ber  JWingmnuer.  ®ie  Pforte  )eI6|t  ift  ein* 
gefaßt  oon  einer  to^fnnifd^en  ©äulenorb* 
nung  in  9tuftifa.  — X^aneben  eine  fleinere 
'iPforte  für  ^nfegönger.  Xie  i)iingmnner  ()ot 
Sd^maIbenfc^n)Qn3*3i’^**<^”-  Xitrd^  bnd 
größere  XI) or  lommt  man  in  eine  bebecftc 
^alle,  bie  nid  Sinfnprt  nnb  <3^uppni  biente. 


Xirbrtalfiiigcii.  (Bicbtl  an  ber  4Iorbe(fe  iinb  an  brr  Cflrcfc  (ftaprllc>. 


©ie  ^iept  firf)  enllong  bem  fübli^en  ?Ibfdinitt  ber  9)?aucr  bid  äum  Sd^Iofsgebnube. 
3I)r  Xac^  ift  getragen  »on  todfanifc^en  gefc^mcHten  .^'»oljföiilen  mit  gefc^nißten  ©olutcn 


4<irbrralfingcn.  «iibfl&grl,  Cbrrflotf. 


an  ben  ©attclpöl^eni.  ?In  ber  ÜRüdroanb  5tept  fid)  eine  Üanbe  I)in,  äiigleicß  ©Jeßrgang 
mit  ©(garten,  getragen  oon  itragfteinen  unb  5vlQd)bbgcn,  nnb  öcrmnprt  biird)  ein 
^üljerned  ÖJelönber  oon  pübfd)er  ©ilbnng,  mit  ^lof^bögen  unb  Äonfolen  im  ©d^eitel. 


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■V)ütt(int)cii  mit  '}iieberolfiii({cit. 


27 


©c^Io^gebäube  bcftanb  qu§  jluei  Käufern,  üon  bencn  baö  fleiuerc,  gegen  bcu 
.^Qupttitrm  gelegene,  neuerbing^  obgebro^en  luurbe.  Sn  ba§  ©d^lo^gebäube  toor  bie 
^Ringmauer  faint  jinei  SRunbtiinnen  einbejogen.  ®et  erbaltene  Sau  ^at  oerjierte 
3inncngiebel,  ein  '^rebbentünnc^en  gegen  ben  ©raben  (;inQU«,  ©turfbedten  unb  Slamine 
mit  einfad^en  Verzierungen  im  ©efe^maef  ber  ^rü^renaiffance  (äRafetnerl,  SD?u)d^eIn). 
?(u(^  bie  fteinerne  SBenbeltrcbpe  ^at  nerjiertc  Unterfläd^en  ber  "ipobeften  unb  oben 
eine  ®anf.  Sn  ber  ?tc^fenric^tung  ber  Vurg  ift  ber  grofee  5;urm  errid^tet.  @r  f)iefe 
Shipferturm  nac^  feiner  ©inbedung,  toelt^e  bie  gorm  einer  loelf^en  ^aube  bötte. 
©ie  ging  infolge  SBetterfc^fog^  1822  ab.  ©r  mag  bi§  lurj  über  ben  ©odel  hinauf 


au3  bem  romanifc^en  9Ritte(aIter  flammen.  2)a§  3^onnengeloöIb  be^  nntcrfteti  ©e* 
ft^offeg  gehört  aber  offenbar  f^on  bem  16.  Saljr^unbert  an.  !Da3  oberfte  ©efdjofj 
ift  inS  ?Tcf)tedE  nmgefe^t.  ©§  entliält  in  ber  unteren  ^älfte  adjt  bilden  für  ©ef^üg. 

3u  beiben  ©eiten  bc^  ^urm?  finb  ^lügel  angeftoften,  toelcbe  unten  je  ein 
Jonnengetoölb  unb  barüber  je^t  einen  .^aibftod  mit  ^nltbadj  ^aben,  fo  bafj  ber 
ganje  Turmbau  oon  öorn  unb  Ijinten  einer  Slirc^ciifront  gleid|t.  grüt)cr  fliegen  bie 
glügelbnuten  ^öl)er  unb  toaren  mit  Ouerfallelbäc^em  abgebedt,  mie  bie  Vlnfa^Iinien 
am  2:urm  zeigen.  Über  ben  "If)üren  rec^t§  unb  linlä  oom  5urm  finb  l)iibfd)e  Ober* 
(id^tgitter.  S)ie  mit  zluei  SSinfeln  au§gebaud)te  SRorboftfeite  ber  9?iiigmauer  ift  oer* 
fallen.  9tn  fie  ftiefeen  ber  Sfaoalieräbau  nnb  bie  ©d)Io^fapet(e.  ®ie  ^ofmanb  ber 
(enteren  fließ  oermutlid^  an  ben  Turmbau  an.  !Die  beiben  ©iebet  ^aben  eine  eigen* 
tümlidie  Verzienmg,  an  ben  ©nben  unb  auf  ber  Spiße  Äniiufe  im  Ü}?etattftil  unb 


28 


Cbcrnint  'ilnleii. 


auf  ben  9r6)ä^cn  ber  9)?Qucrfd)t(^ten  teil?  l;ornnrtigc,  teil?  ^albruubc  2)ccfftcine,  bereu 
beiberfeitige  ©tinifläd;en  mit  9?o)ettcn  ober  Qiid)  mit  ^cralbijcl^en  9Joturbilbern , mie 
iiilie,  .f)afe,  .^nljii,  Sod,  ^fau  in  IRelief  gefüllt  fiiib.  ?lm  ©icbel  ber  ibapellc  aufeeu 
ift  ein  5trenj  Qu?gel)Qiien.  3)ie  ©den  biefer  ©iebelmänbe  finb  obgerunbet.  35ie 
ÄQpelle  lüQr  ber  ^eil.  9J2aria,  iParbnra  unb  Slatbarina  gemeint.  ?ln  ber  öftlic^  oor- 
fpringenben  (5de  ber  ^Ringmauer  ftonb,  na^  älterer  Slbbilbung,  noc^  ein  JRunbturm. 
!J?ie  9lu^entoänbe  biefe?  Ringel?  Rotten  nur  fc^malc  ^nftcrfd^li^e.  9Som 
an?  finb  bie  ©töHe  sugänglic^,  melc^e  unter  ber  großen  fRemife  angelegt  finb;  eine 


mäd>tige,nber  einer  9ieil)c  ftiimmiger  ©nnlcii  eiitgemölbtc 
^QÜc.  2)a?  uorbere  ©d;iff  bot  ein  Jonnengciiiölbe,  ba? 
hintere,  fchmölere  eine  JReilje  rippenlofer  ihen^geloölbe. 

2)arnber  befinbet  fid)  abermal?  ein  gewölbter,  jmeifd^iffiger  ^Kaiim.  Überall  in  ben 
äugönglidhen  äRanerteilen  finben  fich  ©djlüffelfd;nrten  öon  üerjdhiebener  ^orm. 

@ine  gro^e  ©ebener,  glei(^fall?  mit  oerjierten  ®iebeln,  ftanb  oormnl?  beim 
äußeren  1841  würben  Steile  ber  ®urg  abgebrodhen,  um  für  bie  38erfbauten 

in  3Safferalfingen  ©teine  ju  liefern. 

Sei  ber  Surg  war  1685  ein  5^iergarten  angelegt. 


3(lilo6  i’aiibarl). 


^aubaeß  mit  Sexnroben. 

2.  (alt  2auben),  ^orf,  am  3i‘[önnnenfliiß  be?  fReichenba(^?  ober  Saubach? 
mit  ber  Sein.  S)en  J^ern  ber  ?lnfieblung  bilbet  ohne  Surg  ber  ^rfi* 


l'auluub  mit  i?ciiirobcti. 


29 


^erteil  ü.  3BöIItoart^.  3)ie|eI6e  ftettt  fid^  Ijeutc  al3  ein  feitet  ©c^tüß  au8  ber 
Sicnaiffanccjeit  bar.  ©igmunb  ö.  SS.  ^at  eg  im  3a^rc  1.599  „aufg  aller» 

3ierli(^ftc  abermalg  erbout"  (OS.).  6inc  3n)^rift  in  ber  5:i)ori)aIIe  melbet,  bafe 
,bng  abgebrochen  <SchIog"  im 
Sahre  1122  „erbauen  morben" 
fei  2)ieg  ift  alfo  um  1600  Über= 
licfcrung  geiuefen,  toenn  eg  nicht 
auf  falf^er  Sefung  einer  alten 
3nfchrift  (ftatt  1422?)  beruht 
llrfunblich  erfcheint  bie  öurg  erft 
im  1.5. 3ahrhunbert  (Gonrat  0.  SS. 

1469—49  »äu  Sauben  gefeffen" ) ; 
fie  mag  gegrünbet  morbeii  fein  na^ 

Leitung  ber  ^errfchaft  Seinroben. 

3)ie  Surg  liegt  anf  einem 
fteilen  .gtügeloorfprung  jtoifchen 
Sein»  unb  9leichenbachthal.  35ie 
Schlofegeböube  umfchliefeen  einen 
^of  oon  unregetmäbiger  ©eftalt, 
in  beffen  einem  SSintel  ber  ^aupt* 
türm  fteht  Gin  oieretfiger  unb 
jmei  runbe  Gdtürme  fpringen  in 
ben  3*üiuger  oor.  2)iefer  erhebt 
fich  jum  3;eil  mit  ^flgmnnben 
ang  bem  ©raben,  iti  ben  brei 
runbe  5:ürm(hen  mit  SKugfeten» 
fcharten  üorfpringen.  Sn  ben 
SSänben  beg  ©chloßhofeg  finb 
tiefe  Sunbbögen  auggefpnrt.  2)ie 
9iäume  beg  Grbgefthoffeg,  ©tal» 

•lungen,  Küchen  u.  f.  m.  finb 
burchloeg  getuölbt,  ähnüdh  loie  auf 
fßieberalfingen.  Sm  oberen  ©toef 
führt  ringgum  ein  ©ang,  beffen 
Jenfter  na^  bem  .^)ofe  fehen. 

Ginige  3iinmer  haben  hübfehe  5^=* 
berberfen.  Über  einer  $hür  finb  bie 
SSappen  üon  SSeltoart  unb  5)al*  seinrobrn. 

heimmitber3ahi  1600  angebracht 

(Gine  befchöbigte  SSappentafel  in  ber  JhothoHe  jeigt  bie  3<»h^  1573.)  3)ie  beiben  oier= 
eefigen  2;ürme  finb  oben  ing  Slchted  übergeführt;  aHe  haben  Ujetfehe  |)aubenbncher. 

5)ie  307ühle  fRo^nagel  hot  einen  Grfer  unb  ein  ^f[?ortaI  mit  ©piegelquabem 
unb  gemaltem  SSoppen  ber  Slbelmann.  Gin  .^nug  im  'Weiler  Serg  heiftt  bag  ©chlöß» 
chen;  eg  foll  bn  eine  Surg  geftanben  fein. 


Cbcrnmt  Linien. 


ao 


^orjelle  Öeinroben,  früher  Sufc^enau  (fo  nod^  1001).  ®eiler  an  ber 
iJein.  2)ie  en.  itirc^c,  non  9Jeu6ronn,  famt  beieftigtem  grieb^of  ift  oon  .^)an§ 
©igmunb  0.  SB.  erbaut  1004.  Über  ber  Stpr  fte^t  auf  einer  [djönen  SBappentafcI : 
Deo  optimo  maxinio  salvatori  [ ^an5  ©iigmunt  oon  SBcüumrtt  baö  c^riftlic^ 
®iuett  I öenbt  Jfüvc^en  unb  Sd)uelen  non  Sl^genem  guett  | unb  ®atnt  bü§  gebetn 
non  Sieljem  bar  |{  3n  bem  Saufent  ©ed|s^iinbtert  unb  5!)em  nierten  3ar.  Stn  bie 
SBci’tnjQub  angen  ift  (leiber)  aud^  bag  fanbfteinenie,  Icbcn§grofie  Ärujifif  nerfefjt, 
ba§  mit  ber  3^^)^  1604  bejeid^net  ift  unb  auf  jmei  2;äfeld^en  oin  ©tamm  bie  3n* 
fdjriften  trägt:  ^a§  Sluet  unfereg  |)errn  Sefu  ß^rifti  trenfe  unb  bemare  eud)  5um 
einigen  i?ebcn  9lmen.  5)er  Öeib  unfereg  .^errn  3efu  G^rifti  fpeife  unb  betoare  cud§ 
jum  ewigen  5]ebeu.  Stmen.  (iBergl.  gad^fenfetb.) 

©teinerne  ©rabbeufmälcr  in  ber  Stitd()c:  1)  1012  ßonrab  Üöernljarb 
n.  SBettioart  (JRittcr,  nor  bem  Ärujifif  tniccnb).  2)  1010  SBotf  ?llbrec^t  n.  SB., 
be^gl.,  fd)(ed^te  Strbeit,  3)  1035  SSafob  ^arfc^,  ©c^uelmaifter,  JHcUefbilb  beg  fnieenben 
(S^epnareS  nor  bem  Äruäifiy. 

Senfeitg  ber  Sein  auf  einem  S3iU}I  (Surftel  ?)  am  ^)(bl)ang  fte^t  non  ber  öurg 
fRoben  nod)  ber  fog.  ©c^Iofeturm,  Öcrc^frit  auö  bem  11./12.  3ol)r^unbert;  nicretfig, 
nur  etwa  in  fialbcr  ^öC)c  erhalten.  2)urd)  bie  in  ber  .fiöpe  angelegte  alte  i|?forte 
fommt  man  in  ein  ©ernad^,  baä  aufjerbem  noc^  eine  ßidjtfc^artc  unb  einen  Slbtritt 
enthalt.  S)cr  9lbtritt  ift  eine  9?ifc^e  innerhalb  ber  SRauer,  mit  55obenfd)li^  unb 
runbem  Sid^tlod).  (Sin  (SJrabcn  umgiebt  ring'ä  ben  3)urgljiige(.  liBon  biefer  S3urg  Wor 
lootjl  ber  Dbalrii^  be  Stoben  1 147.  Um  1300  gel}ört  fie  Stubolf  n.  ^falfjeim  ober 
n.  Stoben.  Sm^n  bie  SBeHinart  fam  fie  balb  nac^  1400  unb  blieb  iljuen  big  1815. 
Stod)  1556  tjauft  I)ier  eine  SBittib  Slnna  n.  SB. 

^autevOuvg. 

''^farrborf,  am  ©teiirnnb  beg  9übu^g,  ob  ber  (Sinfenfung  beg  Sautertl)a(g  ge- 
legen, Weithin  fid)tbar,  nou  SBalb  unb  .ficibe  umgeben.  3)ag  2)orf  ift  nac^  einem 
großen  S3ranb  non  1842  3um  gröfjcren  ^eil  neu  aufgebaut,  ^at  aber  bod^  no^  einige 
Strobbäd)er.  ©eine  erfte  ©ntfte^ung  nerbanft  eg  lnol)l  ber  8urg  unb  biefe  Wicber 
bem  im  SOtittelalter  nielbenü^ten  i^nBioeg  aug  bem  Stemgt^al  über  ben  ?llbuci^  ing‘ 
S3renätl)al.  ®ie  9)urg  gel)ört  im  12.  SJo^rljunbert  ben  ^faljgrafen  non  !3)iUingen 
(1128  Slbalbcrt  palatinus  de  L.),  im  14.  ben  (5Jrafen  non  öttingen.  2)aäloifd)en 
binein  fnHen  pier  Wie  auf  bem  Stofenftein,  lootjl  alg  ftanfifdfe  Scfiengträger,  bie  |)aden. 
S)urd)  5ßerpfänbung  tarn  bie  .^errfebaft  an  SBirteuberg.  ©eit  1405  faben  bafelbft 
itBellmarte  unb  1479  taufen  fie  S.  famt  (Sffingen  unb  Sartbolomä.  3)ie  jüngere 
üinie  beg  (Sefcbled^tg  nennt  ficb  non  S.  2)ie93urg,  auf  einem  nörblicben  ®ergnor= 
fprung  uuterbalb  beg  !J)orfg,  jwifeben  jinei  fteileingcriffenen  ©^lu^ten,  ift  bcidjutage 
gro^tenteilg  Stuine.  Sin  ber  Stingmauer,  gegen  ben 

nod)  S^udelqunbem  non  ber  mittel alterlid)en  33urg;  ber  (Sraben  ift  3um  guten  2^cil 
aug  bem  f^elg  gebaucn.  SInbere  SSefeftigungen  ftammen  mobl  aug  ber  3eit  um  1470 
(Stenmnartg  n.  SBeUlnart  SSanauflnanb  an  ber  SBurg  540  fL).  5)ie  ©cblo^gebäubc 
finb  nod)  jünger,  non  bem  Steubau  @eorg  SBolfg  n.  SB.  1594.  1732  ift  bag  ©(^loß 
auggebrannt.  (5in  großer  öalggrnben  fdbeibet  i8or-  unb  .fvauptburg.  Slm  Xb^r  uor 


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llautcrburfl. 


31 


bem  ©robcn  153ü  beim  2Üöttroart^’fd)en  SBaiJpcn.  innere  2;^or  bat  am 

©ctpölb  eine  Äoffettierung  mit  Seiften,  meiere  unb  ©ecb^edfelber  bilben.  ®ie 
Umfaffung^mnuer  be§  inneren  .^ofc8  ift  innen  mit  tiefen  3tiinbbogennifd)cn  nerfeben. 
3ur  rechten  ^anb  fie^t  mon  bie  eigentlichen  ©chlofjgebäubeg  mit  jmei 

bis  brei  fRciben  großer  J^enfteröffnungen.  S)iefer  iöan  nahm  eine  ganje  Seite  beS 
.^ofeg  ein.  9lefte  lleinerer  ©ebäube  fchlie^cn  fich  an  ber  bem  ©ngang  gegenüber* 
liegenben  norbtoeftIid)cn  ^ioffeite  an.  @in  fchmaler  3ü>itt9cr  lief.  P beiben  Seiten 
an  ben  ^alsgrabcn  anfchlic^enb,  ringg  um  ben  ber  Schlofjmaucr.  @in  Slonbett 
oerftörft  auf  ber  Seite  nach  ber  Sauter  bi»  i>ie  3^i»9C^^*»»»f*^»  tuel^e  ben  §alg« 
graben  fperrt.  om  ®urgbof  fehlt  ber  tiefe  3ieP*^»»»^»  »i^^t-  (5^ergl.  ©ottfcbalcf, 
öurgen  VII,  157  ff.) 


Surg  unb  ftin^e  ju  £einrobcn. 


^5ie  eo.  ipf arrlirche,  urfpriinglicb  Scblo^fabeKe  unb  ^ilial  non  Sautern,  ift 
geftiftet  oon  ®eorg  9lboIf  n.  SBctlmart  (f  1612).  Sic  ftebt  in  ber  ®orburg  auf 
einem  mächtigen  ®emölbe.  3)cr  ^iurm  bat  bie  in  biefer  ©egenb  bä»fi9e  Sorm  mit 
f leinen  SBalmbädjlein  am  Übergang  in§  'Jldjtecf,  runbgebeciten  2)oppclfenftem  am 
?lchted  unb  toelfcher  öaube.  18‘J6  öom  2Kib  getroffen,  b»t  er  jc^t  ein  Jlupferbad). 
(®ie  Heine  ©locie  ift  üon  9J?artin  SWüller  in  Solingen  1583,  bie  mittlere  1607 
oon  ^and  SQHlIer,  unb  bie  grohe  1605  üon  cbcnbcmfcibcn  gegoffen.)  3)er  6bar* 
raum  bat  ein  ilreujgetoölbe,  beffen  9lippen  mit  einfacher  Stuefatur  — iöanbgeflechtc 
an  ber  Stint,  ©erftab  an  ben  Schmiegen  — oeräiert  finb ; bie  Ornamente  finb  auch 
bnr^  ^atben,  ®lau  unb  ®elb  neben  bem  SBciß,  gehoben.  3lm  ^ämpfergefimS  fi^en 


32 


Cbcramt  'Jlaleit. 


Sngdgfijvfc^eit,  bie  auf  Stimftttjert  freilich  feinen  ?(nfpriici^  innigen.  Der  S^orbogen 
ift  mit  ilaiietten  beforicct,  bie  nun  @cf)nn96änbern  umrahmt  finb.  Sm  Schiff  ^ängt 
eine  fd)öne,  gvoyc  (Sebenftafel,  öotj  mit  Dlmolerci.  Sm  ^nuptfelb  bie  ^kr» 
fläning  iS^rifti,  im  Sogenfelb  ('Jott  95ater,  in  bet  '^rcbetla  ber  ©tiftcr  bicfer  Sfird^c 
mit  feiner  ^ymnifie;  tüchtige  9(rbeit  au^  ber 

■?Teutn*omt. 

^fnrrborf,  am  "?lbfjang  be§  Spabenbnc^tbald  gelegen,  mit  loeitem  2lii§b(icf  auf 
bie  ‘JUbfctte.  ®tattlid)e  ©aueritbäufcr  in  3“”^  ummauerten  iiird^ptab 

ffd;rt  eine  Steinbriide  über  ben  Öad^.  2)ie  eu.  'if?f arrf ir^c  ift  urfprünglic^  eine 
pon  ^fbt^gmünb  abt)Öngige  Stapcdc  jnm  ^ei(.  ?(mbrofiu§.  143H  ift  Pon  ben  .^errcn 
p.  ^Ibelmann  eine  SJicffe  barein  geftiftet.  ®er  Jurm  I;at  bie  bei  nad) mittelalterlichen 
Mirchenbanten  ber  ®egenb  übliche  ©eftalt:  pieredig  mit  adjtedigem  ©lodenhaug,  iporin 
rnnbbogige  <5chaUöffnungen,  ipelfdje  glaube.  ^Jag  Schiff  fdjeint  erneuert  (1815?). 

©rabbcufmiUer  in  ber  ^>tüche:  1)  ISonrat  ?lbelmann  1450,  Steinplatte  mit 
Söappcn  in  eingegrabenen  Umriffen.  2)  3>^au  9J?argarcta  "Jlnna  ''Xbelmann  1G42. 
Stein  mit  38oppcn  unb  Snfdjrift.  3)  SBalbburgn  ^arfch,  ^ipgtg  nnb  Si^ulmeifterg 
^ran  1G39.  .^Heiner  SSanbftein  mit  nnbcbcutcnbem  5ReIiefbiIb  ber  ^amilie  in  ?ln= 
ba^t  por  bem  ©efreujigten. 

^ie  '-tiefte  511  'Jienbronn  ift  1376  beurfmibet.  1385  inarb  fie  Pon  ©llmangen 
an  bie  ;^crren  'Jlbelmann  Perfauft.  ^-Bon  biefen  fam  fie  burd)  ^cirat  im  17.  Sahr* 
hunbert  an  bie  3Bellroart  ju  Sauterburg.  Seine  hentiflc  ©eftalt  Perbanf t bng  S d)  1 0 fi 
im  inneren  Pornehmlidj  einem  Umbou  burch  Sebaftian  P.  3B.  um  1732;  im  flu^ercn 
einem  mpbernen  5lugbau  bnreh  ben  porigen  ®cfiper,  .^»errn  p.  ©emmingen;  baher 
ingbefonberc  bie  9Jenaiffancegiebel.  S)ag  Sdilog  enthält  ein  hi'bfdheg  Stiegenhaug 
unb  Studaturen  ang  ber  gufjeifernen  Dfen  mit  Sappen  u.  f.  tu.  Pon 

171G.  ©in  3bnmer  ift  Pcrflcibet  mit  Sagbbilbern,  Ölmalereien  auf  iJeinipanb.  3)cr 
'.^mf  am  iöerghang  pcrmächft. 

©bet'Uodnnt. 

^aritätifcheg  '^^forrborf,  am  fdpparjen  Stocher,  .^latl).  St'ird^e  51t  St.  '!}5eter 
unb  $aul.  3)ag  Sdiiff  aug  bem  14.  SahvhHubert,  aber  Pcränbert;  ber  1663 
erneuert,  lj‘d  gotifd)eg  ©elpölbe.  3lm  hänfll  *^111  bemerlengtoerteg 

Slrujifiy  aug  bem  17.  Sahrhnnbert.  S)ie  alte  eP.  ''^^f arrf irche  tuar  1582/83  er- 
baut, unter  einem  S)ach  mit  bem  '.|3farrhaug.  Sallf ahrtgf apelle  ^um  „Siefen* 
herrgott",  pon  1755,  erneuert  1819.  ^Hlte  Kapelle  ^ur  heil-  Cttilic  am  oftlichen 
©nbe  beg  S)orfg.  ^Im  51od)crurfprung  ftanb  big  1G44  ein  cUmangifd)er  Sd^melä» 
ofen  mit  Sd)miebc. 

^cßcc^ingou  mit  <^einipeiCtn*. 

Sdj.,  aitarftflcden  mit  fatl).  *ißfarrci,  auf  ber  ^blic  jtuifdien  Äodjer  unb  Sein. 
5llte,  Pormalg  weit  über  ben  Slod^er  reichenbe  ^^farrei.  Drtgabel  1289 — 1516,  ftamm* 
pertpanbt  ben  Sefterftetten  (Sappen:  S^ilb  hölbgcfpalten  pon  9tot  unb  Scig  unb 
geteilt  oon  5Jlau;  ^Klm^ier  ein  roter,  gefd)loffener  f^lug);  bie  Stammburg  fdjon  im 


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SJantrairntBrn.  3rf>affner>%ltaT. 


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SdieAinflcn  mit  Setitmeiler. 


33 


14.  Sa^rfjunbert  aufgcfleben.  @cfd)(ed^t  ^at  über  ein  Sflb^dnmbcrt  bem  5t  (öfter 
Sori^  feine  5(bte  gefteHt  imb  bort  in  ber  ®art|oIoniäu8fa:pefle  fein  öegrÖ6ni§ 
gelobt.  5?Iofter  ©((roangen  ift  feit  bem  12.  3n(;r^unbert  bem 

14.  So^rbimbcrt  and)  5?e(}eng^crr.  2)orf^erreu  waren  feit  1435  bie  9(bc(mann.  3)iefe 
(jabcn  1581  bie  tReformotion  eingefii^rt,  1636  loieber  abgcfc^afft.  SlJ^arftredjt  befam  ber 
Crt  1492,  baju  ©tod  unb  @a(gen.  Drei  D^ore  ftanben  nodj  bi§  in  bie  neuere  ^cit. 

5?at^.  ^farrfirdje  jnm  f)ei(.  ©ebnftian,  1484  erbant,  iuol)er  ber  Durmd)or; 
1761  (?)  ertocitert  unter  Verlegung  be§  ^lltarS  nadj  3Beften  unb  Stcrioanblung  be§ 
Dumu^ors  in  eine  SSorf)a(lc,  1873  uneber()ergeftcttt  unb  erweitert.  Der  Stirdj^of 
war  ummauert.  ©d;öner  Daufftein,  91enaiffancc.  93aroda(tare  auö  5Hofter  ©ottegjeH. 
5tircbenbönfe  in  9io!ofoformen  gefc^nibt.  ©bötgotifdjc  ^ol^bilbcr  oon  ©t.  SHfoIouS, 
5?'at()arina,  unb  5lird^cnoäter. 

©roße  ©lode  mit  Umfdjrift:  Dfanna  (;eiB  i(^,  in  nuferer  f^rauen  ©§r  (aut 
ic^,  (öcrn()arb  ^adjamann  goff  mid)  1501,  ö()nlic^  berjenigen  ju  .^obenftabt.  Die 
5 weite  ift  gegoffen  oon  21'olfgang  Sil()e(ni  ©(be(dbg()orn  in  ©ic^ftübt  1709  unb  mit 
'fönppcn  unb  bem  Söilb  be^  bei(.  ©ebaftion  gefdjmüdt. 

?( be(mann’fd)e  Olrabbenfmöler.  1)  ?(u|cn  an  ber  5tircbe;  anno  . . . . 
an  fant  ocib  tag  ftarb  bie  tugetfam  anaftafia  abetmen  . . geboren  ein  uot(;eftin 
oon  werbenberg  . . . gott  gnebig  fein  WoU  amen.  9ieliefbi(b  einer  tnieenben 
in  fpötgotifdjer  SU?anier. 

2)  Snnen:  1512  am  öfter  iRoutag  oor  ©t.  Socobi  tag  ©torb  ber  ©bie  unb 
3tefte  ©eorg  oon  9lbe(manng  gelben  ber  ß(tcr  bem  ©ott  gnaebig  fei.  gladjbilb  beg 
9iitter3,  ftebenb.  Da^u  innen  eine  ©rabplntte  mit  'Bapbfnfdjilb. 

3)  ^(ufjen:  9ieliefbi(b  einer  grau  mit  bem  9?ofenfranj,  auf  einer  5!onfoIe  fte^enb, 
fpötgotifdj.  llmfd)rift  in  9J?inu^te(n  ocrfdjmiert.  Die  ifiJapbf«  beuten  auf  bie  ©attin 
bed  SJorigen,  5Tot()orine  geb.  0.  ©edenborf. 

4)  gnnen:  Brigitte  geb.  ü.  Seonrobt,  f 1548.  S3ilbni#figur  in  gladjrelicf  Oon 
oornen,  ftebenb  unb  betenb. 

,5)  9lufecn:  ©r()arbt,  f 1600  unb  grau  SJZaria  geb.  o.  Dürtbeim,  *}•  1606. 
SSnppenfd)ilbc  üon  einem  ©ngel  gebalten,  ba5ii  j^Wei  ©rabplatten  innen. 

6)  Snnen:  9Öilbclm, f 1633.  2i3abb«»  unb  ©djrifttafeln  geboten üonStinber^ßngeln. 

58or  bem  Dorf  ift  eine  51:apeUe  jum  bcil-  51reu3  1784 (?)  erbaut,  1849 
wieberbergefteüt;  nd)tedig.  91n  bem  geräumigen  EJinttlfdab  ftebt  baä  ebematige 
9(be(mann’fcbc  ©d)(öf}d;en;  erbaut  17.59.  Doö  ©iebclfelb  mitten  an  ber  gront 
ift  gefdbmüdt  mit  einem  Silb  beg  ©rjengelS  SDZicbael.  Da^  alte  ©cblofe  mit  oiet 
Dünnen  unb  ©robeit  ftanb  im  fog.  ©djlofiWeiber.  ©ö  würbe  1759  abgebrochen  unb 
auö  bem  a)?ateria(  ba^  neue  ©d)Iöjjdjen  am  ü)^ar!t  erbaut.  3?on  ber  ^urg  ift  ein 
Äetter  noch  erbalten. 

2 ein  Weiler,  jur  Olcmcinbe  ©ebedbingen  gehörig,  cbemalS  ^farrort;  urfprünglicb, 
wie  eg  fdbeint,  im  Dba(,  an  ber  Sein  gelegen,  1467  oon  ben  ?lbc(monn  erworben. 
5!atb.  5^ircblein  juni  beil.  Sourentiue  mit  fpätromanifi^en  ©injelbeiten  am  Durm,  ber, 
oon  einem  älteren  Sau  beibebalten,  juglcid)  ben  ©bor  bilbete.  — Der  fog.  9i  ö m e r* 
burren,  fübweftlicb  oom Seiler,  Wo  ftarle  ©runbmauern  unb  eiferneg  ©eröt  auggegraben 
worben,  trug  wabrfcbeinlidi  eine  ritterlidbe  Sebaufung.  — Der  ^eirenbof,  eine  b^lbe 

$ou(ud,  StnCmälet  ouS  CBürttemberg.  aoofUteiS.  S 


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34  Cberamt  ^alen. 

(gtimbe  öon  ©c^ec^ingen  entfernt,  ift  too^l  qB  obetmannifc^eS  Sagb^auS  im  17.  5a^r== 
^unbert  erbaut. 

'g^ttterfiocßen  (^4?  (Eoc^en). 

Stn  ber  ißcreinigung  be«  fd^marjen  unb  hjeifeen  Äoc^erg  gelegen,  jn^if^eit  l^oljen 
unb  fii^ngeformtcn  SBolbbergen  bcg  9{tbud)§  unb  ^örbt^fetbS.  §IIte,  normal^  weit 
au^gebe^nte  ^fnrrci,  SD7utterfird)c  non  ?la(en.  5)er  Drt  get)brte  mit  bem  größten 


Untfrtoc^en.  %farrtiT(^c  unb  ehemalige  3)at6aiatapenc. 


3:eil  ber  3Karfung  jur  S^oi^enburg  unb  teilte  bereu  potitifd^c  ©dljidfale.  3m  iCorf 
faß  1335—1465  ba«  ritterlid^e  @efd)lcdjt  ber  2)?alfe  (SBoppen  ein  ©ibberfopf). 
©ütoangen  ^atte  f)ier  ein  Dbcramt  Sfod^enburg.  2)a§  2)orf  mar  et)emalg  mit  ©c^ranfen 
öerfeljen.  ?luf  einem  faft  ganj  freiftebenben  .f)ügcl  ftel)t  bie  5!ird)e  famt  ^farrljof 
unb  ©d^ule;  babei  ber  gro^e  grieb^of,  beffen  ÜKaucr  noc^  mit  ©d^arten  beme^rt  ift. 
®er  33eg  hinauf  ift  eingefaßt  uon  prac^tuollcn  Sinben.  SfJodj  ftcl)t  broben  ein  römifd^eS 
©äulenljaupt  mit  Hüpfen  unb  ein  ^inienjapfen  au3  Stalfftein.  ®cnie  glaubt  man 
beim  Slid  auf  ben  ^ügel,  bafj  er  üormalö  einen  bcibnifd^cn  Tempel  getragen  I)abe. 

5)ie  große,  fd^öne,  fattj.  ^farrliri^e  jur  ^eil.  iD?aria  (1511  eine  SSei^e), 
ift  5um  größten  $eil  um  1765  neu  erbaut;  mit  12O00  fL  Xer  ß^or  i^eigt  aujjcn  noc^ 
frü^gotifc^e  formen  auä  bem  14.  3a^r^unbert;  cbenfo  ber  ctmaS  ältere  Jurm,  beffen 
genfter  nod)  ein  SKa^merf  mit  fRunbftäben  unb  StredEfäuIc^en  an  ben  ’i^foften  Ijaben. 


Uiiterfoc^en. 


35 


®ic  1526  am  %um  mufe  auf  eine  SBieber^erftcHung  be5ie^en.  ?tn  einer  %t)üv 
beS  5!urme  ift  fc^öneS,  gotii^eS  Söefd^läg  itnb  ©c^Ioß.  Sine  ®(oiei)on  1307,  eine  Heine 
unb  eine  grofee  Don  Sem^arb  ßa^monn  1506.  3m  S^or  ift  oberhalb  be«  je^igen  ®e* 
mölbcg  bcrStoIoIojcitbog  Öttere 
mit  ^{ivbenne^  erhalten. 

2)o8  meiträumige  unb 
belle  ©^iff  b“t  3)e(fenfreöten 
Don  3ob.  Slnmonber  (Laving: 
inv.  & pinx.);  barfteflenb  9Jiariä 
SBertünbigung,  ^eimfuebung  unb 
ipimmeljabrt,  unb  boneben  flei* 
ncre,  einfarbig,  meift  in  Stofa» 
tönen  auägcfübrte  Sttuftratio» 
nen  beS  SKagnififnt.  5)ag  ® eefen* 
bilb  im  6f;or  ift  fctjlDer  ju  beu» 
ten;  eine  Seremonie  mit  Dielen 
^eiligen  unb  SBürbenträgern  in 
ber  3opftradbt.  ©cböneä 
gefebnibted  ©nabenbilb  quS 
bem  15./16.  Sabr^unbert,  SOhtt» 
tergotteö  auf  bemSWonbe  ftetjenb. 

^übfeber  2!  auf  ft  ein  in  3ie» 
naiffonceformen  beg  17.  3abr=> 
bunbertö.  ?( nfebniieber  Ä i r cb  e n* 
fcljab  in  ber  oberen  ©afriftei: 

©ilbeme  ©taurotbel  au3  bem 
17.  Sabrbunbert,  Hmpel  unb 
9?aucbfofj  ebenfattS  dou  ©Uber. 

Äelcb  Don  ©über  mit  93ergoI=« 
bung,  1686  geftiftet  Don  einer 
®ruberfcbaft.  ©aju  gehörig  eine 
große  5D7onftranj:  eine  3)2arien» 
figur  trägt  baä  ^oftienglaS  in 
ber  ©ruft,  oben  über  bem  Streuj 
erf^eint  ©ottuater  in  ^olbfigur, 
unten  fnieen  ©t.  2ominifu^  unb 
©t.  2l)erefia,  ju  ©eiten  ftebeii 

SaritaS  unb  ^ibeS,  ein  9tofeU'  llntert0(^en.  Orabbcntmal.  (Stil  fiubioig  XVI.) 

!ran3  ift  ringsum  gelegt.  3'öei 

Steliquiarien  Don  Dergotbetem  ftupfer,  minbenoertig.  3üJci  Shronen  für  baS  ©nobenbilb. 

9tußen  an  ber  Äirdbe  ftebt  ein  Ölberg  qu§  bem  17.  Sobrbuubert;  borunter 
ein  §eil.  ®rnb  mit  gemaltem  Seitbnam. 

©eitroärtg  Don  ber  ftirebe  erbebt  fii^  bie  ©arbarafapelle,  1852  Derbaut 
511m  ©cbulbaug.  ©ie  mar  1429  gemeibt.  2er  6bor  bat  bübfdb  geglieberte  ©trebepfeiler. 


36 


ij^aciftfreiä.  Cberamt  'Halen. 


2luf  bem  grieb^of  einige  ®r ab [t eine  mit  SBa^^jen  au«  bem  16.  Sa^r^unbert 
unb  einp  SRei^e  fe^r  gefälliger  S)enfmäler  ou«  bem  18.  Sa^rtjunbert 

3m  Drt  fte^t  ba«  ehemalige  cttmangijdje  Slmt«^au«,  nad^mal«  Äamcralamt; 
erbaut  nad^  ber  Berftbrung  ber  J?oc^enburg. 

®ie  i^od^enburg  ftanb  auf  einem  55orfprung  ber  ©ergerfe  jtijifc^en  ben 
fd^fud^ten  be«  meiBen  .fto^er«  unb  ^efclbad^«.  Sie  »orgefc^ic^tli^c  fRtngburg 
f.  oben  S.  1 f. 

3m  3a^rc  1300  ermortet  ber  9lbt  oon  Sßmangen  bie  Söieber^erftellung  ber 
58itrg  oon  ben  (Grafen  oon  Öttingen,  üon  benen  fie  nuc^  fpöter^in  ju  Sicken  ging. 

grüner  bürfte  bie  ^urg  famt  bem  ®orf  5ur  ®raffc^aft  2:ittingen=2B5rt^  gehört 
()abcn.  1317  ocrtmifd^t  Äonrab  o.  Slt)elfingcn  — al«  Se^en«träger  oon  Ötingen  — 
feine  ©urg  „unter  bem  ©erg  ju  5lod^eubcrg"  an  eUmangen;  ba«  fortan  ^ict  einen 

Dberoogt  fi^en  t)at  1461—80 
bicr  ber  gurüdgetretene  erfte  ^ro^ft 
3oi)ann  o.  ^püniljeim.  1627  tourbe  bo« 
®rf)IoB  Oon  6)runb  auf  neu  erbaut,  mit 
einem  Slufloonb  oon  8034  fl.,  140  Sc^u^ 
fang,  129  breit;  bie  SOZauem  im  erften 
®aben  4,  bann  3 <Sd^u^  bicC.  ®o(^ 
fd)on  im  brei^igjä^rigen  Ärieg  tourbe  e« 
5crftört  unb  1649  ©teine  abgetragen. 
^aben  fief)  nur  menige  fÜ?ouerrefte  erhalten, 
ba«  befonber«  oerfteinte  ©d^lofefelb  Ijinten 
ift  fc^t  SSalb  (D©.). 

SBeiler  9?btl)l;arbt;  ÄapeUe 
jum  I)eil.  3fibor,  erbaut  1764.  SBeiler 
Xreppad):  2)er  fog.  ©urgftaH,  ein 
©urftcl  bi^t  an  ber  2;eufel«mauer,  trug 
toaf)rfd§cinIid^  im  SRittclaltcr  ein  fefte« 
|>au8.  5^af)cfle  5iir  ^cil.  9Jiaria,  1776  erbaut  an  ©tettc  einer  älteren.  9Tuf  bem 
^of  ©eiben felb  ftanb  bi«  1841  ein  ©cblöfic^en.  — 3)er  .^o^lenftein  ob  bem 
©ciler  ®la«ljütte  ift  eine  notürIi(|e  ©ertiefung  in  einer  ÄaItfeI«toanb , fünftlicb  er» 
toeitert,  um  eine  5“  bieten,  für  Ärieg«fäfle,  fagt  bie  Überlieferung.  2:ie  .^ö^(e 

l)at  bie  @rö§e  eine«  ungefähr  15  fyu^  tief;  ber  ©oben  oon  ©d§aBgräbern 

burc^miU)lt.  @in  .^erb  ift  gef^affen,  beffen  ©auc^fang  burc^  ben  Reifen  ge^t.  9?ur 
ein  fc^maler  fjufepfab  on  faber  ^eI«»oanb  fül^rt  bin* 


■^a  ffor  a Cfingcn . 

21m  Äo^er  gelegen,  (grober  9Rarhfletfcn.  ÄatI).  unb  co.  ^.)5farrei.  ©taatlicbe« 
©erg=  unb  |)üttenloerL  S)er  Ort  b«t  feinen  9iomen  oon  ber  ©urg  ber  .^erren  Oon 
21belfingcn,  bie  ben  ganzen  ©ejirt  unter  ottingifeber,  fpäter  clOoangifcber  ^obeit  bc* 
fa§cn,  bi«  ju  ihrem  2fu«fterben  im  16.  3abrbui^^<^^^f*  Ufncb 
mal«  1377  oon  ©affer-21.  3n  firdblicber  ©e^iebung  gehörte  ©.  ju  öofen.  Sine 


SUanfrölfinö«!*-  37 

, Maplanci  würbe  üor  1382  gcftiftet  öon  ben  ?I^eIfingcrn,  angeblid^  1353  uon  lUri^ 

I t).  ?r.  (DS.)- 

I ®ie  ©fenwcrle  finb  1668 — 71  öou  ©üwangen  angelegt,  bann  Don  SSürttem» 

berg  int  Sauf  biefe^  Sa^r^unbert^  großartig  erweitert  Worben. 

5Ute  tatt).  Äird^e  jum  bcU.  @tepl)anus;  afö  itapede  gegrünbet  ooit  ben 
9lbe(fingern,  angeblid^  1353  öon  lUrict)  o.  31.;  erweitert  1530  unb  Wteber  1832  oor 
tirl)ebiuig  jiir  ifJfarrÜrc^e;  1883  teilweife  eingebaut,  je^t  öarm^erjigen  ©d^weftern 
eingeräumt.  3m  breifeitig  gefc^loffenen  Sl)or  finb  nod)  jWei  altgotifd^e  3Kafewerl* 
fenfter;  barin  brei  Söappcnfd^eiben. 

j ®ei  ber  SrWeitermig  im  Saläre  1832  Würben  SBanbgemSIbe  entbedt  (CS.), 

I bie  nic^t  ertjaltcn  finb. 

^übfe^e  5lQU3el  au§  ber  9?enaiffancc5eit,  mit  aufgelegten 
— 3)elpl)inen  — in  ben  f^üllitngen- 

Slltarauffaß  oue  ber  ^cit  um  1530,  wol;l  Don  Sdiartin  Schaffner  entworfen 
itnb  gemalt.  S)ie  31ufftellung  Würbe  1832  üeränbert.  (Sergl.  SKerj  in  Scr^.  be§ 
Ser.  für  Äunft  unb  311tertum  in  Ulm  IV,  ©.  25  ff.,  unb  .^aßlct,  ebenba  IX/X,  ©.  69.) 

S^er  ©darein  ift  befrönt  mit  im  ©til  ber  fpäteften  QJotif  unb  nug= 

' gefdjlagen  mit  gemuftertem  @olb.  (£r  entl)Qlt  brei  untcrleben^große,  oltbemalte 

©tatuen  oon  ^olj:  SRitten:  SJZaria  al§  3Beib  ber  Cffcnborung  mit  bem  ftinb,  oon 
jwei  ©nglein  gefrönt.  3^  fjiifjen  Uiiet  baö  ©tifterpaar,  ben  SBappen  nad^ 
3SoIf  0.  Sl^elfingen  (f  1545),  berSe^te  feineö  ©tamme^,  unb  31nna  0.  liRec^berg  (f  1540), 
linfä  ©t.  ©tepbanug;  rec^tg  ©t.  äl?attl)äug.  S)ie  ©ebuibereien  finb  mittelgut,  ©taffel 
unb  ^lügel  finb  gemalt.  91n  bet  alten  ©taffel  auf  ®olbgrunb  ©t.  Urfula,  ©t.  betrug 
^ unb  ©t.  ^nulug.  ‘Sie  bemalten  geigen  innen:  ©t.  31nna  felbbritt  (Unterfdjrift: 

©.  onna  ain  Sliutter  SKaria)  unb  ©t.  3ol)nnneg  Sapt.  (Unterfibrift : ©ant  3obamteg 
ber  Souffer);  außen:  ©t.  93?argoreta  unb  ©t.  Sfatbarina,  be5ei<bnet  burdb  3lttribute. 
Sei  gefdjloffencit  f^liigcln  erfdjeinen  ünfg  unb  red)tg  auf  feftftebenben  Safeln  noch 
©t  Sbriftopborug  unb  ©t.  Oieorg.  .^inter  fämtlidjeu  f^iguren  ift  ein  golbener,  ge= 
wirher  Seppidb  unb  barüber  blauer  ©ruub.  Sie  beiligen  Sungfrauen  finb  prächtige 
.Stoftümfi guten,  ©t.  ®corg  ein  berber  Saubgfnecbt  mit  bilbuiginäjjigem,  bärtigem  ®c-= 
fiebt.  51nmutig  ift  bie  ©ruppe  ber  bet^-  ^Innn  felbbritt.  31uf  bem  redeten  9trm 
trägt  fie  bag  nadte  ^äblein  3efug,  auf  bem  liiifen  bag  9)?ögblem  9J?aria,  beffen 
blonbeg  Sodenbaar  bie  51rone  fcbmüdt.  Ser  St  nabe  fd)lingt  ben  3lnn  um  ben  ^alg 
ber  SWatrone;  mit  ber  anberen  ^anb  greift  er  nad)  ber  Sirnc,  bie  ibm  bag  ^rinjebtben 
reicht.  Saf;  einjelnc  Figuren,  Wie  ber  'betrug  ber  93rebella  unb  ber  Säufer  auf 
fidleren  ©emälbcn  ©ebaffnerg  wieberfel)ren,  ift  fd)on  lange  bemerft  worben. 

Sic  9lüdfcite  beg  ©«breing  ift  in  Seimfarben  bemalt,  febon  febr  »erblaßt;  31n* 
' fpielungcn  auf  bag  Seiben  ßb’^f^t.  3n  ber  iWitte  bag  Streuj  famt  bem  ©ebweibtueb, 

linfg  unb  reebtg  bie  febmer.^engreiebe  9J?utter,  5ü?aria  mit  gefalteten  .f>nnben  unb 
i ©bt^ifUt^  wit  ben  fünf  SKunben.  Slufjerbem  bie  Sruftbilber  beg  bönbeWafdjcnben 

j ^ilatug  unb  beg  betrug  mit  bem  .f)abu,  3ubag  mit  bem  Seutel  unb  bem  ©trid  um 

! ben  ^alg,  Jammer  unb  3^nge.  31uf  ben  ©eitentafeln  je  ein  @ngel  in  gcfcbürjtem 

j SUeib,  SZarterwerfjeug  in  ben  ^änben  böltenb;  echte  Senaiffoncefiguren.  @raf  i|?üdlcr‘= 

i Simpurg  (SDZart.  ©d^affner  1899)  feßt  bie  ©cmölbc  beg  SSofferalfinger  3lftarg  aug 

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38 


^aflflfreiä.  Oberamt  Violen. 


ftUfritifc^en  ©rtinbcn  — toegen  ber  ftumpfeit  unb  ft^locrni  brounni  2önc,  beS  Slau» 
grün«  in  ben  ©etoänbcrn,  ber  altertümlid^en  3>ariteHung  bet  31nna  [elbbritt  unb 

ber  ©teif^it  ber  ©eftalten 
— In  <3d^affner8  jn)eite, 
unter  @c^äufelein3  unb  ®ü» 
rer§  ©nfluß  fte^enbe  ©nt* 
lüicfelunggperiobe,  um  1514. 
®q8  in  bie  ihiuftftatiftit  auf* 
genommene  geftirfte  ^lu* 
oinlc  oon  1522  (^eppler 
©.  5)  ift  oer!au|t. 

cbein.  ©c§Io6 
[te^t  auf  einem  33urftel,  an 
bem  üormalö  ber  ffod^er  linfS 
oorbeiflo^;  eS  mar  eine  ed^te 
SSafierburg.  lUri^  ö.  ?l^el= 
fingen  ift  oiettei^t  ber  erfte 
Srbnuer  geioefen,  Oor  1377. 

©eine  @rben,  bie  ^or> 
uer  Sinie  oon  ?l^clfingen  unb 
bie  Roggen  teilten  1382  bie 
93urg;  bie  Hintere  ^Ölfte 
mürbe  fpäter  noc^  einmal 
geteilt.  1479  mar  mieber 
ein  ?lbe(finger  QÜein  ^^err. 
9la(^  bem  (Srlöf^en  be« 
®ef(^(cc^tö  1545  50g  (SU* 
mongen  bie  93urg  famt 
bel)ör  als  erlebigteS  fielen 
ein  unb  je^te  einen  nbeligen 
58ogt  in  ba§  ©c^lofe.  S)aS 
3Bap|)en  be^  ^ropftS  SBoIf* 
gang  oon  Raufen  ift  mit 
ber  1Ö93  aufeen  an 
ber  öftlii^eu  SSaub  onge» 
bradbt  5)er  breite  ®raben, 
ber  fi(^  um  ben  oiererfigen 
iBurgpla^  jictjt,  ift  moljl  er* 
palten.  ®a§  Scplo&gebäube 
®rabf.ein  in  «belmann.felben.  Umgiebt  im  SJietecf  beit  ^)Of. 

pat  meber  altertümli^en 

Sparafter,  no^  bemerfen^merte  ©in^elpeiteu ; and;  niept  bie  oormalige  ©(ploblapelle 
im  glügel  gegen  Dften.  Über  einer  ^pür  im  ^of,  Cftflügel,  ftept  1729. 


J^bsrami  (Eraila^ettn. 


©ejir!  cje^ürt  mit  feinem  föblici^cn  3^eil  jum  Äeii))cr6crglanb,  mit  feinem 
nörblid)en  jnr  9Jhifd)ctfalfe6cne,  bn3  3ngfitf)öl  burd)6ric^t  beibe.  @o  cntftcljen  öiec 
natilrlidje  ^eile:  5)ag  Sogftt^nl  mit  ber  Sbene  um  ®railgt)eim,  bie  non  Srailö^eim 
gegen  9?orben  fonft  anfteigenbc  ajinfc^elfolfebene,  bie  ®erg5Üge  jloif^cn  3ngft  unb 
?l^övni^,  ßroil^^eimcr  iparbt  genannt,  unb  bie  93erg^üge  5toifd;en  Sngft  nnb  93übler, 
melc^e  gegen  JRorbcn  ber  Surgberg  bcbeutenb  abfd)Iießt.  Sogfttlfal  ift  im 

ileubcrgebiet  ein  'üSicfcngrunb  jmifc^en  nabelbeioalbeten  ^öngcn;  im  Ü}Zuf^clfaIf 
bolb  eine  gel§fd^lnd)t  mit  rafc^cn  Sdjlangenlüinbungcn.  „2)ie  2t)oIfobIe  gemährt 
nur  ftiÜDcrborgenen  SD?üt)Ien,  aber  feiner  Stf)olftra^c,  feinem  SSeifer  ober  5)orf  JKaum ; 
unb  bng  X()af  betjerrfc^en  aftc  .^errenburgen."  S)ie  Sbene  bcS  9Jhtfd;clfaIfIanb3, 
tuie  fie  fid)  nii  ber  9(nf)äufer  3)tnuer  barftefft,  fdjilbert  ^milu§  (0^8.)  nifo: 
„@d)önc  ^(cferfliircn  mit  brnligcmölbten  58eeten  unb  tiefen  ^urd^cn,  fpärlic^er 
non  Dbftbäumen  nnb  biefe  auf  ber  fturmburd^brauften  ®bcne  l^äuftg  minbfe^ief, 
fdjmude  Slirdjbörfer  mit  fauberen  i^rd|en,  umgeben  non  33ei(em,  ba^mifi^en  grbfiere 
unb  fleinere  SSnIbftreifen  non  Saubbolä,  audj  mof)I  nereinjelt  ein  langgcflrccfter, 
niebercr  ^ügclriirfen."  ©d)öne  SanbfdjaftSbilber  gemä^ren  qik^  „bie  lidjten,  fanbigen 
.f>Öt)en  ber  ßrail^^eimcr  ^arbt,  mo  jmifdjen  burdjfic^tigen  Sfiefemtnölbern  ftadje 
©een  ftdj  nu^breiten,  loo  in  ber  fonnigen  ©nfamfeit  bie  fjerrlic^  frifefte  iöergluft 
jittemb  Quffteigt  nuS  ben  notn  rotbIü()enben  ^aibefrnut  lueitf)in  beberften  ©anb* 
ftreefen".  'J;ie  ^^iifer  mit  ben  ©ägmi'djlen,  bie  tiefen  lonnenforften  auf  ben  §öf)en 
gemahnen  lebhaft  an  ben  ©djtnarsmalb.  Stb  unb  ju  fchauen  bie  ragenben  Sürme 
ber  alten  9fcidhSftobt  ^infetlbüht  lodcnb  herüber,  meitcr  uörblich  ba§  ftoljc  ©dhfofj 
©chittingSfürft,  beffen  genfter  in  ber  5lbenbfonne  oft  lueithin  erglänscn,  ober  bie  cblen 
Umriffc  beg  ^effelbcrgeS  in  blauer  f^erne.  Über  bie  ööhen  jlnifchen  (^olbbach  unb 
SBalbthaun  läuft  bie  23afferfd)eibe  jtuifdjen  Sagft  unb  Söörnih,  SRh^in  unb  S)onau. 
3m  tueftfidhen  Serggebiet  be§  Se5irf§  finb  „jene  tiefen,  huibfelfigen  Sciiperfdhluchten, 
bereit  OucUbäche  meift  aiig  fleincn,  tnalbumfdhatteten  ©ceit  hernorfommen“.  2öie  eine 
@id)el  urnfpannt  bie  mäfjig  hnh«  Sergreifte  bie  Dörfer  |ionharbt,  (9rünbctharbt, 
©peftad).  ®on  ben  ööhen  ab  unb  5U  ein  Süd  auf  bie  einfame  2^annenburg  ober  in§ 
liebli^e  Sühferthal  unb  bie  mit  ^Dörfern  befäte,  reiche  hüttifche  (Sbenc,  auf  ben 
Ginfom,  fRofengarten  unb  bie  JÖalbenburger  Serge;  unb  nom  Surgberg  auS  bi^ 
hin  jum  Obentnalb  mit  bem  befcherrfdjcnben  itapenbudel. 


40 


Süflffhrci'e.  Cberaint  drail^^eim. 


®cr  gröfjte  ^eil  be§  06erQmtäBe§irf§  ift  oltfränfifd^eä  (Gebiet,  jum  SJiauIacbgQU 
unb  öiStmu  35ßürjburg  ge()örig.  9^ur  ber  fiiböftli(|e  gehörte  jum  fd)iuiibii(^cu 
SRie^gnu  unb  53i§tum  9lugdburg;  aud)  5um  ednjmigcr  öaimforft  ®irgiuiba  (a.  1024). 
©raten  bc§  3)iQuta^gau5  luarcn  311  ?(nfang  be§  11.  Sa^r^unbertS  bie  .iperren 
u.  Äomburg=9it)t^cnbiirg,  bann  bie  0.  fiobcidtaufcn,  na^  i^nen  bie  ü.  gtugelau.  5lm 
S8äd|iein  SJZautad^  toar  uietteid)!  bie  .^nuptbingftätte  be^  ©au?.  911?  ßentgerid^tSorte 
fennt  man  ^cngi'tfelb  (091.  ©erabronn),  Sobenbaufen,  Onoljtjcim  (?  ©bc^ofteitgerid^t), 
Seftgnrt3bau[en  (?für  bie  ^errf^aft  i!of)r),  .Skeßberg. 

©belfreic  ©cfi^lec^ter  maren  um  1100  311  Surle^mageu,  2obr  (iiare),  Qliegel« 
bad§  (3ii^tilbad))  unb  ^lügelau  ©ebiet  red}t§  ber  3agit  gehörte  31t» 

mcift  3ur  ben  ©rafen  u.  ^^lügelau.  3m  12.  Sabr^unbert 

befam  ba^  ©tift  ©t.  Ü)?ori^  311  91ugöburg  ®efi^  um  Sraik^eim,  bcrfelbe  ging  aber 
1289  an  bie  ©rafen  0.  Öttingeu  über.  3)ie  ^crrfc^aft  i!ol)r  fam  im  13.  Sabrbunbert 
an  bie  ©rafen  ü.  ötfingeii,  biefe  üerlorcn  e?  burdj  9icid)gad)t  1310  an  bie  0.  ^o^cn» 
lo^e,  bie  aud^  ben  ^liigelauer  Xeil  an  fi(^  bradjtcn.  5)ie  |iol)enIo^c  mieber  öcr= 
loren  ben  löefib  burc^  unglüdlic^e  SSirtfe^aft  an  bie  SJkrlgrafen  o.  Sranbenburg  um 
1400.  2Kit  ber  3)Jarfgraf|d)aft  5öranbenburg*9tn^bad^  hjar  ber  größte  ^Jeil  beä 
S8e3irf^  fortan  oerbunben,  mürbe  1792  preup^,  1806  baprif^,  1810  mürttembergifcp; 
fand  ben  ritterfcpaftlid)en,  pätlifd)en  unb  ellioangifdpen  ©ebiet^leilen.  S)ie  fRitter* 
fepaften  patten  naep  bem  breipigjöprigen  Kriege  jene  91rmcnfolonicit  gegriinbet,  auä 
benen  bo^  faprenbe  ^olf  ber  „SDZapenbaeper"  peroorgegangen  ift. 

5tir(pIicpcS:  3)aä  5tapitcl  ©raiUpcIm  gepürtc  3um  4.  91rcplbiafonat  beS  ©prengelS 
9Bür3burg,  eS  griff  nbrblicp  big  Slotpenburg;  einige  Orte  bc§  Oberamti^  loaren  bem 
51apitel  §all  3iigetcilt.  ®om  93i§tum  91ug§burg  griffen  bie  ifanbfapitcl  jeueptmangen 
unb  ©llronngen  perein,  jenes  mit  ben  Pfarreien  ©egringen  unb  9?3eibelbacp,  biefeS 
mit  ©Ilenbcrg.  Sfircplidjer  9)ZittcIpuntt  bcS  93e3irfS  loar  (iiacp  ©offert)  urfpriinglid) 
mopl  SRopfcIb  mit  feiner  9J?artinuSfird)e.  “Oasu  gepört  als  S^auffirepe  ©t.  Sopann 
in  SrailSpeim,  aud)  bicS  fpäter  eine  umfangreiepe  Urpfarrci.  9llte  U)ür3burgifd)e 
©rünbung  bürfte  bie  JlilianSfircpc  in  ©roningen  fein,  fpäterc  eömangifcpe  bie  ^eter* 
unb  “ilJaulSfirdjen  in  91Itenmünfter  unb  ^onparbt  unb  bie  9?eitSfircpe  in  ^iefenbaep; 
lomburgifd)c  ©t.  9?ifolauS  in  Sagftpeim.  3m  ©ebiet  ber  9.B5rnip  toar  Suftenau  unb 
früper  ©egringen  bie  9)2utterlird)c.  5)ie  92efomiation  brad)  fidp  unter  bem  ©influfj 
beS  if5farrerS  91bam  3Beip  oon  SrailSpeim  im  brnnbeuburgifdjen  ©ebicte  93opn;  bann 
and)  im  pällifdpen  unb  in  ben  ritterfcpaftlicpcn.  !5)ie  ©egenreformation  fepte  in  ber 
^errfepaft  .ftrepberg  unter  ben  iköringen  ein. 

©ropen  ©epaben  braipte  bem  Siesitf  ber  ©tiibtefrieg  1449/50.  ©eine  Sage 
3toifd)en  bem  92edarlanb  unb  ber  pinter  ^)infelsbüpl  3ur  S)onau  fiep  bepnenben 
©bene  loie  feine  93efcpaffenpcit  mit  ber  ©bene  um  ©railSpeim  brauten  eS  mit  fi^, 
bap  er  amp  in  ben  5kicgSläuften  ber  neueren  3^6  non  Jruppenbiir(p3Ügeu  unb 
burep  3uföinmenftöpe  nmncpmal  part  mitgenommen  timrbe.  3)en  ^opepunft  ber 
3)rangfale  bilbete  and)  pier  bie  3^^  nad)  ber  92örblinger  ©cplaept.  Überaus  3apl* 
reiep  finb  bie  naep  bem  breipigjäprigen  5?rieg  oerlaffenen  91nfieblungcn. 

S)ie  peutige  58eoöllerung  fprid)t  frönfifep,  in  einer  ^orm,  melcpe  bem  epemalS 
anSbadpif^eiT  ©ebiet  eigen  ift,  im  Unterfepieb  oom  popcnlopifdjen : baS  ©Ilmanger 


Ürail^^eim. 


41 


Sc^wäbijc^  ^errfc^t  bogegen  in  beit  fatboüfdjen  Orten  an  ber  ©übgrenje  beS  SejirfS 
vor.  ®on  ber  alten  SJoIf^trac^t  ^at  fid)  nur  bei  ben  grauen  nod^  bie  Sanb^aube 
ermatten,  bie  Siab^aube  i)t  fc^on  oerfc^iounbcn. 

2)a8  Söaucni^auS  ift  au5  Diiegelfaci^roerl  auf  gemauertem  Unterftod,  an  ber 
SSetterfeite  meift  mit  Brettern  Derft^alt,  bie  ©alten  rot  ober  odergelb  geftrid^en,  bie 


81u»  ben  üieibcngräbrrfunben  oon  (Ingertb^im.  (SKuieum  Stuttgart.) 
1—8  IBirteL  4 Zbon>  u.  a.  Veden.  (Kröfle  '/i. 


gne^er  mei^  gepubt.  S)ie  eichenen  (Sdftänberbntfen  finb  oft  mit  buntbematten  Sd^nibe» 
rcien  auä  bem  17.  unb  18.  3at|rl)unbert  (©Inmen  ober  ©anbmerf)  oerjiert.  2)ie 
SabteS^abl  unb  ein  Spriub  ift  gern  angefd^rieben.  2)ie  Slirc^en  auf  bem  2anb 
ftammen  jumeift  mit  bem  6b‘^r  au8  bem  fpäten  9JZitteIaIter,  bie  fogenannten  Xurm» 
^öre  aber  ber  Einlage  nadj  ou^  bem  12.  unb  1.3.  3al)rbunbert;  mit  bem  ©d)iff  auS 
bem  vorigen  3abrb«nbert.  9Utar  nnb  iinn5et,  baju  mand)mal  nod)  bie  Orgel  finb 
bamaU  gembbniid)  iibereinanber  am  Oftenbe  angeorbnet  ivorben,  ber  mittelalterliche 


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42 


Joflfthrei^.  Cbcromt  Gvaü^^etm. 


6^or  iuar  a(8  33eid)tfominer  iinb  ©nfriftei  biirc^  bcn  Sfanjelaltaroufbnu  unb  eine 
öretterlDQnb  üoni  <Sd)iff  obgeid^nitten. 

?Utertümcr:  2'ie  9)i»jdjelfalfcbcne  unb  boä  Sngftdjal  müfien  in  ber  93ronjc* 
jeit  unb  no^  mc^r  in  ber  ißeriobe  ber  .^aUflatter  Äidtur  befiebeit  getoefen  fein.  ®on 
bem  ^ügelgräbcrfclb , baä  einem  um  bie  ©aljquetlen  bei  Äiri^bcrg  angefiebelten 
©tamm  jugejc^rieben  n)crbcn  borf,  reldjt  ein  ®nbc  noc^  in  ben  ©railg^eimer  Ober* 
amtgbejirf  herein,  bei  ^^rienebadj.  öronbijügd  mit  ^^ongefä^en  an§  ber  Sronjejeit 
hjurben  bei  (Srfenbrc^t§t)mifen  gefunben.  3>er  grofec  i»”  Sic^ujolb  bei  3!rien?s 


((iail«l)cim.  7urm  nn  bei  6tobtmauer. 


bo(^,  3 m ^od)  bei  31  m Umfang,  mar  mal)I  ein  ^ürftengrab.  2(uc^  bei  Seuerlbad^, 
Srailg^eim  (©pitalmalb)  unb  ©timpfad)  finb  Hügelgräber  nad^gemiefen. 

IRingmäKe  auf  bem  3i<urgberg,  auf  ber  fog.  SfJappenburg  bei  ©timpfad^,  auf 
bem  ©d^anjbud  bei  ©c^önebürg  bei  ©olbba^;  ma^rfc^einlid^ 

auc^  auf  bem  ©d)lofjberg  bei  ©idelbac^  unb  auf  bem  iHot^enberg  bei  ©er^bac^,  beibe 
im  ©emeinbebejirf  ©llric^gf)aufen. 

@ine  feltifd)e  5D?ün5e  fpäter  3^*1  (Gallia  Belgica)  ift  bei  Srailg^eim  gefunben 
morben  (S^eftte). 

9ieif)engröber:  ©in  bebentenbe«  ©räberfelb  bei  3>nger§^eim.  (©tuttgart, 
©taatgfammlung;  HöH,  ®erein^fammlung.)  2)ie  öflUcr  ©ammlung  befi^t  entfpred^enbe 
©tiide  aug  iöurleSroogen  unb  ©rfenbred)te^aufen. 


^roil^öeini 


43 


1' 

Srailt^tim.  Oo^onnt^fird^r. 


3tte  ©tragen:  ©trafec  oon  ©cigenftabt  nac^  ÜWarin!nppe(,  lua^rfc^einlic^ 

fi(^  fortfe^enb  im  3i9cunetn>cg  na^  ©olbbac^;  .f)o^c  ©tro^e  öon  ©c^neßborf  über 


44 


::3aö)ifrei'?.  Cberamt  (5raU»betm. 


btc  9)^arfun(\  @ffrid)ebaiifcn  nnd^  Sattelborf  unb  ^ntt;  öeerftra^c  üon  3nger«^eim 
nad)  Cnol^^eim;  ,f)eiUöcg  im  .'ba^iiciiberg  Bei  ©rüiibetBarbt;  ^)iebfteig  jtoii'djen 
SSilbenfteiu  imb  SDioBenBod^,  lualjrfc^eiiiliii^  enttong  ber  atten  ^i^tumögrenje.  SUte 
'^t'abe  i’on  ßrail^Beim  und)  Sd)iHing^iürft  über  bic  (^ronacl^  untcrBalB  (SC(rid|g^auien 
unb  Dom  obgegangenen  JKamboIb^baufen  (bet  Salbt()aiin)  nac^  ßßtonngen.  3)?c^rcre 
fog.  alte  ^ofiluege. 

^ratfößetm  (Cbcromteftabt). 

S)cr  9iamc  (1178  (Sbfomel^beim)  ift  üon  einem  frnnfifc^en  SKannSnamen  ab« 
juleiten.  5m  Sappen  fü^rt  bie  ©tnbt  brei  Äreuel  (Steffelpadcn). 

©eit  llrjeiten  mag  ber  Drt  ber  S^reujungÄpnnft  jmeier  mid^tiger  SSer{el)r8* 

ünien  getoc)cn  fein.  Uriprünglidj  loopl  SJeid^ggut,  fam  er  im  12.  Saprpunbert 

an  bag  ©tift  ©t.  JDiorip  ju  WiigSburg,  1289  an  bie  (Grafen  ö.  Öttingen;  unter 
fiubiuig  bem  öapern  an  bie  o.  |)opcnlol)e.  !I)ama(§  ift  er  jur  ©tobt  oufgeblüpt 
(1324  crfd)eint  ßrail^ljeim  oU  ü)?arft;  1338  Befommt  e§  ©tabtred^t  noc^  bem  SÄufter 
üon  öall}.  ift  bic  einzige  ©tobt  im  SBejirf  geb{icben.  5n  Äricg  ber  ©täbte 

mit  .^ol;cnlobe»2cuc^tenberg  1379/80  toirb  bie  feftc  ©tobt  erfolgreich  gegen  bie  üon 
.^aU,  Stotpenburg  unb  S;infelgbüpl  ücrteibigt.  1381  toirb  picr  äloifdjcn  bem  ©t.  @cor= 
gen»  unb  bem  ©t.  9BilpeIm§bunb  ber  fräidifd)cn  fRitter  ein  18ünbni§  gefd)Ioffen, 

q1§  beffen  9D7ittclpunh  SraiUbeim  erfd^eint  1390  an  bie  Öanbgrafen  üon  l^cucpten» 
Berg  ücrpfnnbct  — unter  benen  ber  Seinbau  pier  üerfuept  mürbe  — famen  1399 
Surg  unb  ©tabt  an  bie  ^Burggrafen  üon  9Jürnbcrg,  nQd)mal§  3Rar!grafen  üon 
©ranbenburg»9ln6bad).  Xie  ^erren  ü.  (£rai(5pcim  treten  1232  auf.  ©ie  fafjen  auf 
bem  Surgftad  bei  ber  .^errenmüpte.  Snt  15.  unb  16.  Saprpunbert  maren  jiemlicp 
üiele  abefige  @efdjled)ter  in  ber  ©tobt  angefeffen. 

3it  !ird)licper  |)infid)t  fd;eint  Srailöpeim  ein  alter  S.^orort  ju  fein.  S)ie  Slirepe 
ju  ©t.  Sopanncs  35apt.  ift  offenbar  eine  alte  Xauffirepe.  Um  1350  crfd)cint  SroilS» 
peim  bementfpredjcnb  aB  Ü)?ittclpunft  eines  SanbtapitclS , im  15.  3aprpunbcrt  pat 
cS  einen  anfepnlid)en  yUcruS,  üor  ber  SReformation  6 ^frünben.  9Rcprcre  iörüber» 
fepoften.  ?lbgcgangcn  finb  eine  5tapette  jum  peil.  Äreu3  auf  bem  S^reujberg  (1418 
gemeipt),  mit  Sallfaprt,  unb  eine  ©t.  SolfgangSfapclIc  beim  gelbfiedpenpauS  über 
ber  5agft  (1477  gemeipt,  1797  abgcbrod)cn). 

®ie  ©tabt  liegt  auf  einer  Stö^e,  melcpe  fiep  über  bem  redpteu  Ufer  ber  5agft 
auSbepnt  unb  ben  meiten  ®runb  beperrfept.  ^^ic  ?l(tftabt  bilbet  ein  unregelmäßiges 
®iercd,  burepfreujt  üon  jmei  .^auptgaffen  (Sange»  unb  untere 

'Borftabt  üor  bem  Sagfttpor  mürbe  1776  angelegt,  gür  bie  9J?artgraffd)aft  ?(nSbadp 
mar  eS  eine  mieptige  ©rcnjfefhmg,  für  beren  SJerftörlung  namentlicp  ilRarfgraf  ?tlbrecpt 
?lcpiHeS  beforgt  gemefen  ift.  2>ie  ©üboftedc  mar  gebedt  burd)  baS  feftc  ©eploß  ber 
Warlgrafen,  pinter  bem  1454  ein  neuer  ©raben  angelegt  mürbe.  ber 

.^■)crrenmüplc  unb  bem  i|3forrpof  lag  „auf  bem  ©raben"  bie  Surg  ber  Herren 
ü.  ISrailSpcim,  bie  aber  fepon  51t  9lnfang  beS  15.  5aprpunbertS  abging.  S)ie  ©tabt 
mar  oon  ÜRauer  unb  umgeben,  beren  üBerlauf  fiep  nod)  ücrfolgen  läßt. 

5)ie  SRauer  ift  an  ber  Dftfeite  atlcrmcift  abgebro^en,  an  ber  97orb*  unb  ©übfeite 
auf  gute  ©treden  erpalten,  auf  ber  Seftfeite  jum  größeren  2:eil,  mitfamt  ben  runben 
Stürmdpen,  bie  nur  erniebrigt  finb.  93eim  3)iebSturm  nuep  no(p  ein  molcrifcpeS  ©tüd 


^rail*bcini. 


45 


beS  SBc^rgangä.  5yon  bcn  2^oren 
waren  ba§  obere  ober  3>e9cIt^or  uub 
ba§  jüblid^e,  ©pital»  ober  Sfir^en- 
t^or  oon  oieredigen  türmen  über* 
ragt;  baS  untere  ober  Sagftt^or  ^ottc 
ein  3?orWerf  (1454  angelegt).  1441) 
war  ein  llürmlein  bei  ber  Sobftubc 
in  ber  ^iorftabt  erbout  worben.  '?lm 
3wgeltbor  würbe  baS  (Gewölbe  1510 
burd^  Snbriä  @mbl)arbt  gemalt.  ?lu 
ben  @(fen  beä-  SDinucroierctfä  ftonben 
^ö^cre  Xürme:  üon  biefeu  i|‘t  ber 
norböftlic^e,  fog.  IDiebSturm,  erhalten. 
?luBcrbcni  ein  2urm  gegen  9?orb* 
loeften.  ©rWä^nt  Wirb  (in  9ied)nungen, 
053.)  ein  f)ol)ler  Sturm  mit  (irfern, 
Wellte  1449  (ober  1437)  abgebrochen 
würben.  1 485  erging  eine  5>erorbnun  g 
wegen  ber  f)onfer,  Welche  auf  bie 
aJiauer  gehen;  1490  eine  [oldje  wegen 
be§  53aiiS  ber  (Stabt.  1704  Würbe  bic 
53efe)tigung  auf^  neue  angeorbnet. 

2)ie  ei).  (Stabtfir^e  (St. 
3ohonni^  b.  1?.)  [teht  an  ber  )üb- 
weftlichen  oberen  (Sde  ber  Stabt,  über 
bem  [teilen  3ag[tufer.  5lu§  ihrer 
®c)(hid)te  [inb  bie  alte[ten  3c)‘9cn 
romanifche  ^ormftücfc,  welche  in  bng 
gotifche  Söerf  hineinoerbaut  [inb,  näm» 
lieh  So(felwül[te  uub  gelerbte  [Hunb-^ 
bogen[rie[e,  bie  man  au  ben  2nng[eiten 
Qu[}en,  unb  ein  paar  Strag[teine,  bie 
man  innen,  im  (Shor  eingemauert 
[ieht.  Unter  ben  ISächern  ber  Seiten^ 
[dritte  [inb  [ogar  noch  i<hniale  [Rnnb^ 
bogen[en[tcr  ju  [eben.  4?emnadh  i[t 
bag  SanghauS  ein  romani[d)er,  in 
goti[djer  3c>t  oerönberter  53nn. 
2^er  ©hoc  i[t  1398  begonnen,  laut 
3n[chri[t  am  Xurm  (ANNO  DNI 
MCCCLXXXXVIll  INCEPTVS 
EST  CHORVS I8TE  K.AT  [Kathe- 
dra]  SANCTI  PETRT).  3n  gleicher 
3eit  ber  an[tofeenbe  Slurm  (1399  [agt 


ffTatlSiirim.  3aCrnmtnt3l}nu6  in  brr  ^o^nnniMirt^e. 


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46 


Joflüfrei>?.  Cberamt  ßrail^^eim. 


eine  Snfe^rift  barmi  nu§  bem  »origen  3a^r^unbert).  ?tn  bog  ©rfjiff  toiirbe  1434 
bie  nörblid^e  Jßor^nflc  angebaut,  laut  3n|^rift  (Anno  dni  millesimo  CCCCXXXIIII 
in  die  sancti  georgii  inceptum  est  hoc  opus).  2Be)'t»  unb  ©übportal  finbet 
fic^  ein  unb  baöfelbe  Steinmebseic^en.  1440  lourben  o(^t  Elitäre  getoei^t.  1456 
befrug  ber  SRat  ben  ©teinmeben  unb  ben  in  S^Jörblingen,  loie  bo§  @e* 

jimniet  auf  ber  ^farrfird^e  ju  niadien  fei:  unb  halb  barauf  befol)  SrifolauS  ber 
©teinmeb  »on  9?örblingen  ben  ®au  (93offcrt,  ©d^to.  S?r.).  ®ag  ift  9lifoIau§  Sfeler, 
ber  Slird^enbaumeifter  in  .^aH,  S^brblingen,  3)in!eIgbii^I  unb  (l»ai)rfc!^einlic^)  Siot^en» 
bürg,  ©egen  @nbe  be§  Sa()rbunbertd  fotten  (nad^  CrtSc^ronifeji)  bie  ©öulen  beS 
©d^iff§  auägetued^felt  »jorben  fein,  loeil  bie  alten  »erbittert  Joaren.  3)er  Unter» 
neunter  fei  ein  geiocfen,  berfelbe  ber  bag  ©atramentöl)äuäc^en  fc^uf. 

üiebtereS  ift  urhinblic^  »on  ©nbriS  ©inb^arbt  1499  »oflenbet,  einem  ©teinmeben  in 
©rail^ljeim.  5)ie  Seftempore  ift  bezeichnet  mit  ben  3^ihlcn  1498  (an  ber  SSeftfeite 
aufgemaü)  unb  1500  (am  ?tufgang)  unb  mit  ben  SBappen  beg  9)?arfgrafen  9Ubrecht 
9(diitte?  (t  1486)  unb  feiner  beiben  grauen,  ©ie  foll  »on  bemfelben  (Snbrig  ®mb» 
harbt  erbaut  fein.  Um  1506  mürbe  eine  Drget  aufgefteßt,  bie  »on  einem  ilaplan 
^giurler  in  ©münb  gemocht  mar  (D^.j. 

S)anad)  fteßt  fi^  bie  ®augefd)id)te  etma  fo  bar:  5)ie  fpötronmnifche  ©afitüa 
(in  bie  1354  eine  grühmeffe  geftiftet  morben  mar)  mürbe  1398  burdt)  einen  gotifd)en 
©hör  famt  anftofjenbem  Jurm  erroeitert,  bann  im  ©chiff  entfpred^enb  »eränbert  burch 
©rhöhung  bei  Oberfchiffl,  ©infebung  größerer  ^enfter,  ©rneuerung  ber  ^forteiu  Sie 
erftgenannte  'jinberung  mirb  hauptföd^Iich  baju  beigetrngen  haben,  bofe  batb  auch  bie 
©tüben  erfebt  merben  mußten,  Sic  9}?auern  bei  Sanghaufel  famt  ben  ©cheibbögen 
finb  in  ber  ^auptfadje  mof)!  nod)  bie  alten,  aul  bet  fpötromanifchen  unb  Über» 
gonglzeit  ftammenben.  Übrigcnl  zeigen  »on  ben  »ier  am  ©harbogen  »ermauerten 
Xragfteinen  jroei  frühgotififjen  ©til.  (9Ul  ©ohlthöter  ber  S^ird)c  mirb  ein  1314  »er* 
ftorbener  3ohanniter  SoI)ann  »on  SSalthaufen  genannt.) 

9lul  ber  mciteren  iöaugcidpchte  ift  jh  berichten,  bn^  nad^  ber  fReformation  bie 
fteinerne,  gemölbte  ©mpore  ber  fRorbfeite  eingebaut,  unb  am  ©^lu^  bei  17.  Sahrhunbertl 
bie  hölzerne  Drgelbiihne  auf  bie  'ülBcftemporc  gefegt  mürbe,  eine  ©tiftung  bei  Sefanl 
©elbt.  1852  mürbe  unter  ©cilbarth^  fieitung  bal  ©eböube  reftauriert.  Samall 
mürbe  in  ben  auf  SSölbung  angelegten,  aber  bil  bohin  flachgebedten  Shor  ein 
©cheingemölbe  »on  ipolz  eingefebt,  bie  itanzel  enieuert  unb  »erfept,  »om  z^writen 
Pfeiler  ber  ©übfeite  an  ben  füblichen  Shorpfeiler,  unb  bie  füblidhe  ©mpore  eingebaut 
mit  3Rafpuertbrüftimgen  in  ©tein»Smitation. 

Sie  51irche  ift  eine  geräumige  Safilifa,  brcifdjiffig  mit  §lnbeutung  einel  Ouer» 
fchiffl,  Öanghaul  flachgebedt  (aber  mit  ©trebepfcilern  »erfehen,  melche  bie  9lbficht 
einer  Übermölbung  »erbürgen).  Sie  9lnbeutnng  einel  Cueifchip  befteht  barin,  ba^ 
im  lebten  Soch  bei  Sangbaufel  »or  bem  (Shor  bie  ©treben  eingezogen  (ober:  bie 
©eitenmönbe  hitiaulgerüdt)  finb.  3m  nörbli^en  ©eitenf^iff  ift  außerbem  bie  »orlebte 
9lbtcilung  in  berfelben  SSeife  zur  Äapcße  ermeitert;  bie  ©chiffarfaben  aber  finb  nicht 
unterbrodien ; unb  im  äußeren  9liifbau  entbehren  bie  Duerarme  einel  befonberen 
©iebelbadhi,  el  ift  nur  bal  SRittelfchipach  über  fie  hei^uiderofzoöcn.  3^®ci*aal  fünf 
IRunbpfeiler  tragen  mittelft  ©pibbögen  bie  Obermauern.  Sie  9iunbpfeilcr  ftehen  auf 


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draUe^eini. 


47 


einem  jiemlic^  ^oljen,  runben,  oben  mit  Äet)(e  unb  S5?ulft  abje^tiebenben  (Sie 

haben  ftatt  bc§  ÄapiteU  nur  einen  9iunbftab  unb  barüber  jebt  einen  ©vil^bogenfron^. 
2)ie  S^eibbögen  [inb  lueitgefprengt  unb  breit  gelaibt,  o^ne  ©lieberung  biä  auf  bie 
l'chmal  abgetad)ten  ülanten.  ^)afür  haben  [ie  im  ©cheitel  einen  aU  SWagfe  ou#« 
gebilbeten  <Sd)Iu6ftein.  X>ie  9)ia'Stcn  ftellen  5^ierföpfe  ober  9JZenfchcnfrahen  öor.  5)ic 
oberen  g^nfter  finb  oerfümmert,  ba  bet  flichtgaben  t^ft  ganj  jmiiehen  ben  2)nd)ern 
bet  9lbfeiten  ftedt;  fie  finb  gcrobe  gebedt,  aber  mit  SWagioerf  QuSgcfcht.  ®ie  Seiten« 
fi^iffc  haben  große  Shißbogenfenfter  mit  ein^ad)em,  [pätgotifchem  SÜZaßiucrl.  9(n  ben 
brei  freien  Seiten  bed  fianghaufcsi 
ift  je  eine  Pforte,  bie  fiiblii^c  unb 
mcftHche  aU  ^auptpforten  bezeichnet 
burd)  SSorhaUen.  ®ie  fteinerne,  in 
ber  9)Zitte  uorfpringeiibe  SBeftemporc 
erinnert  mit  ihrem  rippcido^  ge» 
mölbten  ?tufgang  an  biejenige  in 
ber  ^auptfirchc  ju  9?örblingen.  ^ie 
Schlußfteine  ber  Untermölbung  zeigen 
au8  alter  bie  SBappen  oon 
iöranbenburg  mit  ®aben  unb  Sad)» 

)en,  Don  @llrich3hQ>*K>'*  S2JoImer5* 
häufen,  Stetten,  Sedenborf,  ^(bsberg, 

^Oppenheim,  5^hann.  S)ie2^ragpfcilcr 
finb  a^tedig.  hinter  bem  n5rblid)cn 
Seitenfdjiff  fteht  am  l£hor  ber  ^unn. 

Shni  gegenüber  ift  fiiblidh  bie  Safriftei 
angebaut.  35er  Ghor  ift  breifeitig 
gefchloffen,  h^^t  fchöngefüßte  Spip* 
bogenfenfter  unb  ein  moberneö 
Scheingcmölb.  3)ie  Safriftei  hat  ein 
flachet  IHippenf  reuzgcmölb  mit  9ielief= 
bilb  beS  XäuferS  am  Schlnßftein. 

I)Qö  ganze  53aumerf  ift  aug  Cuabern 
aufgeführt,  biö  auf  bie  oberen  Stod^^ 
loerfe  beS  2!urmg. 

9lu^en  befd)rönft  fid)  ber  Sdhmud  auf  ©efimfe,  ^enftcr  unb  ißortale;  am  Shor 
finb  auch  bie  Strebepfeiler  feine  3^vägev.  ?lm  35a(hgcfim8  ber  Scitenf^iffe  ber 
romanifche  93ogcnfrie3  mit  geferbten  ilanten.  Sn  ben  f^enftem  ba§  SOfahtoerf  oon 
burdjlücg  fpötgotifdjcr  Gilbung.  S)ie  ©eftfront  hat  zü>ci,~9rä6frc  anb  ztoei  Heinere 
Strebepfeiler;  zloifchen  lepteren  eine  fleinc  3Jorhnlle.  3)ic  nörblid)c  95orhatte  (oon  1434) 
hat  am  äußeren  Spißbogcnportal  einen  ©imperg  mit  ilrabben  unb  Rialen,  im  ©inipcrg 
baä  ®ilb  beg  Xäufer3.  Xer  Schlufjftein  be«  z'^^M^h^^a  Strebepfeiler  eingefponnten 
©etoölbchenS  z^*9^  ^ag  iöruflbilb  Shrifti-  6*»  ©appenfd)ilb  mirb  gehalten  oon  zwei 
(Sngelöfigürchen.  3)ic  SSorhaUe  fiiUt  in  bie  glad^t  bcS  Äapcllcnaufiibaug  ober  Duer* 
flügeld  unb  ftedt  auch  mit  biefem  unter  einem  35ad).  Xer  Shor  hal  ebenfalls  fpöt» 


48 


Cbciamt  Graüe^cim. 


SUlaBwerf fcnflcr ; barü6er  eine  blinbe  ©alerie  Don  <Stab=  luib  SJ^oBlpevf  imb 
ein  geßlicberteg  ilrnnjgefiniö.  Über  jebcm  g*enftcr  rcd^fS  unb  Iinf§  finb  jlnei  9iunb» 
fcnftcrd)cn  mit  eingelegtem  5)rei=  ober  ^öicrbof?,  je^t  erneuert.  ?{n  ben  ©trebepfeilem 
oben  iBtcnbmcrf  unb  an  ben  ber  <£tnbt  5ugefef)rten  ©eiten  ©tanbbiiber  (SC)rifluö 
als  50?ann  ber  3Bunbcu,  l)cilige  Patrone).  9tn  einem  ift  ber  ©c^ilb  oon  3oöem 
ouSgel;auen.  S)er  lunn  bat  fed)^  oierfeitige  (^efd)offe,  am  britten  einen  geftcljtcn 
©|?ibbogenfricS,  im  jmciten  unb  britten  einfadje  ©pi^bogeufefter,  im  oberften  größere 
oierteiligc  ©dbatlöffnungen  mit  S^nBtoerf.  3)ariiber  ein  ad)tfeitigeS  ^wiebelfuppelbacb 
mit  Saterne.  (ibor  unb  5urm  5ufammen  fteben  aud)  bem  ©til  nadj  „jmitdjen  ber 
^errgottsfirdje  511  tSreglingen  unb  ber  Saubenbadjer  S3ergfird)e"  (Di8.).  2^et  gefteljte 
©pi^bogenfricS  febrt  in  ^InSbodj  mieber. 

'JluSftattung:  !?ie  Sl'ircbe  l)attc  oor  ber  SMorniation  13  Elitäre,  toooon  brei 
auf  ber  Empore  ftouben,  unb  einer,  ber  ^affionSaltar,  in  bet  58ölfer’fcbcn  .Kapelle. 

2)er  öod)a(tar  l)at  einen  großen  ©dj rein  mit  ©(^nißerei  unb  SUialerei.  Sm 
©d)rein  fteben  lebensgroße  5'9iteen;  lißriftuS  am  Streuj,  5mi)d)en  9)^aria  unb  $5o- 
ßanneS  So.,  SoßanneS  ber  S^äufer  mit  bem  2amm  unb  9tnbreaS  mit  feinem  Ärcuj. 
3»oei  @ngcld)cn  faffen  fdjtuebenb  baS  ®Iut  beS  SrlöferS  in  Äelc^en  auf.  ®iefe  ©taub» 
bitber,  urfpriinglid)  in  färben  unb  ®oIb  gefaßt,  mürben  1852  leiber  mit  ©teinfarbe 
angeftrießen.  Sn  ber  Hltarftaffcl  ift  bie  (Grablegung  bargcfteflt  in  9?uubplaftif ; fo 
jmor,  baß  bie  (Geftalten  ber  brei  grauen,  Sofepb^  unb  9?ifobemuS'  nur  alS  ©ruft* 
bilber  ßinter  bem  2eid)uam  t£l)rifti  erfebeinen.  5fuf  ben  Ringeln  beS  ©ebreinS  finb 
auf  gemuftertem  ßJolbgrunb  folgenbe  ©eenen  gemalt:  Snnen  oicr  ^affionSbilber  (Oon 
linfS  oben  angefangen):  baS  ®ebct  (Sprifti  am  Ölbcrg,  5)ornenfrönung,  ©eißclung 
(red)tS  oben),  .(Kreuztragung.  9lnßen  öier  ..^iftorien  oon  SobanneS  bem  Släufer: 
(prebigt  in  ber  9Süfte,  STaufe  Sefu,  (intbauptung  beS  Käufers  beim  ÜO^at)!  beS  |)ero>= 
beS,  Verbrennung  beS  2eid)namS.  9luf  ben  Sliigeln  ber  ^)ßrebeßa  finb  als  ©ruftbilber 
auf  (Golbgrunb  gemalt : iiuten  ©t,  2orenj,  SJhirtin,  SafobuS  b.  91.,  'Xorotbea,  Urfula, 
9Bolfgang  mit  ihren  9lttributcn:  außen  dbriftuS  als  Salvator  muiidi  zmif(bcn  elf 
9lpofteln.  3)ie  (Gemiilbe  beS  9lltnrS  mürben  (biS  auf  bie  äußeren  ber  ©cbreinSftägel) 
1856  öon  9J?aler  2amberti  reftauriert. 

2)ie  ^arftellungen  einiges  ©cfonberc.  ©ei  ber  S)orncnfrönung  fiebt 

'Jbiaria  über  eine  ©rüftung  bereiu  511  mit  tbrönenben  9lugen.  ©ei  ber  (Geißelung 
fiebt  ein  ©eiftlidber  ju;  im  oberen  Jl^öelftüd  jmei  männliche  .^albfiguren : “ipilatuS 
unb  ^iaipbaS?;  bei  ber  .(Kreuztragung  bie  heilige  ©eronifa  mit  bem  ©dbtoeißtud). 

Über  bie  fünftlerifdje  ©efihaffcnbcit  beS  9lttarmerfS  urteilt  Süble  (9llteS  unb  9?eueS, 
©.  323),  eS  fei  „ein  SBerf  oon  ungemöbnlld)  tiefer  (Smpfinbung  unb  ebelfter  9luffaffung, 
in  ©Jabrbeit  eine  fünft(erifd)c  9lrbeit  oon  bob<^*o  IKange".  (jiracbtooll  nennt  er  bie  bÖr=> 
tigen  (Köpfe  beS  9lnbreaS  unb  beS  SobanneS  bcS  StnuferS ; bie  ©iobonna  in  ihrem  innigen 
Slufblid  eine  ber  ebclftcn  ber  3eit,  SobanneS  ben  ©oangeliften  etmaS  fpießbürgerlid) 
im  ^bpuS,  aber  treuherzig  unb  einpfinbungSooll.  5)ic  (Geloanbung  zeige  „ben  feltfam 
gefd)mungencn , babei  fnitterigen  ©til,  ben  man  an  SBerlcn  beS  ©eit  ©toß  ßnbet". 
2^'iefem  großen  9?ürnbcrger  ©ieifter  möd)te  er  bie  9lrbeit  zufd)reibcn.  S)ie  ©ialerei  toirb 
allgemein  ber28erfftatt28ohlgemutSzugefdhriebcn;  unb  zioor  erfdheinen  bie  inneren  ^ügel^ 
bilber  (bie  (poffionSfeenen)  unb  biejenigen  ber  (prebclla  ber  J^anb  beS  -D^cifterS  mürbig. 


edirrin  brd  ^ot^altorö  in  brr  dobanniAfirt^e  ju  Stailbbtim. 


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49 


©nige  Sd^ni^ereieii  uom  Stnfang  be§  15.  ^la^r[)imbert§  mi§  (SraiB^eim  )inb 
je^t  am  SWnttcrgottesaUar  in  ber  ju  iÖJettenberg , 0§f.  iSiberad^,  öcrloenbct 

(9idiefbUber  bcr  ^peimfiu^ung  uub  beä  ^äufcrg  in  bet  Sßüfte;  i^icta,  @t.  ?lgnti)a, 
Sarbarn  in  bcc  ^rebettn).  (9?ad)  ^^robft). 

©aframentäf)äuSc^en  (turmförmige?  ^abernnfel  üon  ©tcin)  nn  ber  nörb= 
li^cn  ©eite  be§  (S^orbogen^.  9iuf  einem  ©d^ilbc^cn  am  guß  ftef;t  1499,  auf  brci 
anberen  bic  ©appen  non  3otteni,  ^^ofen  unb  üon  ©d^ro,\bcrg.  ®nbri§  Smbl)arbt 
b«t  1501  eine  3a^fwng  für  baS  SSerf  empfangen  (koffert,  ©d^w.  ^fr.).  Über  bem 
üon  einem  "ißfeiterrficn  getrogenen  ®e^äu^  ftrebt  bie  gierlid^e  ^pramibe  nod^  bi?  jiir 
®efamtf)ü^e  üon  32  empor,  umfrönät  üon  auggebogenen  SSimpergcn  (^auen» 
f^nl)en)  unb  bciebt  üon  ©tatuetten,  cineä  jener  9)?eiftcrftücfe,  lüo  ber  ©teinmep  mit 
bem  ©t^reinet  unb  bem  ©olbfc^mieb  toetteifert.  !5)ie  ©tonbbilbdjen,  bie  noc^  üor» 
bnnbcn  finb,  finb:  ber  faframentale  G^rifiuS  (fog.  (Srbärmbcbilb),  ju  oberft  jmif^cu 
9)?ario  unb  C^o^annC'S  ©i.;  am  @c^äu«J:  ®?ario,  ber  'JÖnfer,  ?(nbrea§,  ©t.  Äatljarina. 

iJer  3:  auf  ft  ein  ift  1852  auä  einer  .^aüer  Slirc^c  bic^crgcfd^offt  morben.  Gr 
ift  jum  Untertouc^cn  eingcridjtet,  eine  jtoölffeitige  Sl'ufe  auf  eingejogcnem  ^ufj;  in  ben 
formen  ber  ©pötgotif  profiliert.  Äuf  ben  umrahmten  ©eitenpod^en  finb  bic  3üJöÜ’ 
botat  gemalt;  if)re  9iamen  fielen  in  beutfe^er  ^orm  am  oberen  ©^rägranb  eingc^ouen. 

!5)cr  DIberg  nu^cn  am  ^^urm  ift  1520  geftiftet  üon  ^afpar  ^irfing.  Gr  ftanb 
urfprüngüc^  üor  bcr  ©tobt  jenfeitS  be§  gi^onberg^,  1540  ©djritt  üom  unteren 
2l)or,  beim  fo  toeit,  fagte  eine  alte  Snfd^rift,  fei  „Gott  gegangen  nn  feine  93?arter 
für  baä  menfd)lic^e  Gcfc^ledl)t*'.  5)ie  überlebensgroßen  ©tatuen  üon  ©anbftein  finb 
ro§  gearbeitet,  boc^  baS  5lntlib  Sefu  nid^t  ol)ne  ?luSbrud. 

®ebeutenbere  ^£otenben(mäler  in  unb  an  ber  Äircßc:  I.  3m  G^or: 

1)  Über  bcr  2;^ür  jmn^^urm:  f»anS  ©olmerS^aufen  f 1388.  SBappen. 

2)  ?lnna  Urfuta  ü.  93roiinfc^lüeig  unb  Süneburg,  'Soc^ter  -t)er5og 
SBil^elmS  b.  3.,  geb.  1572,  geft.  5.  ^ebr.  1601  bei  i^rcr  ©c^mefter,  einer  üenoitmeten 
Gräfin  ü.  ipo^enloljc  in  Äiri^berg.  2>er  3)?eifter  ^at  fein  SBert  bejeid^net  mit  ben 
3nitialcn  M S unb  ben  3a^rcS5abten  1603  unb  1605.  GS  ift  offenbar  berfelbc 
M S i HP  (3Welcßior  ©d^mib  in  .f>eilpninn  ?),  ber  baS  2)enhnal  beS  Grafen  fjrieb* 
rieß  b.  'Ä.  ü.  .^o^enlo^e  unb  feiner  Gemahlin  in  ber  ©tiftsfird^c  ju  Öl)ringen  gc=^ 
fc^offen  ßat,  offenbar  ein  ©c^üler  beS  3o^aim  üon  3:rnrbad^.*) 

2)aS  G)enfmal  ift  in  ber  ?trt  eines  ?lltorauffabcS  an  ber  nörblii^en  Sortoanb 
breiteilig  aufgebaut.  3n  bie  ©taffel  ift  bie  2^afel  mit  ber  Grabfcßrift  eingelaffen.  ®cn 
unteren  ?lbfd^luß  bilbet  ein  oüalcS  SJZebaillon,  umro^mt  üon  Slolllücrf,  borin  ein 
allegorifd^cS  JHeliefbilb  ('ifJutto  mit  ©anbul)r  unb  2^otenlopf).  2)er  §lufbou  jeigt  ein 
üerfröpfteS  Gebölf,  getrogen  üon  'if?ilaftcrn  unb  einem  ©äulcnpaar,  baS  auf  Äon» 
folen  rul)t  unb  üon  Söioenfiguren  unterftübt  toirb,  roö^renb  bie  äußeren  ^ilafter 
über  ÄorpatibenmoSlcn  fteßen.  3m  mittleren  ^elb  ift  an  ©teile  beS  GebölfS  ein 
ÜRebaillon  mit  bem  fRelief»93ruftbilb  GottüaterS  eingefe^t.  Worunter  feitloärts  fte^t 
ein  Ärujifij,  üor  bem  bic  ^orträtfigur  bcr  ^ürinseffin  fniet ; im  .^intergrunb  ift  Äir^» 


*)  Xie  itejung  IDlelcbior  SAniib  tu  .^eilbroim  »mb  flütiger  'BlittciiHng  bei  .^»errit  ^farterS 
Haüce  in  f»r  Öbringeii  urfuiiblicben  ’Jlnbalt. 

VauIuB,  Stnlmälti  au*  GüTttembeTg.  ^lagftfiet*. 


4 


50 


OofllthreiÄ.  Cberamt  ßroiBbeini. 


6crg  ju  erfennen.  @in  '?tuf|a^  cntt)ält  bie  3)ar)'teIIun9  üon  Sjec^iel^  ®i]'ion  ber 
2IuferftcJ)ung  in  erhabener  3lrbeit.  3“  oberft  auf  bem  ?tuffa^  fte^t  bie  ßaritaS,  in 
ben  S^ifdjen  ber  ©eitenteile  unten  ©pe^  unb  5*be§,  über  benen  auf  bcin  @cbätf  noch 
jn)ci  anbere  ®cnicn,  bie  ber  ©törfc  unb  Seftänbigfeit,  bingelagert  finb.  ö^nllc^e 

®enicn  crfd^cinen  mic^  ju  fyüßcn  ber  ßarita«  mit  (jalbem  Seib.  2)aöi  Slelief  bc§ 
^tuffo^eg  ift  eingerabmt  non  itarpatibentjermen  mit  Uerfd^lungcnen  ©c^tangenfüfjen, 
h)ic  fie  in  ber  ^cilbronner  9ienaiffance  üortommen.  Sie  ^ortratfigur  mit  bem  unter 
bem  ,^äub(^en  t)cn)orqueIIenbcn  Öocfeii^aar  unb  bem  örofatgemanb  ift  uorsögtid^ 
bebnnbelt.  Sie  ^tbnenmappen  finb  auf  bem  ©ebälte  aufgefteKt  unb  an  ben  ^ilaftern 
oufgepngt.  Sag  9)?aterial  ift  ©anbftein  unb  für  bie  öilbmertc  unb  Stoppen  '^lla* 
bafter  mit  33ergolbung,  ot)ne  färben. 

3)  ?lpoUonia  ^orneefin  u.  ipornberg  geb.  9(beImÖnnin  n.  §ibelmanng< 
felbcn  I 1538.  ^^ortrötfigur  in  9JeIief,  uor  bem  Slrusifii*  hiieenb. 

4)  Sorotbea  o.  SSulfftein  ju  Obcrfuljburg , gcb.  ü.  ^Jtpgberg  f 1538. 
fRcIicfbilb:  bie  SSerftorbene  hiiet  oor  bem  ibru^ifij;  i^r  gegenüber  fuiet  ein  ?iettler, 
bem  fie  ein  ®emanb  fc^enft.  ?Iuf  ©pruc^bänbern  fte^t,  toag  ber  ®erftorbencn  in  ben 
ÜJZunb  gelegt  wirb:  ^err  mann  l)aben  mier  bid^  naefet  gefeben  unb  bnben  bid)  beöait; 
unb  mag  (Sb^ftug  fpridbt:  ©arlidj  id)  fagc  euch,  mag  icr  ban  habt  biefen  meinen 
geriiigften,  bag  bQpt  »er  mier  bban. 

5)  ^b»t»PP  ®otmcrgbaufen  ju  Surlifebmagen  f 1581  unb  beffen 
grau  5lnna  SÖ^aria  geb.  u.  fliippenburg  f 1593.  ©anbfteinplatte  mit  9?eliefbilb: 
3n  einer  ?lrtabe  tniet  bag  @bepQör  üor  bem  ilnijifij.  3n  ben  3toi^el>»  pofaunen* 
blafenbe  Jütten.  3m  9luffab  bie  beiben  3Boppen,  barüber  Sruftbilb  Sbrifti  in  3)ie* 
baillon.  §lrabeglenomnment  in  ?lrt  aufgelegter  üaubfägearbeit  unb  burebbroebeneg 
fRoQmert.  Ob  aug  berfelben  SSerfftott  mie  bag  ©rabmal  ©teinbäufer  (f.  u.)? 

6)  Helena  ?lp(g) bergerin  geb.  fWarfcbnlfin  0.  öapenbeim  f 1512.  ®oti» 
febeg  fRcIiefbilb:  ©ie  Iniet  am  'i^etpult  öor  einem  Slrugifij,  bag  il}r  eine  ©ngclg» 
banb  bii»bÜit- 

7)  3o ad) im  u.  ©utenberg  f 1532.  fWeliefbilb  in  grübrenaiffance:  3üng« 
linggfigur  öor  Slru3ifix.  Sie  SSappen  bemalt. 

8)  grau  9lpüIIonia  ö.  ^Ibgperf  f 1520.  ©otifdbeg  fHeliefbilb:  ©ie  hiiet 
am  ®etpult  öor  bem  auf  feinem  Jilreujc  fipenben  ©brifhig.  Sie  SBappen  (?lbgbcrg, 
SJellberg,  ®IIrid)gbaufen)  bemalt. 

9)  SBenbet  ö.  ©dbropberg  f 1513.  ®otifd)  mit  giguren  in  fKelief:  Ser 
IRitter  unb  bitter  ibm  feine  grau  beten  fnieenb,  in  ben  .^änben  il)ren  IRofenfranj. 
Über  ihnen  fteben  auf  Äonfolen  bie  gigiireben  öon  Sbriftug  alg  9)Zanu  ber  SBunben, 
SJZaria  unb  Sobonneg  (£ö. 

10)  ^einridb  ©teinbeufer  o.  Siepbenfelg  ju  Sieebenberg  f 1608  unb 

®emnbliu  Sorotbca  geb.  ö.  Sßolmergbaufen.  SSJauboufbau  mit  ?lrfabe,  eingefaßt  oon 
fßrofilbermen  (miinnl.  unb  meibL).  9lrabegfcn  mie  an  92r.  5.  Sie  giguren  aug 
feinerem  ©anbftein:  51’uieenbeg  in  ber  2J2itte  Äru^ifig.  Oben  fRelief  ber  9luf- 

erftebung.  9luf  bem  ®eböl!  auben  liegen  bie  (Jaritag  unb  eine  anbere  Sugeub.  §ln  ber 
SBaub  über  bem  ®rabmal  ift  bag  ©cbmert  beg  Siitterg  aufgebängt,  mit  fel)r  ftattlidbem 
5?orb  unb  bem  öilbnig  5laifer  9JZa£imiIiang  II.  Saju  Segen,  Solch  unb  ©poren. 


(FraU^^etni. 


51 


11)  9)?i^oeI  ü.  S^inberbad^  f lö'<^3  uiib  ^rau  SBonbelbor  ipelenc  geb. 
^medin  ö.  ^oniberg.  JReliefbUb:  2>ie  ©attiii  hiieenb  unter  bem  5hujifif. 

12) |)an§  9Ubred^t  ö.  Söolffteinju  Cbernjuljburg  unb  ^ijrbQum,  ge^. 
Siat  unb  ?lmtmnnn  ju  (Sroilg^eim  f 1620  unb  grau  51nnn  ©op^ia  geb.  ©räfin 
3U  3J?annSfeIb  f 1621.  Üliefiger  unb  brunfooDer  Syonbaufban.  „®ie  ®e[talten 


Staiiei^dm.  Oiabmal  bet  Xorot^ea  b.  SSolfflein  in  bet  3o^annib(irc^e. 

toenig  ebel  unb  unförmlich  bief,  bie  Crnamente  übcriaben,  ohne  Seben"  (Dö.).  3)ie 
ibealen  fjiguren  finb  ähnlich  behanbelt  toie  bie  iörunnenfigur  auf  bem  ÜJZarftpIa^, 
bic  ®ilbni?figuren  ähnlich  toie  biejenigen  in  ßJnilborf  aug  ©chmiebelfelb.  ©ie  finb 
wohl  non  einem  einheimifchen  ©teinhauer  na^  einer  guten  SSifierung  gearbeitet. 

5m  ©chiff,  an  ber  9iorbwanb: 

13)  iJrau  Dorothea  ©olbochS  geb.  S3ölferin  t 1540.  9ieliefbilb:  @hebnor 
biiet  üor  Ärujifij.  Slußerbem  noch  oerfc^iebene  ©rabfteine  mit  SSappen  oom  15.  Snh’^' 
hunbert  h^i^ctuf. 


52 


^ngflfrci#.  Cberamt  (Erail«^eiin. 


3n  ber  5Sor^oUe  beg  9?orbportal8: 

14)  ©il^alm  (Bulben  t 1514  S?Ieiiic8  gotif^c^  9?cllefbilb:  Silbnigftgur 
fniet  am  ^uü,  im  ©ebet  jiim  ©etrcu^igten. 

@in  fc^öneä  Dlbilbniä  bed  5)efan2  ^[)eobofiu§  ©clbt  (f  1702)  ^ängt  im 
(Schiff;  ein  tleincrcS  üon  feiner  ©attin  barunter.  §(iic§  fein  Orabftein  ift  uort)anben. 

Üßon  ben  üier  ©locfen  finb  brei  1643  umgegoffen;  bie  große  1681.  ®on 
ben  alten  tnar  eine  burcf)  .^einrid)  9J?ing  Uou  ^eilbronn  1493  gegoffen,  eine  anbere 
1502  non  Sernljort  fiadjamann  (ebenba)  nnb  .fjeinridj  Sinter.  (®ie  Snfd^riften 
ber  ießigen  ©loden  f.  in  ber  C'^.) 

SHri^engcfäbe: 

5!aufbeden  nnb  Staune  non  Silber,  5um  2!eit  oergolbet,  1683  geftiftet  non 
Sd)loffermeifter  Sol),  ©eorg  Strigel  (3nfd§r.).  9luf  bem  9?edcn  getriebene  ®arftellung 
ber  Janfe  ß^rifti.  5lm  ©and)  ©rbbeeren,  ©ranatöpfel,  Xraubeu  nnb  bag  Sd^loffer« 
mabben.  ?lng§burger  ©efc^au^eic^en ; Stcmbel  I B. 

Sl'el(^  (^Traubenbcc^er),  Silber  oergolbet,  geftiftet  1743  üon  Sab.  ©orb.  2Keb* 
gcrin,  rebariert  1745. 

Seuc^terbaar,  Silber,  teiltoeife  oergolbet,  mit  @ngeUlöbfd)en  üerjiert ; 1710 
geftiftet  üon  ©ürgermeifter  Sol),  äubio.  0.  Clnbaufcn. 

^atene,  1673  JFMZB,  Sabb^«:  ©rnnbenburg. 

Stelc^,  Silber  üergolbet,  am  5»f3  ein  fitberneä  Ärujifij;  am  Stnauf  fte^t:  JXRI 
1592;  an  ber  Stubbe:  3)tattl)iaö  Debfenborf  ^elbtrometer  au§  ©raimf^toeig  b^tt 
biefen  Äel^  fand  bem  Platin  an§  c^riftlid)cr  ^Iffcction  in  S.  l^o^anniä  Stird^en  ju 
Srailg^eim  oerel)rt  ano  1635.  9ln  ber  sngebörigen  '^atene  fte^t  berfelbe  97ame. 

@0.  fiiebfranen lab  eile  nnf  t>em  SWarftblob,  1393  gelneil)t  mit  brei  3lltaren. 
97ac^  ber  SReformation  beofnniert,  1578  micber  für  ben  en.  ©otte^bienft  ^ergerid^tet. 
1874 — 79  reftouriert. 

jDer  IS^or  ^nt  Heine  l)üd)gotifd^c  f^enfter  nnb  ein  fc^lic^teg  IRibbenlrenjgetoölbe 
mit  Stleeblatt  nnb  Stern  in  ben  beiben  S(^lußfteincn.  3)ag  St^iff,  öfters  (1578, 
1595,  1803)  reftnnriert,  l)at  eine  ^ö^erne  Sl'ielbede;  bie  genfter  finb  meift  neuer. 
3)er  üicredige  Surm  an  ber  Seftfeite  ift  1477  (3nf(^r.)  erbaut;  1727  iuurbe  baS 
a^tedige  ©efd)of}  mit  bem  Stnbbelbad^  aufgefeßL  ©on  ben  ©loden  ^at  bie  mittlere 
eine  unlesbare  3iifd)rift  mit  Sd)ilbd^en  als  S^rennungSjeic^en ; bie  Heine  l)ot  alter» 
tümlic^e  fjorm.  3lnf  bem  alten  (Sl)oraltar  fte^t  no<^  bie  Staffel  beS  ?luffabeS, 
barin  eine  gefd)uibte  ©rnbbc  ber  9JJaria  mit  bem  Seid)nam  St)rifti  auf  ben  Stnieen ; 
fe^r  oerborben.  ?luf  ben  ^iigeln  finb  bie  Ijeil.  5)orotbea,  ?tgneS,  ©nrbarn,  3J?ar» 
gareta,  S?atl)arina,  llrfula,  ©rigitta;  übermalt  1804.  9luf  ber  Staffel  fte^en  jmei 
gefd)nibtc  Statuetten  oon  ©ifdjöfcn,  fcl)ön  gotifd^.  ©ine  britte  Sifd^ofSftatue,  fi^enb, 
ift  an  ber  Storbwanb  angebra^t.  Gingen  am  3:nrm  ift  ein  ©ilbge^önS  mit  bem 
Srnftbilb  eines  3)?anncS  (Steinmeben  ?)  am  Äragftein;  baS  SJlorienbilb  nid)t  me^t 
Oorbanben.  ?lm  Stanjelftod,  nuS  ber  3®it  um  1400,  finb  äloei  ©tannSlöpfe,  ein 
alter  nnb  ein  fnnger,  auSgel)anen,  ületleid)t  and)  Steinmeben.  9llS  2:aufftein  bient 
ein  oben  auSgeböl)tter  gotifc^er  9ld)tedbteiler.  ?llteS  fedjSfibigeS  ©bt^rgeftübl  mit  goti* 
fc^er  f^lacbfcbniberei  Oon  Saubmerl  nnb  ßinnenlrönung.  Sin  ber  Sanb  l)ängen  jtoei 
^afelbilber,  eine  ^aufe  ©b^^ifti  mit  ©ilbniffen  ber  9teformatoren  nnb  fReformationS» 


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6rail«()etm. 


53 


furftcn  im  .^intcrgninb  iinb  einer  ©tifterfamiiie  üom,  jiemlic^  gut ; unb  ein  S^riftuä 
aU  guter  $)irtc,  üom  ber  3t6cnbma§l3felc^,  bejcic^iiet  SJiid^ael  SRauef,  ®ipfer  1665. 

©ü.  5*^ifi>I)offabeIIe,  1580 — 86,  öon  Seontjorb  Xrump  unb 
©d^ötter.  ©infd)iffiger  iörud^fteiubau  mit  5Hetbede,  flai^cm  breijeitigem  ©c^Iu^,  ü)?qB= 
toerffenftern  unb  üiereefigem  SBefttunn  mit  ©pi^bad^.  3n  bie  6t)orfeiifter  finb  üier 
öilbf (Reiben  eingefebt  mit  3Sappen,  bibti)(^en  ©efc^ic^ten  unb  ©tiftungdini^riften  üon 
1586  f.  ().  CS.).  2)ie  ®edc  i|t  blau  gemalt  mit  lueiBen  SJoIfen.  5(n  ber  SRorbtoanb 
fteinemc  ©tiftungStafel  üon  1580  (bie  Serfc  f.  CS.).  S)er  C^orboben  ift  ge* 
füllt  mit  ©rabplatten,  jum  ^eil  üon  Stlabafter  mit  SBappen,  ißutten  u.  bctgl.  (ga* 


(Erailt^im.  SpitaKirc^e. 


milie  ©op^ia  Setter,  Äinb,  f 1636).  Slinbergrabftcin  üon  ber  ^nnb  eine« 

S.  grobeniuS  1590.  ?in  ben  Sßänbcn  Rängen  ^^otentofeln  üon  .fiolj  mit  orbent* 
lid^en  aWoIercien  (ficon^.  3:rump,  ber  Saumeiftcr  f 1604  mit  ®arftcllung  ber  ^aufe 
©f)rifti  unb  ber  nnböd^tigen  Familie;  SJoIf  Soumonn,  mit  ?iufcrfte^ung  ©^rifti,  1676 
„reponiert" ; M.  Sol;.  ^)cinr.  ^riefter  (f  1633,  ööt^c^  Uraljii),  mit  ©jec^iclö  51uf» 
erfte^ungSüifion  unb  tnieenbrr  Familie,  auf  mcIc^e  boö  Slut  be«  ©efreujigten  fpri^t, 
bejei^net  ME.  3“  einem  2otcnbcnfmaI  gel)ört  ein  gro^e^,  intereffanteS  SJeltgeri^tg* 
bilb:  bemalte«  ©teinreüef  aug  bem  16.  3al)r^unbert).  3n  ber  5lir^c  ftc^t  ein  fc^öne« 
lebensgroße«  Slru^ifif  au«  ber  @rbnuung«i\eit.  ©loden  üon  1588. 

?luf  bem  (1545  angelegten,  1580  ermeiterten)  5ricbl;of  fteben  ftattlicße  ©rab» 
mal  er  au«  ber  3e*Pt3eit/  i>en  9Rifc§cn  ber  llmfaffungSmaner  unb  an  ber  Äapette. 


54 


Saflfttrci«!.  Cbcromt  ßraife^eini. 


S^cmaüge  <S  p i t a I f t r d§  c,  profaniert.  58nicfjftcingemöuer  mit  ^nuftein* 
glieberung.  2)aä  Spital  mar  1400  gcftiftet,  balb  barmif  an  bcn  je^igen 
öor  ber  ^ntftabt  oerlegt  morben,  mo  üor^er  ein  aitc«  Siloftcr  geftanben  ^oben  foU. 
1411  mürbe  eine  SKeffe  gcfliftet,  o^ne  bomnl«  iieugcbautc  S?apette. 

®cr  einfd^iffige  iiSan  mit  SBefttnrm  unb  brcifeitig  ge)d)Ioffenem  ß^or  ift,  mo^t  nac^= 
träglidj,  burc^  einen  Cluerflügcl  ermeitert.  2)er  S^or  ^at  ein  einfac^eg  fRippen* 
gemöfb  auf  5?onfoIen,  am  Sc^Iufeftein  bie  SSappen  S3urfarbg  0.  Solmeröbaufen 
unb  feiner  j^rau  Urfula  o.  Secfenborf.  5)er  Singanggbogen  be§  ftel;t  auf 

einem  Äämpfergefimg.  3)ie  ©pipbogenfenfter  finb  gefüllt  mit  fpötgotifcpcm  9)iapmerf. 
®ag  Scpiff  pat  eine  flacpe  Sallenbecfe.  5)er  3;urm  bilbet  im  ©rbgefcpofe  ein  fpip= 
bogigeg  'Jpor,  im  5mciten  pat  er  ©i^iepfd^nrten.  ®a§  britte  ©cfcpop  gept  nadp 
üorn  ing  ?lcptcd  über,  pinten  ftiefj  ber  epemalg  t)öf)cre  2)acpftul)l  beg  ©d^iffg  an, 
unb  ber  Jitrm  foüte  mopl  felbft  böpcr  fteigen.  3«  runbbogigen  f^enftem  finb 
fpätromonifcpe  fRefte  ocrtoenbet.  ®er  Ouerffügel  nörbli^  beim  2!urm  pat  gegen 
SScften  ein  runbbogigeg,  geteilteg  f^enfter,  gegen  5Rorben  ein  ©pipbogentpor  unb 
barüber  ein  ropeg  SRcliefbilb  beg  ©ctrcujigtcn. 

3m  Cpm  beg  ©pitalg  pöngen  pbläernc  gemalte  2:otcngcbcnftafe(n. 

2)ie  fotp.  Sürdpe  (oon  1886  f.)  entpalt  3mci  fpötgotifcpe  ^otjbilber  oon 
SJZaria  unb  Sopanneg  @0. 

profane  ^Bauten:  S)ag  ©cplop,  maprfi^einlicp  im  Sauf  beg  15.  3apr» 
punbcrtg  oon  ben  93?nrfgrafcn  erbaut,  ift  ein  ©cbäubeoicrecf,  umgeben  oon  einem  ge» 
fütterten  ©roben.  S3crpuptcr  ©tein=  unb  fRiegclbau.  ^er  Oorbere 
bie  ©tabt  pat  jmei  Staffelgiebel.  3m  ^of  eine  fdpbne  alte  öalfenmanb;  baran 
ber  S(^ilb  Oon  ^oep  in  ber  f^orm  beg  14.  3aprpunbcrtg.  3m  pinteren 

2)urcpgang  finb  jmei  gotif^e  Pforten,  bie  eine  fpipbogig,  bie  onberc  runbgebedt  mit 
©taboerfepneibungen.  Sm  öftlicpen  tonnengemölbter  9iaum,  geteilt 

burep  eine  breifaepe  fRunbbogenftcllung.  J)arin  auep  eine  ^pür  mit  ©fclgrücfen  über 
bem  ©turj;  in  ber  öogenfpipe  ein  Äopf.  3n  ber  füböfllidjen  ©de  eine  SScnbel» 
treppe  oon  ;^olj,  mit  gemunbener  ©pinbel.  2)ag  ©(plop  patte  eine  eigene  ÄopeHe. 

2iag  5Ratpaug  mürbe  1622  angclauft  alg  ^^anjpaug  — ouep  itomöbien* 
pnug  — unb  f^rudjtfpeidjer.  ^.^erpupter  9?iegclbau  auf  fteinernem  ©tod.  2)er  an» 
ftopenbe  ©tabtturm  mürbe  1717  aiifgefüprt,  jum  3ubelgeböcptnig  ber  ^Reformation, 
mie  eine  3nfd)rift  befagt;  1835  auggebrannt,  mürbe  er  bcnincidjft  miebet  pergeftettt. 
@r  ift  in  gropem,  militörifipcm  Stil  entmorfen,  gegen  55  m podp,  oieredig  big  3um 
.Stranj,  auf  bem  ein  9(cpted  mit  iluppel  unb  i^üterne  fipt.  ^ag  ilnabenfcpulpaug 
(fog.  alte  Siberei),  fiiblid)  Oon  ber  Äirdpe  in  ber  SRaiier,  ift  unten  ein  alteg  Stein» 
paug  ober  ein  Jurm  mit  S'dbudelquabcm  unb  ©dpiepfeparten  oon  merfmürbiger 
®oppelform.  $lm  ©dpmanenplap  ftept  ein  ^errenpaug  mit  SBappen  0.  ©railgpeiin 
unb  0.  ©llri^gpaufcn  unb  fepönem  ißortal  in  ©pätrenoiffance;  beim  ©d}lop  ein  pübfcp 
reftaurierteg  gacpmerlpaug  mit  (Srlcr  an  ber  ©de.  (Sin  |)aug  ^eigt  bie  SBappen 
0.  fRofenberg  mit  ber  3^P^  1036  unb  (früper)  o.  SKolmergpaufen  mit  1498.  SSor 
ber  iüebfrauenfircpc  ftept  ber  9}? arltbrunnen  mit  mipratener  ©teinfigur  eineg 
Änaben  mit  2)elppin  aug  ber  ©pätrenaiffancejeit.  §llg  ©aumeifter  in  Srailgpeim 
fennt  man  aug  ben  51ir(penbüdpem  na^  ®nbr.  (Smbparbt  noep:  .f>ang  9ieu,  Stein» 


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@Uri4)^^aufen. 


55 


me^  (t  1543),  ®Ürgcrfd§oft  im  ©auernoufftonb.  fiicn^arb  ©ta^cl, 

1532  ©Serfmeiftcr  ber  Stabt.  1537  SDiarj  aRair,  bcr  fic^  felbft  architectus  nennt, 
ein  aStebertäufer.  Seon^arb  ®rum:p,  f 1604,  bcr  ©aumeifter  ber  ©ottegarfer» 
firc^e  ([.  0.).  ^einrid^  S)rum)),  SRourer  ().  ©Uri^g^oufen),  um  1592.  ©ilb» 
^auer:  ©.  grobeniug  um  1590.  — ®ine  ga^ciicefobri!  beftanb  1768  unb  nod^ 
1810.  Um  biefcibe  3«t  eine  ©locfcngiefeerei  ber  gamilie  fiöfd^. 


giCCric^&^aufett  (Ulrtc^s^.). 

Stammfi^  bc8  nod^  blü^enben  grei(;errengefc^Ied^tg,  beffen  ©urgftall  im  üDorf 
lag.  aBa^ben)d|ilb:  non  Silber  unb  9lot  fünfmal  red^tggefd^rögter  Sd^ilb,  .^clmjier 
ein  aSibber. 

Xog  2)orf  liegt  an  ber  ®rona(^,  im  SBinfel  zweier  ©ergjüge,  „mie  in  ber 
©ud§t  eincg  alten  Seeberfeng  mit  ^o^em  Uferranb".  S)ie  en.  ^forrfird)e  (jum 
^eil.  So^anneg  bem  ^Täufer)  fte^t  er^ö^t;  ber  Äird^^of  loar  befeftigt,  nod^  1572  ftonb 
ein  2:f|or^äuglcin.  Sie  U)ar  1563  neu  gebaut,  1592  mit  föm^ore  unb  fteinernem 
^rcbigtflu^l  unb  5!aufftein  auggeftottet  inorben,  inelc^  le^tere  ^einrid§  5lrumb, 
aiiaurer  in  ©railgbeim,  lieferte.  1749  ift  fie  ganj  erneuert  inorben.  ®g  ift  ein  geller 


56 


^iagftheie.  Oberamt  ßroitel^eim. 


©ool  mit  @mporc;  ?fnor,  Äowjet  unb  Drgel  fielen  übcreinonbcr  an  ber  Dittoanb. 
3)er  Xurm  ftc^t  an  ber  Dftjeite;  er  üerjüngt  au3  bem  SSieredf  inS  Itc^tcd  mit 
jierlidjer  ©))ibe.  ®on  ben  brei  ©locCcn  ^at  bie  größte  bie  3nfd^rift:  Ave  gracia 
plena.  magister  conradus  gnochamer  me  fecit  anno  domini  MCCCCXXXX. 
^ie  mittlere:  Beni^art  lad^aman  go§  micB  1505.  ^itf  got  unb  maria.  ^ie  {leine 
ift  non  Seon^.  Söfd^  n.  2Ror§batä^  9«goffen;  fie  geigt  baS  SBoppen  be€  aWarigrafen 
flarl  SBilbelm  unb  bag  beg  ©ie^erg  unb  ein  Shujifijbilb. 

§Ibgegangen  (1563)  ift  bie  Äapelle  gum  ^ei(.  lUric^  mit  ^rieb^of,  ber  beim 
Sa^nbau  blo&gelegt  mürbe,  ©age  nom  ^eil.  Ulrid^,  ber  bict  geraftet  ^aben  fottte. 
®ergl.  Uiric|g{ircl§e  gu  3)infelgbü^{. 


^cC66ac^. 

©0  ^iefe  mol^I  früher  ber  Sad^,  ber  bag  Söiefent^älc^en,  eine  ©inbu^tung  ber 
§arbt,  bur^^icfet.  ©tattlid^e  ^ad^meribauten  mit  bemalten  Salten.  1178  mirb  bem 

©t.  SKoribitift  in  aiuggburg  ber  Sejt^ 
ber  SHrc^e  in  ®.  beftätigt.  Drtgabel 
1238,  im  14.  Sa^rl^unbert  in  1)infelg' 
bii^I  gefeffen.  1409—1708  gehört 
ber  Ort  alg  ^obcnlobiidfieg  fielen  ben 
©eper  n.  ©iebelftabt,  bie  bag  ©cbIo& 
erbaut  ^aben.  2)ie  5!apclle  mar  bem 
^eil.  SWauritiug  gemeint,  mo^l  non 
bem  9J?oribftift  gu  ?luggburg  ge» 
grünbet.  Sig  nod^  ber  ^Reformation 
gehörte  fie  alg  Äaplanei  gur  Pfarrei 
Srailg^cim.  5?ic  ^Reformation  trat 
um  1528  ein.  S)ie  en.  ^farrtirc^e, 
1725  neu  erbaut,  fte^t  frei  mitten  im 
Ort,  ein  faubereg,  ^elleg  ©otteg^aug, 
mit  ©tudtberfe,  hoppelten  ©mporeu. 
^ev  'Jurm^or  ift  no(§  alt,  ohne 
©urten  eingcmblbt.  3m  S^or  brei 
©rabfteine  ber  ©eper  non 

Schloß  3«  «oiböa*.  Jß24,  1640,  1686,  mit  SSappen. 

©uteg  Ölbilbnig  beg  preub.  ©epeim» 
ratg  3o^.  ©ottfr.  n.  Seringer,  f 1718.  Äleine  ©lode  mit  gotifcpem  Sogenfrang. 

®ng  epemalige  C'ieperifdpe  ©cplof}  ift  ein  großer  ^olgbau  auf  fteinernem 
Unterftod,  non  einem  tiefen  ©raben  mit  ©teinbrüde  umgeben,  ©ine  Snfeprift:  „Anno 
domini  1531  pab  idp  ©ebaftian  ©eper  ©olbodp  löfft  unb  nlfobalt  angefangen  gu 
bauen,  in  bem  iRamen  beg  §erm",  ift  natpträglidp  an  iprem  gegenmärtigen  ^lap  ner» 
mauert.  3;:ag  beftepenbe  ©eböube  geigt  bie  formen  beg  17.  3aprpunbertg.  ©g  ftepen 
nodp  gmei  einem  ftattlicpen  ©iebcl.  I)et  Oftflügel  ift  nor  gmei  Saprpunberten 

abgebrannt;  am  SSeftflügel  ift  ber  ?lnfap  einer  popen  §ofmauer  übrig.  3m  2;urm  ein 
gemölbteg  ^^reppenpaug  unb  pübfdpe  pölgerne  3:pürgeftelle  mit  ©üulen  ober  ^ilafteni. 


C%öuiuflen. 


57 


2(uf  ©olbbadjer  SDiorfiing  eri)ebt  bie  © ö n e b ü r g,  eine  beiualbcte  iluppe, 
Olt  ber  mand^crlei  ©ogcit  ^often.  ?(bcl^cib  u.  ©irteiiberg,  bie  ©emobün  Stroitä  Don 
.^o^enlo^e,  f 1346,  oU  Sol)(tI)ätenn  gefeiert,  foll  ^ier  oben  ibven  ©ot)nfib  gelobt 
haben,  bo(h  nennt  fein  Urhinbenbnc^  ein  6dhIofj  auf  biefcm  öcrg;  iuol)t  ober  finb 
.^ohljicgel  unb  Geräte  aii§  bem  30?ittelo{ter  bo  gefiinbcn  lootben.  (Sin  (JJroben  ift 
ju  fehen,  ber  ben  93crg  Don  Dften  unzugänglich  machte.  „3)er  3[BaÜ  bürfte  ber 
ültgermanifchen  angehören  unb  einen  bem  X>icnft  ber  ©öttin  ©erdjta  geloeihten 
Ort  gegen  Überfälle  gefchüpt  (O®.).  (Sin  Ort  ©dhönbuch,  ber  bi^  zum 

Stäbtelricg  1449  ertoähnt  toirb,  tonr  Dicdei^t  eing  mit  ber  Sdjönebürg,  ein  .^of, 
too  bie  (JJräfin  gehäuft  haben  mag. 

^röningen  (9.  • (ßruningen,  aus  (ßrunahingen  ?). 

^cr  (SJenteinbebezirf  liegt  auf  ber  melligeu  öod)cbenc,  loelche  nach  Sübloeften 
jäh  ins  Sagftthal  nbfällt,  noch  Offen  Don  ben  ^uSläufen  ber  (SrailSheimer  ^lorbt 
begrenzt  roirb. 

@ef chichtlicheS:  3m  9.  Sohrhunbert  ©efij}  Don  SHofter  ^idbo  in  (Mruningen 
unb  @runaha(?).  OrtSobel  im  13.  3ohrhanbert  (?).  ©päter  Dcrft^iebcne  Herren 
neben  öronbenburg.  5)ie  d.  (Sroilsheim  haben  feit  1380  baS  ftirdhenpotronot;  Don 
ihnen  ift  boS  ©c^top  erbout.  S)ie  cd.  ^forrtirche  5»  -'^dian  borf  z^  ben 
älteren  9)?uttcrlird)cn  bcS  öezirlS  gezählt  lucrbcn.  ©ie  fteht  in  ummauertem  ^of. 
^erpupter  öruchfteinbou  mit  .^aufteinglieberung.  5)er  ^urm  bilbet  im  (SrbgefchoB 
ben  6har  mit  runbem  ^Triumphbogen  auf  ^tämpfergefimfen  unb  fpätgotif<hcm  fRippen* 
freuzgemölbc  auf  Äonfolen.  ®oS  ©chiff  imirbe  1710 — 16  einfeitig  nodh  fRorben 
ertoeitert.  @har  unb  ©chiff  (©übfeite)  haben  häbfche,  on  boS  SRünfter  Don  (55ro6* 
Äomburg  crinnernbe  5^after,  bie  ein  (SJemifeh  Don  SJenoiffonce  unb  @otif  Dorftellen: 
im  fRunbbogen  eine  ?lrt  Don  SRofpoerf,  au  ben  TjTcilungSpfoften  .^lapitäldjen  Don 
forinthifdher  ?lrt.  3)azu  rcichprofiliertc  ©pihbogenpforten.  2)er  TJurm  ift  1710 
umgebaut  (3ahlinfd;r.).  krümmer  fpötromonifdicr  TJurmfäuld)cn  loaren  1884  nodj 
Dorhonben  (O®.).  ®on  ben  C'lloden  ouf  bem  Xurrn  hat  bie  groge  bie  3nfchrift: 
ofanna  hfiß  ich,  in  unfer  frouen  er  leut  id),  bernhart  lodhamon  goS  mich  1510; 
bie  mittlere  fehlerhaft:  ano  dni  M®CCC  f CXXVI  ech  konphana  fuca  est  in 
honorem  sancte  marie  virgi  inise;  bie  Heine:  hilf  got  unb  moria,  bernhort  lochamon 
goS  mich-  3m  17.  unb  18.  3ahrhunbert  hmr  bie  5!ird)e  ©roblege  ber  ©utSh^crfchaft 
D.  GroilSheim.  (Scmolte  5Totcnbcnfmäler  ber  fßforrcr  ©imon  Sied,  f 1689  (Der* 
borben),  unb  3oh-  6h>^-  ®uchart,  f 1734. 

!DoS  ehemolige  ©djlofj  ber  Sperren  D.  SroilSh^im  ift  erbaut  Don  S)onS 
'T|3hilipp  D.  (Sr.  ztaifchea  1611  unb  1627.  (SS  hat  Z'tJei  ®olutcngiebcl  unb  fechS 
2)ochcrfer  mit  cbenfolcheu  (yicbeldjen.  Über  ber  SSThür  bie  Si^appen  üon  (SrailSheim 
unb  ® erlich ingen.  Sm  ©orten  eine  ®runnenmoSfe  ouS  bem  17.  Sahrhunbert,  9)?annS* 
lopf  mit  (SfclSohrcn.  ©edenboiffdieS  .^auS.  ©chöpfbrunnen  Don  1601. 

3ur  ©emeinbe  ©r.  gehört  ber  SSeilcr  ®ronnholzhcim  (früher  ®runoltS* 
heim,  ©runolfSheim),  an  ber  ©ronod):  SHrihleiu,  gemeiht  ber  heil.  Wargareto  (?),  mit 
maffigem  Oftturm,  lDcld)er  1709  (3nfd)r.)  abgetrogen  unb  mit  zwei  neuen  ©tod» 
merfen  Derfcljen  mürbe.  ?lm  alten  ^cil  beS  ?TurmS  ein  äRonnSfopf,  halb  erhaben. 


58 


3o0|tfrei^.  Cberamt  ßraite^ciiu. 


®cr  (Jfjor  am  ^urm  ^ot  jpätgotii^cS  SHippengelrölbe,  am  ©c^luBi'tein  eine  piumpc 
©nflclggcftalt  mit  SSappen  ö.  ßraUS^cim.  ©locfcn:  ficine:  o rex  glorie  veni  cum 
pace.  lucas.  niarcus.  mateus.  Johannes,  in  gotifc^en  9)?aju§feln;  mittlere:  ave 
maria  gracia  plena,  dominus  tecum  be.  unb  ^rieS;  gro&c:  SBappen  §an§  ^i)ilibb§ 
ü.  Srail^^eim  unb  Stuäinibilb,  1620  „burd^  9J?eifter  ?(bam  3ßtgcn  ju  SünfelSpiC" 
gegoffen. 

(Sin  f^Uigelaltar,  ber  im  S^or  [taub,  tuurbe  18(i0  un  bo§  ©ennanifd^e  3J?nfeum 
in  iRiimberg  ucifd^enft  (bort  al§  9f?r.  280).  2)ie  ^ügel  jeigen  ii.  einen  ^errn 
unb  eine  u.  ©railS^cim  oiS  (Stifter. 

58ronnl)ol5l).  hotte  eine  Stabfanci;  ein  attcä  .^anS,  ber  ^lirc^e  gegenüber,  luelcheS 
im  ilcKcr  einen  fteinernen  gifdjtaften  hotte,  gilt  nlS  Stoplancihou?.  3(m  Sliorgorcten» 
tag  luoüfahrten  bic  Don  .^engftfelb  ju  ber  hi^^fiQcn  5tapeüe.  (Sin  ritterliches  ©c» 
fchiedjt  D.  SBronnh.  erfd)eint  im  14-  Sohrhunbert. 

2(bgegangenc  Orte  im  ©emeinbebejirf  ©r.  finb: 

9inhou)cn  (f.  u.);  ©riina^  mit  ®urg  eineS  bannch  benannten  9Rittergef(hTechtS, 
baS  im  13.  unb  14.  Sohrhnnbert  Dortommt;  .^ambadh,  3Bo(fartStoeiIer,  DieIIei(^t: 
®irfach;  öerrenfi^e  in  öronnholäheim  unb  5;riftShoufcn. 

5In  ben  ®erIeSftcin  über  ber  Sagft  tnüpft  fidh  bie  ©age  Dom  ?Ippele  Don 
©ailen  mit  feinem  .^ößenrojj,  mit  bem  er  über  bie  gelSwanb  hinobgefeht  in  bie 
3ogft;  auf  bem  großen  ©teinbtoef  mitten  im  äci0tc  man  ben  ©inbrud  beS  |)uf» 
eifenS,  mit  bem  baS  ^ferb  auffehte.  kippele  D.  ©.  ift  ber  ©troud^ritter  ©ppelin 
D.  ©aitenau. 

?lnhou)cn  (?rnbenhaufcn,  abgegangener  38eiler,  na^maiS  ilfofter;  ©emeinbe 
©röningen).  ?[nf  ber  .f)odjebene  norblDeftlich  Don  ©röningen  erhebt  fich  einfam  im 
f^elb  eine  ungefähr  20  m hohe  unb  10  m lange  50iauer,  ber  le^te  fReft  ber  alten 
ÄIoftcrfird)e.  ©S  ift  bie  nörbli^e  ©eitentüanb  eineS  hoi^gotifdjen  ©horS,  ber  nuS 
bem  ?(d)ted  gcfchfoffen  toar.  58rud;fteinbau  mit  SBerffteingtiebern ; nadh  innen 
ehemals  Dcrpuht.  2?on  einem  ©horfenfter  fieht  man  noch  Dorbere  gcnfterlaibung, 
mit  Steinmeh^eidhen ; Don  jtoei  fireujgetoölben  bie  ©chilbbögen  unb  bie  ?(nfänge  ber 
9?ippenbünbel,  bereu  eineS  auf  einer  3arten  Äonfotc  Don  ©tabloerf,  baS  anbere  auf 
einer  ©treeffäufe  ohne  Slnpitöl  fi^t.  9(n  ber  Slufjenfeite  9iefte  Don  gtuei  ©trebe» 
Pfeilern  unb  ©puren  Don  einer  ©citenlapeße,  ber  fog.  ©railSheimer  Stapelte.  3n 
bie  Snnenfeite  ber  9J?auer  finb  Silbloerle  eingelaffen;  ein  ganj  DerftümmelteS  fRelicf 
ber  HRaria  (nadh  Uffcrmann  eines  9iitterS  SGBilhelm  d.  ©railSheim)  unb  fünf  aneinanber» 
gereihte  ©rabbenfmäler  Don  Sebenburgem  (bic  Snfdjriften  unb  Söappen  f.  D93.): 
1)  (öftlid)}  iieupolt,  33if(hof  ju  Bamberg  f 1363.  2)  ©ngclharb  f 1410.  3)  SBil= 
heim  b.  t.  t 1412.  4)  3Silhelm  b.  3.  f 1416.  5)  3örg  f 1472. 

2)ie  Dier  erften  ®enfmälcr  finb  offenbar  jufammen  gearbeitet,  hoch  faum  Diel 
früher  alS  baS  lebte.  ?lßc  seigen  in  Dcrtieftem  f^elbe  bie  ^orträtfigur,  Don  Dom 
gefehen,  bie  fRitter  gerüftet,  in  ben  ©den  SBappenfdjilbe. 

©S  muh  ein  93au  Don  grogen,  fchtonfen  S5crhältniffen  unb  feinen,  ftrengen 
©liebem  getoefen  fein.  ®er  ©raiiSheimer  5tapetle  — ©tiftung  beS  SSilhelm  D.  ©r. 
um  1480  — entfprad;  füb(id)  eine  ©t.  ?lnnenfapeße.  ©in  ^urm  toar  nicht  bo,  auf 
bem  ©hör  fag  ein  2)Qd)rcitcr.  9ln  bie  ,^rche  ftiefe  fübmeftlich  baS  ^FonuenthauS,  bann 


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(Sröningen 


59 


Knl)äuttr  Vtaurr. 


fam  bo8  ^aui  bcS  ^riorS,  gegen  ?iorben*Jagcn  bie  SBirtfe^nftSgebäube.  Snmitten 
beS  iimmouerten  illoftergut^  lag  ber  fog.  53obfee.  1700  ftnnben  bie  ®c6äube 

Qufred^t. 


CO 


^aflflfrci^.  Cbeiamt  Crait^^eim. 


?[nbcn()Qujeu  luar  ein  SBcilcr  mit  einer  Siebfranenfapette,  lnclrf}e  jur  Slird^e  non 
(5Jröningen  get}örtc,  iinb  bei  bcr  im  15.  3nl)tbnnbert  ein  ©infiebler  ju  Raufen  pflegte. 
1360  imirbe  biefelbe  oon  ber  SDhitterfird^e  getrennt;  Patrone  maren  bie  o.  ^ontburg. 
1390  iüurbe  fie  mit  brei  Elitären  gemeint.  1403  fdienft  ^ermann  o.  ;^')ombiirg  bie 
5lapette  famt  ber  ifJfarrei  !föatt^auien  bcn  i]^auliner*(i’remiten  nnb  erbaut  ba§  5?Iofter. 
Patronin  mat2J?nrin;  if)r  Sitb  (mit  bem  Seidjnam  ®i)rifti  auf  ben  ilnicen)  tuor  be^ 
Älofterä  SBoppen,  2>ie  ©c^irmnogtei  Ratten  bie  0.  ^ornburg,  bann  beren  iSermnnbte, 
bie  v>.  Sebenburg,  enblii^  bie  SIZarfgrafen  0.  öranbenburg.  93ebcutenb  mar  ba^ 
5Uofter  nic^t.  ®ie  ülZönc^e  befd)äftigtcn  fic^  nor3ug§meife  mit  Öanbmirtfdjoft  1455 
brannte  bnä  itonocnt^auä  famt  bem  ©todcnbaufe  mit  jmei  ©loden  niebcr,  mürbe 
aber  fogleid^  mieber  aufgebaut.  3m  83auernlrieg  mürbe  ba§  ^riorat  oerbronnt  unb 
audj  bie  ^lird^e  brannte  anS.  3n  ber  Sleformntiou^^eit  ftarb  ba^  Softer  au8;  1557 
mürbe  eg  in  einen  ^ad^tbof  umgcmanbclt,  non  1700  an  abgebrochen. 

^rünöefßarM. 

®er  9Zame  (ridjtiger  ©rinbclharbt)  bezeichnet  bcn  obgefperrten  ®gnnmalb. 
Der  ©emeinbebezirf  liegt  im  ©albgebiet  ber  Slcuperbcrge  meftlich  non  ber  3agft,  bcr 
Crt  am  gufi  eincS  bemalbcten  öergriideng,  beffen  .^öhe  97onncidappcI  hfißt-  5)ag 
Dorf  gehörte  nach  einanbcr  ben  Herren  u.  Stir^berg  unb  n.  ^cllbcrg  nnb  mar  julc^t 
gmifdicn  Söranbcnburg  unb  ^^all  geteilt,  ©ine  ^-amilie  ©r.  fommt  im  14.  Sahr* 
hunbcrt  üor,  ju  Dinlelgbühl  eingebürgert.  Die  Äirdje  mar  <St.  SaurentiuS  unb 
2J2aigareta  gemeiht.  ?luf  bem  9?onncnfappel  mar  mahi'fd)cinlich  eine  ©eguineus 
fl  auf  c.  Die  ^Reformation  mürbe  na^  bem  fpaffauer  3?crtrag  oon  60115  0.  SScUberg 
eingeführt.  Dag  ^atronat  fiel  1592  an  ©Kmangen  zurüd,  hoch  h^tte  öranbenburg 
bie  michtigften  Siechte  an  ber  S^irdhe. 

Der  5lirchhof  mar  früher  meljrhaft.  Die  cO.  ißfarrfird;c  gehört  511  bcn 
fehönften  börflid)cn  beg  ^anbeg,  ein  ®nrodbau  in  ^aiiftein  oon  1723.  Dag  ©chiff  h^*l 
einfad;e  ©tudDede.  Der  Durm  mit  ad)tfeitigem  3icgclbad)  abfchliegcnb,  flammt  aug  bem 
SJZittel alter,  ©ein  ©rbgefchoß,  mcli^cg  ben  ©h^r  bilbet,  hat  fi»  Slippenfreuzgemölbe, 
beffen  ©chluhftcin  ein  oierblöttrigeg  5Hceblatt  bilbete.  ©loden:  1)  Jesus  nasarenus 
rex  judeorum.  öernhart  Sachnmann  gofj  mich  1521.  2)  3»  ©otteg  Dienft 
gehör  ich,  ©b^^iftof  ©lodengiefecr  511  SZüniberg  gop  midh.  ^^om  alten  fyriebhof  finb 
bie  ©rabfteine  einiger  S^farrherren  aug  bem  17.  unb  18.  Sahrhunbert  erhalten. 

3ur  ©emeinbe  ©rünbclharbt  gehören  bie  SSJeiler  ^cHmannghofcn  unb  ©pai^- 
büht,  beibe  mit  alter  Äapclle.  Die  (profanierte)  Slapelle  511  .^ellmannghofen, 
bem  heii.  ^ufug  gemeiht,  fdjeint  aug  bem  Slnfang  beg  16.  3nhrl)unbertg  z«  ftammen. 
©ie  ift  einfdjiffig,  mit  Oftfeite,  bic  SBönbe  finb  aug  ©rudifteinen 

aufgemauert.  Die  ^enfter  finb  teilg  fpi^bogig  mit  gefehlter  Salbung,  tcilg  oicredig 
mit  abgefdjrägter.  Der  .Rtimpferfimg ; ebenfo  bie  'ißforten. 

(Die  0®.  oerzeichnete  olg  Siefte  romanifi^cr  öauart  einen  Slunbbogenthürfturz,  zmei 
^enfter,  ein  ©tüd  '^rieg  unb  bcn  Driumphbogen.)  Der  Durm  hi^t  äRauern  Oon  oier 
^up  Dide;  bie  ©lodenftube  ift  in  ^a^merf  aufgefept.  ©loden:  1)  pdf  got  unb 
maria.  bernhart  lad)amann  gog  mid).  1520.  2)  pdf  maria,  bernhart  ladhamann  gog 
mid).  1512.  9ln  ber  Sßeftmanb  beg  ©chiffg  ift  eine  oerftümmeltc,  fpätgotifdjc  ^igur 


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.^on^arbt. 


61 


(St.  fiucaä?)  eingemauert.  5nt  ß^or  fte^t  ein  .^Icnjifij  an8  bcm  16.  Sö^r^unbcrt,  über» 
f(^miert.  — ®ie  .^npelle,  bie  jiir  5^irc^e  non  ^onbarbt  gehörte,  foß  gett)c)en  fein. 

Spaic^bü^I  bat  eine  Heine  eunngelifcbe  finbcHc  (§u  St.  ©ionbfiuS,  ^etritS 
unb  ^nulug),  Oon  einem  ^riebbof  umgeben.  5)ic  .^apcflc  foü  oon  jmei  ßbel^^ 
fröulein  geftiftet  iuorben  fein,  für  tueicbe  Seelenmeffen  in  Stimpfarf)  gelefen  mürben, 
mesbalb  eine  jä()r(i(be  9(bgabe  bortf)in  ju  bejabten  mnr.  SebenfaUS  nach  ber  9?e= 
formotion  mor  aber  Spaicbbübl  f^i^ial  üon  Unterfontbcim.  2)er  3:^urm,  fnft  fo 
grob  tnie  bo'?  ©cbiff,  bat  bicfe  3Koucrn,  runbcn  ßbaebogen,  aber  bnju  brei  fpi^bogige 
Scblibfenftercben  unb  auben  gotifdje  Sim8fd)rftgen.  3)n§  niebere  Scbiff  bat  {(eine, 
abgefcbrögte  58iererffenfter.  ©lode:  ibefuS  naforenug  rcf  jubeorum.  bi^f  n'aria.  1505. 
3n  ber  Sfnpettc  ftebt  ein  ^-lügelaltnr  mit  fcbön  gefcbni^tem  ®ilb  ber  3J?aria  mit  bem 
Ä^inb,  auf  ber  Ü)?onbfidbe(  bebeub.  ?(uf  ben  ^tügeln  innen,  baib  erbabcn,  je  ein  ritter- 
lieber  Süngling  mit  Sebtoert,  beigefd)rieben  finb  bie  9?nmen  betrug  unb  ^nulu^.(!) 
?(uf  ben  5lubenfeiten  finb  bicfclben  ebenfo  gemalt.  9ln  ber  ?|5rebella  ift  bie  ©rab* 
legung  mit  Ianbfd;aftlicbem  ^intergrunb  gemalt,  oorjüglicb,  aber  febr  üerborben. 
9luf  ben  feftftebenben  Seitenteilen  beS  Schrein?  finb  bie  ^eil.  Seonbarb  mit  ®ud)  unb 
geffel  unb  5D?icbael  (nl?  Seelenluäger)  gemalt  (^)a?  Sdblüffellotb  am  Scblob  ber 
Äette  be?  bfi^-  ßeonbarb  bat  nur  jufüUig  ?lbnlicbfeit  mit  einem  b^braif^en  öueb* 
ftaben.)  ?ln  ber  IRüdfeite  be?  Schrein?  mar  (nad)  ber  053.)  ba?  S^meibtudb  unb 
bie  Sluferftebung  ßl)i^ifti  bargeftellt  5llle  21?alercien  finb  faft  gan^  oerblidben. 

5lltertümer  im  ©emeinbebejirt  ©rünbelbarbt:  ?luf  bem  Sdblo§* 
bud  unterbalb  ©anjenmeiler  finb  Spuren  einer  alten  SBafferburg  mit  einem  53urg= 
raum  öon  60  (im;  ein  mallartiger  5lufmurf  umgiebt  bie  eingeebnete  ^ädbe.  2)ie? 
mar  mobl  bie  S3urg  ©riffenberg,  1.S77.  *5)ie  9taubeburg  (1357  „Öof  jum 
SRumen*)  ift  üieHeicbt  ber  ÜKorbof  ber  Söurg  ©riffenberg  gemefen.  9kuenburg  mirb 
um  1630  nodb  ertüübnt;  bie  Slnficblung  mirb  im  brei^igjäbrigen  Ärieg  oerfallen 
fein.  3n  ber  SD^örberflinge  bei  ,^ellmann?boteu  ftanb  ein  J^of  „jum  SKÖrber", 
oielleicbt  nad)  bem  Siotbenburger  ober  Malier  ©efcblccbt  fo  genannt  Gr  jÖblte 
1357  5U  bem  bobeulobifiben  ®efib  in  ^onbarbt,  mar  aber  febon  im  16.  3abr* 
bunbert  müfte.  3m  23albe  Äoblert  meftlid)  oon  ©rünbelbarbt  foll  ein  alter  ßircbbof 
fein.  Gin  Steinfrcu3  ftebt  3mifd)en  ©irflein  unb  .f)ellmann?bafeu;  jmei  2anb?tnecbtc 
follen  bicc  einanber  erfcljlngen  babeii.  ?lltc  SSege  finb  ber  ^eumeg  im  5Salb  i^abnen«= 
berg  unb  ber  ^oftmeg  im  55?alb  Äammerforft 

^on^aröt. 

jDie  ©emeinbe  erinnert  mit  ihren  über  ®erg  unb  'Xbal  t®fit  serftreuten  Ort* 
febaften  au  ba?  Ginöbfpftem  Oberfebmaben?.  ®ic  9Karfung  ift  eine  ber  größten  be? 
ßbnigreidb?.  Sie  ift  reich  an  Quellen,  Seen,  SJZüblen.  ®a  unb  bort  finbet  ficb  noch 
ein  alter  übermölbter  Sdböpfbrunnen  ober  ein  3i<^b^’™aiien  mit  GJalgen,  9iab  unb 
Gimer.  Sei  Unterfpeltad)  ift  ein  angeblich  uncrgrünblidber,  fagenberübmter  Ouell, 
ber  fog.  grünbifebe  93runnen.  9luf  bem  Sanbberg  fübbftlicb  Oon  ift  ber  SSadb* 
mafen,  eine  Sebanje  mit  9ieften  oon  ©räben,  meld)e  bie  Spi^e  be?  üöergritden?  nach 
5Beften  abf^neiben.  |).  fam  1399  al?  boprif^e?  öeben  an  .^afl,  melcbe?  ben  Ort 
oeräufeerte,  aber  1444  mieber  eroberte.  53ranbenburg  batte  bie  hohe  Obrigleit  2)ie 


62 


^agftfrei^.  Cberamt  örail^S^eiin. 


3a^I  ber  nbgcgangencu  $öfe  um  ift  ungelüb^nlid^  groB-  ®ie  Äird^c  ju  ©t.  ^eter 
unb  ^üul  mar  1152  erbaut.  5)a^  ^^atronat  fam  Hon  ^ol)eiilo^e  al^  ©cf^enf  an 
bog  ©tift  91?öcfmü^t  (um  1380)  unb  mit  biefcm  burd^  bie  ^Reformation  an  S^ürttem* 
berg,  mürbe  aber  1615  an  .f'att  obgetreten.  1445  mürbe  eine  f^rütjineffe  geftiftet. 
®ine  Äopelle  pim  I)eil.  ®tut  ftanb  auf  bem  fjrieb^of;  ein  '^ropft  uoii  (Sümangen 
follte  barin  begraben  fein,  ^ie  Sieformation  mürbe  bifi^  begehrt. 

2)ie  eo.  ^farrfirrfje  fte^t  auf  bem  oetloffenen  fy^^ieb^of  mitten  im  3)orf.  ®on 
bem  53au  oon  1152  ift  mo^l  ber  untere  2eil  beö  5urme»  übrig,  ber  ebcmalg  ben 
6^or  bitbete.  !5)aä  tourbe  1758  f.  erbaut.  §tttar,  Slanjel  unb  Crgel  finb 

übereinanber  ongebrad^t.  ©rö^te  ®(ode;  ofanna  b^^iö  W)»  »»Kr  frauen  er  leut 
i(b,  benibart  lacbaman  go§  mich  1513.  -J)ic  jmeite  ift  1878  umgegoffen.  2)ie 
britte  tjot  in  ber  2)?ajugfelfcbrift  bc§  14.  3abrI}unbertS  bie  6i)angetiften»3ftamen.  2)ic 
5^aufglo(fe  ift  1769  gegoffen  oon  3ot).  Srnft  Söfcb  in  6rai(§beim.  Surmubr  oon 
1785.  ©rabbenlmöter  oon  Pfarrern  unb  Söeamten  au8  bem  Hörigen  3ot)rt)unbeit. 

(Sin  Äletcb  auö  (oorber  SRurrbarbt?),  befinbet  ficb  je^t  in  ber  ©toatäfamml. 

oaterl.  3tttert.  in  Stuttgart. 

2)aö©cbIof}  mar  urfbüngticb  mobl  ©»6  beö  9lbetgefd)lecbtg  oon  |».,  ba§  oom 
13.  big  15.  3abrbunbert  oortommt  ('föai)i)en:  ein  blauer,  aufred^ter  Söme  in  ©ilber; 
. .^elmjier  ein  blauer  tpÜter  ber  büttifeben  5tnit(eute.  1444  mar  bie  8urg  oon 
ben  §attem  erobert  unb  jerftört  motben.  9?odb  1677  tiefe  ^olt  bag  ©cbtöfelein 

mit  ^attifaben  bemebren  jur  3oftorf)t  für  bie  Untertbanen.  ©g  mar  oon  einem  tiefen 
©raben  unb  teitmeife  no(b  erbottenen  SSatt  umgeben.  3)er  mittlere  öttefte  2eit  beg 
©eböubeg  im  ^of  mar  oon  einer  ©alerie  umgeben  unb  b‘ide  eine  5tugfaHgbforte. 
2)et  bobe  bftticbe  5^eit  ftammt  aug  ber  3fit  ooi  1700  (biefe  3obt  »ob  2R.  ©.  SS.  ®. 
an  einem  ®alfen  im  unteren  ©ang;  C©.).  9tm  ebenmtigen  tjütlif^cn  SBirtgbaug 
bag  .Roller  ©Sappen  unb  1529.  ©udb  anbere  alte  ^oläböufer  mit  rotgeftricbenem 
^a^loerf. 

3m  SBeiler  Stppenfee  ein  fdjöneg  Statbaug  in  ga^merf,  aug  ber  3^*^  ber 
Stenaiffance. 

®er  SBeiler  ©darrott;  b^^tf  9teformation  eine  fteine  Jlapelte. 

§agfftjeim  {\2\2  3<i9C5beim). 

^farrborf  an  ber  3agft  bei  ber  9)^ünbung  ber  ©peltadb.  2Rit  3.  jufammen» 
gemaebfen  ift  ©angbofen,  mo  bag  SRori^ftift  ju  Stuggburg  1183  ©efi^ 

3ebnte  511  3.  mar  .f>obenIobefdbeg  Seben,  aug  ber  gtügetnuer  ©rbfdbaft;  ber  Äitdbfafe 
limpurgifdjeg.  3n  3.  b^^l^  feinen  ©i^  bag  ritterlidbe  ©efdjledbt  ber  3^t)cn,  bereu 
©rben  bie  .^erren  0.  ©ttriefegbaufen  mnrben.  ©efeon  1528  b^Oc  3.  einen  eo.  Pfarrer. 

!Die  eo.  i^irefee,  cinft  bem  b^it.  97ifotaug  gemeibt,  auf  bem  freigetegten  alten 
^^riebbof,  ift  1764  (3nfcb^-)  erbaut.  ®er  Siurm  gebt  öom  ©iered  ing  Std)tecf 
über  unb  trägt  ein  Muppetbad)  mit  Satente;  im  Untergef^ofe  bilbet  er  bie  ©atriftei. 
©on  ben  ©tocEen  bat  bie  grofee,  mit  gotifdbem  ^rieg  gegierte,  ben  engtifeben  ©rufe 
atß  Umfdbrift,  bie  beiben  anberen  bie  9?amen  ber  Hier  ©oangeliften ; unb  gmar  bie 
fteine  in  ©iojugfelfcbrift.  Stm  fog.  ©auerngtödftein  ftebt:  bi^f  Qot.  benibart  In^aman 
gog  midb  1516.  ©g  fott  oon  ©d)meinen  auf  bem  .ft^äppelegmafen  b^fauggemüblt 


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^ngei'^^eim  mit  ^Ittcnmünftcr. 


63 


worben  fein,  unb  mag  au8  einer  bort  geftonbenen  ßapcUe  ftommen.  Sn  ber  Äird^e 
ift  ein  fteinemeö  ©rabbenfmal  be^  Siitterä  ?lbam  o.  ®ttrid)ä^aufen,  f 1556.  35ie 
©eftolt  fniet  ouf  ^elm  unb  §unb;  tü^tige  Slrbeit  2)aS  jarte  ©lattomamcnt  an 
ben  ^ilnftem  atmet  nod^  ben  dJcift  bcr  ^rü^renaiffance.  ^iotcnfc^ilbc:  für 

ßonrab  ü.  ©ttrid^d^aufen,  f 1549;  unb  für  Sörg  o.  (5.,  5lmtmann  5U  Soben^aufen, 
1 1562.  ?üt^en  an  ber  Hird^e  ber  ©robflcin  eineg  1741  oerftorbcuen  ?|5forrerg,  oon 
^üoloug  fßitter,  S3ilb^aucr  oon  Älrd^berg  (Snfc^r.). 

SSon  bcr  alten  93urg  ift  im  ©arten  bcg  fog.  ^JurgWirtg  nod^  ber  ©raben 
fic^tbar.  Stuf  bcm  ^fannenbcrg  finb  beutlidje  ©l)urcn  einer  großartigen  S3urg. 
®urd^  einen  außerorbentlic^  tiefen  unb  breiten  ©raben  ift  bcr  langgeftredtc  93crg* 
rüden  nat^  leinten  abgefc^toffen.  2Seiterlf)in  läuft  um  ben  fteitcu  unb  ^oßen  Slbfalt 
ein  5Weifad|cr  ©raben  unb  SBaH,  mooon  ber  obere  ©raben  ringg  bie  ©urg  umjic^t, 
ber  untere  in  ben  ^olggraben  einmünbet.  Sin  beiben  @nben  biefeS  lebtcrcn  fpringen 
ftattlid^e  ©ortocrle  fteil  ^inaug  in  bie  ©djlud^ten  ju  beiben  ©eiten  beg  ©ergrüdeng. 
©on  ben  ©urggebÖubcn  finb  äßauerfteiue  unb  3ic9clftüde  übrig.  S^iefer  am  ©erg 
gegen  Sagft^eim  foll  ber  ©urggarten  geWefen  fein;  bcr  ift  umtoaUt. 

X)er  ftememe  3!unn  ouf  ber  SKorfung  Sllcjanbergreut  nebft  einer  ^irfd§* 
f^euer  ift  eine  ©rinnerung  au  bie  großen  Sagben  bcr  2)tnrfgrafen  oon  ©ranbenburg, 
bereu  le^ter  bem  |)of  feinen  9Jamen  gegeben  ^at. 

©ei  ber  oberen  S07ül;le  ift  ein  fteinerneg  SKorbfreuj.  ©in  fog.  ©oftweg  läuft 
auf  bem  ^fannenberg,  ein  ^erbloeg  Oom  Crt  S.  toeg  gegen  Dften. 

^n^ers^ctm  mit  JlCtertmünßer. 

S-  liegt  freunblicß  am  redeten  Ufer  bcr  Sagft.  SWitten  im  3)orf  bie  eü.  3'ilwl* 
Äird^e  (©t.  ©ijtug  unb  SBolfgang)  mit  fpätgotif^em  ©ßor  im  5^urm.  Slm  ©d^luß* 
ftein  bag  marfgräflid^e  SSappen.  3)en  nieberen 
oierfeitigen  SCurm  bedt  ein  3e^tbad|  oon  3icgeln. 

©pätgotifd^cg  gefc^ni^teg  SKarienbUb.  Sluf  ber 
großen  ©lode  fte^t:  ihesus  nazarenus  rex 
judeorom.  bern^arb  lad^aman  gog  mi(^.  ^ilf 
maria  1487 ; auf  ber  mittleren  ber  englifeßc  ©ruß; 
auf  ber  ficinen  nic^tg.  ®ic  Äir^e  ift  ^ilial 
oon  ©railgßeim.  ®ag  3)orf  ^nt  immer  bie  ©e* 
f^ide  ber  bena^barten  ©tabt  geteilt 

Sieben  bcr  Äird^e  ftel^en  brei  fiinben,  unter 
benen  feit  alten  3^den  bie  ©emeinbeoerfamm* 
lungen  gegolten  toeeben.  — SRci^cngräber. 

SDer  ^farrtoeiler  Slltenmünfter  liegt 
bod^,  frei,  linfg  über  ber  Sagft.  5)ie  eoang. 

^farrfir^e  ift  1730  erbaut  an  ber  ©teile  einer  ©t  ^eter  unb  ißoul  gemeinten, 
bell  unb  nü^tem.  ©in  ©b*^>^  M*  «'^1  oorbanben.  3)er  2:urm  ftebt  gegen  SBeften, 
er  fcblicßt  mit  einem  aebtfeitigen  3ic9elbadb.  Stängel  unb  Slltar  finb  on  bcr  SBeft^ 
toonb,  bie  Orgel  nn  bcr  Oftmnnb  oufgcfteHt.  2)er  ^^aufftönber  ift  oon  ^015,  1617.  ®ie 
große  ©lode  bot  bie  Umf^rift:  ave  maria  gracia  plena.  [anno]  MCCCCXXXXIIII 


64 


2iaflftfrci'J.  Cberamt  6raU#^eim. 


magister  conradus  gnochamer  me  fecit.  ®ie  jmeite  ift  üon  % in  6rail3- 

^eim  1802  gegoffen.  ®ic  {(eine,  hJO^l  iirfpritngüc^  <S(^iffggIo(fe,  trögt  bic  Snfc^rift: 
Ano  domini  MDCLX  me  fecit  Amstelodami  Joannes  Ph.  D.  Princelbote,  ba* 
jtoifd^en  ein  ®ruitbilb. 

®ie  Äirdje  bcjafe  einen  5tltatfc§rein,  Don  bem  eine  93e)(^reibung  überliefert 
ift  (in  ber  Ci8.}. 

alte  ©(^nlbnuS,  fübh>eftlid^  Don  ber  5^irc^e,  fott  eine  Kapelle  getoefen  fein. 

3)er  5tirc^fQ0  Don  mar  etttoangifd^eg  Seljen,  an  ^ol)en(ol)e  Dergnbt;  fpöter 
branbenbiirgifc^.  ®ic  ^Reformation  mürbe  um  1523  eingefü^rt. 


^tonarne  »oii  OngcT(f)eim.  *,s  bet  roitriic^en  @tö6c. 


^aitteitßacß  mtf  '§3ern^aröön>ctfer. 

S)ic  Crte  be^  ©emeinbebe^irfS  liegen  auf  einer  fanbigen,  Dielfac^  mit  5RabeI- 
^olj  beftanbenen  .^od)fIö^e,  mcIc^e  fc^öne  ^tiiSblide  auf  3)infel§blibl  gemährt,  S)aS 
ehemalige  ©d^Iob  in  ift  ein  einfad^eö  ©eböube  au8  bem  17,  Sa^r^unbert,  mit 
biden  9J?aucrn  unb  einem  ©tiid  ©raben.  1711  mar  barin  eine  Äapeüe  eingerichtet. 

öernharbsmeiler  hot  eine  meithin  fichtbare  eD.  5lir^e,  ^ilial  Don  SBilben» 
ftein.  ift  ber  @hor  unb  2!urm  einer  unDollenbeten  @t.  ?lnnenlir^e  Don  ftattlicher 
Einlage,  Ouaberban.  Sie  ift  1511  erftmni«  ermähnt  5)ie  örtliche  Überlieferung  bejeic^net 
als  ihren  ®oumeifter  ben  9?ifoIaug  ©gier,  ßirihenmcifter  Don  ©t.  ©corg  jn  2)ittfelg» 
buhl  (1439 — 1509).  ®er  6h*>r  hot  brei  Soche  unb  breifeitigen  ©chlub,  fieben 


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Sautenbad)  mit  SBern^arbi^mcUer. 


65 


brciteiügc  ^enftcr  mit  ipötgotifd^em , abnje(^felnbem  SOZaBloerf,  au^en  Streben  mit 
brei  SGBafferic^Iägen.  ?tnftQtt  be^  ©ewölbes  bedt  i^n  eine  flad^e  Salfenbede.  2)er 
Triumphbogen  ift  oermonert.  9iörbtidh  ftbfet  ber  Turm  an,  ber  in  ben  üieredigen 
©efthoffen  nur  Scharten  hat,  mit  Toppelf chrögen  in  baS  Sidhted  übergeht  unb  auf 


1 

J 

v.ss 

f-’D 

-^1 

’-Jh.---- 

SiTC^r  ju  Scnt^arbSraeilcr. 


ber  Qchteefigen  ©lodenftube  ein  niebereS  trägt  Tag  §lchted  hat  über  ben 

Strogen  je  eine  Strebe  mit  Sodef  unb  jtoei  SSnfferfchlägen,  an  ben  anberen  oier 
Seiten  je  eine  fchtanfe  Schallöffnung  mit  SJZaßtoerf.  9im  ganjen  ®nu  ift  für  bie 
Unterteilungen  ber  Spi^bogenfenfter  ber  Siunbbogen  beoorjugt  3m  ©rbgefdhofe 
beg  Turmg  ift  eine  Thür  mit  reichem  Stabmerf.  Tie  grofee  ©lode  hat  bie  3n« 
fchrift:  hitf  90t  unb  heiliQe  Iran)  fant  anna.  bernhart  lachaman  gog  mich  1517; 

$aulu>,  XenfntAIer  aut  CBürttemberQ.  OaefifreiS.  6 


66 


Saflftkei«.  Oberamt  6rail«beim. 


bte  mittlere:  §Uf  got  unb  maria.  bem^art  tad^aman  god  mic^  1516.  Sm 
fte^t  ein  fpätgoti[^eö  Slru3ifi£. 

®e[^i(^tlid§e  9tad)ric^ten  über  bie  ©rünbung  fehlen;  aUe^  [priemt  für  eine 
2Battfabrt8fir(^e.  S)er  Ort,  ber  in  Äird)enbüc^em  beg  16.  3af)r^unbertg  gerabeju 


filtere  ju  Sernfjarbtnjcifcr.  0runbri6.  $rofUc. 


©t.  Slnna  ^ei^t,  beffen  eigentlicher  9?ame  aber  fc^on  im  14.  3ahrhunbert  genannt 
toirb,  gehörte  3U  ber  je^t  bm)rifdhen  Pfarrei  SBeibelbach.  2)ad  SRittergut  gehörte 
öerfchiebenen  fßatrijierfamilien  öon  35intelöbühl,  nachmalg  ber  D.  ihiöringcn. 

2)qS  ehemalige  ©dhloh,  ein  einfacher  33au  mit  biefen  ÜJiaiiern  unb  ©puren 
eines  ©rabenS,  jeigt  an  einem  ”och  bie  3öh^  1511- 


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Scuferf^oufen  mit  iBergert^^ojen. 


67 


(^eußer^ßaufen  mit  ^ergertsßofen. 
fieufcrS^aufcn  (uon  Siutger  gen.),  an  her  öon  groftcn  SSnIbern 

umgeben,  mirb  burd^jogen  uon  ber  einft  öerfebräreid^en  «Strafte  öon  ßraildl^cim  nad^ 


iieuleit^aufen.  ^oljrclief. 


^eud^tmangen  unb  9?ümberg.  ®a8  2)orf  toar  jum  größten  ^eil  branbenburgifd^. 
5)er  ffirc^faft  gehörte  bem  Sftital  ju  2)infel8bübi  (ffit  1368). 

3)ie  eo.  ^farrürc^e,  St.  SobnnneS  b.  Sö.  gemeint,  [tammt  im  Schiff  öon 
1755;  ber  ^nrm,  an  ber  Dflfeile,  a\ii  bem  15.  Sa^rbunbert,  miirbe  1830  erhöbt. 


68 


^agftheiö.  Cberamt  SraUä^cim. 


©ein  llntergejc^oj?,  niebec  übcrlpölbt,  ^at  am  ©(^Iiiftftein  baS  SBa^peu  öou  @Urid)3» 
paufen.  ®ie  tief^ipenben  Slippen  [inb  unten  abgefc^nitten,  nur  eine  fipt  auf  einem 
5tragftcin.  3)ie  ^eiifter  üerönbert.  5)ie  ©nfriftei  ift  in  ber  Sonne  übermölbt. 
5Jon  einem  ^ütartoert  rü^rt  eine  fpntgotifc^e  ©^niperei;  Spriftuä  qI^  SBeltric^ter, 
umgeben  non  ben  jmbtf  ?lpofteIn,  meld^e  ipre  SBerfjeuge  trogen,  ©ie  fipen  in  jmei 
ÜReipen  iibereinanber  auf  SSolfen;  ^etru§  unb  Sopanneg  sunoepft  bei  SpriftuS. 
Soufftein  oon  1762.  Sie  Iteine  ©lorfe  jeigt  in  gotifi^er  9J?üjiiSfeI)(^rift  ben  eng* 
lijdjen  ®ru&.  Sie  grofee  ift  1806  non  3.  %.  2öfd^  in  ßrnilSpeim,  bie  mittlere  1860 
gegoffen. 

Slltertumer:  ?luf  bem  ©ic^elberg  ©emöuer,  umgeben  üon  SBatt  unb 
©roben.  (Sine  popc  ©trnfee  füprt  bei  ©elgenftabt  naep  fJp'K^OoQngen. 

53ergcrt§pofcn,  ein  heiler  am  Äeffelbac^,  pat  eine  romanif^c  ÄapcHe  511 
©t.  S7ifoIau^,  1444  crftmal#  urtunblid^  erwähnt,  jept  eoangelifti^;  ®rud;fteinbau.  Ser 
Dftturm  hübet  mit  einem  Sonnengemölbe  ben  Spor;  bet  runbe  Sriumppbogen  ftept  auf 
^^ämpfetfimfen.  Kcd^tecfige,  ftnr!  abge)(^rägtc  f^^nfterc^cn,  f(^Iid^te  9iunbbogenpforte. 
Sie  1598  mit  LZ(?)  am  Surm,  meift  auf  baulid^e  '2lnberungen.  ?llte  ?lltarmcnfo. 
Kleine  @Iode  mit  bem  (Sngcl^gruB  in  gotifepen  3}ZaiugfeIn.  Kleiner  ?tltnrfcprein, 
©pätrenaiffance:  ©cpnipbilb  beg  ^eil.  97ifoIaug,  gering;  auf  ben  ^lügeln  innen  ge* 
malt:  SpriftuS  unb  ©ottoater,  im  ©iebel  über  bem  ©darein  bie  Saube  bc§  ^eil. 
©eifteg ; unbebeutenbe  unb  fepr  öerblidjcne  ÜKalereicn.  ©loden ; bie  eine 

mit  ber  Snfd^rift:  aoe  maria.  pilf  got. 

cfiuflenau  mit  ^rcgßercj  unb  “^cmpeCßof. 

Öuftenau  (9J?arltIuftenou)  gehörte  oon  altcr^pcr  jur  ^crrfc^aft  Kreperg,  beren 
^auptort  eg  ioar,  mit  307arttre(^t  unb  |>alggericpt.  Ser  gledcn  patte  brei  Spore, 
beren  lepteg  1850  nbgebrodpen  mürbe.  §l(tc,  früper  auggebepnte  Pfarrei.  fRefor» 
mation  um  1530  burdp  $ang  0,  ©edenborf*2lberbar,  ©egenreformation  mürbe  oon 
1628  an,  burep  bie  0.  Knöringen,  big  gegen  ©nbe  beg  Saprpunbertg  betrieben  unter 
fepmeren  Kümpfen.  Sie  ^forrfirepe  mar  big  oor  fiirjcm  paritütifep. 

Ser  Drt  liegt  am  gup  ^cg  Krepbetgg  unb  im  SRüpIbacptpal.  Sie  Käufer 
finb  5um  Seil  mit  3nf(^riften  (00.)  oerfepen. 

Sie  CO.  ^f  arrfirepe,  ©t.  ©eorg  gemeipt,  ftept  erpöpt  im  cpcmaligen  ^riebpof. 
Sag  ©(piff  mürbe  1749  erneuert  (Snfeprift  an  ber  SBefttpür),  mit  fünf  fRunbfenfterepen 
im  ©iebel,  jmei  fleinen  ©mporen,  ©piegelbede  mit  ©tiidaturen ; cg  jeigt  aber  ©puren 
oon  romanifd;er  iöaumeife:  an  ber  5liorbfeite  eine  oermauerte  fRunbbogenpforte  unb 
ein  romanipeg  genfter.  Sie  ©übmnnb  ift  burdj  einen  mädjtigcn  ©trebepfeiler  Oer* 
ftürlt.  Ser  Surm,  an  ber  Dftfcitc,  ift  überaug  moffig  unb  gebrungen,  obmopl  aug 
bem  SSicred  ing  §lcptcd  übcrgcfüprt.  ^ermitterte  ^riegreftc  unb  ein  Sömenbilb  finb 
an  ipm  eingemauert.  Sag  (Srbgefcpo&  ift  inmenbig  ©por,  mit  einem  97epgemötbe, 
beffen  fRippen  fiep  jum  Seil  burepfdpneiben  unb  in  ber  SSanb  oerlaufen.  Ser  ge* 
Icplte  Sriumppbogen,  bie  5mci  f^enfter  unb  bie  Spür  jur  ©alriftei  jeigen  bie  f^oJ^nren 
ber  ©pötgotif,  jum  Seil  in  abfonberlicpen  SMlbungen  beg  SRapmerlg.  Sie  ©afriftei 
pat  ein  ©terngemölbe  opne  97ippen.  .^ocpaltar,  Saufftein  unb  Kanjel  im  3opfftü- 
Kleine  bimförmige  ©lode  mit  romanifepen  unb  gotifepen  9)?ajug{eln:  0 Jesu  Christe 


Sufienau  mit  Are^erg  unb  2!empeI^of. 


69 


yeni  cum  pace;  mittlere:  jii  gotteg  bienft  ge^or  ^ong  glorfengifer  ju  iiurnbcrg 
gog  mt(^  amen  (um  1545);  großer  Domine  Jesu  Christe,  a fulgure  et  tempestate 


jU  SOtariAtappet. 


libera  nos.  Sumptibus  parochianorum  lustnaviensium  me  fusit  Dinkels- 
buhlae  1747  A.  (?)  — Umfaffcnbe  9leftaurntion  1899. 


70 


Oberamt  ßrails^eim. 


©rabbeitfmölcr:  Snncit:  ?(nna  S^riftina  ü.  Jhtöringen,  ge6.  t). 

^rofilfiguc  in  glnd^tclicf,  mittelmäßige  9lenaiffance.  Slußen:  91m  S^or,  in  einet 
fpätgotifc^en,  füt  ein  ®e[per6ilb  bestimmten  97iSc^e,  Keiner  ©ebenfftein  eine«  Äinbeä 
oon  9lnna  ®^ri[tina  0,  Änöringciu  9luf  bent  alten  ^rieb^of  ^i^cimonuinent  beg 
ip^ilipp  91nton  ü.  Änbringen,  f 1817  (Snji^r.  in  D®.). 

9luS  bem  S?al)pclbu(l  ftanb  ehemals  eine  Äopeffe. 

Äreßbcrg  (alt  S^rebeSberg)  i[t  ber  l;öd)fte  ^unft  ber  ©egenb  (526  m). 
Herren  t>.  Sih:.,  bie  einen  5lrebS  (pfaßlmei^  auf  ®reiberg)  im  ©cßilbe  füßren,  treten 
im  13.  unb  14.  3aßrl)unbert  auf.  2)ie  ^errfc^aft  geßört  nac^malg  beiien  ü.  ©aungs 
^eim,  n.  ©ectenborf,  ü.  ihiöringen  (1545—1838).  ©d)Ioß  ift  1648  Don  ben 

^ranjofen  nerbronnt  morben.  ®ie  oormalige  ©djIoßfapeHe  mürbe  1723  neu  gebaut. 


)u  Watf&(apt>rl.  9iunbri|.  $tofUe. 


naeßbem  1717  eine  SCÖattfaßrt  ju  bem  im  ®ranb  unnerfe^rten  ©nabenbilb  aufgetommen 
mar.  ®on  ber  ®urg  ift  ein  mäd^tiger  gefütterter  ©raben  übrig,  barin  ein  ®runnen- 
f(^adjt ; unb  fllefte  eines  ftarlen  ©dturmS.  ©in  im  3Raierbof  nermauerter  ©tein  be= 
rießtet  üon  einem  ©c^euembau  bureß  ©ptel  $anS  ü.  Slnöringcn  1566.  5Die  Kapelle 
enthält  brei  Elitäre,  auf  bem  ^od^altar  ber  ^eiligen  3)reieinigfeit  baS  ©nabenbilb 
mit  ber  ftrönung  SO?ariä  Don  1758;  unb  ein  ©rabbcnfmal  beS  5?arl  3ofepl; 
D.  5ln.,  t 1797. 

3:empelljDf  (JÜimpel^of  ?),  urfprünglicß  ®auerngut,  mürbe  im  17.  Sa^r* 
Rimbert  als  ©^loß  für  bie  ^errfeßaft  D.  5?nöringen  erbaut,  eS  jeigt  (an  ber  Oft* 
feite)  bie  SJappen  Don  5?u.  unb  ®ud^ßolä,  bie  auf  ^anS  Submig  d.  Jhi.  (f  1626) 
beuten.  3e^t  ift  eS  ©(^ulle^rerbilbungS»  unb  ÄlnberrettungSanftalt.  ©S  ift  ein 
breiftödigeS  ©ebäube,  mit  Dier  ©dtürmen,  fd^önem  3!reppen^auS.  hinter  bem  ^auS 
ein  proeßtiger  ©arten,  morin  bie  f^rei^erren  ein  ©emäc^S^auS,  ©pringbrunnen  unb 
9llleen  ougelegt  ßatten  (D®.). 


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^{ariäfappel. 


71 


^artdfiappeC. 

^farrborf  auf  lüttlbrcirf^ev  ^öf)C,  naljc  an  bcr  ©affcrfc^eibc  ber  3agft  unb 
?8örni^.  2)a8  5?orf  ift  5iifammengetoa^fen  aiiS  einem  unteren  Ort,  Äa^jpel,  unb 
einem  oberen,  9J?ergeu6runu , bie  fc^on  13G6  uebeneinanber  genannt  merben.  (9^ac^ 
ber  Crtdfage  ^atte  fic^  bei  ben  Ouetten  oben  ein  öiufiebler  niebergelaffcn,  ber  ^eil» 
fräfte  in  bem  SSaffer  entberfte.  3)nrum  mürbe  bie  Sfapette  gebaut  unb  bei  biefer  er* 


ftiic^e  ju  Wariötappel.  Cueifc^nitt  im 


toud^g  bag  Xorf.)  ^ie  Slaptnnei  mar  oon  ^Burggraf  ^riebrii^  (1396—1440)  ge* 
grünbet.  iJcffcu  <So^n  mofltc  1462  l)icr  fogar  ein  ilnrmelitcrflofter  grünben,  wog 
ober  mißlang.  1480  rourbc  bie  ilapeCtc  oon  bem  Pfarrer  oon  ßraiB^eim,  3ob. 
©attler,  neu  gebaut;  1481  bie  'Pfarrei  9J?.  errichtet.  3)ie  9?eformatiou  würbe  um 
1525  eingefübrt  burefj  ben  ^^farrcr  Subw.  .^^aug. 

^ic  eo.  ^farrfirc^e  (ju  U.  2.  grauen)  fte^t  unter  bem  ®orf  im  früheren 
grieb^of.  3)er  (S^or,  au§  Cuabem  gefügt,  flammt  au§  bcr  Jöoujeit  nac^  1480,  ba3 
©e^iff  t)at  jwei  üöaujeiten,  beren  jweite  jweimal  burd§  bie  1523  (unb 

ein  ©teinmebseid^en , oon  ^and  9?cu  ju  (5rniUI)eim  ?)  angegeben  Wirb  (an  ber  Oer* 
mauerten  ©übtbür  unb  an  einem  genfter).  2Jer  älteren  33aujeit  gehört  ein  genfter 


72  0»<ranit  (Srails^eim. 

ber  ©übfeite  an.  ^>aS  Sangfiau^  tft  cinfc^iffig  unb  flod^gebccft.  ?ln  ber  SBeftfeitc 
ift  öor  bem  fünfmal  gefehlten  ©pif^bogenportat  eine  fleine  '-Uot^aCfe  mit  ftarfen 
©eitenmnueni,  jlnci  ©Öuldjen  nn  ber  ^^^ürtoanb  mib  ^ultbac^.  ?tn  ber  9brbfeite 
bcg  ©d^iffÄ  beim  ß^oranfn^  fte^t  ber  oierecfige,  in  üier  ©todiun*fen  fic^  aufbauenbe 
3:urm  mit  ert)ie(t  feine  je^ige  ®eftntt  nad^  einem  ötibfc^fag  im  Sa^r 

1593.  ®er  fc^öne,  gro§e  6^or  ^at  jtoei  3od|e  unb  breifeitigen  ©d)Iu§;  ©trebepfeiler 
unb  SJZa^merffenfter.  (Sigcntümlic^  ift  baS  unfpmmetrifd^e  ©pftem  beö  SRippnigetoöIbeä. 
3)ic  nom  mittleren  2)ienft  ber  ©übfeite  auöge^enben  beiben  itreu^rippen  finb  be- 
gleitet üon  jluei  ©eitenrippen.  ©o  mä^ft  aug  biefcm  einen  ®ienft  ein  gunjeg  ®ünbel 
9?ippen,  mic  qu8  einem  ^olmftamm.  35ic  Söanbbienfte  laufen  perab  big  auf  ein  ®urt» 
gefimg  unb  enbigen  in  0irQ§eu.  ®ic  ©cplu^fteine  geigen  bic  ^anb  ®otteg,  bng 
?tntlip  (Sprifti,  ba3  ©otteglamm,  bag  Sniftbilb  ber  9JZaria  (?).  'I)er  ©tU  beg 
©anjen  erinnert  an  bie  ^errgottgfirdpe  511  ßreglingen  (^au(ug).  S)ie  füblidp  an 
ben  Spor  angebaute  ©afriftei  pat  ein  Stippenfreujgcmölbe.  3m  SKittelfcnfter  ift  nodp 
ber  fReft  eineg  ©laggemülbeg  (§tnbctung  ber  Sßeifen,  in  einem  ^aug  mit  brei  ©iebetn, 
oben  Snget,  ©onne,  9J?onb  unb  ber  ©tern)  mit  Snfdprift  in  früpgotifcpen  9Rajugfeln : 
DAS  GLAS  IST  GMACH  ...  CV  . . Sluf  bem  ?tltar  im  Spor  ftept  ein  ©dprein 
mit  ©cpnipbilbern  unb  ©emälben.  3m  ©eprein  bic  lebcnggropc  ©tatue  ber  SRaria 
mit  bem  Jlinb.  ©ie  ftept  ouf  ber  SRonbficpel  (mit  ©efiept),  meldpe  oon  jmei  Sngelcpcn 
gepalten  mirb,  jmei  Sngelcpcn  palten  bic  5lrone  über  iprem  Raupte.  2)er  hinter* 
grunb  ift  oergolbet  mit  eingepre^ten  ©ranatapfelmuftcrn  in  iRadjapmung  oon  Srofat. 
5Iuf  ben  feprägen  ©citenmänben  finb  bie  apofaIpptifd;cn  Attribute  ber  oier  Soangeliften 
bargeftetttmitbeutf(pen9Jamengbeifcprifteu(©.3)?attpeg,©.9)iarf,©.Sauj,©.3opanncg). 
5(uf  ben  klügeln  finb  innen  in  ^albrelief  bie  3?crfünbigung,  ^eimfuepung  S0?ariä, 
©eburt  Sprifti,  9lnbetung  ber  SBeifen  gefepilbert,  in  auffaHenb  altcrtümti^en  5?ompo= 
fitionen.  ?tu^en  gemolt:  Sinjug  in  3erufalem,  ©ctpfemanc,  3ef»§  oor  bem  ^open 
fRnt,  9luferftepung.  ?Iuf  ben  feften  ©eitenteilen  pinter  ben  ^lügcln  finb  jtoei  ^peiligc 
gemalt:  Unfg  ein  J^ünig  mit  Stclcp  unb  rcd)tg  ©t  Cttitia  mit  3apn  unb 

3ange.  Dben  auf  bem  ©d}rein  ftept  Speiftug  mit  feinen  SSJunben.  3n  ber  Elitär* 
ftaffcl  ift  eine  ©rabtegung  mit  ficben  3'iguwn,  oor^üglicp  gefepnipt.  §fuf  ben  Ringeln 
berfetben  finb  innen  3loci  Sngel  mit  SSeiptoaffer  unb  fRampfoB,  aupen  ©t.  ftatparina, 
9Roria  mit  bem  5Hnb,  Barbara,  .spciena  gemalt.  lUuf  ber  fRüdfeite  ber  iprebclia  ift 
bag  ©epmeiptudp  Sprifti  gemalt,  bag  jmei  Snget  palten,  am  ©djrcin  mar  Oianfentoerf 
aufgcmalt.  S)ie  3RaIcreien  geigen  ben  ©til  SBoplgemutg.  2)og  ^itltarmcrJ  mürbe 
1889  oon  SRaler  ÜRenratp  reftauriert. 

58on  ©lulpturen  finb  nod)  übrig  ein  58ifd)üf  unb  ein  Diafon,  oorjüglicpe 
©tatuen,  unb  jmei  Ücinere,  3opanncg  b.  So.  unb  ein  3)iafon. . Sine  3Ruttergottcg 
in  9llabaflcr  unb  ein  gefepnipter  fog.  ^almefel  (Spriftug  auf  bem  Sfet  rcitenb)  finb 
fortgelommen. 

5fleincg,  einfnepeg  3Sanbtabcrnalcl.  9lcptedigcr  S^aufftein  oon  1481.  ®rab> 
benhnöler  ber  ^farrperren  3op.  3)ürr,  f 1580  (^olj),  unb  95eit  ®curlein,  f 1662 
(gemalt,  Opfer  ?lbrapamg).  ©ropc  ©lode:  3“  ©otteg  Sob  unb  Sr  brauept  man 
mid).  Valentin  9lllgcier  oon  Ulm  ju  Onol^bacp  gog  midj.  1596,  5Bappen  oon 
©ranbenburg  ®,  il.  3-  ©•  3.  ©.  1590.  aJUttlerc:  3)ag  mein  bon  fdjeu  pagcl 


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9Jla^enba(^.  Cberipeltad^  mit  '^uvflberö  uiib  9kubcrg. 


73 


unb  toint,  borumb  bit  id)  maria  bei»  fint  (got.  2J?inu§feIii).  SHeinc:  1653.  Magna 
et  mirabilea  sunt  opera  tua  omnia,  Deus.  apoc.  15,3.  Johannes  Reichart. 

filtert  Ürner:  hinter  ber  Sci^ute  non  3)?.  tiegen  „@d)nnjacfer",  bei  SSüftenau 
eine  ©(^elmengnibe.  @ine  |)o^e  Strafe  fii^rt  non  3)?.  unc^  ©elgeiiftabt.  3)er  be* 
iDolbete  ißergfegcl  öftlid^  über  23ü|*tenau  trögt  ©puren  einer  deinen  '-öurg  mit  ©raben, 
Qud^  ©emöuer  fam  [d§on  ju  ^age.  3n  9tiiboIf8berg  mci^  bie  ©nge  non  einem 
©d^Iofe,  iDQ^rjc^einlic^  meil  nat^  bem  breifpgjötirigen  Strieg  eine  abelige  2)ame  ^ier 
gemo^nt  ^ut. 

^ai}cnbacß, 

im  Sanb  betannt  qI§  ^eimat  non  ©efd^irrpnblern,  liegt  in  einem  grünen  ^^ölt^en 
onf  ber  SSafferfd^eibe.  2)ic  ®orf|'trafee  jc^ieb  einft  bie  SUmanger  unb  öranbenburger 
groif^,  ber  nbrblic^e  ^eil  beS  3)orlc^  mit  bem  ©c^Iojj  gehörte  jur  ©ent  ©ruiU^eim. 
2)tc  f5rQifc^9ren5e  ift  mo^rjc^einlic^  au^  bie  ölte  ©renje  3tnifd^en  SWuIot^-  unb  3lieggnu, 
93igtum  Söürjburg  unb  2lug^burg,  unb  ber  fog.  ®ieböfteig  burd^  ben  SBolb  jlnifc^en 
SWo^enbot^  unb  SBilbenftein  i^re  gortfe^ung.  ©c^Iofe  unb  ®orf  gehörten  feit  bem 
Jlnfong  bcS  16.  3al)r^unbertg  big  ing  gegentnörtige  l)ercin  bem  ^ötlifd^en  ©efd^lec^te 
ber  ©enft  o.  ©ölburg.  3)ng  ©c^Io^  ift  1873  obgebrannt,  noc^bem  cg  fd^on  1837 
feiner  ©d^öpe  on  Urfunben  unb  ©emolben  beraubt  toorben  toor.  ©g  foH  ein  ftott* 
lieber  öau  getoefen  fein.  S)er  füblie^c  ©dturm,  nierccEig,  ift  nod)  erholten.  3ln  einem 
.^')oug  in  Unterbeufftetten  ift  ein  ©tein  nom  ©c^loß  311 9)Z.  cingemouert  mit  bem  SBoppen 
beg  ©ottfrieb  ©enft  non  ©iclburg  1623.  3)oneben,  on  ber  ©teile  ber  ölten  ffopelle, 
ftel)t  bog  fot^olifd^c  ©c^ulf)aug,  über  ber  X^ür  be3cid^net  mit  bem  ©enft’fd^en  SBoppen 
unb  WEVS  1774.  9J?.  gehörte  nor  ber  ^Reformation  3ur  "ipfarrei  ©llenberg,  ^otte 
ober  fd§on  1488  eine  5^apeHe. 

^ßerfpnCfacB  mit 

35og  ^forrborf  D.  liegt  im  ^pol  beg  gleichnamigen  Söochg,  am  ^u^  beg  ®urg* 
bergg.  S)er  Sach  teilte  bog  S)orf  einft  in  eine  marfgröflichc  unb  eine  höHif^e  ^ölfte. 
5?irchlich  mar  eg  big  1706  ^i^ml  non  ^onparbt.  1?ie  Slapelle  3U  ©t.  äRatemug 
mar  1421  gemeiht,  1634  niebergebrannt  unb  barauf  mieber  aufgebaut.  1728  mürbe 
fie  abgebrochen  unb  burch  ben  heutigen,  funftlofen  Sau  crfcht.  Son  ber  alten  5?apellc 
hat  fi^  nur  ber  ^unnchor  erholten,  mit  biden  äRauern  unb  plumpem  3lippenErcu3‘= 
gemölbe.  ®ie  brei  ©loden  finb  non  1862.  1663  liefjcn  bie  Dbcrfpcitaihcr  3mei 

©loden  non  ©tephon  Sruncler  unb  Soh.  3lrnolb  in  5)infclgbühl  gieren  (DS.).  3ln 
ber  iRrche  fteht  ein  ©teinfrcu3  3ur  ©rinncrung  an  einen  im  breifjigjährigen  Shieg 
erftodhenen  ©dhulmeifter.  ^ie  Hirche  befafi  einen  alten  9lbenbmahlgfcldh,  ber  fehl  im 
äRufciun  naterlönb.  3lltertümer  ju  ©tuttgart  bemahrt  mirb.  ®ie  ihippe  ift  flach  unb 
mcit;  ber  ihiouf  hat  fcchg  Sorfprüngc  mit  ©efichtern;  ber  gu^  fc^g  ÜRcbaillong 
mit  JReliefbilbern  aug  bem  Seben  3cfu  ©hrifti.  3lni  9tanb  fteht:  HEINE.  DECAN. 
ONOLSPACEN.  ME  OBTVLIT.  (um  1300).  3m  Sefih  ber  Slirchc  ift  eine  3innerne 
Slbcnbmahlgfanuc  non  1701. 

ÜDag  ®orf  h«t  hübfehe  Salfenhöiijer  mit  3nfchriften  (DS.)  unb  ner3ierten  ©d- 
ftönbern.  ®ic  Sirtgftube  ift  alt  ncrtöfclt  unb  nerröuehert.  SJörblid;  nom  '2)orf  fteht 
auf  einer  ?lnhöhe  bie  alte  3fh’^tfchcuei'  mit  5mci  inürttembcrgifchen  ^Sappen,  nou 


74 


Cberamt  6raü§^eim. 


.^crjog  fiiibwig  imb  ^erjog  Sodann  griebridj  (^liifc^r.  J.  H.  Z.  W.  1614).  2)ie 
n)iirttembcrgifrf)cn  3c0*^trcd^te  ftommtcii  Dom  8tift  SKöcfmü^I  unb  uriprünglid^  Dou 
^ol)cnIo^e. 

X>er  öurgberg  (aud)  ®uc^6erg  unb  .fjoöenbiic^),  jene  Sergfuppe,  meldjc 
tocitbin  iu  SBabr^cidjcn  unb  eine  'föcttcrfdbeibc  bilbct,  trägt  beute  ein 

gorftbmig.  3^ic  5luppc  toar  „eine  großartige  5öo(fäburg,  mabr)cbciiilidb  nueb  Opfer» 
unb  ^(nbctimgeiftQtte,  äbididb  une  ^effelberg,  ©olbbcrg  unb  3pf  tm  3J?an  er» 

fennt  „5toei  breite  isBÜrmen,  ringsum  luagrcd)t  unb  mit  fteilem  ?tbfad  um  beu  ÜBerg 
loufenb".  S)ie  Cberfläd)e  ift  eingeebnet  unb  5ur  regelmäßigen  ©form  fünftlicb  ju» 
gerichtet.  2)aß  ber  ®etg  and)  fpäter  3upucbt8ftätte  in  ftriegöjeiten  blieb,  bejeugen 
gunbe  Don  SSnßeu  unb  ^ufeifeu.  Um  bie  SD^iitte  be^  15.  Sabrbi‘*^^ert§  cntftanb 
eine  äSattfabrt  auf  ben  öerg,  luie  halb  barna^  jum  Ginforn  bei  .^alt.  Gin  ^lirt 
entbedte  eine  immbcrtbätige  Dueüe.  9D?an  boute  ju  Gbren  ber  heiligen  SOiaria  eine 
5?apeöe,  toel^e  511  ^oßfelb  geßörte.  <Sie  erfebeint  1473  urhtnblicb  unb  bnt  1499 
febon  einen  eigenen  Ißriefter  sine  cura.  Sieben  ÄapeÜe  unb  ^riefterbaug  entftanb  ein 
5!Birt§buug  unb  ein  33abbau§.  2)cr  Äaplan,  ber  ficb  ber  5)?efonnation  angefebioffen 
botte,  iDurbe  1534  nad;  Grait^beim  Dcrfebt.  *J){c  Snllfabrten  böUen  febon  1521  auf» 
gehört,  bodb  hielt  fpäter  ber  Pfarrer  Don  9toßfeIb  adjäbrlid)  eine  S?ir^meibprebigt 
unter  freiem  .^immel.  Xie  .^icrrfcbaft  b^Ue  einen  SSilbmeifter  ouf  ben  öerg  gefept. 
5tu  Stelle  ber  Sunberqueße  tmtrbe  ein  tiefer  örunneu  angelegt,  an  feiner  Ginfaffung 
ftebt  1629.  SSon  einem  SBilbmeifter  Safob  Sebtoeiger,  f 1586,  ift  ber  Grabftein 
Dorbanben,  ber  einft  auf  bem  ^Uebbof  bei  ber  Ö^ergtapeÜe  ftanb. 

2)er  ^of  ßieuberg,  GulInDe  im  OberamtSbcjirl  §aß,  liegt  auf  einem  ®erg» 
Doriprung  3mifd)cn  5tDei  2BalbfcbIud)ten,  ber  iu§  iöüblertbal  jöl;  abfäßt.  *i)er  Schloß» 
bud  toeftlicb  Don  bem  SBouernbof  ift  bie  Stelle  einer  ftattlidben  ©urg,  9?euenburg 
genannt  (im  Gegenfab  5ur  ®urg  fBellbcrg?).  Sic  erfebeint  urfunblicb  1357.  5llä 
baprifdic^  Sehen  loar  fie  im  Sefib  ber  .^erren  D.  Äiribberg ; bodb  tooren  and)  anbere 
ritterlidje  GJefcblecbter  ju  97.  angefeffen.  3u  ber  J^ebbe  jmifdjcn  ^all  unb  ben  53eben* 
bürgern  1443/44  fdjeint  bie  97eue  Surg  eine  9ioße  gefpielt  ju  hoben.  3m  16.  3abr» 
bunbert  gehörte  fie  ben  93eHberg,  fpäter  ber  Stabt  ^aß.  1550  [tauben  uodj  bie 
9}7auer3argcn  botb*  Ü)?auerreft  lourbe  1845  abgebro^en.  2)?an  ßnbet 

Steinfugein,  elferneS  Gerät  unb  3Baßen. 

^noCaBcim  (Onolfsbcim). 

^farrborf,  in  ber  Gbene  ber  'D7aulacb.  5)er  Ort  mar  feit  ben  ber  Grafen 
Don  gliigelau  ein  3)iittelpunft,  Si^  eine§  Gbebaftengerid)t^,  fpäter  cineä  9imtlein§. 
.f)crrfcbaft3üerbältniffe  toic  bei  GrailSbfi'D-  ^lo^  ^rt  faß  ein  ritterlidieö  Gefd)lecbt 
im  13.  uiib  14.  Sabrbunbert.  5lircblicb  gehörte  G.  bi§  nach  ber  SReformation  (um 
1525)  SU  GrailShfint.  1404  mürbe  Gl)or  unb  Slapeße  ber  b^il-  Sß^nria  getoeibt. 
Gine  Äapeße  be§  b^il.  3obofug  mirb  1477  ermähnt,  fie  ftanb  auf  ben  5^appele3» 
ädern,  reebtä  Don  ber  Straße  nach  GraiUb^^i'u-  • 

^)ie  CD.  ^farrfirebe,  ehemals  Kapelle  sur  heil.  9J?aria,  ftebt  auf  einer  §tnhöbc 
im  früheren  ^riebhof,  an  beffen  ÜJ?auer  baS  branbenburgifebe  9Bappen  1550  ein» 
gehauen  ift.  9?on  ber  alten  Äapeße  ift  nur  noch  ber  einfache,  sicgelgebedte  5^urm 


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Cnolj^eim. 


75 


übrig,  beffcn  Untcrftocf  aU  ©afriftci  bient.  2)ic  gro^c  ©locfc  ^at  bie  gotifc^e  SWiuudlel» 
infd^riit:  ofonna  ^ci8  ic^,  iii  unfer  fratocn  er  leut  man  mic^  1475  (n?oI)I  üon  ®crn^. 


Sac^arnnmi  in  ^eUbronn  gegoffen).  Sangbaii«  ift  1755  aufgefü^rt,  1863 

»erlängert.  ©rabbenfmnl  be§  ^farrerS  |>einri(^  .^om  (f  1592,  3nf(^rift  in  ber  093.). 
3n  bem  93eierlba(^er  9?ain  fott  eine  ©tabt  geftanben  fein. 


9tecf)CRi)cr0. 


76 


Cberamt  Grail^^eim. 


'^cc^enBerg. 

^förrbovf,  über  bem  bcr  9^otl;  gelegen,  „in  einem  ihan^  oon  ^iannen- 
mälbeni".  ®n8  ®orf  ift  qii§  ber  ''Jlnj'ieblnng  um  ba^  ©c^lo^  ertoa^fen,  bo3  ^art 
nm  JRonb  be§  93ergob^nng§,  nod^  ctlüQ§  6etcr  alg  boS  3)orf,  über  einem  ©ee  liegt. 
(5in)‘t  gehrten  ju  bem  ©d^lob  ni(^t  tueniger  aU  35  ©een.  9R.  gilt  Einigen  alg  ber 
Urfib  bcr  ^ruc^feffen  non  9i.,  ®icnftmannen  ber  ©rafen  ö.  Dttingen.  SBoppen:  ein 
geftelltcr  IRedjen,  nuf  bem  ^elm  bcrfelbe  jmifd^en  Söüffel^örnern.  3m 
15.  unb  16.  3at)r^unbert  l;iefe  e§  ba^  S^eite  9R.  (im  ®egcnfn|j  ju  91.  bei  ^oben» 
trübingen,  bcmfelben  ©clrfjlccbt  gebörig).  toirb  angenommen,  ba|  unfer  91.  im 
14.  Snbrbunbert  nerfoUen  toar  unb  erft  um  1400  loieber  aufgebaut  ttjurbe.  2)a3 
®efd;lcd)t  ü.  9t.  tritt  um  1230  auf.  3m  15.  3abrbunbert  gehörte  bie  93urg  alg 
ellioongifcbcö  Seben  ben  SBolmerSbönfen,  bann  ben  9lbelmann,  im  16.  ben  ©tein* 
bnufer  o.  ^eibenfclä,  im  17.  ben  93erlid}ingen*9?eunftctten,  bi§  1840.  fiirdblidb  ü)ar  9t. 
big  §ur  9teformation  ^ilial  oon  ©tim^fadb-  Stuggburger  9ieIigiongfrieben 

1555  reformierte  |)cinridb  ©teinbäufer.  S)ie  Tabelle  jum  bcil-  Äreuj  ftanb  im  16. 3obr* 
bunbert  unterbalb  beg  ©dbluffcg  auf  bcr  heutigen  Äabpelmiefe  am  ©ee. 

1)ic  ei).  ^farrfirebe  mürbe  non  ben  greiberren  n.  öerlidbingen  1619/20 
erbaut,  ätoifeben  ©dbloB  unb  3)orf.  Sg  ift  ein  Heiner  unb  cinfadber  aber  toürbigct 
5öau,  cinfd)ifftg  mit  nieredigem  ©b*^^  3!unn.  “Dag  ©dbiff  b^^i  ©pifebogenfenfter 
ohne  2)?abmerf,  flad)e  3)ecfc,  ringgumtaufenbe  ©mpore.  @in  9tunbbogen  trennt  ben 
®bor  öom  ©dbiff.  "Die  9lugftattung  ift  in  9tofoto  gebalten,  mei^  mit  ®oIb  unb 
SDtalereien  in  bcr  9lrt  beg  ©Ilmanger  .^ofmalerg  ©bm.  2Öibmann.  9lm  ?Htarauffab 
ift  bag  §lbcnbmabl  ©brifti  borgeftellt,  on  ber  Äanjcl  bie  nier  ©nangeliften;  an  bcr  mci^* 
getündbten  ©mporenbrüftung  finb  in  ©tucfiimrabmung  einfarbig,  tcilg  in  Odtcrgelb,  teilg 
in  93labrot  ober  ©rau,  biblifd)e  ®cfcbid)ten  flott  gemalt.  9lm  ^lafonb  buntfarbig  ber 
gefreujigte  Sefug,  bem  bie  Söertretcr  ber  SSelttcile  bulbigcn,  unb  bie  erböbte  ©cblange. 

3)cr  3:urm,  beffen  Unterftod  alg  ©afriftei  bient,  ift  bid  unb  furj,  mit  ^miebcl- 
bad).  5)ie  mittlere  ®lodc  ift  gegoffen  1772  unter  fjrie^rit^  ü.  93erlidiingcn,  „epis- 
copus,  patronus,“  burd;  3.  Söfcb;  bie  Heine  öon  3.  2.  9?eincr  in  ©railgbcim, 
bie  grofjc  1860.  3n  ber  Sirebe  finb  10  fteineme  ®rabbenfmäler  bcr  f^amilie 
V).  Scrlidjingcn  aug  bem  17.  Sabrlpinbert  mit  ben  Hbnenmappen. 

5)ag  @d;lof3  9t,  ift  gefdbügt  bureb  einen  gefütterten  Olrnben,  über  meldben 
je^t  eine  feftc  ©rüde  fül)rt.  ©g  beftebt  aug  jmei  klügeln,  einem  alten  unb  neuen 
:öau.  X'er  alte  93au  ift  ein  ©teinbuug  Don  brei  ©todmerfen  mit  biden  iDtnuem  unb 
einem  Dicrtcn  ®aben  Don  gudpnert.  9lm  alten  ©teinbau  ift  ein  frübgotifd)eg  f^enfter*^ 
^cn  erbalten;  am  nnftobenben  2lbor  ift  uuf  ber  inneren  ©eite  bie  3ubt  144< 
gcboucn,  aufjen  ein  .^irfdjgemeib.  9tocb  ftedt  in  ber  5:bormauer  ber  9tiegelbalfcn  jum 
S^errammcln.  ®cr  Söller  oben  auf  bem  alten  93ou  bat  ©ftridjboben,  oertäfelte  SBönbe 
mit  ‘ipilaftern  unb  gro^e  f^nfteröffnungen  nach  äloei  ©eiten  biuaug,  baDor  93änfe. 
9lHc  ^b^ren  finb  oben  runb  aug  ben  ©turjbalfen  gefebnitten.  ^og  2)ad|  ift  fo  auf* 
gefegt,  baß  ringgnm  ©ußlödber  gebilbet  merben.  ^^'cr  neue  iöau,  errichtet  Don  ^einricb 
©teinbäufer  1571  unb  ®oppelmappcn  au^en),  fd)liefet  fidb  an  ben 

bau  an  unb  bilbet  im  Unterftod  bie  ©infabrt,  bie  nad)  bcr  rechten  ©eite  mit  jmei 


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Siofefclb.  £attc(borf  mit  SBcuerlbacb,  ®ur(e^roa(jen  unb  9?cibcn}ei§. 


77 


^Runbbögcn  in  ben  ©c^Ioß^of  münbet.  Sine  bicfe,  fut5e  ©äiile  bic  beiben  ®ögcit. 
3in  bcr  97orbnje[tede  biefcä  ®au«  fbringt  ein  adjtecfiger  5:;urm  oor,  ber  unten  gegen 
ben  ©toben  ^inouö  Äofemotten  ^ot,  bann  leichter  unb  [d^Ionfer  anffteigt  bi§  über 
bie  girft^ö^e  beS  onfto^enben  Song. 

3lnt  Sntejiburf,  norböftlic^  non  91.,  fott  ein  <Sc^(oB  geftonben  fein.  9luf  bent 
^übnerä^of  fielen  jtoei  ©teinfreuje  mit  bem  bc^  ^ngS.  3n  Könnens 

toeiler,  bii^t  bei  9t.,  toar  ein  ©c^Iöfec^en,  mctc^eä  1665  eine  ^od^ter  nii§  bem 
^oufe  IBerlic^ingen  mit  i^rem  ©alten  betoo^nte. 

9lm  ©c^Ioft  9ted^enberg  haftet  bie  ©oge  oon  bem  milbcn  5nn!er  2Bi(f)e[m  n.  9tech* 
berg,  ben  jn  Sttmongen  im  .^lofter  fein  9tofe  erfchlng.  Sie  fnig)ft  an  SäJithctm  9lbel- 
mann  an,  ber  auf  91.  gefeffen. 

'^ogfefö. 

ißfarrborf  auf  ber  Sbene,  bie  fich  am  f^n§  beg  33nrgbergS  bi§  jum  ®iihtcrthal 
hinjief)t,  toeftli^  non  SraitiSh^ia''  ^>^t  erfcheint  1303  oI§  lnnräburgifd)e§  fielen 
im  33cfib  ber  ©rafen  n.  gläQcIau  (®Iuglotne,  55IigL),  bereu  'Stammburg  bei  9t. 
tag.  ®a§  ©efthled^t  tritt  1240  auf  unb  nerfchtninbet  1317.  Sein  Sappen  mar  ein 
gefpattener  (fchmarj  unb  filbern  ?)  S^ilb,  auf  bem  .^ctm  ein  ®alba(hin  unb  Pfauen* 
feberflraub.  Sie  maren  bie  ©rafen  beg  9J?n(achgau^,  ot^  9tachfoIger  unb  niefleicht 
9(bfömmlinge  bcr  ©rafen  non  fiobenhaufen.  Später  fam  9t.  mit  SraiUtjeim  an  bic 
J^ohenlohe,  bann  an  bie  9tnrnbcrger  töurggrafen.  ®cr  ilirdhcnhcitige  St.  SDtartin 
meift  auf  eine  frönfif^e  Urpfarrei.  9teformation  um  1525. 

2)ic  en.  ^farrfirche  ftcht  am  norbmefttichen  Snbe  beö  2)orfS  auf  einem  fleinen 
^ügel,  umgeben  nom  ummauerten  f^fiebhof.  Sic  mürbe  1714  neu  erbaut.  ®aä  Schiff 
hat  9tunbfenftcr  unb  ©mporen.  .Stauäel  unb  '^tltar,  beibe  non  Sichenhnts,  finb  an 
bcr  Cftmanb  oufgeftcllt,  bie  Orgel  au  ber  Seftmanb.  ®cr  Unterftoef  beg  5lurmg, 
bcr  nom  älteren  Sau  ftehen  blieb,  ift  Salriftei.  ©rope  ©toefe:  3«  ©otteg  2ob  unb 
©h^  9fhö>^  Shriftoph  ©locfengießcr  go&  mich  im  1573  jar.  '3)ic  beiben  anberen 
jeigen  bie  9tamen  bcr  Snaugetifteu  in  ber  Schrift  be§  15.  Sahrhuubert'S. 

^tttertümer:  3)ie  9tefte  ber  Surg  fjfä 9^1  au  liegen  eine  Sicrtclftunbe  fübtidh 
non  9t.,  hart  an  ber  Sifenbahn.  „Sö  mar  eine  in  ber  Sbene  getegene,  guabratifch 
angetegte,  mohl  orientierte  Safferburg,  umfchloffen  non  boppeltem  ©raben  unb  ^mci 
Sötten.  ®ie  5Irca  ber  ganjen  5lntage  umfaßte  3 ha,  ber  eigentliche  SchloBroum 
enthält  00,4  qm"  (S?.  8,  111).  2)a§  9Jtouermert  ift  nerfchmunben,  1497  teit^ 

jum  Srücfenbau  in  Srailährim,  teils  jum  Äirchenbou  in  Cnoljheim  nermenbet. 

5m  Seiter  ^pagenhof  ftet)t  ein  ehemaliges  SlmthauS  nuS  bem  norigeu  Sapr» 
hunbert,  mit  fchönen  Stuefbeden  unb  bem  nom  f)ot^ifcheu  Sappen  nebft  E.  M.  V.  H. 

S)aS  SirtShauS  im  Sauerbronuen  hat  über  ber  ^auStpür  bie  5nfchrift: 
ff  gl.  prin.  Sab  unb  ©afthof  jum  ffönig  non  ^reufecu,  aufgeftettt  burch  9Jf  artin 
SOtefferfchmibt  1802;  unb  baS  Silb  beS  ffönigS. 

^affeföorf  mit  "^iicuerCOttcß,  'gühtrCcstpagen  un6  ^eiöenfeCs. 

S)aS  ^farrborf  S.,  auf  ber  ^ochflä^e  jmifdhen  ben  |)arbtbergen  unb  bem 
5agftthal,  gehörte  mohl  non  jeher  ju  ber  ^crrfchaft  SurleSmagcn»9?cibenfelS.  ffird)» 


78  Cbevamt  €ratB^eim. 

(id^  war  e8  loo^I  jucrft  ^ilial  üon  ©röningen,  crfd)eint  ober  jc^on  1339  oI8  Pfarrei 
mit  grütjmeffe. 

Die  ^übfd^e  eu.  ^farrfirc^e  (jum  ^cil.  9^ifoIauä?)  mit  i^rem  fei^tonfen, 
flc^tjeitig  fc^tießenben  Durm,  ber  meit^in  fici^tbac  i|t,  fte^t  im  ^tieb^of  frei  inmitten 
beö  Dorfed.  Urfprüngli^,  luic  bie  gunbamente  beim  Umbau  jeigten,  nur  eine  Äapette, 
^Qt  fie  fd)on  im  ä)?ittelalter  jtocimat  eine  ®crgröfeerung  erfahren.  3tn  bem  lebten 
?tnbQU  mor  ba^  5i*iapbcn  ber  Dorn^cim  mit  ber  Sa^regjQ^I  1522.  Dag 

©djiff  mürbe  1711  faft  big  auf  ben  Örunb  niebergeriffen  unb  um  10  ©d^u^  er* 
meitert.  Der  (S()orturm  btieb  fielen,  mürbe  aber  bebeutenb  er^b^t.  Der  S^or,  Unter« 
ftod  beg  Durmg,  ^at  ein  Siippenfreujgemblbe  o^ne  ©i^lufeftein  unb  Äonfolen;  er 
fte^t  infolge  ber  (Ermeiterung  beg  <5d)iffg  nid)t  me^r  in  beffeu  ?lc^fe.  Slufecn  ^at  et 
^jrimitioc  Strebepfeiler.  Die  Safriftei  t;ot  ein  iUeujgcmbtbe  ol)ne  fRippen.  Dag 
Schiff  ^ot  jmei  (Emporen  übercinonber,  auf  ber  Siibfeite  eine  fleinc  Orgelempore, 
gegenüber  auf  ber  unteren  ber  .^errfd^aftgftu^l.  3m  (Eljor  ein  sopfiger  ^poljaltar  mit 
€l)riftug  am  5!reuj,  IRaria  unb  3ol)anneg.  ?ln  ber  Sübfeite  ber  Äirdje  abgetretener 
^5rabftein  ber  SRaria  9)Zagb.  ^lu^fin  o.  Dotn^eim  gcb.  o.  Sedenborf,  f 1596;  unb 
©rabbentmol  cincg  ?lmtmanng  ü.  ©illid^,  f 1807.  5?on  ben  ©loden  ift  bie*  Heine 
1775  gegoffen  (burd^  Sol).  (Srnft  Söfdj),  bie  jmei  anberen  1830. 

^lltertümer:  Slnf  ber  Dierlcgburg  an  ber  Dierladjc  bfttid^  oon  @.  ift  meber 
©rb^  nod^  9)?auermerl  511  finben.  9?nd)  ber  Sage  mar  bei  S.  ein  grojfcr  Sumpf, 
in  meld)cn  fid^  bog  3.lolf  mit  bem  SSiel;  in  Ä’rieggjeitcn  flüd^tete.  Die  Umgebung  ift 
iiod)  lieutc  rcid)  an  Ouellcn;  friiljer  maren  mehrere  Seen  ba. 

Der  2i^eiler  öeucribad),  alt  Snrlbad^  (üermanbt  mit  Surlougegmac),  erfc^eint 
im  13.  big  15.  3n^r^unbert  alg  Sifj  eineg  fRittergefc^led^tg,  beffen  Söoppen  ein  "ipaar 
mit  bem  9iüden  oonciimnber  abgcfeljrter  .^admeffer  mar.  3n  ber  ©railg^eimer 
Stabtlirdie  mar  ein  Elitär  nad)  bem  ©efc^lec^t  genannt.  Die  S3urg  ftanb  mol)l  auf 
bem  fog.  Ü^urgmäfele  bei  93.  (Ein  ftcinerneg  Rreuj  am  Crba^  mürbe  1561  gefegt,  alg 
fid)  bie  ©emeinbe  93.  mit  Srailgbeim  über  öut  unb  Drieb  oertrug. 

®nrleg*magcn  (1085  ^urlougegmac),  SSeiler  mit  Scbloji,  in  romantifc^cr 
Sage  über  ber  Sagft  unb  ber  Sumbad)flinge.  Dag  Sd^loß  fte^t  auf  ber  änperften 
©de  ber  fteilabfallcnbcn  Äalffelfen.  Die  93urg  erf^eint  fd^on  1085  alg  Si^  cincg 
©ef(^led)tg  oon  ©belfrcicn.  3m  13.  3abr^unbcrt  fab  bafelbft  ein  Bmeig  ber  fReicbg- 
minifterialen  0.  Uffenbeim;  i^r  99appen,  eine  jmeitürmige  93urg,  ift  audb  bagjenige 
Oon  ®ebcnburg.  3m  14.  3at)rl)unbert  ift  cg  ein  ©anerbiat.  Der  93urgfricbe  um* 
fafjte  auch  bie  95urg  97eibcnfclg  (f.  u.).  91m  9luggnng  beg  SlRittclaltcrg  blieben  bie 
0.  9Bolmcrgbaufen  unb  bie  f^uc^fe  0.  Domljcim  alg  93efiber  übrig;  nad^  bereu  91ug« 
fterben  bie  Sedenborf  unb  bie  Sebengberrfdbaft  SSiirjburg.  1465  bitten  bie  ©rnfen 
0.  öttingen  in  einer  mit  Dietridb  0.  95erli^ingen  beffen  Deit  oon  93.  ein« 
genommen.  97a^  ber  9?orblinger  Scblocbt  mürbe  bag  Sdblob,  in  bem  bie  Bürger 
Oon  Sattclborf  unter  J^übrung  ibreg  ^ßfarrerg  ficb  oerteibigten,  oon  faiferlicben 
Dragonern  geftünnt.  Die  93efte  beftanb  aug  einer  binteren  93urg  mit  brei  .Kemenaten 
unb  einer  oorberen  (gegen  bie  3ngft  bio)  mit  ^meien,  oon  benen  bie  eine  bie  93cbcn* 
burgerin  biefe,  bie  anbere  bobculobifrf)eg  Seben  ber  oorbere  Schloß 

foH  1689  laum  mebr  alg  ein  Steinbaufen  gemefen  fein.  93on  Cften  b^r  führt  eine 


3atte(borf  mit  Q^eueriba^,  SBurte^magen  imb  ^ieibenfel^. 


79 


©rüde  mit  einem  Pfeiler  über  ben  ©urggrnbcn.  Stuf  ber  Siorbfeite  finb  nod)  Sfcfte  bcr 
Umfaffungömouer  mit  jmei  türmen,  an  ber  ©übtoeftede  ©runbrnauem  eines  ^urmeS 


Surlteroagtn  unb  92eibenfrlb. 

fic^tbar.  5m  ©urg^of  fte^t  ber  ©tumbf  beS  ©erd^fritS,  fog.  SHümerturmS,  mit  2,2  m 
bidem  5taftengemäner  nuS  ©udelquobem;  ber  Eingang  ungefähr  8 m über  bem  @rb« 


80 


^agftfrei^i.  Cberamt  6ratl§^eim. 


bobcn.  (£r  becfte  beu  Singang'  jum  inneren  Sutg^of.  S)em  SWitteloIter  entftammt 
aud|  nodb  ©tein^oiiö  an  ber  ??ocbroeitede  mit  runbem  (Seftürmd^en  an  ber 
fübmefttid^en  ®cfe.  2)er  33au  ^at  ©cfbucfelqiiabecn,  gotifc^  profilierte  genfterra()men, 
unb  einfn^e,  auägefc^rägtc  <Sd)arten[c§lipe  in  9Waiiemif(^en ; oben  einen  (je^t  iibero 
backten)  9Sei;rgang.  3)0)8  ^;iirmd)en  ift  in  5^egcIform  öorgefragt  unb  aitg  Cimbern 
mit  SRanbfd^iag  gefügt,  ©inen  epemoligen  ^ferbeftoU  in  biefem  Sau  pot  ein  früherer 
Sefi^er  1860  als  Äapeltte  eingerid)tet.  2)ag  meftlid)  anfto^enbe  ©^lofegeböube  ift 
im  17.  ober  18.  Sab^butt^ert  errichtet,  ber  loeftlicbc  unb  f übliche  ^lügel  finb  mobem. 

©Üblid)  außer  bem  Surggraben  finb  noch  3}?auerrefte,  melche  oon  einem  un» 
befeftigten  SBohnbauä  ber  2öoümergbowf<^*^  foUcn. 

3it  ber  ©(hloßtapefle  finb  jtoci  ©robfteine  au§  bet  ehemaligen  Äapetle  üon 
97cibenfelg:  1)  ©b>^iflopb  Heinrich  Sud)8  o.  3)ornbeim,  f 1604.  2)  Sobanne  Slunigunbe 
guchfin  0.  3)onibeim,  f 1606. 

51ZeibenfeI§  (alt:  9?ibenfelä,  untere  Surg,  im  ©egenfab  ju  bet  oon  SnrleSmag). 
2)ie  Surg  erfdbeint  um  1385  ol§  Surg  be8  |)ürtmut  ^u^hM  ®onibeim,  bet  juoot 
auf  ©urlc^mag  fafj  unb  mahrfcbeinlich  bic  Surg  9?.  erbaut  hflt-  ßc^tere  mar  in  ben 
Surgfricben  oon  S.  einbegriffen.  3m  17.  Sabrbunbert  fam  97.  oon  ben  ^uchfen 
an  bie  SSolmer^bQ**!^«»  mciter  au  bie  ©llrich^b^i^ff”»  18.  an  bie  0.  ©oben. 

3)er  SBeiler  9?.  liegt  in  einer  Älinge  511  f^üfeen  oon  SurleSmagcn.  §art  an 
ber  Sagft,  auf  einem  ^lufffteinfelfcn  ftanb  einft  bie  Surg  famt  ber  Slapelle.  3)ie 
Surg  bcftnnb  au§  brei  2Sobnbäufern,  bie  im  breifeigjobrigen  Jhieg  jerftört  mürben. 
9?adb  1640  ließ  3ol).  f^riebr.  0.  ©ttrich^b^'^iiPt'  baoon  mieber  aufriebten,  fie 
fließen  im  rechten  2Sin(el  aneinanber.  ©in  Heller  ift  erhalten.  Son  ber  S^a pelle 
finb  noch  kreppen  ba.  Diefelbc  mar  ber  heil-  9)?echtilb  gemeibt;  fie  mirb  1453  er» 
mäbnt,  Äaplane  bi§  1514.  9?od)  1699  mürbe  fie  oon  9l(br.  f^riebr.  0.  ©llricb^b^'i^l^ 
reftauriert,  1850  megen  SnuföHiglcit  abgebrochen,  ©rabfteine  barauS  in  Surle^» 
mögen  (f.  0.).  Surgmüble  mit  ben  3abräahlcn  1524  unb  1609. 

^ttmpfaeß. 

^farrborf,  an  ber  SJZüubung  be^  9laigler§bach^  in  bie  Sagft,  umfrönät  oon 
tannenbemalbcten  ^öben.  Der  Crt  im  Sapre  1024  genannt  alS  ©ren^marfe  be^  ©11= 
mnnger  Snnnforftg  Sirgunba.  ©r  gehörte  1261  jur  |)etrf(haft  Sohr.  ©benbamal§ 
fafeen  im  Drt  ritterliche  Dienftmannen.  3m  14.  3abrbi>>'öert  bohcnlobifchr  ift  halb 
barauf  jmifeben  ©llmangen  unb  ber  ^errfd)aft  9iechenberg  geteilt,  um  1697  ganj  an 
erftere?  3U  fallen.  Die  ^raifch  aber  gehörte  Sranbenburg.  Die  Pfarrei  ift  auch 
1170  marb  fie  ber  ^ropftei  Sagftjetl  einoerleibt,  bie  aber  halb  einging,  morauf  fie 
bem  ©tift  ©llmangen  oetblieb.  1188  mürbe  bie  Kirche  gemeibt.  Die  9lefonnntion 
mürbe  abgemiefen. 

Die  ftattliche  f a t h-  Ä i r db  e äum  heil,  ©eorg  liegt  im  ummauerten  .^of  auf  einer 
?lnböbc  im  Dorf.  @ic  ift  1764 — 68  erbaut;  aufeen  üerpulu.  Dog  ©chiff,  etmag 
lurj,  aber  bo^  unb  breit  unb  bell  belichtet,  ift  fdbön  auSgeftattet  im  9iotofoflil,  mit 
©tudatur  unb  3J?alerei  unb  gefd)nijjtem  ^ol^merf.  Der  ©1)^^^  ift  fünfedig  gefcbloffen, 
mobl  auf  gotifchen  ©runbmauern.  Der  Durm  ftept  an  ber  9iorb)eite,  er  ift  i)0(H) 
unb  fdblanl,  au3  bem  Siered  umgefept  in^  9lchted  unb  mit  einem  3t«iebelbach 


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'Iiefeuba<ft. 


81 


befrönt.  35c(Jcmna(ercien  finb  noii  @bm.  2Sibcnnuiini  ouä  (Sttiunngen  1765. 
•JargefteHt  ift  im  6f)or  bie  5trömmg  bcr  9D?nrin,  im  S(^iff  61)riftiid  alS  (Jrj* 
mörtl}rer,  mie  er  bem  l)cil.  6iet>rg  bie  ^Iroiie  reicf)t;  riiigSiim  bie  ©corg^Icgenbe. 
aJiebaiUonä  im  6^or  imb  ©c^iff  jeigen  bie  ^onngeliflcn  unb  ein,^elne  ^eilige.  ?tii 
ben  bcibeii  SBeftemborcu  [inb  miifisierenbe  ©iigel  unb  biblifc^e  @efd)id)tcn  nbgebitbet. 
2)er  .^od^altar  5cigt  ba§  ®ilb  beä  f^cil.  ®eorg,  bie  ©eitenaUnre  bie  ^limmelfQ^rt 
'D?ariä  imb  ben  ^cil.  Soi'epb,  oücd  ou«  bcr  SRofofojeit.  ©c^bne  Sl'aitjcl  in  braunem 
,'^04  mit  ®oIb;  ebenfo  Äc(c^  im  ^opfftit.  ÖJrnbbcnfmnl  bcS  9?itlmcifter^  3o^. 
ISpriftobb  ^ol.^apfcl  n.  Sölbcrgpnb  (f  1675). 

5Son  ben  ©loden  l)Qt  bic  fleinc  ben  cnglifdjcn  ©ruß  nl§  9luffcprift  in  friil;» 
güti)d;cn  3JiajnlifeIn.  2)ic  mittlere:  Cfnnnn  pci?  id).  ^anf  ©pangenberger  go8 
mic^  MCCCCLXIL  maria.  8.  niarcvs.  s.  lucas.  s.  iohannes.  s.  mates.  S)ie  große, 
mit  jd)önem  gotifdjem  gric§:  ofamia  bei«  icp.  in  nufer  frniücn  er  Icut  ic^.  bernbart 
lad)Qmann  goä  mid).  1500. 

©ine  i^clbfapclle  ftept  an  bcr  ©traße  nncb  ©igleräpofen. 

^Htertümer:  ©üblich  uom  Drt  in  einem  ^rioatioalb  bie  fog.  Siabßenburg 
mit  28att  unb  ©raben,  opne  ©cmöuer,  ein  alter  fKingloaü  oon  3.5  ha  3-lädje.  9(nf  bcr 
.^')ocbmart  bic  ©pur  cineö  SSarttnnnö  mit  runber  Ilmmallung,  '’dnf  bem  abgegangenen 
©nljbadjbof  jenfeits  bcr  Sagft  faßen  uicflcid)t  bie  .^erren  0.  ©ul^ba^  im  14.  Saßr» 
bnnbert.  ?ln  bcr  ©traßc  naeß  9lcd)enberg  ein  oerrufeneg  «fiainenfelb.  3>rci  ©tein» 
frenje  ftanben  nn  ber  ©troßc  nod}  ©iglergbotett;  cin§,  moran  fidb  eine  SO?orbgcf(bi(^te 
fniipft,  im  Crt  an  einem  |)au^. 

“gtefenOaeß. 

^farrborf  auf  bet  .^od)ebcne  meftlid;  oon  ber  Sagft;  bie  öftlicbe  fDlarfnnggi« 
grenje  bilbet  ber  ?^dnß,  beffen  S^ett  pier,  jmifdjcn  Reifen  eingenagt,  nur  für  einige 
lUhiblen  9lanm  läßt;  einfam  unb  faft  unmegforn.  Sag  Sorf  fain  mie  ©railgpeim 
oon  ^lügelan  an  .f)ol;enlol)c  unb  an  öranbenbnrg.  Slircplicb  mar  eg  big  1718 
Jilial  oon  ©railgpeim.  Sic  Slapctte  511  ©t  ®eit  befam  1496  einen  3tblaßbrief,  1511 
einen  neuen  9lttnr. 

Sie  eo.  ^fatrlird)e  fiept  im  alten  ©ottegoder  inmitten  beg  Sorfg.  Ser 
Spor  mit  einfadpem,  nieberem  ©nrtgemölbe  unb  fcplidjtcn  f^enfterfnllungen  5eigt  ben 
©til  beg  14  Saprpiinbertg.  Sag  nicbere  ©epiff  mit  fladper  ©ipgbcde  ift  1707 
(Snfdjr.)  erbreitert  morben  big  jnr  Cunbratform;  anßerbem  nörblidp  am  ©por  pin 
oerlängert  unb  mit  einer  ©nipore  Oerbaut.  3ln  ber  29eftfeite  ftanb  mopl  [15jl2. 
Sie  brei  ©loden  finb  1819  oon  3op.  Subm.  9ieiner  in  ©railgpcim  gegoffen.  ^on 
ben  alten,  melcpc  1815  in  einem  3Bctterbronb  511  ©runb  gingen,  mar  bie  größere 
um  1591  oon  ©priftopp  ©lodengießer  gen.  fJloffenpart  ju  Slürnberg  gegoffen  unb 
tnig  ben  ©pnid):  ©otteg  ÜBort  bleibt  emig,  glaub  bem  mit  Spat,  mirft  felig.  Sie 
Heinere,  oon  ©ernpart  2acpaman  1501,  trug  bie  Flamen  ber  ©oangeliften. 

?lltertümcr:  Sie  fog.  ©ulenbutg  auf  feproffem  ^elg  in  einem  ©icppolj,  smifdpen 
gelben*  unb  ©eibenpäufer  9Küple,  ber  fHeft  eincg  tleincn  burglicpcn  ^aufeg;  ©age 
oon  brei  f^räulein  0.  Sloten,  bic  pier  gepauft.  3m  abgeg.  Steiler  SBifepart,  gegen 
SBotlmergpaufen  pin,  ftanb  eine  5lapcHe  sum  peil,  ft'renj.  3m  juepgloep  bei  ber 

$aulut,  Denlmälec  auS  Sütttemberg.  SogfUrn«.  6 


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82 


^agftfrei?.  Oberamt  Crailsheim. 


^clbcnmühlc  ipurbcn  Pfeile  unb  X»ot^e  gcfunben.  @in  ftetnere«  SWorblrcuä  fte^t  an 
bcr  ©tro&c  na(^  (EraiUheiin*  SoIIinerd^Qu)en  ift  baS  ©tein^auS  ber  glei^* 
namigcn  .^crren  abgcgangcn.  @8  ftanb  auf  einem  ®orfpning  über  ber  3agft,  norb» 
öftlich  oon  bem  SBeiler.  ®ie  Flitter  o.  SS.  erfc^etnen  non  1300  an  at§  ^o^ento^ifche, 
fpäter  branbenburgifd^e  2el)enäleute.  SSobpen:  jmei  golbene  Qiierbalfen  in  rotem 
©c^ilb,  auf  bem  |)elm  ein  geber^ut  ober  jmei  öiiffel^ömer.  1708  ift  ba3  ^efc^Iecht 
im  ÜDZannSftamm  au^geftorbcn. 

‘ffiviertöBacß  mit  ^rfienßrec^tö^aufett. 

^rieng bad^  (1091  ^^ricne^bac^),  ^farrborf  in  ber  ©bene  Iin!S  ber  3agft 
®er  Crt  gehörte  ju  ber  ^errid|aft  Soben^aufen,  bereu  93urgfiö  in  näc^fter  97öbe 
liegt;  tird^Iid^  jur  "ipfarrei  Öenbfiebel  biä  jur  Deformation,  loo  er  eine  eigene  Pfarrei 
betam.  3)ie  ÄapeHc  toar  bem  h^it-  Slnbrcag  gemeint,  nngeblid§  fd^ou  1282  non 
©lifabeth  n.  §ohcn(ot)e  geftiftet. 

2)ie  cn.  arrfird)e  ift  im  Xurmd^or  altertümli^;  bn§  ©d^iff  1725  neränbert. 
S)er  5h:cu5gelnölbe  o^ne  ©urten,  gebrücften  ^Triumphbogen.  SSeiter 

oben  geht  ber  TJurm  inS  Sldhterf  über.  3)ie  ©atriftei  nbrblidh  am  Gh^c  h^*t  ein 
3Tonnengelnölbe.  3m  ®hor  ift  ein  fteinemeg  SSanbtabernofel  mit  SSimperg  unb  gialen, 
im  ©iebelfelb  jttjei  @ngcl  mit  SDonftranj.  ©infadher,  gefchmarfnotter  TJTaufftein  non 
1595,  odhtedEig.  Stufen  (Srabfteine  ('Tpfarrer  3oh-  ©trebcl,  f 1630;  ein  JJinb, 
t 1612,  u.  a.). 

entert  Ürner:  Grabhügel  ber  Sron^ejeit  im  Gh^c  bei  Grfenbre^t§htiufen. 
©ol^c  au§  bcr  |>attftatt5eit,  mit  Grbbeftottung  im  ^eintenbufdh , Grlenholj  unb  ein 
gürftcngrab  im  Gidhroalb  bei  XricnSbadh.  Tlier  gürftenhof  mag  ju  Sobenhaufen 
geftanben  fein.  — ÖJcmäucr  fanb  fidh  auf  ber  .t^offtatt  beim  .^öfpelein,  hjohrfdheintidh 
nom  abgegangenen  ^of  Cbafper^he*"'- 

Grfenbredhtö häufen,  SSciler  mit  ©^lo^  ber  sperren  n.  ©eefenborf-^Tberbar, 
eine  SSiertcIftunbe  norböftlidh  non  STriengbadh-  2)a§  ©chlofe  ift  ein  einfndheg  ©ebäube, 
umgeben  non  einem  Graben.  Über  bcr  SThür  baS  SSappen  n.  ©cdfenborf  mit:  3.  ®.  ®. 
n.  ©.  1765.  Stn  ber  3nncnfeite  bc§  TJThorS  bie  3ahr5ahlen  1555.  1556;  über  einer 
©tallthür  SSoppen  n.  83erlidhingen  unb  n.  Grffa.  3m  13.  3ahrhuubert  fa^en  hier 
rittcriidhe  ^ienftmannen.  ©pater  |)erren  n.  GrailiSheini.  1525  wirb  Stafpar  n.  Gr. 
im  ©^lofj  überfntlen  non  ben  Säuern.  Gr  erbaute  nach  ^em  Ärieg,  ba  bic  alte 
Surg  in  ^Trümmern  lag,  baö  hintere  ^au8  ju  G.  TDie  n.  i^eibelfingen  ftettten  jene 
fpöter  wiebet  her. 

'^nteröeuf/lcttcn. 

iPfarrborf  an  ber  Dothach,  Welche  in  bic  SSÖrnih  fließt  ©imultanlirchc  jur 
heil.  ®reifaltigfcit  non  1830.  3n  bcr  Äapcßengaffe  ftanb  eine  unanfchnlidhe  StapeHe 
jum  heil-  3afob,  1699  al§  „öuhercä  Rirdhicin"  ben  Äatholifen  eingeräumt,  ©ie  foH 
non  einem  SSilbcrer  geftiftet  unb  mit  einer  5?ettc  umgeben  geWefen  fein. 

©chlof}  bcr  f^reiherren  n.  ©cefenborf^Gutenb ; ein  SieredE  non  einfacher  Sau* 
art,  nerpuht,  mit  innerem  .fpof,  um  ben  ein  Gang  in  jWei  ©tocEwertcn  läuft.  Über 
ben  Graben  führte  früher  on  bcr  ©übfeite  eine  ^ngbrüefe.  ®er  Deft  eine^  "Xurmg 
fteht  an  ber  ©übofteefe  ber  UmfaffungSmaucr.  3m  Grbgef^og  beg  nörblichen 


iJBalbt^ann. 


83 


ift  bie  5?aVelIc,  1603  erbaut,  mit  jhjci  gotifd^en  genftern,  in  beren  eines  eine  SBappen» 
fd^eibe  eingeloffen  ift.  @S  ift  baS  SBappen  beS  SobanneS  ^feutt  anno  1623;  unten 
eine  ©aubab  unb  jtuci  Jütten  alS  |uinbemärter.  Sfonjel  non  ©tein,  in  iRenaiffance» 
formen  mit  bur(bbrodbenem  SPZofemerf  am  (^elänber  ber  Stre^pe.  9?or  ber  ÄapeHe 
ein  SRenaiffanceportaf.  Cb  bie  |)erren  0.  3^eufftetten  im  13.  unb  14.  Sa^rbunbert 
hier  ober  im  bapriftben  3Duifftetten  gefeffen,  ift  unfidber.  2)aS  b'ef'Qe  ©dblofe  ift  non 
•^eter  2>re(bfcl  auS  ^infelSbübl  bem  5)orfberrcn  1603  erbaut,  ©n  8cfibnncbfoIger 
fott  eS  na(b  1709  ganj  neu  erbaut  f)abm,  bo^  loar  fcboit  1699  ein  Saumeifter 
barin  tbätig.  Ilm  1750  fam  eS  in  Sefi^  beS  preu&.  ©ebeimen  9RatS  n.  ^feil,  beS 
geiftlicben  2ieberbi^terS.  2)aS  ©cblo^  entbölt  toertnotte  93Ubniffc 

non  dürften,  baninter  eines  non  ^riebridb  b.  @r.,  ®efdbenf  beS  ÄbnigS  an  ben 
©rafcn  ^feil;  jmei  fdböne  meffingene  g^iierbörfc  auS  bem  17. — 18.  3abrbunbcrt, 
alte  iöü^et  u.  bergl. 

Slir^Iidb  gehörte  ®eufftetten  ju  ©egringen  bis  1811  unb  inurbe  mit  biefem 
1558  enangelifcb. 

■^aCötßarm  (frübcr  Cannc). 

^farrborf  am  ®riiblbadb  im  @ebiet  ber  SSömi^,  „o«  ein  ©(btoaräUjalbborf 
erinnemb".  ^Htlobrifcber  Sefi§,  fpäter  unter  nerfcbiebene  SJefi^er  geteilt,  aber  unter 
branbenburgif^er  Cbrigfeit.  Äircbiicb  bis  1457  giliai  non  ßuftenau.  2)ic  itapeUc 
5um  beil.  ^gibiuS  beftanb  um  1400,  eine  5?aplanei  mar  1418  errichtet.  ©d)on  1528 
mar  ber  Pfarrer  enangelif^. 

®ie  en.  iPfarrfirdbc  liegt  auf  einer  ummauerten  ?lnböbe  im  ®orf.  2)cr  Sbor 
im  Xurm  b^t  ein  ORippenfreujgemölb  mit  ©tem  im  ©^lu^ftein,  eine  gra^enlonfole 
ift  erbalten.  9lu^en  am  %üxm  fiebt  man  ben  §lnfa^  eineS  mittelalterlichen  ©chiff- 
badbS ; oben  fleine  gotifdbc  Sanfter.  Hochaltar  in  Sorocfformen  ohne  Äunftmert,  mit 
Äalnariengruppe  jmif^en  rebenumranlten  ©äulen,  an  ben  ©eiten  ^etruS  unb  ^auluS, 
oben  baS  91uge  ®otteS,  unten  baS  §lbenbmabl  iSh*^ifti.  1725  h^ttc  bie  5lirche  noch 
brei  Elitäre.  SluS  bem  15.  3ahrbunbert  ift  ein  ©^nihbilb  bcS  91gibiuS  er* 
holten,  renoniert  1805.  Sin  ber  Äanjel  finb  bie  (Snongeliften  gemalt,  17. — 18.  Sohr« 
bunbert.  3n  ber  Äirdbe  finb  jmei  C^rabbentmäler  non  ©tein:  1)  ÜRorluS 
Berlin  ju  SßölberSbub,  f 1575.  SRittcr  in  noller  ©eftalt,  oben  5h:eu5gruppc  in 
SRelief ; arabeSfeS  glöcbt’mflntent.  2)  ^ a n S .f)  o f e r (?).  ©pötgotifche  9litterfigur  mit 
fRofenlranj  unb  ©trau^enfebern  auf  bem  .^aupt,  in  ben  ;^önben  SRofenlranj.  SRadb 
ber  DrtSfage  mar  ,^anS  ;g>ofer  5u  9lötSmeiIer  gefeffen.  ©teinmehmarle  (92r.  8).  ©ro^c 
©lode:  ibefuS  nacarenuS  rej  iubeorum.  bembart  la^aman  goS  midb  1514.  5Ueine: 
1482  mit  bcrfelben  Snfcbrift.  SRittlere  1784  gegoffen  non  Sob*  ©mft  ßbfch  in 
(£railSl)eim;  mit  rubmrebigen  9ieimen  einer  gm«  ©eniorin,  beren  ©atte  biefe  „©enior 
^ribcrico»  unb  Äarolinenglodten"  geftiftet  1)01-  3)raufeen  onf  bem  ölten 

f^riebbof  ©robbenlmal  ber  ^farrfomilie  .^ogen  auS  bem  norigen  3abrbunbert  unb 
ein  Äinbergrabftein  mit  jmei  giguren. 

Slltertumer:  Sn  9lötSmeiler  foll  ein  §errenbauS,  im  9?appetSboIä  ein  ©^lofe 
gemefen  fein;  jiemlidb  niele  abgegangene  Crte.  SBeim  Subenftein  foll  ein  Suben* 
firchbof  gemefen  fein. 


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84 


Oaflitfrci«.  Cberomt  (£raU*^eiui. 


^5*cipcvti>ßofcit. 

2)orf  im  bc§  9iciglerd6öc^«.  ©c^ürtc  jur  ^fnrrci  ©timpfarf), 

feit  ber  9icformation  ju  ber  üon  Seftgnrtd^aiifen.  Stird)icin  jum  ^ci(.  ®corg,  im 
3)orf.  ©piitfiotiid^cr  6()or  mit  0tcrnöcmölbe  uiib  5h)ci  ungefüttten  ©pi^bogenfenfterd)«! 
im  STurm.  3m  brcij5igjö^rigcn  Strieg  umr  bo^  Stird^lcin  fü  „jergangen",  bafj  Bei  ber 
Slirdpoeibprebigt , bie  ber  Pfarrer  im  ?Htar  ()ielt,  bie  iiieute  unter  freiem  .^limmcl 
ftonbcit.  1671  löurbe  ba§  ©d^iff  luicbcu  ^crgcftetlt  mit  ,£">ilfe  au^märtiger  Söeifteucrn, 
1878  baä  Sd)iff  ermcitert.  Dioden  uoii  1759  (3.  Söfdj  in  SrailS^.)  iinb 

1821.  3n  ber  Snfriftei  brei  fpätgotifc^e,  ueugefapte  ©dinipbdber:  ©t.  DttUio, 
2)iafon,  ^i(ger(?). 

®eim  ftüf  iKi^bod)  ftcl)t  ein  ©tciidreuj. 

■göcllcjartsißaufen  tntt  c^oßv. 

S)a§  ^4^forrborf  liegt  in  einer  (£inlnid)tung  ber  .f>nrbt,  am  ipammerSboc^. 
S)cr  )oeftIid)e  ^eil  ift  nrfprünglu^  ein  Ssorf  für  fid),  Sidnrt^l)Qufen.  5fö.  ^ci^t  1274 
Ufperdljufen,  bann  Ufferg^.,  1512  SBeffcr§b-  Äird)e  erljiilt  1254  einen  ?lblQp= 
Brief;  einft  BUbete  SS.  moBl  einen  ^fnrrfprcngel  mit  6rml4^eim.  9ieformation  1525. 
2)aö  Dorf  gehörte  ju  ber  .^■»crrfdinft  V'oBr,  nndjmalä  teilte  bie  ^err* 

fdiaft^ucrljältniffc  mit  Srail^ljcim.  Die  Umgegenb  mar  nodj  im  16.  3a^rBunbert  üBeran^^ 
molb*  nnb  milbreid),  bie  SD^orlgrafeu  l)iettcn  l;icr  grope  3ngben  ab. 

2irfnrt§Bmife»  tuar  Bid  1838  felBftänbig  unb  Bi§  1562  jiir  ^forrci  S'rail^Beim 
gehörig.  Drtgabcl  im  14.  unb  15.  3al}rl)unbcrt,  mn^rfdieinlid)  ein  3'weig  ber  Herren 
oon  ®oIbbad);  SSappen:  eine  J^elge  quer,  .^•»elmjiet  ein  mit  einer  geige  Belegter  glügcl. 

Die  eu.  '^f arrfircBe,  ©t.  S0?nricn  gemeint,  ift  im  IS^or  fpätmittelolterlidi,  im 
©d|iff  oon  1610.  Der  (Spor  Bcftcljt  an§  bem  llnterftod  bc3  Durm«  nnb  einem  brei* 
feitigen  ^^olpgontcil,  an  roeld}cm  eine  ©treBe  ftel;t.  Der  Binlere  Dcil  beS  ßl;or3  ift 
aU  ©afriftei  bnre^  einen  SScrfdjlag  abgetrennt.  Der  ganje,  geräumige  ß^or  I^nt  ein 
Slippcngemölb  mit  Drägern,  bie  in  graben  enbigen.  Sin  ben  ©dilufjfteinen  ift  eine 
Daube  (?)  unb  eine  9?ofe.  Die  genfter  cntBcBrcn  bc§  SliapmcrB.  ©teiler  Drinmp^* 
bogen.  Der  ad)tecfige  Deit  bes  Dunn§  mit  bem  ‘fl  nufgefe^t. 

3n  ber  ©afriftei  ftel)t  ber  ©darein  bcö  el)cnialigcn  .^odjaltard.  3m  ©darein 
ein  gefdjiiibteS  ^od^rclicfbilb  ber  9)?aria  mit  bem  Äinb.  ©ie  ftc^t,  ftarf  geneigt,  auf 
ber  äl^onbfidjel  (mit  ©cfic^t).  Da§  Ä’inb  Böll  einen  Slpfel.  Die  glügel  f)aben  innen 
ÖalBrcliefBilbcr,  auBcn  (^emälbe.  DargefteHt  ift  innen:  1)  bie  95erfünbigung ; 2)  bie 
@ebnrt  (iljrifti;  3)  bie  iöefdpieibnng  S^rifti;  4)  fc^It  Sei  ber  Serfünbigung  ift  bie 
finblidje  Silbung  ber  Dppen  unb  bas  gotifd)e  Saumerf  im  .^intergrunb  bemerfenö* 
mert;  Bei  ber  Geburt  Bringt  ein  ©nglein  Söinbcln  Ijcrbei.  Slnpen:  1)  bie  Semtä^lung 
ber  ©Itcrn  SWariö;  2)  Daoibö  Sifion  oon  ber  iniBeflcrften  (ämpfängni^  SDiariä;  3)  bie 
Serlübung  Sofep^S  unb  SO?arien^;  4)  bie  Sifion  beä  Sluguftu4  unb  bie  ©ibpüe 
(Bi§l)er  fnlfd)  gebeutet  aB  SJ^ariä  ^immclfo^rt  ober  SotioBilb).  Die  Sifion  Daoib§ 
ift  fo  gefc^ilbert;  @r  liegt,  mit  ber  Strone  auf  bem  ^aupt,  im  Sett,  oor  bem  ein 
groper  Scnc^ter  ftel;t;  oben  erfd^eint  9J?aria  al^  Slinb  mit  Siup,  im  97imBn§.  Die 
Sifion  be§  Slnguftu^  fo : Sin  Slbnig  fnict,  bie  S?rone  l)at  er  abgelegt,  neben  ipm  ftept 


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9Beftgart9^aujen  mit  !üo^r. 


85 


ein  9)?ann,  eine  SWatrone  unb  eine  Sungfrou,  alle  fc^en  betoegt  nad§  oben,  n>o  ganj 
fern  in  ben  ^BoHen  bie  t^ronenbe  SUiaria  mit  bem  Stinb  erfd^cint;  im  ^intergrunb 
ein  ^D^ccr  mit  ©d^iffen  unb  9)ergen.  JReiäüoß  finb  bie  bcfc^cibcne  ^wno 

bei  ber  95ermnI)Iung  unb  bie  jungfraulid^  befangene  9J?nrin  Bei  ber  SSertobung,  fie 
trügt  im  iöentcl  i^ren  ^fnlter.  finb  „geluanbte,  mit  miniaturartiger  f^cin^eit  ou^» 
geführte,  gciftuolle  unb  farbenfrifc^c  ©emntbe".  (Stefjplcr.)  Stuf  bem  <B(^rein  fle^t 
eine  gef^nibte  ©ruppe  ber  $ieta;  ber  urfprüngtid)c  Stuffab  fepit,  ebenfo  bie  tßrebetta. 
®er  ganje  Schrein  ift  eng  mit  bem  öon  Sronnijolsbcim  in  S'JiirnBerg  uenonnbt. 

3n  einem  ber  ßporfenftcr  ift  ein  @tüd  ©lagmaterei  erhalten,  eine  ^ei(.  iRatparino, 
no^  im  Stite  ber  ^riipgotif. 

Stn  ber  SJorbmnnb  be§  ifi  ein  berftiimmelte^  SBanbtabeniafel  ou§  ber 

©pQtgotif.  Sie  Stifte  mirb  eingefaßt  üon  jtoei  ©öulenpaaren  auS  gewimbencm  Slft» 
roerf,  jmifc^en  beneu  jwei  fd^önc  @ngclgfigürd§en , baä  eine  lautenfd^tagcnb , ftcbeiu 
Über  ipr  ein  Sklbat^in  ou«  fjrauenfd^upen  (auigebogenen  SBimpergen)  unb  barüber 
2)?afimcrffenfterb(cnbcn  mit  Rialen,  3Wif(f)en  benen  ein  ©rbnrmbebUb,  S^nftwS  in  feinen 
SBunben,  angebrad)t  ift  SU§  Krönung  eine  biä  jur  Sede  reid^enbe  Kreujbtume.  Sie 
Kanjei  jeigt  an  ber  S3rüftung  bie  berb  gehaltenen  Figuren  ber  Uier  ©üangeliften,  babei 
bad  0teinmebäcichen  (91r.  9)  einc^  H.  W.  S;  am  Sreppengclünber  bie  SBappeji  unb 
Snitiolen  be«  äKorfgrafen  Soat^iin  ©mft,  bc8  Slmtmannö  §an§  Stfbr.  ö.  SBolfftein, 
be?  Kaftncr^  SBolf  fjeofdj  unb  beä  ^ifjfarrcrs  Sep  nebft  ber  SahreSjapI  1611 
unb  bem  3)tonogramm  M.  S.  HP.  (f^tir  SJJelcpior  ©chmib  üon  ^eilbroim  — f.  Krailss* 
heim  — f^eint  bie  Slrbeit  ju  berb.)  Ser  Saufftein,  in  eleganter  achtfeitiger  Kelchform, 
trügt  bie  SRamen  ber  ©uangeliften  unb  bajiuifdhen  biefetben  Soppen  mic  bie  Kanjel 
unb  bie  3aht  1610.  S3on  ben  ©loden  finb  jmei  üon  Soh.  Seonh.  Böfch  au8  ÜJtor^« 
bnch  1751  gegoffen,  bie  fleine  1780  üon  3oh.  ®rnft  Söfdh  in  6raU«h«m. 

Slupen  an  ber  Kirche  ftehen  ©rabfteine  auS  bem  17.  3ahrhunbert,  barunter  ber 
beS  Dberförfter?  Soh-  Stummel,  f 1754,  hüb)«hc  Slrbeit  beS  ^ilbhauerS  Stif.  Stittcr 
üon  5Hr<hberg. 

Slltcrtömer:  3m  ©rnitcnf^Iag,  nohe  ber  ©trofec  nach  9leuhau§,  liegt  ein 
unbehauener  ©tein,  auf  roeldhem  ein  ßlcidh  einem  Kelch  ohne  eingehauen 

ift  Sie  ©age  erjühlt,  ein  im  Kampf  jum  Sob  ücriüuubeter  König,  ber  üon  SinfeU» 
bilhl  hfi^  gefommen,  h<J^c  h^^J^  t)a3  Slbenbmahl  empfangen.  Stm  „öottenplap"  liegt 
beim  ©ach  ein  ©teinlreu^,  ein  anbere^  bei  Dfenbach  (alt:  Offenbach),  unb  eines  beim 
^irtenhouS  ju  öidürtshö«f«n.  Slm  hinteren  ©ec,  öftliih  üon  S.,  finb  SWauerfpuren 
eines  fleinen  ^aufeS  mit  Sali  unb  ©raben ; nach  ber  ©age  ftnnb  ein  ©dhlo^  bafelbft 

Sluf  bem  beroalbeten  ®ergfegcl  über  bem  Seiler  Sopr  ftanb  bie  Surg  Sllten« 
Sohr  (Sarc  b.  h-  Sohnfip),  einft  ©ip  cincS  ber  bebeutetibftcn  ©belgcfdhlcdhtcr  Si^antenS. 
SaS  ©emüuer  ift  üeridpounben,  aber  ber  ©raben  toohl  erholten.  Saooc  behntc  fidh 
auf  bem  ®ergrüdcn  nach  ©öboften  gegen  ©dhüttberg  h»«  ein  lodter  SJorhof.  Sie 
löurg  muß  fd)on  5U  ©nbe  beS  13.  3ahrhunbcrtS  abgegangen  fein.  ^Jo^^tan  galt  ber 
©erg  ju  Sohr  als  3n^ehör  üon  SrailSheim,  toührenb  er  juüor  SJtittelpunft  einer 
^errfdhaft  gelocfen  mar,  bie  biefeS  mit  umfaßte.  Sie  Herren  ü.  6r.  maren  SepenS» 
leute  berer  üon  Sopr.  3rmiugort  ü.  Sare  um  1100;  Konrab  ü.  S.  1142,  S3niber 
SalterS  ü.  Sobenhoufen;  ©ifo  1221,  mahrfd)einlich  ein  S3rubcr  SolfrabS  ü.  Kroutheim 


86 


3aflftftei§.  Oberamt  ßraiUbcim- 


uub  Äonrab^  t.  5Jüngenfc(^;  at)o  ein  njeitöerjtueigteg  ©efd^Ied^t.  9?acf)  ber  Surg 
Co^r  nannten  fid^  qu^  SKinifterialen,  bic  im  2Bap|)en  einen  ^eb^  führten  glei^  ben 
Herren  0.  5lre§berg. 


^if6ettPeitt  mit  ^äCöersßuß. 

®qS  ^forrborf  S5S.  liegt  auf  fanbiger  unb  ioalbreid^er  ^od^ebene  äh)i)d^cn  ber 
2)cufftetter  imb  ber  Jied^enberger  9lot^,  auf  bet  europäiid^en  SBafferfd^eibe.  ift 
eine  junge  Siiebertnifung,  im  16.  3a§rbunbert  nod§  „^um  toilben  ©tein"  (b.  i.  ^18 
in  ungeboutem  ßanb)  ge^ci^en.  gehörte  nac^einnnbet  ben  ißölfer  (1482),  ©d^mabä» 
berg,  ^appen^eim  (1545),  Änbringen  (1605),  feit  1662  ben  $ofer  to.  Sobenftein  auö 
®inJeläbü^(.  3>ie  Äopette  ju  ©t.  Martin  gehörte  jur  2)eutf(^orbend»^farrei  2öeibel» 
bad§  (®Qpem).  1591  mürbe  üon  ©rlinger  n.  ißappeni)eim  eine  eu.  Pfarrei  errichtet. 
®on  ben  5tnöringen  mürbe  oud^  ^ier  ©egenreformation  betrieben.  1668  mürbe  micber 
eine  en.  Pfarrei  errichtet  unb  bem  ®efanat  ^uc^tmangen  jugeteilt.  Die  Äirc^e  mürbe 
1766  neu  gebout.  Der  normolige  6t)or  im  Durm,  je^t  ©afriftei,  ift  älter.  SSon 
ben  OUoden  ift  bic  eine  1780,  bie  anbere  1795  gegoffen.  Die  Sbird^c  befi^t  ein 
gefc^IageneS  SKeffingberfen  mit  ben  Figuren  öon  Sofua  unb  ffaleb  nebft  ber  Draube 
unb  einer  mebrmaU  mieber^olten  3nfd^rift  oon  ficben  53uc^ftaben.  ©in  pbf^er  S?el^ 
öon  getriebener  ?lrbeit  ift  bejeid^net  ©.  |).  95.  ö.  1750.  ©rabfteine  ber  .^ofer 

0.  ßobenftein  quö  bem  17.  unb  18.  Sn^rbunbert. 

Da^  (S^lo^  ber  ^rei^erren  $ofer  ü.  Jdobenftein  ift  ein  ^Jenaiffnncebau  be3 
17.  SalK^unbcrtS,  mit  biefen  SKnuern  unb  e^cmnlS  mit  oicr  ©dftürmen,  bie  nun  ob» 
getragen  finb.  §lber  noc^  f)at  e^  feine  ^mei  öcr5iertcn  Drcppengiebel  unb  oicr  ebenfo 
gegiebelte  Dac^erfer.  ©in  öoläbau,  ber  früher  an  ba§  .^auptgebäube  ftiefe,  ftanb  auf 
bem  ©riinbe  eines  abgebrochenen  DurmeS. 

Der  5?appelbufdh  unter  bem  Pfarrhaus  erinnert  uieüeicht  an  eine  abgegangene 
ÄapeHr. 

XSälberShub  (9BaIberichS  ipube),  norbmeftlich  oon  SBilbenftein,  mitten  im  SBalb 
gelegen,  mirb  1319  genannt.  Der  Drt  befteht  auS  smei  getrennten  Deilen,  bem  <£chlo§ 
uub  bem  SBeiler,  bie  auch  firchlich  gefd^ieben  maren.  SllS  Sefi^er  oon  SB.  erftheinen 
im  16.  unb  17.  Sohrhunbert  bic  Berlin  Oon  Dinfel§bitt)l,  bie  in  SBolbthann  i^r 
öegräbniS  <Sdhlo^  mar  ein  meitläufigeS  ©ebaube  mit  brei  f^lügeln, 

eingefaßt  oon  oier  Dünnen,  bic  nun  ade  abgegangen  finb.  Sn  ber  norbmeftlid^en 
©die  befanb  fid^  eine  <3dhlo|fapcüc.  Der  öof  mar  nach  @übcn  offen,  aber  eine 
iWnucr  mit  Dhor  unb  ein  ©raben  umgab  baS  ©anje.  Slm  ^ofthor  fteht  1780  unb 
baS  marfgräflidhe  SBoppen.  Sn  einem  ©tad  ift  5U  Icfen  1561.  ©in  ©tein  mit  bem 
SBirppen  SBolf  Dietrich  ©erlinS  unb  feiner  ©attin,  geb.  ©UrichShaufen,  unb  ber 
1615  ift  in  ber  SBanb  neben  bem  Dhor  oermouert.  SSor  bem  ©^lo^  fteht  eine 
alte  Cinbe. 


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©beratnf  (Sntuangcn. 


SJcjiri  ift  in  bcr  ^auptfac^e  ba2  oormalige  gürftentum  ©önjangen. 
3)a5U  lamen  $cilc  ooii  bem  ^ürftentum  JÖttbigen,  2)eutf^orben8gcBicte  «.  o. 

Xic  uorbnjeftlic^c  ^olfte  ift  Äeuper^ügcllanb,  bie  fog.  GUtoanger  Serge,  bie ' 
füböftlid^e  ^älfte  5umcift  öiagpöd^en.  9Iu(^  bie  5^rraffc  beä  njcifeen  Suro,  ba8 
^ärbtfelb,  toirb  im  «Silben  no^  geftreift.  Gin  füböftlid^er 
beden  hinein.  ?tn  feinem  9tnnb  ^in  läuft  bie  grofec  Sffiafferfd^eibe. 

ihuperbcrglanb  mit  feinem  Sanbboben  unb  feinen  Bi^tentoölbern  ift  nod^ 
^eutc  bünn  beoölfert;  menige  Dörfer,  niel  me^r  SBeiler  unb  ^dfe  — 9?obungen  beS 
ÄlofterS  GUmongen  — unb  Sagemühlen.  2)a2  ift  ber  „Sirengrunb",  ber  SReft  be§ 
großen  SöalbS  Sirgunna,  ber  in  ber  Slarolingerjcit  öom  Äo^er  biS  jur  fränfifd^en 
Hiejat  reifte.  Äeine  Spur  oon  oorgefchichtiither  Seuölferung,  toenn  man  nid^t  bie 
alten  SRaturlpege  bafür  gelten  läfet,  bie  abfeit^  t»on  heutigen  SBohnungen  ftnnbentoeit 
auf  ^bhenrücten  hiuluufen.  5)iefe3  improbuftine  SRabeitualblanb,  eine  Silva  Hercynia, 
haben  auch  ÜRömer  mit  ihrer  rätifdhen  Grenjmar!  umgangen,  tnag  nicht  ou§» 
fchtiefet,  ba§  etwa  öor  bem  Sime§  ber  SBalb  niebergelegt  war  in  einem  Streifen 
öblanbä,  unb  ba§  anbererfeit§  bcr  gange  fog.  üimedwinfel  weit  über  ben  Saib 
hinauf  im  Sereich  ber  römif^en  iöZacht  tag.  5)er  bftlichc  Xeil  bcr  GUWonger  Serge, 
Weniger  gerflüftcl  alg  ber  Weftlidhe,  geht  über  in  ben  groben  „Sanb“.  Stn  bcr  9Rorb» 
Weftede  beä  SSalbgebirgeS  Hidft  bie  3!annenburg  in3  reidhe  hÖ^^if<^e  fianb  hjuoug. 
SWittelpunlt  ber  SJälbcr  linfS  ber  Sagft  ift  bcr  Röhenberg  mit  feinem  Heiligtum; 
rechts  ähnlich  Gümberg.  5)ort  beginnt  ber  ÄuIturfreiS  ber  alten  IRei^Sftabt  f)atl; 
hier  ber  oon  2)infctSbühI.  5tm  beften  ift  baS  Sanb  bo^  nach  SRieS  h^  uuf* 
gefchloffcn. 

3)ie  ipodhflächen  beS  StIboorlanbS  fomt  ben  SuSläufem  bei  SRcuIer,  Gtlwangen 
unb  Glienberg  finb  mit  ihrem  Sehmboben  uraltes  Slderbaulanb.  S)a  liegen  bie 
fettifdhen  ober  altgermanifchcn  Grabhügel  unb  bie  goEif^en  9tcgenbogcn|chüffcIchen ; 
bie  rümifdhnt  SWicberlaffungen  unb  bie  alemannif^en  Urbörfer  mit  ihren  Sippennamen, 
fowie  bie  ^cim»Crte  ber  frönfifchen  B^t,  mit  ihren  DReihengräbeni  unb  3^otenbäumcn, 
SBaS  ber  Sanbf^aft  Gharalter  unb  Stimmung  giebt,  finb  neben  ben  §tuSbIidcn  auf 
bie  Suraberge  bie  .Reiben  mit  ben  alten  Gichenbaumen  unb  ben  Spuren  ehemaligen 
SnbauS.  Seichte  GeWÖffer  rinnen  in  gang  flachen  SDlulben. 

2luS  bem  braunen  3ura  Wirb  gu  SJefterhofen  u.  a.  D.  bcr  gelbe,  eifcnholtige 
Sonbftein  gebrochen,  Welcher  in  ber  Halencr,  GEwonger  unb  Sopfinger  Gcgcnb  oiel 
als  Sou»  unb  SJerfftein  gebraucht  wirb,  obwohl  er  leicht  oerwittert. 


88 


Cbcramt  (flluianflen. 


5?or  bcm  ©ebir^Stoaü  bcr  'ÜUD,  bcr  tinc^  bem  5Rie^  ^in  tief  jerrüttet  ift,  ftet)cn 
iüic  üorgcfc^übcne  ^often  ber  ^ombcrQ  unb  ^ovftberg,  Spf  unb  .^o^enbalbern.  5tiif 
ifinen  unb  bcm  §tl6rnub  fdbft  Ing  dnft  ein  Slrnnj  üon  iitterlicf)en  Burgen  neben 
unb  in  alten  ?lbfcf)nittmä[(en.  ^leutc  ragen  allein  noc^  bie  2)eutfd)orbcneucfte  Mapfen* 
bürg  über  i?aud)l;eim  unb  ba§  ^ürftcufd^lob  93atbcrn  über  empor  (beibc 

Sdjiöficr  fdjon  im  D^l.  9?crc#bcim). 

entert  Um  er.  ®orrömifd)e:  S5ie  Ölteften  ?lnficbelungcn  im  ®e5irt  merben 
uns  burd)  ©rabbügcl  angejeigt;  alle  liegen  ouf  ben  i^iaSflac^en.  ®urc^tt)eg  finb 
cö  S'rbijügel;  unb  jmor,  foroeit  befannt,  mit  oerbrannten  ßeidjen.  SBa^rfc^cinlic^  finb 
barunter  foldje  nuS  ber  iSteinjeit,  luie  fie  (nad^  u.  ipölber,  gunbb.  II,  @rg.*.^., 
S.  19  ff.)  in  bcm  Sanbftric^  oom  öl)ringer  bis  jum  9?ereSl)cimer  iöe5ir!  öorfommen, 
am  bid)teftcn  bei  8d)cd)ingcn  unb  SBafferolfingen  unb  bei  Verfingen;  fie  cntl;altcn 
neben  ideid)enbranb  nur  Siefte  öon  S^^ongefü^en.  ?luS  bcr  älteren  Srongeseit  ift  ein 
|)ügcl  bei  9löf)lingen,  morin  ein  fd)öncS  löronjef^tocrt  ber  ©taatSfammlung,  nod) 
mit  SRcftcn  üon  bcr  .^oIg=  unb  ^ebcrfd^cibc,  gefunben  lourbc;  unb  berjenige  auf  bcr 
9Jcun^cimer  .^leibc,  morauS  gioei  fJlabuabeln  unb  eine  3lrmfpirale  üon  öronge,  aber 
feine  ©ererben  erljoben  mürben.  S)ic  .^ügelgräber  am  Samberg  bei  '.pfa^Ibeim  bnben 
iörongefebmud  uub  (Sifenrefte  fomic  Urnen  unb  ©t^üffeln  ber  »'pottftatter  9lrt  ergeben. 
3n  bcm  ^aiftcrl)ofcner  ®rabl)ügcl  follen  SWüngen  gefunben  morben  fein,  diejenigen 
bei  dalfingen  ergaben  Sifentcilc  (®i(^el  u.  ?(.)  unb  dbongefä^e  ber  La  T6ne-  (ober 
bcr  fpäteren  ^o(Iftatt=)3dt,'’  üon  bcfc^cibcnem  (if)arafter;  feine  SSaffen.  döpfererbe 
gab  cS  in  bcr  5Rü^c. 

©rab^ügel  finb  in  folgenben  2Karfungen  aufgenommen  (üon  SDZajor  5.  d.  ©feiner, 
üergl.  gmibb.  IV): 

da tfingen:  30—40  |)ügel  im  'föalb  23agenbarb,  1820  untcefud^t  üon 
^rofeffor  ^reubenreidj  (SßJürtt.  3ol)rb.  1823);  1900  üon  SWeb.=9^at  .^ebingcr. 

(Sef:  3 ^ügel,  abgetrogen,  auf  bcr  .^Icibe,  1 km  nörblid)  üom  Ort. 

^ranf ciircute:  3m  2SaIb  ©dpoiebcrii^  1 ^üget. 

®eiSlingen:  a)  ©ruppc  üou  15  .^ügeln  im  f^clb  Seblc,  nörbli^  an  ber 
Strafec  nac^  S(lZarft=Cf fingen,  V*  km  öftli^  üon  ©eislingcn.  — b)  Gruppe  üon 
5 ^iigeln,  moüon  1 jenfeitS  ber  (Strenge,  im  f^elb  ©piflen.  Uleibe  (Gruppen  faft 
gaiig  cingcebnet. 

Ipaifterpofen:  ?luf  bem  ^nrbbüpl  nörblic^  üon  .^aifter^ofen,  nape  am  SimeS 
1 .^ügel,  unterfucl)t  um  1820  (03t.  ©.  326),  abgetragen. 

^ettelberg:  3n  ben  Settenmiefen  2 ^ügel,  eingecbuct. 

9?eunpeim:  9(uf  ber  .^»cibe  bei  9Jcunftabt  1 .f>ügel,  genannt  ©djlöple,  1885 
unterfud)t  üon  ^rof.  Äiirp  in  Sllmangen  (0®.). 

9?orbpaufen:  a)  3m  SSalb  ^unbSrüden,  gu  beiben  ©eiten  ber  ©troRc  nac^ 
®eiSlingcn  12  .^ügef.  — b)  3m  SBalb  lltärcnbnljl  bei  (Sllrii^Sbronn  4 ^)ügel, 
meiterc  über  bcr  ®rcuge. 

ifjfaplpeim;  3lm  3bmberg,  auf  ber  .^eibc  2Ö  |)Ü9eI,  unterfudjt  um  1820 
üon  f^reubeureic^  (29.  3al)rb.  1823),  1883  üon  '^rof.  ß.  ÜDJaper  (02k),  1893  üon 
Dr.  9)?.  SScigel  üon  Öerlin  (f^unbb.  IT,  ©.  27).  fvunbe  in  ben  9J?ufeoi  gu  ©tuttgart, 
97üniberg  unb  2terlin  unb  im  ^riüatbefi^  (©tein^arbt)  gu  (Sllmongcn.  3*  öcrebnet. 


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^Utertümcr. 


89 


$Rö^üngcn:  a)  ?fn  bcr  Strome  nad)  1®A  SJo^tiiigcn 

liegen  im  ^elb  linfg,  im  „ipängle"  5,  re^tg^  an  bcr  9?icb^albe  1 ^ügel,  alle  faft  gans 
cingeebnet.  — b)  Dfllic^  von  ber  Straße  nac^  Slittingen,  im  ®alb  auf  bem  93erg= 
rüden  (beim  33ilmling)  liegen  bielc  .^ügel,  einer  unterfud)t  um  1820;  bal)er  bas  Stutt» 
garter  Sdjtöcrt  (5lbb.  bei  Sinbenf^mitt,  filtert.  l;cibn.  ®orä.,  ®.  I,  3,  3laf.  III,  2; 
nergl.  |v»nbb.  VII,  S.  20). 

Ü)?.  Xann^aufen:  a)  3m  ®ie|lob,  tnefilid^  non  ber  Straße  nad)  Cber* 
fd)ncibl)ctm  finb  4 große  §ügel,  3 tocitere  im  freien  gelb  finb  foft  cingeebnet.  — 
b)  3m  .f)eiligemoalb,  1 km  füböftlii^  oon  ©erg^cim,  finb  12  |)üget. 

3ibplingen:  3n  ber  ehemaligen  „oberen  .^cibe"  bei  ©eiglingcn  mar  1 §ügel. 
^Hußerbem  mirb  ein  ©rabhügel  auf  ber  ©eftl)äufer  öeibe  angegeben  (CS. 
S.  327);  unb  merben  meiterc  Hügelgräber  ober  auch  glachgröber  auö  altgermanifcher 
3cit  oermutet  in  ben  Öfter  hölzern  bei  ^fahll)eim  unb  bei  9töf)^i‘’9cn.  ®in  ©rab* 
hngel  ift  oiclleicht  auch  ber  fog.  öurftel  am  bei  !s)leunhcim. 

©in  prähiftorifdher  ^}lbfd)nittmall  ift  mol)l  auf  bem  Äönig^bühf,  einem 
^Iboorfprung  ob  fionchheim.  2)ie  Söefeftigung  h^t  große  ''Khnlidhfeit  mit  bem  Stürjel 
bei  ©ffingen,  051.  9lalcn.  ©in  Ouergraben  gegen  bic  Hochfbichc  unb  ein  jloeiter 
oor  ber  S))ißc.  ®ie  Seitentoänbe  be^  bajmifchenlicgcnben  Öurgfclbcö  finb  tünftli^ 
oerfchörft,  bic  eine  auch  burch  einen  SSall  oerftärft.*) 

?llä  uralten  Opfer  ber  g,  ber  übrigen^  leine  Spuren  oon  ®efcftigung  jeigt, 
betrachtet  ^aulul  b.  3-  ben  .Röhenberg. 

©aUifchc  SWün^en,  fog.  9\egenbogenfchüffcldhen,  finb  jn  Such,  ©tlenberg,  ©tt= 
mangen  (Boji),  Schönberger  .^of  bei  9teulcr,  Schtoab^berg  unb  angeblich  511  Xhann-^ 
häufen  unb  SBefthaufen  gefnnben  morben  (gunbb.  VII,  S.  43;  OS.  355,  160,  744). 

Über  üorgefchichtlichc  Slderbccte,  H^djädcr,  f.  unten.  Über  fog.  Gelten» 
mege  be^gl. 

fHömifdje^:  Somohl  eine  große  .Heerftraße  (biejenige  ber  ^fß^ntingcr  ^^afel  ?) 
qU  bic  rätifche  ©renjmaner  burchfehneiben  ben  Sejirf. 

I)er  2 im  eg,  oon  .Püttlingen  herlommenb,  in  gernber,  norböftlicher  9tichtung, 
bricht  bei  Schloabgbcrg,  nadjbcm  er  bie  3agft  überfchritten,  nad)  Often  ab,  um  hinter 
3)atfingen  micber  in  bic  frühere  9iichtung  einjufchren,  ftradg  auf  S?eiltingen  ju,  über 
ÜRöhlingen,  ipfahlheim,  .palheim,  greihof,  !J)ambad),  ©d.  97ur  hinter  .^lalheim  macht 
er  ein  5Inie  nach  uußen.  Sei  9iöhtingcn  mirb  bic  9toth,  bei  ^fal)lheim  bie  Sc^ta 
überfeßt  ©r  beftanb  mie  im  Oberamt  ?talen  aug  einer  meterbiden  SOIauer  mit 
inneren  Spornpfeilern  unb  mar  ftcHenmeife  befeßt  mit  türmen  ober  2Bad)tftuben  an 
bcr  inneren  Seite,  ©in  größerer  folcher  9lnban  ftebt  bei  !I)alfingen,  jum  ^eil  aug 
bem  Soben  ragenb,  ©r  hotte  eine  Seitenlönge  oon  45  9iömcrfuß  unb  eine  3J?auer>^ 
bide  oon  4 guß  ohne  bic  ^feilcroorlagen,  melche  9?ifchcn  bilbctcn.  2)ag  ©emäuei- 
aug  Öiagfallplatten  mar  außen  mit  fd)önbehauenen  ‘jufffteinplattcn  oerflcibet,  in 
9teßmcrf  jmif^en  ben  ^ilaftern.  !£ic  fübliche,  innere  Seite  hotte  einen  5 m breiten 


*)  ^sie  'Iturgen  öronibcrfl  unb  laniieubiirg  fmb  wobt  uorbem  iRingnjftlle  aerocien ; oiclleicbt 
auch  bog  ?Ufc  'Scblofi  bet  tRofenberg,  'iteim  (^UiBangcr  Sebtofeberg  fpriebt  roenigfteug  bie  t!nge  für 
biejelbe  Itcrmutung.  ^ 


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00 


^ogftfrci'j.  Cberamt  ©Uroanflen. 


(Singoiig  mit  mäd^tigcn  X^oranfcrftcincn.  SOJan  fanb  bnriit  öru^ftüdc  öon  ©cfäßeii 
imb  Doii  einer  toeiblic^en  Söronscftatuette. 

95on  Äa  ft  eilen  am  Simc‘3  mürbe  ein  grofee^  nod^gemiefen  Bei  Suc§,  ein 
IleineS  bei  ^all)eim.  S)qS  erfterc  ift  Befc^rieben  im  Simeämerl  (Sir.  67).  liegt 
auf  ben  ^albenÖcfent,  einem  fanft  geneigten  ©elänbe  im  SSinfel  jmifd^cn  3agft  unb 
SlItbod§,  unb  ift  genau  orientiert  S)ie  ^ront  ift  gegen  Dften  gerid^tet  S)ic  ipaupt* 
aufgabe  beä  Sfaftett«  mar  jebenfattg  ber  ©d^u^  beg  3agftt|alS,  beim  in  biefem  mufe 
eine  ©tra^c  noc^  bem  $Iu«lanb  im  Slnfd^Iup  an  bie  oon  Slalen  ^erfommenbe  Siömerftra^e 
meitergejogen  fein.  2)ie  ©d)malfeitcn  meffen  139,5  m,  bie  iJangfeiten  151  m.  ©d^Iante 
(xeftünne,  2)oppeltbore  jmifi^en  türmen.  Slm  ©übt^or  fanben  fic^ 

nod^  ©tücfc  ber  2:§orinfd^rift  au§  ocrgolbeten  IBronjebu^ftaben.  2Jian  fanb  baS 
*i|3rätorium  mit  bem  ^i^orbof  (ber  fog.  ©jcrjier^aHe),  bem  Sltrium  mit  einem  ©d^ad^t; 
©aceöum  o^ne  Äeller,  baöor  Safen  für  Äaiferftatuen;  Xabularium  mit  ®ruc^ftüden 
einer  SOZincroaftatuc.  58cim  ^i|5rätorium  ftanb  ein  grof3Cg  ©teingebäube.  3n  einem 
9Irmamentariiim  an  ber  Siorbfeite  beg  Säger«  fanben  fii^  gegen  1000  ©efdjo^fpiben, 
bie  in  einer  Stifte  gelegen  Ratten,  ©ei  ber  9(Itbac^münbung  mar  ba«  ©abgebäube 
mit  ©eranba,  morin  ©otiofteine  ftanben.  2)id^t  am  Staftell  gegen  ©üboften  lag  bie 
bürgerlii^e  SZiebcrIaffung.  ®ie  SJiünjfunbe  reifen  oon  ©efpafian  bi«  Slagabol, 
3m  ©ab  unb  im  ^rötorium  mürbe  giemlic^  oiel  ^nftergla«  gefunben.  9Beftli(^  oom 
StafteH  mürbe  ein  ®rab  mit  3i<^9flbad^img  1884  entbedt. 

2)a«  Staftell  Bei  ^ a I b e i m bilbet  ein  Cuabrat  oon  82  m mit  9J25rteImauern 
oon  1,22  m ©tärfe.  3n  ber  ^ront  unb  Siüdfront  je  ein  ©ingang  mit  Xürmen,  in 
ben  ©eiten  je  ein  3b)ifdbcnturm.  32  m Oon  ber  SZorbmeftede  jiebt  bie  ©ren^mauer 
oorüber.  ©üblich  oom  Ataftell  (etma  100  ra)  fanben  fich  ©runbmauem  eine«  römif^en 
.^aufe«.  — ©efucht  mirb  ein  Siaftett  ju  Siöblingen. 

©urftel  ober  ©ufd^el  fagt  ba«  ©olf  für  ©urgftott.  ®ie  cinbeimifd^en  Sllter* 
tum«forf^er  gebraudben  bie  Sejeitbnung  ©urftel  oorjügti^  für  bie  meitoerbreiteten 
©rbmerfe  oon  ^ügel«  (ober  f^mäbifdb  ©urren»)  gönn.  3b^^  Orunbform  ift  ein 
mehr  ober  meniger  regelmäßige«  ©icred.  2)en  guß  umjiebt  ein  ©raben,  ou«  meldbern 
bie  ©rbe  für  bie  $luffcbüttung  gemonnen  mürbe,  menn  nicht  ber  §ügel  burch  einen 
Ouergraben  au«  einem  natürlichen  ©rbrücten  b»^rao«gefthnitten  ift.  iJ)ic  obere  glÖihc 
jeigt  gern  eine  ©ertiefung,  ähnlich  einer  ^rid)tcrgrube.  ©ine  flachere  ©rböbung,  auch 
umrnattt,  berührt  ober  umgiebt  oft  ben  ©urftel;  fie  mirb  al«  Säger  ober  ©orburg 
aufgefafet.  SSenn  nicht  auf  einer  Slnböhc»  fo  liegen  bie  ©urftel  burd^meg  an  einem 
SBüfferlauf,  ber  geftaut  ben  ^ügel  in  eine  SSaffer*  ober  ©umpfburg  oermanbelte. 

Über  bie  ^erlunft  biefer  ©rbmerfe  gehen  bie  Slnfichten  meit  au«einanber.  5)ie 
älteren  SimeSforfeber,  feit  ^al)!  unb  ©ud^ner,  halben  fie  für  römifche  ©chanjen,  3Bach= 
bügel  ober  2!bat*  unb  ©trahenfperren  erfliirt  SSiberfprochen  b^*l  joerft  ©obaufen. 
S)ie  Sieich«»Sime«=Stommiffion  btit  bie  ©urftel  aufeer  ©etracht  gclaffen.  ipräbiftorifer, 
mie  ber  Stulturforfcher  ©.  SBcßcI,  b^^Iten  auch  bJohl  ben  einen  ober  anberen  für 
präbiftorifdj.  ©urgenfenner  mie  ©obaufen  unb  ©ffenmein  faben  in  ben  ©urftein  ber 
©Ilmangcr  ©egenb  eben  ©urgen  mittelaltcrli^er  ©rünbung.  Unb  jmar  buchte  ber 
Icßterc  an  bie  frühere  beutfehe  Staifcr5eit,  mo  bie  ©urftel  gicichmic  bie  ähnlichen 
ÜSaihttürmc  an  ben  §llpenpäffen  eine  ©tra^e,  Oon  ber  Siem«  jum  ©ie«,  ju  beden 


^Uertumer. 


91 


Suiflftdne  im  06eramt  onwanotn. 

1.  SurftcC  M Su4-  2.  M Stdi^Un.  8.  ZlU  Wnbciburg  txi  (iOiMnsea  4.  fSurft«!  bti  Jtorb^ouftn. 


gehabt  hätten  ; (Soljoufen  on  bie  eigcntlid|c  9iittcräctt  unb  bie  fRoubrittergcit.  2)iefe 
9lnf^auung  tiertritt  nod^  Dr.  ^iir^  in  ©üloongen.  Um  bie  ^>cr  ®ermiitungen 


92 


^laflftfreiÄ.  Cberamt  ©Uwaiißcn. 


311  oerme^ren,  (önnte  uodj  bie  3eit  i»-’r  ^ranfcnbcrrfcf^oft  ^crüiigc^ogen  njcrbcii.  öruft- 
lüc^r  unb  ®e^aufuii(j  ober  Sßartturm  mnfj  man  fic^  in  jebem  f^atl  ouS 
njerf  unb  fie^m  crridjtct  beiden,  ioad  im  .^inblid  auf  bie  ^^(rmut  beg  Sanbed  an 
öauftein  nid)t  aD^ufebr  befrembet.  mären  alfo  biefe  Surfte!  'Scitenftiide  5U  ben 

franjöfifc^en  unb  englifd)cn  liTbbügcIbnrgen  (be  t£ainnont§  motae);  anbere,  bie 
SBafferburftel,  me^r  ben*  Seif)ert}äufern  bed  Spntmittelalterö  nbnlid;.  §ür  ben  rö= 
mifeben  Urfprnng  ber  Surfiel  madd  ^aulug  b.  % geüenb:  'Die  Soge  an  röinifdjen 
ober  oorrömifd)en  ©tragen  unb  an  ©teilen,  bie  und)  mittelalterlid)en  Segriffen  uiel 
311  ioenig  ©dju^  gemährten,  bann  bie  regelmäßige  unb  fo  gonj  ber  römifi^en  SBaffen» 
rüftung  nngedaßte  ^orm,  ouc^  bie  fd^malen  unb  flacßcn  ®röben  (manchmal  ©pi^* 
gräben).  ferner  ba§  ^el)len  oon  jebluebem  2J?auerfd^ntt  — abgefeben  Oon  ben 
f^Öllcn,  mo  im  3JZittelalter  eine  Sarg  ober  ein  S^ird)lein  mit  f^riebl)of  auf  ben  ipiigel 
gebaut  mürbe.  (£nblid)  bie  ©cberbenfunbe(?).  ^ür  altgermanifcbe  Sefeftigungen  mären 
fie  jn  flein  unb  elegont  gebaut.  ®ie  Dberamtebefdjreibung  oerjeii^net  al§  mutmaßlid) 
römifcb  ungefähr  50  ©rbmerle  — li'rbtaftclle  ober  9)?arfd;lager,  Surftel,  Hbfi^nitt» 
mälle  — 00m  ^llbranb  big  auf  2 unb  3 ©tunben  oor  bem  Simeg  braußen;  unb 
3mar  mären  eg  on  ber  Simeglinie  felbft,  bie  3:iirmc  eingeredbnet,  etma  14,  oor  bem 
Simeg  12  unb  ßinter  ißm  nod)  25  ©tationen.  (©Ömtlid)  aufgenommen  oon  9)2ojor  3. 3). 
©teiner.  Sergl.  gunbb.  IV.  V.) 

Dt ömerftraßen.  5)urd)  bie  Untecfud)ungen  ber  Dieidbg*Simeg4lommiffion 
finb  folgenbe  ©traßen  olg  römifebe  ©teinftraßen  ermiefen  morben. 

Son  Dlalen  naeß  Sud)  über  S?affernlfingcn  unb  ®olbgböfe.  Son  Dt  öl)* 
lingen  über  3 ö bin  gen  naeß  Dtörblingen  unb  meiter  naeß  Marburg  eine  DJtilitär' 
ftraße  oon  cinbeitlidbem  3ug;  bei  ung  „auf  ber  DJteil"  genannt  (CS.).  Son  Cber» 
borf*Sopfingen  nacb  DJtarltCffingcn  nnb  DJtuningen,  bei  Untermilflingen  „alg 
feßnurgeraber,  grafiget,  bureß  ölte  5tru3ifije  be3eicbneter  DBeg"  (CS.).  Son  5)am= 
bad)  nach  DBaffertrübingen  unb  Cttingen  big  ISrlinggbofen  an  ber  ®onau.  ^Dic 
Sermutung,  baß  bie  Dtemgtbalftraße  oon  Dlalen  bie  natürliche  ©enfe  benüßen  merbe, 
melcbe  oon  bem  ilodber  in  fünfter  23afferfd)eibe  nad)  ber  oberen  Sagft  unb  meiter 
bureb  bag  Dtörblinger  Dtieg  binüberfül)rt,  fd)eint  neuerbingg 

bie  orcböologifdbe  Seftätigung  erfahren  311  hoben.  *)  Sßeitere  oermutlicb  römifi^e  Ser» 
binbunggmege  ucr3eidbnet  bie  Cberamtgbef^reibung.  erfennt  in  ber  ©traße 

Cberborf  — 3)tarft»Cffingen,  bie  er  meiter  über  SBeißenburg  a.  ©.  oerfolgt,  bie  fog. 
^eutinger  ©troße.  ©ic  oerbinbet  bie  Äafteöe  um  bag  Dtieg. 

Dt  ö m i f e Dt  i e b e r l a f f u n g e n : Sei  Sen3en3immcrn,  norbmeftlicb  00m  Crt ; 
2)alfingen,  am  „^fabl" ; Slillingen,  auf  bem  Snrgfelb  (?);  Saud)bcim  (?);  Cberfcßneib» 
beim,  am  DJtaucrrain  (?) ; ^fal)lbeim;  Dtöl)lingcn,  auf  ben  .^äufermiefen  (?).  3o 
Sfat)ll)cim  ift  am  Eellerbaug,  fiiblid)  beg  Crtg,  ein  Sab  aufgebedt  morben,  nnb 
meiter  braußen,  beim  ^feifbäugle,  bie  öJrunbmanern  eineg  .^aufeg  mit  Unterl)ei3ung. 
(Sin  römifeber  Segräbnigplaß  mürbe,  mie  eg  fd)eint,  beim  Sau  ber  ©traße  nad) 
lärpfentbal  in  ben  oier3iger  ^aßren  angefeßnitten. 


•)  Serfll.  i'adjoniiaier  im  üimegHatt  XIX,  Sp.  36.  ?liiberg  0.  earmep  in  ber  SÖeft» 
bcuricben  ^ciüäjrift  XVIII,  e.  119. 


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93 


iHöinif(^c  SKi'tnjen  imirbcn  am  böufigften  gefuuben  in  i8ud§,  ^faftl^eim,  (SJeiÄ- 
lingcn,  ßauc^^im,  aiic^  außerhalb  bc§  ^imeS,  in  Gflloangen  öftere  ©nmmclfunbc, 
in  Sllenbcrg  u.  o.  D. 

9nemannifd)»fränfif^e  B^it:  9^ei^cngräbcr  fanben  fic^  bei  2aud|= 
beim  (STOaber,  ffotal.  b.  ©taotSf.  I,  188—193),  Dieulcr,  9iöblingcn,  @ggenrotb(?) 
(S.  3obrb.  1823),  ‘pfablbcim  (S^oifcben  2;otcnlDcg  unb  Sicnntoeg),  ©^»abSberg, 
„©djelmenÖcfcr"  ober  „^^otcndder",  ba^  ftnb  U)obI  mcift  üormittelalterlicbe  @räber= 
felber,  finben  ficb  bei  ©ucb,  Xialfingen,  9löblingen. 

J)ie  loftbaren  fjunbc  oon  ^foblbcim  befinben  ficb  in  SÜioangen  (©amml. 
©tcinbnrbt)  unb  in  ben  Sllufccn  oon  ©tuttgort,  ipall,  9}ürnberg  unb  ißertin  (oergl. 
51nta(.  ©tuttgart  962  f.;  S.?iertei|obrSb- 1884;  Skftbeutfcbc  3citfd)r.  1884;  ^unbb.  II, 
©.  28  ff.;  ?injeiger  beS  ®crmanif^en  2)?u)eumö  1885  ff.,  1894;  C93.). 

©täberfelb  nm  2otentoeg  offenbar  mebrcren  Oenerationcn  gebient, 
bic  ®ruben  finb  mehrmals  benübt  unb  bic  unteren  iöeftattungcn  finb  forgföltiger, 
auch  bie  51cigaben  reifer.  5n  einem  SKaffengrab  follen  bie  S3eftattcten  biebt  bei 
einanber  gebodt  buben.  9D?an  febreibt  bie  ©räber  einer  fränfifeben  SJlilitärfolonie  ju. 
.^'»ufeifen  inib  ©teigbiigel,  aiicb  ^iügranfdbmud  fommen  febon  bei  ben  unteren  @e= 
rieben  oor.  ?luf  (briftlicbeS  ©efenntnis  beuten  oier  filbeme  Äreuje  in  fjonn  unferer 
CrbenSfreujc,  teils  importiert,  teils  imitiert  unb  einS  Oon  ©lattgolb.  (Sine  Pfanne 
unb  brei  ilannen  in  ©ronjegufj  finb  einjig  in  ihrer  91rt,  oieüeid)t  ©euteftüde,  jebcn=^ 
falls  9?adjabmungen  römifeber  formen.  (Sine  oon  ben  it'annen  but  ganj  bie  l^onn 
einer  japanifeben  ^Jb^^iunne.  ©ernerfenSmert  finb  ferner  bie  fifbertaufebierten  (Sifen* 
fporen,  bie  ©cbmudfacben  oon  ©ronje  mit  (^olb=  unb  ©ilberplattierung  unb  mit 
roten  B^ß^nglaSeinlagen,  bie  bron jenen  ©ürtelfetten,  'ißferbetrenfen  unb  ©dbloanj* 
ringe  (?),  ©cfd)läge  oom  Buumjeug,  ein  ©ronjefrüglein  mit  eingegrabenen  f^iguren 
oon  SD^eerungebeuern,  ein  golbener  f^ruufofingerring  mit  langobarbifcber  (^olbmünje, 
ein  blaues,  iiberfponnencS  ^rinfglaS.  ©on  ben  S5?affen  unb  ben  üblichen  Bi^J^uteu 
unb  ©cbmudfa^en  ju  gefcbloeigcn. 

91m  fllennmeg  fanb  man  1876  in  einem  gröberen  ^oljoerfcblag  ©rettftüde 
(©tuttgart  97r.  962f.),  wopl  9ieftc  einer  5lrubc  mit  antififierenbem  IMnienomamcnt 
unb  Figuren  in  eingegrabener  Umribjeiebnung : jtoci  5D?änner,  oon  Oorn  gefeben, 
halten  ficb  an  ber  ^anb;  auch  gebrebte  ©acben.  3n  einer  ^rubc  log  ein  ißferbSgeripp. 

91n  ben  ©eblub  ber  Sieibengräberjeit  gehören  bie  2^otenbnume  oon  Böbingen. 
S)er  erfte  mürbe  angeblid)  im  12.  ober  13.  Sabrbunbert  gefunben  unb  gab  ben  91nlab 
jur  (Srünbung  ber  aitarienlapelle.  ©Jcitcre  mürben  auf  bemf eiben  ^riebbof  1883 
unb  1885  gefunben  (jebt  in  ©tuttgart  unb  SLlJaibingen).  ©ie  ftanben  unter  einer 
Überbad)ung  in  ber  ©riibc.  2)ie  X>edel  buben  oben  eine  ©ratleifte,  bie  in  einen 
gröberen  ©d)langenfopf  ju  ^üupten  unb  einen  Heineren  ju  frühen  enbigt.  ©ie  ent« 
hielten  allerlei  ©eriite,  nuS  |)oIj  gebrebt;  barunter  ein  Heiner  ©cbemel  mit  oier 
gilben;  SJlooS  unb  3:annenrcifig.  (©ergl.  bie  Sotenbäume  oon  Cbcrflacbt,  C91.  2utt* 
lingen.)  9IuS  Böbingen  flammt  auch  eine  feböne  filberne  ©pangeiifibel  beS  (5Jer= 
manifeben  3J^ufeumS.  (9Ibb.  Sinbenfdjmitt,  %.  18  f.) 

©onftige  filtert üm er.  ©on  ben  alten  SSegen,  bereu  bie  CbcramtSbefdbrei* 
bung  ein  biebteS  9Iep  oerjeiebnet  (©.  323  f. ; 350  ff.),  mag  mancher  febon  in  römifeber 


Gegen  bescMage 


Beschläge 


ben  Siefbcnfliäbern  bei  9ic 


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96 


^agft!rei§.  Cberamt  ©Uioanflcn. 


unb  üorrÖmii^er  3^**  begangen  unb  beiQ^rcn  toorben  fein.  2)te  römifc^en  Strafen 
fanben  nufeer^alb  ber  ©renje  i^re  ^ortfefeung,  toie  fie  felbft  toomöglid^  älteren  no- 
türli^en  58crtc^r§tinien  folgten.  3)ic  SKe^rjot)!  ber  alten  3Kege  toirb  bem  SKittel» 
alter  angeboren.  Änotenpunft  im  Se^trJ  erfd^einen  neben  SUmangen  bie  ^oupt^ 
orte  üon  ^eute,  alä  auSmärtige  3'^^Viinfte  bie  9?a^bnrftöbte  .f)att,  Srailö^hn, 
iJinfetSbü^I,  9?örblingen,  5(alen.  ^autuS  b.  3.  oermutet  in  biefen  ©täbten  uralte, 
meil  oon  ber  9?atur  geioiefene  9J2arttt)lä5c,  unb  »cift  aud^  S5erbinbung§n)ege  jtoifc^en 
ben  „t)eiligen  Sergen",  ^o^enberg,  opf,  ipeffelbcrg,  Surgberg  unb  ßinfoni  nad^, 
bie  er  alö  uratte  Cpferftätten  bejeid^net. 

Unter  ben  oon  ber  9?atur  gewiefenen  Serbinbungen  ftcljt  ooran  ber  Übergong 
oom  Sagftt^ol  in§  Sgert^al  über  ben  Silbmafen  bei  Sauc^beim  unb  bie  ?tufgönge  auf§ 
Öärbtfelb  über  ben  Silbloafen  unb  über  ben  ©^önen  ©tein.  I>ie  ©trabe  oon  @11* 
mangen  nod)  ^all  über  Sii§(ertbann  ift  auc^  burc^  bie  an  it)r  liegenben  alemannifd^en 
5Reit)en gröber  ju  Sggenrot^  afö  eine  alte  getennjeid)net.  @in  alter  ^o^loeg  gc^t  öon 
Stttoangen  über  SRotenbad^  unb  an  3lbelmann§fctben  oorbei  nat^  SSegftetten  unb 
iociter  über  ben  S^oc^er  unb  über  ben  2SeIät)cimer  23alb  no(^  SBinnenben.  (Sine 
.^oc^ftrabe  läuft  über  ^aifterljofcn,  SUIlingen,  ßobingen  unb  9iorb^aufen.  3n  nörb* 
lieber  9lidE|titng  ge^en  mef)rere  f^ortfejjungen  ber  romifdjen  „^ranlenftrabe"  oom 
.^■»ärbtfelb  burd;  ben  Sejirf.  „fRenntoege"  merben  jmifc^en  5^ambad)  unb  SUeber* 
roben,  ^fa^I^eim  unb  3öbingen  angegeben,*)  eine  „SfeBfteige"  auf  bie  ?Ub  bei 
JReid^enbac^ , eine  „©teingaffc"  bei  SKenberg.  5>od)  folt  iiod^  im  oorigen  !i?la^r» 
^unbert  bie  ßonbftrabe  bei  @IIenberg  oon  .^ols  gebaut  geioefen  fein.  ?Iuf  einen  alten 
.ftnüppelioeg  ift  man  in  (Sllmangen  toeftlid^  oom  ©tifte^ügel  geftoben. 

3n  ben  Söälbern  unb  auf  ben  .Reiben  finbet  man  l)äufig  oerlaffene,  ^oc^* 
gepflügte  §lderbecte;  mand^mol  jufammen  mit  oorgefd^id^tlic^en  ©robbügeln  (fo 
auf  ber  9?eun^eimer  ^cibe,  am  Särenbü^I  bei  IRorb^aufen  unb  am  Samberg  bei 
^fapl^eim).  ©ute  ©rünbe  fpre^en  bei  ben  meiften  für  ein  Filter  oon  menigen  Sa^r« 
bunberten  unb  für  einen  3ufammenbang  mit  ab  gegangenen  Drtfdbnften  ge* 
fcbid)tli(^er  3cit.  3m  breibigjäbrigen  5?rieg  unb  oor^er  unb  nadj^cr  finb  oiele  §öfe 
unb  Steiler  foioobl  in  ben  Sergen  al^  in  ber  @bene  obgegangen.  Slbgegangene 
alte  Dörfer  finb:  Söfingen  auf  ber  9JZarfung  ©djrejbcim,  ©röningen,  ü)?.  ©üloangen, 
Unter-'Ü^^^^^Ö»  ^foblb^mi  u.  a.  (Sergl.  OS.  ©.  362  u.  fonft.)  3)a  unb  bort 
fiel)t  man  l)Putc  noch  im  26albc  SRaueni  oon  oerlaffeiicn  .f>öfen  neuerer  3^t|  3- 
im  SBalb  Sranb  bei  ®anfoltsioeiIer  unb  bei  S>örtb  bie  fogen.  Sranbmauer. 

Xa^  ©llmanger  Üanb  ift  toie  bie  2)infcl§bübler  ©egenb  rei(^  an  SSeibern 
unb  mar  e§  nodb  mehr  ^ur  3<^il  ©tiftg.  3^aoon  5cugt  bie  ^rablfcbe  Sanbfarte 
unb  eine  9)?enge  alter  2)ämmc  außer  ben  blutigen  SBeibern.  ©ie  bienten  jur  ^ifdb- 
jud)t,  bereu  f(^on  Sobiälau«  o.  ©untbeim  unb  ©eboft.  äRünfter  beim  „Siragrunb" 
gebenfen,  unb  jum  Setrieb  oon  SRüblen  unb  ©ägmerfen.  ?lber  aiub  toer  an 
präbiftorifd)e  „SJeiberfebonjen"  (©.  SSe^el)  ni(bt  glaubt,  braucht  bodb  nicht  ju 
bejroeifcln,  baß  geioiffe  SBeiber  unb  ©taunngSbämme  einft  jiim  ©^u^e  Oon  Surg* 
ftällen  bienten. 


*)  iHennuicfl  bfifet  auch  bie  9iömcr)ttaße  jroifeben  iHöblinfleu  unb  3<>biii8eu. 


97 


©rofec  fiager  altertümlid^er  2l^onfd^cr6en,  jum  2!eil  öon  frei^änbig  gc= 
formten  ©efö^en,  bie  man  im  ©auflereioalb  unb  ^öUenbudE  bei  ©toden,  in  ber 
3igeunerftinge  bei  9?euler  unb  im  2BaIbe  ?llter  Sranb  bei  ©d^rej{)eim  gefunbcn  l^at, 
merben  al2  ©puren  oon  ^ec^fiebereicn  crflärt;  fic  mögen  inS  ÜKittelaltcr 
^inaufreid^en. 

2BqS  bie  überlieferte  ©runbform  be8  öauern^aufeS  Betrifft,  fo  ift  bie  fog. 
fränüfc^e,  ftottlic^e  ^ofonloge  gegen  bog  9lie8  I)in  üerbreitet.  3m  übrigen  ift  bie 
einfoc^erc  fog.  f^toäbif^c  .^auäanloge  mie  im  9lem8»  unb  97ecfart^nl  oorberrfd^enb. 

©efcbid^tli^eg:  ®er  gonje  OberamtöBejirf  ift  neu-tuürttemBergifdbeS  ®eBict, 
1802—1810  ertoorBen.  S)ic  Seöölferung  ift  faft  ganj  f^müBifcb;  SJZunbart  oft» 
fdbto(ibif(b.  SKan  i>iefc  ®cgcnb  ein  ©tücf  OBerftbiunbcn  im  9?edtargeBict  genannt. 

97acb  bem  ©ieg  ber  f^i^onfen  über  bie  ?Uemannen  im  3obrc  496  tourbe  ber 
norbmeftlidbe  3:ei(  un[ere«  SejitfcS  fränfifdbeS  ®ebiet.  5)ie  ©reh^c  5toifdbcn  grancicn 


9iei^(ngrä6ttfunbc  oon  (Wufeum  Stuttgoit).  (0cfä6e  auS  Stonje.  (Sröge  )/<>• 


unb  fRätien,  bann  jtoifdben  9RauIa(b==  unb  ütieSgau  ift  juglei^  biejenige  5mifcben  ben 
Si^tümem  SBürjBurg  unb  Xtugö^burg.  ©ie  mar  üom  ^effelBcrg  5um  §(gperg  über 
ben  ^obenberg  gezogen.*)  grönlif^e  ?(ntlänge  finben  fi(b  auch  am  9iie8ranb.**) 
®urcb  bie  Smmunität,  mel^c  bie  ?lBtei  ©ttmangen  (mabrfcbeinli^  oon  König  Sirs 
nulf  894)  erlangte,  mürbe  bie  ©augraffdbaft,  na^mal«  Öttingen,  auf  ben  ©Üboften 
beö  Sejirf§  befdbräntt.  Cttingen  batte  im  13.  Sab^^^anbert  bie  SSogtei  über  baS 
Klofter,  im  14.  Sabrbunbert  noch  über  bie  ©tabt,  möbrenb  SBirtenberg  feit  1370  ein 
©ebirmredbt  über  ba^  Klofter  oom  König  batte. 

®ur(b  König  ^einridb  IL  erhielt  baS  Klofter  ben  SBilbbann  im  SBalb  „SSirigunba" 
gef^enft  im  Sabre  1024.***) 

®a8  ©ebiet  ber  gefürfteten  SIbtei,  nacbmalö  ^ropftei,  umfaßte  gegen  8 ©e= 
oiertmeilen  unb  jäblte  julept  ungefähr  20000  ©eelen  in  7 Slmtern.  (®ergl.  bie 

*)  3Jer  ©reiije  enttang  lief,  roic  e§  febeint,  ein  2Bcg,  ober  luar  bocfi  itrcrfeinociic  ein  alter 
•tiocbioeg  al$  @reit)e  benäht. 

**)  3u  ben  Crtf(baften  am  Oiieöranb  wie  Stöbtlen  jollen  fi(b  bie  ellwangiicbcn  Untertbanen, 
bie  ecbivoben  non  ben  auebci^rij^en,  ben  ^raufen  nicht  nur  in  ber  8pracbwei{e,  jonbern  auch  in 
ber  ^aueanlage  unb  ielbft  im  '?l(ferbectbau  nnterjebieben  haben. 

♦♦*)  2;je  ©renje  lief  an  ber  Ütöblinger  Seebta  unb  ber  ßUenberßer  jRot  bin. 

$aulut,  Sentm&Ier  au8  Küittemberg.  (tagftfreib. 


7 


98  Dbcramt  (jUroaiigen. 

^ra^Ifc^e  Saubfarte  beS  G.  üon  1746,  mit  eingcäcid^netcu  ?liific^ten; 

SlugSbiirg,  ©autter.) 

3m  ©ilboftcn  bc§  ©ejirf«  blieb  Öttiugen  bie  ^crrid^aft.  3m  ©üben  bejafe 
ber  ®eiUi(^e  Drben  ein  ©ebiet  um  Sapfenbnrg.  ©iä  in  bie  neuere  ^aben  fic^ 
einjelne  ^J^ci^fiuern^öfe  erl;alten.  OrtSnbel  giebt  e?  feit  bem  12.  Sa^r^unbert  foft 
in  jebem  Drt,  meift  eHmangifd^e  ober  öttingifc^e  ®ienft»  unb  Se^enSleute.  ®ie 
meiften  ©efd^Ied^ter  öerfebminben  ober  fd^on  im  9)?itteln(ter  mieber.  *)  3n  tirc^Iid^er 
^infic^t  gehörte  ber  größte  Seil  be§  ©ejirt^  jum  Stopitel  GUmongen,  baS  nod^  weit 
in  bie  ©e^irfe  §lnlcn  unb  9?ere§^eim  ^inauggriff.  3^n  Äapitet  ^allerftein  gehörte 
ber  füböftlid^e  loürjburgifc^en  Änpitei  GroUä^eim  gehörten  J^oben* 


Stufi  I>en  Sici^engräOem  bei  ^fabl^dm.  > 3 bei  natürli(l)en  (Sröge. 


berg  unb  3agftjeII;  jum  5?Qbitel  ^nll:  ©ü^Iert^ann  unb  ©üblcrjell.  3)cr  J^ranfen« 
beiiige  SKartinuiS  erfd^eint  al§  Ration  feit  alter  in  3iWtingen;  ber  Käufer  in 
©ceröbacb-  ©t.  ^eter  unb  ol§  gemeinfnmc  ^itclbcilige  oon  JRöblingcn  unb 
Unterf^neibljeini  laffen  eine  ©rünbung  be?  ÄbfterS  GUroangen  erfennen.  5)e^g(eic^en, 
nur  qu3  fpäterer  3^*^  in  9?orbbaufen  unb  3ngft5cn.  ®ie  Ortsnamen  auf 

3ell  erinnern  loot;I  auc^  fonft  an  9?icberlaffungen  beSfelbcn  SllofterS.  ©t.  9J?auritiuS 
erfd^eint  in  3nbingen  unb  SBeftbaufen,  öfters  ouc^  ©t.  3^UolauS,  jmeirnat  ©t.  ^IgibiuS. 
©tebbnnuS  in  3agftbaufen  fann  eine  alte  frnnfifd^e  ©tiftung  anjeigen  (oergl.  GQ» 

*)  CrtÄttbel  ift  urtunblicb  ßcfi^ert  für  3)aicrÄf)ofcn , üöronnen,  ^ambnd),  ßUiünugcn, 
©ci'jiliiiflen,  örotuberß,  .^'inifterbofen,  Jpirlbad),  .ttornberß  (ober  .Itoriieberg  bei  .QiUiiuieii),  Hilliiißcn, 
flottfoicl,  Saiithbcim,  yiopnd),  'Jtorbbaujeii  ((Jbclfreic) , '4?fül)U)cint , iHamfcnftrutb , fRöbfinocn, 
IHotenborf),  Srfmeibbeim,  Scbirabebcrß,  Ibonnfiibiiiß,  2bn«nb(U>ieii,  5Bnßcnbofeu,  Ui'eiler, 

2Öcftl)(uiK«,  SiMlflingcii,  Ibörtbr  3bpÜ»flfn,  3öbi»ißcit.  Überliefert  für  l^bnat,  'JJtobrenftetten, 
SHcicf)cnbfl(f),  (5Rieber')5Roben,  iHofenberß,  Sflueriuaiifl,  Sebreibeim,  Storfen. 


(SUroatiflcn. 


99 


ipangcn,  S^Ioftcrgriinbung).  S)ic  mcijtcn  Pfarreien  föoreu  feit  bem  14.  Sn^r^imbert 
bem  Älofter  cinöerteibt.  2)ic  Slefonnation  fonnte  nur  in  9BaI;i;betTn  unb  in  ©eu3en» 
^imntem  unter  bttingifd^em  <S(^u$  greifen. 

^fTtPangeir. 

3)ie  ©tobt  liegt  im  3:§alteffel  an  ber  ?lagft,  um  ben  ^ügel,  auf  bem  boS 
©tift  ftel)t,  unb  »üirb  Be^errfd^t  öon  bem  ©d^lo^  ber  ^-ürftpröpfte  unb  öon  ber 
SSaUfa^rtjfird^e  auf  bem  ©d^önenBerg.  .^eute  nod|,  al§  ^öeamtenftabt,  mad^t  fic 
ben  ©inbrud  einer  geiftlic^en  9lefibenj  mit  i^ren  üier  Äird;en  unb  ben  Dielen  ftatt* 
lidjen  ©ebnuben  au§  bem  17.  unb  18.  Sat)rf)unbert.  2)er  ©tabtptan  In^t  bie  ^orm 
unb  ©röfte  ber  alten  Siloftcranlage,  nachmaligen  ®omfreif|cit,  nodh  erfennen.  9lm  ©üb* 


(fUraangen  tm  3a^tc  1M9  nac^  Se6.  Wünftet’s  fio8mogra(>^ia. 


abhang  beg  5tlofterf)ügclS  meltlidhe  9lnfieblung  ongebaut  mit  ihren  nach 

.^anbmerlen  ober  .^ofherren  benannten  ©affen.  J)ie  brei  .^auljtftrnhen  maren  bie 
öom  ®omi)la^  oftmärtä  führenbe  ^errengaffe,  bie  um  bie  35omfrciheit  im  Sogen 
herumgehenbe  ©pitalgaffe  unb  bie  füblich  hinauSführfnbe  Sange  ©affe.  2)ie  l^erren* 
gaffe  toar  gefperrt  burd)  baS  obere  ober  ©d)lohthor  (1616  erneuert,  1882  ob* 
gebrodhen);  bie  Sange  ©affe  burth  baö  ©teinthor  (1823  abgebrodhen);  baS  ©chmieb= 
ober  Sagftthor  ftanb  unten  an  ber  Srüde.  ®er  Souf  ber  ©tabtmauer  famt 
©raben  unb  SBntl  lä^t  fidh  noch  ringsum  oerfolgen,  ©rhalten  ift  fic  auf  ber  9Jorb* 
feite,  hier  eigentlich  9?ingmQucr  bes  ©tiftS;  unb  jum  3!eil  on  ber  SBeftfeite.  S^ie 
'jWaucr  hfltlc  oiererfige  3;iirme  unb  ^albronbelle.  ©in  ©tein  an  ber  3f?orbfcitc  hot 
bie  3nfchrift:  2)ife  3Äaur  ift  loiber  aufgebalot  1532.  ?ln  biefer  ©eite  toar  alg 

S^cbenpfortc  um  1480  baS  '^farrthor  erbaut.  S)ie  'i|5ricftergafic,  tocldhe  hier  ber  SOZaucr 
entlang  läuft,  ift  beim  ©chloBthor  gefperrt  burd)  einen  burgartigen  ©au  mit  über* 


100 


3aglthrci^.  ODeranit  ©Uiuanöen. 


njölbter  3)urc^tnl;rt,  ba^  fog.  Slbclmanufc^e  3)üin^crreu^au8.  ©inen  befonbereii 
@c^mu(f  ©llwangeng  bilbcii  bie  alten  ®numrci^cn,  Sinbcii  unb  ^^ußbäume  am  <2^önen 
(traben  unb  an  ben  ^(ufgängen  ^um  <Sd)IoB  unb  ©c^öncnberg  unb  btc  ®id^engru|)pen 
an  ben  3öci^ccn  unb  ben  3Rainen  vor  ber  @tabt. 

@ef^i(^tU^e3:  Sttmnngen  (814  (£tcl)cntoang,  ^elb  beS  , tritt 

in§  2ic^t  ber  ®efc^ic!^te  bnri^  bie  ©rünbung  be§  Senebiftinert(o[ter«  um  750.  '9J?an 
barf  anne^men,  bafe  bn3  21)al  ^ier  längft  befiebclt  n>ar.  auf  ber  SRarfung 
(Sllmangen  abgegangene  Oröningen  (OS.  362)  ift  mo^l  ein  alemnnnifc^eg  Ur* 
borf  getuefen. 

mar  eine  fränfifd^e  Orünbung  uon  vo(itif(^er  Sebeutung,  „eine  gciftlid^c 
^o^burg  beö  ^ipini^muS"  (Soffert),  nid^t  nur  eine  ißftegftöttc  beS  ©eiftc«  eincS 
Sonifatiug  unb  eine  Hcfcrbaufolonie  im  Sirgunnamalb.  3)cr  ©riinber  tuar  Sifebof 
(Srlulf  öon  i^angreg  (roa^rfd)einti(^  ibentifd)  mit  ^ariolf,  feinem  Sruber  unb  9Jfit» 
grünber  nac^  ber  Segenbe),  8obn  be!$  ©mtgrafen  (üom  fHie3)  unb  ©runbeigentiimer 
ju  (Sttroangen  unb  SKö^lingcn.  2)ie  erfte  Älofteranlage  mar  nad^  @nncnri(^  im 
bn  mo  fc^on  ju  feiner  ficutlird^e  ftanb,  fpäter  bie  ©tabtpfarrfir^e  ju  @t. 

SD?arien  (?).  ?fuf  bem  ^iigcl  aber  mürbe  ein  Oratorium  beS  ^(.  ©tcpl;an  errid)tet 
(biefem  2:itet  nad|  ma^tfc^ein(ic^  im  3af)re  754)  unb  balb  barauf  — Por  764  — 
aud^  bie  Safilifa  beä  Älofterä.  S)ic  erften  fRcüquien  ftammen  mo^I  au§  Sangre?. 
©ie  finb  per^cid^net  in  ber  unpoHftänbigen  3nfd)rift  beS  urfprünglic^cn  3Utar»9?eIi» 
quinrium^  (f.  u.);  bie  5lird)e  füfjrte  ben  3:itcl  Pom  Stlöfct  unb  feiner  5Dhitter,  au^ 
mo^l  Pon  ©t.  ^etruä  unb  ^auIuS.  Um  780  famen  bann  ©t.  ©ulfjiciuä  unb 
©erPilianu^  ^inju  mit  i^ren  ©enoffen  ©up^rofpne,  Jljeobora  u.  f.  m.;  enblid^  Soni* 
fatiuä  unb  Senignu«;  ©t.  SituS  erft  nac^  1124. 

3)ag  Silofter  mar  ein  lönigli^el,  817  crfc^eint  e3  unter  benen  jmeiten  9iang?. 
894  erlangt  eß  freie  Slbt^maf)!,  (Sjemption  Pietteic^t  fd)on  im  3a^rc  979. 

®aPon,  ba^  bag  Ülofter  fid^  ber  fReformgenoffenfe^aft  Pon  .^irfau  angefc^toffen  ^ätte, 
ift  nic^tg  überliefert.  3m  14.  3a^rf)unbert  begann  bet  Serfnil  beä  Älofter^,  fomot)l 
in  ber  3^*^^  9?efi$ftaub.  35ic  Sllofterbautcn  mürben  nad^  einem  Sranb  im 

Sa^re  1443  nid^t  me^r  l^crgeftellt.  1460  mürbe  ba§  Äl öfter  in  ein  Siitterftift  Per- 
manbelt. 

2)ie  Sefonnation,  bereit  Sorfämiifer  brei  ©l)or^crren,  ber  ©tift^prebiger  Shxfj 
unb  ber  ©tabtpfanrer  SKumbac^  maren,  mürbe  nac^  bem  Saucnifrieg  blutig  unter* 
brüdt.  ^ropft  Otto,  ber  Slarbinal,  Pertrieb  nac^  bem  5lugSburger  fReligion^fricbcn 
bie  „Äommunüanten"  unb  berief, ben  Sefuitenpropinjial  ^etruä  Sanifiuä  jum  ^rebigen 
nad^  3m  brei^igjälirigen  Slrieg  perfuc^te  ©rnf  Älraft  P.  §o^enlo^e  alg  ßanbe^= 
^err  Pon  ©uftap  §lbolfg  ©naben  ba^  epangclifc^e  Setenntnil  einjufül;ren,  ma§  burd) 
bie  fRörblinger  ©d^lac^t  ju  nickte  mürbe.  2)ie  5RieberIaffung  ber  3cfuiten,  bie  feit  1611 
beftanb,  mürbe  1729  äum  Stoflegium  erhoben.  ©qmnofium  marb  1722  gegrünbet. 

. 5)ag  ©tift  batte  biS  um  1606  einen  eigenen  SRitu«,  ber  „pielfacb  großartiger, 
reifer  unb  mannigfaltiger  mar  al§  ber  römifd)e",  audb  einen  auSgefproeben  bramatifeben 
(Sbarattcr  batte  unb  mam^e  an  bie  Solfgfcbaufpiele  ftreifenbe  Zeremonien  in  ficb  feb^oß- 

2)a^  Äloftermappen  unb  je^t  ©tabtmappen  finb  oier  golbene  Silicit  in  blauem 
burdb  ein  rotc§  ?lnbrea§lreus  geteiltem  ^elb:  ba§  5ß?Qppen  Pon  ÖangreS.  5)aä 


(sQroangcii. 


lül 


®a))pcn  bcg  Äo^itelg  bcr  ®cit  im  golbcnen  5fejfcl  in  blauem  bogicnige 
beS  ^ropftS  eine  [Uberne  SnfuI  in  rotem  ^clb,  [pater  golben  auf  ©über. 

3m  Sbtäfatatog  ftel^en  au§  ber  Äarolingerjeit  glänjenbe  0?amen,  beren  Frager 
aber  biefe  SBürbe  meift  nur  nebenher  befleibeten,  o^ne  in  S.  ba^eim  ju  fein.  3n 
ber  StQufen^eit  maren  mehrere  Sümanger  9lbte  nac^einanber  angefe^ene  $(n^änger 
bed  5?önigtumS.  ?(ud^  jur  SubmigS  b.  ®.  fiel  ein  ^iefiger  5fbt  um  beSmiflen 

in  ben  ©nnn. 

■ Unter  ben  gürftpröpften,  beren  üiele  aud^  nur  nebenher  biefe  SBürbe  unb  ^friinbe 
inne^otten,  finb  für  bie  ©ef^id^te  Sflloangen^  bebeutfam:  Otto,  ^Iruc^fe^  0.  SBalbs 
bürg  (1552 — 73),  ber  bie  ©egenreformotion  inauguriert  ^at,  unb  Sopann  ß^riftop^ 


anraaneen  noc^  Vtrilan.  1680. 


0.  ?lbelmann  (1674 — 87),  ber  f^brberer  ber  Scfuiten.  ®ann  bie  SUr^enfürften  beS 
18.  3n^rpunbert3  jule^t  5UemenS  SSenjeglaiig  (1787 — 1802),  flurfürft  oon  Syrier. 

2)ie  ©tabt  Q.  ift  aU  civitas  bezeugt  im  3o^re  1229.  ?Tu8  bem  SWittcIalter 
merben  oon  i^r  oiele  3crfiörungen  bur(^  Sranb  unb  fje^be  berid^tet  (1100,  1180, 
1201  burd)  ben  9ibt  fiuno,  1255  burc^  9tbt  9iuboIf,  1304,  1308,  1351,  1433).  . 

S3om  12.  bis  14.  Sn^r^unbert  nannte  fii^  ö.  6.  ein  ©efd)(e(^t  oon  ÜWiniftcrialen. 
3m  15.  unb  16.  3apr^unbert  Ratten  mand^e  abelige  ©efd^Ied^ter  in  ber  ©tobt 
i^r  ^auS. 

9>Jac^  ber  ©ä!uIarifation  loar  ©ttloangen  eine  ^auptftabt  oon  9teu« 

toürttembcrg,  ©ip  eines  bifcpöfüc^en  ©enernloüariatS  unb  einer  fot^olifdjen  llnioerfitöt. 
|>eute  ift  fie  ÄreiSpauptftabt. 

JJaS  ilunftleben  pat  na^  ber  ©taufenjeit,  beren  ®en!mnl  bie  ©tiftSfird^e  ift, 
noc^  mehrere  iölütejeiten  in  ©.  gel)abt:  im  15.  3a^r^unbert  unter  ^ropft  9Ubert 


(EDtoatiQcit  im  3a^r  1627  nn4  einem  Vltaröilb  in  ber  Sc^foftlapellr. 


102 


3aflftfrci§.  Cbcramt  ^Unjauflcn. 


ö.  9?ed^6erg  (1461  big 
1502);  ©tiftÄgebäubc  unb 
@t.  9Bolfganggtir(|e.  2)ie 
(StttDonger  @l)ätgotit 
lommt  üott  92öcbUngen 
unb  S)in!el0bü§(.  ®ann 
unter  SBoIfgong  ö.  Raufen 
ift  (1584—1603)  man* 
tüd^tige  9tenaiffancc= 
teert  in  ©tobt  unb  £anb 
entftonben.  3^m  biente 
ber  Störblinger  SKeifter 
SSoIfgang  SSalbenberger. 
Unter  So^.  (S^rifto))^  ü. 
SBefterftetten  (1603 — 13) 
ba§  ©d^to^;  unter  3o^. 
®l)riftop^  ü.  ?lbeImonn 
(1674 — 87)  bie  ©d^önen» 
bergtird^e  unb  bad  ^alai$ 
Slbelmann.  Sm  18.3a^r« 
Rimbert,  ba§  ber  ©tabt 
i^r.^nui}tge^)räge  gegeben 
^at,  finb  cg  üome^mli(| 
bie  kröpfte  granj  Siubteig 
ü.  ?ßfal3»9^cuburg  (1694 
big  1732)  mit  feinem 
©tattbalter  ^efan  3gn. 
SDefiber  ö.  ^eutingen 
(t  1718)  unb  ^ranj 
org  n.  ©d^önborn  (1732 
big  1756),  bie  i^reUtamen 
mit  bebeutenben  5tunft* 
fi^öpfungcn  öerfnüpft  ^a* 
ben : ©d^önenbergtirt^e, 
Sefuitenfottegium  unb 
stirere,  ?(ugftattung  beg 
©d^loffcg ; fpätcr  ©eminor 
auf  bem  ©d^önenberg, 
Sanbgcric^tg  * ©cbäube, 
©tuefbetoration  in  ber 
©tiftgfirc^e.  Sflam^afte 
Stünftler  teurben  beigeso» 
gen;  für  ben  33au  ber 
©c^önenbergfird^e  2Rid^. 


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(^Qivanocn. 


103 


2^umm  öon  ^regeitj  unb  ber  3e)uit  ^einr.  SWo^cr  oon  SRünc^en,  ?tm  SefiiitenfoUcgium 
crfd^cint  neben  bem  ^otbanmeifter  fetter  ein  ^oter  Sofob  al5  ^irc^itett.  ®ie  ^(äne 


SDivangeii.  StiftBtirc^r. 


für  ba§  Seminargcbnubc  auf  bem  (S^öncnberg  f)at  fein  Geringerer  nl§  SaU^afnr  9?eu= 
mann  oon  SBürjburg  geliefert.  ®ie  ?tugfü^ning  ^atte  ber  Sanbbaumeifter  unb  Änrto» 
grn))§  ?(rnoIb  g>^icbr.  ^rn^f.  3ur  ®eforation  ber  Stiftöfirc^e  fnmen  oon  Subtoiggburg 


104 


Cberomt  GUioongcn. 


bie  93itbbauer  unb  ©tucfatorcn  9»ic!^Qrb  9ictti  unb  Gmanuel  ^iquini.  3“*^  51u8malung 
bcr  oc)uitenIircf;c  bcr  ^Tug^burgcr  ^biibbäuS  'Sc^öfflet  S*  J.  ©n  cin^eimtfc^er,  tü(^» 
tigcr  Slirc^enmaler  luar  (I’bmimb  Sßlbemann,  öofmalcr  (f  öor  1775).  ^^nfelmalcr: 
5o^.  @eorg  5tocl^  (f  1779)  unb  3of.  5l'od^,  oud^  So).  @eorg  ?iic6crlen.  S[nbrca^ 
Sec^bolf  toar  al8  SlHniaturmoIer  ^croorrngenb.  2Ü8  Silb^nuer  lebten  in  (EUroangen: 
SD7eId^ior  ^oulus  (1669 — 1754),  befjen  '.örüber  Sofe^b  wub  Sol).  ®eorg  unb  fein 
©of)n  3Kid)QcI;*)  So^.  ®ubr,  gerühmt  al8  ©Uufator;  Sofionn  Öubroig  (um  1786); 
Sofep^  ®ru6er.  Sin  berühmter  ©obn  be8  2anbc8  ift  ber  93ilb^auer  ?tnbrca8  ®rübl 
nu8  2)QntoIt8toeiIcr,  in  SGBien,  Sa(5burg,  5örünn  (f  1813). 

^Inögcjeic^ncte  ©olbfd^miebe  looten  Sgunj  ©mer  (1738 — 68  tbätig)  unb  fein 
©oi)n  f^rnnj  Xaoer  (1750 — 1823)*  S^re  3Rarfen  finb  IE  unb  XE,  baju  bie  Snful 
qI8  iöefi^QUjeid^cn.  S^nen  reibt  ficb  So^.  SSogelmann  nn. 

öücbfcnmadbcr:  ^ranj  9iuef  um  1697.  Sm  18.  Sa^rbunbert  iRaingniber.  — 
®In8fd)Ieifer:  Sob-  Önrtmid  (f  1764)  oerfertigte  gefebnittene  @)jicgelrab*»icn.  ®ofen« 
macber:  Sof.  ?lbicr  (f  1779). 

i^unftfebreiner:  ^an8  'IRicb-  SSeinmnnn,  ^offdbreincr  um  1690  unb  fein  @obn 
^Qiiö  ^^eter.  Sobann  ^auUi8  (f  1731;  Später  be8  83Ubbauer8  3ReIdbior  ^.),  mub 
ü8ilbfcbniber.**) 

5huiftfd)Ioffer:  löeit  ^irfebmann  um  1724;  2ufa8  2Seibu8  qu8  SRninj,  ^of» 
fcbloffer  1749;  cnblicb  bcr  fog.  Spoiler  S^Ioffcr. 

Gttlonngifcbe  ÜRünsen  mürben  in  bcr  5?ipper»  unb  2Sib))erjeit  bc8  breifjig» 
jübrtQcu  5frieg8  unb  fvöter  gefdblagen,  boeb  nicht  in  SUmangen,  fonbern  in  5iug8-= 
bürg  unb  ^loblenj.  3Son  ißro))ft  Soi).  ©b'^'ftopb  ?lbclmnnn  giebt  e8  eine  9Rebnitte 
1685  SRütlcr  fec.  (Über  alte  ?lnfi(bten  ber  ©tnbt  f.  unten  beim  ©d)loß.) 

®as  .Stift. 

®ie  0tift8tircbe  ©t.  SJeit  ift  ber  bebeutenbftc  romanifebe  ©emölbebau  in 
©ebtoaben,  ein  toürbigeg  S)enfmal  bcr  febmöbifeben  Äaiferjeit.  Sropartig  mirft  Dor* 

*)  ’i'on  'liierten  be^  'J)iel<bior  fmb  erbalten:  bet  ?Iltnr  ber  Saiepb^tapeUe  am 

Sebönenberß,  bie  ^lepomuf*  unb  bie  5Äaricn)tatue  bajclbfl,  bie  j^iftur  beS  (Erjengel^  an  ber  itirebe 
unb  nermuflicb  noch  tnait^c^  Statuarijebe  in  Stein,  @ip§  ober  ^oI$,  norncbinlicb  in  unb  on  bcr 
Scbönenbcrglir^e  unb  bcr  Scjaitcnlircbe.  'Itudb  ein  gej(bnibtc^  iprnntflenjcbr  im  ÜJtüncbcncr  9iationaI* 
muieum,  au3  ber  äi^ertitatt  iHuef?.  ferner  (bei  'Dtalcr  StubennoH  in  6.)  'IßacbiämobcUe  unb  .^»anb* 
jeidmunflcn ; barnnter  eine  Sfijje  be^  f>ouptbecfenbilbc§  in  bcr  Slirebe  511  Sebroobsberg.  ^lucb  eine 
'Jlabiernng  bc#  bl-  ®cit  mit  'Änfi^t  non  Gltroongcn.  Gin  non  ©ergmillcr  in  ?tug§burg  gcjcicbncter, 
non  .^ier.  Sperling  geftoebener  Glljoangcr  iöanbfalcnbcr  uon  1742  trägt  bie  öcieidbnung  Melchior 
Paulus  iav.  — 5ßon  'JKitboel  l)i.  ift  ein  Stcinbilb  be4  bl-  ^tepomuf  (uon  1745)  auf  bem.f^ebbof 
)u  'IBcftbaufen  (ISogelmann). 

**)  3 0 bann  iPauluS  bat  für  bie  S(bönenbcrgfircbe  uon  1682  an  gearbeitet,  Dlltorauffäbe, 
!3cicbt‘  unb  iöctftuble,  Safrifteifebränfe.  SÖabrfcbcinlicb  finb  »on  ibm  auefa  bie  S^ränfe  bcr  Stifte« 
berreniofriftei  an  ber  Stijtefircbe.  5)ie  flirebe  51t  ^obenftabt  (C')l.  'Jlalcn)  beroabrt  uon  ibm  uer« 
fcbicbcne  bejei^mete ')lrbeitcn : ilanjel  1715,  $mci  gefdbnibtc  ßeiubter^cn  1708,  ©cbenttafel  bc4  $)au« 
berrn  — uigl«<b  Sebranftbür  — f(bönc4  fleine4  ftrnjifir  1716.  9Iu^  eine  uon  S-  51.  ftrau4  1711 
geftoebene  'Jlnftcbt  biejer  ilirdbe  bat  er  gejeiebnet  unb  Gntmürfe  ju  gufjei)crnen  glatten  mit  3Mlbmerf 
für  iörunnen  unb  ©rabmäict  geliefert  (iiogelmann). 


(fUioangcn.  Stift. 


105 


ne^mlic^  boS  ^ufjccc,  bog  mit  j'cinem  Cuoberipcrf  faft  uuoerfef^rt  geblieben  ift, 
toä^renb  baS  Smieire  burc^  sopfige  etucfaturen  cntftcttt  ift. 

Gö  ift  eine  freu^förniige  ^feilcrbafilifa  im  gebunbenen  ©pftem,  burcf)nu^  gcmölbt. 
3)ie  (seitenfei^iffe  fe^en  fit^  Cuernrmen  fort  al§  S^iebenc^örc,  melc^c  wie 

ber  ^Qupti^or  mit  einer  ?lvfiS  ft^lie^en  unb  fic^  na^  bem  ^aiiptc^or  je  mit  jmei 
Sögen  öffnen.  2>aju  fommt  an  ber  Dftfeitc  jebe§  DuerarmS  noc^  eine  ?rpfiS,  aifo 
i^rer  fünf  im  ganjen.  Über  bem  roefttid^en  3oc§  beä  SZebent^orS  ergebt  fic^  beiber- 
feitS  ein  G^orturm.  Sor  bem  9J?itteIfd§iff  ift  eine  breifc^iffige  Sorbaße  in  sloei  @e* 
fdboffen  angelegt,  mit  einer  Sorlagc  gegen  Söeften  unb  einem  3:urm  über  bem  SbZittel. 
Äeiner  oon  ben  türmen  macht  fi(^  übrigeng  im  ©runbriü  unmittelbar  bemertü^. 
3)ie  SorbaUc  loar  im  Grbgef(^ob  urfprüngli^  ganj  offen.  (5)o8  obere  ©efthofe  iuar 
eine  Äapette  mit  Elitär  beg  Stepbanug,  buri^  einen  Sogen  mit  Srüftung  gegen 
bag  @(^iff  geöffnet.)  Unter  ber  Gborbübne  ift  in  ber  Sierung  eine  breifdbiffige,  nach 
ben  ihreujannen  geöffnete  ÄTrbpto. 

$>ie  li^te  Öänge  ohne  bie  Sorbaüe  ift  58,60  in,  bie  SSeite  ohne  bie  Äreuj» 
arme  24,42  m,  im  SKittelfdbiff  10,54  ni,  in  ben  $eitenf(^iffen  je  5,30  m.  ®ic  ^feiler* 
ftärle  im  Äent  1,60  m.  ®ie  Sreite  beg  ülUttetfcbiffg  tommt  berjenigen  ber  grofeen 
^eterglirdbe  in  |iirfau  gleich  feiner  romanifchen  Jfir^e  beg  fianbeg 

übertroffen.  Die  S^eitelhöhe  ber  (Semölbe  ift  im  SD'Jittclfchiff  22,45  m (im  Gbor 
nur  18,50  m),  in  ben  ©eitenfehiffen  nur  9,44  m.  Der  ^feilerabftanb  mi^t  etloQg 
mehr  alg  bie  ^ölfte  oon  ber  Sdbcitclböbe  ber  ©urtbögen.  Dog  Querfchnittoerböltnig 
unb  Sodhfpftem  ift  bemnach,  oerglichen  mit  anberen  romanifchen  ©emölbebauten,  ein 
gebrüefteg,  hoch  entfpredhenb  bem  beg  S^ormfer  Domg.  ?ltterbingg  mirb  bie  9laum* 
mirfung  burdh  bie  hl^^^>nfigen  ©emölbe  in  bie  ^öhe  gefteigert. 

^aulug  h^t  toahrfcheiniieh  gemacht,  bafe  ber  ißlan  nad)  einfachen 
oerhältniffen  im  römifchen  f}up  entloorfen  ift;  natürlich  aug  bem  ©nuibfchema  ber 
großen  unb  fteinen  Duobrate.  Die  SSeite  ber  Sierung  betrage  36  römifche  gu§. 
Die  lidhte  ßönge  6x36.  Der  ^feilerabftanb,  oon  Slern  ju  Üern  gemeffen,  beträgt 
40  römifche  ^u^;  bieg  ift  toohl,  alg  SKafj  ber  großen  Diiabrate,  bie  eigentliche 
©runbjahl.  2Sn  SSirflichteit  ift  bag  nörbliche  Scitenfehiff  um  14  cm  weiter  alg  bag 
füblii^e,  unb  ber  füböftlichc  SSinfel  beg  Gh^r^  ift  fein  ganzer  rechter. 

Dag  Serbienft,  bie  inneren  ©lieber  unter  bem  Serpup  erforfcht  ju  hnben,  gc= 
bührt  bem  fßrälaten  o.  ©chtoarj,  ber  crfchöpfenbe  Stufnahmen  oon  3.  Gabeg  unb 
eine  genaue  Sefdjreibung  oeröffentlicht  h^t.*) 

Die  ©eitenfehiffe  finb  mit  rippenlofen  .Streu3geioöIben  eingebeeft,  bag  .^aupt» 
fchiff  mit  fnppelartigen  fRippenfreujgcloötbcn.  Die  Slonftruftion  ber  lepteren  ift 
ftrittig,  ob  Kuppelgewölbe  mit  IHingfchichten  unb  unterlegten  Kreujrippen  ober  Kreuj- 
gewölbe  mit  fehr  ftarfer  Sufung.  Dag  lepte  ©eWölbe  oor  bem  Gpor  ift  flacher 
alg  bie  übrigen.  Die  ©chilbbögen  unb  Cuergurten  finb  im  Schiff  fämtlidj  im  SRunb» 
bogen  geführt  unb  (ca.  0,70  m hodj)  gefteljt,  bie  Kreusrlppen  in  gebrüeftem  Spip* 
bogen.  Dag  profil  ber  SRippen  (53  cm  breit,  39  cm  tief)  beftcht  aug  glatte,  Kehle, 


*)  Die  ebemalifle  8encbiftiner-9lbtt'i-Äinf)e  5Uin  b«iliß«i  Situg  in  Cfüroongen.  Son  Dr.  ijhr. 
S<bn>arj.  StnUflatt,  Serlüfl  oon  5tbolf  ®oiii  & 6omp.,  1882. 


iuBuo(U|)j) 


106 


^Qgi'tJreiS.  Cberamt  ßUronngen. 


Slunbftab.  Xie  gorm  ber  ^urd^freujung  ober  ber  ©c^Iufefteine  ift  nid)t  ermittelt.  Unter 
ben  Seiteni^iffbüd^eru  finb  über  ben  Duerbögen  ro^  abgetrel)pte  Sirebemauem  ober 


(SUipanßeu. 


107 


«Pfeiler,  Vorläufer  bet  ©trebebögen,  errici^tet.  Die  ^auptpfeiler  finb  im  Duerf(^uitt  freii5* 
förmig  megen  ber  SSorlageu  für  bie  ©c^eibbögen  unb  bie  Duergurten.  fommen 

gegen  baä  SKittelfd^iff  ^in  gtoei  ipolbfäiilen  qIö  Stfbienfte  für  bie  Slreiijrippen.  Die 
3toifci^enpfeiler  ^abeit  nur  gegen  boS  ©eitenfi^iff  ^in  eine  Vorlage,  ber  nn  ber  2Sanb 
ein  SJanb  entfprid^t  oI§  Dröger  ber  Cuerbögen.  Der  ©ocfel  ift  für  alle  Pfeiler 
glcic^.  @in  SlämpfergefimS  ^aben  nur  bie  .^ouptpfeiler  unter  bem  ^emölbe.  Dnö» 
felbe  umfaßt  oud^  bie  Drciger 
ber  ©c^ilbbögen  unb  bebedt 
bie  2Sürfelfnäufe  ber  @d« 
bienfte.  91n  ben  SBierung^« 

Pfeilern  ^nben  auc^  bie  3?or« 
lagen  ein  S!apitäl,  ba§  in 
ber  9lrt  beä  SSürfeltnaufö 
bel)anbelt  ift,  be^glei^en  in 
ben9lebenc^ören  alle  Pfeiler* 
teile.  DoiS  ©pftem  ber  SD?it« 
telfd^iffmänbe  ift  äl)nlid§  toie 
im  Sßormfer  Dom:  jmei 
Dragbögen,  jmei  Driforien« 
bögen  unb  jtoei  Dberfenfter 
unter  jebem  Dadjbogen.  @in 
®urtgefimfe  toirb  oermi^t; 
bafür  ift  bie  ©anb  unter 
ben  Driforien  abgefe^t.  Die 
Driforienbögen  ftnb  teiU 
®lenbnifc^en,  teilö  Cffnun« 
gen,  bieö  namentlich  im  (Sl)or. 

©ie  finb  profiliert  wie  gen« 
fter*)  (febt  üermouert). 

Die  Vorhalle  hot  oier» 
feitigc  Pfeiler,  benen  an  ben 
inneren  ©eiten  ^albfÖulen, 
an  ben  äußeren  ^ilafter  öor« 
gelegt  finb.  3luf  ben  ©äulen 
prächtige,  fdharfgefchnittene 

SBürfellndufe.  Die  ©urtbögen  fmb  im  ©pi^bogen  gewölbt,  fowohl  um  bie  Dragfraft 
ju  oermehren,  alö  um  bie  oerfchiebenen  ^feilerabftänbe,  Sogenweiten  unb  ©cheiteU 
höhen  audjugleichen. 

Daö  obere  ©efchofe  bet  58orhalle  ift  eine  breifchiffige  ÄopeHe  mit  ^lltarraum 
gegen  Söeften  unb  (urfprünglich)  offenem  33ogen  mit  ®rüftung  na^  bem  ©^iff  ju; 
eine  Slrt  oon  ©egenchor.  h^l  Äreuänahtgewölbe,  ift  aber  auf  fRippen  angelegt, 
wie  bie  Dieufte  beweifen  (beten  Kapitale  freilich  toohl  nicht  mehr  im  utfprüngli^en 


UUroangcn.  3nnerc9  bet  Stiftifitc^e,  3ieConftru(tion. 


•)  'Jtm  füblicbeii  Iriforium  ftebt  1488;  an  ber  Stelle  lunr  nieüeiebt  einft  eine  Crgel  aufflebangt. 


108 


Siagftfrei^.  Cbeiamt  (SHroangcn. 


3uftanb  finb).  2)ie  ^^ra^bögcn  finb  ^ier  trieber  ijämtü^  runb  genjölbt  ^ic  ®e* 
roö(Be  in  ber  9)iittclQd^)e  finb  jerftört,  toie  in  bcr  S^or^oHe  au(^.  njor  ein 
fü^nc^,  aber  »o^Iübertegteg  Unterfangen,  fo  ben  2:unn  auf  äinei  ©efd^offe  Don 
^feilem  unb  ®ögen  ju  fteüen.  Söiberlager  bienen  auf  btei  ©eiten  bie  gewölbten 
glügel  ber  SSor^atle  unb  barüber  ber  5?apeIIe,  auf  ber  Diertcn  bie  burc^  bo3  ^ortalgewänb 
unb  einen  ißorfbrung  unter  ber  Änbettenbrüftung  Derftörfte  Seftmauer  beö  @d|iff§. 

®ie  Slri)bta  War  urfprünglic^  um  ungefähr  1 m tiefer,  ©ic  ift  an  ben  ©eiten 
geöffnet  mit  ^^repfjen-  ®ier  üiereefige  3)HtteIpfciIer,  Dier  '-l^icrblattfäulen  unb  oier 
(Scffäulen  tragen  bie  neun  ripbcnlofen  ^cujgeWölbe  mit  fd^Weren  ©urtbögen.  5Die 
33afen  tjaben  jierlic^e  Scfbliitter.  SSon  ben  ^Jreljpen  ftemmen  fid^  auf  jeber  ©eite 
jwei  ©treben  gegen  bie  SBanb  ber  Slrijbta.  35ie  ^ntamifc^e  ber  5tri)pta  ift  in  ber 
'Jonne  überwölbt,  einem  nltc^riftli^en  ^treofotium  ö^nlid^.  .^auptjWedf  ber  5hppta 
war  wo^l,  ben  er^ö^ten  Sijor  ju  tragen. 

®ie  Xreppen  ju  ben  türmen  unö  2)äc^ern  unb  ju  ber  J^apelle  über  ber  ®or» 
l)nllc  finb  nac^  römifcf)er  Strt  gerabtäufig  in  ben  ©eitenmauem  au^gefpart. 

?tn  ^Utören  l)attc  bie  1124  cingewei^te  5lird^e  5WöIf  unb  fo  wo^t  aud^  bie 
barauffolgenbe.  5)er  ^o^altnr  fianb  Dor  ber  ßf)ornifc^e;  ein  ^Weiter  l^inter  i^m; 
ein  britter  Dorn,  auc^  nod^  im  ^oc^c^or.  83or  beffen  3:reppe  ftanb  ber  ^eu5altar 
im  ©d^iff.  ©t.  ©tepljonö  9Utar  im  Cratorium  über  ber  SJor^atte.  Sn  ben  Jlreuj* 
armen  wa^rfd^einlid;  fc^on  immer  ©t.  SD2idfjae(8  unb  ©t.  S8cnebift3  Elitäre.  Sm 
^trcofolium  ber  51rl;pta  waren  bie  ©ebeine  ber  Zeitigen  S8enignu8,  OuortuS  unb 
CluintuS  unb  ©peufippuS  unb  ©enoffen  beigefebt.  ©in  Sethier  foll  früher  ben  ©bor 
abgefcbloffen  haben. 

®cr  äußere  ?iufrift  ber  SSeftfrout  Wirb  beherrfdbt  Don  bem  ©iebel,  Über  bem 
bcr  2:urm  auffteigt.  ?luch  ber  58orfprung  ber  SJorbafie  fdbliefjt  mit  einem  ©iebel 
ab.  „?luperorbentIi(b  glüdEücb  unb  grof3  ift  bie  ganje  Cftpartie  entworfen,  mit  ben 
fünf  ^Ipfiben,  ben  ä^ei  Dfttürmen,  ben  jwei  Duerfdbiffarmen,  bem  Oftgiebel  be§  ^odb* 
fdbiff^  — unb  enbli^  büdtt  nodb  babinter  in  ber  f^erne  ber  SSeftturm  berfin.  3)a§ 
ift  ein  großartiges  Don  bolbrunbeu,  fJiecbtedS*,  ©iebeb,  ^pramiben» 

unb  ©attetformeu,  in  merfwörbigem  SSecbfel  unb  bodb  wieber  in  erbabenem  ©inflong 
bureb  bie  ©infaebbeit  ber  iBerbÖltniffe"  (^autuS).  ®afür  entbehrt  bie  Cftwanb  faft 
gauj  ber  ©efimfe  unb  ber  iölenben. 

©efimfe  unb  Ornamente:  3)ie  ^^feiterfodel  im  ©ebiff  haben  fämtlicb  bie 
©lieber  bcr  attifdben  SafiS.  ^ie  Änmpfergefimfe  biefelben  in  umgelehrter  ^olge: 
jwifeben  jwei  SBulften  eine  Sl'ehle  mit  erhabenem  Ornament,  nämli(b  bur(btreu5teu 
fRunbbogenreihen  ober  ®Iattreiben.  S)ic  ^olbfäuten  haben  ebenfaßS  bie  attifebe  öafiS, 
ohne  ©dftücE.  Sb^^e  SBürfcIfnönfc  finb  Derjiert  burt^  eine  Vertiefung  im  ©ebilb,  bie 
einen  erhabenen  fHonb  ftehen  läßt.  ®ie  fi»t*  aadb  innen  einfach  abgefdbrägt, 

biejenigen  im  ßidbtgaben  unb  in  bcr  ©horapfiS  nadb  außen  bureb  fRunbftab  unb  Stehle 
jwiftben  ^lätti^en  gcgiicbert.  ®aS  mittlere  genfter  ber  ipauptapfiS,  baS  nur  halb 
fo  tief  hcrabrei^t  olS  bie  beiben  feitliebcn,  ift  auch  innen  reidb  gcgliebert.  ©benfo 
bie  l>cr  ftapelle  über  ber  Vorhalle. 

Sn  ber  Slrppta  haben  bie  ©rffäulen,  bereu  eine  bloßgelegt  Würbe,  einen  ©orfel 
mit  fpiotte  unb  ©ebräge  gan^  wie  bie  ^albföulen  ber  Pfeiler  in  ber  Vorhalle.  2)ann 


6Utpangen.  etift. 


lOi) 


fofgt  bie  attifd^c  Safig  mit  Scttlöttcm,  toelc^e  ä^nli^  ben  Söofutcn  be3  jonifc^cn 
S?Qpitäl3  gebitbct  finb.  S)te  SBürfcünäufe  l^aben  fiauboerjieruug  mit  2:ierfigurcn. 
2>ic  Pfeiler  finb  oierfeitig  mit  ?tbfafungen,  bie  nietteid^t  nad^träglid^  gemad^t  mürben. 
Sie  ^oben  feincriei  ÄÖmpfetgefimä.  Die  ®ünbelpfeiler,  auf  ben  S^reppen  aufgeftellt, 


^oben  meber  ©ocfel  no^  ®afi3,  ftatt  be3  ßo^italS  einen  SCßuIflring.  5)ie  Streben 
finb  nid^t  eigentlid^e  Strebebögen  auö  ÄeUfteinen,  fonbem  fteineme  Sprießen;  bie 
nörblid^en  im  Sogen  gefc^nitten,  bie  füblic^en  nl8  Sömenfiguren  gebilbct. 

3n  ber  Sor^aüe  ^aben  bie  Soefet  einen  (ScffnoIIen,  auc^  oben  in  ber  Äapefle. 
ffiürfcifnäufe  mit  umro^mten  Sc^Ubem,  5^ampfergefimfe,  tcilmeife  mit  Slattranfen 


110 


:^08flhrci^.  Dbcramt  ^[(ronngen. 


(in  bcr  ©nige  fünfter  finb  an  bcn  (£den  mit  gcgliebcctcr  unb  geferbter 

^tbfafnng  ncräiert,  ent)prec^enb  berjcnigen  ber  fömtlid^en  ©urtbögen:  eine  non  5met 
^)innbftäbd§en  eingefaßte  öoßlfeßle,  bie  mit  ^iomanten  befeßt  ift.  ber  yiopclle 
üben  ßaben  bie  ©cibienftc  beS  (JßorS  ®Iattmer!  on  ben  ilnäufen,  einige  Pfeiler  ond§ 
an  ben  itcßlcn. 

5)er  iWanerfodcI  bcS  Scßiffä  ßat  als  XedEgefim^  mit  eine  ©cßräge;  ber  beß 
(Sßorß  famt  bcn  .ftreujarmen  ßat  über  ber  5meiten  glatte  einen  2öulft,  bcn  ein  '^fätt* 
djcn  öon  ber  oberften  ©njießung  trennt.  Xie  Sifenen  entfpreeßen  ben  getoölbtragenben 
ÜBnnbbnnbcrn  innen,  ©ic  finb  fcitlicß  bnrc§  eine  ipoßlfebte  profiliert,  meli^e  fid^  um 
bcn  Söogenfricß  beß  Xad)gefimfeß  ßemmsießt.  X)ie  oier  Sifenen  ber  .^auptapfiß  über* 
feßneiben  feßon  baß  ©odclgefimß.  ®ie  ilc^le  beginnt  aber  mie  am  ©d^iff  erft  etmaß 
oberhalb  biefeß  ©cfimfeß. 

SBogenfriefe  gießen  fid;,  toagreeßt  ober  fteigenb,  alß  31bfcßluß  ber  Söanbblenbcn 
unter  allen  Xad^gefimfen  l)in,  aud|  unter  bem  ©urtgefimß  ber  Duerfcßiffgiebel,  fomcit 
fie  unberiiljrt  finb  unb  unter  ben  ©urtgefimfen  bcr  Dfttürmc.  ?lm  nörblidfjen  Sl)or* 
tiirm  neigt  er  311111  ©pi^bogen.  Xic  ©iebet  ßaben  burdßocg  enttoeber  bcn  fteigenben 
über  ben  magred^ten  Siogenfrieß,  nie  beibe  3ufammen.  Xie  Cfttoanb,  too  er  gaii3 
fcßlt,  abgcfc^cn  oon  ber  .^auptapfiß,  ift  lool^l  oeränbert.  fßroßle:  ?ln  bcr  §lpfiß  finb 
bie  Sögen  rccßtioinflig  gefdjnitten,  mit  unterlegtem  SWunbftab.  ©ic  fteßen  auf  fleinen 
Älragfteinen,  bie  auß  fßlatte,  ©d)rögc  unb  SSulft  3ufammcngcfebt  finb.  (iben)o  an 
ben  mcftlicßen  ©iebelfd)rägen.  51m  ^^ortaloorbau  crfd)eint  über  bem  fRunbbogenfrieß 
noeß  ein  i«  Sanbform.  5lm  3D?ittclf(^ifT  seigen  bie  Sögen  eine  non  3mci 

"i|?Iättcßcn  eingefdjloffcne  ileßle,  bie  Stonföldjen  ebcnfallß  auß  5lcl)le  unb  ^^Jlntti^en 
beftebenb.  51n  ben  ISljorobfeitcn  befteljt  baß  f^rofil  beß  Sogenfriefcß  auß  mebreren 
^'Iättd;en,  Siebten,  ©dbrägen  unb  Söulften;  bafür  feßlen  bie  Slonfolcn. 

^auptgefimfe:  5tm  SJZittelfdbiff  (©nbfeite)  ein  in  nicr  .^auptabftnfungcn  um  faft 
einen  bnlbcn  SDEcter  cinge3ogeneß;  oben  feobllcble  slnif^en  'if^lattc  unb  Dlunbftab,  bann 
oier  Sleiben  non  Xiamanten,  eingefaßt  non  sinei  ^liittiben,  bann  ein  befonberß  ein* 
gefaßter  Bö^nfrieß,  enblid)  3toif^en  ©täben  eine  Äeble,  bie  mit  einem  f^rieß  non  fieß 
burdbfdpicibcnben  biamantierten  Sögen  belegt  ift.  Xaß  ^auptgefimß  ber  großen  51pfiß 
bat  3mif(ben  feßön  nerbunbenen  'iJJlättdjen,  Slcblcn,  ©täben  nur  ein  eigentlidbeß  Orna* 
ment,  ben  beffen  Äanten  aber  mit  fRunbftäben  abwedbfeln.  Xie  ©borteile 

haben,  abgefeßen  non  ber  ^'lauptapfiß,  ©efimfe  non  nerbaeßtig  antitificrenbem  ©dbnitt ; 
.fiängeplatte  mit  SBaffernnfe  unb  .^oßlfeble,  Stcblleiftcn.  Xer  nadßneißlicb  1588 
reftaurierte  ©nbgicbcl  ßat  baßfelbe  Xraufgefimß  inie  ber  fJlorbgiebel  unb  ber  ^aupteßor 
an  ben  ©eiten.  51n  ber  bem  Sllofter  3ugefebrten  Slorbfcite  beß  ^auptfcßiffß  befteßt 
baß  Xaißgefimß  cinfneß  anß  einem  Slblauf  3lnifdben  ißlattc  unb  ©n3icßung  mit  nor= 
gelegtem  ©tab.  5lucß  bie  ©cfimfe  an  ben  ©iebelfcßrögcn  finb  51bläufe  stnifeßen 
*i|31ätt(ßen,  5öulftcn  unb  SRunbftäbdjcn.  3n  bie  Sleßlen  bcr  ^albgiebel  an  bcr  28eft« 
front  finb  ftemartige  Ser3icrungcn  eingeferbt.  Xaß  t^auptgefimß  bcr  Sorbollc  befteßt 
auß  einem  Sleßllciften,  bcr  non  '^lättcßen,  nnb  einer  ©(^räge,  bie  non  SSülften  eingefaßt 
ift.  5luf  ber  ©eßrage  läuft  Uneber  ber  ncrboppelte  unb  biamantierte  Sogenfrieß. 

ff?ortalc:  Xaß  ,^auptp>ortal  ift  cingefoßt  non  ben  Xreiniertelßfäulen , ineld)c 
bie  ©cßcibböijen  ber  Sorßallc  tragen.  51ußerbcm  ift  eß  3iDcimal  abgetreppt.  Xaß 


(tllmanecn.  StiHStii(^e.  (Sübportal. 


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112 


:3a0|tfrei^.  Cbcramt  (fßiuanfleii. 


mittlere  ^Irägerglieb  ift  als  ^albfäiile  geformt,  bie  9lrd^iöoIte  entfpred^enb  al8  3Sulft, 
oerjiert  mit  iheujbönbern  unb  ^olmetten.  ÄampfergefimS  ift  an  biefer  ©teile 
bur(^  ein  ©cfblatt  uor  ber  ^o^lfe^le  auggejeic^net.  ®er  äußere  Xragpfeiler  ^at  eine 
gegtieberte  Stbfafung  — Äe^le  ^mif^en  IHunbftäbc^en  — , bie  fid^  an  ber  Slrd^ioolte 
fortfe^t,  ^ier  nod§  aujsgefüllt  bur(^  ein  glc^tbanb.  ®ag  Sogenfelb  ift  offen;  o^ne 
©tiirj.  ^Darüber  fte^t  bie  3nf^rift  in  romanif^en  SKajuglcln: 


Saroangen.  Stiftdir^r.  ftriipta. 

t VOS  . IGITVR  . PER  . QVOS  . REGITMl . DOMVS  . ISTA  . NOTETIS  . 
NE  . PEREAT  . SI . NON  . HABEAT  . SVA  . IVRA  . LVETIS. 

$>ag  ©iibbortal  ift  jmeimol  abgetrepbl»  o^ne  ©äulen,  umwogen  oon  brei  3icr» 
bönbern  auf  ungemöljnlic^  ^o^em  ©orfel.  3)ie  ®änber  ^aben  ^üßungen  oon  @e= 
fled^ten  unb  ®lattranlen;  bo8  äußere  oomel)mIic^  einen  jinnenförmig  gebrotzenen 
©tab.  ®ie  Ornamente  finb  in  ber  91rt  beS  ÄerbfiZnittS  flacZ  cingefc^nitten.  ©cibft 
ber  SlrcZitrao  ift  mit  einem  oerjierten  ^Pogen*  unb  Slätterfrieä  ftberjogen.  S)a8 
53ogenfelb  entZält  fReliefbilbmert  (f.  u.).  3m  fpäteren  SWittelalter  toar  über  biefer 
Pforte  ein  58orbad^  angebraeZt.  2)ie  unteren  2:eile  ber  Oemönbe  finb  mobem;  um  1804 


(fUroaitgen. 


113 


mu^tc  baS  ^ortol  öcränbcrt  werben,  weil  ®oben  öom  ©tiftöfird^^of  abgetragen 
Würbe.  Xawalä  [inb  bie  S^ürflüget  mit  ber  mobernen  9tunen=3njc§rift  üerfe^cn 

$aulu>,  Senfntäler  auS  Qftrttembetg.  dogfittciS.  8 


114 


^aßüfreij.  Cbcramt  GUioanflen. 


lüorben,  bte  Juo^I  bebcuten  iott:  5m  5a^r  1804.  (®u8(.)  Die  5tt)ei  bronjenen 
Sötoenföpfe  fiub  altromanifd). 


ffapitäl  einr«  liiiccunfltpfrilri». 


^fcilrtfapitdl  am  Ciauptportal  in  brr  Kiorballr. 


$frUntapitäI  bei  Simfte  im  Durrfc^iff. 


$frilertapitd(  in  brr  Sorballr. 


(Jaroan0tn.  StifUfin^r. 

Rui  9r.  3-  6<bn>ar},  3)ie  rbrmaltgc  8rnrbiftinerabtrUir(bf  )um  b<il.  8itu<  in  RDioangm. 
Seriag  oon  Rb.  8on)  i Somp.,  Stuttgart. 


Die  Dünne  [inb  nüe  brei  nid^t  noin  ©odtel  ^ernuf,  fonbeni  erft  über  ben 
Dächern  felbftönbig  entroidclt.  Der  3Befttunn  fd^eiut  in  gotifc^er  erneuert  f^alb 
in  romanijd^en,  i”  fpätgotifc^cn  formen.  Die  Cfttürme  traben  oerfc^iebene  ®in» 
teitung  nad^  ©todroerfen  mie  nod^  genftem.  Der  nörblic^e  mit  feinen  ©^ji^bogen» 
fenftern  im  jtoeiten  ©toef  unb  feinem  ©pijibogenfrie^  im  britten  ift  erft  f^öt  UoUenbet 


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t^Ilmanflen.  Stift. 


115 


ober  cnicucrt  joorben.  2)er  füblic^c  ^at  im  jiociteii  ©toef  ©d^aUöffnungen  in  ber 
gefälligen  J^onn  »on  2)o))^)elartaben  mit  3h>iic!§enfäule.  2)ie  ©öult^en  ^aben  ben 
^ürfelhmuf  unter  meitauelabenbem  S^ömbfer  unb  fielen  oljiie  ©ocCel  auf  ber  fd^rägen 
jenfterbonf. 

®om  SBefttoert  unb  Siorbturm  abgefef)en  ernteift  fid^  ber  gonje  Sau  in  allen 
©injel^eiten  alS  ein  SBerf  au8  einem  ®ufe,  mie  man  cg  aug  biefen  feften  finbet. 

Shmftgc)c§ic^tti(^  rei^t  fid^  bic  uormaligc 
?lbtcifirc^c  bem  ©runbrife  nat^  ben  Sauten  ber 
^irfauer  ©d^ule  an,  o^nc  ba^  barum  notmenbig 
auf  einen  bireften  3ufQwntcn^ang  mit  ber  iWeform» 
fongregation  3U  fd^liefeen  wäre;  beren  S^ird^en» 
baut^bug  warb  allgemein  beliebt  9lu(^  bic  ^n=> 
läge  cincg  Dratoriumg  über  ber  Sorl)alle  ent» 
fprit^t  ben  ©ewo^nljciten  ber  ^irfouer. 

3)cr  Slufbau  alg  ©ewölbebafilüa  in 
©(bwaben  feinegglcidben  nid^t.  3)og  Sorbilb  ift 
offenbar  ber  S)om  ju  SBonng.  9iur  ift  unfer 
Sau  „(ünftlcrifdb  rober,  fonftruftiü  reifer"  (3)ebio) ; 
bat  er  boeb  f(bon  ^ienfte  für  bic  Shcujripben, 
gaii3  abgefeben  üon  ben  merfwürbigen  ©trcbc== 
mauern. 

Unfer  Sau  fann  ni^t  berjenige  fein,  beffen 
Elitäre  im  Cttober  1124  geweibt  worben  finb. 

@g  mu^  nach  einem  Sranb  ein  ©ewülbebau  auf 
ben  ölten  gunbamenten  erriebtet  Worben  fein,  beffen 
Sottenbung  burdb  bie  9Seibe  bejeiebnet  wirb,  bie 
im  Sabre  1233  km  Älofter  ju  teil  würbe.  2)ag 
novum  monasterium,  beffen  Seginn  in  ben  @11* 
wanger  9lnnalcn  ing  Sabr  1146  gefegt  unb  alg 
beffen  ©rünber  im  9iefrologium  9lbt  ^balbert  bc- 
jeid^net  wirb,  mufe  unfer  3Künftcr,  bie  gewölbte 
Safilito  fein.  Äuf  fie  bejieben  ficb  oerfebiebene 
Ältarweiben,  bic  im  9Jctrologium  für  bic  SRonatc 
?lvril,  9Wai  unb  ?luguft  oerjeitbnet  finb.  Sn 

einer  Urfunbe  oon  1229  erfebeint  unter  ben  alg  3cngen  ongefübrten  SKöntben  oon 
Gllwongen  ein  Wunehardus  magister  operis.  (9B.  U.  II,  ©eite  258;  §ager 
©eite  41.) 

©pätcre  Seränberungen  unb  9lnbautcn;  Um  1475  Würbe  bog  öorbere 
portal  ber  Sorballc  oerengert,  in  einem  ©til,  ber  bem  beg  Äreujgongg  unb  ber 
©t.  SBolfanggfircbe  entfpriebt.  ^ag  ^rcbenmobell  auf  bem  Sron3e»@pitapb  ber  beiben 
erften  kröpfte  beWeift,  boB  f<bnn  um  1464  bie  Grweiterung  unb  ©dbliefeung  ber  Sor» 
balle  bewerfftelligt  ober  boeb  geplant  War,  wobrfcbeinlicb  infolge  ber  3e>^lbrung  beg 
5fIofterg  1443.  ?lufgcfübrt  ift  ober  ber  jept  beftebenbe  ©rwcitcrunggbou  äugen* 
fcbcinlitb  erft  um  bie  SKittc  beg  16.  Sabrbunbertg , unb  cingewölbt  erft  unter  Sob- 


(fUtoaneen.  StiftSfircfic.  3>oppe(fenftet  brS 
®fibtutmS.  8 (stodroert. 

Hut  Hr.  3.  S(bi)Mr|,  Die  ebemolige  Senebiftiner: 
obteUTnbe  jum  b«<(.  Oitut  in  Hflnwngtn.  Oeriog 
oon  Hb.  tBoni  t Somp.,  Stuttgart. 


IIG 


Cbcromt  ^Üitiüiiflcn. 


S^riftop^  ö.  SSBcfterftetten  (1603 — 13,  SSappen  nm  ©etüölbe  be§  füblid^n 
3m  3o^r  1588  (3a^Hnfd^r.)  mürbe  bet  ©iebel  beS  füblid^en  DucrormS,  bcr  (lange 
öor  1573)  eingcftürjt  mar,  neu  aufgefü^rt  6r  geigt  oben  eine  9lltane,  barunter  eine 
jfleeblattnifd^e  mit  bem  Sieliefbilb  beä  SDSeltgerid^fö.  (3u  ben  brei  97i[d^en,  mel^c 
früher  ben  ©iebel  füllten,  moren  fdjon  entfprec^enbe  S)arftellungen  mo^l  gemalt ; mie 
baS  iUZobell  auf  bcr  ©ebcnftafcl  oon  cn.  1464  geigt)  3^  ©eiten  fielen  gmei  ©tatuen 
bcr  ©tiftcr  ^ariolf  unb  ©rlolf  auf  S^onfolen  in  SKiif^elnif^cn.  ?ln  ben  Äonfolen 
ift  baS  öilienmappen  unb  baneben  an  bcr  SBanb  bag  SBappen  beä  gürftpropftö  SBolf» 

gang  o.  Raufen  angebracht  ®ic 
Jiachgefimfe  am  Cuerfchiff  unb  (5hor, 
fomie  bie  oberen  ?lbfchlüffe  bcr  @cf* 
lifenen  an  biefen  5!eilen  finb  mohl 
©meuerungen  cbcnberfclben  3c>l***) 
l!ic  gmeiftbefige  ©alriftei  ift 
1699  innen)  an  ©teile 

einer  gotifc^en  — ouf  bcr  ©rgplattc 
bargefteHtcn  — erbaut  an  ber  Dftfeitc 
bc8  rechten  5heugarmg.  2)ie  ©tift3» 
hcrrnfalriftei  h^t  ©tuefaturen 

unb  ©chrcinmer!  im  ©pätrcnaiffance* 
©efehmaef  mit  in  öueh^  gefdhniptcn 
$8appen  bcr  ©tiftShetren.  3)ie  ©t 
97cpomulSfapcllc  ift  geftiftet  oon 
bem  ©tiftähernt  ^rang  o.  SBollenftein 
1701,  gu  SKaria. 

©tiftungätafel  mit  fRcliefbilbnid. 
©chöneg  ©chmicbcifengittcr. 

Slu8  berfelben  3^il  if* 
bnS  SSorbadh  auf  toä^fani* 

fchen  ©öulen  an  ber  9?orboftede  ber 
©tift«fir(^e. 

Unter  ^ürftpropft  ^rang  @eorg 
0.  ©chönborn  mürbe  ba?  3nnere  ber  ^rche,  bie  iKorhaUe  ausgenommen,  oerpuht 
unb  mit  ©tuefaturen  auSgeftattet.  ®ic  9luSführung  mürbe  1738  bem  IRi^orb  9ietti 
unb  ©manuel  ißiquini  übertragen  um  ben  ißreiS  Don  14460  p.  cinfchlieblich  bcS 
OrgclchorS,  ber  ffangel  unb  breier  ?lltäre.  2)abei  mürben  oielc  ©lieber  ber  urfprüng» 

•)  3n  einer  halb  und)  1621  (jebnuften  lRed)ttertiflunflÄi(^rift  be*  ^ropfl5  'Jllbre^t  2humb 
ü.  9leuburg,  früheren  fiiiftoS  unb  91aumeifter^,  ift  ju  (efen,  bnb  „e§  flieid)  ainer  öben  fd)euren  in 
unjer  jliceben  bermaifen  geregnet,  baS  bacb  barinn  ftan  b(i)ben,  barenn  mann  bem  Stifft  }u  fd)pnipt 
etli(b  ilii)th  gctljon  unb  fchmpmmen  Ionen."  (3d)n)ai^  3.  46.)  1524  mirb  ^cinricb  oon  ©mnngou 
jur  ^Pefiehtigung  be4  21au4  ber  SHftsfirdic  berufen  (StnateordjiD ; ftlemm,  9B.  ®.  u.  93.  S.  161). 

**)  iie  'l^röpfte  3(>h-  9Jub.  o.  fRe^berg  (1654—60)  unb  3o^.  Cbriftopb  III.  d.  ^^eiberg 
(1660—74)  haben  im  Chor  ihre  SDoppen  am  ©eroölbe  anbringen  laffen,  roohl  mit  93ejug  auf 
fKeftaurationen  bafelbft. 


({araangen.  fireujgang  btS  Stift*. 


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(fUjuaiiflcit.  3ttjt. 


117 


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118 


Cberamt  (?Uronngeii, 


lid^cn  Slr^iteltiir  jerftört  ober  bcfci^äbigt.  2)ie  berbcn  ®c|im[e  unb  SiQurcn  bcr 
©turfotur  bccinträ^tigen  cmpfinblid^  bic  SSirfung  bcr  ®er^Öltniffc  bcS  ölten  öouS. 
3Retti  ift  1741  in  geftorben. 

3)a3©ttft§gc6äubc.  21n  ©teile  bc3  1443  burd^  93ronb  jerftbrten  89enebil= 
tinerflofterg  ift  um  1470  bog  ©tift^gcböube  errid^tet’tuorben,  on  ber  9?orbfeitc  ber 


eaiuaiigen.  StifUUrcbc- 


^rd^c.  ®cr  Strcujgang  ^ot  fi^Önc  Slio^tuerlfeiifter  im  ©til  ber  SBoIfgangSfapcIlc, 
mit  cigeiitümli(^cn  f5ift^6^Q|f*^n*uftern,  unb  reid^c  97e^geiuölbe  mit  Dielen  SBoppen- 
f^ilbcrn  (So^rcäja^l  1473);  jum  2cil  — on  ber  Sbrbmefteefe  — fc^on  mit  oft* 
förmig  gebilbeten  Oftflügel  ift  ein  giebelförmiger  ®erfftein  ein» 

gemauert,  ber  o^nc  öo»  einer  Pforte  beö  ©cnebiltinerflofterg  ftommt. 

Xie  Siebfrau enloVelle  am  ^Beftpgel  gegen  ben  §of  ^erauö  ift  too^l  an 
bic  ©teile  ber  alten  örunnenfapeHc  getreten.  S'ine  loteinifc^c  unb  eine  beutfe^e  3n» 


(fUnwnflcn.  Stift. 


119 


fd§rift  melben,  bafe  bcr  crftc  (Btein  im  3ö^rc  1473  gctegt  ift.  $lm  9?ebgen)öI6e  jcigt 
ber  ^ouptfc^IuBftein  ba^  auf  bem  <Sc|U)ci§tiic^.  ®cr  nörbliti^e  ^lügcl 

bc8  ©tiftggebttubeS  enthält  oben  einen  ^meift^iffigcn  ©aal  mit  SJippengcUJöIben  auf 
jtoei  ©äulen  unb  ^robenfonfolen  ober  SJienften.  SD7an  pIt  i^n  für  bcn  5?abitclfaal 
be3  ©tiftg.  5(n  bcr  SBeftfeite  be3  Äreujgangä  ift  über  bem  ©cioölb  beäfelben  iio^ 
ein  tonncugemblbtcr  SRaum,  oicttcic|t  jum  91rc^iü  bcftimmL 

^laftif^e  ®ilbmerte  an  unb  in  bcr  ßirc^e;  3m  öogenfelb  bc8  ©übf)ortal8 
ftnb  brci  fjiguren  Ifalbcr^abcn  bargcftcHt,  fo  unbeholfen,  ba^  man  nur  bie  mittlere 
mit  ©i^crheit  beftimmen  fann.  68  ift  ber  fcgueube  Sh^ftuS,  throncnb  in  bcr  ?lureoIc, 


SQroangni.  StiftCtirc^e.  Aflc^e  bti  17.  unb  18.  ^abi^unbertg. 


in  ber  öinfen  hält  Äreujfcebter.  ®ie  beiben  feitli^en  Figuren  finb  U)ahr=^ 

ftheinlidh  SKario,  anbeteub  mit  flach  oor  bie  ©ruft  erhobenen  Rauben,  al8  ^rau 
fenntUdh  an  ben  toeiten  Cberärmcin,  unb  3ohanne8  bcr  Käufer  mit  bem  Such 
im  9lrm. 

Über  ber  nörblidhcn  9lpfi8  ift  ein  SünglingSfopf  oon  antitifdhcm  ©^nitt,  mit 
S^rlcnfcttc  um  bcn  .^al8,  cingemaucrt.  Über  bcr  fübtichen  ?Tpfi8  liegt  ein  Söme. 
3n  bem  gotifchen  Sogenfelb  be8  SorhaIIcnportal8  flehen  bie  brei  ^eiligen  Situ8, 
©ulpiciu8  unb  ©eroilianu8,  Sleliefbilber  üon  fchr  mäßigem  Shinfüoert  in  fpät» 
gotifchcr  Spanier. 

3n  ber  ©afriftei  loerben  ^wci  gute  fpätgotifche  Sifchof8ftatuen  bcr  beiben 
©tifter  aufbctoahrt.*) 

*)  ?(u8  bcr  biellof»  Stiftefircbc  foü  1696  ba'j  flefd)iufetc  firujifir  naib  'lÖUburgftettcn  (®oi)cru) 
Dcrbrocbt  roorbcn  fein,  bo«  bie  Stiftuiiß  bcr  .t>ci[iflfrcujfapcUc  bort  ncranlabt  bot  0-  3- 1745);  ci? 
rübrt  üu4  bcr  3<it  «nt  1500  unb  bcfinbct  fub  in  bcr  ßcnnnntcn  Kapelle.  (C51.) 


120 


i^agftfrci«.  Cberamt  6(hvangcii. 


9ln  bcr  Dj'ttoanb  be^  ÄreujcjongS  ein  iibertünd^teS  f^)ätgotljd^eg  ©teinbifbtoer! : 
30?ariQ  mit  <St  9?ifolau§  unb  @t.  ©mrncram,  babci  ein  SBo^benjc^ilb  mit  ^ift^om. 
S)ic  öc^anblung  i)'t  ganj  ä^ntid^  mie  bei  bem  ©rnbrnol  ®corg^  n.  ©d^mabgberg  in 
bcr  SSor^ntte  (f.  u.). 

SIm  füblid^en  Äreujgiebcl  ift  ein  91eliefbilb  bc§  3BcItgeri^t3  in  gelbem 
©anbftein  in  bie  S5(enbe  eingclaffen,  nod^  ^nlb  gotifd§  in  SO^otioen  unb  Spanier. 
9led^tä  unb  linfg  in  3Jiufc|elnifd^en  fielen  ©tanbbilbcr  ber  beiben  ©tiftcr.  SlUeS 
öon  1588. 

®ic  ©ipgfiguren  SRctti?  unb  ^iquiniS  on  ben  Pfeilern  im  ©df)iff  unb  bie  ^träger* 
fermen  unter  ben  ©emölben  in  bem  aufgeregten  Stil  ber  ^eriietenjeit  [teilen  bie 


SQroanecn.  9(mpuUeii,  r>(6ctfCT80lbct. 


3lpo[tel,  ©uongeliften  unb  Äird^enüäter  öor.  flad^eren 

Studaturen  am  ©emölbe,  meift  auf  bie  Stiftg^eiligen  be3Ügli(^.  9ln  einem  Pfeiler 
bei  ber  Äan5cl  ^oljftatne  be5  1)1.  9le))omul  non  1729. 

35?anbmalereien:  Spuren  mittelalterli^er  Semalung  [inb  in  ber  Stifte» 
fir^e  nic^t  gefunben  morben.  2)aß  bie  bloßen  Steinfläd^en  [cf)on  eine  mürbige 
Sßirlung  traten,  fiel)t  man  in  ber  ÄapcHe  über  ber  95orl)allc.  3n  bcr  St.  9lepomufg= 
Inpcllc  [inb  an  'ü^iinben  unb  ©emölben  Qu3  bcr  Srbaunngäjeit ; bie  2)ccfcn- 

bilber  [tcHen  üor:  bie  unbepedt  ©mpfnngcnc,  ben  9)iannarcgcn  unb  3o[epb  in  flgpptcn. 
5ln  einem  bcr  3Sanbbilber  [tc^t  So.  Se.  ^ueber  1707.  2)a§  ?lltarblatt  [teilt  bie 
pl.  Sipp[d^aft  öor  mit  ber  9BibmungSin[c^rift : Triadis  creatae  Coiisanguineis.  Sn 
ber  Äreuägang^fapeHc  toar  an  bie  Sübmanb  eine  ijJicta  gemalt,  aber  fe^r  öerborben; 
[ie  i[t  erfe^t  burd)  eine  moberne  9)ialcrei  üon  g.  X.  .flolb. 


(fUroanßcn.  Stift. 


121 


Siafelmalereicn:  föitbmffe  ber  ^ibte  unb  brr  "ißröpftc,  1576  gemalt,  aufeen 
an  bcn  3öäiibcn  bcr  Ärljpta.  (Sbenba  uicr  Silber  mit  SKartijricn  öon  ©tiftä^eiligen, 
gemalt  non  SJZatt^.  t)oii  SOiergent^eim  1685.*) 

Äunftroert  ^aben  folgenbe  alte  Elitäre:  3m  Ciier)ct)iff  jmci  impofante  SBanb» 
altäre  in  ©pätrcnaiffance.  J)er  nörblid^e  ju  © t.  3 o ^ a n n S n p t i ft  unb  © t.  3 o l)  a n n 
Suangelift  ift  bejeic^net  mit  ber  3^^^  Iß  13  unb  bcm  SBappcn  ü.  Sernborff  am 
ölgemalten  Slatt,  bad  bie  @iitl)auptung  be§  ^äufer§  barftcllt,  mit  bcn  3nitialen 
GMT.  Oben  ber  ^l.  HKid^acl.  ®cr  füblic^c  ju  ©t.  Sencbift  unb  Sarbara 


SOtpangrn.  SUfttfitc^t.  Unttrfa(  für  ^finpuDnt,  fUbrrDcrgoIbct. 


^at  frühere  fRenniffanceformen ; alö  Slatt  ein  Clbilb  bcg  äWartpriumä  ber  ^eiligen 
Sarbara;  oben  ein  Silb  bcS  ^eiligen  SencbUt.**) 

ü)er  ?lllcr^ciligcnaltar  ift  au§  Slcc^tcilcn  üon  bcm  frül)eren  IRofofoauffa^  bc^ 
ipod^altnrd  jufammcngefebt. 

3n  ber  Sor^alle:  T)er  9(ltnr  511m  f)l.  Ärcuj,  ©nnbftcinaufbau  in  cincd 
©d^rcinö  mit  offenen  teilloeife  bemalt  unb  ücrgolbct.  3nnen  bie  ipo^rclicf» 

figuren  oon  d^riftuS  am  Ärcuj  mit  9Jiarin,  3ot)anneg,  Siagbalena ; bie  ©cftalten 

*)  'Xie  (ntbotifdic  itirebc  in  Cnnnftatt  bciualjrt  jiuei  ßroHc  Cißeindtbc,  ivcldjc  nue  ber  6U« 
iPQiißer  Stiftjtirtbc  ftammen  jollcn:  'JDtnria  i^ermabtunß,  »on  ^onue  Uinbnd)  in  itlnßjbnrß  1662, 
unb  Äaifcr  .^cinrieb  II.  nin  tfirab  bc*  1)1.  'li'Olfßanß,  uon  C^umlb  Cußbcr^  in  äl'iirjbnrß  1664 
(C®.  Cannftott). 

**)  'Racb  beni  ■Jotenbiub  ber  Stift'jtircbe  ftorb  7.  3««i  1613  Joannes  Hürner  de  Bibracb 
statuarius,  qui  suinmuin  altare  in  clioro  sculpsit  .sed  vitain  ante  opus  iliiivit  (®oßelmann). 


122 


Cbcrniut  (fUnmiigcn. 


(illroniisen.  StiftMirdic.  €t.  'Jirpomutlapclle. 


iiod^  mit  gotifc^er  (Smpfinbung  geformt.  Qn  beiben  Seiten  je  äloei  9?elief6ilbcr  qu^ 
bem  Ceiben  6§rifti,  nuc^  mo^l  nnd)  einer  3eid)iiimg  ou^  ber  ^rüt^jeit  ber  SRenoiffance. 


^Uroanoeii.  Stift. 


123 


Unten  Snfd^rifttafel,  gehalten  öon  ätoei  Sngcln.  Cben  ©tatucn  ber  brel  gciftlid^en 
2!ugenbcn  unb  bog  SBoppen  beS  ^ropftg  S^riftopb  ö.  ?Se)terftcttcn  (1603—13). 

3n  bie  ©üblüonb  ift  bog  ÜKittelftüdf  eineg  ehemaligen  ©t.  ^Innenoltorg  ein» 
geloffen,  ein  gotifcheg  ©teinrelief  mit  ©t.  9lnno  felbbritt,  ^ieronpmug  unb  3ohonneg^ 
®t)ong.,  unter  bem  ber  ©tifter,  ^ropft  5lI6re(ht  ö.  ^eiiburg  (1503 — 21),  hiiet. 


CUroaiiecn.  0ebtnftafc(  bet  jroei  erften  iJiöpfte.  Sronje. 


?tm  ©t.  ©eboftiongoltor  (oug  ber  gleichnamigen  Äopelle)  eine  fpätgotifche  ©tatue 
beg  ^itelhciligen. 

Äir^enfdhah'.  ©ilberner  ?lrm  mit  ^Reliquien  beg  hl.  ®eit,  fpätgotifche  meifter» 
hofte  Slrbeit.  ®rei  gotifchc  fReliquienmonftranjen.  SHeiner  Äelch  mit  Sngeigföpfcheii 
am  1630.  filberoergolbetc  glatten  mit  2Baffer!anne  unb  jmei  Ampullen, 


124 


Cbcramt  GUwanflcn. 


^lugSburgcr  'JIrbcit  öon  J B.  ©Ifenbeinfru^ifij;  üon  bcn  Gltcrn  beS  ^rop^leä  Slorcr 
0.  SSartenfec;  (htbc  16.  Sa^r^unbert^.  ©ilbcmc  ÜJ^aricnftatuette,  meter^od|,  üon 
Sgn.  Smcr  1748  (Snfc^r.).  SSier  9?cliquietitafdn,  ?Iup^e  für  ben  ^od^altor,  öon 

|(i^n)ar5cm  ^olj  mit  ©ilbcrplattierung 
nnb  Ölmolcrcien  (Sngelligru^,  5D?artem 
(S^rifti).  ©Ubcrl)iatticrtcg  '^ßrojeffionö* 
freu5  mit  !5)rcipafecnben ; Slofofo;  ba3 
Slorpug  no(^  gotif^.  ©onnenmonftrmiä. 
ßlfcnbcinfru^ifij:  auö  bcm  öorigen  3a^r* 
Ijunbcrt.  9JöfofofeId),  (Jttlüanger  9lrbeit. 

in  Qiitififierenbcm  3opflt«^-  97eu= 
romonif^cr  ilclc^  mit  ©(^mcljmatcrci 
öon  ^orra(^,  fWünd^cn. 

©in  $cil  bc«  51ir^enf(^a^cg  ift 
1818  in  bic  2)omfir^c  nac^  Siotten* 
bürg  a.  97.  getommcn.  (3iöci  filbcmc 
SBci^roafferteffcI,  einer  botiert  1636, 
fomt  9l)pergill  nnb  ber  fogennnnte  5u9* 
geriete  Ornat.) 

ijm  ^oc^altar  ift  ein  ^innreliqniar 
niebergelegt,  bn^  1875  in  bem  alten 
Öo<^öltar  gefnnben  tourbe.  f)at  bie 
©eftalt  eineg  ©arfop^agg  ober  einer 
ÄQpeöe  unb  foll  ben  ©d^riftjügen  na^, 
bie  baronf  eingraniert  finb,  aug  bem 
8.  3al;rbunbert  ftammen.  S)ie  3nf(^rift 
5ÖJ)lt  bie  eingefc^toffenen  SHeliquien  auf. 
(©^luarj.) 

©loden:  'Jltte  fec^g  loaren  ge» 
goffen  öon  ^ang  Üiofen^art  in  97ürnberg 
im  Sabre  1545;  für  ben  3P«tiier  befam 
er  14  fl.  3m  97orbturm  bängt  bie  grofec 
©nfannn  mit  Umfd)rift:  im  anfang  mar 
bag  löort  u.  f.  tv.  58ilbcr  in  Umrab= 
mungen  öon  ber  fyorm  eineg  §ütar» 
febreing:  9(bam  unb  ©öa,  ©t.  ®itug, 
©ulpicing,  Äalünriengruppc.  ®ie  jöjeite 
©lode  jeigt  ein  SJefperbUb  nnb  öcr- 
®ra6ft.?n  bt7^iricui‘dTAhe^^  fcbiebeue  ficiligenbUber  | iesus  naza- 

renus  u.  f.  ro.  diejenigen  im  ©übturm 
haben  bie  Snfebriften  iesus  nazarenus  u.  f.  tu.,  ave  maria  u.  f.  lü.,  gloria  in  excelsis. 
die  Ueinfte  ift  1877  umgegoffen.  ©lodenftüblc  1738. 

die  ©itter  beg  ©b^r?  f”*b  in  antififierenbem  3opfftil  aiiggcfübrt  öom  fog. 
.^■)aller  ©ebioffer. 


(?Uiuanflcn.  'ötifl. 


125 


GpitalJ^icn:  3ni  Ouerfc^iff  fiiib  5n)ci  öorjüglic^c  ® eben  ftofeln,  Grjgüffc, 
cingetaffcn.  eine,  aU  ©rabplatte  gebadet,  lag  bis  1663  über  bem  ®rab  ber 

Stifter  öariolf  unb  (Jrlolf  in  ber  9Kitte  ber  Str^blo.  ®ic  Xafel  (2,06  x 1,05  m)  ift 
QuS  5lüei  ‘leilcn  jufammengcfe^t.  Stuf 
einem  iDamaftgrunb  mit  ©ranotobfel» 
mnfter  finb  in  glad^rclief  bie  beiben 
Stifter  in  bifd^öfli^em  Ornat  bor* 
gefteHt  mit  bem  SJiobetl  ber  ftird^e. 

5)ie  Snfc^rift  bc5ief)t  fid^  auf  bie  Stif* 
tung  beS  ÄlofterS.  I)ie  ^afel  ift  ina^r» 
fe^einlid^  jum  Jubiläum  1464  ange> 
fertigt,  ^e^nif  unb  Stil  toeifen  auf 
|>ermann  SSifc^er  b.  St.  in  S^ürnberg. 

SSom  nnberen  2)enfmal  jcigt  bie 
obere  3^afel  (1,33x0,51  m)  glei(t)falls 
in  Flachrelief  mit  reicher  Saubumrah=' 
mung  SKaria  mit  bem  Seichnam  ß^rifti 
auf  ben  Änieen,  unterm  Äreuje  fi^enb. 

3u  ihren  tnieen  äloei  *i|Jröpftc 

mit  Spni^bönbern,  bur(h  bie  Söappen 
bezeichnet  atS  3oh- 1».  ^irnheim  (|  1460) 
unb  fein  iWachfotger  Sltbrecht  ö.  9tech* 
berg  (f  1502).  ®ie  untere  5!afel  enthält 
eine  lateinifche  SJcrSinfchrift  zum  Sob 
biefer  beiben  erften  ^röbfte,  bie  alS 
©rünbcr  beS  Stifts  gelten  fotlen.  Xer 
Stil  beS  tSilbmerfS  ift  mehr  malerifdh 
in  ber  Slrt  beS  Slbam  Äraft ; eS  ift  ohne 
3loeifel  eine  Slrbeit  ißeter  SSifcherS  Dom 
@nbe  beS  15.  3ahth-  (öergau  in  Äunft* 
chronil  XIV,  1879,  15.) 

5n  ber  Äirche,  an  ber  Si^t» 
toanb  beS  nörbli^eii  SbreujarmS,  tebenS* 
gro^e  gutgearbeitete  Statue  beS  ‘‘^ropfteS 
ßh^iftoph  ö.  Freiberg,  f 1584. 

3n  ber  Vorhalle:  ®rabftein 
beS  Ulricus  de  Ahelvingen, 
t 1339,  mit  ÜJiafuSfelumfdhrift  unb 
Ißottbilb  bcS  betenb  baliegenben  9titterS,  an  feiner  linfen  Seite  fein  SBappcnf^itb. 
2)er  Äopf  fpäter  ergänjt;  Spuren  Don  Semalung  (Dergl.  Stnjeiger  b.  ®erm.  9Kuf. 
X^TII,  1871). 

©rabftein  beS  Sllb  recht  D.  S chm  ab  fp  erg,  f 1464;  mit  aJZinuSlelumfchrift 
unb  ^odhreliefbilb  beS  gefpreijt  auf  einem  fiömen  ftehenben  fchlanlen  IHitterS,  ben 
^elm  auf  bem  ^aupt. 


12Ü 


^rtgftfrci#.  Oberamt  (SUwaitflen. 


©rabitein  ber  SKargrct  öon  ©hjobfpcrg,  geb.  ö.  9?cunegf,  f 1476,  mit 
^oc^rclicfbUb  ber  SSerftorbcncu,  fnicetib  üor  bcc  ^olbfigiir  bcS  leibcnben  (J^riftud 
mit  ©eifeel  unb  SJutenbünbel,  hinter  if)m  eine  Sngelö^albfigur. 

Q^ebenfftein  beS  5tanonifu^ 


i 


)ifliOfnfbf(imt)fniifr  rö 


pultiingrii 


unu 


üfUp 


uns 


uon 


iitfia 


örr 


StAVll 


lyzoaiii 


nniiü 


üurnKfli 


rolü 


iifboi 


unnD 


rinn 


n 


fin 


frin  ffliillf  biiulfrfliü  Dir  ft/irb  nnna^ 


1/  zz’aiii  Oinftann«  lifinnriftif  4 

tnoni  iirn  poi  (iiifOiÖ  | 


Ontoangen.  Oebentfttin  in  ber  VorbaUe  bei  Stiftttirebe* 
(%  r>.  (9ültlingcn.) 


®eorg  o.  ©tuabSperg,  1 1505, 
mit  ^od^rclicf:  ®ct  ®cr[torbene 
Inieenb  üor  bem  @e?reujigten ; 
üor  bem  5breuj  fniet  Sliogbolena, 
hinter  bem  i^anonifud  fte^en  jmei 
Sünger. 

®eben!ftein  beg  ^ q u l ^ 
ü.  ©ültliugen  unb  feiner  @e= 
mahlin  9lofa,  geb.  Surggräfin  (ü. 
ßanbt).  |>albfiguren  ber  ©h^l^ute 
in  Flachrelief  unb  i^re  3Sappen; 
Frührcnaiffance,  9D7onogramm  au^ 
C unb  W. 

®emalte®ebenftafel  üon  ^olj 
mit  Shönung  9)?ariö  unb  fnieenber 
Familie  SubmigS  ü.  JRinberbach, 
t 1544,  unb  SJiargarethag , geb. 
ü.  97euhaufen,  f 1584. 

©ebentftein  beS  § a n g ü. 
©dhmabSberg,  f 1549,  mit 
roh  gearbeitetem  Sieliefbilb  be^ 
üor  bem  ©elreujigten  fnieenben 
9iitter§. 

kleiner  ©ebenlftein  beS  5)e!üu8 
(S()riftoph  ö.  SBefterftetten, 
t 1567.  @r  fniet  oor  bem  ®e» 
freujigten. 

©emalte  ©ebenftafel  be§ 
SBilh.  SWumbrat  ü.  ©ptegel» 
berg,  f 1588.  ®h>^ftu3  am  Äreuj 
mit  9Karia  unb  Sohanneg.  Unten 
flein  ber  fnieenbe  ©tifter. 

kleiner  altarförmiger  ®ebenf* 
ftein  beS  Domherrn  ©urlharbt 
Friebri^  o.  F^fh^crg»(Sifcn 
berg  (f  1624);  gelber  9Karmor. 
©rinnert  in  ber  9lrbeit  an  Seonharb 


®er  ®erftorbene  fniet  üor  bem  Shujifij. 

Äcni  ju  ^aU. 

S)ie  ©rabbenfmöler  finb  jum  Jeil  au32.ben  obgebrochenen  Äapellen  be8  ©tiftS 
firchhof«  üerfe^t,  ber  um  1804  auf  gelaffen  h)urbe. 


(rUmanflea 


127 


. Stift. 


Cnreangtn.  0cbentfte(n  in  ber  QorbnOc  ber  Stiftttirc^e. 
(fl.  St.  0.  S’ctb^tTfl’liitcnbrts.  t 1624 ) 


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128 


Cbcraint  (jUwanfleu. 


3m  ili’ciijgang:  ®rabftcin  bc§  SBitbcIm  o.  9?ec^£ierg,  f 1506,  mit 
^orfjrelicfbilb  be§  Stittcr^;  in  bcn  .^önben  ein  9tofenfron5,  ba§  bärtige  .^aupt  6e* 
bedt  mit  einer  9)iüpe  (ügf.  ^tnseigcr  b,  ®crm.  ÜJ?ui.  1871,  12;  1875,  4). 

ölrofje  bemalte  (yebenltofel  in  ^ni^renniftnnce  für  SSalt^er  D.  ^irn= 

beim,  Dbcrft,  f 1557.  fnieenb  t»or  ber  ßalüariengnippe,  in  §lrfabe. 

5/cnfmal  ber  Urfulo  ©tcinbüufferin  n.  9?eibenfel§,  f 1566,  ©anbftein 
mit  fRelicfbilb  ber  Slnferftebung  Sbnfti  nnb  ber  tnieenben  Familie. 

!Jenfftein  für  3ab-  ®eorgn.  Seonrobt,  ®ufto^,  f 1594,  in  ©olnbofer 
Slal!,  mit  §luferftebung 

®Q«;  5^cnfmal  bc§  gefeierten  3efuiten  3eningcn(f  1704)  matbt 

auf  Äunfnucrt  feinen  '3lnfpnub. 

fiubmigo.  OJrafened,  j 1578;  ©tcinbenfmal.  ©r  fniet  oor  SWoriä  Tönung. 

3n  ber  Siebfrancntapelle:  3)etan  (Sbriftopb  ü.  ©emmingen,  t 1616. 
^llabafterbenfmal  in  beutfcbcr  Stenaiffance.  f^igur  in  ^odbrelief,  öor  bcm  ßrusifiy 
fnieenb,  im  |)intergrunb  eine  ©tabt. 

^einridb  '^Ibelmann  ü.  9lbelmanndfelben,  ©^olofticuä,  f 1579,  ©anb* 
ftcinbenfmol  mit  fnieenber  ^igur  in  ^Relief. 

3 ob-  2B  alt  ber  n.  ^reljberg  t»om  ©iffenberg,  ©tabtuogt,  f 1607,  unb 
9?eronica,  geb.  n.  .^obenredbberg,  f 1589.  ©tcinbcnfmal  in  iRenaiffanccglieberung. 
3Rann  unb  f^rau  unb  ©obn  fnieenb  unter  bcm  S^ni^ifij.  darüber  9?ofcnfranäbilb 
mit  SWaria.  3m  löogcn  oben  ©ottontcr.  ?ll§  ?(frotericn  jtoei  fibenbe  (Sngeldben. 

ipriiebtiged  ^^enfmol  für  3sn.  2)e)ib.  o.  ^euttingen,  jDefan,  f 1718. 
SKarmor  febwarj  unb  rocife  unb  ©tuef.  SöruftbilbniS  in  äReboillonrelief.  ®abinter 
ber  2!ob  ald  ©cripp  mit  ©tunbengla§  unb  ©enfe.  (SngeL  SBappen. 

2)ie  3nfcbriftctt  ber  miebtigeren  5^entmci^er  fteben  in  ber  Dberamtebefebreibung. 
(Sin  ooUftänbiged  5?crjeicbnig  giebt  ©u§l,  nodb  Äb^mm  unb  einer  ^anbfdbrift  non 
ungefähr  1700  im  ©tuttgartcr  ©taot^arebin. 

alte  ütabtpfarrbircbc  S>t  Ifiarien. 

Äotb-  arienfirebe,  früber  (bis  1818)  ©tabtpfarrfirebe;  tnobl  febon  in  ber 
ilarolingerjcit  Ceutfircbc.  '3)ic  Pfarrei  mar  1259  bcm  Älofter  einnerlcibt  morben. 
1.898  fanb  eine  SBeibc  ftatt.  .^»oupterbauer  gilt  ber  '^ürftabt  3obann  n.  .^oljingcn 
(1437 — 52).  mar  Hrfprünglidb  eine  einf^iffige  gotifebe  S^irebe  mit  tonncngemülb» 

artiger  ipniäbecfe  im  ©dbiff.  5lud)  ber  (Sbor,  ber  aus  ber  2lcbfc  meiebt,  b^it  f<^ine 
©trcbenfcilcr;  bie  jebigen  inneren  Oiernölbmiberlager  flammen  auS  bcm  17.  3abr» 
bnnbert.  (Sborfcbluf;  auS  bcm  ?lcbtccf.  ©iiblicb  am  Sb^r  ftebt  ber  ^Jurrn,  unten 
tonnengemölbt  unb  mit  ftrenggotifeben  ^enftereben  nerfeben ; in  ben  oberen,  adbtedigen 
©efeboffen  mit  ben  meiten  ©cballöffnungen  unb  ber  ^wifbclfuppcl  jünger.  (Sbor  unb 
2:urm  finb  auS  Cuabern  errichtet;  baS  ©ebiff  auS  Srucbftcin  mit  3Jcrpub. 

?!urm  unb  (Sbnr  liegt  eine  jmeiftödige,  burdbauS  tonnengemölbte  ©afriftei.  2)ie 
^enfter  am  (Sbnr  unb  ©ebiff,  urfprüngtidb  geteilt  mit  ©tab*  unb  SRa^merf,  finb  im 
norigen  3abrbunbert  neränbert  morben. 

Um  1633  febeint  bie  ^lircbe  nmgebaut  morben  ju  fein,  nieflcidjt  für  enangelifeben 
©otteSbienft.  ©ine  5Roti5  non  1753  im  'Xaufbueb  (nad)  C®.),  nur  120  3abrcn  fei 


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SDroanorn.  Stifttlirc^r.  £t.  8rncbift(>nitaT. 

^ au  lut,  XenfntSIet  aut  Sürttemberg.  .^ogfirteit.  tt 


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130 


^aflftfreiäi.  Obcraint  GUiuanflcu. 


bie  Äirc^e  toic  au^  S^or  auf  bamaligc  $rrt  mit  brci  ©cmölben  unb  0äuten  famt 
bem  5)ac^ftul)l  üon  SS3elfd)en  gebaut  morbcn.  2)ie  ©eitemuänbc  würben  bainalä 
ec^ö^t.  ®ie  ^übi’d^e  SJot^atte  oor  bev  3öeittl;ür,  freujgewölbt  auf  jWei  toö= 
fanifc^en  ©öulen,  wirb  auS  biefer  3cit  ^errü^ren,  (Sine  (Smpore  üon  brauner  ^04= 
orbeit  War  bi§  1753  üorl;anbcn.  2)ic  Säulen  üon  1633  würben  1753  üer= 
ftärlt,  üierecfig  gemad§t  unb  burc^  Heine  (Gewölbe  (©urtbögen)  üerbnnben.  OJiad^ 
anberer  Eingabe  würben  fie  1753  üielme^r  „ringer  gemailt  unb  audgejiert".)  ©ic 
finb  je^t  quabratif^  mit  burc^  SierteUftäbe  abgefaften  Gefeit  unb  mit  jonifierenben 
3opffal)itäIen  üon  ©tuet  ®ie  (Gewölbe  ^albflac^.  ©d^on  1718  fei  bie  ilird^e  ein* 


Sntuangen.  €t.  Solfsang^fuc^. 


mal  renoüiert  unb  mit  ©tiufatur  unb  9)?alerei  üerbeffert  worben.  3)ie  SKalerei  würbe 
aber  1753  erfe^t  bure^  fold)c  üon  Gbmunb  SSibemann  an  ©ewölben  unb  SSanb» 
felbern.  9?on  if)m  würben  aud^  bie  ?ütarblätter  gemalt;  bie  93ilb^auerarbeit  an 
fämtlid^en  Elitären  ^atte  Sol),  iiubwig.  SBibemannä  ifiJanb*  unb  ^^edenmalereien  finb 
in  leichten  2^önen  nac^  Slrt  ber  "ifJoräettaumolerei  beg  fRofofo  gehalten.  9ln  ber  G^or* 
beete  ift  eine  liebliche  SRabonna  in  leid)tgefärbtem  ©tud  bargeftellt,  in  einem  9)?ebnillon, 
ba§  Gngel  trogen.  1879  würbe  baS  ©anje  üollenbiä  au^gemolt  im  9ienaiffance* 
©ef^mad  burc^  X.  Sfolb  unb  mit  ©la^gemölben  au^geftattet,  aud^  neue  Slltäre, 
5fanjel  u.  f.  w.  in  fRenaiffance  aufgeftellt.  ©roßc  ^oljftatuen  üon  ^etruiS  unb 
ifiaulug,  Wo^l  üon  einem  ber  Gllwanger  iPilbl)auer  ^aulus.  Clgenwltc  ©tationen 
üon  Sofefjl)  Äoc^  um  1753. 


C^llmanflcn. 


131 


2)er  ß^or  enthält  noc^  einfad^c  gotifi^c  Gl)orgeftü^Ie  o^ite  ^iiiterlüonb.  ®ute 
3icnaiffancebilbnjcr!c:  Ärusifij,  3Wabonna,  ^icta.  3n  bcr  Snfriftci  ein  f^öncr  <Sd^ranI 
i)on  1665.  9RoIofofcI(^c.  öHoden  non  Sern^ort  Sac^aman,  1499  (ofanna 
ic^.  in  nnfer  frauen  er  leut  id^.)  unb  1508  (5efn3  9Za5arenuö  u.  [.  iu.).  9Son  9tacle 
fiot^ar;  1626  mit  SBappen  beiS  ^ropfl«  SInrer.  9Son  3BoIfg.  SSillj,  ©d^eIc^gI;orn 
in  Sid^ftätt  1708.  Grabplatten  in  Soln^ofcr  ©tein  and  beni  oorigen  Sa^r^unbert. 
^üb)(^e  2^nrbe)(^läge  unb  genftcrgittcr. 

Jpt.  IKolfgang  auf  bem  J^ricbl^of- 

Äatf|.  Äir^e  ©t.  SSolfgang  (unb  ©t.  Ulrid^  unb  ©t.  ßoren^)  auf  bem 
f^rieb^of.  ©ic  ift  infolge  oon  SBattfa^rten  ju  einem  53ilbf;au3  beS  1)1.  SBolfgang 


(fOroongen.  Stift^tin^e.  SUttcIftücI  cineft  St.  ttnnenaltarS. 


^egrünbet  unter  giirftpropft  ?Ubrcc^t  P.  SRet^berg  1473  unb  gemeil)t  1476.  (®ic 
«rftere  Ml  angefdjricben  in  einer  ®rünbung§'inid)rift  am  ©übportal  unb 
aufjerbem  an  einem  S^orftrebepfeiler;  bie  Ic^tcrc  an  einem  ©(^lu^ftein  im  6f)or.) 
^>er  93aumcifter  ift  mal)rfi:^einli(^  berfelbe,  oon  bem  Slreujgang  unb  Äapetle  an  ber 
©tiftdlirc^e  Ijerrü^ren.  ©ein  10;  Sllemm,  gig.  135)  ftel)t  auf  bem 

lebten  ©c^Iu^ftein  rec^tg  im  ßl)or.  (Sin  9)ilbl)aucr5ei^en  fe^rt  1495  an  bcr  5lir^e 
ju  9löttingen  i.  SflieS  toieber  (Älemm,  2Ö.  ö.  n.  9?r.  159). 

Gd  ift  ein  Sau  au§  einem  Guß;  eine  einfdjiffige  Üangfird^c  mit  fd^mälcrem, 
au3  bem  5ld^ted  geft^loffenem  Gl)or  unb  quabratifc^em  SJeftturm.  5)ie  ©afriftei  mit 
quabratifc^em  Grunbri&  ift  im  füblit^cn  SSinlcl  ^toifi^en  ©d^iff  unb  Gl)or  angelegt. 
2)er  ganje  Sau  ift  eingemölbt  mit  Siippenneßen.  !Taö  ®<^itf  oicr,  ber  G^or 
o^ne  ben  ^olpgonfc^lub  brei  3od)c.  S)ic  ©trcbepfeilcr  finb  am  Sdjiff  mit  einem 


132 


^agftfreiÄ.  Cberamt  (^llroanflen. 


tlcincrcn  ^cil  ing  innere  gesogen  imb  nU  @cjuölbbien[te  in  ber  9(rt  reic^geglicberter 
^reipfeiier  bel^onbelt,  )o  bnß  bem  Sefc^nuer  ber  <Sd^ein  einer  breifcf)iffigen  ^aÖe  oor« 
getäufc^t  loirb.  5)ie  9Jip))en  njad;)'en  o^ne  Änmpfernnfnp  aii8  ben  $3anbbienften  ^ernuä 
unb  finb  sum  2:eil  Ijod^  üBerinauert.  ©ic  bnrd^fd^neiben  fid§  o^ne  ©djln^fteine.  3m 
6fpr  fehlen  bie  SSanbnifc^en,  bie  9?ippen  fi^en  auf  Äonj'olen,  bie  anbetenbe 

©ngelein  gebilbet  finb  unb  bie  ©c^nittpunfte 
erften  fRangg  im  fRippennc^  paben  ©d^fujs* 
fteine  mit  ©tifterloappen , 9tntü^  (Sprifti  auf 
bem  ©epmeifetue^,  3nful.  3)ie  einfachen,  ftoren 
SKoßOerpältniffe  beg  ganjen  93nug  finb  (naep 
@b.  ^aulu§)  aus  ber  (Srunbsapl  7 geluonneu. 
?(Üe  alten  ^eilc  finb  ©anbfteinquaberlocrf. 

3)cr  SCBcftturm  ift  unten  als  SSorpaHc 
beljanbelt  mit  (erneuertem)  ©temrippcngemölbe. 
@in  9iippengemölb  oon  origineller  ©nteilung 
pat  au(^  bie  ©alriftcl  5?on  ben  beiben  ©eiten» 
Pforten  im  britten  3od^  beS  ©d^iffS  ift  je  eine 
®orl}alIe  mit  jicrli^em  ©eloölb  stoifd^en  ben 
©trebepfeilern  eingefpannt. 

S)ie  großen  ©piljbogenfenftcr  beS  ßporS 
unb  beS  ©Griffs  paben  fepöneS  ©tab»  unb 
9JZa^merf.  9luf  brei  ©trebepfeilern  liegen 
.fiunbe.  3Iuf  bem  ÄafffimS  ber  ©übfeite  ift 
eine  liegenbe  ^igur  auSgcmeipelt,  angeblidp  ein 
ju  ^ob  gcfaüener  ©cfelle,  in  SBirllidpfeit  ein 
2:racpe  mit  menfcplicpem  ,^aupt.  Ü)aS  füblidpe 
©eitenportol , baS  reidpfte,  pat  oom  einen 
SSSimperg  mit  großen  Sfrabben,  in  ben  3'öideln 
fRofensloeige ; querüber  loagredpt  gept  ein  ®rei» 
blattfrieS  mit  Silienenben.  SReeptS  unb  linlS 
ftept  unter  einem  93albadpin  ein  ^eiliger,  ein 
britter  loeiter  linfS  am  ©trebepfeiler.  ®aS 

®eJüölbd)cn  pat  ein  SRippenma^merf.  ^:aS 

nörblidpc  ©eitenportol  ift  einfadper,  baS  ®c» 
toölb  toiebereingefe^t.  5ln  ber  oorberen  93ogen» 
Öffnung  maepfen  re^ts  unb  lintS  jmei  betenbe 
©ngelcpen  perauS.  S)ie  3Seftpforte  im  Xurm 
pat  oorn  einen  ftolsen  USimperg  mit  Rialen. 
2)cr  'Surm  pat  fedpS  ©todrocrle;  bie  sloci  oberen 
aeptedigen  finb  neuer,  auS  33acfftein  gemauert,  barüber  ein  3iw*cbelbadp.  9tm  ©turj  beS 
unterften  ©übfenfterS  „ragt  ein  traurig  fdpöner,  mit  einem  Sludp  umtounbencr  toeiblicper 
5lopf  perauS,  mit  eingefallenen  SCJangcn  unb  toten  9lugen";  babei  am  ©etoönb  oerftpie* 
bene  ©teinmepseidjen.  SRedptS  übet  bem  füblid)en  Sporfenfter  ift  ein  männlidper  Äopf 
auSgepauen.  „5)cr  ®au  pölt  fo  jiemlid)  bie  SDRittc  sioifd^en  bem  herberen  fcpioäbifipen 


«tOiJ.! 


(SQivanstn.  St.  QoIfganQetopcac.  (Stiunbrig. 


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(^Uwangcn. 


133 


unb  bein  jicrfirfiercn  fränfijdjcn  ®cfd)macf  bcr  bamaligcn  3eit"  (^aulu§).  ®ie  Älird^c 
ift  1 870  ff.  aii^gematt  Jüorben  burd^  ^r.  3:.  ilolb  mit  ^igurcriBilbcni  inittelaltcrlid^en 
^lilg.  !Ter  S^or  t)at  moberite  ©laSgcmälbc.  Sn  ber  ©otriftei  ein  fdjbne^  Sttujifii' 
non  S'lfenkin  ou§  ber  S^cnoiffonce.  ©loden:  1)  non  ?Ucjanbcr  5lniolb  in  5)intcl§» 
6iU;l  1730.  2)  non  F.  Rade  (Lotharingensis)  1626;  fIad)aufmobcUiertc  ©lode. 
3)  non  1784.  — 51uf  bem  5ricbt)of  finb  non  älteren  ©robbenfmöfern  mondje  Ijübfd) 
in  (Solnbofer  Äntf  gearbeitete  aug  bem  18.  Sal)r()unbert.  (©benfold^e  in  ©t.  SKnrien 
unb  im  ©tift.) 

3?as  cl^emalige  3cfuiten-.SoIIegium. 

©nang.  ©tabtpfarrfirdje,  früher  Scfuitenlird;e,  nn  ber SSeftf eite bc§  ©tiftS-- 
treu5gangS  unb  an  baS  ehemalige  Sfotlegium  angebant;  gegrünbet  1724,  eingehjeibt 
1729.  ©3  ift  eine  einfebiffige  Öangfirdje  mit  5lneimQl  brei  StapcHcn*  unb  ©mboren« 
nifdben;  ber  ©bor  fdjmäter  mit  nm» 
bem  ©dblufj;  burd)aud  gelnölbt. 

^!ic  fjnffabe,  burdj  bie  5ßorl)aIIe 
ber  ©tiftgfirebe  bafb  nerbedt,  ift 
nerpugter  iPadfteinbau , breiteilig 
unb  jtneigefeboffig  mit  ipilafteni 
unb  i^olutengiebel  unb  ä'nei  furzen 
5?u^peltürmdben  hinter  biefem.  Sn 
aKufcbelnifdjen  fteben  an  ber  ©iebcl» 
inanb  bie  ©tatuen  bcr  jtnei  nor» 
nebmften  .^eiligen  beg  Crbcnd. 

Snncre  Sänge  l.öO  S’ufe,  Sreite  66, 
of)ne  bie  ifapellen  42,  .^öbc  72, 

Sänge  be3  ßf)orS  48.  2)a§  ©ijftcm 
ber  ©eitenlnänbe  ift  aug  i}?iIoftern  mit  nertröpftem  ©ebältauffab  aufgebaut.  3)ie 
©mporen  finb  fo  Icid)t  aU  möglidb  unb  in  großer  ^^öbc  eingebaut,  tnciteingefijbtncifte 
^lacbböben  mit  JörüftungSgittern  non  ©ifen.  ®ic  geräumige  ©eftempore  ni^t  auf 
©äulen.  ^aft  bie  gonje  i^eloration  ift  gemalt  mit  ^Ibficbt  auf  täufdbenbe  Smitation 
non  ploftifcber  ©licberung,  ©tudatnren,  ^Sergolbung,  SWarmorfäulen.  25ie  ®edenbilber, 
3 größere  unb  3 Heinere,  fteflen  nor : ÜJZariä  ©eburt,  ^erlünbigung,  ^empclgang,  S)ar<' 
ftcllung  Sefu  im  Siempcl,  5:ob  unb  ;^immelfobrt  2)?ariä,  nebft  febeinbaren  5hrppel= 
ard;itelturen.  2scr  3)Zalcr  mar  Xl)abbäuS  ©djöffler  non  ?lug§burg,  1727  (Snitial= 
inf^r.).  Xie  7 Elitäre  mit  blättern  noji  ©^öffler  finb  entfernt.  9Koberne  ©In?= 
gemälbc  (na^  ©rünemalb)  finb  im  ©bor  cingefept.  XaS  ©ebiff  ift  non  ber  58orballc 
burdb  ein  prad)tnoUe^  ©ifengitter  abgef(^loffen.  S)ie  Slir^cnftiiblc  bnben  gutgefdbnibtc 
SBangen.  3'®^*  prächtige  fRolofofcldje,  filbcrnergolbet ; ber  eine  befept  mit  ©ranaten 
unb  if.^crlmutter'lHeliefg,  nii§  3tw‘cfnltcn  unter  Stönig  fy^-^ebridb  bicb^i'  gefommen. 
Drei  ©loden  non  ^ran^  Äern  in  51ug§burg,  1725. 

Unter  bem  ©dbiff  ift  eine  ©ruft  mit  ©arg5eHenreiben  in  ben  ©eitenloänbcn  unb 
einer  ?lltamifcbe;  nach  italienifd)cn  IDhiftern. 

ehemalige  Sefuitenf  ollegium  nebft  ©bmnafium  ift  1720  unb  1722 ff. 
erbaut.  2^er  obere  ©au  bat  ein  ftattlicbeä  f^ortal  mit  Sappen  be§  Stifters  Sgnaj 


ii 

7 

r 

L - ■ I. 

(inroangcn.  St.  ffioIfganaStofeHc.  Cuer{(6nUt.  tSanbpfctler. 


134 


Oflflftfrcw.  Cbcranit  Gllroanfleii. 


CQroangtn.  3nnrrc<  bei  eoangelifc^en  Aix(^c  (c^cbcm  3efuiten(in^e). 


ö.  ^cutingcn;  fc^öiie  Jrcppcn.  (Scbgefcfjoß  au  ber  53cft)eitc  ift  IreujgcJuöIbt 
auf  fc^njcrcn  Xct  Untcrftorf  bient  ol8  -Jruc^tidjranne.  3n  bem  ehemaligen 

großen  <Soal  ein  5^ecfenfregfo,  übertündht.  3m  ^eflfnal  be^  ©pmanfinmö  finb  no(!h 


^üroanflcn. 


135 


(iOroansen.  Oitttr  Dot  bem  Sdjtff  btt  eoangtIif(^cn  ftirc^t  (ootmalb  ,ltfuittntir4e). 


iStudaturcn  unb  rctigibfe  ©emiilbe,  ^ofbaumci[ter  J!cDcr  unb  ein  ^ater  Safob 
leiteten  ben  ®qu.  Sauotten  im  Sf.  /^iIia(=-®tnatgarci^io  511  fiiibmig^burg. 


Ctieramt  (5lln,Hin(jeii. 


fiajidlen  unb  berslfirfjeu. 

4)q§  Slapnäinertlüftcr  am  ©tabelbcrg  mit  Äird^e,  1728 — 30  erbaut, 
1829  aufgehoben  (jebt  SblnberrettungSauflalt).  S)ic  Jlirdhe  ift  1845  ausgebrannt, 
l'either  profaniert,  unbebeutenb. 

2)aS  ^eiliggeiftfpita i mit  Äapelle,  1702  üon  2anbbaumeifter  ^rat)t  er* 
baut,  1752  erweitert.  ®ie  Sfapetle  hitt  ^oüjgonchor  unb  hübfd;  ftudierte 
©emblbe;  Dlbilber  oom  Einfang  beS  18.  '3a()rhuubertS. 

i^apelle  ©t.  SOZorio  in  ber  (Sich»  ©tunbe  unterhalb  ber  ©tabt 

an  ber  Sagft,  om  felfigen  ^-ufi  ber  Slinberburg.  2)ad  Ö)nabenbilb 

ftanb  oor  Snhrhunbcrten  in  einer  (Siche,  ju  ber  gemailt  mürbe.  S)ie  ÄapeEle  ift  oon 
^ropft  ^llbrecht  0.  9Zechberg  1498  gegrünbet  unb  1514  gemeiht.  S)er  (Shoi^  »ft  QuS 
bem  5ld)te(f  gefchloffen,  fla^  mit  ©tichfappen  gemölbt,  ohne  ©trebepfeiler.  Die  ^cnfter 
ftnb  fpi^bogig,  bie  23eftpfortc  h^t  ©tabmerf.  3n  bem  höls^rnen  Dachreiter  hängt 
eine  ©lode  oon  1518.  Die  Stapelte  enthält  außer  bem  gotifchen  ©nabcnbilb  ber 
fßieta  (in  oergittertem  (Sifenfäftcljen  mit  burchbrocheuer  Stuppel)  noch  ücrfchiebene 
Shmftrnerle:  Slltarblätter  oon  SSibemann  1762,  jmei  feine  CS'Ifcnbcinfchnihmerfe  auS 
bem  17.  3ahrhunbert,  SOZaria  oom  ©<hönenberg  unb  ©chmerähaftc  QJZutter;  fchmieb* 
cifcrneS  (Sl_)orgitter,  17.  Sahrhunbert  9ZeicheS  9JZeßgemanb  oon  1658  mit  bem  SBoppen 
beS  ^ürftpropftg  o.  9Zedhberg;  ein  filberoergolbeter  Sleldh  mit  6 ^^or^ellanbilbent  auS 
bem  Seiben  (Shrifti,  1708  geftiftet;  ein  ©chran!  oon  1672. 

Sei  ber  StapeUe  fließt  ein  Srunnen  in  einer  SZifchc,  bie  mit  frommen  Silbern 
auSgemalt  ift;  eine  alte  (Sid)e  breitet  ihren  ©chatten  barüber  h»n. 

Sine  Sllmanger  ©hrnnif  berid^tet  (OS.):  .^linter  bem  ber 

SJZauer  ein  aus  SJZaffeleifen  gegoffeneS  ©ößenbilb  jii  fehen,  etma  1 ©djuh  eine 
nadte  männlidhe  ^iQnr  Oorftellenb,  mcldheS  bei  ^luSgrnbung  beS  JunbamentS  in  ber 
(Srbe  gefunben  unb  alS  eine  Urfunbe  beS  abgöttif^en  ^eibentumS  allba  aufbemahrt, 
fpäter  aber  bei  9Zenooierung  ber  Stapelte  unter  bem  ©chutt  auS  ber  Stirche  gemorfen, 
um  1787  mieber  gefunben  unb  eingefdhmol^en  mürbe.  Ss  fdjeint  fich  um  ein  dhrift* 
li^eS  Sotiübilb  ju  hnnbcln  (ogl.  ^flaumtod),  CJl.  9ZereSheim). 

©t.  ©eba ft ian Stapelte,  1665  erbaut  an  ©teile  einer  älteren,  5erfallenen; 
1836  profaniert,  ein  5lchted  oon  36  Durchmeffer. 

©t.  9ZiloIauStapeIIe  beim  ehemaligen  ßeprofenhauS  an  ber  ©trafje  nach 
Spatl;  1442  ermähnt,  ft'aptanei  1469.  Die  Seftpforte  ift  noch  QOtifch*  Snnen 
brei  Slltäre  mit  ©emälben  unb  ©chnihbilbent  nuS  bem  17.  Sahrhunbert,  oielleicht 
oon  % ^auluS;  an  einem  eine  gotifche  $ieta.  ?lm  anftofienben  9lrmenhaitS  ift  baS 
SBoppen  beS  fJürftpropftS  S.^oIfgang  o.  Raufen. 

Sine  Stapetle  ber  h(*  2)Zaria  91Zagbalena  ftanb  auf  bem  ©tiftSfirchhof, 
feßigen  aiZarftplaß.  ©ie  foCl  eines  ber  Ötteften  ©eböube  ber  ©tabt  gemefen  fein, 
' mürbe  1674  mieberhergefteHt;  1803  abgebrod)en. 

Sine  Stapelte  ©t.  ^eter  unb  ^aul  ftonb  fiiböftlich  oon  ber  ©tiftSfirche  bis 
1818.  Die  ©runbmauern  jeigten  eine  SlpfiS  gegen  Often.  1463  gefchoh  eine  SJeihe; 
1657  eine  SSieberherftettung. 

9tbgegangen  finb  ferner  eine  „Snfilifa  bcS  hl*  SOZichaet  auf  bem  Serg",  beren 
baS  Sllmanger  SZefrologium  gebenft;  eine  ©t.  Slathcirinenfapelle,  metche  1573, 


(fUroangcn. 


137 


iinb  eine  Sgibicnfabcllc,  luelc^e  1501  unb  1G21  eriuä^nt  i[t.  ©ne  9iod^u^* 
fa pelle  bei  ber  ©tif tSfird^e ; ©rabmäler  beS  17.  5n^r^unbert8  nu§  il)r  finb  in  ber 
i^orboHc  ber  ©tiftSfir^c. 

?lm  9Iufgang  jum  ©d^lofe  ftel)t  ein  neuerer  Öl b erg  in  einer  97i)rf)e.  Sine 
Äali)arifn=>97ifc^e  mit  bem  S5?appen  be3  giirftprop[t§  SSoI^gang  ü.  Raufen,  auf  bet 
.t>öbe  füblic^  non  ©t.  SBoIfgang,  genannt  jii  ben  ©t^äd^ern,  enthält  je^t  ben 
[cbönen  S^riftug  qu3  ©t.  SBolfgang,  jmi[d^en  DZaria  unb  3ol)annc3. 


1 ' 1 
In 

II 

Tr 

* j 

3(^5nrnbcrg. 


®er  J5töönenberg. 

5lat^.  Söattfo^rt#»  unb  (jeit  1833)  ^fnrrlirc^e  jur  ^l.  SDZaria  non  fioreto 
auf  bem  ©c^öneberg. 

S)ie  5lir^e  famt  bem  ehemaligen  ^riefterfeminar  fte^t  norböftlich  non  ber  ©tobt 
auf  einer  foft  fahlen,  gleidh  bem  ©dhlofeberg  gegen  3Seften  notfpringenben  5lnhöh^ 
mcithin  glönjcnb  mit  ihrem  3^urmpaar,  bis  an  bie  ?llb  unb  bie  fränfif^en  Serge. 

1639  tnar  auf  Setreiben  ber  Sefuiten  eine  Soretofapette  hier  erridhtet,  unb 
1652  burch  jtneii  ©eitenfapetten  erlneitert  morben.  fjürftpropft  Sol),  ©hriftoph  n.  ?lbel* 
mann  liefe  1682  eine  Slirche  erbauen,  inel^e  jene  älteren  brei  Äapetten  fo  umfafete, 
bafe  biefe  ein  unteres  ©efdhofe  beS  lSh*^rS  bilbeten.  2)en  ©ntlourf  lieferte  SWidhacI 
^h^ntb  aiiS  Sejau  im  Sregcnjertnalb,  ber  nadhmals  auch  bie  Sflofterfirche  in  Dber= 
mar(^thal  erbaut  hflt-  ®effcn  Sruber  (Ihriflinn  führte  biS  1686  ben  JHohbau 

auf,  beraten  burch  einen  funfterfnhrenen  Sefuitenbruber  ipeinrid)  SJiaper,  ber  auch 
^inberungen  am  ©itlnurf  nomahm.  Unter  gürftpropft  Subinig  Slnton  (1689—94) 


138 


^taaflfrei*.  Cberamt  Gllitiüiiflcn. 


öoßcnbet,  lüurbc  bic  Slirc^e  )d§on  im  Saftre  1709  burd)  einen  ®üijftra^l  5erftört  „bis 
auf  bie  ©runbmauern".  blieb  bet  Cftteil  mit  ber  lauretanift^en  Kapelle  no(^ 

nuSbrüdlid^em  iöeric^t  nnüerfe^rt;  iinb  ein  anbermal  ^ei^t  eS:  nur  bnS  ®eU)ölbe 
würbe  abgetragen.  S^et  97eubau,  in  bcrfelben  ©rö^e  unb  mit  löenübung  ber  älteren 
SWauern  aufgerid^tet,  war  nai^  einer  3nfc^rift  in  ber  3gnatiuS!abelIe  fc^on  1715 
fertig;  1729  fanb  bie  'löeibe  ftatt.  3)ie  Äoften  foQen  66300  fL  betragen  ^aben.*) 


Sitter  einet  Seitrnfapellc  ber  ktrc^c  auf  bem  Scfiönenberg. 

S)ie  nad^  bem  S3ranb  wieberl)ergefteßte  5Hrc^e  folgt  in  ber  ^auptfad^e  bem 
fog.  Vorarlberger  Schema  ber  oberfd^wäbifc^en  Varodfmiinfier  (Dbermard^t^al,  fjneb» 
rid^S^afen,  SBeiffenau,  VJeingarten):  eS  ift  eine  ;|inllcntirc^e  mit  aufgeteilten  (Seiten* 
fc^iffen  unb  ©mpoten  unb  fd^wa^  auSlabenbem  Cuerfd^iff.  VignoIaS  SefuSfird^e  ju 
9lom  ift  baS  ©runbrißoorbilb  biefeS  JppuS;  oberbeutfe^  ift  ber  ^allenaufbau  mit 
brei  annö^emb  gleidj^o^en  Schiffen,  oon  benen  bie  äußeren  nur  bur^  bie  eingejogenen 
©treben  ober  ^feilermauern  fenlred^t  unb  bur^  Valerien  Wagtest  jerlegt  finb.  S7ur 

•)  Tic  .Uivcbciipflcflc  hcfifet  nod)  'Jictbimiiflcii  Pom  Jilirtbcnbiui  1682—96.  — Törin  erfdjeint 
miHcr  ben  im  2ert  öcnoniiten  .^unftboubmcrlern  1686  ein  ^o^onn  'Diidfocl  (^biiiflcr,  SSilbboucr  ju 
'Itörblinflcn , mit  einem  bebeutenben  'impften,  boeb  ohne  iPejeiebnuiifl  ber  ?lrbcit.  (^benfo  1683  ein 
„5Mlbboner  jn  Tillinflen'',  ber  HJobcUe  fleliefcrt  t)«t.  (53pflelmonn.) 


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(fUroaiißcn.  3(^öiicnber(j. 


139 


bic  obercit  tion  bicfen  9iäumeii  ftc^cn  mit  cinanbcr  in  ^erbinbung  mittelft 
gängcn.  crfte  3o(^  ift  burd^  eine  Crgcicmpore  unb  jmei  'Jürine  in  öejc^Iag 


genommen,  ^ie  SD'Za^oerpitniffe  ber  Äitc^e  [entfpred^en  jiemlic^  benen  ju  Cber» 
mor^tboL  ©gentiimlid^,  toobl  bureb  ben  35?iIIen  be§  Söauberrn  bebingt,  ift  bie  (Sbor* 


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Snroangen.  ^tudatui  in  t>ci  noibOftlitbcn  iu  Stbönenbrrg- 


140 


^acii'tfrei'?.  JDberamt  ßttipaitflcn. 


filiere  auf  bem  Sc^bnenberg.  Slarmortrftef  in  ber  fürftpröpftlidjen  Safiiftri. 


nnlage,  un9en)ül)iilid)  lang,  jit  brei  3odjen,  iDcil  bic  önabenfapetlc  einj^ubciie^en  iüar, 
burc^  bic  au(^  bie  91iinbmfd)e  bc§  lSI;or)c|hiffc§  »erbaut  ift.  S)er  ^od)altar  nm^fiert 


(fUroangen.  Srfiönciibcrg. 


141 


bie  ®orberfcitc  ber  ilopctte,  öcrbccft  aber  auc^  ba§  obere  61)or^Qlbrunb,  bie  fog. 
3gnatiu3fopette.  S)er  ß^orraum  felbft  i[t  eingefaßt  üon  stoei  ©afriftcien,  bie  ©naben» 
fo^ede  oon  jtoci  93orräumen.  3m  9tufbou  ift  bie  jtoii’c^en  ©ebölf  unb  ©etoölbe  ein«' 
gej'i^obene  91ttifa  eigentümlich,  jene  öon  Bw^rgbilnftem  eingefaßten  giöni^cnnifchcn 
unter  ben  ©emölbgurten.  ©ie  entfpri^t  ben  ©etoohnhciten  ber  SSorarlberger  nic^t, 
mohl  ober  erinnert  fie  auffaffenb  an  bie  3efnitenfircf)e  ©t.  SKichael  in  3J2ündhcn, 
toomit  audh  2)obpetpiIaftcr  an  ber  ©timfeitc  ber  ©treben  übereinftimmen.  55ieS 
ift  toahrfcßcinlidh  bie  SSerbefferung,  bie  ber  3efiiit  fWaper  an  ^t)umbä 
brachte,  inbem  er  „fonberbar  ber  ^öpe  ber  Äirdhe  ein  3J?erUi(^eg  julegtc".*)  ®ie 
3?edfe  ift  ein  ^tonnengetoölbe  mit  ©tidhfappen  unb  ©urtbänbem.  5)a3  Qucrfdhiff 


erf^eint  im  ©ettJÖlb  nur  alg  ein  ehoaS  breitere«  3oc^.  3)ie  ?lnorbnung  ber  f^enfter  — 
bie  unteren  finb  ooal  mie  in  SWarc^thal  — läßt  ein  ßope«  ©eitenli^t  pereinfluten;  unb 
bie  „freubige  ^ettc"  be«  fRaum«  mirb  baburcß  oerftärft,  baß  bie  ?lrdhitefturteile  meiß 
getüncht  finb.  SBuntere  unb  tiefere  fyarbentönc  bringt  an  ihrem  fjJlnfj  bie  SÜZalerei 
unb  bie  rituelle  31ii«ftattnng  hinju.  ®ie  ©tudoturen  in  ber  Kirche,  „fdhön  gefc^nittene 
forinthifcße  Äapitäle,  im  grie«  hänfen  unb  ©eminbe,  unb  5lonfoIen  mit 

fRofetten,  üerjierte  ©ima,  3Rufch^^”H<^c«  mit  ^fpoftelfiguren  in  ber  91ttifo,  an  ben 
3mcrgpilaftern  ©chleifen  mit  ileldhgehängen , barüber  noch  ein  reiche«  ©efim«,  in 
ben  ©urteil  SDhifcheln,  ^afen  mit  ©onnenbtumcn  u.  f.  m.,  in  ben  ©tii^fappen  unb 
©emölbflächen  S^artufi^en  unb  iöilberrahmen  mit  Sngeln  unb  ©iiirlanben  — geben 
,,bn«  ©efomtbilb  einer  erfinbung«reichen,  ober  namentlich  gegen  oben  hin  nicht  über* 

*)  -tteinr.  ÜKaper  oon  TOüneben,  Saienbruber  ber  3ci»iten,  hat  im  filofter  Pber#berg  in 
®apcrn  bic  Scbaftiansfopcüc  umgcbaiit. 


142 


^ngftfrcid.  Cberomt  (SOroangcn. 


fabencn  ^fuggieriing*'  (Pfeiffer),  33el)anbUing,  namentlich  im 

fchnitt  fchließt  (ich  enger  an  ita(ieni[d)c  nnb  franjöfifdjc  SDianier  an,  aU  in  ber  Seffo= 
brunner  Schule,  i)t  aber  im  ^igiitlidhen  beffer  al§  bort.  95on  ben  älteren  ©tuefaturen 
ber  ausgebrannten  5lirche,  bie  non  SDieldjior  ^*)aubt  nnb  ©enoffen  1684  ff.  on^geführt 
loaren,  geben  bie  jmei  ^orräume  neben  ber  ©nabenfapette  eine  '^robe  (non  1692). 
Sie  finb  üppiger  nnb  berber  oU  bie  fpöteren. 

®a^  'jln^ere,  gepustet  93adfteinban,  ift  „einfach,  etino^  fteifbeinig“.  Die  Seft® 
faffabe  geigt  ben  maffigen  ©lieberban  ber  93nrarlbergcr  Schule,  portal  ift 
hübfeh  umrahmt,  nur  „tnic  bei  faft  allen  fchmäbifd^eu  Sorodfirchen  füft  gu  flein". 

3;nrme  geben  über  bem  gtneiten  ®cid)o§  bnrdh  93ermittlung  non  Segmentgiebeln 
in^  abgefchrägte  55icred  über  nnb  gipfeln  malcrifd)  über  einem  ^toerggefchofi  in  ein» 
lochen  Rauben,  loie  fie  im  älteren  ©arodftil  neben  ber  ß'^ifb^^form  norlommen.  ?lnch 
ber  füblidhe  ÄTcnggiebel  mit  bem  fchönen  großen  51?ijd)enftanbbilD  ber  4'>inimeI^!Önigin 
nnb  bie  inohlgeglieberte  l£hoeanfid)t  mit  bem  9?ifd)enbilb  bed  ©rgengelg  ©abriet 
nnb  bem  öaterntürmchen  über  ber  ©nabenfapelle  geigen  baä  ©epräge  beä  au§gehenben 
17.  3ahrhnnbert§.  iad  ©ipsbilb  be^  ©rgengels  ift  non  ^|3auln§  1738. 

3)ie  malerifd)c  3)eforation  bes  Innern  befdhränft  fich  auf  beftimmte  cingerahmtc 
Stellen  an  ber  5)ede.  2)ie  grofjen  3)cdcnfre§feu  illnftricren  bie  ©epeimniffe  beS 
HJ^arienlebenS. 

S)ie  .l^angel,  an  ber  tncftli(hcn  9)?auerftirn  bes  nörbtichen  ftreugarmg  angebrad)t, 
tunr  fd)on  1712  mieber  erftellt  mit  einem  ?lnfioanb  non  5tX)  fl.  2:ag  figürliche, 
©rlofer  auf  bem  S^oflbedcl,  C^nangeliften  an  ber  Srüftnng,  mirb  bem  ©tlmanger 
®ilbhanet  2)?eld)ior  ^nutu^  gngefchrieben.  2)ie  Elitäre  finb  au3  Stndmarmor  auf<= 
gebaut;  ber  |)od)altar  mit  fedjö  fotoffaten  Säulen  tnohl  non  bemfelben.  Sh>^c»  ent» 
fpriept  ba«  ©ehöiife  ber  non  ?lllgaier  in  .^ofen  1711  gebauten  Crget;  mit  Uhrblatt 
oben.  2>agu  fommen  bie  gefchnißten  spüren,  iöeicptftühte  nnb  itirchenbänfe,  bie 
Sd)miebeifengitter  nor  ben  Äapellcn. 

Unter  ben  ?Utorblättem  ift  eine  ^■»immelfahrt  9)Zariä  non  3.  ©taffen  1715,  ein 
^opanncä  b.  %.  in  ber  SBüfte  non  §nber  in  SSeibenporn  1810.  ©in  5Tob  be§ 
pl.  Sebaftian  trägt  bie  Sapre^gapl  1711.  Seim  Sranb  1709  fonnten  außer  bem 
ber  fgnatiuSfapelle  nur  gtoei  SlttargemÖlbc  gerettet  toerben ; fepr  bebauert  tourbe  ber 
Serlnft  beä  ©prifti  ©ebnrt  barftellcnben  4‘>od)oltarbIattg,  einer  Sdpenrung  ber  itaiferin 
Siarie  ©leonore,  Septnefter  ber  fürftpröpfte  Snbmig  ?liiton  nnb  frang  Submig. 

Die  ©nabenfapelle  entpält  auf  einem  ^Jlltoranffaß  mit  Silbergieraten  ba§  deine 
©nabenbilb  an  bem  Saum.  ift  eine  3ffad)bilbnng  besjenigen  non  ?lltötting,  an§ 
Dpon.  Die  SBänbe  paben  fresfobilber  non  fr.  X.  Slolb  1865.  «.'5ocpfcierIid)er 
©inbrnd  non  ben  ba§  pcilige  Düfter  ber  Xlapelle  bnrcpbämmcrnben  ©emälben  nnb  ben 
hinburcpblißenben  ©olb»  nnb  Sitbcrftraplen."  3n  ber  Mapelle  ift  bie  metallene  ©rab» 
platte  be^  fürftpropftS  Sop.  ©priftopp  n.  ^Mbelmann,  mit  nieten  Stoppen  nnb  langer 
Snfeprift,  in  fdpinarger  9J?armoreinfoffung  anfgcftellt.  Sepmiebeifengitter  non  Seit 
.^irfdjmann  1743. 

3n  ber  nörblicpen  Safriftei  ift  ein  norgüglid)c§  9Äarmor»9?elief,  .^albfignr,  ber 
S?abonna  mit  bem  SUnb  eingelaffen;  ein  ©efepenf  be^  fpanifd}en  ^ofc§  an  ben  fürft» 
propft  Subtnig  Hnton.  Sn  ber  finfteren  Jlapelle  ift  ein  gefdjnißted  9)?aricnbilb,  9ia^^ 


(jlliuanflcii.  Sdjöiienberfl.  14;j 

bilbung  bc^  lauretanifc^en , gcftiftct  ooii  bcm  ^fugSburgct  ©ifc^of  ^^einric^  o.  5t:nü= 
ringen  um  1G40. 

S)ie  oUen  ©lorfen  finb  oon  ^beobofiuS  Srnfi  in  U(m  1713  gcgoffcn.  ©über 
unb  Snjd^riften : an  ber  großen:  91nbctung  bcr  ^irten,  Verbum  caro  factum  est; 


Sc^üncnbcrg.  ftafel  Don  I6S1. 


an  ber  mittleren;  iialoariengriippe,  Jesus  Nazarenus  rex  ludaeorum;  an  ber  Meinen : 
3J?uttergotte^  alS  Öimmel^fönigin,  Sub  tuum  praesidiuin  confugimus  nnb  ©iefter* 
inft^rift.  5)ie  gro^e  i|t  eingejc^moljen , bie  5lucite  nai^  0tocfcn  nnb  bie  britte  imc^ 
JJottftatt  Dcrfe^t. 

Srird^eufd^ab:  9iofofofcl(^  mit  (Smailbübc^en,  auggbnrgifi^.  SKcfefännc^eu  famt 
Heller  mit  ebenfolc^en  ©ilbdjen  1751.  SKonftrons,  uiipriinglid^  Qotiid)  mit  fe^r  fd)önem 


144 


'uiflitlrei#.  Cboranit  (jllroangcii. 


Saubtoert  unb  10  ^iöürc^cn,  im  18.  Sn^r^unbevt  ueränbert  (auf  einen  9iofofofufe 
• gefegt,  anbere  ©trn^Ienrücfmanb  nnb  ^li«äU9efügt).  SItcuj^ 

partifcl  öon  1757.  ©ilbetbeic^läg  eine! 
2JieBbut§«  öon  Sgna^  6nier  1768,  mit  ge» 
triebenen  Sruftbilbem  öon  S^riftn«  unb 
iüZaria.  (Sin  i^rnjifij  öon  ©ben^olj  mit 
©ilberbe)c^läg  unb  oergolbcten  Sßclicfbrnft» 
bilbem.  Sin  Ätrujifij  öon  ©Ifenbein.  ©n 
grofeeg  Ziborium,  ©pötrenaiffonce.  ®ute 
3JZeifingguBleud^ter. 

^nramente:  @in  blauet  SJZefegemanb 
mit  gelber  ©tieferei  in  bettet  9lcnaiffance 
unb  bem  SSoppen  bc3  gürftpropft§  ?»o^. 
3laf.  ®lnrer  ö.  SBartenjec  1627.  ©n  SKeft- 
geloanb  mit  fc^toercr  ®oIb*  unb  Silber« 
ftidferci  öon  1687;  ein  Dniat  in  ©ilberbrofot 
öon  ^ürftpropft  Submig  ?lnton.  3llbe  unb 
9ntactuc^  mit  e^ten  Srobonter  ©pipen. 
Unter  König  SBil^elm  follte  bie  itirc^c,  loeU 
fie  baufällig  fei,  obgebro^en  merben;  burd) 
bie  Königin  Katharina  mürbe  fie  gerettet. 

©eminargebäube  hinter  ber 
Kirche  ift  1749 — 1756  errietet,  nid^t  gnn^ 
auögebnut.  5)ic  fßläne  finb  öon  ®alt^. 
9Zenmann  in  SSiiräburg,  bem  ^ofbaumeifter 
beg  ^ürftpropftg  unb  5hirfürften  5>^an5 
©eorg  ö.  ©c^önborn.  ©auleiter  toar  ber 
Sanbbaumeifter  fßraljl.  ®er  ©au  ^at  jmei 
furje  ©eitcnfliigel  unb  eine  lange  gront; 
große  frpptaartige  KeHer  auf  ftarfen  ©äu^ 
len ; eine  fd^öne  ©teintreppe  biS  hinauf  in? 
2)ad);  einen  großen  ©peifefaal.  3m  nörb« 
lid^en  Jlügel,  ber  unauggebaut  ift,  mar  ein 
großer,  burd^  jmei  ©toeftuerfe  ge^enber 
©ibliot^elfaal.  3m  ©nbflügel  maren  jmei 
5han!en5immer,  nur  burcf)  eine  ©In^manb 
öon  ber  |)nu§fapeUe  gefdjieben.  @in  ©iebel* 
felb  öorn  jeigt  ba^  ©Joppen  beg  ^ürft- 
Jpropft^  5lnton  3gnoä,  gel)altcn  öon  jmei 
■'Sömen;  äljnlid^  mie  an  ber  SHefibenj  jn 
s^önrnbetß.  «ofeiflirtetfi  oon  1627.  SSürjburg.  ®ie  Sibliot^el  ift  nad^  ©tutl* 

gart  öerbrad)t  morben. 

3)ie  fteinernen  ©tatuen  beS  t)I.  9?epomut  unb  ber  fWaria  öor  bem  ©eminar 
finb  oon  SWelc^ior  f|?auIuS  1732  unb  1733  auögefüljrt. 


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(füwaitocii. 


145 


3)ic  fiinfje^n  ÄDpcßen  am  SBeg  ^erouf  Iie§  ^ürft  fiubtoig  crrici^ten  1729  ff. 
finb  Sfiofcnfranjftationen.  ®ie  fJreSfogcmölbc  finb  üoit  ©bm.  SBibemonn  1747, 
jc^t  öerunftoltct.  Slußcrbcm  ftc^cii  nod^  in  falber  jmei  größere  Äo^cllcn:  eine 
ad|tc(fige  Srunnenfobette  mit  S^örc^en  unb  SBonbnifd^en ; bnnor  eine  alte  gro§e  ©id^e; 
unb  gegenüber  eine  Äopette  jum  ^1.  3ofel)l^.  2)er  alle  ÄUar  ber  SofepljgfabeHe  non 
^au(u§  1733  ift  fe^t  in  ©c^önau. 

®ie  ©äume  ^ot  3o^.  ©^riftof  n.  ^Ibeimann  pflanjen  laffen. 


S<^(o6  SOtoangcit  (Btunbrift  t>om  Stbgefc^ol,  Sagcplan. 


®a0 

©d^lofe  ©Utoangen:  97orböftlid^  oon  ber  ©tobt  auf  einem  gegen  SBeften 
in  bag  ^^al  norfpringenbeu  iBergrücten.  9luPäume  befd^atten  bie  ©d^lo^fteige;  unb 
oor  bem  äußeren  2^or  breitet  fid^  ein  ^ta§  mit  alten  Sinben  au«. 

©)ie  ©rünbungSjeit  ber  Surg  ift  bunfel;  au^  bie  ©augef^id^te  be8  ©c^loffe^ 
bebarf  no(^  ber  Unterfud§ung.  1279  toirb  bie  Surg  ©ümangen  Uon  ®raf  ßubtoig 
D.  Ötthtgen  oerbrannt.  ?(uf  bie  ©taufenjeit  toeifen  SKoucrfteHen  au4  ©ucteiquobem 
aufeen  an  ber  97orbfeite.  Stn  ber  SBeftfeite  füll  ju  felgen  fein,  ba^  bie  ©udEelfteinc 
abgef^ji^t  Umrben,  um  oerpu^t  ju  toerben;  unb  eine  alte  SKouerfante  etloo  25 
oor  bem  fübtoeftlid^en  ©rfturm.  2)ie  (ipiUerfd^e)  ©^ronit  U)ei§  ju  berid^ten,  ba|  Hbt 
Äuno  n.  1354  bie  ©urg  mieber  aufgebaut  ^abe.  ?lXg  ^aupterbauer  gilt  ber  ^ürft» 
propft  3o^.  ©^riftop^  n.  SG3efterftetten  (1603—13).  3m  Änopf  beä  SOiic^aelSturmg 
fanb  man  1789  eine  Snfd^rift,  bie  befagt,  ba§  „X^um  unb  ©eben"  angefangen  unb 

9au(uS,  Senfmäfei  au8  S9ttrttem6c«g.  aagfUteiS.  10 


14U 


3inflfth:ei:ä.  Cbcramt  C^ütnangen. 


üoHenbct  ioorbcit  fei  in  ben  fec^g  3at}ren  feiner  9iegicrung  big  1608,  unb  biefelbe 

fielet  nebft  feinem  Sf^omen  unb  SBappen  nm  fübtid^cn  ^ortat.  SSon  f^ürftpropft 
^einr.  S^riftopf)  u.  Sßolframgborf  (1687 — 89)  berichtet  Stramm,  baß  er  bag  alte 
finftere  @c^lafgemn(^  gegen  ben  ^d^önenberg  in  eine  glönjenbe  .^alle  umgebaut  unb 
an  bag  .^Douptgebäubc  einen  SBenbcltreppenturm  angefügt  pabe.  ^ranj  öubtoig  uer* 
baute  1720  ff.  me^r  bemi  10000  fl.  für  bie  abgebrannten  ©ebäube  beg  3?or^ofg 
unb  bie  9lefibenj  felbft,  namentlich  bie  ipoffapeHe,  ben  ©peifefaal,  uomehme  ©liegen, 
bequeme  3**^nicr,  üon  ©tein  auggehauene  ©alerien,  SOialereien,  ©tuefaturen;  audh 
eine  gro^e  Äücl)e  mit  „artigem,  einem  babittonifdhen  Xhurm  ähnlichen  (Snmin".  SSon 
außen  aber  er  bag  ©dh^oß  auf  red^t  nrchitefturmößige  iöZanier  uiergabig  mit 
lüohlproportionierten  f^enfterftödEen  unb  mit  jtuei  2;;ürmen  laffen.  (^iUer, 

(ihr.)  S)ic  beiben  2:ürme,  nadh  ©t.  3JZidhael  unb  ©t.  ©eorg  benannt,  ftnnben 
übrigeng  fchon  löngft,  wie  auch  ^tüi^e  unb  Äapclte.  S)ie  5:ürme  pjurben  1789  nadh 
einem  ©türm  erniebrigt  um  bie  adhtecEigen  2;eile,  luelche  tupfeme  3)acl)hauben  hatten. 

®er  ^oljf^nitt  in  ©eb.  SKünfterg  ftogmographie  uon  1549  ^eigt  ein  mittel» 
altcrlidheg  ©teinhaug,  luohl  im  SBieredE  einen  §of  umfchließenb,  ber  aber  Heiner  ge«= 
hjefen  fein  muß  alg  ber  heutige.  3JJan  fieht  einen  birfen,  uiereiiigen  2^urm  an  ber 
9lorbloeftecEe;  baneben  no(h  jnjei  Xürme  hüiter  ben  jmei  fidjtbaren  f^ügeln.  2)ic 
©übluefteefe  unb  ber  ©übflügel  müffen  meitcr  5uriicfgelcgen  fein  alg  heute  im  ®au 
Soh-  ©heiftophS  t>.  Söcfterftcttcn.  dagegen  ftchen  fchon  bie  ^h^eburg  an  ber  ©üboftedEe 
beg  ©chlüffeg  unb  bie  SKaiier  beg  SSorhofg  famt  bem  biefen  Sdturm.  9Jach  biefer 
?lufnahme  ift  offenbar  ber  ©tich  bei  9J?erian  ge5eicl)net,  fomit  oon  §tnfang  an  oer* 
altet.  ®in  Slltarbilb  oon  1627  in  ber  ©dhloßlapelle  jeigt  bagegen  bag  ©dhlofe  in 
ber  wirflichen  ©eftalt,  bie  Sohann  ©heifloph  gegeben,  ©benfo  bie  9lnficht  auf 
ber  fßrahlfdhen  Sanbfarte  Oon  1746.  (Sithographiert  in  ber  DS.)  Slm  ©chloß* 
berg,  unterhalb  beg  3'^ütgerg,  geben  alle  biefe  alten  9lbbilbungen  einen  Tiergarten  an. 
Sludh  fcheint  eg  nadl)  ben  9lnfichten,  alg  märe  ber  iöurgmeg  früher  um  bie  SSeft« 
unb  9?orbfeite  beg  ©dhloffeg  gegangen. 

3m  3Wai  1632  h^^l  bag  ©chlo^  famt  ber  ©tabt  6 Toge  lang  ben  ©chmeben 
miberftanben. 

3J?an  betritt  bie  gefte  oon  ber  ^odhebene  im  Dften  her.  9luf  einer  iSrüefe 
über  ben  erften  ©raben  jum  fd^mer  boffierten  fRunbbogenthor.  3n  einem  gemölbten 
Thormeg  burd)  ben  2Ball,  ben  füblidh  eine  runbe,  nörbli^  eine  ecEige  öaftion  abfchließt. 
Tiefe  ®aftionen  follen  oon  ben  ©djmeben  1633  angelegt  fein,  beggleichen  biejenige 
an  ber  9?orbmeftede  ber  ißorburg.  Über  einen  3meiten  ©raben  unb  bann  burdh  ben 
runben  Turm  an  ber  ©üboftccEc  Eommt  man  in  ben  äußeren  ©(hlo^h^f*  ^er  Turm, 
©chmebenturm  genannt,  trägt  über  ber  Ißlnttform  unb  bem  SanEett  ein  Ta^  mit  einem 
Saterntürm^en.  9(m  Gingang  beg  Thormegg  ift  noch  Fallgatter,  (^ier  hioQ 
früher  eine,  jeßt  im  Treppenhaug  beg  ©dhloffeg  üerloahrte  SSarnunggtafel,  mit  bem 
93ilb  eineg  58cilg,  bag  eine  ^anb  abhaut  unb  ber  Snfehrift:  Söcp  bifjer  ^anb  §ab 
ben  33erftanbt,  Tafe  Tu  ber  Frepung  feift  ermant.  1575.)  9ln  bie  Umfaffunggmouer 
beg  SSorhofg  ftößt  füblid)  ein  langer  SBagenfehuppen;  öftliih  ein  ©tallbau  mit  ©e* 
mölben  auf  ©öulen,  nörblidh  anbere  SBirtfdhaftggebäube.  Tie  Umfaffunggmauer  h^t 
©chlüffelfcharten  in  9Zifd)en  unb  an  ber  IRorboftcdte  einen  Elcinen,  jept  ganj  über* 


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^Urooiiflen. 


147 


toad^icncn  9iimbturm.  95or  bec  ©üboftede  beg  @^Ioffe§  fte^t,  urfprüngtid^  frei, 
nod^  rin  bc)onbere8  ©^lößc^cn  mit  jmei  runben  Sdtürmcn  gegen  Dften.  SDorin  9J?auI* 


COtuangctt  3c^(o6^of. 

unb  ©(^Uiffel)c^ncten.  ift  bie  3;^orburg  an  ber  ©nfa^tt  in  ben  unb 

am  @nbe  beä  ®tabenä,  ber  üermutlid^  bie  99urg  non  ber  Sorburg  trennte. 

O^ne  3*®cifel  finb  bie  SSBe^rmauem  ber  SSorburg  famt  ben  runben  ©tftünnen 
in  ber  1.  ^älfte  beS  16.  Sa^r^unbertS  cntftanben;  ber  norbere  SBaH  mit  ben  öaftionen 
nielleicbt  unter  ßbrift.  u,^  ^efterftetten. 


148 


^ngftfreij.  Cbcramt  (flliuangcii. 


®q8  felbjt,  ein  ücrfc^obcne^  ®ierect  fe^rt  nac^  mifecn  lange,  [(^lid^te 

fronten  mit  öiererfigen  gen[tern  auä  bem  »origen  Sa^r^unbert,  ^u^flöd^en  unb 
SWonfarbenbäd^ern.  9?nr  über  ber  ÄaVetle  ergebt  [id^  an  ber  ©übfront  ein  ®iebel 
mit  ®od^reiter.  5)er  innere  ©c^lofe^of  aber  ift  ein  luftiger  ^allen^of  im  ©pät* 
renaiffancegefcpmacf.  ?ln  brei  ©eiten  5ief|en  fic^  in  brei  @efcf)offen  ©alerien  ^in. 
3;oölonifc^e  ober  fonifc^e  ©öulen  tragen  bic  gebrüdlten  33ögen.  2)ie  ®rüftimgcn  im 
erften  ©toef  finb  in  SBanbmuftern  bur^broc^en;  bie  im  jtoeiten  ©tod  mit  ©aluftem 
nuggefe^t.  ®en  9?orbfIügel  frönt  ein  3werc^flo‘^  gefd^loeiftem  ©iebel.  ©on  ben 


(fUivangm.  Sd)(o6ta;>cUt. 


gemölbten  ©elnffen  im  (£rbgefd^o§,  bie  fid^  nnd§  bem  @ang  mit  »eruierten  Pforten 
öffnen,  ift  bie  iKid^e  augge^eic^net;  jloei  ©üiilen,  bie  ©d^öfte  mit  ©e^nngen  beforiert, 
tragen  ipr  ©eloölbc.  3m  |)intergrnnb  ift  ber  riefige  .^crb  pinauggeBaut,  baröBer  ber 
ffamintnmi  auö  Guaberfteinen,  an^en  eine  brcimal  mit  ©efimfen  aBgefc^te  ^pramibe. 
3n  ber  ©nbtoeftfeite  liegt  eine  toeite  fünfedtige  3^orBa£lc,  fünfedfig  megen  be«  oor* 
gelegten  SefturmS,  ber  im  @rbgcf(^of?  gegen  bie  ^alle  offenfteBt.  ©on  ben  brei 
$f)oren  ber  $alle  füBren  jmei  ing  ^reie,  gegen  ©üben  unb  SEßeften,  eineg  gegen 
9?orben  in  eine  ^loeite,  rccBtedige  ^palle,  oon  ber  ein  Xpor  in  ben  ©c^lofiBof  ge^t 
3arte  Sfippen  auf  SauBfonfolen  ober  ^ra^en  gürten  bog  ©eioölbe  ber  GdtBaHe.  3m 
©(Reitel  ein  üergitterteg  ©ufelodB.  5)ag  ©übportol  ift  nacB  aufeen  reidBcr  augge» 
ftattet,  eingefaßt  oon  jloei  togfanif^en  ©öulen,  im  §luffa^  bag  SSappen  beg  ©an* 


(yllwongen.  Sd)Iof{. 


149 


^crm  unb  im  grie«  bic  Snfc^rift:  1608  3ot)ann  G^riftof  I).  G.  tropft  unb  |)crr 
ju  Gffmangen.  ?lm’©c^luöfteiii  bo«  beä  öaumeifterä  (9?r.  11).  3n  ben 

Gdfcn  bed  ©c^Io^bofg  ragen  Silnnenbrac^en  fjcrein.  9(n  ber  Sübicite  bc^fclben  tritt 
ein  XreVben^QiiS  ^eroor  im  ©til  beg  öorigen  Sa^r^unbert^^,  inmenbig  reic^  ftinfiert, 
bie  ©elänber  ge^^ni^t.  C6en  ein  5)ecfengemälbe,  bad  ben  Dlljmp  barfteßt  mit  GQ» 


Oaroangen.  Handel  in  brr  Si^IolfabeUt. 


mangen  im  ^intergrnnb.  ^In^enbran  prangt  ba§  gro^e  SBoppen  Äönig 

auf  ben  ^up  gemalt  (reft.).  Gin  tiefer,  f^öngemmierter  3if^'&rnnnen  im  |J>of  ift 

jugebeeft. 

Gine  3'oingcrmauer  mit  fRonbetten,  ouf  ber  ©übfeite  erhalten,  umgab  bag  ©d^Io^ 
auf  ben  brei  freien  ©eiten.  2)er  3'®in9er  luar  (feit  3opann  G^riftopp^  ©^lopou) 
ringsum  fc^mol,  ein  ^a^rtoeg  um  ba§  ©d^lo^.  ?(n  ber  ©übtoefteefe  ging  bie  Umfahrt 
burc|  bie  ^l^orpaße,  an  ber  iRorbtoefteefe  burc|  ben  2urm. 


150 


^agftfrci#.  Cbcramt  ^Utuangcii. 


2) ic  fiirftlic^e  (Einrichtung  beS  ©dhIoffc§  njar  biö  in  bic  fünfäigcr  Sahrc  noch 
Dorhanbcn.  31(3  Ä.  loürtt.  3(panagc*@dhloB  biente  e3  u.  a.  bent  föjtünig  Serome 
1815 — 16  jum  3lutenth<ilt.  ÜJ?anche3  mar  fdhon  unter  Äönig  ^riebric^  in  anbere 
©c^löffer  fortgei'^afft  merbcn;  ber  9(e[t  mürbe  1853  üerfteigert.  9tur  (Studaturen, 
eingelegte  Söben,  ^nftcrbrü|'tungen  unb  »gemdnbe,  ©chmiebeifengitter  unb  mächtige, 
mnppengel^rnücEte  ©u^cifenöfen  jeugen  noch  ^^n  ber  entj^munbenen  ^rnc^t  ber 
geiftlichen  Sflefibenj.  ^ieunjehn  Sanbteppid^e  finb  1887  in  bte  ©taatSfammlung  ju 
(Stuttgart  gcfommen.  35ie  fchlichteren,  öanb)chaften  barfteHenb,  mit  blöutichem  @runb= 
ton,  mögen  beutfche  31r6eit  be3  17.  3iahrhunbert3  fein.  35ie  anbere  ift 

tiger  unb  feiner.  Sie  jeigt  im  Sti(  Se  ÖtunS  mpthologif^e  Scenen  in  anmutigen 
Sanbi^aften  mit  meiten  Renten,  umrahmt  oon  ^i^udht*  unb  ©(umenftäden.  Sie  ftammt 
offenbar,  mie  bie  gleichaltrigen  Teppiche  im  Schloß  ju  SBürsbutg,  aii3  ber  fßarifer 
'IRanufaftur.  3m  ehemaligen  Speifefaal,  feit  Äönig  "^riebrich  Xhronfaal,  hö»9cn  ä^hn 
Ölbilber  öon  ^ürftpröpften  bi3  auf  3lnton  Sgiiaj,  @raf  ^ugger»®tött,  jum  2!eil 
Kopien  jeitgenoffifdher  Silbniffe,  fo  §einti^  o.  b.  ^^falj  (1521 — 52).*) 

3) ie  SQSnffenfammlung  ift  meggeführt  unb  aufgelöft,  mie  auch  bie  Südjerei. 

3lm  meiften  ift  noch  in  ber  SchlobfapeClc  jum  hl-  SBenbetin  (früher  St.  3o» 

hann  @o.  u.  S3opt.?)  erhalten,  bie  im  Sübflügel  angelegt  ift  mit  bem  Sl)oe  nach 
Often.  T)er  ©au  ftammt  oom  3lnfang  be3  17.,  bic  Studaturen  au3  bem  18.  3nhr» 
hunbert.  3ln  ber  Sßeftfeite  ift  eine  3Wufi(emporc,  geftüht  non  einer  Säule;  an  ber 
97orbfeitc  ocrglaftc  ©ctftübdhen,  getragen  oon  ©Janbbögen.  3lm  ®cmölbe  finb  in 
Studrelief  bic  ©crü'mbigung,  Himmelfahrt  unb  Krönung  9)?oriä  bargeftellt.  3ln  ben 
SOSnnben  ftehen  auf  Äonfolen  ©arodftatuen  öon  Heiligen.  Elitäre,  Hansel  unb  ©eftühl 
flammen  aii3  ber  3^(1  1627;  biefe  3«hl  beiben  Scitenaltären. 

S)er  Hotholtöe  b^t  au3  biefer  3^*1  tüchtige  Schnihereien , bic  @mmau3gruppc  unb 
bie  beiben  SohanneS.  3luf  bem  rechten  Seitenaltar  fleht  eine  fchöngefchni^te  fpicta 
oom  3lnfang  be3  16.  SahrhunbertS,  beutfehe  SHenaiffancc.  5)ic  J^anjel  ift  in  beutfehen 
9?enaiffanceformen  gebilbet,  mit  energifchen  Statuetten  oon  (Eheiftnd  unb  ben  üiec 
Soangeliften. 

Sluf  bem  oorberen  2BalI  hatte  gürftpropft  3oh-  (Ehi^M'toph  ö.  3lbelmann  eine 
Älaufeidapelle  ober  ©rotte  mit  Ijl-  erridjtet. 

Surien  unb  j&onftigcs. 

©hentalige  Äurien,  Schaufungen  ber  Stift^herrcu , alle  mit  einem  3J?arien» 
bilb  gefchmüdt:  ba3  für  ft  liehe  StabthauS  in  ber  Spitalftraffe,  jept  ©afthauS 
jum  grünen  .^of  (fRr.  126);  ba3  Stntthnltercigebäubc,  ehemals  SBohmmg 
ber  StiftSbelanc,  fept  SBohnung  beS  fRegierungSpräfibenten  (9h.  137);  bejeidpnet 
mit  ben  SBappen  beS  5^apitelS  unb  beS  f^ürftpropftS  Solfgang  0.  Haufen  1591 
unb  mit  bem  SReifterjeichen  beS  9lörblinger  ©anmeifterS  SBolfgang  SJalbenberger 
(9lr.  12)  am  Dftgiebel.  1754  gefchal)  eine  umfaffenbe  Erneuerung. 

3)ic  Äuftorie,  hinter  bem  Spor  ber  StiftSlirchc,  1720  erbaut,  über 
bem  fßortal  ein  fRelicfbilb  ber  SRatia,  angeblich  üon  3lnton  f^auluS.  2)ie  jepige 

*)  3roei  niciterc,  biejenigen  ber  Teutfebmeifter  ^ubtuifl  'Jlntorc  unb  0rait$  Subroifl,  fmb  1897 
ttücb  2ßien  jjcfoimncn. 


^Uipaiiflen. 


151 


Cberomtei,  1505  Dom  crtoorben;  an  bcr  ©übJüeflcdc  ein  3:ürmci§cn; 

über  ber  eine  SKarlcnftatuc.  jc^igc  Äameralamt^gebäube,  öon  ^ürft 

9(nton  Sgnos  (um  1775)  umgebaut.  3m  jlDeiten  ©tocf  mar  ein  @aal.  3)aS 
JorflamtSgcbäube  1501  jur  S?a^)ituIargmo^nung  erlauft.  ?tn  ber  SSorberfeitc 
eine  fc^önc  grofec  ÜJlaricnftatuc  1697.  ®ag  ö.  ?tbclmannf^e  ®om^errcn= 
^aug  am  <Sc^lo&t^or,  fünferfig,  mit  gemölbtcm  ®urc^gang  öon  ber  ^rieftergaffe, 
1741  re|)ariert.  5)aö  je^ige  fRat^auS,  früf)er  ÄapitularSmo^nung,  mit  Meliejbilb 


Saraangrn.  $alai9  Slbclinann. 


ber  SWoria  1725.  ®ic  fog.  ^o^efc^ule  mar  in  ©tiftSjeiten  bemo^nt  oon  öiet 
5§oröilarcn,  in  ben  51(ofterjeiten  ©c^ule,  mie  je^t  miebcr. 

2)ag  ©eböube  be^Äbnigli^cn  Sanbgeric^tg  (3iöillammcr)  ouf  bcm  SD7or!t= 
pla^,  aud§  Slat^auä  genannt,  mar  beftimmt  für  ^lanjleicn;  1812 — 1817  UniDcrfitÖtg» 
^aug;  eg  ift  1748 — 49  erbaut  öon  ^ürft  granj  ©eorg  ö.  ©c^önborn.  ©tattlii^er  unb 
eleganter  Ouaberbau  mit  lunftöoDen  ©ittern  an  ben  gcnftem,  Pforten  unb  ben  jmei 
Gallonen  (öon  J^offc^Ioffer  Sulag  3Beibug  aug  SRninj,  angeblich  fi^on  1730  gefertigt) 
unb  SWanfarbcnbocI^.  ©aulciter  mar  ^ra^l.  (Sntmurf  oieIIei(^t  oon  6.  97eumann. 

Dag  lat^.  ©tobtpforr^aug  bei  ber  äjZarienlir^e  ift  1717  erbaut;  Söappen  beg 
f^ürften  tJranj  2ubmig. 


152 


^agftfrei^.  Oberamt  (^Kmaiidcn. 


2)a§  Calais  Slbelmonn  in  bcr  oberen  ©traftc  ift  1088  erbaut,  1782  er* 
neuert;  ein  echter  ^alaft  in  ben  gormen  ber  italienif^en  ©pötrenaiffance,  brei[tö(fig 
mit  3'wcrrf)bnu,  au8  Soefftein  unb  überftueft.  S)ie  genfter  fiitb  obtoec^felnb  mit 
ferneren  ^lad^bögen  unb  (SJiebelii  iiberbad^t,  bo3  ^au))tgeiim8  toeit  auiSlobenb. 
Über  bem  ’i^ortal  ein  SÖhittergotte^bilb  non  1782  in  97i)(^e.  3*m  ©iebel  oben  ein 
mirfunggootteä  9?iic^en|‘tQnbbilb  be§  SJäd^ael  mit  bem  glammenfcf^toert,  ben  ©aton 
niebertretenb,  mobl  nod^  oon  1688.  ©d^bne3  ujeiteg  ^reVben^nuS.  Oobelin^. 

2) a3  ehemalige  ^alai§  Serolbingeu  in  bcr 

©c^tofeuorftnbt  ehemalige  ?lbelbcrger 

©d^Iö^d^en  in  bcr  gtei^namigeu  ®affe.  5)ic  e^e^ 
mnlige  DbcrjägermeifterSloo^nung  in  ber  ©pital* 
gaffe  (9ir.  212).  35a3  untere  ©c|ut^au§,  erbaut 
1780,  mit  bem  Wappen  beS  Siemens 

3Bcn5edlaug.  S)ie  alte  i^oft  jum  fd^marjen 
9(bler,  einft  ©oetbe’S  Verberge;  ©icbelbau  in 
©pätrenaiffance.  3m  ©tiegenbauS  ein  2)c(fene 
fre§to.  SWoberne  fjaffabenmalerei. 

Wanc^eg  ®ürger^au§  ift  nod^  mit  einem 
9J2arienbiIb  au8  bem  18.  Sabr^unbert  gef^müeft. 
©in  folc^c«  fReliefbilb  in  bcr  ©olbf^micbgaffe 
mirb  au^  äußeren  ©runben  bem  §t.  93rü^l  ju« 
gcfc^riebcn. 

S)ic  e^cmolige  ©tabtmü^te  ift  au^gejeic^nct 
bureb  ein  portal  in  berben  fHenaiffanceformen  unb 
einen  gra^eiitopf  an  ber  ©üboftedfe. 

S)ie  alten  örunnen  in  bcr  ©tabt  finb  leibet 
1899  abgetragen  toorben.  5)ie  großen  ^Jröge  um 
bic  fteinernen  Srunnenföulen  toaren  üon  @u&eifcn 
mit  SabreSjablcn,  2Bappen  unb  religiöfem  Söilb* 
roerf,  ©rjeugniffe  bcr  fürftli^cn  Gifenmerfc  auS 
bem  18.  3fll)rbunbert. 

3) ie  Überrefte  ber  fRinberburg  liegen 
nörbli^  Oon  bcr  ©tabt,  am  ©c^af^of.  5)et  97ame  ift  too^l  gleichen  Urfprung§  mie 
berjenige  beS  na^en  OrteS  Slinbelbac^  (oon  einem  9JZanngnamen  abjuleiten?  D®.). 
S)ic  99urg  ^atte  im  9RitteIaIter  2Rauem  unb  ©teintjäufer.  Übrig  finb  nur  bic  ©rb» 
toerfc,  mcIc^c  einer  früheren  3®it  anjuge^ören  fd^cinen.  5)ic  öurg  lag  über  bcr 
3agft  unb  bem  Slinbelbad^  ouf  einer  mäßigen,  nntb  aßen  ©eiten  fanft  abfaßenben 
9lnbö^c.  2)ie  SBoßmerfe  — jmei  SBäßc  unb  brei  ®räben  — umgeben  ein  Duabrat 
2)arin  ein  nuggemauertcr  ®runncn.  ^i^nlicf)  finb  bie  ßlefte  bcr  uralten  ©rafenburg 
gßigclau  bei  ©raUgf)cim,  bic  freilid^  in  ber  ©bene  al^  23affcrburg  mit  2)ämmcn 
angelegt  ift.  9(bnlic^  mag  man  fic^  mic^  baS  fräntifd^c  ©aftrum  ©toc^eimoroburg 
an  bcr  iPübler  i.  3.  741  oorfteßen. 


öenjenjimmcrn. 


153 


Sntvangen.  Sie  alte  ¥o{t  (jum  (t^iuarjen  fibler). 


'53en5cn3immern. 

^farrborf  am  ©übab^ang  be§  Örü^Igrabent^nU,  mit  freiem  iPIicf  inä  9?ie«. 
®ic  enang.  ^forrlird^e  311  ©t.  3ol)Qime^  b.  Käufer  mar  eine  2:od^ter  ber 
^farrfirc^e  5U  Sßiinjingen,  bie  bem  illofter  ^rauenalb,  nac^mnld  bem  non  fiirc^^cim 
einücrtcibt  mnr.  S)ie  Äaplanei  mar  1476  geftiftet.  1565  ift,  naef)  (iinfii^rung  ber 
Sleformation  in  ber  ©raffc^oft  Cttingen,  bie  Pfarrei  felbftänbig.  S)ie  iürd^c  ift  no(^ 
nom  grieb^of  umgeben.  ®er  2nrm,  im  Untergefi^oft  6^or,  ftommt  nod^  nuä  bem 
15.  Sa^r^unbert;  an  ber  ©i^iffdbetfe  jmei  grofjc  ©cmälbe:  2)er  ©onnenftitlftanb 


154 


^agftfrei'^.  Cberamt  ^Uivaitgen. 


öor  3oiuo,  1727;  unb  bte  ©r^ö^ung  jur  Sftcc^tcn  ©ottcd.  ©lotfcu  üon  1774 

(3o^.  ßrnft  Söfd^  in  ®rai(8§eim)  uub  1882. 

■^ü^Cetrfßatm  mit  ‘^^amtenßurg  itn6  «^ottfpicf. 
®ä^Icrt§ann,  früher  X^anu  (a.  b.  ®ü^(er)  genannt,  ÜKarftflccfcn  am 
ber  ?:^anncn6urg.  ®cr  Ort  gehörte  ju  ber  ctttoangifd^cn  ®urg;  1339  Reifet  er  <Stabt. 


eüb^ett^ann.  St.  0an0olfefat>eO(. 


2)aS  öon  Äaifer  äWajimilian  I.  t^m  öerlic^cnc  ®a^)pen  ift  ein  gcfpaUcncr  ©c^ilb, 
öom  oon  ®olb  unb  «Sd^toarj  breimal  geteilt,  hinten  ein  S^annenbaum  auf  grünem 
®erg  in  ©Über.  SBa^rfc^einlic^  Don  ^ier  nannte  fid^  ein  im  13.  unb  14.  Sa^r» 
bunbert  uorfommenbe§  fRittergef^lec^t,  bad  im  ©c^ilb  brei  im  ^Dreipa^  gefteUte 
^iannenjapfen  führte.  2)ie  Pfarrei  ift  (nad^  koffert)  wal)r)d^einli^  in  ber  ^o^cn» 
ftaufenjeit  burd^  bie  ^elfenfteiner  ©rafen  gegrüiibet,  üon  ©tüdenburg  abgetrennt. 
®er  ^eilige  mar  urfprünglid^  mobl  ©t.  ®t)riacu§,  fpäter  ©t.  ©eorg.  ®ie  ®eorg§= 
lird^e  foll  (naeb  ber  095.)  5mifcben  bem  13.  unb  14.  3al)rl)uiibert  geftiftet  fein  öon 
einem  ^einricb  ö.  ©tetten.  (9Sielleic^t  liegt  eine  9?ermec^8lung  nor;  ;^eiiirid^  ü.  ©tetten 
ju  ^olbemarftetten  ^at  um  1465  jum  Sau  beg  ßirebturmS  eine  ©ummc  geliehen, 


^ü^Iert^ann  mit  2^annenburg  unb  ^ottjpiel. 


155 


Zbannen6urg. 

A— B:  (ftflet  0ia6cn.  C— D:  3>vciteT  ©rooen.  E:  »opeOe.  F— I:  Olrtfc^aftg^of.  K:  3n>ingn. 


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-U3|p(S  uie36|)4!U^9  ‘Bjttqiuuuo^S 


156 


i>agftfrei<i.  Dberamt  ©Uroangen. 


bie  fein  ©o^n  bonn  ber  itirc^enpflegc  fd^enfte.)  1379  ift  bie  Pfarrei  bem  Älofter 
(SUiuangcn  einücrleibt  inorbcn.  J)er  gletfen  »ar  befeftigt  mit  SSott  unb  ©rabcn, 

oon  benen  nnfctjnlid^c  ©puren  bo 
finb.  ^§ore  gegen  §att 

unb  ^üblerjeU  finb  1848  unb 
1855  abgebrod^en  toorben.  51ud^ 
bie  ©angolfsfir^e  mar  mit  3^urm 
unb  gi^ont  jur  93efeftigung  ge= 
iogcn.  1525  tourbe  ber  gl^cfen 
öon  ben  ^aHem  berannt,  meld^e 
einen  ®auem^aufen  boraug  Der* 
trieben. 

2)ie  tot^.  ^farrfird^e 
5um  ®eorg  ift  1861  neuerbaut. 
®er  in  bie  SSeftfeite  eingebaute 
^urm  ift  älter,  fpötgotifc^;  er  ge^t 
in«  9li^tedE  über,  ©pätgotifc^e 
©d^nipbilber;  grofje  ^ieto,  SJZaria 
ebet  unb  ergreifenb,  ber  2eid§nom 
(£^rifti  ftarr  unb  nnfd^ön;  ©tatue 
©t.  Dttilia;  91eliefbitb  be«  2^obe« 
ber  9J?oria  mit  realiftifd^en  ißeben* 
motiüen;  öängefreuä  mit  leben«* 
großem  Ärujifif.  ®Iod(en:  3'oci 
mit  unentjifferten  Snfd^riften ; 
größte:  Dfanna  ^ei§  id^,  ju  unfer 
grauen  @r  leit  ic^.  ÜKeifter  SJZartin 
älUüer  5U  6«tingen  go«  mid^  annn 
1579.  Äm  3oc^  ber  SWefeglode 
fte^t  1590. 

?lm  SBeftenbe  be«  Drt«, 
beim  ehemaligen  patter  fteh^ 
ba«  fath.  ^^irdhlein  ju  ©t.  @ong* 
olf,  erbaut  im  Sa^re  1500.  Srudh» 
fteinrohbau.  ®ie  SSeftfront  ift 
öerbreitert  burdh  ben  nörblich  an» 
geflogenen  ©locfcnturm;  fie  ift  nur 
Oon  ©(^ie^f^arten  burd^brochen. 
®aoor  läuft  noch  ber  Sßatigraben. 
SBeiter  oben  hat  ber  3lurm  ©dhatt* 
fenfter  mit  9tunbbogen  unb  ge* 
gliebertcn  ©etoänben  unb  ein  mole^ 
rifdhe«  ©attclbach.  §ln  ber  9iorbfeite  be«  Xurm«  ift  eine  ©teinfigur  eingemauert,  ein 
^eiliger,  fi^enb.  2)er  Shor  ift  au«  bem  ?lchted  gefdhloffen,  ber  Shorbogen  runb, 


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$ü^(ertf)ann  mit  ^^annenburfl  unb  jtottjpiei. 


157 


wie  auc^  bie  genfterbögen  am  ©bätgoti)d^c  ©d^nibbitber:  ©t.  Urban,  5?nt^ariiia, 
SScit,  ®oro%a,  9JifoIauS,  5trujifij.  Olocfen:  grofte:  fiufaS,  SKar!u§,  SQiat^cug,  iponneS; 
Heine:  1496  unb  bie  Snongeliftennamen.  Stuf  bem  na^en  grieb^of  Jtreuje  Don 
©d^miebeijen. 

?lm  SHot^QuS,  früher  SSirtd^auS,  ein  ^Relief  im  JRofofoftil,  SeJuSfinb,  SKaria 
unb  3ofe^^. 

^^annenburg  (Ronnenberg)  erfd^eint  feit  1223  olg  ©c^Iof;  ber  ^bte  Don 
@Uwongm,  bie  ^ier  nid^t  feiten  geweilt  ^oben;  feit  1431  ©ib  cined  Oberomt^.  9lod^ 
ibr  nannte  ftcb  ein  IHittergefcblecbt,  bod  Dom  13.  bid  16.  ^a^rbunbert  Dorfommt. 
^erjog  Gbnftobb  öon  SBurttemberg  im  ©treit  mit  bem  Reutfdbmeifter  um 
Wangen  1552  liefe  bie  93urg  beferen.  1632  würbe  ein  bobculobifclj-fcbwebif^er  $aufe 


I^annntbuig  oon  Moiboften. 


jurüdgewiefen  unb  beffen  ©ef^üb  erbeutet.  SRatb  ber  ©äfularifation  beS  ©tiftiJ 
SHwangen  fam  bad  ©(^lofe  R.  in  ißriDatbefib- 

Rie  IBurg  liegt  1,5  km  föböftlicb  Don  iBüblcttbann,  auf  einer  gegen  heften 
in  baS  ®üblertbal  Dorfpringenben  ®ergjunge.  97icbt  weniger  olg  brei  Duergräben, 
ber  innerfte  au8  bem  f^lS  gebroden,  erfc^weren  ben  3u0Q”9  ®on  ber  ^oebebene. 
?lu^  bie  äufeerfte  ©pibc  ift  burd^  einen  Ouergraben  abgefebnitten.  Rer  IBurgWeg 
Don  ®üblertbonn  b?r  ift  gepflafterL  @in  anberer  alter  3öeg  lommt  Don  ©üben  b«r 
über  ben  IBurgweiler  ^olben.  6ine  gemauerte  ®rücfe  mit  jwei  Sögen  führt  jebt  über 
ben  Rborgraben.  betrat  man  bie  3ugbrüde  burdb  einen  Rborbogen.  Hn 

ber  inneren  ©eite  ber  Srüdfe  ftanb  ein  Dierecfigcr  Rurm,  Don  bem  ber  Unterftodf 
erbolten  ift,  an  ber  ©üboftede  ber  Ringmauer.  Rie  innere  Surg  folgt  in  ©eftolt 
eine«  Weftlicb  abgeftiimbften  Rteied«  ber  gorm  be«  Serg«,  ift  aber  ju  einem  Siered 
erweitert  bureb  ben  fübli^  anftofeenben  tieferliegcnben  Siebbof,  weldber  eine  3lrt  Don 
Sorburg  bilbet.  Rureb  ba«  innere  fpibbogige  Srüdentbor  eingetreten,  b<^^^n  toir 
Dor  un«  linf«  ben  3wiuger,  recht«  bie  ©urg.  Riefe  beftebt  au«  einer  Ringmauer 


158 


l^agftfreiÄ.  Oberamt  SKmangen. 


öon  Sucfelquabern,  bie  nn  ber  Cftfeite  jur  ©d^ilbmoucr  cr^ö^t  unb  (auf  14 
2)tdtc)  üecftärft  ift.  ?In  beibcn  ßnben  fi^cn  auf  ber  ©c^Ubmaucr  jUtei  ^^nrmc^en, 
n>el(^c  in  i^rcm  jcbigcn  Seftanb  bet  Slenaiffoncejeit  ange^ören  (fic  foKen  früher 
bö^er  getoefen  fein).  2)ie  füböftlid§e  Gdfe  ber  ©d^ilbmauer  ift  obgerunbet.  $icr  njor 
in  einem  einfpringenben  SäJintel  baS  X^or  angcbra^t.  Sin  bie  SBeftfeitc  ber  9linge 
mouer  ftöfet  ber  ^alag.  Xeffen  UnterftodE  ift  eine  ^o^e  getnölbtc  ^aUe  öon  Xrapej» 
form.  9iunbbogigc  ®urten  Don  öieretfiger,  tocnig  abgefofter  Soibung,  auf  Äonfoten, 
tragen  ein  Äreujgetoölbe,  an  baS  auf  beiben  ©c^malfeitcn  nod|  eine  breiedßgc  Äabpc 
anftö^t.  2)ic  urfprünglid^en  Sid^töffnungen  bicfct  ^aHe  finb  nur  ©d^Iipe.  ©n 
3tuifc^cnboben  toar  öennutli^  auf  bem  (Sefimg  unter  bem  ®etoölbc  eingejogen. 
©it  H fommt  pier  aU  ©teinmepmarle  mehrmals  öor.  Über  biefer  ^atte  toaren 
noc^  5loei  ©todftoerfe,  boS  obere  ein  <SaaI  mit  ©pipbogenfenftem,  beren  eineg,  gegen 


X^anntnburg.  $alafi.  Süt>nieft<  unb  9torbracftfcite. 


ben  ^of  ^inau§,  jtoeiteilige  9J?o§tt)erffüßung  pat.  (Surgfapette  ?)  darüber  toar 
nodp  ein  ©todhucrl  gewimmert.  3ii  ber  9?orboftedEe  beS  §ofeS  fteeft  unter  bem  ©oben 
ein  5fctter.  öerepfrit  ift  feiner  ba.  ?ln  ber  ©übfeitc  beS  öurgpofS  ftept  ein  SBopn* 
gebäube,  baS  naep  aufeen  beim  ®urgeingang  einen  ©fer  in  ^enoiffanceformen  pot. 
©ne  präeptige  fiinbe  ift  nodp  übet  bie  ©(plo^bödper  perauggetoaepfen.  Die  Äapcilc 
im  J^upt  Jnit  ber  einen  Söanb  auf  ber  SBeprmauer.  3)a^  ipr  Unterbau  no^ 

au§  bem  13.  Saprpunbert  ftamme  unb  eine  alte  Unterfirtpe  in  fi(p  berge,  ift  blopc 
^.^ermutung  (O©.).  3m  ?(ufbau  gepört  fic  bem  17.  3oprpunbert  an,  bie  formen  finb 
ein  ®emif^  öon  Slenaiffance  unb  ®otif.  Xa§  ©dpiff  pat  eine  fladpc  fturfiertc  Xedfe 
mit  Äaffetten  unb  ©igelgföpfdpen ; ba^  au3  bem  91dptc(i  gcfcploffenc  öftlicpc  Spörlein 
ein  popeS  SRippengemölb  auf  ©tgelSlöpfdpen.  genftcr  unb  Pforte  finb  im  SfelSrücfen 
überberft.  9icnaiffnnce»Slltar  mit  ©crnölbe  (3D7aria  im  ^immel,  öcreprt  öon  ©igeln, 
Dom  ©t.  SDUÄael  unb  3opanncö  @o.)  unb  SBoppen  (re^ter  ©dpilb : ein  ^irfeppom, 
rot  in  ©itber;  linfer  geteilt,  oben  ein  Sagbpom  in  ©ilber,  unten  gefdpaept  Don  Slot 


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$ü^(cr}eU. 


159 


unb  ®Iau).  S)rei  fpätgotifd^c  ©c^ni^bilbcr,  ©t.  SScit,  SKngbalcno,  SarBara.  3m 
JiQd^reiter  ©lode  Don  1649,  Sancta  Maria  ora  pro  nobis.  Sönppen  be^  ^ropft« 
Siarer  D.  SSartenjce.  3m  öftlid^en  ®ic^t)of 

^otte  eine  SWauer  mit  2Se(;rgang  unb  einen  X^ortiirm;  alleg  aug  neuerer  3^i*- 
feinem  ©ngong  ftef;t  ou^  ber  grofee  g>^u(^tfaften. 

Der  ^farrlueiler  Ä o 1 1 f p i e I (60308  öü^el)  an  ber  Sü^ter,  beim  ©influ^  ber 
Sifc^Q^,  ^übfd^e  ^ac^werf^öufer.  9?örblic^  Dom  Ort  lag  am  Äb^aug  red^t8  ber 
SBü^Ier  bie  ©urg  Stottfpiel,  Don  ber  man  nod^  ben  ©urggraben  finbet.  ©ie  loor 
@i^  eine8  ®efc^lec^t8,  ba8  Dom  13.  bi8  15.  3a^rt)unbert  Dorfommt,  nameiitlid^  in 


(^ftei  g«8*n  ben  eurg^of. 


Z^annenburg.  $a(at. 


ftcaergef(i)o6. 


$all  (®oppen:  ein  ^fal)l  ober  eine  ©rode,  ^elmfd^mud  ein  ©radenfopf).  5^at^. 
Kapelle  3um  f)I.  Seon^arb;  fc^oii  1391  ermähnt,  bie  Sfaplanei  1403  gegrünbet.  Da8 
©ebäube  3cigt  fpätgotifc^e  formen,  an  ber  ©übmnnb  eine  ©tabtoerf^pforte.  Der 
Dumi,  an  ber  SSeftfeite,  ^at  oier  niebrige,  burd)  ©urten  getrennte  ©todtoerfe,  im 
oberften  breiteilige  ©pi^bogenfenfter,  bie  bc8  2J?ajjiDerl8  entbehren  unb  ein  ftumpfeS 
3eltbod^.  ©on  ben  ©loden  ^at  bie  größere  bie  Um)(^rift:  ^ilf  maria.  bern^art 
lad^aman  go8  mid^  1499.  Die  Heinere:  ba8  l)at  geformt  peter  feflfd^mib  Don 
aug8burg  anno  mcccc  xC.  III.  Slm  |)0(^altar  3mei  fpätgotifc^e  ^ol3figuren  ©t. 
9lifoIau8  unb  lUric^,  im  ©d^iff  eine  fefjr  gute  ber  ^l.  ^eleno. 


'^üßfer3Dff. 

Der  Ort  Derbanft  feine  ©ntfte^uug  olpic  ^”^cr  Don  ©Hioangen  au8» 

gegangenen  flöfterlicben  9?ieberlaffung.  6inc  Jlapcile  beftanb  fc^on  1359.  Der  S?ir^* 


160 


^agftfrei§.  Cbciamt  (fUmünflcn. 


|‘a^  lam  1405  Don  ben  Herren  ü.  Üied^Oerg  an  bic  ©(Renten  o.  i^iinpurg.  ©ci^ent 
ivriebrld^  1578  bie  Pfarrei  mi  {Sttmangen  öcrtau|c§tc,  lourbe  biefc  inieber 
5)ie  fatl).  '^farrlirc^c  jur  SSerfüubigung  aiiariÖ  ift  mobent»gotifd^  (1877 — 79  oon 
&.  97ecfer  erbaut),  big  auf  ben  ^umt,  ber  ben  (S^or  ber  alten  Siirdje  non  1514 
bilbete.  i8on  ben  ©toefen  ftamint  bie  mittlere,  mit  ben  (SDangcIiftcnnamen,  U)ol)(  aug 
bem  14.  3al)r^unbcrt.  S)ie  flcine  ift  1769  (üon  Ööfd^  in  Srailg^eim),  bie  grafee 
1816  (t>on  ?.  Stainer,  Srailg^eim)  gegoffen. 

3m  28eilcr  |>eilberg  fpätgotifd^e  fat^.  ilopetle  511m  ^l.  Saurentiug  (1883 
mieberl)ergeftcllt).  Xag  ©d)iff  quabratifc^,  ber  6l)or  ift  Untergefc^o^  beg  ad^tedigen 
Xurmg.  Sl)orbogen  fpif«.  !J)ec{cn  flad).  genfter  fpipogig,  o^ne  SOtagmerf.  ®e* 
fc^nifjter  ?lltarauffa(j  mit  ijigur  beg  ^;itell)eiligen  non  1671. 

SSeilcr  .^olcnftcin:  ilatl;.  ftapellc  ju  ©t.  3)tarien  unb  ©t.  ifJatrij  1747.  Slm 
Slltar  eine  f))dtgotif(^c  ifJrcbella  mit  gefc^nilUen  ®ruftbi(bern  ber  14  Stot^elfer,  feine 
fiö))fc. 

3n  ber  Sla^etle  511  iTammerftabt  ein  uergolbeteg  fioljrelicf  beg  f)L  Slbenb* 
mal)lg  mit  jtoci  Heineren,  luelc^e  ben  .f>o^epriefter  mit  bem  Stauc^fo^  unb  ben  mit 
ben  ©c^aubroten  uorftcHen,  Stenaiffancc. 

3n  ber  ilapclle  ju  ÜKangolbg^aufen  ein  fpätgotifci|cg  gefc^ni^teg  Sruftbilb 
beg  3ol)anncg  (Snang. 

^aCftirtöeit  mit  ’^eiCer. 

2;ag  'ifSfarrborf  liegt  an  ber  fleincn  ©ec^ta  na^c  bei  ber  äKünbung  in  bie 
3agft.  ®incn  Surgftall  unb  uerfd^iebene  ©iiter  befaßen  atg  eötuangifd^eg  fielen  fraft 
il)rcg  2;ruc^feffenamtg  im  14.  unb  15.  3a^r^unbcrt  bic  t>.  ©d^mabgberg.  2)er  Äirt^en- 
foB  fam  non  biefen  1372  an  bag  ©pital  511  2)infelgbül)r. 

2)ic  fat^.  ifJfarrfirc^c  311111  l)I.  ^tilolaug,  uom  gri^^b^of  umgeben,  ift  ein  neu* 
gotifd^er  ®au  (non  ÜRorlod  1871  f.;  bag  frii^ere  Äird^engebäube  luar  Don  1514, 
inf(^riftlic^).  2;er  5!urm,  an  ber  SSeftfeite,  ift  alt  big  jum  §ld)terf;  fpötgotifc^e  ©d^all* 
fenfter.  5ln  ber  ©übfeite  begfclbcn  eine  f^)ätgotifc^e  bemalte  ©tatue  beg  ^itel^eiligen. 
Jaufftein,  ac|tedig  mit  fpiitgotifd^em  iWablnerf,  1598.  ©loden:  mittlere  1607  oon 
2Bolfg.  Sleibbart  in  ?tuggburg;  grofee  1782  Ave  gratia  — mulieribus,  Stamen  ber 
©pitalberren ; flcine  1845  oon  Sllein,  Störblingen, 

(5in  Äapellcben  mit  Slhittergottcgbilb,  auf  ber  |)eibe  unter  grofjen  Sieben,  im 
oorigen  3aBr^unbcrt  geftiftet. 

353eilcr  naljc  bei  2).,  oielleic^t  ©tammfiB  beg  gleichnamigen  Stittcrgefi^lccbtg, 
bag  Dom  13.  big  15.  3al)i’h“”bcrt  oorjuggloeife  in  öttiiigifdhen  2;icnften  oorfommt 
(Söappenfchilb  geteilt  burch  einen  IBalfen,  öüffelhörner  auf  bem  ;^elm).  @in  ®urg» 
ftall  roirb  1557  genannt.  S)ag  ift  ioohl  ber  iöurftel  am  ©übenbe  beg  Crtg,  oier* 
edig  mit  Stinggraben  unb  Sorgraben  gegen  Dfteii.  ?luf  einer  ^Inljbhc  ftc^t  eine 
ttapclle  ber  ilatharina,  1784  enieuert.  Sine  ^elbfapelle  ift  um  1738  geftiftet. 

glleußevg  mit  ^ireitenbaeß. 

J^ag  iPfarrborf  S.  liegt  im  Sbrben  beg  iöejirfg  pocl)  jmif^en  loeiten  SSnlbcrn; 
bie  fatp.  ^tirepe  jur  fd^merjpaften  OJZutter  fand  ipfarrpaug  am  Dftfoum  beg  5)orfeg, 


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©ei'jlinflen.  mit  ^anfolt^meikr  uiib  Äcuerftabt.  161 

über  einer  @d)luci^t.  «Sie  ift  1726  erbaut  in  fcf)lic§tem  ber 

CfllDanb  öltereS  3J?oitcriuerf.  (Uriprünglid)  nur  Än^}ene,  tnar  fic  eine  ^eirtang  SBaü:- 
fa^rtsfird^e;  1328  bem  (SKroangcr  Älofter  eimjerleibt.)  ®ie  5^cde  jeigt  ®arflettungeu 
au§  bem  2cben  ß^rifti,  im  gemaft  öon  2Ö.  .^affe  (Snje^r.).  9(uf  bem 

.&0(^altar  eine  fpntgotifd)e  ^ieta  unb  einige  gntgefc^ni|?te  SJrnftbilber,  bic  qu3  einer 
(Sttlüonger  Stirdje  lommen  fotten.  ®fode  non  1498, 5imi5titulu2,  iBcrn^art  öae^nman. 
©ilberneS  9?onc§fQ^  mit  getriebenem  S^cbcnlaub,  ©|)(itrenaifinnce.  ?(uf3en  QJrabftcin 
üon  1705.  toar  in  ben  tejjten  Sabrbunberten  ©i^  eincg  eümongi|djen  Unteramts ; 
eine«  1622  gebucht,  loie  ju  9?ofenberg. 

Sn  ©reitenbnd),  SSciler  am  9?eid)enbad),  Äa pelle  jum  f)L  ©ebaftian, 
QU«  gotije^er  3«i^-  Unter  ber  ^^iinc^e  erfc^einen  innen  überall  gotifebe  HKalercien. 
?UtarbiIb:  ©t.  ©ebaftian  mit  [einer  ^Pflegerin  Srenc,  1672.  9llte  Sütorflingel.  ®Iode: 
fant  febafrian  o bcilger  merter  bit  got  für  un«,  1400. 

^uf  bem  ^ornberg  finb  ©puren  einer  alten  Hnfieblung  unb  alte  95?ege. 

^eiöfhtgen. 

^farrborf  (früher  SDiorftfleden)  an  ber  baprifepen  ©renje,  öon  1509  bi«  1806 
öttingif(^.  ©tammfi^  eine«  JRittcrgefdjIecht«,  ba«  1153 — 1501  genannt  loirb;  im 
©Oppen  ein  ©tiefel.  ^)ie  fath-  ^^forrlird^e  ©t.  Süfofou«  ift  1768  erbaut;  au« 
jener  ^c'ü  pat  fie  auch  SWnlercien  on  bet  5^ede  be«  (Shor^.  ^urm  an  ber 
Cftfcite  ift  unten  a(t,  tonnengemölbt.  J)ie  ©loden  finb  mobern.  3m  ©dbiffe  ein 
gotifdbe«  ^oljbilb  be«  Xitelljeiligen.  Um  bie  Äirchc  liegt  ber  ummauerte  f^riebhof. 

ntit  IJanßoCtonJcifer  unö  <^eucrPa6t. 

35er  Crt  Sagftjett  (^tauenjell)  ift  ohne  i^^ni  grnnenllbfterlein 

entflanben,  ba«  ?lbt-  ?übert  I.  oon  (SUmangen  furj  uor  1170  „in  ber  3^0«  be« 
hl.  95eit",  im  ^farrbejirf  üon  ©timpfoch  gegrünbet  hot*  1399  toirb  bie  ^ropftei 
bem  5üelleramt  be«  ©tift«  einüerleibt;  loonn  bet  Äonüent  fith  aufgelöft,  ift  ni^t  be= 
fannt.  9?eben  bet  Jlirche  foKcn  3iefte  üon  bem  Älofter  getoefen  fein,  ©tattlich^*^ 
Ort  mit  alten  ®aUenhäufeni,  liegt  im  ^1)«^  Sagft.  35ie  große  foth.  ^farr» 
firchc  jum  hb  ®eit  ftammt  au«  gotifd)er  3eil;  1498  fteht  über  ber  ©pipbogenpforte. 
2)cr  Shor  fchlicfU  au«  bem  ^li^tcd.  2?er  Surm,  an  ber  37orbfcite  be«  @hor«,  ifl  au« 
bem  3ahr  1757.  35a«  Snnere  ift  bur(hau«  im  3‘^PlflU  beforiert,  ©tudaliiren,  ©anb» 
malereien ; Slltüre,  58eidhtftühlc  unb  Slönte.  91n  ber  ©mpore  ^^oljfignren  ber  ?lpoftel. 
31u^en  ein  flehte«  ©rabmal  in  ©olnhofet  ©tein  mit  Silbnterf  1695.  ©loden  üon 
1796  (3oh.  @mft  Söfch,  6rail«heim;  ©ibmung«oerfe),  1757  (9?icol.  ?lmoIth, 
35infel«bühl) ; 1830;  1866. 

35anfoIt«U)eiler:  3n  ber  Sar baraf apelle  einige  Figuren  üon  bem  hier 
geborenen  Silbhaucr  51nbrca«  SBrühl  in  ©ien  (f  1813). 

ifeuerftobt  (fiprft.),  ein  öof  in  einfamer  ©albgegenb,  hnt  eineSlapelle  be« 
hl.  9?ifoIau«  QU«  bem  13.  Sabrhunbert  (feciligenpflcgc  1384).  3m  17.  unb  18.  3ahr- 
hunbert  ©albbruberpau«.  ^ta«  Shörchen,  redjtedig  mit  fdjmalem  Sfleeblottfenfter  in 
bet  Dftmanb,  hntte  früher  ftatt  ber  flachen  2^ede  ein  ^onnengeioölbc.  ?ln  ber  Oft* 
wanb,  nur  im  Jla^raum  fichtbar,  ift  frühgotifche  SB^alerei,  (Shnfiu«  al«  ©eitrichter 

%autuS,  XenCmfilcT  auS  tSürttemberQ.  CtaofttieiS.  11 


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162 


^agftfreis.  Cberomt  ^Hwangen. 


mit  aWarln  unb  So^anneS.  Sm  ©d^iff  ^anbbitbcr  aus  bem  Sdbeii  über* 

tüncht.  Scfc^äbigtc  ©tatuctten  üon  gebranntem  5!t)on;  (Jfiriftu^  unb  üier  ©üangeliftcn, 
60  unb  40  cm  l)od^,  ©pätrenaiffance.  ©tatuen,  ^tOarteud^ter  unb  anbere  ©d^nl^ereien 
au‘3  bem  9?o!ofo.  9Hte  Slüartünget.  ®locfe  öon  1717  (97icl.  5lrnolbt)  mit  9ielief=« 
bilbern. 

<^auc6^etm. 

©tabt  nn  ber  3agft,  bo  mo  fie  uor  bem  ©teilobfatt  ber  ?Ub  umte^rt;  be^crrfc^t 
bon  ber  2)eutid^orben8öe)te  i^abfenburg.  5)ie  ©tabtmauer  ftel^t  noc^  ftrerfenmeife, 
aud^  jluei  3!ürme  unb  9^eftc  beä  @rabcn§.  2)orf  fam  mit  ber  ©urg 
©romberg  im  14.  Sa^r^unbert  an  ben  5)cutj^orben  unb  tourbe  ^oubtort  ber  Äom* 
menbe  5?apfenburg.  1397  unb  nod^  einmal  1430  toirb  bem  Crben  erlaubt,  ben-- 
felben  ju  befeftigen.  1398  toirb  ein  .^alägeric^t  errietet,  1402  SOiarftrec^t  üertoittigt. 

1431  erhält  bie  ©tobt  — bet  Drbcnä^ 
^errfc^aft  unbefd^abet  — biejelben 
SSorrec^te  mie  bie  9?eid^gftabt  IBoV^^ 
fingen.  ?m  14.  unb  15.  Sa^r^unbert 
führen  mcl)rcre  Flitter  ben  97amen  oon 
S.,  babei  aber  oerfc^iebene 
(©id^el,  ©leoe,  9?ab);  unb  [teilen 
fonft  in  feiner  Se^ie^ung  me^r  jum 
0rt  3)a^  ©tabtwabpen  finb  ()^on 
1431)  ätoei  gefreujte  Soud^ftengel. 
2)er  DrtSnome  beutet  mo^I  auf  ben 
SSalb ; unb  ^eute  nod^  ift  bae»  ©tiibt= 
rf)en  umfrÖn,^t  oon  93ud^engrün  ringö 
an  ben  ®ergl^oIben. 

S)ic  ^rd^e  wirb  1248  genonnt. 
1363  üerfrtuft  ©romberg  ben  Äit^en* 
fa&  on  bie  Äommenbe  SWergent^eim.  SJie  ©t.  ©arboratapelle  toirb  1686  erftmalg 
genannt.  SDie  ÄapeHe  auf  bem  Äaloarienberg  ift  um  bie  3J?itte.  beS  oorigen  3o^r» 
^unbertg  errichtet.  — 1658  mürben  auö  ber  ©raffd^aft  Öttingen  oertriebene  Suben 
aufgenommen,  fie  brachten  bie  ©rabfteine  il)rcr  SSäter  mit  unb  fenlten  fie  im  fjrieb^of 
5U  ^uf^aufen  ein. 

S)ie  fot^.  ^forrfirdbe  5U  ©t.  ^eter  unb  ffSoul  (früher  U.  t.  grauen)  ift  1869 
erbout  im  ©til  ber  fKenaiffance  (oon  HKortorf).  ®er  SBeftturm,  oben  nc^tetfig,  mit 
gotifierenbeu  genftern  unb  ftmnmt  oon  bem  5lit(^enbau  beS  Äomturg 

0.  fii(^tenftcin,  1647—50.  ©d^üner  Äiusifi^uä  au§  ber  ©^jötrenaiffance,  in  gemalter 
öonbfd^aft.  Äeld^  oon  1718  mit  ©c|meljmolereien.  SKonftrnnj  oon  1702,  oon  bem* 
felben  UReifter  mie  bet  S^cld^  (ft'eppler).  ^l'rujifif  mit  6 fieui^tern,  fRoud^fa^  unb 
©d^iffd^en,  olleg  00m  Slnfang  be^  17.  Sa^r^unbertig,  in  ©ilbet  getrieben.  Slm  ©ilbet* 
fc^rnnl  alteä  Sefi^lÖg. 

grieb^offapelle  U.  I.  grau  oon  1584,  fi^li^t,  mit  n^tecEigen  genftern. 
9llter  Dbferftorf  mit  Sefd^läg.  Sinken  jtoei  fc^öne  Söa^pentafeln  mit  Snf^riften  unb 
bem  äReifterjeid^en  3Bolfgang  SBalbenbergerd  oon  fRörblingen  (Rr.  12).  1)ie  grieb^of* 


£ippac(>. 


163 


Pforte  ^Qt  ein  fRcUefbUb  ber  Äalooriengruppc  unb  bie  1619  unb  1718  (SRcnoö.). 

®or  bem  griebI;of  ftel)t  unter  einer  Sinbe  ein  JTi'ofotofapendjen  mit  G^riftug  im  inerter. 
®ie  profanierte  öarbarnfapcüe  in  ber  Stabt  ^nt  eine  fRenaiffancepf orte  im  Stil 
beg  fjrieb^oft^org,  fonft  noc^  Qotifd^c  gönnen  aug  bem  17.  3o^rf)unbcrt. 

Über  bem  oberen  ^t)or  ergebt  fic^  ein  gebrungener  oc^teefiger  S^urm  mit  ^loiebel» 
bad^.  1)aran  fteineme  ^afel  mit  neun  Stoppen,  1621,  Steinme^äei(^en  (Sit.  13).  fUjnlic^ 
mar  bag  untere  2^|or.  Se^g  ^ürmc  mit  3^^’icbelfuppeln  ftanben  einftmalg  an  ber 
äRauer,  ein  Heiner  riinber  ift  noc^  übrig. 

StattU^eg  ^farrljoug  üoii  1778  mit  !5)n(^erfer9iebel.  SDiüble  oon  1732,  aud^ 
mit  ®adjerfet  unb  tlufjug.  gruc^tlaften  mit  bem  S)eutfc^orbengfreuä,  bej.  1585, 
3erg  U^I  oon  SSSefterbofen.  Sei  ber  Sarbaratapellc  ein  3icb^ninnen  mit  bübfdbem 
.f)ol5Überbnu  oon  1709;  unb  ein  mit  Saiibe.  ®a  unb  bort  ein 

bübfd;eg  Sftofolobaug  mit  SWuttergottegbilb,  5.  S.  beim  Oberen  cineg  oon  1739. 

9(uf  bem  GJromberg  (®rünb.)  ftanb  bie  Stommburg  ber  ®runbberren  oon 
üautbbcint.  Sie  erfebeinen  00m  13.  big  16.  Sabrbunbert,  oft  im  2)ienft  ber  ©rafen 
0.  Öttingen.  SSappen:  jtoei  Ooneinanber  abgefebrte  Sidbeln.  Um  1380  fam  bie 
Surg  in  ben  SefiJj  beg  beutfeben  Drbeng.  5)ie  Surggräben  unb  bag  gufegemouer 
eineg  3:unng  finb  noch  5u  feben  unb  laffen  eine  ziemlich  umfangreidbe  Anlage  oer» 
muten.  Gin  fRingtonH  ift  auf  bem  Jlöniggbübl  unb  audb  Surg  ©romberg  toar 
iDobl  einft  einer. 

®er  Surgftntt  beim  ^of  äRobrenftetten  ift  ber  ©ef^i^te  unbetannt  unb 
feine  llberlieferung  nennt  feinen  SRamen.  2)er  SnrgftaU  liegt  an  ber  Spi^e  eineg 
oorfpringenben  ?üboorbngeIg  unb  beftebt  aug  jloei  jicmlidb  regelmäßigen  Siereden  mit 
febarfen  Gden,  beibe  umwogen  oon  Satt  unb  tiefem  Spi^graben. 

!^'cr  Surgftatt  §u  Sebönberg  ift  eine  quabratifebe  Safferburg  mit  breitem 
©raben,  auf  einer  |)öbe,  bereu  t^on  Seibern  umgeben  ift.  3“  ©ebönberg  ift 
1359  Gberbarb  0.  Olromberg  gefeffen. 

Sei  Stetten  (auf  ber  2Rarfung  oon  ^ettelberg)  am  §ang  beg  Sagfttbalg 
liegt  ein  fog.  Surftel,  oietteiebt  in  Sirtti(bfeit  ein  Sciberbamm. 

c^ippaeß. 

^fnrrborf  an  ber  Sagft.  1153  fiiutfrieb  oon  Citebad;.  Später  ift  ber  Ort 
alg  ettmangifdjeg  iiieben  im  Sefib  berer  0.  ^foblbeint  unb  0.  Sefterftetten.  Son  1446 
an  gehörte  er  jnr  öttingifeben  ^errfdjaft  Salbern.  ®er  Surgftatt,  1455  ermäbnt, 
ift  ein  Surftel,  brote  oon  einem  Sirtgbaug  eingenommen;  früher  oon  Saffergräben 
unb  einem  großen  Seiber  umgeben.  Gin  Surftel  auf  ber  .^öbe  nörblidb  Oom  Ort, 
an  ber  ^o^ftraße,  ift  abgetragen. 

35ie  Äatbarincnfapcüe  toirb  im  3abre  1450  erloäbnt  olg  oerfattenb,  1665 — 68 
mürbe  fie  mit  Seibilfe  beg  ©rafen  0.  Öttingen  unb  beg  5^omturg  oon  Stopfenburg 
mieberbergeftettt.  Stotb.  i^farrtirebe  1899  neu  erbaut,  in  romnnifebem  Stil,  nach 
Gntmürfen  oon  Pfarrer  % ;^arfcb,  auggefübrt  oon  'ifJoblbonimer.  .f)oljfiguren  Oom 
Einfang  beg  16.  Sobrbunbertg:  SRaria  mit  Slinb;  Sarbnra;  Cttitia. 

3u  Sinborf  in  einer  ^rioatfopette  ift  eine  fpätgotifdbe  Si'elieffcbnißerei:  Se» 
meinung  Gbrifti. 


1G4 


^^ogftfrciä.  Cberamt  (fllnMUigen. 


^eitler  mit  '^rönnen, 

^farrborf  9^.  liegt  auf  ber  §od^fIäd^e  5loi)d^en  3agft  unb  Äoc^er.  3)ic 
Umgebung  bietet  trefflii^e  Slu^fid^ten  nuf  bic  ?Ub  uom  9lieS  big  5um  ©taufen  ober 
auf  ben  Gfltnanger  ©riinb.  3)ie  9J?nr!ung  ^at  üiele  ©puren  alter  Sefeftigunggloerfe. 
9tlte,  cinft  toeit  auggebebnte  Pfarrei.  S)ag  S:orf  gei)örte  jum  ©ütuanger  Ätapitclamt 
unb  mar  jeitiueife  ©i^  eineg  Unteramtg. 

5)ie  fatp.  '^farrfirdje  511  ©t.  öenebift  ift  nod^  ummauert,  ein  lueiter  unb 
f)etter  9?aum  mit  gelublbtcu  2)e(fen;  1746  erbaut.  ®er  untere  2^eit  beg  5urmg  ift 
alt,  fpätgotifc^,  mit  §lnfö^en  reid^geglicbcrter  fRIppen.  Oben  mirb  er  a(^tecfig.  ©locfcu 
Don  9?if.  ?lrnoIb  in  2)infelgbü^l  1763.  3m  ©c^iff  jDerfcnmalereieu  öon  3.  9??.  3**^^ 
(infcf)r, ; reftouriert  üon  3)cl)ner).  9luf  bem  linfen  ©eitenaltor  fd^öneg  Ölbilb,  9)Zaria 
unb  So^anneg  mit  bem  2ei(|nam  (S^l)rifti.  $luf  bem  regten  gefdjnipte  ^ieta,  ©pöt* 
renaiffance.  ^lufeen  ©rabftein  ^^ilippg  ü.  b.  i?epen,  f 1758. 

9tuf  bem  ^rieb^of  Kapelle  jur  fc^merj^aften  9D7utter,  üom  Einfang  üorigen 
So^rpunbertg.  Olbilb,  9lubetung  ber  Könige,  altcrtiimlidj.  ^räd^tigeg  Gporgittcr. 
Stufen  gefd^miebete  ft'reuse.  3m  Ort  alte  fRiegelbnuten.  9lm  oberen  X^alranb  beg 
©c^Iierbad^g,  1 km  norbtoeftlid)  oon  97.,  mürbe  ein  ©urftel  eiugeebnet. 

3n  ben  oerfd^iebenen  Söeileni  beg  ©emeinbebejirfg  flehen  noc^  7 5?opetlen. 
^)ie  bebeutenbftc  ju 

©rönnen:  Stapelte  jum  pI.  %ibiug,  am  fRnnb  einer  ©c^Iuc^t,  auf  einem 
^elg,  aug  bem  ein  ©runnen  quillt.  3)er  ©au  mirb  nug  bem  13.  3a^r^unbert  ftammen. 
3m  ©d^iff  jmei  9fiiinbbogenfenfterd)eu.  ®er  tonnengemölbte  Slltarroum,  gerab  ge* 
fd^Ioffen,  mit  oieredigem  ©c^Ii^fcnfter,  ift  mo^l  ber  ©tumpf  eineg  Düring,  ^arin 
miltelalterlicl^e  ©Jaubmalereien,  1886  reftauriert  burc^  fioofen.  9ln  ber  Hufen  ©eiten» 
manb  bie  ibreuätragung  (bag  Sfreuj  trögt  6l)riftug,  öon  ©imon  unterftii^t,  bie  ©d)ö(^er 
ge^en  ooran,  aufeen  ©tobtbilb).  ©egentiber,  an  ber  rechten  SBaub:  fireujigung 
(®f)riftug  am  ftreuj,  unten  ein  ©d^öbel,  rec^tg  unb  Hnfg  So^anneg  unb  2Raria). 

S)ann  bie  ©rablegung  (brei  grauen,  jmei  9lpofteIgeftoIten,  ein  9D7aim  im  2^urban). 
9lm  ®emölb  erf^eint  ber  erpö^te  (S^riftug  fomt  feinen  9lpofteln  unb  bomit  böngt  ber 
©ilberfc^mud  ber  Cftmanb  eng  jufammeu:  Über  bem  genftcr  bag  pl.  Slutli^,  mit 
5h'cu3nimbug,  nuf  bem  ©d^meißtiu^,  gehalten  öon  jmei  Sngeln.  ®tmag  tiefer  (nieen 
Hnfg  unb  rec^tg  9J?nria  unb  ber  Xöufer.  Unten  red^tg  unb  Hnfg  öom  genftcr  bort 
bie  311m  fieben  $luferfte^cnben,  pier  bie  ©erbammten.  (2)ie  ©eiten  finb  öertaufdjt, 
mcif  ber  ©b^iftug  am  ©emblb  öerfe^rt,  mit  ben  güfjen  bem  Sefdbauer  3ugefef)rt,  ge- 
malt ift.)  Unter  ben  9luferftel)enben  fiept  mau  9lbam  unb  Sön,  gefüpft  öon  ©ngeln, 
■ifJapft,  ©ifdpof,  Völlig,  nadt  big  auf  ben  Äopffdjmudf,  93ZÖnner,  grauen,  Sfinber.  ©on 
beji  ©räbern  finb  Xedplatten  meggefepoben. 

9luf  ber  anberen  ©eite  fiept  man  im  ^öHenraepen  nadte  ©erbammte.  ©ou  3mei 
grünen  3!eufeln  mit  ©afiligfenfopf  unb  ©efidjtgboudj  merben  ein  @ei3palg  mit  bem 
©eutel,  ein  3üngHng,  ein  Stönig  — bie  ©ertreter  öon  !iobfünben  — eingefüprt.  ®er 
(Spriftug  am  ©emblbfcpeitcl  tprout  auf  bem  egenbogen,  umftraplt  0011  manbelförmiger 
9lureole.  97ur  fein  Unterförper  ift  öerpiillt  mit  rotem  äJfautef,  benn  er  lii^t  mit  gleidp* 
mäßig  erpobeneii  Firmen  bie  fünf  9C8unbeu  fepen.  9lug  feinem  9JZunbe  fommen  fiilie 


I 


9Jorb^aufen. 


165 


unb  0d^tt)ert.  Über  unb  unter  ber  TOanborto  erjrfjeinen  üler  ©itgd,  loeld^e  bie 
£eibengn)erf5eu9e  galten  unb  bie  ^uba  blafen.  9(n  ben  Söauflen  beg  ©eiüölbd  ftnb 
beiberfeitg  bie  3wölfboten  bargefteüt  mit  i^ren  $(ttributen,  teilö  jugenbü^,  tetlä  bärtig. 

3n  ber  Snibung  beS  6^orfen|'terc^en§  ift  oben  ber  abctinanni)c^e  SBop^jeiifd^ilb 
gemalt,  nn  ben  (Seiten  red^tg  unb  linfS  St.  ^IgibiuS  mit  ber  ^irfrfjfu^  unb  ein  anberer 
Sifd^of.  2)er  ®runb  ift  abmed^felnb  blau  ober  rot.  35er  Srtt  biefer  SWnlereien  ift 
ein^eitlid§,  nod^  frü^gotifd^  (folocit  nac^  ber  Steftourntion  noc^  ein  Urteil  juläffig  ift) ; 
bie  Sfonograp^ie  oermeift  in  bie  3^it  uni  1400.  Figuren  uon  % — V<  Seben§gröfee. 

^oljbilbmerfe;  i|5ietn,  St  ftgibiu^  (mit  ;^irfrb!u()),  biefe  jmei  fpätgotifd§;  bie 
14  9lot^elfer,  ®iode  üon  1516,  Öenibort  Soi^aman:  l^ilf  got 

unb  mariü. 

„.^at  man  in  ber  f leinen  füllen  Äird^e  ba^  ®emüt  ergaben  geftbnmt  am  ?In* 
blief  jener  ©emnibe,  fo  Joäd)ft  biefe  Stimmung  noc^,  loenn  man  ^ernuStritt  unb  über 
bie  tief  unten  licgenben  fottgriinen  3BnIbtt)äler  unb  SBalbrücfen  Ijinüberfcfjaut  an  bie 
ferne  blaue  fd^toäbifd^e  ?Ub  big  hinauf  jum  floffifd^  umriffenen  Stuifeu"  (®b.  ißaulugj. 

?lm  f^ufetoeg  naefj  9?euler  ftel^en  7 fog.  !KiiieI)atte  ober  «fälle,  Steinfäulen  in 
Spätrenaiffance«5ormen  mit  9ieliefbilbertafeln  aug  ber  ißaffion,  1724 — 29;  unb  brei 
Steinfreuje,  einfam  in  ioeiter  g^ur,  bie  fommerg  einem  2Keer  üon  ^nid^t^almen  unb 
Sßiefenblumcn  gleißt. 

93r.  loar  1147  JKitterfib.  Gin  „Sufc^el"  ift  füböftlic^  oom  Crt  S5en  ^aupt» 
befip  ^at  in  ber  ^olge  bag  Gttmanger  Äapitel.  daneben  bie  §errfd§aft  9lbelmanng« 
felben  (1.^80  unb  fpäter),  gum  5:cil  bo^eulot)if(^eg  £el)en. 

Gin  durftet  beim  ^of  S^urgfiall  ift  loo^I  ber  1380  genannte  Surgftall. 
®er  ^la^  ^eißt  Si^lofebucl. 

3m  SBcilcr  Gbnat  ift  eine  Slopelle  oon  1762.  Der  Ort  ^atte  ber  Über« 
lieferung  nad^  eigenen  9lbel. 

3n  ber  neugotifd^en  Äapeffe  5U  ©aigljarbt  ift  ein  fpätgotifd^eg  ^lol^bilb 
beg  5Jeit. 

3n  ber  9lntoniugfapeüe  5U  Seinenfürft  (oon  1852)  eine  ^ieta  in  Sllobafter, 
feineg  9Merf  beg  18.  3o^rl)unbertg. 

Der  SBetler  9tamfenftrut  mar  im  13.  3a^rt)unbert  9tbelgfi§  unb  ^atte  f^on 
1361  feine  fRifoIaugfnpeüe.  Der  gegenmärtige  Sau  l^at  nid^tg  9UtertümIic^eg. 

'glovöBaitfcti. 

^farrborf  an  einem  3uflüfed^en  ber  Sd^neib^eimer  Secuta.  1153  Surbarb 
0.  9?.,  ein  Gbelfreier,  5JSatron  ber  fl'ircbe  üon  Unterf^neibbeim.  Gr  fafj  mobl  auf 
bem  Surfte!  auf  ber  .^öbe  gegen  Unterfebneibbeim.  .^ier  ift  mittelnUerücbeg  Gerät 
gefunben  morben.  Gin  jmeiter  Surfte!  ober  Säger,  Sorburg  neben  bem  beftebenben, 
ift  abgetragen.  Dag  ‘ifJatronat  ber  biefiQfu  ^farrfirdbe  jum  bl-  S'eit  fo!I  fdbon  1287 
ben  Grafen  o.  Öttingen  gehört  buben;  1332  fommt  eg  burdb  Sebenfung  an  ben 
Deutfeborben.  f^rübmeffe  1429. 

Die  !atb.  ißfarrtirebe  St  Seit  ift  1751  erbaut  (infeb'^.),  flattüdb,  bübfe!) 
beloriert  Der  Durm,  ebemalg  Gbor,  ift  älter,  aug  bem  13.  Sabrbunbert;  reebtfantige 
^euärippen  auf  Gcffäuicbeu  mit  romanifd^en  S!ätter!apitö!cn.  9!udb  ber  jmeiten. 


I 


166 


Sagftfrci#.  Cberamt  ©Uiucmflcn. 


gotifc^en  Slirc^c  biente  er,  luie  bie  ©ieBeltinieu  nni  2^urm  geigen,  no(^  a(#  G^or;  je^t 
nlä  Solriftei.  ©otifc^er  ^aufftem.  ^oiäDübtnerfe:  ©otifc^e  öeiltgenbniftbilber; 
3)Zabonneuftntue,  SJcnniffance;  ®t.  Ulrid^,  ©t.  Ü8orromän§,  ©pätgotifd^cr 

5?elci^,  f^mucflo^.  ©loden  oon  1872.  ®te  51ird)e  ift  noc^  Dom  ummauerten  grieb= 
^of  umgeben,  ^farr^auä  1720,  ?6appen  bc§  5?omtur«  0.  .^ornftein. 

^artl;aufen,  2Seiler:  Äapelle  ©t.  3ol)anniä  1384,  obgegongen. 

'^faßrßetm  mH  "^äccrößac^,  ^^aCßeim  u«6  ^irCßacß. 
ftnttlidjeS  ^fnrrbort  nn  ber  tleinen  ©ed)ta.  “J^er  Sporne  fommt  öom  ^fal)I 
b.  i.  ©renjmatl.  Slojirab  0.  'ipf.,  Sfiitter,  ^'ienftmann  ber  (Sflmanger  Äirc^e  1218. 
©eine  9Jn(^lommen  werben  bi§  (Snbe  15.  5al)r^unbertiS  oft  genannt,  in  ettwangifc^cm, 
öttingifdjcm  unb  luirtenbergifi^em  3)ienft.  ®ie  ®urg  ftonb  moljl  auf  bem  ®oppel* 
bur[tel  über  ber  Secuta  im  Drt  felbft.  2)aS  Söappen  beg  ©efdjlec^tg  War  ein 
red^tSfpringenber  öod,  filbern  in  9\ot,  ^elmjier  ein  ^lom.  (Sllwangifdjeä  9tmt. 
5)ie  Sirene  1328  bem  ftlofter  Stlwangen  einoerleibt. 

2)ic  gro^e  (atb-  '^farrtirdje  jum  ^1-  97ifolau§  i[t  1891  oon  3.  ®abc§  neu 
gebaut  unter  Seibel}altung  beS  (5^orS  unb  ^urmS,  ber  unten  gotifc^  ift.  ©pätgotifd^e 
^oläfc^ni^ereien : ^eto,  ©t.  fßifolauä,  ©t.  ^atriciug.  ®ie  ©loden  (oon  1415,  o rex 
glorie  veni  cum  pace,  Soangeliftennamen.  1748,  Laudate  dominum  etc.,  fJtifolauS 
unb  SlaubiuS  ?lrnoIb.  1474,  Soangeliftennamen)  finb  umgegoffen.  5n  einem  ^aiife 
Wirb  ein  primitioer  IBrunnen  mit  IBabftube  als  römifd^  oejeigt,  ift  aber  mittelalterlich, 
Wol)l  bie  im  ^fahlfieinier  ©albuch  Oon  1454  erwähnte  Sabftube.  ?luf  bem  f^riebhof 
©dhmiebeifenfreuje. 

iöeerSbad;  (iöerolfisba^),  ^ßfarrWeiler  mit  fatl;.  Äirdje  ju  ©t.  3ol;anneS 
b.  IJänfer.  DrtSabel  im  12.  ober  13.  3ohrhunbert,  ©in  Pfarrer  oon  ö.  1383. 
^)ie  Heine  Slirdhe  ift  fpötgotifch.  ®er  Xurm,  als  SSorhalle  an  ber  Seftfeite,  bot  ein 
5freujgeWölbe  ohne  ^Rippen ; oben  oier  fteile  ©iebel  unb  ein  ^fHbodh.  ©loden 
oon  1797  unb  1870. 

^alheim,  Sßeiler  mit  fpötgotifchem  Äirchlein  ?1  Her  .^eiligen.  91m  Dftturm 
ift  ein  oierediger  Sh*^f  ©trebepfeilem  höioo^ge&Qot-  ©loden  oon  1752 

(Ave  Maria  etc.;  A fulgure  et  tempestate  libera  nos  Domine  Jesu  Christe). 
®ie  Äapelle  ift  1429  erWÖhnt. 

9?ci  ^alhcim  liegt  ein  römif^eS  5!aftell  (norböftlich  oom  Drt)  unb  eine  ältere 
©rbfehonje  in  gorm  eines  Oerfdhobeneu  ißieredS  mit  fehr  tiefem  ©pi^graben  on  bet 
©übweft-  unb  ©üboftfeite,  5 ha  umfaffenb  (im  29alb  ©d)lcd}teurain,  am  9ßeg  nach 
fRiepach).  3m  ©raben  Würbe  ein  ©teinbeil  gefunben. 

.^irlbach,  SBeiler  mit  5fapelle  ber  fchmcrjhoftcn  SRutter,  ©nbe  18.  3al;r= 
hunbertS.  9lbgegangen  ift  bie  Surg  bet  .^erren  0.  bie  ein  3'ociö  i’*  SBörth 
gewefen  ju  fein  feheinen  (“©appen  jwei  geheulte  §irfdjftangen).  93on  il)r  rührt 
oielleidjt  baS  umwallte  IKiered  oor  bem  Drt. 

^cmein6c  ”^Un6efßacß. 

3m 'XÖeiler  ©igenjell  ift  bie  Stapelle  ^um  1;!.  ©ebaftian  noch  mittelalterlich 
(1500  91blaf3brief) , aber  im  ©chiff  oeränbert,  ^^^olpgoneS  ©hbricin  mit  ©trebc= 


@emetnbe  'Jtö^lingcn. 


1G7 


Schnalle 

-aiD 


9 

Beschläge 


Schnalle 


1-5  Riemenzungren 


Kui  bcn  9itif|tneTä6ein  bri  $fablbttnt  (Staat»fammlung).  WoMtab  1 : 2. 


Pfeifern,  fpi^tger  ß^orbogcn.  Sin  eifenbcfc^fngener  „(Sdjttjebenfarg*'  erinnert  bn^  5Jolf 
mi  bag  ^eftfabr  1636. 

Sei  ber  ©todenfagmüblc  liegt  im  'il^alb  ein  fogen.  afte^  ©c^Iofj,  eine  Sr=> 
^öfjimg  mit  SCBalfgrnben  (C®.),  nielleic^t  einft  <Si^  ber  Herren  v.  Stoef^eim. 

töemcinöe  ’^ößfingen. 

9?i)f)Iingen  (alt  fHobcIingen),  ^forrborf  an  ber  Secuta,  ein  uralter  SBo^npfnp 
nad^  bem  öon  ®rabf)ügeln.  ^m  ßeben  be^  ^ariolf  (ton  ?lbt  Srmenric^ 


168 


Sagftfreiis.  Oberamt  ©üirnngen. 


)).  ßttiDnngcn,  t 862)  ift  ba§  alemannifdjc  Dorf  genannt.  Die  SKarInng  ift  fetjr  nu§* 
gebct)nt,  bi^  ooc  bie  Dt)ore  oon  (Sßiuangen.  OrtSabel  1167  (?)  bi«  in«  15.  3o^r» 
^unbert,  mit  bemfelben  'föappcn  roie  bie  oon  S?ißingen  e«  führten.  3f)r  ©i§  mnr 
mot)l  ber  abgetragene  iöurftet  an  ber  ©ed^ta.  SJn  neuerer  mar  fR.  ^auptort 
eine«  fiirfttic^en  cttmangifd^cn  Dbcramt«.  Die  fßfarrfirdje  ju  ©t.  fpeter  nnb  ^aiil 
unterftanb  bem  '^atronat  be«  ?lbt«  oon  (SKmangen,  1328  mürbe  fie  bem  Älofter 
einoerlcibt.  1462  ^lapette  U.  I.  f^raiten  „in  bem  Dieter«bad^"  (einem  abgegangenen 
SSciler?),  Die  tat^.  i)3farrfircf)c  ©t.  ^cter  nnb  '^aul  ftept  auf  einem  ^ügel  imr 
bem  Drt.  ©ic  ftammt  au«  romanifc^er  3cit;  eine  97unbbogenpforte  ift  in  ber  ©üb* 
manb  oermauert,  ©in  'portal  in  iöarodformen  an  berfclbcu  ©eite  jeugt  oon  einer 
SSerlängerung  be«  ©d)iff«  gegen  9Beften.  Der  Durm,  im  nörbli^en  SBinfel  jmifdjen 
©§or  unb  ©c^iff  crridjtet,  ift  unten  oltertiunlid),  innen  gotifd)  gemölbt,  au^en  mit 
©tfftrcbepfcilern  oerfteift.  Der  6^or  ift  rcd)tcdig,  1793  umgebaut.  Da«  innere  ift 
im  fpüteften  3opfftiI  beforiert.  Dcdenbilber  oon  Öentete  1871  f.  ©Hoden  oon  1644 

(Gloria  iu  excelsis  etc.)  unb  üon  1870.  Die 
Slir(^e  mirb  im  3a^r  1900  einem  fReubau  meieren. 

Dieter« bac^er  SlapeÜc  in  pitbfe^em 
fRofofoftil,  gemölbt,  ftudiert.  ?tttc  'i|3ieta. 

3m  SBeifet  Dettenroben  ilopeße  §um 

t)(.  ©ebaftian  oon  1716  (infd;r.  mit  ©teinmeb- 
jeidjen).  ^Ktarblatt,  ©t.  ©ebaftian,  bej.  SBolf 
©priftian  Jreiborbt  pinx.  1717. 

3m  ?Uciler  ©Iberf d)menben  Äapette 

ber  iöarbara,  1730,  mit  gteid^jeitigem  ^Ütarbilb. 

3m  Söciler  ©rpfcntf)at  ülapcße  ©t. 

©gibiu«,  1585  ermäpnt.  ©nbe  oorigen  Sa^rpunbert«  erneuert,  ©d^öngcfc^nibtc« 
fHofotogeftiitjl.  ©in  öurftel  an  ber  ©ec^ta  (unb  am  Sime«). 

SSeiler  ^aifterbofen:  .^tapette  ©t  Urfula,  1403  ermäfint,  jeßt  ein  bübfd^er 
58au  oon  1702  (inf^r.)  mit  poingonem  ©^brd^en,  ouf  bem  ein  Dac^türmd)en  reitet, 
©d^önc  fpiitgotifdje  ^oljflatuette  ber  pl.  Äadiarino.  fRotofobänfe.  Sieben  bem  um= 
mauerten  ilirc^^of  ift  ein  (agerartiger  ^urgftaU  (1324  bemo^nt  üon  Dienuir  o. 
1381  oerfauft  an  bie  SIbtei  ©Ilmangen). 

.VtilHngen  (alt  Siuttingen),  SBciler  am  ^nf?  be«  .^omberg«,  l)ot  eine 
©t.  5Dlartin«*S!apeUc  im  Dad)reitcr,  SUtärc  oon  1672,  1674,  ge«^ 

fd^nibte  SRarienftatne  au«  bem  16.  3at)rbnnbert.  Die  .S'tapettc  mirb  1622  genannt. 
Die  iöurg  ber  .Herren  o.  S?.,  bie  1321 — 1440  oorfommen  unb  ein  meipe«  .öivfd}' 
gemeip  im  ©djilb  unb  auf  bem  |»etme  führten,  ift  nid)t  aufjufinben;  oietleicbt  ftaub 
fie  auf  bem  |)omberg. 

Sluf  bem  ^ornberg  ftanb  eine  öurg,  bie  audb  einen  ?tbel«namen  abgegeben 
bat  (1245),  fpöter  aber  im  93efib  ber  Äittinger  erfd;eiut  (1356);  bann  oom  9lbt  oon 
©ßmangen  angetanft  mirb  (1443).  Der  Surgplab  ift  oon  ber  .^oebebene  burd)  einen 
15—19  m breiten  unb  5 m tiefen  ©Jroben  obgefebnitten. 

Sleunbcim,  SSeilcr  mit  Kapelle  pr  1)1.  @ngehoad)e  oon  1724.  äRaffioer 
©teinbau,  Ireu^förmig  mit  brei  runben,  aufjen  oielcdigcn  9(bfd)Uiffen,  Durm  an  ber 


9trun^tint.  ltat>cQt  gut  ^I.  Sngelroac^c. 


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iRojenberg  niil  ^o^enberg. 


169 


^öeftfcite,  ^Qlb^eröortretcnb,  oben  ad^tecfig  mit  ^Haftern  geglicbcrt.  glod^eS  ©ti(^= 
fo^pcngeloölb  ouf  forint^ifd^er  ^Uafterftettung  innen.  Slrujifij  mit  SWaria  unb 
3obanne8  in  großen  0teinfiguren.  — S^apeCtc^en  oon  1776  an  ber  ©trn&e  na(^ 
d'llwangen.  S)nrin  ein  9J?arienfigür(^en  oon  einer  ®erfünbigung§gruppe,  gotifd). 

SSor  bem  SBeiter  9ieunftnbt  [te^t  eine  Stapelte  ben  14  iWot^elfcrn  (auc^ 
©t.  ®la[iu^)  oon  1722.  ®on  einem  alteren  ©an  jcugt  nur  ein  ©tein  mit  ber 
3abre8ja^t  1482.  SKalerifcbeä  ©iebeltiirmd^en.  ©pätgotifd^e  ©tutpturen:  Strujifij; 
©t.  ©Ia[iug;  14  97ot^eIfer.  3m  Drt  liegt  eine  ©urftel,  toeiter  füblid§  ber  )og. 
©urgftaH,  ö^nlie^  einem  ®rob^üget. 


92cunbnm. 


JHöt^len  (att  9tot,  Ütötlin),  SBeiler  an  ber  9totb-  ©c^Io^,  oon  bem 
no(^  oermitterte  3JZnuern  famt  einem  2urme  ftc^en,  toar  auf  einem  quobratifd^en 
©urftet  an  ber  ©pi|je  ätoifd^en  bcin  91üt^=''J^aI  unb  einer  ©eiten)d§luc|t  erbaut. 
SSeiter  oben  im  9lot^»Xt)aI,  im  abgcbol^ten  ©uf(^eIroolb,  fle^t  ein  Meiner,  aber  ^o^er 
©urftet,  ber  nur  eine  SSarte  getragen  t;aben  tann.  (Sr  ift  auö  bem  gema^fenen 
©oben  eines  ©erg^angeS  ^erauSgejd)iiitten;  je^t  tjalb  jerftört.  J)aS  ©c§to^  mar 
ctlmangifc^eS  fielen  im  Sefi^  ber  öerrn  o.  ^fatjt^eim,  fpäter  ©ip  eines  cUmangifc^en 
DbcramtmannS.  1835 mürbe  eS  abgcbrod)cn.  2)ic  ©d)Iofjf  apelle  jur  ^fltbarina, 
1622  ertoö^nt,  fte^t  nod^,  ^at  aber  nichts  9ntertüniIicbeS  me^r. 

■^ofenßerg  mit  ^o^enßerß. 

9i ofenberg  in  ben  Sttmanger  ©ergen,  ein  edjteS  Söatbborf.  3m  18.  unb  19. 
So^r^unbert  beftonb  fjier  eine  (^laSbütte,  bie  audj  ihniftarbeitcn  lieferte.  (1867  auf* 


170 


^agftfreiiä.  Cberamt  6Utpaiigcn. 


gehoben.)  ®ie  fat^.  gilialfird^e  jiim  f)f.  ^ranjUfuS  ift  1742  im  3opfl'tU  erbaut, 
1882  üeriäugcrl.  3'®^*  ?lItQrblättcr  ton  5of.  ?(nt.  5toc^  1745.  2)crfentre^fcn.  S^rd^en* 
flüble  ton  1753.  Siclicfbilb  eincö  ^eiligen,  ÜJZetaügn^  auä  bem  torigen  3oi)r^nnbert. 


9runbri8  ber  ftirc^e  ju  ^o^enbrrg. 


Dag  füg.  alte  Sd^Iofe  fnbbftUc^  tom  Crt,  angc6li(^  ton  ^eiTcn  t.  9i.,  ift 
ito^l  nur  ein  ehemaliger  ©teinbrud).  9D?an  fief;t  mir  eine  ^Plattform,  nichts  ton 
iÖatl  nnb  ©rnben. 

Röhenberg,  'ißfarrlteiler  mit  lat^.  Äirctje  auf  bem  ®ipfel  beS  giei^namigen 
®ergS.  97ach  'pauinS  (D®.)  »ar  ber  Serg  in  ber  Urjeit  oI)ne  eine  heilifle 

StÖtte,  aber  mohl  ohne  ®efeftigung,  ba  feine  ©ebönge  311  flach  5“  ioirffnmet 
2lbitehr.  Spuren  eines  alten  ©egeS  gefjen  ton  Silben,  ton  fieinenfnrft  her  jnm  ®erg 
nnb  nach  97orben  tueiter  über  ^giellmannShofen  jnm  ®nrgberg.  9?ach  SSeften,  jum 


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diojenberg  mit  .^o^enbcrg. 


171 


3Utcn6crg,  lief  btc  ^oi^ftro^c,  mit  bein  öorigcn  'S?cg  fidj  freujcnb.  5m  'fikilcr  ein  ^orft» 
^au8,  an  beffen  .^intcrgeböube  ba§  SBappen  bed  gfirftpropftö  SSoIfgong  u.  Raufen. 

3m  12.  Sa^r^unbert  mufe  bie  ^ropftei  üom  Sllofter  (Sttmangen  errichtet  morben 
fein,  bie  6i8  inS  15.  Sa^r^unbert  hinein  beftanb.  geijörte  übrigens  jum  S3iStum 
Sürjburg;  unb  ber  2;itel^eilige  ber  Äir^e,  ©t.  3afob,  5cigt  einen  3MfQ»*nienf)ang 
mit  einer  ©nippe  fränlifd^er  Äirc^engriinbungen  beS  11.  biS  12.  3nbr^unbertS  an. 
fc^eint  bie  nrfprüngli^c  ^lanform  bet  Snfilita  ^ier  fiel)  eng  an  bie  öon  ©t. 


■jlgibien  (Äleinlomburg)  angefi^loffen  juliaben:  breifc^iffige  treujförmigc  SafUifa  mit 
brei  §(pfiben  gegen  Cften,  am  5heuj^aupt  unb  an  ben  Ciierarmen,  bie  erftere  etwas 
cingejogen.  97a(^  ben  Unterfiid^ungen  im  3al)re  1894  fd^eint  cS  aber,  als  ob  biefer 
'ifJIan  nid^t  ganj  jur  9(ii8fii^rung  gefommen  wäre.  SWan  fanb  bie  ^unbamente  einer 
©tiipenrei^e  an  ber  S^orbfeite  beS  SWittelfc^iffS  (brei  ©i^cibbögen,  ber  le^te  gegen 
Cften  gefc^Ioffen),  an  ber  ©übfeite  aber  eine  burc^Iaufenbc  SWauer.  J)ie  romanifc^e 
SUrd^e  fd^eint  bemnad^  nur  ein  ©eitenfdjiff  gehabt  ju  ^aben.  93eibc  DucrPügel 
öffneten  fi(^  gegen  SBeften  mit  einer  fleinen  Pforte;  bie  bcS  [üblichen  DuerflügeiS 
(mit  3ll)ürHoben  oerfe^en),  ging  oietteid^t  in  bie  ^ropfteigeböube,  bie  man  fi^  ^ier 


172 


Sagfthrei^.  Dberamt  ßOroangen. 


onftofecnb  bcnicn  mög.  ergab  fu|,  bofe  bic  nörbltd^e  Wufecnmouer  unb  bie  unteren 
3:eile  ber  SGBcftmouer  — bie  feine  2:^üröffnung  |aitc  — oud^  nod^  romanifd^  n>aren; 
bod^  öon  anbercr  ^onftruftion  als  bic  3Kmiem  beS  Duerf(|tffS  imb  (3)icfc 

auS  Äaftcngcmäuer,  jn)ci  Duaberfd^id^ten,  gefüllt  mit  ©uBmauertoetf;  jene  ouS  einer 
äußeren  Cuaberf^ic^t  mit  ©rörfelgemäuer  ba^biter.)  Sn  fbätgotifd^er  3^it  würbe, 
um  im  ©d^iff  mc^r  Slaum  ^u  fc^affen,  bie  füböftli^e  UmfaffungSmauer  ^inauSgerüdt, 


S -lAKOSUSKIRCHE  ■ ZU-HOHEMBERG-  NORDL-  SCITENPORTAL- 


■^olienbrro.  3afo6uBfit(^e.  9?öiMi<^cS  6dttnporta(. 


unb  bie  nörbli^e  ?(rfabenwanb  bwön^gfnommeiL  Se^t  ift  bie  Sird^e  (burd^  S.  SabeS) 
atS  Sreu5bafilifa  nad^  bem  urfprüiigli(^cn  ^(an  wieber^ergcftcttt ; nur  bafe  neben  bem 
6^or  ein  (>)Iodenturm  errichtet  ift,  ber  bie  fübtid^e  SiebenabfiS  öuBerüd^  oerbirgt. 
Urfprünglii^  War  oieücic^t  ein  ^urmpaar  über  ben  lebten  Socken  ber  ©eiten» 
fc^iffe  beim  Qiierfd^iff  geplant,  nac^  §irfauer  (UeWo^n^eit,  ober  ein  SSicrimgStunn 
Wie  ju  Äleinfomburg.  llnbcriiljrt  blieb  baS  rumanif^e  ©citenportal  im  nörblid)cn 
©eitcnfd^iff , mit  feinen  fpalmetten»,  ^anbfd^Ieifen»  unb  I Cma» 

mcntif,  Wct^e  auf  bie  fpätcre  3eit  beS  12.  Sa^rf)unbertS  beutet.  3)ie  älteren  Sauteile 


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^ — t”i; 


Üiojenberg  mit  ^'totienberg. 


173 


•kIrchezuhohe« 


NÖ  iH  iAHRE-t89¥W 


iIaai«CII2i 


TÖN- 


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174 


^iaafttrei«.  Oberamt  (yllroangen. 


loaren  mit  ganj  einfad^cn  Siunbbogenfriefen  Deijicrt.  @ine  fiömcnfigur  unb  ein 
^ierfopi  finb  an  ber  9?orbfeite  eingemnuert. 

Sm  Slitc^^of  trifft  man  mannigfndf)  auf  SOZnuerrefte,  o^ne  öoit  ben  ®e» 

Oöuben  ber  ißropftei.  ‘?(uBcr^aI6  ber  ^rieb^ofmaucr  ein  alter  tiefer  Srunnen  in  einem 
^äuSÄcn.  ®ie  .Stird^e  enthält  ein  groBe^  Änisifi?  Qud  bem  16.  Sa^rtjunbert ; im 
^or  mobertie  SBanbmalereien  (nun  ^r.  Äolb  unb  3K.  Soofen).  5(n  ber  flarf)en 
®e(ie  bed  S^angbaufc^  mar  normale  ß^rifti  ^immelfaf)rt  gemalt  üon  SBintergerft. 
3)er  rechte  ©eitenaitar  ^atte  früher  ein  Clgcmiilbe  üon  O^malb  Dug^erS  1700,  fpäter 
ein  fo{(^eä  non  3)i.  Äueu  in  SßJeiBenborn  1761  (SJZoria  mit  bem  Äinb).  ©d^öne 
gefd^nifjte  S9eic^tftüt)(e,  JKofofo,  finb  noc^  oor^anben. 

„Ginfam  fd)ön  fte^t  biefeö  nfter^graue  Heiligtum  auf  ber  ftitten  l^oc^getegenen 
^uppe,  umfdjloffen  uon  bem  ummauerten  ^rieb^of,  auf  bem  bei  alten  ©d^micbeifen* 
freuten  unb  einfachen  ©teiubcnfmälern  fpätblü^enbe  Slumen  unb  breite,  fturm^ortc 
Sinbenbäume  ftef)cn;  unb  ring^^tn  ber  baä  Oemiit  befreienbe  !s8Ii(f  an  bie  fernen, 
blauen  (yebirggränber,  baoor,  möc^tig  auSgebreitet,  bo^  faftgrüne,  tannenbunUe, 
fc^luc^tenrcic^e  ©ebiet  be^  SSirgunbamalbeg."  (Öb.  i|5aulu8,  O©.) 

'3)ie  5lapctte  im  Nieder  3»”^  ^>olä  (1865  erbaut)  entl)ält  alte  ^oläfigürc^en. 

^cßregBeim. 

SDaS  2)orf  ©d)rejl)cim,  auf  einem  ^ügclrüdten  an  ber  3agft  gelegen,  uäd^ft 
©Umangen,  mar  im  9Kittelalter  üielleic^t  ©i^  eine«  abeligen  ®efd)led^tg;  öon  einem 
©c^löjj^eu  l;ier  ift  nod^  1622  bie  9\ebe.  3m  Saljr  1752  mürbe  mit  fürftlic^en 
'^Priinlcgien  eine  ^ifJorjetlanfabrit  burd^  3ob-  33ud^S  gegrünbet,  bie  um  1800  in  ben 
58efi(t  ber  f^'^niilie  SBintergerft  überging,  1872  abbrannte,  um  nid^t  mc^r  aufgebaut 
,5U  merben.  5)ie  ifJor^ellanerbe  mürbe  auf  ber  97eun^cimer  .^eibc  gegraben.  S)ie 
3SBintergerft  er5eugten  bflupMÖ^lid)  fog-  3)clfter  f^or^ellan,  ©eroicetg  mit  blauer 
ÜKoIcrei  auf  meinem  ®runb;  fpöter  nur  uod;  gelbem  unb  blaueö  ®efd)irr  (ngl. 
©c^auffele  in  SS.  SSf^.  IV,  156). 

5ia pelle  5um  ^l.  Slntoniu*  ö.  *ipabun,  1692  gegrünbet,  1729  gemeint  alg 
„®u^gifd§c  Jreunbf^aft^lapelle",  |)au3fapeUc.  ©ie  bat  einen  öieledigen  ©bor  unb 
ift  burebauö  gemölbt;  ouf  bem  SSeftgiebel  ein  3)ad;reiter.  Slltarblätter  üon  1730 
(3oadbim  mit  ber  Reinen  SKaria,  Sofepb  mit  bem  Sefuäfnaben  an  ber  ipanb).  ÜKobeme 
S)e!oration^malerei  (üou  ^r.  X.  £olb).  ©emölbfre^fen  unb  4 Clgcmölbe  üou  Sofrpb 
SSintergerft  (f  1867  al«  Slfabcmiebireftor  in  2)üffelborf;  jur  ©ebute  ber  97ajarener 
gehörig);  au^  ber  früheren  3^*t  be^  ilünftlerS,  ©eenen  auä  bem  2eben  beö  2!itel» 
beiligen.  ©otifebeö  f^^adbreliefbilb  be^  b^-  Sebaftian,  mit  ©olbgrunb,  ebemalS  Slltar« 
flügel,  fJleijenbeg  5abc»cc*Slltiirdben,  ©dbre^beimer  Slrbeit,  mit  üielen  ^igüreben  üon 
^^inberengeln.  Sbürgitter  üon  trefflidjer  ©cbmiebearbeit , be5ei(bnet  H . B . 1757. 

3m  SBciler  ©d)leifbäu§le  Mapelle  jum  Sofepb,  1737  (inf^r.). 

Über  bem  Eingang  5:errocotta,  mol;!  auö  ber  ©dbre^beimer  g-abrif,  SJtaria  mit 
bem  5Rnb. 

9?otenbocb,  Seiler  am  ?lu§gang  be3  gleidbnamigen  5^balg  inä  3ag|ttbal.  'Jluf 
einem  iöurftel,  ber  mit  Sali  unb  ®raben  unb  äufferem  Ouergraben  uo^  erbalten  ift, 
ftanb  eine  ellmaugifdbe  iPurg,  und)  ber  fid)  ein  ritterlidbe^  ®efdblecbt  im  13.  3abr>= 


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Sd)iPobe()er8.  175 

^unbert  nannte.  ®ainuerf  ift  faft  fpur(o3  uergangen;  ber  ®rimncn  jugetnorfen. 
Slbt  ?llbcrt  ^Qcf  n.  SSeHflcin  (f  1400)  foll  gclnö^nli^  ^ier  gebnuft  ^aben. 

üom  ®uri'tel  unter  großer  Sinbe  ftebt  ein  S^apettd^en,  511  (Stjren  ber 
SWario  unb  be«  ©lafiu^  1736  erbaut. 

^cßipaBößerfl. 

^farrborf,  Iin!8  über  ber  Sngft,  um  einen  ©urftcl;  gegenüber  jtoiic^en  bem 
^luerbac^tbal  unb  einer  3d)lud)t  ftanb  nac^  ber  Crtäüberüeferung  bie  gleichnamige 
©urg,  je^t  oerfd^munben.  .^ier  jnfeen  ettlonngifi^e  Xrm^feffen,  1147  erftmal®  ge» 


Saqcncc'VItärtben  in  «cbrrjbctm. 


nannt;  1549  au^geftorben.  !5)em  Stift  (Sltmangen  ^at  ba«  ®efdjlec^t  brei  ^(bte  geftellt. 
Sßappen:  ein  aufgerid^teter  golbener  2ölue  im  blauen  Sc^ilb  uou  einer  filbemen 
^irfc^ftangc  befeitet ; auf  bem  ^elm  ein  ^irfd^geiuei^,  rec^t$  blau,  linfö  filbem.  1416 
oerfaufeu  bie  ©ebrüber  ü.  Sc^lo.  „baS  ©urgftall,  bie  niit  ber  ^ofraitl)c  babei 
unb  baö  Slorf"  an  ben  9lbt  oon  ©ttmangen.  ftonrab  unb  ?Ubrec^t  0.  Sd^m.  finb 
1423  in  ffiJirtenberg. 

®ie  !atl).  '^f arrfird)c  5um  1)1.  SWartiu  ift  1733  erbaut,  mit  pieledigem  ©bor, 
an  beffeu  9iorbfcite  ber  ^urm.  ?ltte  'Iiedengemälbc  unb  moberne  SBanbfreelen.  3)ie 
Seitenaltarbilber  finb  mic  fo  mandbc  ber  Umgegenb  Stiftungen  be§  ßtlmanger  ©öderS 
2r.  X.  ©eiger  (f  1752).  @l)cmaIigeS  ^oc^altarbilb,  ©Zartinu^  mit  bem  ©ettler, 
gemalt  oon  5lnt.  StubenooH  1827,  unbebeutenb.  Schöne  fpiitgotifche  ^oljfiguren 


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170 


^agftfrei^.  Tberamt  OUmangen. 


©t.  9?ifoIaiiS  unb  ©ebaftian.  iöci  ber  Äird^e  ift  ein  ©urftel  abgetragen.  ®er 
JReft  eineg  brüten  SiiirfteU  fte^t  im  Surg^olj  norböftlic^  t»om  Crt,  an  ber  alten 
©hafte  Don  (SUmmigen  nailj  SSeft^aufen;  er  gehörte  mo^I  jut  önrg  ©(^mabSbcrg 
alg  SSonoerf. 

3m  ^Beiter  Sud)  5?apcHc  5ur  1)1  3}2aria,  1593  genannt,  boc^  alg  ©tiftung 
ber  ^t^clfinger,  für  bie  no(^  ein  3al;rtag  beftcftt,  Öfter.  S)er  @f)or,  Dierectig,  im  ®rb» 
gef^oft  beg  2:urmS,  ift  nod;  gotifdj.  9fm  ©c^iff  fte^t  1699.  ©pötgotifcfte  ©d^ni^-^ 
bifber:  ^^ietn,  2Jhittergottcg,  So^anneS  @d.,  ©tep^onug.  3^ei  Sfltargemölbe,  geftiftet 
Don  X.  ©eiger.  ^cr  SBurftef  fübfid^  Don  ®ud^,  am  ^ang  eincg  Söad^t^öfc^eug 
unb  jc^t  äur  Siechten  ber  ®af)n(inie  ©olbg^öfe^fSöioangen  gelegen,  fann  afg  9}iuftcr 
ber  ©attung  gelten,  ©g  ift  bic  abgcfeftnittene  unb  nod^  ^ö^er  oufgefcftüttete  ©pipe 
eincg  ©rbrüdeng,  15  m f)o^  über  bem  ©raben.  ?fug  ber  anftoftenbcn  ^odjflöcpe 
ift  nodp  eine  Söorburg  perauggcfcftnittcn.  5fuf  bem  Surfte!  merbcn  mitteloftcrlid^e 
^opl^iege!  gefunbeu. 

3m  SBeifet  ©aDerraang  (©aferm.)  ftattlidpe  Saffcn^Öufer  unb  fc^öne  Sinben« 
bäume,  ^übfc^e  5?apcIIe  511m  pI.  Sopanncg,  oug  bem  Dorigen  3at;r!)unbert,  mit  gleidp» 
zeitigen  Sübtoerfen.  ?Jie  ©age  erjöplt  Don  Ortgabeligen. 

SBeiler  ©cfttocnningen:  ÄopeKe  5um  f)L  Shit,  1692  genannt;  mit  alter  9Sa£f= 
fa^rt,  bcfonbcrg  für  franfc  ^fcrbc.  Sou  aug  bem  Dorigen  3aprpunbert,  mit  Diel» 
ectigem  ©por  unb  fSürmdjen  an  ber  ©übfcitc.  2)ccfenfregfen : Tönung  3)iariö  unb 
2!riumpp  ber  ^rd)e.  ?lltarblöttcr:  am  öocftaltar  ©priftug  am  ^euj,  mobcrn  (Don 
®.  Sadjcr,  HRünd^en).  Sinter  ©citenaltar:  3)?ariä  ^immelfaprt,  1737.  ©otifcfte  ^olj= 
figuren:  ©d^mer5engmuttcr  unb  ©t.  9iifolaug.  ffSicta  (©ottoater  mit  bem  Seic^nam 
S^rifti)  Don  ergreifenber  ©^önl)eit;  15.  3al)rpunbert.  ©cmalte  ©pitappicn;  baninter 
SotiDbilb  beg  ^ropftg  ©pr.  d.  SKolframgborf,  Dor  bem  ©efreujigten  fnieenb,  1689. 
3)er  fog.  Subenfircftpof  ouf  ber  ID^nrfung  ©dpmcnningen  am  fjuft  cineg  bemal» 
beten  9tbpangg  jeigt  geringe  Iftcfte  einet  redjtcdigen  Ummallung. 

töcmcin6e  ^töötCcn. 

©tbbtlen,  fleineg  ^^farrborf  am  fRiegranb;  genannt  im  1024  Stedilinum; 
bie  '^^farrci  1229;  1328  bem  5Uofter  ©ümangen  einDerleibt.  SDoep  mirb  bie  ©t.  Seonbarbg* 
pflege  picr  1663  Don  ber  ©tobt  ©infelgbüpl  an  bag  ©tift  ©Hmangen  abgetreten. 
Jrübmefferei  1352  oufgel)oben.  1632  mütete  ein  Sranb,  ber  au^  bie  Älirdbe  5erftörte. 
I)ie  tatb.  “ipfarrfir^e  ju  ©t.  Seonbarb  ift  1893—94  neugebnut  Don  3.  ©abcg 
in  gotifdjem  ©til.  5)ie  Ouaber  mürben  aug  bem  mieberaufgefunbenen  ©teinbrueb 
bei  Sirfenjell  gebrodjen,  meli^ct  feinerjeit  audj  für  bic  ©eorggfirebe  in  ®infelgbübt 
©teine  geliefert  böf-  Oftteile  finb  aber  nod)  alt,  gotifd),  ber  ©por  Dierectig 
mit  IHippentreujgemölb  unb  ©dftrebepfcilern.  Slltc  J^ofjfigur  ber  93?aria  mit  Äinb; 
jept  an  einem  ^riDatbaug.  'Slnbere  Silbmerte  aug  ber  Slirdbc  finb  in  bie  Siapellc 
511  UHeberroben  gefommen.  ©rofte  ©lode  1698,  geg.  Don  3oan  unb  97iclaug 
?lrnolbt  unb  betrug  Sernnrb  in  S)infclgpiH.  SDhttlcre  1698  Don  "ipierre  Sernarb 
(A  fulgure  et  tenipestate  libera  nos  Doniine  Jesu  Cbriste).  5tleine  dou  9liclaug 
5lrnolbt  (Ecce  crufeem  Domini  fugite  partes  adversae.  vicit  Leo  de  tribu  Juda). 
®iefe  ©loden  finb  jept  in  ber  fatl).  Stird)e  ju  59tarftluftcnau. 


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Oienieinbe  3töt)tlen. 


177 


5m  ^oc^ijclegeneit  SSeilcr  Öirlcii5cll  äq pelle  ll.  l.  grfln  mit  altem,  rippen* 
frcu^geiüölbtem  Xurmdjor;  ßljorbogen  runb.  2)e(fcnmrtlcrei  9)?ariä  ^^immclfa^rt  unb 


Z()ann^aufcn.  ^farrliri^e  €t.  Sufad. 


gejc^ni^te  SÜrc^cnftü^le  auS  bem  18.  Sal)r^imbert.  (Schöne  ^ietn.  9ieiiai)fance. 
3roei  ©lüden  üon  1765,  Sofep^  imb  97iclaä  Slmolb  nnb  oon  1864. 

?öeilec  5)ambad^  (nlt  3:anbnd^)  mit  <2^lo^.  Drtäabel  1229,  mo^l  in  ottingU 
f^en  2)ienftcn;  i'rn^  erlofc^en.  ©pater  SHittcrgut  ber  Äröü  o.  ©rimmenftein,  je^t 

Paulus,  Senfmäter  au>  SttcttembeTg.  dagflfreil.  13 


178 


^ügftfrci^.  Cbcramt  (fllmaiifleu. 


ber  ^rci^errcn  u.  ^al)n.  3n  ST',  ift  ein  Drt  ^nd^cn^ofen  aufgegangeit.  2)a^ 
©d^löld^eu  tonr  108G  nbgcbrnnnt. 

5Beim  ift  ein  großer,  loeit^in  auöfc^auenber  Sur  fiel  abgetragen 

lüorben. 

3n  ber  Äopette  51t  @erau  eine  fc^önc  fljötgotifci^e  ^olsfigur  ber  9JZaria  aut 
ber  21^onbfi(^eI  mit  bem  Äinb,  bn§  einen  Sogei  bölt- 

5!;er  Snrggroben  bei  fRieberroben  fd^neibet  einen  oiererfigen  Snrftel  ab, 
ber  no^  ber  Überlieferung  im  ®2ittelalter  ^(belsfiß  getoefen  ift. 

^ie  2SaIlfabrt§fapeIIe  jur  ©(j^merj^aften  S0?ntter  ©otteg  am  SJilben  Serg  bei 
Ober5eI(  ift  1874  neu  aufgebaut  in  gotifi^cm  @til. 


X^annl^aufen.  Cucrfc^nitt  burc^  Satiiftei  unb  (If]OT. 


SBeiler  Stil  lau:  stapelte  jum  1)1.  Soteng,  f^ilial  oon  1690 — 92 

erneuert.  S)abci  toar  bi5  1710  eine  Älnufe  unter  bem  @^uß  beä  bentfdbcn  Orben^ä. 
(Erneuerter  ^lügclaltar  mit  brei  alten,  fpätgotifc^en  ^>oIjfiguren,  SWaria,  Sarbara  unb 
noc^  eine  ^eilige. 

'^forrborf  am  Cberlauf  ber  <Scd^ta.  §üte3  f^reiborf.  Drt^obcl,  fielet  feit  1340 
nac^meiöbar,  ?I^nen  ber  heutigen,  nod)  in  i^rem  Stammfc^Ioß  fibenben  grei^erren. 
SBapßcn  ein  febtonrjer  9?ad§cn  mit  IRnbcr  in  filbctnem  ^clb;  ^elmfc^miicf  ein  ge-= 
fd^Ioffcncr  toeißer  Slbler^flug,  an  ben  8 golbcnc  ilugeln,  belegt  mit  bem  Silb 

be§  ©cbilbe§.  3m  ®orf  ^otte  baä  Sluggbnrgcr  S^omlabitel  bebeutenben  Sefiß  unb 
mic^tige  9?c(^te,  namentlid^  ben  Äird^enfaß  unb  bnö  ^atronatredjt  feit  1330.  3m 
3al)r  1020  brannten  bie  meiften  Jyrcfte  unb  ber  ilird^turm  ab.  1728  tourbc  ein 
©d^mefcl*  nnb  Sitriolbergtoert  angelegt,  ober  balb  wieber  auf  gegeben. 


'Ibaiin^aufeii. 


179 


Sc^loy,  eilt  fcf)nc^ter  @tcinbnu  üon  1767  liegt  nm  Oftenbe  beS  Crt?, 
an  ber  Se^ta,  el)ema(ö  Don  einem  ^i'iaffergraben  umgeben.  alte  fotl 

über  meiter  hinten  geftonben  fein  (O®.). 

S)ic  fat^.  ‘‘^farrtir (^c  @t.  ßnfaS  ift  eine  fiimmetcifd^  jmeifc^iffige  Einlage 
mit  jlnei  äliittelpfeilem,  lodere  brei  Schiff joc^e  bilben ; burefjauö  gcmölbt.  ®er  (Sl)or 
ift  Unterftoef  bc§  ^unnä.  ^ie  SBeftfeite,  untermauert,  b^t  feine  ^bürbffnung. 
ßtoci  Pforten  fteben  einanber  gegenüber  im  mittleren  ?ocb,  bodj  nicht  in  ber  Duer» 
adbfe  be^felben;  baS  fnblicbe  mit  ®orbafle  Derfebcn.  Sm  roeftlicben  3od)  ift  eine 
fteineme,  untermölbte  Crmpore,  an  ben  erften  SU^ittelpfeiler  angebangt,  bo(^  an  ben 
Seiten  ivieber  jurüdtretenb  mit  gefebmeifter  ®rüftungglinie.  5)ie  Orgel  ift  jebt  (cibec 
auf  einer  ©erüftempore  an  ber  9torbmanb  aufgefteßt.  2)ie  SBenbeltrcppe  liegt  in 
einem  bf^I^öortretcnben  Türmchen  in  ber  SKittcIacbfe.  2)nS  ©etoölbe  im  S^iff  ift 


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Hann^oufen.  Äitt^c.  Cueric^nitt  buti^  baS  St^üT,  tinf«  flegen  Cflcn,  gegen  ©rften. 

nebförmig  mit  Stippen  unb  ßadjen  Äappen  neben  grätigen  ^eßen.  3ln  ben  Schnitt^ 
pnnften  ®nrcbftoBung  ohne  ©(^lufefteine.  S)ie  Pfeiler  finb  runb,  ohne  .ftapitÖI  ober 
Sämpfergefimd.  2)ie  Sodel  gleicbfaßg  runb  mit  routftförmigem  '^fübl.  3)ie  Slrag* 
fteine  be§  ©etoötbeS  on  ber  SSeftmanb  finb  mie  aug  ®ncffteinen  geformt.  ®ie  f^enfter 
jtoei^  ober  breiteilig,  mit  flach  gefehlter  Salbung,  fd;arf  profilierten  Stäben  unb 
flammenförmigem  SJZaftmerf.  ®ie  (Jmpore  h^l  dne  burchbrochene  SJZaBtoerfbrüftung 
mit  Surchftcefungen  unb  Silienfnnufen  al§  Slofen.  ^ag  ©cmölbdjen  ber  ®orhaße 
ruht  auf  einem  freien  (Scfpfeiler;  bie  anbere  Seite  auf  einem  Strebepfeiler  bcS  Sdhiff^. 

2) ie  Strebepfeiler,  jtoei  an  jeber  Seite,  finb  unoer^iert,  einmal  abgefeht. 

l!er  qnabratifd)e  iShor  «ft  Qu  feinen  brei  freien  5Banben  burdh  ©lenbnifdjen, 
je  5loei  ineinanber,  gegliebert,  bie  thatfäd)Iich  unb  no(^  mehr  im  perfpeftiDifchen  Schein 
eine  Srioeiterung  be§  Staumg  bebcuten.  Stern»  unb  Stebgemölbe  be§ 

entbehrt  nidjt  nur  ber  Schlufefteine,  fonbern  aud)  ber  beforatioen  ®urd)ftedungen. 

3) ie  grätigen  Stippen  oerlaufen  ohne  ilämpferlinic  in  ben  Gden.  !5)ie  breiteiligen 


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180 


StJflftfrci'S.  C'beramt  (jUiuonflen. 


genfter  ^aben  aKa^luerl  öon  gifd;blttfen.  3m  3njciten  ©todtuerf  ^ot  ber  5!urm  mir 
fd^molc  genfterf^arten.  3m  britten  gebt  er  ing  ?lc^te(f  über  mit  ©trebepfeilerii  auf 
ben  Oier  obgej^rägten  ©den  unb  grofeen,  urfprüiiglicb  jlDeiteUigen  ©d;attfenftcm.  Über 
biefem  ©tod  läuft  eine  ©olerie,  bereu  burd)btocbene  SWa^mcrfbriiftuug  je^t  auf  fünf 
©eiten  fehlt.  S)ie  SKobmerfmufter  finb  toillfürlicb , gitterartig.  2]urmchor 

unb  ©d^iff  fiebt  man  an  ber  Sbrbfeite  auBen  ein  öermaucrteS  jtueiteiligeä  ^^nfter 

öon  ftrcng  gotifcher  Gilbung,  an  baS 
14.  3af)rbunbert  gemabnenb.  ?lug 
bem  alten  il^acbanfdblug  am  ^unn 
ergiebt  fi^,  baB  baS  frühere  ©^iff 
faum  breiter  luar  alS  ber  3:urmdjor. 
®er  ganje  5^urm  ift  prächtige^ 
Ouabenucrf,  roäbrenb  baS  ©cbiff 
9?rudbfteingemäuer  mit  ^auftein* 
faffung  jeigt  5(uf  ber  ©übfeite 
unten  am  STurm  ift  unter  bem 
öttingif^en  SBobpen  bie  SabreSjobl 
1479.  S)anebcn  ein  jugenblidjer 
2JZann^fopf  aU  Sfonfole  für  ein 
©tanbbilb.  J)a3  oberfte  ©efcbofe 
beg  2!urmsJ  mit  bem  gefcbiueiftem 
iluppelbacb  ift  mit  ber  1705 
bejeicbnet.  oberft  ein  fcböneö 
©djmiebeifcnireuj. 

3)iefe  jmeifcbiffige  Jtircbe  mit 
ihren  angenehmen  SRaumoerhältniffen 
unb  ihren  feinen  Sinjelheiten  ift 
eines  bet  intereffanteften  Sauwerfc 
beS  ÖanbeS  auS  ber  ©pätgotif.  SBie 
bie  gan^c  Einlage,  fo  ift  om^  bie 
3)urchbUbung  im  einjelnen  eigen* 
tümlid)  unb  geiftvoll.  S)ie  jmei* 
fdhiffige  Einlage  h«!  thren  @runb 
muhl  in  ber  2i?eite  beS  gegebenen 
(ShotS  unb  bet  (£nge  beS  l^aupIa^eS. 
S)er  Surm  erinnert  an  biejenigen  ju  fRöttingen  unb  SJernharbSmeiler.  SVein  3b?eifel, 
ba^  tüir  eS  mit  einem  35?ert  ber  ©^ule  non  fRörblingen  unb  5)inIelSbühl,  ber  ßfelct* 
f^en  jn  thun  haben.  SSon  einer  früheren  Söaujeit  jeugt  baS  üereinjelte  genfter  füblich 
t)or  bem  ©h^r.  wirb  5uerft  ber  Shor  mit  bem  S^nrnwiered,  bann  baS  ©chiff 
gebaut  worben  fein.  ^r.  ®ebhorbt  erfennt  in  jenem  ben  ©til  ffiifol.  (SfelerS,  in 
biefem  ben  bcS  ©tephan  SSeprer.  ÄlaiiS  Raffel  War  oicßeid)t  beffen  "ifJarlier. 
©teinmehjei^cn  fehlen. 

9luSftattung:  ©teinerneS  ©aframentSgehäuS  auf  einem  fjreipfcilerdjen  öor* 
tretenb.  Über  bem  fd)öngefd)micbeten  ^hür^en  finb  jWei  Sngtein  mit  bem  h^-  9lntlih 


Zliann^aufen.  ftirc^r.  Sinjcllieitcn. 


llntcr<8(^neib^ciin. 


181 


auf  bem  <2d^lüciBlu(^,  unb  bnrübcr  jtoci  folc^e  mit  SeibenSwerfjeiigen  auägcmctBelt. 
Slufecn  an  ber  @üb)cite  ift  eine  ©cbenftafel  eingemauert  mit  ber  ®arftellung  be8 
SE8eItgeric^t3  unb  ber  Snfd^rift  in  SJZinuSfeln : ®ot  miü  bn§  toeltgerit^t  ^an,  bi  boten 
mi§en  att  auffta^n.  maifter  claud  t;a^el  (?) . . got  genab.  Snnen  ^oljffulljturcn : 
Ärujifij  mit  5Karia  unb  3o§anned, 
fpätgotifrf),  unb  ^ieta,  iRenaiffance. 

Das  ehemalige  ^orf)aItarbIatt  (je^t 
an  einer  ©eitenmanb),  SufaS  bar* 
ftettcnb,  wie  er  bie  9RuttergotteS 
malt,  üon  3.  ®.  33crgmüller 
in  SlugSburg  (f  1765)*)  ift  fe^r 
oerborben,  eS  war  im  Stil  fRafaelS 
gemolt,  um  1716.  — B^ci  ©ioefen 
oon  1620,  SSoIfang  fReib^art  in 
?TugSburg.  Aequas  sic  nos  per 
flammas  ars  bona  restruxit  ut 
per  iniquas  nos  flammas  sors 
mala  destruxit 

■Sinter^^c^neiö^cim. 

^farrborf  an  bet  (Sed^ta. 

Die  Äirc^e  Wirb  1153  genannt; 

^^atron  War  ein  ^err  0.  97orb* 

Raufen.  1349  ftiftet  31ub.  0.  ^fal)I* 

^eim  jwei  ^rü^nteffen,  bie  eine  in 
bie  „Änpefle  unter  bem  SBcnbel* 
ftein  an  bem  6^or  ber  Slird^e". 

1363  wirb  baS  ^otronat  ber 
Deutfe^orbenSfommenbe  ÜRergent» 

^eim  einoerleibt,  1456  an  bie  ju 
fRiimberg  abgetreten.  SRarquarb 
0.  Sneiten  urtunbet  1235 — 74. 

1262  aber  fiben  ^ier  @^enfen 
0.  @n.,  öttingifc^e  SIRinifterialcn 
auS  bem  @efd)(ec^t  ber  Se^enfen 
0.  Springen;  SSappen  eine  auf* 
rechte  ^irfcbftnnge.  3m  14.  3abr* 

^unbert  erfdjeinen  bie  ^erren  o.  ipfablf)eim,  o,  ©eiSlingen,  ;^ooer  oon  DinfeUbü^l 
als  Sefi^er  beS  einen  ober  anberen  SurgftallS.  3m  15.  3a^r^unbert  Würbe  oon 
ber  Siommenbe  fRürnberg  eine  SSogtei  ^icr  errichtet. 

DaS  ©d^Iofj,  auf  einem  93urftel  an  ber  0ec^ta  erbaut,  umfaßte  1788  ein 
äWeiftodigeS,  oom  ?fmtSOogt  bewohntes  ^auS,  babei  ein  ftarfer  Durm,  unten  ®c* 


^r^ann^aufen.  SiTt^turm. 


*)  Über  i'erflntüCcr'J  JbätiQfcit  Dcrgt.  l'tcf.  21,  "Toiiaulrci^  ^r.  31. 


182 


Cbcromt  ©Unmngeu. 


fängniS,  uiib  ein  Sla[tcn^cu§,  atteä  uon  einem  Sßaffergra&en  umgeben,  über  ben  eine 
fteinerne  Sörüefe  fiUjrte  (Düö.)-  S)er  S^nrm  unb  boS  S?flften^ou§  finb  je^t  abgebrochen. 
3)ag  ©d)Ioy  ift  ein  fchli^tcr  ©teinbau  im  ©tU  ber  ©pötrcnaiffance.  2)er  ©raben 
unb  ein  2!cU  beg  2BaU§  ift  erhalten.  51nf  ber  Üörüde  fteht  ein  ©teinbilb  be§  f)l  9iepo=‘ 
mul  üon  1731. 

2)ie  foth-  ^45forrlirche  ©t.  ^!|Seter  unb  'i|5aul  flammt  in  ben  öauptteilen  auS 
bem  15.  Sahrhunbert.  (1457  laut  ^nfdhrift  in  erhabenen  a)?inusleln  an  ber  ©übfeite.) 
2)0(8  ©d)iff  lüurbe  1868  f.  in  neugotifdjcm  ©til  oerlöngert.  Unoerönbert  ift  ber  IShor, 
au§  bem  ^lihted  gefc^Ioffcn,  Duaberbau  mit  97ctigcmölb  unb  ©trebepfeilem ; nur  fehlt 
ben  ^enftern  ba§  3)iaß==  unb  ©tabmerl.  2)ie  fich  überf^neibenben  9iibhenanfä^e  an 
ben  'föönben  finb  meifterhaft  georbeitet  unb  oon  hifanter  SSirfung.  S^örblich  ftöfjt 
an  ben  fiapelle  mit  ßhorfdhlufe  unb  ilJc^gemölb.  ©ie  öffnet  fich  9^9^” 

ben  ©biöbögen.  ®er  2)urm  ift  in  ben  brei  unteren  ©efchoffen  gotifd}, 

bnö  ?lchted  mit  bem  ^ütiebelbach  neuer.  ^a§  innere  ber  Slirche  ift  1809  au^gemolt, 
audj  ftudiert. 

©bätgotifche  .^oljfchniljereien : in  ber  ©eitenlapeHe  eine  oorpgliche  SWutter'= 
gotteS  üon  Seben^gröge;  über  bem  SBeftbortal  eine  Heine  feine  ©rubpe:  HJlaria, 
in  0f)nmad)t  fintenb,  mirb  üon  jmei  f5*^öuen  geftü^t.  — ©eriit:  ©otifd)eg  5franlen* 
ciborium  ((Snbe  15.  ^ohrhunbertg),  3J2effing  üergolbct;  fedjöcdig,  mit  guft,  Slupbe, 
2)edcIbt)^Q»dbe;  on  ber  Miipbe  graüiert:  2nmm  ®otte$,  ?luferftehung,  ©chloeifjtiuh, 
S^iame  3efu,  Äirche,  bei  ber  eine  ^raii  Iniet.  ©loden  üon  SUieifter  ^^Irnolb  (in 
©inlct^bühO  1657  unb  1663. 

'Pfarrhaus,  üom  ^eutfehorben  erbaut  1597,  mit  SSappen.  — 3)cr  Slirchhüf  h^ttc 
ehemals  937auer  unb  21)ore.  ?Iuf  ihm  ftanb  eine  Äopellc  ber  hl*  9.^arbora,  1746 
erbout,  1840  abgebrochen. 

Sluber  bem  ©djlofe  liegen  im  Crt  fclbft  noch  Surftel,  einer  mit  an* 
ftobenber  iöorburg;  unb  auf  ben  ;^öhen  redjtS  unb  lintS  beS  ©ed^tathalS  toeitcre 
jlüei  üon  betrödjtlidjer  ©rbfee,  ber  SBaljheiniet  unb  ber  97orbhäufer  (auf  SKarlung 
Slorbhaufen).  2)er  '2öalt;heimcr  iBurftel  ift  üon  einem  SSaffergroben  umgeben,  ©ine 
oltc  2inbe  möchft  auf  feinem  ©Reitel,  ber  eine  toeite  Umfdjau  gemöhrt.  „©ine  gonj 
eigentümlid^e  ©timmung  überlommt  unS  hier  oben  auf  bem  einfamen  ©dhanjhügel, 
ber  nun  üerfchoUen  ouS  bet  ©efchichte,  unoerftönbliih  für  unfere  3eit  mitten  in  ^elb 
unb  $eibe  fteht." 

3m  heiler  Cberfdjneibheim  itapeHe  beS  hl*  S^ilolauS,  1752. 

'§tnter«^iCfringctt. 

fpforrbotf  Qin  fRiebbad;,  ber  inS  fRieS  abfliebt.  3lbelbred)t  ü.  SSuIüelingen  1153. 
^llt»öttingifdher  Crt. 

Äath-  fßfarrfirdje  äum  hl.  ?tübreaS,  üom  f^riebhof  umgeben,  ©chiff  mobetn. 
Xurmchor  romanifi^  üom  Anfang  beS  13.  SohrhunbertS ; Ireujgemölbt  mit  breiten 
rc^tedigen  ©urten  auf  ®lattfonfolen.  ©he^’^^ogen  fpi^ig*  obere  2cil  beS  2)urmeS 
mit  bem  |)elmbnch  gotifdh-  ®pätgotifd)e  ^oljbilber;  ^%ta,  ©t.  Slatharina.  ©loden: 
frühgotifdie  mit  ©d^rift;  ©.  SCRarcuS,  ©.  SohanneS  unb  brei  ilreujen;  gröfjere  üon 
9?.  9lrnolbt,  SDinfelSbühl  1765  mit  fReliefbilbern : 9RuttergotteS,  ©heiftuS  am  Äreuj, 


183 


©.  So^aimcg  (ora  pro  nobis),  <B.  fieon^atb.  Huf  bem  itobcßbcrg  unter  brei 
Sinbciiböiuncn  9)?QriQ^i(ffQpeÜc  1699 — 1701.  Hn  ber  9iclief  ber 

SWuttergotteä,  Insignia  Capituli  Augustani. 

3m  SBcitcr  Dbcr-SSMlfüngen  gro^e  5?apeIIc  5uni  Seon^orb,  1750—60 
erbaut.  @oti)d)e  ^oljbitber:  ©t  Öcon^arb,  ©t.  ©ebaftian.  2)edenbilber  aud  bem 
Seben  ©t.  33enebift8  üon  @c|ter  1875. 

^5aCjcDeim  (IDalisI?.). 

^farrborf  auf  ber  öfttic^  ooit  bem  ftad^en  Hnfong  bc3  Sagftt^at«.  Der 
Crt  gehörte  bi®  jur  SReformation  ber  ^ropftei  SRöin^Srot,  bann  ju  Cttingen.  Da^ 
Äird^ciipntronat  ftunb  bem  Hbt  non  ;^irfau  ju.  1448  mürbe  bie  ilird^e  ber  'ißropftei 
9iot  einoerteibt,  1558  ©infü^rung  ber  ^Reformation  nad^  toürttcmbergi)c|er  ilirc^cn« 
orbnung  bur^  Dttingen. 

Die  eoong.  ^fnrrfird^e  ift  1699  loieber  auf  gebaut  Die  mittclattcrlid^e  loar 
bem  pl.  ©rporb  gemeint  SBcftturm  üon  1529  (Snfe^r.),  fpätgotifd^.  ©rabftein  oon 
1736  aupen.  B®ci  ©ioefen  oon  1769,  Sofepp  Hrnolbt  in  Dinfelöbüpt. 

^Cept^aufert. 

@roBe^  fßfarrborf  am  5u^  ber  Htb.  Der  Drt  mar  mit  9®afl  unb  ©taben  um- 
geben. (Sttmangifd^e  QRinifterioIcn  o.  3B.,  mopi  auf  einem  ber  Surftet  gefeffen,  fommen 
oon  1150  bis  um  1400  oor.  Sappen:  eine  golbene  @teoe  in  fRot;  ^tteinob:  ein 
offener  roter  ^ug  mit  je  einer  gotbenen  ®teoe  auf  beiben  glügeln.  Die  Septe  bes 
©ejd^tec^tS,  HgneS,  mirb  als  So^ltpäterin  ber  ©emcinbe  auf  einem  ©cbcnlftein  oon  1780 
in  ber  Stird^e  gcrüpmt  DaS  Dorf  mor  jumeift  fürftl.  cllmangifc^cr  Sefi^,  ©i§  eines 
HmtS.  HlS  SepenStrftger,  jum  Deil  ^ier  anfaffig,  erfc^einen  Herren  0.  Sefterftetten, 
0.  H^clfingen;  baueniber  o.  Söttmartp^Sauterburg.  Huperbem  ber  Deutfeporbeu,  bem 
bie  Stirdpe  famt  ber  3Rutterfircpe  5U  Öaueppeim  1363  einocrieibt  marb.  1401  ift  bie 
JRebe  oon  einem  ©urgftaH  mit  jmei  Seiperftetten,  1440  Oon  einem  ©teinpauS  oor 
bem  Dpor. 

Die  fatp.  fßfnrrfirdpe  jum  pl,  HJiorip,  ein  ftottlidper  Sriicpfteinbau  mit  ^au» 
fteinfaffung,  1780  00m  Deutfeporben  erri(ptet  (3nfdpr.  unb  Sappen  über  bem  Seft* 
portal),  ©oumeifter  mor  3op.  ÜRidp.  fetter  nuS  DinfelSbüpl,  ber  ©rbauer  ber  Domini* 
fanerfirepe  in  ©rnünb  unb  Sollenber  ber  5?lofterfircpc  ju  fRereSpeint  Sauriff  im 
^farrpauS.  @S  ift  ein  einf(piffiger  IRaum  oon  breitem  Ouerfdpnitt,  in  flauer  Donne 
gemölbt,  mit  torintpif^en  ^iloftcrn  unb  garten  ©tudaturen.  Die  HnSftattung  an 
HltÖren,  ftan^cl  u.  f.  m.  in  ©tiuJmormor,  fepon  antififierenb.  Der  Durm,  linfS  am 
6por,  ift  älter;  ©^oUfenfter  in  fpätefter  ©otit.  @utc  Hltarblätter  ouS  bem  18.  Snpr* 
punbert.  Über  bem  ipodpaltar  ^lacprelicfbilb  ber  Krönung  3Rariä.  ©pätgotifdpe  ge* 
fepni^te  $ieta,  ©nabenbitb  ber  ©cplofefapette  ju  Sagenpofen.  Die  Dpür  ber  Seft* 
Pforte  ift  treffli(p  gefepni^t  (Sin  großer  unb  ein  tieinercr  Steldp  mit  HugSburger 
Sef^aujei^en,  ber  Heinere  ©tiftung  beS  legten  HbtS  0.  51'oifcrSpeim.  Bopffül. 
©roße  oerfilberte  Simpel.  Die  ©lodten  finb  neuer.  Sin  ber  i^irepe  oietc  ©rabfteine 
unb  f(pönc  (Sifenlreujc.  Sluf  bem  griebpof  fteinemeS  ©tonbbilb  beS  pl.  97epomuf  oon 
9Ricp.  fßauluS,  1745. 


184 


Cbcramt  (fUroangen. 


"iPfarr^an^  famt  ©ebener,  fefjr  ftattfid^  aii§  ©tein  erfinut  mit  bem  0rbcn§» 
Wappen  1769. 

©toßc  jum  ^1.  ©ilncftcr  1626  (Snfe^r.)  gegrünbet,  1685 

erweitert  unb  enteuert.  ®utcg  ®ilb  ber  iDiuttergotteg  mit  ©t.  ©iloefter  unb  Cttitio. 
©(öden  non  1742  ©ct.  Ottilio  unb  1741  ©ct  ©pinefter,  beibe  bejei^net  mit  bem 
9?amen  unb  SBerfjeld^cn  (©lode  in  SKebnitton)  be^  97ifoIau?  5trnoIb.  §(m  9?eujoprS^ 
abenb  wirb  bie  Sl'Qpelle  non  ben  Suric^en  umritten  unb  2:infelfru(^t  geopfert. 

3)a3  Sirt^l^au«  j.  Äreuj,  nod)  bem  ®ranb  non  1759  erbaut  mit  gewölbten 
?lrc^inrQumen  im  ©rbgefd^oji,  Wor  ein  ©afferfdjlo^  mit  nieredigem  ©rabenjug; 
ipäter  ?lmt^auS. 

97id§t  Weniger  at§  nier  Sur  fiel  fielen  im  Ort.  2)er  fäblic^e  ift  baS  SSaffer^ 
fc^loft.  I)er  Weftlic^e  neben  ber  S?ir^c  gelegene  trügt  je^t  baö  ©d^ul()aug,  früher 
ben  Sßagenbaurenbof,  ben  bie  ©age  aliS  ben  ölteften  be§  3)orfeS  fannte.  ®er  er^ö^tc 
*if5lap,  auf  bem  bie  .VHrd^e  ftept,  jeigt  and)  bie  ©pur  einer  UmWallung. 

3ur  ©emeinbe  SSeftbaufen  gebürt  bn§  ©djlö^cben  SBagenbofen,  ein  IRed^ted 
um  einen  §of,  non  SSall  unb  SSnffergraben  umgeben,  früher  nud^  non  SBeibern, 
um  1588  (3nfdbr.)  umgebaut.  97adb  IßauIuS  wal)rfdjeinlicb  römifeber  Surftel.  Surg» 
abel  non  bwr  niellei(bt  fd)on  1212.  5)pemar  n.  ,f>irlbacb  ju  58.  1356.  Snnen  über 
bem  gewölbten  ber  oon  9iorben  bereinfübrt,  ift  eine  ©teintafel  eingemauert 

mit  Sotinbilb  be§  ©rbnucr§  Gitelban^  n.  ipaufen,  Inieenb  nor  ©briftu§  nm  Slteuj. 
®er  Cftgiebel  enbigt  in  einen  fteinemen  §luffa^  mit  Söwenfopf.  ©in  tonnengewölbter 
IRaum  rechts  neben  ber  ©infnhrt  foll  bie  ©chlojjlapetle  gewefen  fein,  ©ine  ©llwnnger 
©hronil  (OS.)  fagt  aber,  bie  Äapelle  fei  1749  abgebrochen  worben,  unb  giebt  bie 
(auf  eine  SBieberherftettung  bcjügli^e)  Snfehrift  ber  ©tiftungStafel  non  1602.  3m 
©aal  fiub  ©tudaturen  mit  bem  SSappen  beS  ©tiftSlapitularS  n.  5lbelmann  unb  ein 
Ofen  oon  1788. 

Sngfthnufen,  Steiler  mit  Äapelle,  ehemals  Ißfnrrfirthe  jum  hl-  ©tephanuS, 
in  ummauertem  griebhof.  5)aS  l|?atronat  berfelben  ift  1379  an  baS  Jllofter  SlönigS* 
bronn  gefchenft,  1423  bie  Pfarrei  bemfclben  einnerleibt  worben.  ®ahec  nad;  ber 
Uleformotion  Sefip  non  SBürttemberg  neben  ellwangifthem.  SSürttemberg  ift  aber  hier 
mit  ber  Slefonnntion  nicht  burchgebrungen.  S)er  Sau  War  gotifch,  in  ber  OftWanb  ift 
noch  ein  frühgotifdheS  genftcrihen.  5)ie  3oh^  1746  an  ber  ©übthür  wirb  eine  weiter» 
geheube  Sernnberung  nnjeigeu.  ©tatt  beS  SurmS  ein  ®a^reitcr  auf  bem  SBeftgicbel. 
3nnen  eine  SDiabonnenftatuc  unb  eine  Seweinung  ©hrifti,  fpütgotifchc  ©(hnipereien. 

3m  SSeiler  9ieidf)enbadh  fpätgotifche  .Slapelle  jum  hl-  ©eorg,  1729  nach 
einer  ©rweiterung  neu  geweiht.  S)er  SSeftturm  unten  gotifdj,  baS  9lchtcd  mit  3tt>iebel» 
bach  aus  ber  Sopf5eit.  ©loden  non  1621  (S.  Georius)  unb  1762  (Ave  maria, 
3)?ebaillon  mit  ©lode,  9lifolauS  Ulrnolb).  S)ie  Äapeüe  foll  non  .f)erren  n.  SBefter» 
ftetten  gegrünbet  fein;  fie  Wirb  1523  utfunblich  genannt. 

OrtSnbel  im  13.  unb  14.  Sahrhunbert  (?).  9ln  ber  3Bintcrhalbe,  auf  einem 
hohen  ?llbnorfprung,  ftanb  eine  Surg.  SDZan  fieht  ein  nerfchobeneS  Siered,  bnS  auf 
5Wei  ©eiten  nom  ©teilranb  beS  51ergeS,  auf  ben  gwei  anberen  Oon  einem  ©raben 
begren5t  wirb,  je^t  mit  SBalb  bebedt.  3Beiter  unten  am  Serg  läuft  nod^  ein  ©raben. 
1!)ie  fog.  5lgneSburg  an  ber  ©fclSfteige  auf  bem  Solerberg  ift  ein  trapezförmiger 


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2Bört^.  Sed^tcn^aujen  unb  SBöjfingcn.  185 

®urgplaf;,  an  brcl  Seilen  üon  einem  breiten,  mit  fc^r  fteiter  33öf(^ung  Qii^gebrod^enen 
(traben  eingefaßt;  an  ber  öierten  (9?orbnjeft=)Seitc  SteilabfnII. 

3m  3i^eiler  2öefter^ofen  Änpelle  jum  ®Iafiud,  im  15.  3nl)rbunbert 
oon  ber  ©emeinbe  erbaut.  Sie  ift  unb  feft  im  iTirc^bof  Gelegen,  mit  gutem 
gotii^em  SSeftturm,  beffen  untere^  ©efc^ou  eine  58ür()QlIe  bilbet,  überbceft  mit  einem 
JRippenfreuägcmölbc  auf  Sd^ilbc^en"  (D®.).  Spi^bogenfenfter.  ®ccfenfrc8ten  t>ou 
6.  I)el)net  1877.  ©emnite  ^enfter.  Siibpforte  1721. 

^5örtB. 

3>T'arrborf  an  ber  9iotbn^,  non  Seen  umgeben.  StbelSftammfi^  1221  (3)iemar 
0.  ^^erbe);  ein  S'^cig  be§  ©efc^Icd^tä  nennt  fid^  hn  14.  3af)r{)unbert  P.  .^irlbac^. 
35ie  öurg  SBört^  (3üiemarctoörtti)  ift  nai^malS  jmit^en  ©ülonngen  unb  Cttingen 
geteilt  unb  monnigfad^  öerlieben.  1395  fommen  S'orf  unb  ®urgftaK  „ju  bem  28erblin“ 
an  baS  Spital  non  2)infeI§bii^I,  bem  ber  ®efi^  oerblieb.  ®ic  5i'opette  jum  ^l.  9iifos 
lauä  loar  ^ilial  oon  ©töbtlen.  1352  mürbe  bie  i^farrei  gegrünbet,  bie  biig  um  17(X> 
beftanb.  (1843  micber^ergeftellt.)  ®ie  jepige  fotb-  '^farrfirdje  ifi  1725  Oergröjjert, 
1876  ocrlängert  unb  erl)öl;t  toorben.  ift  ein  langgeftreefter  Saalraum  in  anti» 
fij'ierenbcm  Siofofo,  mit  forint^ifd^en  ‘i^ilaitcrn,  mobemem  5)edengemälbe.  ©efd^ni^te 
.Slird^enbänfe  oon  1775  J T S (ober  J S T).  ^'cr  ^unn,  öftlid^  I)inter  bem  (5^or, 
ift  unten  nodl)  romanifc^,  mit  9?unbbogenfcnfter  gegen  Dften.  ©benbort  SS^appen  beö 
fjürftpropftg  0.  .Raufen.  ©loden  oon  1751  mit  fReliefbilbern. 

3)ag  ScpIöBci^en  norbtoeftlid)  am  Drt  auf  einer  9lnfd[)üttung  an  ber  Spi^c 
cine^  fRüdenö  jtoif(^en  jmei  ®Öd§cn,  toar  früper  ganj  oon  3öaffer  umgeben,  baljcr 
ber  Drtgname.  3)er  3Rüden  mar  burd^  jmei  ©röben  abgefc^nitten,  ber  äußere  ift  ein 
gebogener  Spifjgraben.  3ln  ber  ©übmanb  SRenaiffancetafel  mit  Oermitterter  93au- 
inje^rift  oon  1626.  3)er  33au  ift  oom  Spital  $u  ®infeldbül)t  erridjtet,  bem  er  peute 
noc^  gepört. 

3m  Spitalmolb  Sranb  ftepen  bie  krümmer  eineä  öauem^ofg;  an  einem  ^por 
ift  baä  XinleUbiipIer  SBappen,  1595.  — 3^^  ©eincinbe  gepbrt  eine  große  3^11 
oon  üRüplen  alter  ©rünbung. 

^ip)p>rtngen  mit  ^eeßtenßaufen  itu6  ^öfTingon. 

ipfarrborf  3if5p^io9co  unb  poc^  gelegen.  Crt»abel  1153 

bis  gegen  1500,  ben  SBappen  nadp  brei  oerfcpicbcnc  ©cfcplccpter.  '3)qS  erfte  mit  jmei 
aufgeriepteten  S^mertem  im  Si^ilb,  auS  ipm  finb  peroorgegangen  bie  beiben  .f^einri^e, 
JeutfcporbenSlommenturc  unb  gepeimc  9iäte  Staifer  ßubmigS  b.  Sapent.  3)aS  jmeilc 
©cfcplecpt  0.  3--  uiit  jmei  Dncrbalfen  im  SBoppen,  fdpeint  burd)  ©rbf^aft  perein» 
gefommen,  im  14.  3aprpunbcrt.  ®ie  f^üepfe  o.  3-#  Pic  im  Scpilb  einen  aufgeriepteten 
gueps  füprtcn,  erfepeinen  im  14.  unb  15.  3aprpunbert.  3n  ber  ^olge  mar  3-  @i& 
eines  Unteramts  ber  5!:eutfdporbenSfommcnbe  Cttingen.  ^3)ic  Öurg  ftonb  auf  einem 
®urftel  pinter  ber  ilird)e;  man  fiept  noep  einiges  ©cmäuer. 

3)ie  fatp.  ^farrfirdpe  St.  SO?artin  ftept  beperrfepenb  auf  bem  einem  Surftet 
üpntidpen  S?ird)berg  im  3)orf.  jDoS  i^atronat  ber  ilird)e  mürbe  1285  oon  Cttingen 
an  ben  ®eutfcporbcn  gefd)enft.  Sic  ift  1761 — 65  erbaut  oom  Cttinger  Momtur 


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180 


:3[ü0|tfrei§.  Dberomt  (SUiuanflcn. 


D.  5Rcudj(in,  bcffeii  Sappen  tnebrfad)  nngc6rad)t  ift.  2)cr  Xurm  Oilbet  unten  eine 
iueftlidje  SSort)aUe,  gel;t  oben  tnö  St^ted  über  unb  enbigt  pod)  mit  einem  @^mieb^ 
eifenfreuä.  2)as  ^innere,  I)eU  unb  geräumig,  ift  in  ©tud  ücrsiert  unb  birgt  mancherlei 
.Shuiftmcrfe.  von  ®eorg  ^ iefenbronner  in  Stuggburg  1763:  am  ®piegel= 

gemölb  be§  ©djiffiS  <St.  iWarlin,  bic  5?ranfen  peUenb,  am  ©horgemölb  beffen  Äröniing 
bnreh  'fttörc,  Äcnijel  unb  53eid)tftnhle  in  9fototo.  ^Utbeutfehe^  ©emnibe 

^Inf.  16.  Sahrpunbertg  auf  (Solbgrunb : SOhittcrgotte^,  gefront  oon  jmei  Sngeln,  St. 
'JInbrenö  unb  Sohonne#  9^apt.,  Stifterfamilie.  9fomanifcheg  Öroiijefrujifij  mit 
liquicnfapfeln  (:£orpu§  paubhoch,  ohne  Ärone,  9^einc  nid)t  getreust.  §ln 

ben  Äreusenben  9?crgfrt)ftanc.  3nfd)riften:  oorn  ftreustitiduS , hinten  Eingabe  ber 
Sleliquien  unb  Sibmuug  oon  Otto  unb  Selinto  ( — crucem  fecerunt);  renooiert 
1661.  4‘^plsbilber  ouä  ber  Spatgotif  unb  (^nihrenaiffance:  SJZnria  mit  bem  Seid;nam 
Ghtifti,  ©nippe  oom  Äoloarienberg,  oom  heit,  ©rab,  oon  ber  ^immetfahrt;  St.  3)fartin 
SU  9^ob.  3^on  ben  ©locfen  finb  sloet  alt,  1762  in  2?infel§bühl  gegoffen,  mit  Silbern, 
9J2aria,  Slfartiiiug.  Sier  grofec  ?lltarlcuditer  au§  9)?cffing  finb  1792  in  ©infelöbühl 
gefertigt,  ^er  5tird)hof,  einft  mit  Stauern  unb  stürmen  bemehrt,  bietet  3Iueficht  iii'g 
9tic^.  i|5farrhau§  1774  oom  3)eutfi^orben  erbout;  bie  3chvtf<^nier,  jeht  S^ulhauä, 
1722,  gleichfalls  oom  Xeutfd)orben ; ebenfo  ein  meitereS,  loappengef^mücfteS  Steinhaus. 

ißforrloeiler  Sech tenhoufen:  3m  14.  3oh*^^lvnbert  Sih  eines  öttingifeben 
SittergefchlechtS,  ber  Söden;  feit  1408  bem  Spitol  su  Sörblingcn  gehörig,  ©ine 
.Slaplanei  »ourbc  1452  oon  ber  ©emeinbe  gegrünbet;  ^Ißfarrei  feit  1741. 

'3)ie  fath.  ifJfarrfir^e  sum  hl- ift  im  Urbau  romauifd),  mit  ftarfen 
Stauern,  Spuren  einer  Sunbbogenpfortc  norblid),  5:urmchor  mit  runbem  ©ingangS' 
bogen  auf  Äragfteinen,  tiefeingefdjrägtem  Sunbbogenfenfter  unb  ©dfragfteinen  an  ber 
Dftioanb.  3)aS  fladhe  ©emölb  im  ©hv^^  mit  Studrippen  ift  neuer.  Umbauten  1741 
(3aht  fluten)  unb  ©nocitening  1826.  ®aS  Sdjiff  hat  eine  Oerfchnlte  51ielbede.  Stoberne 
9Banb*  unb  Tedenmalereien  (oon  Zehner,  Sottenburg).  iJ'er  2urm  enbigt  in  ein 
oierfeitigeS  3^tt^>vd).  ©loden  oon  Stitol.  unb  3.  SRegnault  in  SSallerftein  1790. 
?luf  bem  ummauerten  SUrdhhof  ©rabfreuse  auS  Schmiebeifen. 

ipfarrlueiler  SB öf fingen:  .^o^gelegene  fath.  Sl'i»:chc  hl-  ®onifatiuS  in 
fehr  fpätcr  ©otit.  SSieledigct  ©hvr  niit  Stcrngeioölbe,  ©hvrbogen  fpi^ig,  im  Sd)iff 
f^lachbedc.  ^fvftcv  fpi^^  Pforten  runbbogig,  loohlgegliebert.  Surm  öftlid)  am  ©hvr, 
oben  adjtedig.  |>olsbilb  ber  ht-  Sluna,  ^rührenaiffance ; ^ietn  fpatgotifch,  Xaufftein 
beSgl.  SofofosStonftrans  mit  getriebenen  f^igürchen.  Ummauerter  SUrd)hof  mit 
Sdhmiebeifeufreusen. 

^öBingen  (^ebingen). 

Ißfarrborf,  angelegt  ols  Stra^enborf.  SSormalS  öttingifd),  sur  öurg  93albern 
gehörig.  Starft  (1454)  unb  ipalSgericht.  3m  13.  3ahrhunbert  OrtSabel;  im  14.  Si^ 
eines  3tvcigS  berer  0.  ©ttrichShaufen  (mit  einem  Guerbalfen  im  SBappen).  I8ei  bem 
Surftel  meftlich  oon  ber  5?ir^e  foU  ein  SdhlöBchen  geftanben  fein.  X)cr  iUrdhenfa^ 
fam  1335  oon  ben  Slhelfingern  an  bie  ©rafen  o.  Cttingen,  bie  ilpi  1343  an  baS 
Älofter  Äird)hcim  fchenften.  3n  bie  Siebfrauenfapellc  wirb  1488  eine  Ste^pfrünbe 
geftiftet;  bnS  ©nabenbilb  ftammt  aber  aus  bem  14.  3ahrhunbert.  ©ine  ©ebcnftafel 


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^öbingcii. 


187 


üoii  1661  (renoö.  1728)  in  berjelbcn  cr^nljlt,  ba^  „uor  öOO  3al)rcn"  bie.  Ünbcltc 
gcgrünbct  tnorbcu  fei,  lueil  nmn  on  ber  ©teile  einen  Xotenbaum  gefnnben. 


Böbingen.  ffiaUfaljctStapeUe  jjur  l)(.  Siatia. 


ffatb-  ^farrtirc^e  äum  1)1.  ÜlJaiiriting,  mil  bem  14.  3ül)rl)unbcrt  (Snfi^r. 
am  ^urm;  1394,  mit  altem  ^Sappen  üon  Cttingcn).  Gl)t>r  gerabgefi^loffen  mit  @ct» 
ftreben,  in  ber  Cftmanb  fd)öne§  breiteiligeö  genfter  in  ftrenggotifdjen  gönnen. 

®er  2!urm,  nörblic^  am  IS^or,  I)nt  unten  ein  5onnengemölb,  weiter  oben  runb- 
bogige  55oppelfenfter  mit  3'uifd)enbfeiler  (©pötrenaiffonce),  auf  bem  ?lc^ted  fi^t  eine 
SwiebelluppcI.  ?(m  ©d)iff,  füblic^,  i|t  eine  oermnnerte  Spipbogenpforte  mit  gier-- 


188 


^'^agftfrei'S.  Cbcranit  (iUipangcii. 


lid^cm,  bur(^Oroc^cncm  borüber.  2)aö  5uncrc  i[t  Derjopft  llbcr  bcm 

Gborbogcii  Sßal)ben  ber  ^ibtiffin  üon  Äird^^cim  1712.  2)rci  b»bi^e  9Utärc  u.  f.  to. 
SfJofototeldj  mit  6 9?cliefbilbern.  Stofolo^'jjiouflranj.  9)iQ[)iu  fitbcrncS  SürujifiE,  gc» 


Söbin^en.  HnnerrS  bcr  Sallfabiibfapcllr  jui  WoTiii. 


ftiftct  Don  @raf  iiubmig  v.  Cltingcn.  ^öljcrncd  y?ortragefrcuj  mit  2)arftclliing  bcr 
göttl.  'Jtcifaltiglcit  (®ottüatcr  in  ganzer  §igur,  mit  2!rcicdnimbug,  Ijölt  ftd)ciib  ba§ 
Ärujifij,  über  bcm  bic  ^aiibc  fd;mcbt)  unb  bttingijc^cm  2i8nppen.  Ollodcii  uun  1732 
(?llcj.  unb  92icof.  9(rnolbt),  1737  (beigf.),  1788  (^op.  Sinberbriud,  ©tntdl^r* 


3öbin0cn.  189 

mQcf)cr).  Vüi&en  an  bcr  ilirdjc  ©rnDpIottcn.  "ipfarrliau^  1728  mit  SBappeii  imb 
^nitiotcn  bcr  ^Ibtiffin. 

?Iuf  bcm  griebljof  iiörbUt^  Dom  Ort  ftc^t  bic  große  SSanfa^rtätapcUc 
5ur  ^immelgfbnigin  ÜJiaria,  erbaut  1783  (^n)c^r.).  ^erpu^ter  5öru<^üeinbau.  2)ic 
jpätgottfc^e  Sicbfraucnfopctle  beiJ  16.  3n[)rpuiibertg , auf  bcr  ©cbcnftafet  nbgebilbct, 
mnr  1716  abgetragen  loorben.  1718 — 37  erftanb  ein  9?enbau  unter  Leitung  be§  eief)* 
ftättifc|en  93aubircftor§  ©abricle  be  ©abrieli.  5(m  beftet)cnbcn  ©ebäube  ocr^cic^ncn 
brei  3nfc^riftcn  1783  alä  Sntftebung^jabr;  unb  eine  nennt  bic  dürften  Äraft  al§ 

?tnfonger,  ^^^anj  SBUbelni  alö  93oI(cnber,  ^rc(^tl  als  ihirator,  SSintergerft  unb 

■JBcijj  aU  39ialer,  9)2 an j al§  3Scrtmcifter.  (£§  ift  eine  mächtige  92otunbc  mit  furjen 

ilrcujormcn,  ber  nörblic^c  im  ^albrnnb  5um  (S^or  oerlängcrt,  nn  ben  I)intcn  ber 

'Jurm  ftößt.  5)ic  Sbreuäiuinfel  finb  nad^  nuüen  roie  narf)  innen  tontnu  abgeruubet, 
fo  bab  nadb  außen  nur  bie  Ärcujgcftalt  ^croortritt,  nid)t  bie  fRotunbe,  bie  im  Innern 
bominiert.  2)cr  ^aupteingang  füblic^.  2)ie  SSönbe  finb  gegliebert  burd;  forintbif^e 
fünfter  mit  gemalter  ?(rcbitefturplaftit  unb  imitierten  58ergoIbungen.  5)ie  2:ede  ift 
eine  f^Ia^tuppel  non  Satten,  aber  malerifcb  toic  eine  bemifpbärifd;c  Äuppel  bebanbelt. 
I)ic  9J2alcrci  ift  oon  91.  23intergcrft  (3nfcbf-)'  9>^oB5Ügig.  (ÜBergl.  beffen  5)edcn» 
molcrcien  in  ber  ©tabtfirebe  p 9lalcn.)  ©ie  ftettt  bar  bie  öimmcifabrt  9J2ariä,  am 
5ub  Slpoftet  — 'ip^etruS  labt  oor  ©taunen  feinen  ©cblüffet  fallen,  bcr 

bcm  58cfcbauer  auf  ben  Äopf  ju  ftür5cn  febeint  — unb  bic  ©cfcbicbtc  üon  ber  9(uf» 
finbung  bcS  Jotenbaum^.  9(m  (ibargemölbe  ift  baS  12.  Äapitcl  bcr  Offenb.  3obannig 
gcfi^ilbert:  ber  fdjreibcnbe  3obannc§,  baö  Scib,  ber  S^racbenfturj  bureb  9)2icbael.  3n 
bcr  9tpfi§  eine  ^ulbigung  non  Gugeln  mit  ben  9lb5eid;cn  bcr  öttingifeben  |)errf(baft 
oor  bcm  9?omen^3eicben  bcr  9)2aria  (leptered  ®ilb  oon  23eiß?).  35ie  9lltärc,  ilanjel, 
Orgel  unb  töeicbtftüble  finb  im  antififierenben  3opfftil  au^geftattet.  2)er  ©cfamt* 
einbrud  ift  troß  ber  ®röfee  unb  bcm  gemalten  ^runt  bod)  bürftig. 

3Ja§  ®nabcnbilb  ift  eine  feböne  ©tatue  ber  ü)2uttcrgottes§,  feingotifd),  ongcblicb 
unten  bejeiebnet  mit  bcr  Sahrjabl  1295.  9ÜtorbIÖtter  uon  99intergerft  u.  a.  92euerc 
C^las^gemälbc.  Äunftooll  gcfcbricbene  ©tiftungSnrfunbc  bes  5*i>^ftcn  oon  1783.  3n 
ber  ©alriftei  befinbet  ficb  bcr  btftorifcbc  3!otcnbaum  in  einer  fyaffung  non  öoI§, 
jRcnaiffancc.  ©loden  non  1497  (^etcr  ©ereiss,  9tug§purg)  unb  1669  (©tefan 
©runder,  ©oongeliftcnbilber  in  5D?ebaitton^). 


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jEtberamt  (SaUtiorf. 


-^er  Cbcramt^6cjirt  cntfprid;t  im  öroüeit  ©anjen  bcr  cftemoligen  ©raffd^aft 
Simpurg.  ®r  gehört  in  ber  ^•^miptiad)c  bem  fc^iüäbi)d^»fi:önfifc^en  it'euperberglanb 
— iiimpurger  93crgc,  2Set,^|eimer  unb  9J?aiii^nrber  SSnib  — an,  obgleich  er  im 
«Silben  auf  bie  ipi)d)flä^c  bcS  IMaö  ^inmiSgreift  unb  im  9?orbcn  3Ku)d)effadtpfcr 
auflneift.  S)cr  Soben  birgt  an  manchen  Orten  mincratifd^e  Schabe,  3>itrio(fobIcn* 
flöje,  bie  fc^on  öor  Sabr^unberten  be§  9Ibbau§  getüürbigt  lüurben,  auc^  guten  Serfftein, 
^euerfteine,  fogar  '^ld)ate  unb  3afpiife.  5)er  95?albbau  mit  ben  mancherlei  ©etoerben, 
bie  ipm  folgen,  unb  bie  'i^iehjucht  (ßintpurger  Sd^Iag)  finb  bie  bejeichnenben  9?abrung§« 
queKen  be^  Simpurger  Sönbd)enis.  e§  bcr  ,f)aüer  Saline  bag 

'^reunbolj  geliefert  burch  ^löfjerei  mit  aöerhanb  altertümli^en  ©ebräud)cn.  ^ier 
loa^fcn  nod)  bie  mächtigen  ^otlänberftämme.  ®er  SSerfehr  folgt  ben  lleinen  f^tüffen, 
mciche  jmifchen  23alb  unb  SSiefen  loic  in  einem  Sihtoarstoalbthale  fließen,  -fiie  unb 
bn  fteht  nodj  eine  oon  ben  ibpßifcf)en  ölten  Slrdheu,  fo  hieben  bie  bebedten  .^olj* 
brüden.  Sßeiter  abtoärte;  nmrbc  noch  vorigen  ^ahrbunbert  5Sein  gebaut.  5?on 
ben  freien  ^Dd}fläd)cn  bc§  ßiaö  fieht  man  überall  inä  fdhloäbifdhc  Sanb. 

'i?a3  ^olf  im  .f)iutenualb  h^l  manchen  alten  üßrauch  unb  ©lauben  5Öh  be= 
mnhrt.  3)ie  Siebclungen  in  ben  Sergen  finb  meift  einfam,  ^öfe  ober  SEßeiler.  S)ie 
S5?ohnungen  oon  mit  fteinernem  Unterftod,  SSohnung,  Stall  unb  Sdheuer 

unter  einem  I)adh,  bie  2öetterfeite  gern  oerfd;alt  mit  Srettern,  ba§  ^olsmcrf  rot 
geftrichen  unb  bie  ßäben  grün. 

Cbloohl  fich  ^euerfiein  ober  .^lornftcin  häufig  finbet,  finb  hoch  leine  Spuren 
oon  Urbetoohnern  auei  bcr  Steinzeit  nadjgeluiefen.  3)agegen  luurbe  je  ein  Sronjcfelt 
gefunben  auf  ber  .^öhc  oon  Steinenforft  bei  ©fchmeub  (Sbuna  unb  ^ermobe  1814), 
ju  ©ngelhofen  unb  im  ^ifd)achthfll  (Serein^famml.  ^aH,  l^unbber.  2,  S.  6 ; 3,  S.  6, 
4,  S.  2).  ©rabhügel  bcr  Sronjejeit  mit  Sranbbeftattung  merben  bei  ©fthmenb  on> 
gegeben  (.'öölber).  3)cr  uneröffuete  ©robhüget  bei  ^ronfenberg  ifl  ätoeifelhaft.  ®od) 
mag  man  fich  fellifihcn  ober  altgermanifdjen  3eit  noch  hi^c^ften^  2iaä* 

flöihen  ftärfer  befiebelt  beiden  im  3uftinimcnhang  mit  ben  ©rabhügetfclbern  ber  ßcin» 
höhe,  ©in^elfunbe  oon  gaHifdhcn  iÖiunjcn  mürben  ju  ©ailborf  unb  am  SSiirttemberger 
,f»of  bei  .^Sütten  gehoben.  31U  einftige  SiingmäUe  lönnen  bie  Surgftellen  oon  Siuh= 
horn,  SJötenberg,  ^ran^berg,  Schmibelfelb,  Stauffenberg,  llntcrgröningen  in  ^rage 
lommen;  beSgleidjen  ber  „SihloBgraben"  bei  ©fdjach,  ein  Hbfd^nittmall. 


Wnifborf. 


191 


2)cr  iiberr^eiiiifc^e  ©rcnjföall  bcr  Siömcc  jic§t  ait  ber  9Jorbloc[iecfe  (SO^arfung 
.f)ütten)  fur^  burd)  bcn  SBejirl;  bet  3)onau(ime^  füblic^  iin^  üorbci.  ?(l§  Sßorfc^anjcii 
bc^  2imc§  ücr^cidjiiet  ^aiilug  b.  Hl.  jogcnamite  Sanbgräben  ober  ®d;toem graben  bei 
läSafjlcii^im,  Korber»  unb  .^inter»©teincubcrg,  .^inter*i2int()al,  5Ruppert§^ofen,  @l'd)Qcl^, 
.f>onibcrg,  .^inter»i^tngert,  9iu^)pi)of,  S5?olfenbrüd.  9U(c  liegen  auf  ©ergrüden,  teilö 
als  Jibfe^nittwätte  ober  »graben  (Sß.^a^lcnbeim,  ©teinenberg,  Öind;al);  tcilä  ol§  SRanb* 
befeftigungen  — unb  ^ttjar  an  ©übränbem  — Steilen  cine§  9iingloa(lg  äl)n(ic^  (§orn* 
berg,  2angert).  2)ie  Hintere  C^raben^oanb  ift  auf  bem  iponiberg  bi§  5 m ^od^,  bei 
.'pinter» Bongert  bi^  6 ni,  unb  nod;  je§t  [e^r  (teil. 

?luf  ben  ^iigeln  jloifdjen  Äoi^er  unb  ^ifdjad;  unb  im  Si|at  bei  ©utenborf  fanb 
^rcitber  eine  oerfc^anjte  JBinie,  ftredeinueife  3J?aucräug,  oud)  eine  oieredige  Sc^nnje 
unb  am  <Streitberg  ücr|d^iebene  9Juinen.  ®r  badete  an  eine  ()ätlifd)e  Sanbmetjr,  etloa 
aud  bcr  3^'t  ber  S^enfin  ?)üq  (Gnbe  14.  ^a^rbunbertS),  btc  oon  ^ntt  abhängig 
mar.  5>aj3  eä  )icb  um  eine  mittelalterliche  Sanbtochr  hönbelt,  machen  OrtSbejeich* 
nungen  mic  „giillricgel"  jur  ©emi^h^'t-  ®nen  Sanbgraben  üerjeid^net  berfclbe  auch 
bei  ©Urbach-  ®ei  S^emnaten  mirb  eincä  „gemeinen  ©raben^g"  gebad)t  um  1700  (CS.). 
3u  jener  (Sutenborfer  Sanblochr  gehört  loohl  bie  fog.  Stern)  chan je  am  alten  §almcg 
bei  SBinjenroeilcr. 

Sonftige  Sefeftigungen  jtoeifelhaftcr  ^perfunft,  nach  ^auluä  b.  S.  römifch: 

il^er  Sd)loPurren,  aud)  Sulenburg  genonnt,  bei  9llgieho)en,  burftelartig;  unb 
an  feinem  gufj,  am  Üochcrufer,  eine  Sorburg  mit  SBall  unb  ©raben  öon  brei  Seiten. 

9llte  Sßege,  bie  oermutlich  fchon  jur  SRömerjeit  begangen  loarcn,  finb:  eine 
Don  l^annftatt  unb  S?innenbcn  her  lommenbe  „^o^="  ober  „^eerftrafee"  über  ?llter«= 
berg  unb  Saufen  nach  SJcgftettcn.  Som  rätif^en  Simeä  he'^  eine  übet  ©fd^ach 
unb  ^ridenhofen  in  bie  oorgenannte;  eine  jn)eite  über  Sorberlinlhal  nach  Öorlachen. 
©ine  „alte  Strafte"  bei  SSolfenbrüd.  Uralt  mag  ber  oom  ©infoni  bi§  auf  ben 
9llbuch  nad)  Sartholomä  hrnjicbenbe  „^öhtoeg“  fein,  bcr  bie  Simburger  Serge  aB 
»alter  .'palmcg"  (Saljmcg)  ober  „Äoftlenflraftc"  burdbfehncibet,  oorbei  am  ipaf))el» 
häufer  Sec  unb  Miltenberg  unb  über  MBcgftetten,  am  ^t)ingbühl  unb  5:eufcBftein,  bei 
Mllgiähofcn  burd)  ben  Äocher  unb  bei  .^ciu^lingen  burch  bie  Sein. 

Steinftraftenbau  h^t  erft  Sßürttemberg  eingeführt  an  Stelle  bcr  ^oljftraften 
unb  9iaturhjege. 

Sei  ©ichenfirnberg  tourbe  unfern  einer  alten  ©idhe  eine  Sronjefigur  gefunben, 
njelcfte  ©röter  (3bima  unb  .^ermobe  1814,  212)  für  eine  bentfehe  ©öttin  crflörtc; 
oielleicht  ein  rÖmifd^eS  SSerf. 

S^cr  Crtsname  Mlltborf  mirb  auf  Mlhtborf  unb  bamit  auf  ein  alemannifchcö 
■Heiligtum  jurüdgeführt.  MIB  eine  Cbfcrftätte  gilt  ber  ^^cnfeBftein  — ein  rnnber 
Stein  auf  freiem  ^clb  — bei  Xiinlbühl  (@em.  Untergröningen).  ®er  9tame  biefc^ 
Crt§,  früher  SDingbühl,  bejeugt,  baft  cä  fich  um  einen  Sialftcin  h^nbclt.  Sei  Unter» 
gtöningen  giebt  e§  einen  ©entberg. 

Min  bie  Mllcmannenjeit  erinnern  bie  Crtänamcn  Srödfingen,  Sreftingen  unb 
©röningen;  unb  and)  bad  u»tö  baö  9?oth*  (früher  9lothadj=)  5;hal  mögen 

nor  bcr  granfenjeit  bcfiebelt  n)orben  fein.  Xann  mohl  öon  Seftheim  au§  Suljbad) 
unb  3JUchelbach,  Schmibelfclb.  3n  bcr  STarolingerjeit  ,f)irfd)felben,  bie  beiben 


192 


^Oßltfreis.  Oberamt  Öailborj. 


Ubenborf  (Ctteiib.  imb  (Sutenb.),  ?lItborf,  ©ailborf.  SSeitcr  9hip^)crtsS*,  9ia^)poIb3*, 
(Sngel*  unb  ©eiferts^ofen,  -Raufen  a.  b.  9iot^  luib  9?cu^aufcn.  Sn  bet  geiibotäcit 
bic  nieten  Crtc  auf  =berg  nnb  bic  nitf  »tneitcr.  Unter  ben  abgegangenen  Orten  ift 
ein  Xt)al^eim  bei  9Utergberg,  Äird^berg  bei  ©fc^tnenb;  önfpcl^nn)en  (.f)age[taIbeS«= 
r^ui'en  1095)  bei  bem  gleicl^namigen  <5ee  näc^i't  ©utenborf.  3t)re  8töttc  ntirb  incift 
burdj  §tcferbeete  im  Sönibboben  be3eic§nct,  Sn  ben  üöergen  gab  e^emalö  ja^U 
reid^ere  @een. 

S)et  gröf5te  ^eil  beg  Sejitfg  ift  altfräntifc^.  3)ic  Olrenje  jtuifd^en  ben  ^er^og^ 
tümern  Dftfranfeit  unb  ©c^inaben  (unb  ^ugleid^  jtuifc^en  ben  Sigtnmern  SBüräburg 
unb  9tuggburg)  tief  Uüin  ©teigersbad^  big  jur  SBiegtauf  entlang  bem  .^eevmeg. 
©c^roäbifc^  maren  allejcit  bie  Ortfd^aften  9Utergbcrg,  ©fd^menb,  bie  ©teinenberg, 
gridenf)ofen,  Unter*  unb  Obergröningen,  Saufen,  ©fc^ad^,  9Uibpertg^ofen.  2>ie 
fräntifd)en  SKarfen  gehörten  gröfftenteilg  jum  Siüdjergau ; bie  fdjmöbifchen  jum  ®radh* 
gau,  beffen  ©erid^t  in  ber  SBaibcU)nbe  unb  im  ©iebäehnergericht  ber  öauent  üon 
©eelach  — bag  übet  3^ob  unb  Seben  richtete  — nad^Iebte  big  3um  9tuggang  beg  SJZitteU 
altcrg.  9?on  bem  ^ortbeftet)en  freier  dauern  finb  audj  fonft  3cugniffe  aug  ben 
SBalborten,  ingbefonbere  ben  fdhinöbifdhen,  uorfjanben ; eg  ift  jebenfnUg  jum  Sleit  bem 
Königtum  ber  ©taufer  ju  banfen  getnefen.  S)ie  3)ialcftgren3e  uerläuft  nodh  ungefähr 
fo  wie  bie  alte  ©tammeggrenje.  2)ag  ©rafenamt  über  ben  ^odhergau  tjntte  in  ber 
.U'arolingerjeit  feinen  ©ib  in  Sßefttjcim;  fpötcr  ftanb  cg  bei  ben  ©rafen  öon  Äom* 
bürg  unb  9lothenburg;  nnb  üon  biefen  ging  §tmt  unb  Söefib  auf  bic  ©taufer  über. 
9Jach  bereu  Untergang  erfdheinen  bie  früheren  Setjengtröger  ber  ,t>crrfchaftcn  alg  Se* 
fiber,  namcntlidh  bie  ©rafen  üon  Öttingen  unb  julcbt  üorhcrrfdhenb  bie  ©dienten 
ü.  Simpiirg,  weld)e  ingbefonbere  ihren  SSilbbann  (feit  1251)  jur  9tugbehnung 
ihreg  Sefibcg  unb  ihrer  ^oheitgrechtc  nugjunüben  Wußten,  ©ie  fd)ufen  fith  eine 
©raffchaft,  Welche  nachmalg  311m  fränlifdhen  5^rcig  lam.  9iadh  bem  9>'erlauf  ber 
©tammburg  an  ^aH  (1541)  rüdte  ber  ©chwerpunft  ber  <f)errfd)aft  üoQcnbg  ing 
Simpurger  Sanb.  Simpurgifche  9tefibenjen  Würben  nadh*  unb  nebeneinonber  ©ail* 
borf,  Oberfontheim,  ©chmibelfelb , Untergröningen.  3)ort  jeugen  ©d^löffer  nnb 
ilitchen  mit  ©robbenfmälern  üon  bem  ©lans  beg  „femperfrepen"  ^aufeg.  Weicheg 
1731  im  SKannegftamm  erlofchen  ift.  ®ic  ©rbteilung  unter  ben  ^Jödjtcrn  fd)uf  feit» 
fame  5)uobe3herrfd)aften. 

3ion  Sllöftcrn  finben  wir  5ur  Äarolingerseit  Sorfch,  f^ulba  unb  bauenib  9)iurr» 
harbt  unb  ©llwangen  im  iöcjirf  begütert;  im  fpöteren  9)tittclalter  oudh  Äomburg, 
Sorch  unb  9lbclberg. 

SUrchlidjeg:  2)ie  'DJartingfirdhen  in  SSeftheim  09t.  ;^atl  (fpäter  Sanrentiug* 
fir^e),  9)?idjelbach,  Ottenborf  nnb  ©roßaltborf,  wie  bie  SDZichaelgfirdhe  in  ©nljbath 
finb  wahrfcheintidh  im  6. — 8.  Sahrhunbert  üon  ©tödenburg  (091.  ^atl),  ber  frönfifchen 
Urpfatrei  ang,  gegrünbet;  bie  .ftitiangfirchen  in  ©utenborf,  fyiehtenberg  unb  Ober» 
fifchoch  (5Uliangfifd)ad))  im  8. — 11.  Sat)rhnnbert  üom  .^odpftift  2Sürjbnrg.  ®ie 
SDiartingfirdje  in  9)tichelbad)  ift  wahrfcheinitch  bie  öltefte  felbftcinbige  Äirche  im  öe» 
jirf.  ©ine  jüngere  fyilialgrünbimg  üon  ihr  War  bic  Utrichgfapettc  in  |>irfdhfetben. 
gür  bag  ^ifd)achthal  War  bie  Sohannigfirdhe  in  fOZittelfifchnch  2^nufort.  9lu(h  in 
aitünfter  War  üiclleidjt  eine  ^Janffirchc  ©t.  Sohannig,  in  ©chönberg  eine  9J?arting» 


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öailborf. 


193 


fird^e.  'Hiiiuftcr  loar  bie  9Kultcrfird)c  ©oilborf^  6i^  1433.  2^öc^ter  bcr  ©ul^bac^er 
9}Zid^acUfir^c  fiiib  offenbar  bie  93artboIomäudfir^e  in  Saufen  unb  bie  SSallfa^rtS* 
fopelle  ©t.  Solarien  auf  bem  .^ecrberg.  J^ic^tcnberg  ift  altmurr^nrbtifc^er  ü^cfib,  nod) 
früher  nnib  e§  mit  Dberrot^  unb  Dttenborf  ^ur  2öeftl)einier  Wartin^lird^e  gel^övt  l)aben. 
Xer  Xitelbeiligc  üöonifatiuS  in  Cberrot^  ift  eine  (Srinnerung  an  ben  Söefifj  beg  SHofterS 
[^ulba  im  ItRot^t^al.  Oberfontl)eim  luirb  ben  1)1.  (S^riofuS  oon  ber  3)?ntterfircl^e  ®ül)Ier» 
tt)ann  iiberfommen  b^ben  unb  biefe  oom  ©tift  SBiefenfteig  5ur  3c>t  .^elfenfleinifcben 
S3efi$eg  in  bcr  ®egenb,  ba3  ift  bie  ©taufenjeit.  llnbefnnnt  ift  ber  ^eilige  oon 
©eifcrtdbofcn.  Xie  Pfarrei 
ift  unter  ben  ©tiftung^grttcrn 
beg  Älofterd  .Momburg.  ?(lle 
biefe  Orte  gehörten  jum 
TOÜrjburgifcben  Sanblapitel 
^aU  feit  bem  13.  3at)r* 
bunbert;  bie  augSburgifdjcn 
’if^farreicn  ©fcbadb,  gricfen^ 
bofen,  Cbcrgröningcn  gehör» 
teil  311m  Siapitel  Sord)  unb 
9lrdbibialonat  IRieS  (®offcrt). 

Xic  SHri^bötc  luarcn  bcfcftigt, 
bie  Stircbtürmc  mit  ®efd)iib 
belegt. 

Xic  Uleformation  mürbe 
in  i^ridcnbofcn  (1537)  unb 
in  Ulacbbarortcn  oon  2Bürt» 
teinberg  eingcfübrt,  im  Sim» 
purgifcben  cnbgültig  erft  nod; 
bem  Ulug#burgcr  Ulcligiong» 
friebcn ; unb  jtoar  im  ©innc 
be§  3ob-  örenj,  ber  einft 
narb  feiner  Jluöbt  au^  ^aH 
bei  ©d)enf  @raömu§  bie 
crftc  3uflucbt  gefunbcn  bnbcn 
foU.  Xic  ?Utarfcbrcine  mur» 
ben  in  ben  limpurgifcbcn 

.ftircben  beibebnltcn;  baruntcr  jmei  2J?eiftermerlc  ®egenrcformation  ift 

in  .Raufen  unb  353iii3enmcilcr  burcb  baö  ©tift  Äoniburg  betrieben  morbcn,  fntbolifdjc 
Äolonifation  in  llntcrgröningen  burcb  ^obenIobe»®artenftein. 

SWerfmürbigc  ©reigniffc  b^il  bie  (i^lefdjicbtc  bcsi  53c3irf§  nanientlid)  in  Äriegg» 
5eiten  jn  ocr^eicbncn.  3m  ©täbtcfricg  mnrben  bie  mciften  Ulittcrburgen  gcbrodjcn; 
einige  für  immer.  Xann  im  ®aucnifrieg.  Unter  bem  Ulanien  bc§  d)riftlid)cn,  bcUe» 
^aufenS  oerfammeltcn  fi^  bie  fiimpurger  3)nucrn  in  Cöailborf.  Xer  Pfarrer  ^elb 
oon  ÜBüblertbann  nnb  ber  ü8ogt  oon  Xbannenburg  maren  mit  ?lnfübrer;  ^föolfgang 
Äirfcbcneffcr,  Pfarrer  oon  Äanjlcr.  Xic  fiimpurger  Sönnern 


€tabttit(^e  in  OailboTf. 


$aulu«,  £enfmäler  nuB  Sürtttmbtrg.  ClnsfUteiB. 


194 


i^aaftfrci^.  Cbcranit  ©ailborj. 


^aben  bie  ^oifcrburg  .^o^cnftaufen  unb  bie  ©arg  Setf  jerftbrt  unb  bie  Älöftcr  Sord), 
SO'iurc^arbt  aab  5(bclf»crg  üerluäftet. 

3ni  brcifjigjä^rigen  ilrieg  )parbcn  aad^  bcr  9?5rblingcr  ©d^Indjt  bic  liml3argi)(^en 
©c^tbficr  gcpllhibcrt  aab  bie  5^ird^ea  aaögeroabt;  bnna  taütctea  lute  überall  ber 
^aager  aab  bie  ^cft;  bie  ®iniuot;nerja^I  ber  ©raffc^aft  ift  in  biefcm  Ärieg  antcr 
bie  ^ölfte  gefaafen.  @5  befielt  bie  Übetlieferaag  an  moaci^ea  Drtea,  bafe  bie  ©a» 
iDO^ner)'d;aft  nac^  ber  9Jörblinger  <S^Iadjt  monatelang  in  einem  2Serl)ad  im  25?albe 
mit  ajentgem  SSie^  uerborgcn  ^abe.  9luf  jene  3*^*l^*i  mögen  aad^  bie  335olf§= 
graben  j^arüd^afä^ren  fein. 

Simparg  bot  feinen  ©efc^id^tfd^rcibcr  aab  ^ütertamsforfc^cr  an  §einr.  ^reft^er, 
geb.  1749  in  ©ailborf,  geft.  1827  aU  Pfarrer  in  ©fd^iuenb. 

^atC6orf. 

Dberamtsftabt;  in  einer  ?lu8n>citang  be§  iHod^ertbalä  gelegen.  Ser  9iame 
laatete  im  9J?ittelalter  (jaerft  1255)  ®ailenborf.  3m  3Bo^peafd|ilb , ber  uon  JKot 
aab  @rüa  geteilt  ift,  fä^rt  bie  ©tabt  5toei  glo^^aden  aab  ein  fog.  3ac^.*)  ®.  tuar 
big  1404  ein  offeneg  Sorf  neben  bcr  gleid^namigen  33arg,  in  bcr  feit  9Kitte  beg 
13.  3a^rl)anbcrtg  limpargifd^c  Sienftmannen  fafecn.  1403  luirb  baS  ^alggcri^t  5a 
alg  ^Reid)glcl)en  ermähnt.  1404  erhält  fiimparg  bie  ©laabnig,  bag  Sorf  ®.  511 
befeftigen  aab  eine  <Stabt  barnag  5a  mnd)cn  mit  9^od)enniarIt  anb  jmei  Sa^miörftea. 
@in  fnifctlid^cg  9lfl;lred^t  für  Sotfd^lügcr  imirbe  noc§  1698  an  gerufen.  Jlird^lid) 
loar  bie  @tabt  big  1433  ^ilial  uon  üRüaftcr,  luo  fie  big  1694  i^re  Soten  begrab, 
©ne  ilapellc  luarbc  1417  geftiftet  uon  @(^eaf  ftonrab  anb  feiner  SKattcr,  in  ber 
(5l)re  ber  9J?attcrgottcg  anb  nag  bea  ©nfänften  bcr  Untcrlimparger  Sllaafe.  Sarc^ 
bic  ©rbtcilaag  uon  1441  luarbc  bie  ©ailborfer  Sinie  bcr  Sc^enfen  uon  Simparg 
uon  bcr  fiimparger  abgcjlucigt  anb  bie  ©tobt  jar  Slefibenj  erhoben.  Sic  5ßeftc  ©. 
luirb  1399  genannt,  1441  bag  ,,©c^lo§".  9iad^  bcr  9?cformation  luarbc  ©.  ©ift 
cincg  ©aperintenbentea  anb  beg  (Sonfiftoriamg  neben  ben  uafd^iebenen  lueltlid^en 
Slmijlcicn  ber  IRegicrang. 

SBärttembergife^  luarbc  bie  ©tobt  fc^on  1780  anb  1785  jam  Seil,  1806  ganj. 
Sitriolbergluerf  uon  1763  big  uor  larjem  in  löetricb.  ©tabtbraab  1868. 

Sie  ?lltftabt  bilbet  ein  SSiereef  entlang  bem  Äod^er  mit  einer  |)aaptftrnfee  in 
bcr  ^ortfe^ang  ber  S^oc^erbrude,  5a  bcrcti  ©eiten  bie  gluci  ©d)löffer  anb  bic  Slird)e 
ftc^cn,  anb  uier  ©affen.  Sie  jmei  Sbortarme  finb  längft  abgetragen.**)  §lber  uon 
ber  ©tabtmaaer  fielet  man  unterhalb  bcr  93rädc  anb  Ijinter  bem  ©d^lofj  nod^  ftatt* 
lid^e  ©tüde  aag  ®adclftcinen. 

Ser  gricb^of  ift  1710  angelegt,  arfpriinglic^  in  origineller  SScife;  mit  einer 
ÖaHe  oben,  in  ber  mitten  eine  Sloa^cl  „antcr  einer  fleinen  Sarmfpiben"  anb  rec^tg 


*)  So  ftboii  im  Stobülcflcl  (Sigillum  commnnitatis  iu  gailendorfiF)  oen  US4.  (^»rc« 
febev  I,  159.) 

**)  ^Irejcbcr  {II,  145)  flieht  brei  lt)i>re  qu  ; ein  obere*,  ein  untere^  unb  cincg  flcgen  Seften, 
bog  bonmlg  ocrinouert  nmr;  bojti  uier  Scblupfpf orten.  (?r  beftbreibt  ben  Süappcnfcbmurf  beg 

oberen  'Jberturing  oug  bem  15.  unb  16.  3abrb‘mbert. 


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•ailborf.  StabttiTc^e.  S^or,  (BrunbriB  unb  S(f)iiUt. 


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196 


^üflfttrciS.  Cbetamt  ©ailborf. 


unb  linfg  S3änfe  für  bie  mÖniUid^cn  imb  h»eiblic§en  Scibtragenbcn  ftanbcn,  bic  „aiiS 
ben  offenen  Rotten  eriifl  oor  fi(^  I)infc§auten  nuf  bie  ©räber"  (^ref^^er).  — ©n 
©anbfteinrelicf  ber  §tuferftel)iing  ß^rifti  ift  in  bic  S9?auer  cingelaffen. 

S)ic  eoong.  ©tabt^farrlirc^e  ift  ertooc^fen  nug  ber  1417  geftifteten  Sieb» 
fraucn»Äapene.  ©ne  oerborbenc  ^nf^rift  aufecn  am  (5t)or  fd^eint  oon  einem  SBou 
im  3»fl^re  1435  511  melbcn.  Über  ber  ©übpforte  fte^t  1518  unb  baS  SSnpbcu  oon 
Sim^urg;  am  1521.  97ad^  beni  93ranb  oon  1868  ift  baS  ©(^iff  im 

3nnern  unb  im  3)ad|ftu^l  umgebout  unb  ber  ^nrm  cr^bb*  ttjorben  (bureb  ScinS  unb 
®oImetfcb).  ©airiftel  unb  $rcbpcnturm  finb  neu. 

2) og  Songboug  toar  einfebiffig  unb  fiocbgcbcctt,  oietteid^t  als  breiftbiffige  ®e=“ 
toöIbfir(be  in  3ttJittec«^affcnform  — mit  böb^>^®**^  9Kittclf^iff  ohne  Siebtgaben  — 

geplant;  unb  na^träglicb  mit  Qierüft» 
empören  oerbaut,  an  benen  bic  Slpoftcl 
gemalt  maren.  5luf  jeber  ©eite  brei  geteilte 
SWa^merffenfter  unb  eine  Pforte,  bie  füb» 
liebe  fpi^bogig  mit  auSgeleblter  Saibling, 
bie  nörblidbc  im  ^lacbbogcn  gebceft  mit 
©tabfreujung  im  ©cbcitcl.  2)er  3:urm,  ber 
mitten  oor  ber  Seftmanb  ftebt,  bilbet 
unten  eine  naeb  brei  ©eiten  offene  ^aUc 
mit  imgcgliebcrten  ©pi^bügen  unb  ein- 
facbem  9iippenfrcuägemölbe.  ^arin  bie 
fd^lidbte,  auSgefeblte  ©pi^bogenpforte.  Über 
bem  gcfdbloffenen  ^mciten  @efcbo§  gebt  ber 
2urm  ins  ?lcbtc(f  über  mittelft  ©(brügen, 
benen  eine  ©rffiale  oorgefe^t  ift.  2)ic  ^mci 
3l(btccISgef^offc  baße«  je  öier  jtociteilige 
SKa^merffenfter  als  ©dbaHdffnungen , bie 
oberen  fürder. 

S)cr  fcblanlere  (fdbmälcrc  unb  böbere)  ©bor  b^l  fleofee  breiteilige  ^e^^fier  mit 
abioctbSlwugSrcicbem  SWabmerf  unb  einmal  abgefe^te  ©trcbepfeilcr.  Sin  ber  9lorb:> 
feite  finb  ein  paar  ©cblubftcine  mit  SBoppen  unb  ein  Siippenfragftcin  mit  fcperjböfter 
f^igur  cingelaffen.  ©oldbc  giguren  bienen  im  Innern  je^t  noch  als  ©eloölbanfänge, 
©efant,  glebermauS,  borfenbe  iWenfeben. 

3) cr  Saumeiftcr  beS  ©bocGemölbeS,  ber  bort  auf  einem  ©ibilb  fein  3eitben 
(iflr.  14)  angebradbt  b^t,  ift  na<b  Älemni  mabrfdbeinlicb  ein  ©miinber,  bn  baS  3eidben 
an  ber  J^irdbe  511  Sinba^  ioiebcrfebrt. 

Snnen  ift  über  bem  Sborbogen  bie  alte  ^urmubr  oon  1611  eingefe^t.  ©n 
Dpferbedtenftönber  mit  S^albadbin  am  Gb^^i^eingang  ift  oon  Sl.  ©^men^er  mit  öe» 
nü^ung  alter  fpötgotifeber  ©tüde,  bic  toobl  einem  Jabcrnafcl  angebörten,  bei-gpfteßt. 
©neS  biefer  ©türfe,  ein  ÄapiteHdbcn,  trügt  baS  3cicb^  SaumcifterS  00m  Sb*^*^* 
gemölb. 

®ic  ©laSmalereien  mit  Stifterbilbniffen  auS  bem  limpurgif^en  |>auS  oon  1519, 
1522  unb  1532  finb  leiber  nicht  mebr  ba.  (SJergl.  3eitfcbr.  f.  SBirtenb.  fronten  1859.) 


^ X txT  + 

tfailboTf.  6tabttiTc^(.  Siivpenanfdbe  im  S^or. 


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©ailborj.  1 97 

®(orfen  üon  Sod^monn  1493,  unb  eine  mit  ben  ©Dnnöcliftennomen  in 
gotif^en  9WajiidfcIn  finb  1808  gefc^moljen. 

®rabbenfmäter  (nicij't  imc^  1868  reftnuriert  burc^  91.  ©d^menjer): 

3m  (i^or:  1.  ©c^enf  G^rifto^)[^,  f 1574,  mit  jhjei  grauen  unb  brci  ©öi^n* 
c^en  tior  bcm  Sfrujifij  fniecnb  barge^tcfft  in  Söanbfiguren  uon  falber  Seben^gröfee 
auf  einer  an  ber  9Banb  aufgeljftngten  ©anb= 
fteinplatte.  3m  91uffa^  ^cliefbilb  ber 
.^immelfaf)rt  S^rifti,  fteif;  umrahmt  t»on 
oermorrenem  fRottmerf.  2)ie  .^auptporträt» 
figur  üerjeic^net  in  ben  Dberfd^enfeln. 

2.  ©d)cnf  9llbrec^t,  f 1619,  mit 
©emabliu  unter  bcm  ilrujifij  fniecnb  in 
lebensgroßen  SBonbfiguren,  umrahmt  non 
einer  ^ilafterftellung  mit  reichem  9(r^itrao; 

SBabpen  unb  (üenien.  3m  §luffa0  bie 
brci  biblifd^en  ^aupttugenben.  ©anbftein 
mit  9Uabafter  für  bie  SBappen.  !5)ic 
©enienfiguren,  namentlich  bie  Jütten,  finb 
fchr  manierirt,  mit  übertriebener  9D7imif 
unb  fDZuSfuIatur  luie  am  ©rabmal  SBoIf» 
ftein  in  ßrailshcim. 

Sine  ^Rechnung  öon  1620  (bei 
SRauch  a.  a.  D.)  befagt,  baß  baS  ®enfmal 
etlid^e  3ahre  juoor  üon  griebridj  @rnu 
aus  ^aU  angefangen,  bann  burch 
Rolb  üon  Öhringen  unb  3utob  58ejei 
Don  ^all  fertiggcftcUt  loorben  ift. 

3.  ©^enf  ^einrid)  f 1585  mit 

©cmahlin,  fnicenb  unter  bem  J?ruäifif, 
lebensgroße SCßonbfiguren — bei  ber  fReftau* 
ration  umgebreht  — in  einem  foloffalen 
fRahmengehÖuS  üon  ©öulen,  ©ebÖK  unb 
9luffah;  ber  SBanbaufbau  ift  belebt  bureß 
ßort;atibcn*  unb  3!elatnonen»^iermen  unb 
burch  glitten.  2)ie  fRüdmanb  ift  bureß 
'i^Jilaftcr  in  brei  gelber  geteilt,  bie  äußeren 
gelber  enthalten  SRifchen,  für  bie  ©tatuetten  ber  ßaritoS  unb  gibcS  (einer  älteren 
Zeichnung  nach).  9lm  9luffa^  ift  ®icg  über  5iob  unb  |)öllc  in  fRelief  bar= 

gcftcHt.  9lrabeSfeS  glachornament. 

4.  ®on  einem  ©rabbcnfmal  tuirb  oud^  baS  9?otiürclicf  herrühren,  baS  je^t  in 
ber  Dftmanb  beS  ©h^rS  eingemnuert  ift.  6S  jeigt  im  (Shor  einer  gotifdßen  ilirdje 
fniecnb  um  baS  Ärujifij  üier  fRitter,  einen  ©eiftlichen  unb  acht  gräulein,  in  ber  3:ra^t 
beS  16.  3ahrhunbertS ; bap  bie  9Sal)pen  üon  Siinf)urg  unb  üon  ©cala  (©chenf 
SSilhelm,  t 1552,  unb  ©cniahlin).  5)ie  9lnorbnung  einförmig  unb  ungefchidt.  3m 


198 


C^agftfrci'?.  Cbcramt  (äjailbori. 


Schiff,  an  ber  9Jorbfeite,  ift  je^t  bic  ©rabfci^rift  öon  bem  2>enfmal  bcä  <S^cutcii 
S^riftop^  (f  1515)  eingemouert.  3)aS  bajuge^örige  SJotinrcIief  bcr  üor  bcr 
tönigin  fitieenben  gamilie  ift  iiic^t  me§r  ba.  @6enfolucnig  bic  (uoii  ÜKaud^  a.  q.  D. 
befc^ricbcncn)  2)en!mälcr  bcr  ©d^cnlen  ?llbrcd^t  (f  150G)  unb  ^ubluig  ®corg  (f  1592). 
9llbrc^t  war  mit  feiner  g^niine  abgebUbet  in  ?(nbac^t  ju  ben  SBunben  Sl)rifti,  er 
auf  einem  fiöwen  Inicenb,  im  Slrm  feine  galjne.  Subwig  ©eorgä  ©tanbbilb,  mit 
einer  5al)iie  im  ^Irin,  ftanb  auf  einer  ßonfolc  oor  einer  non  ^Haftern  eingefaßten 
glatte,  Welche  oben  bic  ©rabfd^rift,  unten  ben  fici^entejt  ju  lefen  gab. 

§(uBen  an  ber 
S^ireße  finb  mehrere 
beaebten^Werte  @rab» 
fteine: 

91n  ber  S^orb* 
feite  beä  5^urm§:  fjrau 
?lmig  ©reoin  unb 
j^ram  511  Mengen  geb. 
<2(^enfin  ^u  Simburg, 
ftcifeä  glt^c^rcliefbilb 
in  ganzer  5*9ur  non 
nom , jweitc  ^älftc 
bc^  IG.  Saßr^unbertä. 
$ln  ber  9?orbfcitc  beä 
S^or^:  margret  von 
der  leiter,  beni  und 
vicencz,  cbIcS 
reliefbilb  non  norn, 
SJiitte  IG.  5al)r* 
Rimberts. 

J)aö  fogenannte 

alte  ©cßloß  fte^t  beim  normaligcn  unteren  om  Älo(^er  unb  ßat  ettna^  noii 
bem  ßböffllter  einer  öurg.  ®ier  ^liigcl  umfcbließen  einen  $of  im  SJiercrf,  beffen 
eine  ©de  abgeftumpft  ift.  ®er  gefütterte  ©raben  ift  noeß  auf  brei  ©eiten  erhalten. 
®om  5Jor^of  an  bcr  ©übfeite  eine  Sucfcimauer  gegen  Often  nebft  Pforte.  S8ou  ©üben 
fü^rt  eine  ®rücfe  jur  ©infaßrt;  cbeiifo  War  c^  auf  bcr  S^Jorbfcitc.  ®ie  ©infaßrt  non 
©üben  ift  bic  ältere  unb  urfprünglid)  wobt  einzige,  ©ic  liegt  in  einem  Querbau  5Wifd)en 
jinei  runben  ^anleutürmcben  unb  l)at  neben  fi^  ein  ^förtd;en  für  gußgängcr.  iöeibe 
Pforten  finb  im  ©pipbogen  überwölbt.  Über  ber  ©infa^rt  ift  eine  ©teintafel,  beren 
^nfeßrift*)  befagt,  baß  ©cßcnl  3ll6recßt  ben  9^au  im  Saßre  1482  noHbracßt  ßabe. 
3)arüber  eine  ©tatuette  bc5  Scßmcr^cnSmannciS  ©ßriftu^,  auf  einem  Jtragftcin,  bcr  al§ 
®üfte  cincö  bartlofcn  SUianncö  gebilbet  ift.  Sieben  ber  '.pforte  ift  in  einer  fleinen  f^lai^^ 


*)  Wir  .\lbrecht  herr  zu  limpurg  des  römischen  reiclis  erbscheuk  und  semperfrei  habend 
augefangen  und  vollbracht  diesen  bau  nf  sant  michels  tag  nach  ebristus  gebart  vierzehuhundert 
und  in  dem  LXXXII  jar.  (C'Jt.  120.) 


@ailborf. 


199 


nift^c  bie  .'palbfigut  cincä  SWanncg,  bet  ein  2öapbeii|(^ilb  ^ält,  flad^  nuägc^auen.  9luf 
bem  (Sc^ilb  ift  ©tcinmcbcnlwcdäeug,  bnrüBcr  ftc^t  hans  unker  (?)  von  felb’  (?  kelh’  ?). 


Oiailborf.  €(^(o6l)of  bon  IBeften. 


3)a^  6rbgcid)o&  be3  ©c^Iüffcd  ift  ringsum  majfiü,  bie  oberen  «Stodwedc  au8  Spiegel» 
toerf.  !^et  nörbtic^e  ^lügcl,  nin  5lod)er  b»«»  enthielt  bie  ^errfd^aftlid^cn  SBo^nungen; 


200  ^aflfJ(rci*5.  Cberamt  ©aüborf. 

er  ift  4 ©totfioeifc  ^od);  übrigen^  aiiS  uerfc^icbcncn  3^cilcn  jufammengefebt.  Über 
ber  ©nfa^rt  von  Siorben  ift  eine  bemalte  SBappentafel  mit  Siauinfe^rift  ber 
Oräfin  Sulianc  öon  1660.  ®cr  öftlii^e  ^li'tgel  ift  ein  fd^mäfeier  ®erbinbmig8bau 
mit  (SJoIerie  to^Ionifd)er  Crbniing,  Über  bem  (Eingang  jur  SSenbcItre^bc,  beten 
S^urmge^äiife  im  5RorboftminteI  üorfpvingt,  ift  eine  fiiibfc^c  SBoppentafel  Don  be* 
mattem  3:^on  in  grü^renaiffance»5ormen  mit  ben  Initialen  be^  Sdjenfen  ß^riftopf) 


Slllec  Speichet  in  QSailboif. 

1573.  Stnfjcn  an  ber  Sbrboftede  fte^t  faft  ifoliert  ein  f)o^cr  runber  Xurm,  beffen 
obere  (Stodmerfe  biird^  eine  3a^rSäot)l  über  ber  im  nierten  <3tod  batiert  finb; 
1570.  ®ie  beiben  unteren  ©efdjoffc  mögen  älter  fein.  9tn  ber  Dftfeite  fielet  man 
^od^  über  bem  ©raben  ein  oermauerteö  iKunbbogenpförtd^cn  mit  ^ragfteinen  für  einen 
3ugöng.  ®cr  ©übflügel  cntt)ält  unten  ©taüungen  mit  9iippenfrcujgem5(bcn  auf 
9?unbpfeilern , unb  im  erften  <5tod  gegen  ben  ^of  b^rauS  einen  offenen  ®ang  mit 
^öl5crnen  Säulen  unb  töaluftraben  aiiö  bem  17.  Sabr^unbert.  2)ic  ©übtoeftede 
ift  bureb  ben  abgefebnitten.  licr  SBeftflügel  beftebt  mieberum  aug  3mei 

'Steilen  oon  oerfebiebener  ^öbe.  ©3  finb  Sru^ftein*  unb  9?iegetbauten,  alle  oerpubt, 
nur  ber  ^urm  ni^t. 


©ailborf. 


201 


3m  Snnern  enthalt  bcr 
Siorbfliigcl  fc^ensmerte  5Räume: 
©aal  im  erftcn  ©tocf  mit  brauner 
^clberbcrfc.  @inc  ©tube  in  bcm» 
fcibcn  ©torf  (jc^t  ^uttcrfammer) 
mit  ebenfold^cr  2>ecfe  auf  5ttjci 
ftucfierten  .^ol5fäuten  non  to^fanU 
f(j^cr  ^orm  on^  bem  17.  Sa^r* 
^unbert.  3)ie  fog.  alte  ^anjlei 
mit  Äajfettenbede  ^at  einen  Ofen 
oug  bem  16.  Sn^r^unbert,  beffen 
5tad^eln  biblif(^e  ©efd^ii^ten  toic 
Sotd  ^öd^ter  unb  iöat^feba  im 
Sab  unb  ?tttegorien  ber  fünf  ©inne 
mit  2:iteln  (ber  gtif  u.  f.  m.)  jeigen. 
2!er  obere  ©aal  l)at  nic^t  nur  eine 
gelberbecfe  mit  ©tucfaturen  oon 
f^rüc^ten  u.bergl.,  einen  guBeifernen 
Ofen  mit  bemaltem  ©dienten* 
9Bai)pen  auS  bem  16.  Sa^r^unbert, 
biblif^en  ®ef(^ic^ten  unb  mufijie* 
renben  grauenfiguren,  fonbem  aud) 
gemalte  gcnfterfdjeiben  mit  SBappen 
(oon  Sodann  3)iet^eric^  o, 
berg,  ?)iimberr  ju  Sßiribnrg,  1587 ; 
©cbcnf  ©ra^muö,  Sifc^of  ju  ©tra§* 
bürg,  1561;  eine  oon  1551;  eine 
toeitere  mit  bem  ©t^merjen^mann 
unb  ber  ©c^merjen^mutter). 

hinter  bem  ©djlofe  beim 
©aft^aiiS  5um  ipirfc^  ftept  ein 
f(^öner  ^ruc^tlaften  in  eichenem 
Sliegelroerl. 

35a^  1778  burd^  ben  ©tutt* 
garter  ?lrc^itehen  ^ifd)er  erbaute, 
gräfli^  ^üdlerfd)e  ©d^lop  ift  im 
Sranb  oon  1868  untergegangen 
unb  burt|  einen  9^eubau  erfept. 

2)ie  Silla  beö  ©rafen 
0,  Sentind*2Balbed>öimpnrg  birgt 
jiir  3cit  ben  berühmten  © d)  e n f e n* 
bed^er.  (Ss  ift  ein  $ofal  mit 
3)edel  oon  oergolbetem  unb  email* 
liertem  ©Uber,  58,5  cm  ^)od), 


(Dailboif.  Sc^enfcnbtc^er. 

9)acb  unb  IVnautb,  üuiiftbanbwert. 


202 


^agitfrcie.  Cberamt  (jJaitborf. 


löO  Süt  fc^toci-;  ©efdjcnf  beS  5lai)ere  SOinjimitiau  II.  (nU  3teid)§ » ©cjfd^cjifen 
hjegeii  ber  Strone  ööbmen)  an  ben  9{ei(^§crb)d^eiiten  ü.  Simpitrg  5111* 

eigenen  Ärbnung  1562.  (3nfc{}rift  innen  am  ®edfel.)*)  ^)cr  93ed)er  ift  getrieben 
unb  rot  oergotbet;  bie  2)ede(platte  gegoffen  iiiib  bla^  oergolbct.  2)ag  @mnil  ift 
grün  nnb  blnu.  SJiarten:  nm  oberen  9?anb:  Sefc^aujcic^en  uon  ^ntt,  9)Zcifter« 

jeidjcn  ein  mifgerid^teter  ^öwe;  om  unteren  SRanb;  Üiürnberg  nnb  SKeifterjeid^en 
toie  Siofenberg  9Zr.  1223  (S(;riftob^  fRitter).  fjolgenbe  S)arftcÜiiugen  gieren  in  fein* 
cifeliertem  bag  ®eföß; 

9(n  ber  Oberfläd^e  beS  ^eefeU  brei  SUtebaidonS  mit  je  einer  toeibli^en  ©eftalt 
Qitf  einem  Jriump^Joagen,  ben  ein  begleitet,  in  reicher  ßanbfe^aft  mit  ©eböubcn. 
Xen  erften,  mit  bem  Xoppelabter  gef(^müdten  SSagen  gieren  gtoei  Söloen,  bic  3n* 
faffin  l)ält  in  ber  .^anb  bie  51'rone.  Xen  gmeiten  Siöagen  gie^t  ein  Slefnnt,  melden 

ein  nadter  iJnabe  leitet,  bie  Äriegggerätc,  bie  f^rou  |ält  einen  fcl» 

gmeig.  91nf  bem  britten  oon  eilenbcn  Stoffen  gegogenen  3Sagen  fi^t  äJtineröa  mit 
.^elm  unb  @pecr.  Cben  auf  bem  Xedel  fte^t  ein  ©reif  at«  SBappcn^alter.  ?(uf 
bem  ©c^ilb  ift  ba§  böbmifd^e  SöalJpcn  gemalt  unter  Slriftall. 

5ln  ber  Snnenfeite  beg  XedcI^S  ift  !dot^§  Xrunfent)eit  gef(^ilbert.**)  9(n  ber  oberften 
?tugbau^ung  be3  93ed)er«^  loieberum  in  SÜtebaiHon«  brei  toeibli^e  ®efta(tcn  in  reid^er 
!danbfd)aft.  Xie  erfte,  gang  nadt,  fi^t  auf  einem  ©tein  im  Soffer  unb  beutet  iiod^ 
ber  aufge^enben  <£onne.  Xie  gtoeite,  bie  am  ©oben  ru^t,  l;ölt  brei  Slornä^ren  in 
ber  ^'lanb.  Xie  britte  liegt  in  einer  iJanbfe^aft,  in  ber  9Rab  unb  ®olgen  fte^en. 

Xer  Sinn  biefer  ?lHegorien  ift  o^ne  3'^cifel  ein  l)öfifd)er  ®lüdh)unfd)  gur  Äaifer* 

fronung;  9)tac^t,  f^riebc,  ©eifte^bilbung  unb  Sa^r^eit,  SoI)lftanb,  Olerec^tigfeit  mögen 
boö  neue  9iegiment  gieren  ober  unter  iljm  erblühen.  Sot^ö  Xrunfen^eit  ift  eine  üb(ic|e 
Saniung  oor  llnmöfjigfcit. 

(Sbenba:  Slbenbmabl^leldj  aug  Sd^mibelfelb,  Silber  ocrgolbct,  mit  Sappen  unb 
StamengsSnitialcn  Silent  Sopanng  (f  1608).  S^mudlofc  ^oftienfapfel  oon  Silber, 
1698,  Initialen.  Xrinlbei^er,  Silber  oergolbet,  mit  limpurgifd^en  Sappen.  3^^* 
Sappenfe^eiben  oon  1544,  eine  oon  1575.  Ölbilber:  Sd^euf  Slarl  (f  1631),  beffen 
®ema^lin  SOtario,  ©röfin  0.  Snftell;  ^einrid)  9llbrec^t  (1599—1624),  S?nabenbilbnig. 
griebric^  1609  ebeufo. 

3m  ^arf  fte^en  bie  Steinfiguren  cineg  tniamben  fRitterg  unb  feiner  @emat)(in, 
oon  einem  ©rabbenfmal  in  Sc|mibelfelb , oielleid^t  Sd^eiif  3ol)ann  unb  ®ema()(in 
(f.  Sulgbadj  a.  5^.). 

•)  Rex  Bohemonim  Austriaeque  Princeps  Maximilianns  Bogium  Romani  Imperii  Diadema 
cum  Francofurti  succepisset  in  die  Andreae  Auno  1562  Hoc  Poculo  Do.  Chriatophorum  Lim- 
purgensem  Imperiique  Romani  Haereditarium  Pincernam  donavit  aetatia  suae  aniio  32. 
aug  ber  Slaufen$eit  berrübrenbe  Sebenfenomt  bca  ^paufe^  Simpurg  ift  in  ber  ©otbenen  ®ullc 
ancrfaniit,  jeboeb  at§  3?ice»?tmt  unb  2cben  uon  ber  Ärone  ©öbmen  at§  bem  'Jtei^««(Srjjcbcn{enomt. 
ÄO  ift  e§  bis  ium  ^töfeben  bei  ajiunnclftammel  uon  bem  Senior  bei  bei  ben  römifdben 

Äönigl*  unb  ilaiferfrünungen  anlgenbt  luorben.  Xer  Sebenf  bcbielt  ben  Jlrönunglbeeber , fomie 
ein  9iof},  bal  ibm  jnm  öffcntli<ben  Slufjng  mit  bem  5)etber  geftcUt  nnirbe,  o(l  @abe  bei  @rif^enlen. 
C^rbfllten  ift  fonft  teiner  uon  ben  ilrönnnglbecbern ; aueb  teiuel  uon  ben  ilriftollqldfern,  bie  feit  1636 
bafnr  bienten  (^Irejeber  I,  S.  111  ff.). 

*•)  Rex  Lot  ift  beigefdjrieben. 


203 


^fc6ac^. 

^farrborf  am  gleichnamigen  Sach  in  einer  @in[enfung  ber  |)0(hebene  jtüiichen 
Sein  unb  Stocher.  <Schlocibi|chc  Seoölfening.  3)aS  !I)orf  fommt  1359  ooii  ben  ®rnfen 
0.  Dttingen  an  bie  |jerren  ü.  Sfiedhberg,  1586  an  bie  0chenfen  o.  fiimburg.  Säuern* 
gericht  1481.  35a^  ^atronat  ber  SÜrchc  h«tte  fthon  [eit  1380  ßimpurg.  ©ie  ge* 
hörte  5um  Siötum  oon  ?tng§6urg.  3!itelheiliger  toar  Sohanneg  b. 

2)ie  Stirne  [teht  am  9lbhang  inmitten  be§  S)orfg,  it)r  Eingang  be[ihattet  üon 
einer  fchünen  @[^e.  ©bötgotijcher  Sau  oom  (Snbe  be§  15.  3ahrh“nbertä,  mit  ÜJ?a&* 
merl[en[tern ; ber  Shor  ftem* 
getoölbt  mit  figurierten 
©dhlufefteinen  (Sruftbilber 
ber  SWuttergotteS  unb  ber 
beiben  Sohanneö , smei 
©chilbe  oon  einem  Sngel 
geholten).  ?tu  ber  9?orb» 
feite  ift  eine  romanifchc 
'Pforte  beibehalten.  2)a« 
llntergefchob  beö  ^urm^, 
jebt  ©ofriftci,  früher  mahr* 
fcheiiili^  ®hor,  hat  ein  ^on* 
nengemölb  unb  fchtichteS  ro« 
manifchesi  Äämpfergefimei.*) 

Son  Silbmerfen  finb  erhol» 
teil : ber  ©chrein  beiS  ^aupt* 
altarS  mit  ben  lebensgroßen 
©tatuen  ber  oon  ©ngelchcn 
gefrönten  SWnttergotteS  unb 
ber  beiben  SohanneS ; im 
oberen  ©ehöufe  Heinere 
©ruppe  ber  Slrönung  SWariö 
unb  @ngel  mit  ben  ßeibenS» 
loerf^eugen;  lauter  Oorjiig* 
liehe  fpötgotifche  ©chniße* 
reien.  2)ie  ^lügel  mit  ®e» 

mölben  3cHblomS  (innen  9Koriä  Serfiinbigung  unb  ^eimfuchung;  aufeen  bie  beiben 
Johannes)  unb  bie  Sorberfeite  ber  ^rebeHa  (oier  Slirchenoäter)  finb  in  ber  ®e» 
mölbegalerie  ju  ©tuttgort,  bie  JRiief feite  ber  i|?rebella  (©^meibtu^  mit  bem  Slntli^ 
©hrifti)  ini  Serliner  IDiufeum  (606  A).  (Sine  ®gge  unb  eine  ^flugfchar,  bie  als 
SSappen  am  ?lltarfchrein  angebracht  finb,  bemeifen,  bab  berfetbe  oon  ber  Säuern* 
fchaft  geftiftet  mar.**)  3m  (Shor  ein  ©afromentSgchöuS,  im  JJreiecf  ouS  ber  SBanb 
oorfragenb  mit  reicher  Krönung,  ©teinmeßjeichen  (iltr.  15).  (Sin  einfa^ereS  SEßanb» 


*)  ^rej^er  )'at)  am  2urm  ben  l^üd)anfttti  eines  früheren  Schiffs. 

**)  (fin  paar  anbere  ^tnffähe,  non  Seitenaltären,  finb  feit  'ßrefcher  nbhnnben  ßetommen. 


204 


3agülveie.  Dberamt  ©ailborj. 


tabernafcl  ift  in  bcc  ©afriftci.  5m  ßfjocbogcn  ^ängt  ein  iltnjifiy  mit  «Stiftung^» 
inf^rift  uon  1676.  2)ic  ©ofriftei  enthält  goti)c^e  Sönnbmotereien  nuö  ber  ^offion 
(S^ril'ti,  nm  OJctoblb  ba§  SScltgerid^t.  Daä  ©eflii^l  im  S^or  ift  Jiod)  mitteloitertid). 
S5on  ben  (Sloden  Ijat  bic  grofjc  bie  9Kinu^feIum)c^rift:  osanna  heis  ich.  in  unser 
fraiien  er  leut  ich.  bernhart  lachaman  gos  mich.  1493.  ^ic  beiben  onberen 
finb  uon  5.  3BieIanb  in  Ulm  gegoffen  1841  nnb  1870. 

©öbcnlod)  bei  bem  gleid^nnmigen  öod)  ift  eine  natiirlid)c  öö^le.  ©n 
golbeneö  JRegenbogenfdiüffel^en  fei  bort  gefunben  morben. 

^ufenöerf  mit  ^ro^aCtöcrf  a.  <Äocßer. 
ifJfnrrborf  in  einem  eeitent^älc^en  beg  .^oc^er§.  1091  genannt  Ubenborf 

(mie  bag  gegenüberlicgcnbe  heutige  Cttenborf).  Sunng.  .Slirdie,  einft  jum  t)I.  Slilinn; 
fpQtgotifd^er  58au,  reftauriert  uon  SDoImetfd)  (1875),  mit  nitoi  SWa^tuerffenftem  unb 
Pforten.  9ln  ber  ©übfeite  5nfc^rift  in  JKenaiffancebud^ftaben:  In  dem  Stain  ist 
mehr  geschritft;  baneben  auf  einer  iHotte:  1545  (?).  ?IB  man  1816  ober  17  nad)= 
fud)te,  füll  fic^  nur  ein  gelub^nlic^e^  ®IÖ§d§en  mit  uermobevtem  5nbalt  gefunben 
^aben.  3n  ber  Slirdje  luaren  früher  brei  ©cmölbe:  ©ünbenfaü,  ^aiife  Stirifti,  ?lbenb- 
mapl;  eine  gemalte  genfterfc^cibe  mit  5nfd)rift:  Wandelbar  greflin  . . . gehör, 
greftin  von  Hohenloe;  unb  eine  ^öljeme  ©ebenftafel  für  ben  erften  cuangelifc^en 
^rebiger  8turmforb.  9?on  ben  brei  ©loden  l)at  eine  in  SJZinugteln  biefe  Umfe^rift: 
ihesus  nazarenus  rex  jiideorum  bernhard  lachaman  gos  mich  1511.  ^a§  2)orf 
tuar  feit  1357  limpurgifd),  5ur  !ikfte  önd^t)orn  gehörig,  bie  ißfarrei  bi^  1669 
fomburgifdj. 

2)er 'Isweiler  ©rofealtborf  l;at  ein  altf§  51ird)Iein  511m  ^l.  9)?artin,  bag  ehe* 
ma(g  bem  Sl'Iofter  51omburg  jugeliörte.  .^erren  uon  ?tltborf  fommen  1091  in  einer 
0d)enfunggnrtunbe  biefeg  Älofterg  uor.  1374  finb  ©ro^*  unb  5Uein'9lltborf  lim* 
purgif(^.  S)Qg  Äird^Iein  ift  ein  fpätgotifc^er  ®an  mit  SH^ajjiuerffenftern  nnb  Pforte. 
■iHm  Sang^aug  ©puren  eineg  frül;cren  niebriger  luar.  ®rettcrbcdc 

uon  1498  (3Q^Iinf(^r.)  mit  Soppen  uon  Slomburg  unb  Simpurg,  bic  Seiften  bunt 
genuiftert.  g-Iiefen.  SUeiner  9lltarfd)rcin  mit  SDiuttergottegftatuctte  unb  gemalten 
fjlügeln  (innen  ©t.  SRorgarctc  unb  5ob‘in»c«  aufjeu  ^erfünbiguug)  aug  ber 
lllmer  ©d^ulc;  jept  in  ber  ^(Itertümerfnmmlung  ju  ©tuttgart.  Sbenbabin  fnm  ein 
tlcineg  fpätgotifdjcg  ©c^nibbilb  ©t.  ^oulug’  unb  ebenfolc^  ein  ftrujifii'bilb  mit  5)ia* 
bem.  tS^orftülile  1715  erneuert.  ©loden:  1)  zu  gottes  lob  und  dinst  gehör  ich. 
christoff  glockengiesser  zu  nurmberg  gos  mich.  amen.  Sinnenfranj  unb  ©pig- 
bogenfrieg;  ©loden  unb  ein  @ngeI§fÖpfd;en  alg  ^renuuugg^eic^cn.  2)  3hJci  t’cr* 
fdjiebene  Sleliefbilber  ber  Sialuariengruppe;  am  ^hranj  breimal  eine  ©d^riftrolle  mit: 
w m c 8 in  fpätgotifdjcn  9)?inugfeln. 

^teßtenßerg  mit  ^TitteCrot^. 

®ag  ipfarrborf  % (uor  1872  55id)berg)  liegt  am  f^wfl  beg  gic^tbergg  unb  im  SC^at 
ber  9iot^.  3)ag  ©djlofs  33ppperg  auf  biefem  93erg  luirb  1321  Uon  ©ngel^arb  u.  Seiug* 
berg  an  Sürttemberg  uerpiänbet.  ®ic  Pfarrei  jum  1)1.  Sliltan  mag  fd^on  in  ber 
Jlarolingeräeit  on  bag  Älofter  äJZurrbnrbt  gefommen  fein.  5m  14.  5a^rl)unbert  tarn 


i^c^tenberg  mit  'Diittelrot^. 


205 


bcr  Drt  mit  bcr  ®urg  SRötcnberg  jum  größten  ^eil  an  SimVitrg,  bo^  jpäter  ^ier 
ein  ?lmt  unterhielt.  2)ic  enang.  ^focrlirdhe  ift  1832  erbaut  nn  @teßc  einer  mittel» 
alterlichen,  beren  öeieftigung  unb  ?lu§ftattuug  ^rej^er  bejehrieben  h^t.*)  <Sic  ent^ätt 


10.S/J 


SUttelvotl).  fftliairirc^e. 


nur  ein  altes  ®cn!nial:  bie  höläcnic  ©ebenftafel  für  ben  Äan^Ieirat  2.  3.  üBeißenfec 
(t  1746)  mit  öruftbilb,  'fönppen  unb  ©enien,  üon  3oh-  3af.  3hle  öon  Solingen. 

2)er  SSeiter  üDiittelrotl;  lam  mit  ber  SSefte  fHötenbevg  üon  ben  ^adfen  an 
2impurg,  ein  2eil  auch  an  SBeinsberg. 


*)  ?tuf  bem  Stirdjtiirm  tag  noct)  5u  'l>rejd)cr3  3«it  eine  öaetenbüebfe. 


200 


Cbcramt  ©ailborf. 


itird^lcin  5«ni  ®eorg,  ctjiing.  gilial  üon  gid^tenberg,  einfc^iffig  mit 
ö^ttici^cm  ^urmd^or,  romaiiifd^e  ^dle;  eine  '»Pforte  an  bei*  ©übfeite  bce  ©c^iffs 
trägt  einen  mie  eine  ®ogenfüHung  bebnnbellen  Sturjftein  mit  fd^mac^erbabenem  ^Rreitj. 
I)er  2:urmc^or  ^nt  einen  runben  nicberen  ©ingangSbogen  unb  ein  9?unbbogenfenfterd^en 
gegen  Often.  jDa§  ©etoölbe  be§  ©i)or^  ift  gotifd^  ber  3cit  nm  1400,  mit  Äreuj- 
ribpen  auf  boUjgonen  Äragfteinen,  bie  ©tirnbögen  runb.  5)ag  ©d)iff  ift  flac^gcbecft, 
mit  geid^ni^ten  Cuerbalfen.  ?(m  ®oben  einige  ^liefen  nn§  bem  15.  Sai)rbmibect, 
5)n8  5fird^lein  ift  1896  restauriert  morben.  ?(uf  bem  Slltarberb,  ber  noc^  alt  ift  unb 
bobl  aufgemauert,  ftetjt  ein  ©cfivein  mit  ber  SabreSjabi  1499,  au§  ber  Ulmer  ©d)ule. 
©r  entbalt  brei  baii>Ifbcnggrofte  lü(^tig  gefdbnibte  ©tatuetten  mit  ben  llnterfcbriften : 
Sanct’  jeorius.  o sancta  niaria  inate’  dei  misere’  mei.  set  steffanus.  5tuf  bem 
©tf)rein  ftebt  ein  fReiterfigürdben  beg  t^^eurg  alg  3)radbentöterg.  S)ie  iprcbellü 
j^eigt  gemalt  ©b’^'ftwS  u*>b  bie  nier  ©nangeliften ; bie  glügel  außen  bie  SSerfünbigung, 
innen  ben  Äinbermorb  ju  ißetblebem.  ?)ie  ©uangeliften  außer  3obanneg  trogen  bie 
Äleibnng  beg  15.  Sabrbunbertg.  ^)ie  3?crfiinbigung  ift  lieblich,  üerborben.  2)er 
5^nbeniiorb  febr  labm.  5luf  bem  linfen  erfdjeint  ^erobeg  neben  einer  ©nippe 

üon  ©cbergen,  einer  93?utter  unb  jmei  Slinbem;  auf  bem  anberen  g^ügel  micberurn 
eine  foldje  ©ruppe,  barunter  ein  ©cberge,  ber  üon  SRitlcib  erfafjt  f^eint. 

©in  ©eföß  mit  ©eluebreften  unb  S^ruebftüden  eincg  ©iegelg  aug  bem  9lltar 
ift  in  ber  filtert.» ©amml.  511  ©tuttgart.  3ln  ber  linfen  2Sanb  im  ©b*^’^  (über= 
matteg)  3BanbgemäIbc  ang  bem  15.  Sabrbunbert,  ©teinigung  beg  ©tepbanug.  2auf» 
ftönber  Don  1764.  9tlteg  unbebeutenbeg  ^nlt.  SSon  ben  ©locfen  b^t  bie  größere 
am  ^alg  eine  3Rinugfel*Umfdbrift  beg  ©ngelggru^eg  mit  ©locfen  alg  Slrennungg' 
jeidben,  3ittnenfranj  unb  Sogenfrieg;  15.  Sabrbunbert.  3)ic  tleinere  aud;  am  .^alg 
bie  9?mnen  ber  ©uangeliften  in  SJfajugfeln  beg  14.  3abrbunbertg. 

5luf  roalbigem  SBergrüefen  rei^tg  ber  fRotl)  ftanb  über  'JRittclrotb  bie  S3urg 
fRötenberg  ober  ^obenrotb,  bie  im  3obre  1338  öon  einem  ber  fangen  ».  SRofen» 
ftein  an  Simpurg  oerfauft  morben  ift.  ®ie  ©riinber  maren,  mie  eg  febeint,  freie  ;^crren, 
bie  um  1100  uorfommen,  oielleicbt  eing  mit  ben  ^oden.  97ocb  Rotier  ©bronifen 
märe  fic  im  ©täbtefrieg  üon  ben  ©täbtcni  im  SSerein  mit  ©mgelbarb  ü.  i^obenbaufen 
alg  ©cumltboten  5tönig  SBcnjelg  jerftört  morben.  1406  tuirb  fic  mit  Strangberg 
üon  ben  ©djenfen  bei  Murpfalj  lebenbor  gemod)t.  Seßt  ragt  aug  bem  bob^n 
Öiu^enUmlb  faum  noch  ber  ©tiimpf  beg  93erd)fritg,  9tötcrturm  genannt,  ber  mit 
einer  ©eitcnlönge  üon  9,7  m im  Cuabrot  aug  großen  33udelquabern  üon  ©aub* 
ftein  aufgefiibrt  ift.  S)ie  9i'unbbogcnpfortc  ift  an  ber  Dftfeite  in  ber  üblichen  iieitcr* 
höbe  angebrad)t.  Unter  ber  ©djmellc  finb  jtüci  Salleulödier  für  ben  Slugtritt.  Sin 
ber  meftlichen  unb  fnblidjen  ©eite  finb  einige  fdblißförmige  Schorten.  2)ag  Snnere 
jeigt  brei  SRaucrabfäße,  auf  benen  öalfenböben  logen.  fRomanifche  Steinmeßjcidben.*) 
5Ricbt  minber  inerfmürbig  finb  bie  ©rbloerfe,  bereu  Stnlage  an  bie  Öefeftigungen  am 
Süertbal  bei  Skl^bdm  erinnert,  ü^rei  93urftel  bddereinanber  erbeben  ficb  auf  bem 

*)  Sic  Stcinmc^jcicbcn , bic  man  oorjüali^  im  :^<mcrn  finbft,  iingefiibr  12  ücrf^iebenc 
'JJlarfcn,  finb  febon  oon  ^anfdmann  (Slcmcig,  mic  roeit  ber  'Jtömer  'JWoebt  u.  f.  m.)  unb  non 
i3ref^cr  abflcbilbct  worben,  weil  ber  Surm  ibnen  für  einen  fRömerbnn  gaU;  bann  wieber,  mit 
riebtifler  (?r!(nrnng,  in  ber  Cbcraint'^beitbreibunfl. 


Wemcinbe  r^den^ojen.  ©etfcctjftofen.  WjAiPcnb. 


207 


®ergrücfcu,  burc^  macf)ti9e  — biö  G,5  m tiefe  imb  blö  19  m breite  — ©räben 
getrennt.  2)?r  Dorbere  (tneftlid^e)  ()nt  üorn  ©puren  eine^  auf  bem  mittleren 

ftebt  am  2Be[tranb  ber  3:urm,  gegen  97orb  unb  ©üben  ift  ipm  je  nod)  ein  ©raben 
unb  Süßall  uorgelegt.  2)er  britte  pat  auc^  an  ber  Djtjeite  noci^  einen  ©raben  unb 
an  beiben  5*^onten  einen  9tanbmntl. 

91uf  ber  ©pipe  bcg>  jioifcpen  bem  ®latten*  unb  bem  9?aupen*3Qinbad)  pin» 
geftredten  ©tauffenbergS,  gegenüber  ^id)tenberg,  ftonb  mopl  eine  9Hirg,  baS  „alte 
©cplöBlc".  ift  eine  eirunbe  (^löcpe,  burep  cineii  jum  Seil  in  ben  gclö  gebroepenen 
©raben  uom  ®ergrüden  abgefdpnitten.  ^ie  föurg  beperrfepte  niept  nur  ba§  2pal 
beg  fRaupenjainbaepg,  jonbent  bedte  auep  eine  über  ben  i^ergrüden  jiepenbe  alte 
©trape  uon  per.  ©efcpicptli^e  9Zacprid)ten  feplcn. 

^emein6e 

®a«  pü(pgelegene  Äirdjborf  ^r.  ift  alttoürttcmbcrgifcp  oom  5^:lDftcr  2orcp  per, 
an  bog  eö  roopl  fepon  öou  ben  ©taufern  »ergabt  luar.  J)ie  Jilircpe,  einft  ju  ©t.  97itoIau§, 
feit  1537  eoangelifcp,  pat  nid;!!?  911tertümlicpc§ ; fie  ift  naep  bem  breifjigjöprigen  Ärieg 
neu  auf  gebaut,  ber  3^urm  1743.  91udj  bie  ©lodeu  finb  neueren  j!atum§. 

®ie  ©cputglode  in  9RitteIbronn  pat  bie  ?luffdprift  (in  äJ^nju^feln):  f Rodo- 
ricus.  Borgia,  eps.  Ports.  R.  E.  Vicecancellari.  f Anno  Salutis  MCCCCLXXXI. 
(fRüborigo  ©orgia,  bet  nacpmalige  ^apft  91Iejanber  — ©erghjerf  1596  u.  1784  ff. 

^eiferts^ofen  (l085  (ßifcibrecptcspufen). 

fPfaaborf  in  ben  ßimpurger  ©ergen.  S)er  ilircpenfa^  fom  fdjon  im  11.  3opr» 
punbert  an  bag  Äloftcr  5?omburg.  ©on  ben  ©dienten  mürbe  bie  9ieformation  ein» 
gefüprt  unb  trop  einem  ©emaltftreicp  beg  ©ifdjofg  »on  SBür^burg  1587  aufreept 
erpalten. 

S)ie  5lir(pe  ift  1626  mieber  aufgebaut;  1877  »erfepönert. 

3ln  ben  abgegangenen  Drt  Siuräig  (1085)  erinnert  bie  fTpeuerjer  ©ägmüple. 

^rcßn?eit6. 

fPfarrborf  auf  bem  SBeljpeimer  SBalb.  2)ic  cuang.  .fttrd)e  ift  (an  ©teile  ber 
erften  öon  1758)  nadp  einem  Sranb  1861 — 63  »on  Seiiig  erbaut  in  gotifepem  ©til. 

31m  ©irfpof  ober  ©ürgpof  ift  ber  ©nge  natp  eine  Surg  geftanben.  ©eelacp 
ift  ber  Drt  be»  alten  ©auemgerieptg  ber  ©iebenjepner,  bag  an  bie  »on  Smmer» 
mann  gefcpilberten  mcftfölifcpeu  f^r^ioeri^te  erinnert.  SDer  „©erid)tgmafen“  ift  füblicp 
»om  Drt  gegen  SRarbenpeim  poep  unb  frei  gelegen.  |>ier  ftanb  auep  ber  ©algen 
unb  bag  9iab.  3!)er  jüngfte  ©cpbffe  mupte  9?ad)ridjter  fein.  9tacp  Oollsogener  ^''in- 
rieptung  marf  er  bie  j^anbfepupe  pinter  fid)  unb  mar  mieber  epriidj. 

3m  fßfarrmeiler  ©d;led)tbodj  ftept  eine  fotp.  Äirdje  jum  pl.  31nbreag,  ur» 
fprünglidj  ein  einfa^er  gotifeper  Sbapellenbau,  1618  ocrönbert,  1871  mieber  umgebaut 
(1850  sur  ffjfarrtircpe  erpoben).  91m  .fiodjaltar  finb  9tefte  eineg  alten  3lltarfcpreing 
oermeubet. 


20H 


■^agftfrci'?.  Cbcrunit  (Saitborf. 


an  6er  ’^olß. 

'^^farrborf.  §lUfoinburgif^.  SSon  1548  nb  cöQiigeIif(^ , giUal  Don  Oberrot^; 
imd^  1670  lüieber  fat^otifdj  geiuocben  burc^  iloniburg  unb  Söüräburg,  ®ie  Äirc^e 
5um  i)l  2)2id)nel  luurbe  um  1700  tiom  Momburger  i^efnn  .'pcinrid^  ÖJraf  öon  Dftein 
gegrünbct,  angebüd)  o(g  ^ou^fnpctle  feiner  ©ommerluo^nung , 1770  umgebaut,  mit 
^fairmo^uung  im  ©rbgefi^o^,  eublid^  1877  abermals,  olö  reine«  Äird^engcbäube  in 
romanifdjem  ®til.  — 25er  ®ergjug  fiibmeftlic^  öom  Drt  Reifet  ^S^anjc.  S3eim 
38ciler  ©tielberg  auf  mnibiger  '3crgfpi^e  ftef)t  eine  fteine  gelbfapette  üon  1780. 

Raufen  un6  ^eerßevg. 

^5ic  l^alfirdje  mürbe  1819  abgebrod^en.  35ie  ^pfarrei  mar  nac§  ber  9tefor» 
mation  mit  ©uljbac^  ücreiiiigt,  ?luf  bem  ^eerberg  im  ©attel  tior  Slran^berg 
liegt  febr  anmutig,  öon  fiinbcn  umfc^attct,  bie  ehemalige  2Ballfo^rt§fird)e  @t.  SKaria, 
jc^t  eoangelifc^e  ^förrlird^e.*)  35ic  ^tapelle  Derbanh  i^rcn  llrfprung  ma^rfd^einlidj  ber 
nat)cn  9?urg  5fran§berg.  ®cr  ®au  ift  ju  Anfang  be§  15.  oa^rl)unbcrt^  errid^tet. 

l!cr  2;urm  1870  erneuert,  baS  übrige  1892  reftauriert.  Über  bem  3Öeftportal  ift 
eine  Sauinjdjrift,  bcren  Sa^rja^l  früher  1400  gelcfen  mürbe  (DÜ8.).  Über  ber 

■ijSforte  jur  fiibli^en  SJebenfopelle  finb  bie  ^(llianjmappen  üon  Stmpurg*30Zontfort 
(©c^enf  Äonrab,  f 1482)  unb  öimpurg*Ötingen  (©d)enf  ?llbrcdjt,  f 1506)  ein» 
ge()anen.  25ie  ilird;e  ift  einfdjiffig  mit  breifeitig  gefd^loffeuem  S^or.  S^örblid)  am 

S^or  fte^t  ber  3:urm,  beffcn  llntergefc^ofe  eine  ffapelle  bilbet.  ©üblid}  ift  cinc5tapcne 
angebaut,  bie  fic^  nac^  bem  (S^or  in  l^ol)em  ©pipbogcn  öffnet,  l^ie  2!urmlapelle 
^at  ein  fd^öneä  9Uppcn=©terngemölbe  auf  ilonfolen.  Sl)or  unb  Slapcllcn  l)nben  fpiit« 
gotifdt)e  SOiafimcrffenfter.  ©dilid^te  fpipbogige  Pforten.  25ie  eine  ©lode  ^at  bie 

llmfdjrift;  hilf  ihesus  und  maria,  bernhard  lacliaman  gos  mich.  1457. 

llon  jmei  fteinernen  ^^oftamentcn,  bie  ang  bem  Siiered  in^  ?ld)ted  übergefii^rt 
unb  mit  iüZafimerf  üerjiert  finb,  bient  baä  eine  jcbt  aU  Dpfcrftod;  bal  anbere  fteljt 
im  Pfarrgarten.  91n  biefcm  fiel)en  §mci  ©teinmepäcidjen  (9Jr.  16.  17)  unb  1406; 
am  Dpferftod  miebernm  ba^felbc  17). 

25er  ?Iltarfd;rein  mit  ben  ©emälben  ift  je^t  in  ©tnttgart  (fÖhifenm 

üatcri.  filtert.),  bie  ©djrein  in  Untergröningen  (fat^.  ^firdje).  25er 

©d)rein  ift  bejeidinet  mit  bem  9lHiauämappen  ©d)ent  ^llbrcc^t^  unb  ber  5nfd)rift: 
baig  mcrl  l;at  gemadit  bartljolme  3eitblom  maller  ju  nim  1457,  fomie  bem  ©ilbni§ 
beS  aiieifter^^.  2)ic  ©tatnen  beS  ©d)rein^  ftellen  bie  älOittcrgotteö  auf  ber  3)?onbfid)el, 
©t.  ttaUjorina  unb  ©t.  iSarbara  bar.  X^ie  f^lügelbilbcr  auf?en  bie  58erfnnbiguug, 
innen  ßlirifti  ©eburt  unb  Xarftellnng  im  Xempel.  31n  ber  Prcbella  ber  ©rlöfer  mit 
ben  3'yblfboten,  '31n  ber  9?iidfeite  berfelben  ^mei  ©ngel  mit  bem  ©c|mcif}tud).  Xar= 
über  an  ber  9iiidfeite  beä  ©djreing  grün  in  grün  gemalte^  Sanbmert  unb  an^  einem 
iölnmenfeld^  l;eran§mad)fcnb  ba^  ^ilb  beä  ülZeifterä.  |)ier  ift  9fame  für 

bie  ilunftgefi^ic^te  entbedt  morben  unb  jmar  burd)  3Suftinu§  Serner.  Xog  munber^^ 

*)  'Jtod)  1610  nmfjtc  bic  ügaUfabi't  babiu  nerbolen  werben.  Xic  Kroaten  haben  ba§  ©naben- 
btlb  nnb  ben  9Utarj(brein  nerjehont,  wahvenb  fie  bie  AlapcUe  plünberten.  (Ciö.) 


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tl\abaUct>6tatuettL‘  bei  Wutteigottes  aus  ber  ^ffiaOfabttetirc^e  auf  bem  ^eerbers,  jebt  im  »erner^aub  ju  «frtitbberg. 


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’iüMcficlbarf)  au  bcr 


209 


t^ätigc  9Karicn6iIb  Don  ?Ua6aftcr  ^at  Suftimig  Äcniet  184G  in  Dbcriont^cim  crfmift. 
fte^t  noc^  im  Äerncr^ouä  ju  3Beinä6erg.  6in  ©InSgemölbc  mit  ber  5i9“i^ 
önrbnra  befinbet  fic^  jc^t  im  ?lltcrtümer»3)?uicum  51t  (Stuttgart. 

Der  ÄranSberg  (1215  ®^ronc^e?perc^)  loirb  an  brei  ©eiten  üom  5?o(^er  bc» 
jpült,  ®on  ber  ®urg  ift  ba§  (Srbmerf,  ein  getoaltiger  ®raben,  meld^er  53or*  unb 
^auptburg  f^eibet  unb  fi^  um  bie  lepterc  alS  tteinerer  Stinggraben  fortfe^t,  unb  an» 
fe^nlic^eS  SKauerluerf  erholten ; üome^mlij^  an  ber  ®ergfcite  ein  ©tiuf  ber  Sc^itbmauer 
oug  ®ucfelquabem  unb  baran  anfto^enb  eine  SRauer  mit  rei^profiliertem  5?Ieebogenfrieö 
unb  jroei  D^ür»  ober  genfterbögen.  grünere  93ef(^reibungen  oerjei^nen  einen  Durm. 

?(u§  ber  ®efd^ic^te 
ber  53urg  i[t  nur  belannt, 
ba^  fie  anfänglich  ©i^ 
ftaufifcher  SDMnifterialen, 

1357  oon  ben  Orafen 
oon  Dttingen  famt  ber 
33efte  Su(hf)orn  an  bie 
©chenfeu  oon  Simpurg 
oerfauft,  1406  mit  fRöten» 
berg  ber  5lurpfa(5  lehen» 
bar  gemad^t  unb  ba^  fie 
im  ©täbtefrieg  jerftört 
loorben  ift. 

3m  SSeiler  28  en* 
gen  f)ü^>ft^c  ®alIcnt)äu-= 
fer;  eineS  oon  1713. 

■gßic^efßac^  an  6er 

^tfa. 

^forrborf  am  f^ufi 

ber  ju  ben  Simpnrger  Sergen  gehörigen  Silj.  Die  ^^farrei  gehörte  ju  ben  ©tiftungg» 
gütern  oon  Äomburg,  fpäter  loar  ba§  fßatronat  bei  ^ohenlohc  unb  Simpurg.  Die 
©nmbherrfchaft  fam  nach  öon  Sllmangen  u.  a.  an  Simpurg  unb  beffen 

Arbeit  SöUjenftein»Sßertheim=greubenberg. 

Die  eoang.  ^farrtirche  5um  hi-  äRiihaet  am  oberen  (5nbe  beS  Drtg  ftammt 
mit  bem  Durmdhor  ou«  bem  13.  unb  mit  bem  ©chiff  au§  bem  15. 
2RinudfeI*3ufchrift  an  ber  fRorbtoeftedfe : anno  domini  1492  in  die  . . . primus 
lapis  positus  est.  Die  3Qhl  1599  über  ber  SSeftpforte  5eigt  eine  Verlängerung  an, 
bie  bog  ©chiff.  nadh  bem  31bbruch  ber  ilapeße  in  ^irfdhfelben  erfuhr.  Unter  bem 
Dadh  beg  ©dhiffg  an  ber  mefili^en  Durmtoanb  finb  jmei  ältere  ©iebelanfä^e  ficht» 
bor,  ber  obere  mit  gotifchem  f^irftfreuj.  Der  Durm  bilbet  im  Unterftoef  ben  ©hör 
mit  einem  9?ippentreu5gemö(b  im  Überganggftil.  Die  91ippen  einfadh  abgefaft;  ber 
tIcine  ©chluhftein  oerjiert  mit  einer  Siofette.  Von  ben  6cf»Stonfolen  finb  jmei  erhalten 
in  ber  fjonn  oon  Slätterfopitellen.  3n  ber  Dftmanb  ift  ein  eingef^rägteg  9Runb» 
bogenfenfter,  in  ber  ©übtoanb  ein  fpätgotif^eg  ©pi^bogenfenfter,  benjenigen  beg  ©dhiffg 

9auIuS,  StnCmfilci  au>  Oaittembtrg.  (tagftfreil.  14 


Xuine  oon  Surg  ihranCberg. 


au  bcr  ^M(v 


209 


t^ätigc  äKarienbilb  Oon  ^Uaboftec  ^at  ^uftinng  fi'cnter  184G  in  Dberfont^eim  crfouft. 
[tc^t  noc^  im  Sl'crncr^auä  ju  SBeinäbcrg.  (Sin  ®In§gemälbc  mit  ber  Jigiir  bcr 
öarbara  befinbet  fid)  je^t  im  3ntcrtümer»9}ht)eum  jii  Stuttgart. 

I)cr  5?rangbetg  (1215  S^ron^e^perd^)  wirb  an  brei  ©eiten  nom  Äoc^cr  be- 
spült. ®on  ber  ®urg  i)'t  baä  (Srbmerf,  ein  gehjultiger  ©rnben,  metc^er  S?or*  unb 
^auptbnrg  f^eibet  unb  fic^  um  bie  leptere  oU  fleinerer  Siinggroben  fort[e^t,  unb  an» 
fepnlic^eg  9JZauertuerf  erhalten;  öonte^mtic^  an  ber  ®ergfcite  ein  ©tücf  ber  ©c^ilbmauer 
ou«  Sudelquabem  unb  barait  anftofecnb  eine  SWauer  mit  reic^profiliertem  5HeebagenfrieS 
unb  jmei  2:^ür»  ober  gen[terbögen.  grünere  Sefd^reibungen  oerjeic^nen  einen  ^urm. 

?lu3  ber  ©efd^ic^te 
ber  ®urg  ift  nur  betannt, 
ba^  fie  anfÖnglid^  ©i^ 
ftaufi)dt)er  ajfinifterialcn, 

1357  oon  ben  ©rafen 
üon  Dttingen  )amt  ber 
Jßefte  8uc^f|orn  an  bie 
©(Renten  Don  Simpurg 
ücrfauft,  1406  mit  5Röten» 
berg  ber  ihirpfat^  le^en» 
bar  gemacht  unb  ba§  fie 
im  ©töbtcfrieg  jerftört 
toorben  ift. 

3m  SSeiter  53  en» 
gen  tjübfc^e  53alfcnt)äu< 
fer;  eine§  Don  1713. 

^tc^eCßac^  an  6er 
^farrborf  am  ^ufj 

ber  ^u  ben  Simpurgcr  Sergen  gehörigen  Silj.  2)ie  ^^fonrei  gehörte  ju  ben  ©tiftungS» 
gütern  oon  Jlomburg,  fpäter  loar  bag  ißatronat  bei  .^otjenlo^e  unb  ßimpurg.  !Die 
@runbf)errf<^aft  fam  nad)  unb  nac^ , oon  SUloangen  u.  a.  an  fiimpurg  unb  beffen 
(Srbeii  S5menftein»Sßerlpeim=5reubenberg. 

®ie  eoang.  ^farrtird^e  jum  p(.  SKic^ael  am  oberen  ®nbe  beä  Drt3  ftammt 
mit  bem  2^urmc^or  aug  bcm  13.  unb  mit  bem  ©d|iff  au§  beni  15.  3a^r§unbert. 
3KinuSfel»3ufd^rift  an  ber  97orbtoeftcde : anno  domini  1492  in  die  . . . primus 
lapis  positus  est.  3)ie  3^^^  1599  ber  SScflpfortc  jeigt  eine  Verlängerung  an, 
bie  bag  ©t^iff.  nac|  bem  5lbbru^  ber  Äapette  in  ^irfc^felben  erfupr.  Unter  bem 
2)ac^  beS  ©d^iffg  an  ber  loefilic^en  ^urmnjaiib  fiub  jmei  ältere  ©iebelanfä^e  fic^t» 
bar,  ber  obere  mit  gotif(^em  f^irftfrcuj.  1)er  ^urm  bilbet  im  Unterftod  ben  S^or 
mit  einem  Kippenfreujgemölb  im  Übergangdftil.  ®ie  Siippen  einfad^  abgefoft;  ber 
Keine  ©(^lu|ftein  oerjiert  mit  einer  91ofette,  Von  ben  (£(f=5lonfoIen  finb  jtoei  erhalten 
in  ber  Jomi  Don  Slätterfopiteden.  3u  ber  Oftmanb  ift  ein  eingefc^rägteä  IRunb* 
bogeufenfter,  in  ber  ©übtonnb  ein  fpätgotifd)e§  ©pi^bogenfenfter,  benjenigen  beg  ©d^iffS 

$aulu>,  Xenfmfilei  aut  CBöittcmberg.  ^osfUTet*.  14 


91uine  oon  Suig  ffranlbeig. 


210 


Cvogftfrcitf.  Cbcramt  ©nilöorj. 


cntfprc^cnb.  ©pi^iger  6()orbogen.  9lußcn  jcigt  bcr  2unn  übet  bcn  bciben  unteren 
©tocfioerfeu  je  einen  einjadjen  5Runbbogenfries  auj  Sdlijenen.  5m  5iüeiten  Stod  ift 
auf  jeber  (Seite  ein  (uermnuerteg)  2)oppcIfenfter  mit  (Spi^bögen;  auf  ben  3;eilinigd» 
fäuld^en  eigentümliche,  Derjierte  Änpitcüe.  Xnnn  gept  ber  ^urm  mit  furzen  (Schrägen 
inö  ?lchtec!  über,  bad  runbbogige  2)oppcIfenfler  mit  SSürfelfnauffnuIchcn  h^t-  ®m 
uiebrigeS  frönt  ben  gebrungenen  ?(ufbau  bcS  @0115«!. 


ju  ni(^eI6a(^  an  ber  0l(j. 


Die  ©tüden  angeblich  au2(  ber  Ulridjafapctte  öon  ipirfchfclben:  1)  0 rex  glorie 
xre  veni  cum  pace  doniini  mcccclxxv.  2)  durch  Joseph  iullien  gosen  unter 
Graf  Vollrat  1690. 

X>te  .ftanjet  hat  fpätgotifchc  güttungen  mit  au^gegrünbetem  2oub.  Slrujifiy  oon 
ipo4,  geftiftet  1635  Don  Pfarrer  ©rnerii^  Stöberet  „auä  feiner  erften  Sahresbefolbung". 
3m  Shor  dn  (erneuertet)  3SanbgemäIbe  oon  1517:  Pfarrer  Sorens  9JeuchIin  mit 
^rau  iinb  elf  Slinbeni,  Unterfchrift:  Ora  pro  nobis  beata  virgo  Maria. 


ÜJiic^elbac^  an  bcr 


211 


©robbenfmäler  aufjen  an  ber  Sirene:  1)  an  bcr  Oftfeite  be^  2nrm§  Sni'c^rift 
in  Ülcnaiffancc»2Waju3feIn:  JOHANNES  MEDLEK  14G7  PLEBAN,  — ? 2)  an 
bcr  ©übfeite  bc§  6^or§  ein  ©rabftein  mit  »ergangener  gotifd^er  5Winu^feI)d|rift  unb 
SBappenjc^ilb  mit  jttjci  »crjc^Iungcnen  9?ingen  übereinanber.  3)  9ln  ber  <3üb|eite  be§ 
Schiffs : ©rabftein  beS  ^farrerö  M.  3o^.  @corg  Seube  au§  ©ommer^au)en,  f 1766. 

SBeftlic^  üom  S)orf  ftc^t  über  bcr  ^^^alfcblnd^t  bag  ©d^lo^,  1618—22  er» 
baut  als  SSittum  für  bic  ©cma^Iin  ©(^enf  SBiIt)cIm?.  2)aS  langgeftrecftc,  breiftötfige 


SDli4(l6a(^  an  bei  Qilj.  SiunbiiB-  S(^nitt.  XetailB  im  Sbot. 


©d^lo^gcbäubc  unb  bcr  baöorlicgenbe,  niebrigerc  !l)icnerbau  mit  jmei 
fc^lic^cn  jufammen  einen  ^of,  in  ben  man  burd^  ben  S)iencrbau  einfä^rt.  Sn  ber 
Sliitte  ber  gront  ift  bem  ©d^Ioß  ein  breiter  3;re|)ljenturm  im  falben  5Idjted  üorgclegt. 
?tttc  ®icbct  finb  mit  DbcIiSfcn,  ©d^neden  unb  ©d^nörleln  befe^t.  Slm  ^^rebpenturm 
eine  ©onnenu^r  üon  1771.  Stücke  mit  gemattigem  5?amintumi  an  bcr  Hinterfront. 
Ho^c  ©cmö^cr  mit  braunen  f^elberbedfcn,  umral;mten  ^^iiren,  alten  Öfen,  ©arten* 
t^or  oon  1736.  3m  IRentamt  ^orftlartcn  au§  bem  üorigen  Sa^r^unbert. 

S)er  SBeilcr  95uc^^orn  auf  ber  Scrgfpibe  füblii^  üon  3W.  nimmt  bic  ©teile 
ber  oormaligen  bebeutenben  3?urg  gleichen  9?amen3  ein.  ©ie  mag  oon  ben  in  SBeft» 


212 


ij^agflfrcie.  Cberanit  (Sailborf. 


l)eim  ge[effencn  ©rafen  be§  ^lod^crgauS  angelegt  fein.  bcm  Untergang  ber 

<3taufer  toar  fie  im  35efi^  ber  ©rnfen  o.  Öttingen  unb  mürbe  1357  ^ufammen  mit 
Slran^berg  an  bic  ©d^cnfen  üon  fiimpurg  üertauft,  Don  bencn  fie  ben  ®crler  öer* 
Iicf)en  mar.  97ac§  patter  6f)roniten  mürbe  fie  üon  ben  ©täbtern  (im  5Jcreiit  mit  bem 
(Strafen  öoit  fiobcn^nufen,  bem  faiferüc^en  ©emaltBoten)  jerftört  aI8  Siaubneft.*)  ©räben 
unb  SBötte  finb  nod^  ju  febcn.  (Sin  ©efd^lcd^t  ooit  33.  führte  gteic^  ben  Herren 
0.  @uert)aufeu  im  roten  (S^ilb  unb  auf  bem  ^elm  einen  meinen  ©in^otnnimpf.  ^5)ic 
jüblid^e  Scrgfpi^e  f)eifjt  „@c^anjc". 

3m  SSeilcc  ^irfc^f eiben,  am  ^ufe  öon  95uci^^oni,  ftanb  biS  1587  eine 
itapellc  jum  ^I.  lUric^.  SIuS  ben  ©teinen  mürbe  bie  ^errfd^aftlid^c  9leumü^Ie  erbaut. 


Sc^anfenflet  am  Kc^tcct. 

SNic^elbacb  an  bet  Si(j. 


S^anfenftet  im  graeiten  Zutmsefc^og. 
Sc^aflfenfter  im  Zuim. 


®le  ©loden  tarnen  in  bie  SKi^cIbac^er  5tirc|c.  3m  93rü^l  foll  ein  Sd^Iößd^en  ge* 
ftauben  fein,  beffen  3n^aber  ein  ©in^orn  im  SSappen  führten  (mie  bic  o.  .^effcnt^al). 

S3ei  fRauf)en*i8re^ingcn,  im  fogen.  ®reitcnIob  ftanb  bie  93urg  Sre^ingen, 
ober  Sllten^ofen,  oon  ber  fd)on  im  16.  3af)rl)unbert  nur  nod^  ©räben  ju  fe^en  mären. 
Einhardus  de  Brezingen  1286.  ^aS  333appen  beg  ©cfc^led^tg  ift  mo^l  gleid^  bem 
öcrler’fd)cn. 

3um  SBeiler  ©teinbriid  gef)ört  eine  um  1500  erbaute  SWü^Ie  in  ber  gelfen» 
fd^Iuc^t  beS  StemSbac^^. 

5Im  S3ergabl)ang  jmif^en  2Kid)eIbnc^  unb  bcm  fJoUt^ouS  5?oI)I^nu  Bei  ber 
©njenflinge  foll  eine  93urg  ©ntfeme  (’üBibmann)  geftanben  I)aben,  nic^t  ju  ocrmec^feln 
mit  ber  bebcutenberen  33urg  ©ntfee  bei  SRotI)enburg. 

*)  Tic  33cfatjimg  öabc  jelbcr  beim  .öerannaben  be§  j^einbeä  in  bie  33urg  gelegt  unb 
fie  üerlüjfen;  fo  erjnt)len  bie  .'paller  6broniten. 


Ü){ittelfij(6a(^.  Cbcrfijc^aci^. 


213 


■gdifteCfifcßacß. 

2)aä  ^farrborf  früher  ©t.  So^amifcn  Äir^c  ju  ©t. 

Sol^onn  b.  3:äufer,  bic  fc^on  1319  ^Pforrflrd^e  getuefeii  ift.  2)ie  villa  Viscaha  er» 
fc^int  um  1090  unter  bcii  ©tiftungSgüteni  öou  Äomburg. 

2)ie  euang.  ^farrficc^e  ift  ein  Heiner,  cinfad^cr  ®au,  ber  6^or  im  2:urm  on 
ber  Dftfeite.  5In  ber  ©übfeite  ^ot  bo§  ©^iff  noi^  ein  romanifc^es  portal,  jlDeimol 
abgetreppt;  im  öogenfelb  ift  ein  ®ortragefreuä  smif^cn  jloci  fiUien  QuSge^auen.  2)ie 
iJorm  ber  genfter  im  ©i^iff  rührte  loo^I  uon  ber  ©rncuerung  ^er,  meld^e  burc^  bie 
Snf^rift  15  F H Z L 95  (f^riebrid^  ^err  5U  fiimpurg  1595)  batiert  ift.  S)cr  2urm» 
c^or  jeigt  mittelgotifd^e  formen. 

3n  ben  ^urm  fü^rt  00m  2)ad^* 
boben  eine  ^iibfe^e  gotifc^e 
Pforte.  3)ie  %f)üx  bauon  ift 
in  ber  ©ammlimg  beS  ^iftor. 

SSereing  311  ^qü  Qufbemnt)rt. 

®ie  5)e(fe  tnar  mit  Xannen^ 
brettern  »ertäfelt,  mit  gefc^ni^» 
ten  unb  farbig  gefaxten  fieiften, 
groben  in  ^)atl.  ®on  ben  brei 
® loden  ift  nur  norfj  eine  alter» 
tümlidlj;  fie  trägt  in  frü^goti» 
fc^cr  SKafugfelfcIrift  ben  (Sngclg» 
grug.  Sin  ber  9?orbmnnb  im 
©c^iff  finb  SReftc  uon  SBanb» 
malereicn  au«  bem  15.  Sa^r» 

^unbert,  bie  ber  ^nffion  S^rifti 
gctüibmet  tuaren;  3toei  9Rei^en, 
getrennt  burd^  ein  ®anb  mit  Ornamenten  unb  2)roIerien.  9J?an  fieljt  no(^  ba«  erfle 
Slbenbmn^I,  mobei  5uba«  ben  Siffen  nimmt,  unb  ben  uerräterifdjen  ^u^.  Sin  ber 
©öbtoanb  füllen  Oniamentbänber  aufgenialt  gemefen  fein.  Slm  5!aufftein  ein  ©tein* 
mepjeid^en  (91r.  19).  Slußen  ein  ©rabftein  mit  Snfd^rift  ju  (S^ren  be«  Pfarrer« 
©iler,  1593. 

^ßerftfeßaeß,  • 

^farrborf,  früher  ©t.  Äilian«»5ifc§a(^  genannt.  2)ie  Slird^e  jum  ^I.  5lilian 
füll  SBaUfa^rtglird^e  unb  ba«  ^farr^au«  ein  Sllöfterlein  getpefen  fein.  @emi^  ift, 
ba|  bie  ^fanei  1383  bem  5BIofter  ©llroangcn  einüerleibt  lourbe.  ©leid^mo^l  tonnte 
ba«  ©tift  nic^t  oer^inbem,  ba^  bie  SReformation  burc^  bie  ^errfd^aft  Simpurg  ein* 
geführt  lourbe.  lRad§  ber  9?örblinger  ©c^lac^t  entftanb  burd^  Äniferli^e  f^euer  in 
ber  Slird^e  unb  oer^e^rte  auc^  ba«  ^farrl)au«.  Sin  ber  Äirc|e  ift  altertümlii^  nur 
nod^  ber  gotifc^e  (1860  er^ö^te)  ^urm  mit  eingemauerten  9leften  eine«  Slunbbogen» 
friefe«,  beffen  löögen  mit  Sierfiguren  gefüllt  finb.  ©lode  oon  1651,  ©ernt)orb  ßöm 
in  9?ürnberg. 


St^loB  9Ri(f)tlba4  an  ber  Vilj,  bon  Cftcii. 


214 


SflflftfreiÄ,  Cberamt  (Sailborf. 


nV*  mR  IBCl  VND1^'MST 
HaMuui  ««1  '*» 

<KVpx  K\rTH«?»ofW  Gon: 


ll1u^bau^u^r]u&alaBT  v^.- 
>«»0  MICH  HirrHCH  i<VS  nji  FK 

VNDWDtܫ 

■‘.HvrvMar 
H£EH(i01M» 


^Bcrgröntngen. 

'pfarrborf  auf  bet  ^od^fläc^e,  in  einer  ÜWuibe,  bie  bann  aU  tonnenbehja^fenc 
(Sc^Iuc^t  inö  Äoc^ert^al  abfällt.  1436  öon  fRct^berg  an  fiimpurg  gelonimen.  SIu3 

bem  brei^igjä^rigen  5^rieg  U)irb  berid^tet, 
bnfe  bie  ©iimjo^ner  fid^  in  ein  ®er^n(f 
im  523egftetter  ^alb  fliid^teten. 

^)ie  euang.  ^fatrfird^e,  einft 
nad^  ©t.  S^ifolauä  betitelt,  ift  unft^eiiis 
bor.  ©otifc^er  S^or.  Sarin  ein  ein* 
fa^eä  ©a!rament8^äu3^en  üon  1427. 
Sie  brei  ®Iodten  öern^.  Sad^manng  non 
1492  finb  umgcgoffen. 

^ßerrof^. 

^farrborf  im  tualbigen  91ot^»S^al. 
O.  ift  bag  dlaob^a^a  im  (Soc^engau  unb 
in  ber  SBcft^eimer  3)inrt,  beffen  Saftlüo 
ncbft  ©ütern  788  oon  |)iIti«not,  ber 
©d^meftcr  eine«  (Grafen  (mo^t  üom 
Sloc^crgau)  SKaorla^ , mit  bem  neu* 
gegrunbeten  9?onnenfIofter  ju  ^öaiimerlen» 
bat^  an  Älofter  Sorfc^  gefc^enlt  mirb, 
unb  bie  Villa  Kotaha,  too  ba«  ftlofler 
3^ulba  ®efi^ungen  ^atte,  bie  c«  848  an 
einen  ®rafeu  ©ige^arb  üerfaufte.  Äird^en» 
^eiliger  ift  öonifatiu«.  SSon  91ot  nannte 
fi^  fc^on  um  1090  na(^  Äomburger 
Urfunbcn  ein  91ittergef^le^t,  ba«  im 
16.  Sa^r^unbert  au«geftorben  if^’nac^» 
bem  e«  feinen  öefi§  jumeift  an  ßimpurg 
oerlauft.  SSappen:  ©c^ilb  üiermnl  geteilt, 
auf  bem  ^elm  ebenfo  geteilte  Süffele 
^ömcr  (ober  gleich  toie  t>.  So^enfteiu  ?). 
37a ^ ben  fRittern  o.  97ot  fa^en  l)icr  bie 
n.  ®ai«berg,  ©enft  ü.  ©ulburg,  ü.  Seffin. 

Sen  ^farrfa^  ^atte  filofter  35Zurr» 
^arbt,  bie  Sleformation  lunrb  1550  ein* 
geführt. 

Sie  enang. ^farrfir(^e  ift  1887 
umgebaut  morbcn  mit  Scibc^nltung  ber 
©runbmaueni  unb  be«  Surm«.  SicSS^eft» 
Pforte  ift  jum  größeren  Seil  alt;  ebenfo  bie  geufter  ber  37orbfeite.  Ser  Surm 
jeigt  unten  Sruc^ftcingcmäuer,  barüber  fpötere«  Duabertoer!.  Sine  ©tiftungStafel  über 
ber  ©übpforte  5cigt  jUjifdjen  A unb  0 bic  SSoppenfd^ilbe  oon  5?Iofter  ÜJZurr^orbt, 


■ 


» * 


Cberrot^.  Srabbenfmal  bcS  {tcinric^  ®cnft  üon  Sulburg. 


Cberrot^. 


215 


fiimpurg,  ö.  9?ot  unb  barübcr  bie  Snf^rift  anno  domini  1513.  unb  lintS 

uon  ber  5^iir  [inb  ^übfc^e  <Stein)tatuettcu  non  Slioria  nnb  bcm  (Sngcl  ©obrict  auö 
bcm  91nfang  be3  16.  Sobr^unbertg  clngemouert;  bei  ber  SOBcftcde  ein  bartlofer,  mit 
einer  ^oubc  bebedter  SWannäfopf,  an* 
fc^einenb  ein  frübgotif^er  SRippenfragflein. 

91uf  bem  S)Qdbbobcn  finb  ©rettet  mit 
©puren  alter  9)?alerei,  SDlebaiHonS  mit 
9Jionbgefi(bt  u.  a.,  Riefte  einer  gemalten 
^todbbede,  luelcbe  baä  ©Joppen  be§  Sifdbofg 
iJorenj  u.  ©ibra  (1495  biä  1519)  non 
©Jüräburg  trug  unb  unter  anberem  bie 
SWuttcrgotteS  auf  ber  9J?onbfi^el  barftelltc 
(na^  ^refdjer). 

Qlloden:  1)  osanna  heis  ich.  in 
unser  frauen  er  (nerfcbriebcn;  re)  leut 
ich.  bemhart  lachaman  gos  mich.  1496. 

©dböne  gro^e  iÜZinu^leln.  2)  magister 
cunradus  gnozhamer  me  fusit  anno 
domini  m cccc  1 III.  iWinulfeln ; übet  bem 
©cbriftbanb  ein  » unterhalb 

ein  netjicrter  ©pi^bogenfrieS,  3;rennung3»- 
jeidhcn  eine  öJlode.  3)  Steliefbilber:  ÜWariö 
©erfünbigung  unb  jireuj. 

^al^nerjierung  tnie  an  ber  nötigen. 

©rabbenlmäler:  3m  Sl)or:  1)  Anno 
D(omi)ni  1550  den  15  august  starb 
der  edel  und  emvest  Hainrich  Senft 
von  Sulburg  zu  Oberrot  Hauptmann. 

Dem  Got  Gnade.  Amen.  ©Janbfigur 
beö  fnieenben  IRitterS;  nor  einer  flachen 
©ogenftellung  mit  ^rabe^fen  in  bem  einen 
3toidel,  (in  bem  anberen  fleineä  Jhrujifij, 
ju  bem  ber  SRitter  betet).  ©Joppen. 

2)  Anno  D(omi)ni  1574  am  freitag 
den  3 September  starb  die  edel  und 
tugentsam  iunckfraw  anna  Keckin  deren 
got  gnedig  sey.  a(m)en.  SBanbfigur  non 
nom,  ftehenbe  ®ame,  in  ^lachnifche. 

3)  montag  den  26  february  ano 
1627  vormitag  zwischen  9 und  10  uhr  ist  in  got  sanft  entschlafen  die  woledel 
und  tugetsreich  fraw  margi-eta  senftin  v.  sulburg  witib  geborne  meisenburgin 
zu  oberrot,  deren  got  g(n)ad.  (9)?ain^!eln.)  ©Jappeiifchilbe. 

91uben  an  ber  ©übfeite:  ©robftein:  anno  d(omi)ni  mcccclxxxIII  an  mantag 
nach  Aller  heiligen  tag  stai’b  der  edel  und  vest  lutz  von  Rot.  Got  gnad  im. 


21G 


^ügflfreiA.  Cberamt  (MaUborf- 


SSappcnj^Ub,  auf  einen  Sölpen  gefept.  — ©rabftein:  anno  d(omi)ni  M419  (1419) 
prima  die  mensis  novembris  obiit  d(omi)n(n)s  beringer  rector  huius  ecclesie. 
cuius  anima  deo  . . . amen.  @c^Ub  mit  jiield^. 

|)ier  an  ber  ©übfeite  ift  au^  ein  Öiberg  Pom  91nfang  beg  16.  ^lad^bogcn» 

niftfje  mit  ^aIbteben§gro§en  mittelmäßigen  ©teinfiguren.  — 2)et  5?ird|f)of  loar  befeftigt. 

(Sin  ftattlid^e^  Perpu^teg  ^^aug  im  0rt  ift  mit  bem  ©enft’fc^en  Söoppen  unb 
ber  1730  De^eic^net.  3)aneben  fielet  ein  öltereg  ^oßeg  (Siebelljaug  aug  bem 

16/17.  3al;r^unbcrt.  (Sin  ®alfenpaug  pon 
1799  ^at  im  fteinernen  Unterftod  red^tg 
unb  linfg  ber  3;^iir  eine  ®ierpaßöffnung, 
wie  man  fie  auc^  fonft  in  ber  Umgegenb 
antrifft  an  Käufern  aug  bem  Porigen 
Sabr^unbert. 

35Zarfung  ©bergberg:  3luf  bem 
@cbIof3budeI,  einem  ®ergPorfprung  red^tg 
über  ber  Sßotb,  finb  ©puren  einer  öurg, 
o(;ne  91  o t.  3)ic  Oberomtg» 

befebreibung  Per^eiebnet  nodb  (1853)  fRing* 
mauerftücfe  unb  (SJrunbmaucrn  eineg  runben 
^urmg.  ©in  2Scg  beim  SSeiler  b^ifet 
®urggnffe.  2)ie  5)urg  fott  im  ©töbtelrieg 
gebroeben  iporben  fein. 

(illagbofen  mar  im  14.  3abr» 
bunbert  Slbelgfi^. 

SRarhflccfen  an  ber  ©übler;  cbc=‘ 
malige  Slefibenj  einer  Sinie  ber  ©^enfen 
Pon  Simpurg  (big  1746).  3)ag  ©cbloß 
mar  ©ip  eineg  Slittergefcble^tg  P.  ©unt* 
beim.  @eorg  p.  ©railgbeim  Perlauft  eg 
1475  an  ©(ben!  Söilbelm.  S)ie  Simpurger 
ßinie  Perlegte  b'^ber  ib’^c  9?efibenj  unb 
SRegierung  1541.  Äirdblicb  gehörte  D.  ju 
Unterfontbeim  unb  bamit  urfprünglicf)  ju  ©üplertbann  unb  jum  ©tift  ©Umangen. 
SRadbbem  eine  ilapelle  jum  bl-  ©priafug  auf  bem  ÜRarltplap  erbaut  mar,  bradbte  bic 
©ürgerfibaft  bie  äRittel  jur  ©tiftung  einer  fjrübmeffe  jufammen  por  1448.  1487 
ift  bie  9Rebe  Pon  einer  5laplanei  ©t.  ^eterg  „in  Castro  Sontheim“,  in  ber  ©urg. 
iiimpurg  grünbete  um  1550  eine  epangelifcbe  Pfarrei  unb  löfte  bie  grübmeffe  Pom 
©tift  ©Umangen  ab  (1578),  Iporauf  bie  ©prialugfapeHe  abgebrodben  unb  1585  f. 
bie  jepige  ^farrfirebe  erbaut  mürbe.  ?(lg  SRefibenj  belam  bag  ®orf  balb  SRarftre^t 
unb  ein  .f>o^geri(bt  (1563)  unb  mürbe  ©ip  einer  ©uperintenbentur  unb  eineg  Äonfi* 
ftoriumg.  ©in  .^ofpital  mürbe  1541  Pon  llnterlimpurg  bicbe^  Perlegt;  ein  SBaifen» 
bang  nadb  bem  SRuftcr  beg  1705  geftiftet. 


Cberrotl).  Qirabbenimal  bei  l'u|  b.  3iot. 


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Oberiont^ciin. 


217 


®ic  euang.  ^forrfird^c  ift  1585/86  erbnut  uon  Sebent  griebric^.  ©tiftung?* 
tnfel  nn  ber  SJorbfeite.  (Jim  ^Worbportnl  ©teinmebmarfe.  ?(n  einem  genfter  ber 
©übfeitc  ift  eine  gnnje  ©nmmlung.)  S)effen  ©ö^nc  ^nben  1618  bie  ©nlriftei  unb 
bie  Drgcl  geftiftet.  ©nfd^iffiger  finngbau  mit  Gmporen  unb  mit  öftlid^em  Üurm» 
c^or  in  poft^umer  @otit.  S5cr  3:urm(|or  ^nt  ein  fln^eS  fR4)penfreujgemöIb  auf 
Äonfolen  in  Jorm  üon  fiölncntöpfen , im  ©d^lufjftcin  eine  9iofctte.  ©c^iff, 

beffen  gu^boben  gegen  SBeften  nnfteigt,  ift  flnc^gebecft.  ©pi^bogige  9Wo^h)erlfenfter 
mit  abfonberlic^en  ©Übungen  unb  Pforten  mit  ©tabburd^Ircujungen.  Der  ßbo^turm 
ift  über  bem  gtoeiten  ©torf» 
mcrl  mit  lurjen  ©c^rägen 
inä  ?I(!^tcd  übergefü^rt.  S)ie 
ni^tedige  ©loctenftube  ^nt 
nier  Sd^allöffnungen  mit 
©ogenfüHungcn.  (Sin  ^nlb 
nd^tcefiger  SBcnbcItrcppcn« 
türm  an  ber  SRorboftcefe  bed 
©(^iffd  ^nt  glei(|  bem 
(yiocfenturm  eine  toelfc^e 
^Qube. 

©loden:  ®ie  Heine 
mit  bem  Ave  Maria  in 
9JZinu8Ieln  ift  mo^I  bie 
öltefte.  iDHttlere:  o^nnnn 
l)ei§  id§.  jof  glode(n)gifer 
gnf  mid^.  511  unfer  frnoen 
ere  unb  i moIfgnngS  febnftinn 
i iilric^  leut  mnnmic^.  1491. 

©rofee  oon  ß^riftinn  ©int^er 
in  SlönigSbronn  1717,  SBnp* 
pen  unb  ©tiftungSinfe^rift 
ber  ©räfin  ©op^ie. 

Äir(^engcfäpe; 

;g)ofticnfapfeI,  glott,  mit  grn* 
oiertem  ©d^enfentooppen,  um  1665  Oon  ©d^enl  Sodann  ßofimir  geftiftet.  ©ef^aujeic^en 
•^qU,  G J.  — ©ilbemeä  Xnufbeden  auf  Hier  (Sngeläföpfen.  ©igln*3nfd^rift,  1668. 

' Nürnberg.  — 5fel(^  in  ^riib'fRoIoIo.  — 5lrnnlenfel^  in  SRotofo.  — itleineS  Ärujifij  oon 
©Über  mit  ©ergolbungen.  1801.  SlugSburg.  Sn  ber  ©nlriftei  ein  orientnlifc^er  ^eppic^. 

Die  »ielen  ©r  ab  ft  eine  ber  ©dienten  finb  leiber  au3  ber  Äird^e  Ijerauggefd^afft 
unb  teild  aupen,  teild  im  ©(^lo^pof  aufgefteüt,  teil§  üerfauft  nac^  92ümberg  and 
©erman.  SDZufeum.  Der  ©rabftein  bed  ©c^nüen  Gafimir,  f 1676  (an  ber  ©übfeite) 
mit  pübfc^en  ^uttenfiguren,  tragt  bie  ©e^eid^nung  bed  ^aHer  ©ilb^auerd  ißomung. 

Denfmälcr  in  ber  Äird)e:  1)  ©d^enf  f^riebric^,  f 1597,  mit  feinen  beiben 
grauen.  ?Iltarartiger  SBonbaufbau  mit  ©äulen,  Siollmerf  unb  ©eminben,  iJJutten 
unb  ÜKodfen.  Die  brei  oor  bem  Ärujifij  fnieenben  ©ilbnidgeftalten  unb  bad  ©ruft* 


Cbcrrotb.  So^nbau»  au*  btm  18.  ^ubtflunbcTt. 


218 


^^agftfreil.  Cbcromt  (Sailöoii, 


C6er(ontf)cint.  Q)Ta6btnfmal  btd  St^enlen  Sricbdc^. 

bilb  ß^rifti  mn  ©odct  finb  au3  ©oiibflein.  S)ie  Statuetten  ber  brei  bibUjd^en 
Siugenben  im  unb  bie  SSappeu  aii3  5tto6a[ter.  SJorjügtii^eä  2öert;  öiefleic^t 


Cbcrfont^cim. 


219 


oou  8d^lör.  2)  Sc^enf  ® oll  rat,  f 1727.  ©cbenftafel  mit  ptoftifdjer  SSanbgn^jpe, 
S^epaor  unb  basmifd^cn  ein  .^äuflein  Slinbcr  in  Vertiefen,  fnicenb  üor  bem  ihujifij. 
eben  ber  ouierftanbene  (Spriftud.  aug  SDiarmor.  9?ac^  bem  S?ir^enbud)  ift  ba§ 
Jlenfmal  in  JlünjeUan,  olfo  mol)l  non  einem  ber  ®ilb^ner  ©oinrner,  georbeitet. 

2)n^  ©d^to9,  jc^t  (Eigentum  ber  ©räfin  ü.  ^üdler=2impurg,  ftel}t  auf  einer  9fn* 
^ö^e  am  mcfttic^en  ®nbe  beö  Drtg.  ©egen  bie  Sii^Icr  pin  rul)t  ber  «Sc^to^^of  auf 
mächtiger  ©tü^mmier  mit  jmei  ÜRunbtürmen.  S>iefe  3:nrme  ^oben  fenfredfte  ©c^arten 
in  ber  ^^ront  unb  magrec^te  jur  f^tanlenüerteibigung.  ®aran  Safjtewja^l  1556.  5fn 


Cbcdont^tim.  £4Io6.  STunbiis  ju  ebener  &Tbe. 


ben  brei  anberen  ©eiten  ift  ein  ©raben  gejogen  (an  ber  S^Zorbfeite  auggefüHt).  51n 
5U»ci  ©eiten  ging  über  ben  ©raben  eine  3uöf*rüdc.  ©in  ©teg  an  ber  ®ergfeite  Oer» 
banb  baö  ©d)tof?gebäube  im  erften  ©todmerf  mit  bem  ©arten;  and)  gegen  SZorben 
führte  in  basJ  gräideinpnug  fjiniiber  ein  fliegcnber  ©teg.  !i8on  ben  Srüdenmerfen 
ift  boöjenige  an  ber  ©üboftfeite  om  beften  erhalten.  ®ur^  einen  fpi^igen  S^^orbogen 
betritt  man  bie  ®rüdc,  mctdjc  jept  jmei  93ögen  pat  unb  am  3)ZittelpfeiIer  red^t^  unb 
linfS  einen  ®rüftnng^erfer  mit  iSanf.  3^*^  fJied^ten  ift  ber  ©raben  nad^  unten  burd^ 
eine  3JZauer  mit  ÜBogenoffnung  abgefd)Ioffen.  Senfeitö  ber  ©rüde  fte^t  ein 
türm  mit  ben  ©orrid)tungcn  jum  ^uf5ug  ber  ©rüde  unb  SBappentafet.  ©on  ber  ©rüde 
an  ber  ©egenfeite  fiept  ber  ©Zittelpfeiter  unb  bag  innere  ^por  mit  ben  3i*9i^otten. 


220 


i^aöfttrci«.  Cbcramt  ©ailborf. 


• 5)er  Sc^loßplü^  i)'t  burd^  eine  SOZauer  in  einen  äußeren  9Sirtf(^aftg^o|  iinb  einen 
inneren  Sc^IoßC^of  geteilt.  3m  Dorberen  $of  fte^t  ber  Sörunnen  üon  1766.  S)en 
inneren  ^of  betritt  man  burc^  ein  S^or  in  ber  9)Zauer.  @r  mirb  eingefnfet  bon  ben 
brei  ©(^loffeä.  2>er  fübbftlic^e  ^Üigel  jur  Sinfen  ift  bon  ©c^enf  6raS* 

inu8  erbaut  (3n)(^rift«  unb  SBappentafel  mit  ißutten,  über  bem  ©ingang  jur  9BenbeI* 
treppe;  3a^re«ja^I  1544  and)  im  ©Jicbel  gegen  ben  SSor^of).  S)er  gaffabengiebel  ift 
abgetreppt  unb  gefd^mcift  unb  eingefaßt  mit  ®änbcni.  ©r  trägt  einen  ©Jlodtenftu^l 
bon  ©tein.  ®cr  redete  ^lügel  ift  bon  ©d^cnl  ^riebri^  1593  erbaut  (Söappentafel 
über  bem  ©ingang),  ©aju  ber  ©eftnrm  gen  SSeften.  ©leic^jeitig  mit  bem  rechten 


64I06  C6cr{ont^eim.  Saal. 


Ringel  ift  ber  um  ein  ©todroerf  niebrigere  Cnerban  errichtet  luorbcn.  3n  ber  ©de 
Iinf§  nmfd^Iießt  ber  Cnerbau  ein  runbeS  älteres  ißerüe^.  ®on  ©d^cn!  5*^ebri^  foK 
bic  neue  Kemenate  auc^  erft  red^t  mit  9Kauern,  ©räben,  türmen  uiib  3^oren  um= 
fabt  loorben  fein.  Stüe  ^orluerfc  fiub  bic^t  mit  ioilben  iHeben  übcrmac^fen. 

3)aS  3nnere  enthält  im  regten  Ringel  einen  ©aal  ju  ebener  ©rbe,  mit  flauer 
löretterbede  auf  jmei  ;^üljfäu(en  mit  gefd^nißten  ©odeln  unb  ©attell)ö(jern.  91n 
ben  Stäuben  finb  bunte  SanbSfned^tgeftalteu  gemalt.  S)er  linfe  f^lügel  unb  ber 
Querbau  enthalten  unten  eingetoblbte  35Jirtfd)aftSräumc ; 5mei  babon  mit  9iippcnnep= 
gemölben  auf  einer  SOZittelfäuIe  o^ne  Äapitell.  Über  ber  3;^ür  3um  ©djimmer  im 
britten  ©tod  beS  redeten  SlügelS  ftc^t  bie  3a^reSjo^I  1594.  Cfen  unb  gemalte 
‘Japeten  auS  bem  ©cbloffe  fiub  nac^  SZüniberg  geloanbert. 


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C ttcnborf.  ;Huppert§^ofcn. 


221 


?(uf  bcm  ^ügel  beni  gegenüber  ftanb  ein  großes  öaunjerf  auS  ber  3^it 

üon  <2(^enf  ^riebric^,  ber  fog.  gräuIcinS^of,  bestimmt  jiir  SBo^nung  für  SSitwen 
unb  S^öc^tcr  beS  ^errf^aftüc^en  ipoufeS;  1880  abgebrannt,  hinter  bem  am 

®erg  ^in  jie^t  fici^  ein  ^arf  mit  alten  93aumgängcn. 

iPfarr^auS  Don  1739,  an  ber  Hinteren  Jljüre  ftel)t  1579.  hinter  ber  Äirc^e 
ftc^t  baS  alte  8c^uI^auS  Don  1001,  ©eburtSbauS  ©ebuborts  (geb.  1739),  mit  5RiegeI=> 
werf.  3)aS  SiatbauS,  erbaut  Don  Sebenf  ^riebrieb,  Dielleicbt  alS  Slan5lei,  b^t  gegen 
bic  ^aigjtftrabe  jtoei  runbe  Sdtürme.  ®abinter  auf  bem  Sliarltplab  ftebt  bie  ©emcinbe^ 
linbe.  S)aS  ScbuIbauS,  DormalS  ^BoifenbauS, 
als  Säumer!  ohne  Sntereffe,  bemabrt  noch  bie  • 

(Stiftungstafel  Don  1708.  ®iu  SteinbauS  an 
ber  §aubtftrn§e  gegen  Süblertbauu  mitSßknbel^ 
treppe,  Salleubcrfeu  unb  ^Cbüreinfaffungen  auS 
bem  17.  Sabrbunbert  foU  ein  SlbclSfib  gemefen 
fein;  Dielleicbt  berfenige,  melcben  bie  D.  ©aiS* 
berg  1583  an  bie  Sibenfen  Derfauft  hoben. 

Ätfenöorf  (1091  Ubenborf). 

^farrborf  mit  iU?arftgerccbtigfeit  am 
Jlocber.  ©bco*olS  5mifcben  Simpurg  unb  ü)?urr- 
barbt'SJürttemberg  geteilt  ?ltte  Pfarrei  jum 
bl.  9)?actin.  2)ie  eDang.  ^farrfirebe  ftebt 
boeb  am  9lbbang  jum  Äoeber,  mit  bem  mehr» 
haften  3!urm  bie  Strafe  unb  ben  ^luß  be» 
berrfdb^ab.  3abreS5abl  am  3^nrm  mccccLxxxII. 

Spätgotifeber  Sau  mit  SKa^mertfenftem,  flacb» 
gebedt,  im  ^urm  ift  ein  häbfdjeS  fRippen» 
fterngemölbe  auf  ^rapenfonfolen  erhalten.  2)ie 
5mei  §lltarfcbreine  mit  gefebnibten  Silbern  auf 
©olbgrunb  unb  9Ralereien  au^en  on  ben 
g-lügeln  unb  ben  Sruftbilbern  einer  ^rebeUa, 
moDon  ^refeber  berichtet,  finb  nicht  mehr  Dor> 
banben.  ©loden:  1)  0 könig  der  er  kum  uns  mit  dein  frid.  marcus.  lucas. 
mateus.  yohannes.  meister  jos.  mcccclxxxx.  3ianenfran3  unb  SpipbogenfrieS. 
2)  1795  Don  3ob-  ©mft  Söfeb-  iUZebaitlon  mit  S?alDariengnippe.  .3)  Don  1888. 

3n  ber  S7öbe  ber  Äircbe  foH  bie  Snrg  geftnnben  fein,  nach  ber  fteb  ein  ritter» 
licbeS  ©efcblecbt  im  14.  unb  15.  Sabrbunbert  nannte.  (SBappenfcbitb  im  oberen 
S)rittel  filbern,  unten  blau.)  Sie  mirb  noch  1549  ermähnt  97acb  |)aller  ©b^^aaifen 
märe  fie  um  1350  Don  ben  .fjatlern  jerftört  morben. 

'^uperlößofen. 

^farrborf  auf  ber  J^oebebene.  früher  reiebSfrei,  fpäter  unter  Simpurg,  Soreb  unb 
©münb  geteilt  ©eriebtSort  ber  SJaibelbube.  ©Dang.  Äirtblein  jum  bl*  ^RüolouS, 
gotifebe  Kapelle,  1610  erneuert 


(Keiuölbanfänntt  in  bei  Sc^mibelfelbei 
ted)Io6(apene. 


222 


Oafli'ifrcie.  Cbcramt  ©oilborf. 


S^^onol^broiin,  ^farrttjeiler  am  örü^tbad^.  (Swang.  Äird^e  <St.  ©tcp^an, 
fpätgotijc^,  1815  faft  ganj  erneuert.  3!urm  mit  (S()or  im  Unterge)(^ofe  1780  umgebnut. 
'Bei|mafferberfen  außen  an  ber  ©afriftei.  2)er  gefd^nipte  ^od^nltar,  ber  bem  in 
Staubeuren  ötinlic^  gemefen  fein  fott,  mürbe  1788  öon  ^erjog  Äarl  nad^  ^o^enbeim 
entführt.  (Sinige  ^eiligenbilber  finb  no^  in  ber  Äird^e.  9Ute  ©Torfe  ohne  Snfrf)rift. 

!£er  Ätrcbenfaß  ju  Sionoißbrunnen  mürbe  1357  öon  ben  9?ecbberg  on  STofter 
Cortb  abgetreten.  1507,  al§  bie  Äircbe,  mobl  nach  einem  teilmeifen  97eubau  gemeint 
mürbe,  mar  bie  Pfarrei  längft  bem  Älofter  fiord^  eiimerTeibt  unb  nodb  Jöferrot 


Vrobbrnrnial  aub  bei  €rf)lofira))clIr  bon  Sc^mibelfclb,  iebt  (m  Si^Iobpart  ju  (baUborf. 


eingepfarrt.  ©ie  bamal§  au^cr  bem  ^odbaltar  smei  f^on  juöor  gemeibte 
©eitennTtöre. 

^uCgBac^  mit  |ic^mi6eCfeC6. 

2)cr  ^farr»  unb  SJiarttflerfen  ©.  liegt  am  ^ufe  be§  ©dbmibelfelber  ©ebto^* 
bergd,  im  engen  2bnl  be2  (SiSbacb^  oor  ber  3??ünbung  in  ben  Äo(ber.  1024  qI2 
S.  minor  unter  ben  ©renjorten  be§  SirgunbforftS.  3n  ber  golge  gehört  eg  jur 
iperridboft  ©cbmibelfelb.  öalggeridbt  1437,  SDiarftgeredbtigteit  feit  1761.  1710  mnr 
eine  berrfcbaftlicbe  ©lagböttc  bei  errichtet.  ?lTte  grofee  Pfarrei  jum  bt-  SWichaeT. 
2)ie  hochgelegene  Äirche  ift  1896  umgebaut  morben,  mie  fdbon  1754  gefcheben  mar, 
läht  aber  bennod^  eine  romanifche  ©boranlnge  — im  Oftturm  mit  runbem  ©hör* 
bogen  — erfennen;  baron  ftiefj  ein  fpätgotifcheg  ©chiff.  ?TIte  ©lorfe  mit  (Soange» 
liftennamen  in  ütinjugfeln.  ©raöierte  ?lbenbmablgfannc  mit  ©ngeigfigur,  18.  Sabr* 
bunbert,  97ürnberger  Sefchau.  STnnne  oon  1726.  .(Vnnne  öon  1803,  SiofoTo. 


DIgllizeü  by  Goc 


3ul;^bact)  mit  3ci)mit)eljclD. 


223 


?luf  bem  ^o()cnbcrg,  beim  gleichnamigen  SSeiicr,  ftnnb  eine  ® urg,  üon  ber 
noch  ^reicher  9^efte  fah- 

©chiob  ©(hmibelfelb  liegt  auf  einem  non  jtoei  ^^halfchinchten  eingefaßten 
Sergriiefen  über  bem  ftotherthal,  bftlich  uon  ©nti^bach.  ßö  iüar  ©i^  ber  ftanfifchen 
Xruchfeffe  n.  ©d^m.,  bann  öttingifch,  im  14.  Sahrl;nnbert  hohenlohifch.  Um  1400 
fam  e3  an  bie  ©chenfen  unb  tmirbe  1557  Siefibenj  einer  eigenen  ifinie.  ITSOlunrbe 
ei  an  SBürttemberg  nerlauft  unb  blieb  biö  1823  2imt^fi|j.  @in  alter  ^urm  mar 
bi3  1719  eHmangifcheä  Sel)en.  1832  mürbe  baS  ©d^loß  abgebrochen,  1837 
bie  ©chtoßtirchc  in  eine  SBirtfdjaft  oermanbelt;  bie  ®cnlmälcr  hinnn^9en>t>rfen! 


€(bIo6  Sc^mibclfelb.  Stuetbede  im  6d)iff  ber  ehemaligen  Schlohtabelle. 


fieht  man  bebeutenbe  IHefte  breier  ©ouperioben : ber  ©taufenjeit,  ber 
?Kenaiffance  unb  beö  IRofofo.  9lu8  ber  ©taufenjeit  bie  öurganlage,  ein  unregel* 
mäßiget  SSiered  Don  ®ucfelmauern , mit  fehr  breitem  gefuttertem  ipaUgroben  gegen 
9?orben.  ?Refte  eines  S:horS  in  ber  Siingmauer  gegen  Dften  unb  beS  93ergfriebS  mit 
10  ^uß  biden  9)?aueni.  ©chlibc  atS  ©chießfeharten.  ®aS  große  Ißormert  gegen 
©uljbach  hol  au^  nod|  Slodmnuem ; an  ber  ©pi^c  ein  fRonbeH  auS  ber  ^uloerjeiL 
?luS  ber  SRenaiffancejeit  ein  ißortal  in  ber  9iingmauer  gegen  SSeften,  mit  ©infaffung 
Don  ©offenquabern  unb  28appentafel  nebft  öauinf^rift  Don  ©^enf  ^einrii^  1581, 
eingefaßt  Don  SRoIImerf.  ©aju  bie  außerholb  beS  9}?auerringS  unb  tiefer  liegenbe 
©(hloßtir^e  Don  1594  CifSortalinfdjrift  bei  ^ref^er),  einfehiffig  mit  fünfedigem 
6hor,  ber  ein  neunteiligeS  SRippennepgemöIb  unb  ©pißbogenfenfter  hoUc-  ®ic  Siippen 
aus  ©tud  mitfamt  ihren  ?(nföngern,  ^nlbfiguren  Don  ^.ßropheten  in  ’/4  SebenS» 
größc,  bie  frei  auS  ber  SSanb  h^i^ousmachfen  mie  bie  ?lhnenbilber  im  ©tuttgarter 
fiufthauS;  atteS  übermeißt.  2)er  ©chlußftein  5eigt  bie  göttlid;e  2)reifaltigfeit.  Sh”  om* 
geben  ©ngelSföpfthen  in  ben  anftoßenben  g-elbern.  5Iu^  bie  flache  ©djiffbede,  bie  Slanjel, 
bie  ©mporc  unb  bie  innere  $höromrahmung  hoUc»  »och  ^refcher  rei^e  ©tudatur.  ?ln 


224 


Cbcramt  ©ailborf. 


bcr  (Smpore  toür  bic  gan^c  ^offion  gefc^ilbcrt;  on  bcr  viele  '©ap^jeii  ongebrac^t. 
(ißroben  bovon  finb  in  bie  <2taatä|amm(ung  ju  Stuttgart  gcfommen.)  klugen  toor  ba3 
portal  mit  Silb^auerei  ge)d^mücft,  bic  Snfe^rift  nannte  ©d^enf  So^anneö’  ©cma^Iin 
ßleonore  atd  S3nul)crrin.  ®et  G^oraltar  I)attc  ein  gemattet  ®Iatt  mit  ber  Sinfebung  be^ 
9tbcnbmQ^I§,  nad^  ^ref^erä  Urteil  anberorbentlic^  ft^ön  in  3ei^nuv9  uvb  Kolorit. 

S>ie  Darstellung  mar  origU 
nett:  ß^riftu3  gab  einem 
Slpoftel  bie  ^oftic  in  ben 
93?unb.  Sluf  bem  Slbcnb* 
ma^Idtif(§  [tauben  3rot  unb 
Drauben.  Drei  von  ben 
§lpo[teln  trugen  bie  ®ilbni3- 
löpfe  von  Cutter,  OJZelanc^» 
t^on  unb  IBreiij;  alle  brei 
mit  ^eiligenf drehten.  Sieben 
3uba§  er[^ien  ber  Deufel, 
boc^  hinter  bem  Di)dlj  [ic^ 
öcr[tc(fenb.  illS  Slufmärter 
bienten  lutljerifd^c  ©eiftlid^e, 
vermutlich  bie  bamaligen 
^ofprebiger.  Die  ©dhlo&> 
lirchc  mar  ©rbbegräbnid  be§ 
^aufeg  Simpurg»©chmibel= 
[clb  unb  enthielt  prachtvolle 
©rabbcnfmälcr.  ^reji^cr  bc= 
Schreibt  baSjenige  beä  ©chen* 
ten  Sohann  (f  1608)  unb 
[einer  ©cmahlin  ©Iconorc 
(t  1604),  ba8  bic  3ahr8* 
5ahl  1603  trug.  mar 
laut  3nSchri[t  angc[ertigt 
von  ^anS  SBcrner  ju  9iüm» 
berg,  bcr  [ich  [elb[t  baran 
abgebilbet  hatte.  (®on  ihm 
i[t  au^  ein  ©rabbcnfmal  in 
®öBmcin[tein  gearbeitet.) 

64I06  UnteToröningen.  fBappcntafel.  DuS  Dcnlmat  in  ©^mibcl* 

[elb  mar  mit  einem  bemalten 

unb  vergolbetcn  ®i[cngittcr  eingefaßt.  @3  jeigt  ba§  gräfliche  ^aar,  ouf  bem  ^arabe* 
bett  ruljenb,  lebenägroji  in  5ßcrf[tein  gearbeitet,  öeibc  ®e[talten  maren  „auBerorbentlich 
forpulent,  hoch  mit  gei[tigcn  33licfcn".  Darüber  an  bcr  33Janb  maren  beibc  noch  einmal 
bargeStettt,  einanber  gegenüber  fnicenb,  S'flarcn  anö  cinheimifchem  grauem  Sliarmor, 
auf  altarähnlichem  Unterbau  unb  vor  einem  SBanbaufbau  mit  ©äulen,  moran  SBoppen* 
[chilbe  aug  ?llaba[tcr  gehängt  maren.  Die  ©äulen  maren  am  ^oftament  eingelegt  mit 


Sitzbad)  mit  3d)mibelfe(b. 


225 


Untersröningen.  S(^Iof|tirc^c. 


•Jlc^nt  — ipie  er  bei  ©uljbadj  gefunbcn  wirb  — in  eiförmigen  ©tüden.  ®rei  große 
gelber  (mo^I  Weboitlon^)  zeigten  in  5(lQbofter»9leIief  6f)riftuö  am  5b:eu3,  umgeben  oon 
grauen,  barüber  bie  ?(ufcrfte^ung  unb  ju  oberft  ^immelShJoIfen,  in  benen  ein  fUbenieg 
Äru5ifij  (roafjrfc^einlid^  mit  ber  ganjen  Jrinitat)  ^ing.  Oben  unb  an  beiben  ©eiten 
ftanben  9(labafterfiguren  oon  ^^ugenben.  — 3®^*  ^i9«rcn  in  ©ailborf,  f.  oben. 

Saulul,  Sentmälei  auS  ISüittembrrg.  OagfititÜ.  15 


226 


3aßftfrci'§.  Cberomt  ©ailborf. 


Gill  anbereö  5)cnfmül  Joar  bem  ©d^cnfcn  Äorl  (f  1631)  gciuibmct.  5)ie  Crgel  luar 
öon  bcm  blinben  Ronrab  Sd)ott  1610  erbaut.  — Stcl(^  [amt  ^atene  in  ©ailborf, ).  oben. 

SSon  bem  9?euban  bc§  <Srf)loffeg  im  Sabre  1739/40  l'inb  bic  9?ific  beä  5Bau= 
meifter^  Sob-  ^riebr.  Sofj  uon  ^att  erboOen  (im  ®efi^j  eines  9?acbfommen  in  ©tutt» 
gart),  ©ic  geigen  ben  ©til  beS  ^»aüer  9iatbaii)eS.  Gin  Cuerbau  unb  ein  f^Iügel 
an  ber  9üid)eite  nmfd)lofien  jufammen  mit  5mei  SRauern  einen  .^of,  311  bem  oon  oorn 
unb  hinten  eine  Sriiefe  führte,  mit  X'urcbfabrt  im  ^aubtbau.  SSon  biefem  Sau  finb 
fd)öngemölbte  ©tüde  mit  Pfeifern,  ^bin^’  nnb  Scnftereinfafiungeu , kreppen  u.  a. 
erhalten.  S)amalS  ift  auch  ber  GUmanger  ‘türm  abgebrochen  morben. 


UnteT0Töninficii.  €d)(0B(irci)c.  SiQurni  üom  3eitblom<%ltaT  oon  {itttbtTQ. 

'^tntergröningen. 

^nritiitifcheS  ^farrborf  mit  ©chioji,  om  Stod)er.  Sm  12.  Sabrbunbert  @i^ 
oon  Gbelfreien,  im  14.  red)bergifd),  im  15.  limpurgifcb.  2)er  Crt  h^iBt  in'  Spittel* 
alter  manchmal  ©tabt,  locgen  ber  Surg,  batte  aber  niemals  9)iaueru.  2>aS  ©chloß 
ift  1564  erbaut  unb  non  ba  an  ^Kefiben^  ocrfchiebener  Iimpurgif(her  Sinien,  feit  1774 
einer  eigenen.  S)ann  1777—1804  ber  Jyürftcn  oon  öobenlohe'Snrtenftein.  SiS  1776 
mar  bie  ©emeinbe  ganj  eoangelifd);  in  bie  ©chloBfird)e  feit  1609  eingepfarrt.  1777 
nahm  bie  gürftin  f^rieberife  bie  ©djloüfirche  für  ben  fatholifdjen  ©otteSbienft  in  Sefchlog, 
ficbelte  Äatholifen  an  unb  erbaute  ben  Goaugelifd)en  ein  ilircblein  im  Xorf  unten. 

2)aS  ©chloB,  je^t  Gigentum  beS  ©tnatS,  ftept  auf  einer  Sergjunge,  bie  nach 
fliorben  Dorfpringt  unb  auf  ber  Cft»  unb  ?Jorbfeitc  oorn  Stocher  umjogen  ift.  2)er 
Surgpla^  ift  00m  Sergrüden  burch  einen  mächtigen  .IpnlSgraben  abge)d)nitten , bem 


Untergröningen. 


227 


ein  fiad^ctcr  Siinggrabeu  nn  bcr  23eft=  iinb  9?orb)eitc  anfrf)ließt.  3m  Dftcn  nnc^ 
bcm  Jtoc^er  ift  ©tetlabfall.  Dag  uriprüngtic^  ein  ißiercct  mit  innerem  ipof, 

beftc^t  je^t,  nac^bem  511  (Snbe  öorigen  3at;r^unbcrtg  bcr  SBeftflügel  abgebrochen  ift, 
aug  einem  ^auptgebäubc  gegen  Dften  mit  jtoei  Ringeln,  Perpubter  Jöruchfteinbau,  mit 
geloölbtcn  Unterränmen;  cg  fd)eint  im  18.  3ahrt)nnbert  um  jmei  ©todmerte  erhöht 
morben  jn  fein.  Die  (Giebel  finb  mit  ©djnecfen  unb  ©pihpfeilcrd)cn  oerjiert.  Die 
©nfahrt  loar  urfpriinglid) 
auf  ber  ©nbfeite,  too  innen 
noch  ein  berbeg  Stcnniffancc* 
portal  ift.  Dort,  in  bcr 
inneren  ©üboftede,  ift  and) 
bie  aiteSBenbcltreppe.  ^lufeen 
in  ber  ©übmanb  ift  eine  fehr 
fchönc  ^2ltappen=  unb  ©d)iift* 
tafel  üon  ©dhenf 
1.Ö64  in  (5rüt)renaiffancc* 
formen,  mit  äloci  Drachen 
alg  (Sinfaffimg.  Über  einer 
Pforte,  bie  an  bcr  ©üboftede 
in  ben  ®rabcn  führt,  fteht 
160G.  ?In  bcr  ©dhioHbrücfc 
oon  SBcftcn  fteht  17G3  unb 
179G.  Die  ehemalige  ©(hiofj* 
füche  im  97orbflügeI  hat  oier 
Äreuänahtgciuölbe  auf  einer 
lD?ittclfäuIeaugbcml8.3ahr* 
hunbert. 

Die  Stapedc,  jeht  fath. 

^forrfirdje  jum  hl-  Ü)?ithncl, 
befinbet  fidh  im  ^auptbau, 
halb  unter  bcm  '-8obcn  beg 
Schlohhofe^-  ®ieift  177G/77 

umgebaut;  eine  brcifd)iffigc,  Heine  ^allc  mit  (im.Slcnt  älteren)  Pfeilern,  einfdimcifenben 
Smporen  unb  flacher  5laffettenbcdc ; aHeg  mei^  ftuefiert.  2lm  .^auptaltar  ein  guteg 
Ölbilb,  ©t.  Ü)Hchael,  ber  Übcrliefenmg  na^  in  'JiMirjburg  gemalt.  ?(m  linlcn  ©citcnaltar 
finb  bie  brei  ©d)rcingfiguren  beg  3pitblom-?lltar‘5  non  ^cerberg  aufgcftcllt,  9Jiaria  auf 
bcr  9J?onbfichcl,  Sl'athorina,  Barbara;  mittclniäjsige  ©chnipcrcicn,  neu  gefafjt.  ®ute 
©tatuette  ber  SWaria  in  bemaltem  .^olj  aug  bcm  18.  3ahrh-  ©efchnihtc  ©tuhliuangcn. 

3n  ber  SSohnung  beg  fath.  ^farrerg  finb  jloei  guBciferne  Cfen  non  1775  unb 
in  einem  ^ttttmer  gemalte  Dapeten  mit  2Bottcau*©cenen  unb  SRocaiüc»Ontament  auf 
fchtnarjem  ®runb. 

öillingghalben  hotte  1741  ein  mit  einer  Slingmaucr  umgebeneg  ^errenhaug. 
Sei  Dinfbühl,  bem  ölten  Ding»Sühl,  liegt  auf  freiem  5'C^Ö  ber  runbe  „Deufclg* 
ftein",  offenbar  ein  alter  SKalftein.  — 3«  Söegftettcn,  früher  9lappenfohlroalb, 


ftirc^e  3U  Wünftci. 


228  Cberomt  ©ailborf. 

beftonb  ber  @agc  nnc^  cbemnl^  eine  ©tobt  „JRaab";  jebenfaßg  ift  e?  ein  alter  0tra^en= 
fnotenbunft. 

^emeinöe  "glCntcrrotb. 

®er  ^farttDeiler  äl^ünfter,  am  Äod;er  unterhalb  ber  ©inmünbung  ber  9lotb, 
ift  ol^ne  fi”  uralter  Äird;ort.  2)a3  „ü)?ünfter",  beffen  $itelt)eiliger  öergeffen 

ift,  mar  (bid  1433)  ^farrfirt^e  unb  (bi§  1694)  3!otenfirc^c  für  ©ailborf  unb  SKutter* 
fird^e  oon  ©(^önberg,  ©uljboc^,  iJauffeii,  ;^eerbcrg,  5tir(^cnfiniberg  (C9l.  SKel^^eim) ; 
urfljrünglid^  üieücic^t  5:auffir(|c  neben  ber  SWid)ncl§bafUi{a  oon  ©uljbad^.  ^ie 
eüang.  ')ßf arrlird^e  fte^t  auf  bem  einftmnlS  befeftigten,  crljö^ten  grieb^of,  @d^tff 
unb  S^or  finb  fpötgotifd),  fta^gebedt  (aud)  ber  St)or),  mit  fpi^bogigen  ^^forten  unb 
^enftent,  bic  ßljorfenftcr  and)  nod)  mit  Stab*  unb  ©iafimerf  auögefe^t.  Über  ber 
SBcftpforte  ein  9?unbfenftcr.  2)cr  'Xurm  nörbli^  am  ß^or  I;at  im  ßrbgef(^oü,  bag  aU 
©ahriftei  bient,  ein  ?Kippenlreu3gcm51be  mit  bem  nmpurgifd|en  SBnppcn  im  ©d^lufeftein. 
5)cr  ^urm  fteigt  unnerjüngt  im  ®icred  auf  unb  fc^Iiefjt  mit  einem  öierjeitigen  3cltbac^. 
ßr  bat  ©urtgefimje  unb  fieine  f^cnfterfd^Ii^e,  im  oierten  ©tod  romanifd^e  ®oppeI^ 
Öffnungen  mit  ad^tedigen  SSürfelhiauffäuIc^en,  entlehnt  uom  früheren  S3aiL 

3m  ©c^iff  ift  an  ber  SJorbfeite,  ber  ©eitenpfortc  gegenüber,  eine  9?ifd^e  für 
ben  Ölberg,  beffen  .^ol^figuren  fid^  jc^t  in  ber  ©ammlung  beg  ,^iftor.  '^ereiniS  ju 
Öatt  befinben.  ?lnbere  .f^oljfiguren  finb  je|jt  in  ©tuttgart  (©taatäfammlung).  3m 
ßl)or  ein  SSonbtabernafel  mit  ber  Don  ßngcldjen  gcljaltenen  Vera  icon  im  ©iebel 
unb  ben  SSappen  non  iDiontfort  nnb  fiimpurg.  3n  ber  ©afriftei  ein  alter  Slltor, 
^luögufj  unb  Sanbfd)rein.  3)ie  jmei  mittelalterlichen  ® loden  geigen  beibc  bie 
ßoangeliftennamen  in  lateinifcher  ©djrlft  bei  ber  einen  reine  3}Zaju§lel, 

bei  ber  anberen  mit  iWinu^feln  oermifcht,  beibemal  non  ©chnüren  eingefaßt,  ©ie 
finb  bemnach  motjl  bem  14.  3al)rhunbert  äujnichreiben.  2)ie  britte  ©lode  l)at  einen 
nicht  ganj  lesbaren  ©icfjernamcn , bie  Sahr^nhl  1727  unb  ben  ©prud);  Ich  rufe 
die  Lebenden  zur  Busse  j|  die  Toten  zur  Ruhe. 

9R’ben  ber  Mirche  flanb  früher  eine  „uralte"  Slapclle.*) 

2)er  ^of  5tiefelbetg,  auf  bet  gleidjnamigen  .^öpe,  mar  ein  |)errenhauS. 

^^er  SBeiler  ©d)önberg,  im  SBalbthÜlchen  beS  ©teiget'Sbach«»,  mo  ein  2)orf  ©t. 
abgegongen  ift,  hode  im  iD?ittelalter  eine  ^farrlird)e,  bereu  S^itel  unbefannt  ift; 
»ermutet  nürb  ©t.  ÜJZarlin.  (©eine  9?echte  an  bie  Aiird}c  tritt  1547  |ian3  fionrab 
0.  .f>irnheim  ju  SSöllftein  on  Öimpurg  ab.) 

^cmein6e  '^or6cv«$feiitcnßer'ö. 

Sei  ^inter*©teincnberg  ftanb  eine  Surg,  urfprünglid)  9ieich8gut  in 
SBein^bergif ehern  Skfitj. 

3m  SSeiler  S?apf,  bet  auf  einer  ßuppe  über  bem  Seinthal  liegt,  ftanb  noch 
1674  eine  9)?arienlapettc,  bie  oon  einem  Sßeiex  oon  Atapf  311  ßnbe  beö  15.  3ahr= 
hunbertg  geftiftet  fein  foH.  8^ei  Äapf  gab  cö  1251  eine  „ßifcnmühle"  unb  giebt  eö 
einen  „^üttenbühl".  2luch  in  97arbenheim  mar  eine  Aiapelle. 

♦)  3n  bem  0cid)irrjcbuppcti  an  ber  öftlicbeu  flirebboHmauet  fmb  ßoHi'^e  i^enfterteile  oer> 
mauert,  "üarunter  ift  ein  ©eroölbe,  jußänßlicb  bureb  eine  Cffnunß  im  ^ubboben,  nicUeiebt  ein 
alte#  Weinbau#.  


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©beramf  ©trafirmm. 


bcr  SSejirf  junieift  in  ber  Scttenfo^te  Qui  bcr  Xerraffe  beS  Ü)htfc^el= 
falfg  liegt,  ftettt  et  fid^  ntg  eine  hjettige  @6ene  bar,  mit  Slclerlanb  unb  33Jiefenflä^en 
ober  Reiben  unb  fieinejt  ©c^öljen.  Xie  X^äicr  ober,  tief  unb  fc^roff  eingenngt  in  bem 
SKuf^elfaif  unb  oielgemunben,  bergen  monnlgfa^c  lanbfd^oftli^e  S^eijc.  '-öalb  finb 
cg  üBnlbfd^tuc^ten  mit  “nb  mllbcm  Sanmtoud^g,  halb  3Bicfengrünbc 

mit  bebauten  ober  betoalbeten  Rängen,  aud§  mit  SSeinbergen.  X)ie  ®emäf|‘er  ber 
3agft,  ber  Srettat^,  ber  5ßorbad^  finb  Uar  mie  ®ebirggmäffcr  unb  gemäbren  nod) 
mit  it)rcm  notürlii^en  regellofen  2nnf  eine  f^üße  malerifd^ct  ®ilber.  ißii^tg  oon  gabrifen, 
böc^fteng  9JZübten;  unb  auf  ben  .fpbben  moblerbattcne  8dblöffer  ober  ungefünftclte 
Sfluinen.  (Sdbt  frönfifeb,  für  ben  Sebtoaben  frembartig  ift  bie  i^oubfdbaft  «in  ber  X^or* 
bacb"  mit  ben  b^ben  fabicn  Rängen  unb  ben  langen  ©teinriegeln,  uralten  .^eugniffen 
menfcblicben  ^ei^eg.  @in  .fteigDerbbbenjug  begrenjt  im  ©üboften  ben  ©ejirf.  Xort 
entfpringen  bie  Xauber  unb  bie  ®rettacb.  9ln  SSerlftein  ift  fein  ÜKnngel.  ?lug  bem 
§lnbbbritgebirge  fommen  ©olqueßeu  bei  ilircbberg^Sulj  im  ?agfttbal  unb  im  iBrettacb* 
tbal  untcrbalb  Seimbneb. 

Xic  ebenen,  fnicbtbarcn  ©efilbe  muffen  früh  menfcblidbc  ?lnficbler  angejogen 
haben;  ganj  abgefeben  oon  ben  ©olqueßen. 

filtert  Ürner:  3m  ©anbbuef  bei  S^rebberg  foßen  (nach  S.  ^r.  in  ber  3eit^ 
febrift  beg  b'ftorifcben  ^?crcing  für  bag  mürttembergiftbe  ^ranfen  1847  ©.  51  ff.) 
neben  foffilen  Überreften  oom  9)?ammut,  ^öblcnbör  unb  9ibino5erog  audb  Sbnoeben 
oom  SWcnfdben  unb  „Überrefte  oon  'äSaffen,  eine  ©cbmertßinge,  1'8"  lang,  r'2"'  breit, 
unb  eine  ^^feil»  ober  San^enfpi^e  oon  A“  3'"  Sänge  gefunben  toorben  fein.  Xie 
ißermutung,  eg  fönnten  biefe  ©egenftänbe  ctma  fpöter  bi<^rb^>^  gefommen  fein,"  ift 
für  ben  ftunbigen  ni^t  „auggefcbloffen",  fonbern  mebr  alg  loabrfcbeinlicb.  Xic  be^ 
treffenben  Änoeben  unb  3Übne  finb  teilg  ju  ffirebberg  im  @(^lo§,  teßg  ju  ©tuttgart 
im  ißaturalicnlabinett.  Xic  fraglichen  SSaffen,  bereu  SRaterial  nicht  angegeben  ift, 
finb  ücrfcboßen  (in  ber  9lltertiimerfammlung  in  Sßeuenftcin  ?). 

Xie  üorgef^icbtlicben  ©rabbügel  be«  93ejirlg  geboren  ^u  einem  flcinen  Xcil 
ber  Sronje^eit  an  — Heine  ©rupfen  in  ben  Sßälbern  ©fpidb,  ©rla^  unb  ©aigbüf)! 
bei  Stirdbberg,  unterfu^t  oon  u.  ^ölber  (Oergl.  ^unbberidbte  atig  ©dbtoaben, 
3abrg.  II.,  Grgänjunggbeft  @.21)  — ji,nmeift  aber  ber  ©ifenjeit  (|>aßftatt'fPcriobe 
mit  Übergang  511  ber  Shiltur  Oon  So  X^ne).  ©0  bie  meiften  ©rabbügel  um  Slirebberg, 


230 


Cberamt  (Serobronn. 


namentlich  im  ©trcittnalb,  nnb  bie  übrißcn  bi«  jebt  unterfucl)ten,  bei  53artcnitcin, 
.^ürben,  Si?angenbiirg,  Senbfiebd,  SKiftlmi.  unerbffnete  ©rabhitgel  liegen 

nud)  bei  örettheim,  @ngeU)arb«bnufcn,  ;öerbert«t)fliMcn » $i(gart«haufen.  2)iefc  @e= 
genben  muffen  t)ienad)  in  ber  Stettenjeit  ftnrf  befiebett  gemefen  fein;  bod)  nach  ben  58ei» 
gaben,  bie  oft  nur  in  ©efügen  beftehen,  öon  ärmeren  Stämmen.  (Sin  ^ürftengrab 
mar  ber  fog.  fjud)«büräel  bei  i^ird)berg.  (Sin  großer  .^üget,  ^ürftenhügel  genannt, 
liegt  and)  im  2öa(b  2)adh«bübl  4 km  norbmeftüd)  non  ©erabronn.  — 2)ic  ^unbe, 
^n(«ringe,  *?(rm)pnngen,  gibetn,  Ch>^ingc,  ©efÖ^e,  finb  311111  größten  'Jeil  in  ber 
Stuttgarter  Staat«fommlung  niebergetegt , einige«  im  Sd^Ioß  311  Sieueuftein  (früher 
im  Sd;toß  311  Äircfjberg),  in  ber  ®erein«fmnmluug  311  .^alX  unb  im  Sdhloß  311 
öangenburg. 

3n  bie  ^(urfarten  eingetragen  finb:  15  4")ügcl  in  2 ©nippen  im  Streitmalb, 
3)Jnrfung  ©idjeuau;  3 im  3SaIb  iMrlcnteele,  3)i  2)ärmen3;  4 im  !föatb  Ö0(hl}öl3le, 
©aggftatt;  0 im  Salb  .^eucf)ert,  3Ä.  S^lcinbretthcim ; 11  im  Salb  ©fpid), 
2)?.  Senferftetten ; 1 im  Jieifigmalb  unb  1 im  Slömerfchlog,  9)?.  ßangenburg;  12  im 
©üi«malb,  9}?.  Senbficbel;  2 im  Salb  SBaper,  9)?.  Submig«ruhe;  12  im  ©reut, 
21?.  9J2iftlau;  1 (f^ürftenhügel  genannt)  im  Salb  3)ach«bühl,  Sb?.  2iadolb«l)aufeu ; 
33  in  2 ©nippen  im  Seiler«l)ol3  bei  fiobenl)aufen  (Sb?.  SeiIcr«hof). 

Spe3ieCfe  Sitteratur:  über  bie  ©rabl)ügel  im  Se3irf:  Sürttemb.  Sahrbiidh^r 
1838,  II  unb  1840,  II  entl).  Sfiaulij«  ^Bericht  über  bie  ?lu«grabungen  non  .fiofrnt 
.pammer  in  Ätird^berg;  ÄeÜer,  Vicus  Aiirelii  ('-Bünuer  SiufeImann=Sj5rogramm  1871) 
S.  49  ff.  5^afeln  V.  VI.  ^lölber  im  ©rgän3ung«heft  311  ben  5i^*'^^criehten  au« 
Schmaben,  Sahrg.  II  1894,  S.  21  unb  27  ff.  Steiner  in  gmtbber.  1900,  S.  26  ff. 

iXeltifd)e  Sb?uu3en  mürben  gefunben  bei  iXirchberg  (iBercin«fammIung  in  .^aU) 
unb  Sb?iftlau.  Sixt=9?cftlc  in  gunbber.  VI,  S.  43. 

18orgcf(hichtlid)e  Sege:*)  9luf  ben  Safferfcheiben  3mifdhen  Sagft  unb 
Zauber  unb  3mi)chen  3agft  unb  .flocher  3ogen  3mei  michtige  Straßen  ber  18or3eit 
burd)  ben  5Be3irl,  iBerbinbung«ftrerfen  3mifchen  9?h<?in  unb  jDonau,  bie  eine  au«  bem 
SO?aintbal  Pon  SD?iItenberg,  bie  anbere  au«  bem  9?ecfactl)al  pon  Simpfen  l;er.  S)ie 
erfte  läuft  bei  ©ütbad),  IKiebbad),  ^ätberbacl)  öftlidh  ber  heutigen  Staat«ftraße  (ber 
alten  Äaiferftraße);  al«  Seg  erhalten  ober  and)  nur  al«  S0?artung«gren3e.  Sic  ging 
permutlid)  in  einem  IBogen  gegen  9?orboft  um  bie  IBrettadh  hf>^ni  auf  bie  .Meuper» 
hügel  an  ber  9?orboftgren3e  bc«  5)e3irf«,  gegen  ©ailroth-  3)ie  anbere,  bie  .fiohe= 
ftraße,  gel)t  Pon  Saßbad)  her  an  9?cffelbad)  unb  ®ün«6ach  Porbei  nach  9?uppert«hofen 
unb  ('iJroßallmerfpann  bem  IBurgberg  3U.  Sie  ift  3mifd)cn  öafjbach  unb  9?effelba^ 
nnb  aud)  gegen  ®ün«bach  3ur  mobernen  Strafte  au«gebaut.  Stredenmeifc  ift  fie  Poii 
mallartigen  Erhöhungen  auf  beiben  Seiten  begleitet.  ®ou  bem  erftgenannteu  ^öhen* 
meg  geht  bei  ©ütbach  ein  Seg  ab  in«  IBorbachthal.  Ein  „alter  Seg"  läuft  über 
Speefheim,  ^uulftntt,  Cbcreid^cnrotl)  ber  Xauber  31t,  ein  anberer,  ioeermeg  genannt, 
über  ^achtel.  Schönhoff  Untereichenroth,  Spiclbach,  Schmar3cnbronn  cbenfall«  3ur 
Zauber.  3”*^  3agft,  nach  üaugenburg  geftt  Pon  Stälberbodh  ein  Seg  ab  über  ErpferS* 
meiler,  Cbcrmeiler,  9?ecbenhau)cn.  Ein  Cuermeg  läuft  and)  auf  ber  §öl)e  3mifd)en 


*)  9k(h  gfitiöft  mitflctcilten  Untcriiuhungcn  »ou  ^)crvn  9tc(ht«amDflU  ^bc  in  ^all. 


Digltized  byGcpgle 


©erabronn. 


231 


iBron/}rfunbe  mtS  Qliabbügeln  brt  l)o()cnlobUcbfn  (fbtne  (nuc^  Jtdlcr). 

1.  ^aldring,  aui  btm  SaObbuKr  ^o4  bei  itircbberg  (Stuttgart,  Slufeum).  — 2.  ^altring,  au<  bcm  Strtitwalb  bei  Ainb' 
berg  (Stuttgart).  — 8.  Srnuing,  oom  jjerrgottaberg  bet  ^lenneraberg  (Stuttgart).  — 4 Srmring,  au4  bem  üunjeniee  bei 
^ermertberg  (^oU,  Sammlung  be«  bifiortftben  itereind).  — 6.  Wrmiing,  bei  SliebembaU  (.^all).  — 8 Srmring,  bet  .giirben 
C.S.  (Setabtonn  (Stuttgart).  — 7.  Knitriitg  au4  bcr  Srotij^jett,  au4  einem  (Brabbiigel  im  $obenIobi|cben  (Stuttgart).  — 
8.  Stmriitg,  JBeilercbal)  bei  Sabenijaufen  (Stuttgart).  — U.  Sbenfo  icie  7.  — 10.  Sa  Zbne^Sibel,  au3  einem  (Drabbiigel  bei 
Cbringen.  — II.  8ben(o  roie  7.  — 12  u.  13.  (tbenfo  mie  4.  — 14.  .^älfte  einer  großen  ilieiberbafte  aud  ber  Sronjeieit, 

^ertunft  ntie  bei  7. 


232 


^[agftfrei#.  Cbcvamt  ©erobronn. 


Scigft  unb  örcttad)  gegen  Seibot^enberg.  5)er  ©ogen,  ben  ber  primitiuc  ^öpeu* 
lueg  non  5Mberbnd)  au§  gegen  0tteii  mac^t,  ift  auf  oerft^iebenen  ©egen  obgefd^nitten 
iDorben,  über  ©iefenbad^  unb  Öcettbetm,  über  Slaufelben,  @nge([)art^^  unb  ^ilgarts* 
Raufen,  Äü^n^art,  Slofebiirg,  4‘^cngflfelb  unb  iöronnboljpeim  unb  enbtid)  mit  bem  3“g 
ber  heutigen  .ft'aiferftrafje  übet  ©lauf eiben,  9lot^  am  ©ee,  ©all^aufen,  (SraiB^eim. 
^on  ber  ^of)en[trQfee  get)cn  mehrere  Serbinbung^toege  ber  fioiferftrafee.  ©ner 
überfe^t  btc  Sagft  bei  ,f)eim^aufen  unb  ift  biä  ©erolbSljnufen  nai^loci^bar.  Gin 
anberer  ©trnng  ge^t  bei  Cberregenba^  unb  bei  Säd)Iingen  über  bic  Sagft  nad) 
Songenburg.  ®on  2)ünSbad)  gc^t  ein  ©cg  bei  f^orft  burd^‘3  Sagfttpal  unb  nac^ 
®infclbcrg  pinauf,  ein  anberer  bei  ^effenau.  SJon  3lHmcrfpann  unb  3l3^ofen  ge^t 
ein  ©eg  über  Scnbfiebel  unb  Giepenau  unb  einer  über  5tirc^berg  nad)  ©aggftatt  unb 
Dbcrminbcn. 

3m  SJZittcIalter  ging  ber  größte  ®erfe^r  mo^t  auf  ber  Slaiferftra^e  unb  auf 
ber  ©tra^e  ton  ^oü  nad^  fRot^enburg  über  ftirc^berg  unb  9lot^  am  ©ee.  ®on 
ben  ®eIcit3ftationen  ift  itenig  belannt,  1386  gehörte  ju  ber  ^crrfc^aft  ©erbed  ba3 
GJeleit  in  ^cimberg,  ©iefenbac^  unb  ®laufelbcn. 

©ogenannte  fRingttäUe  (?lbf(^nittmäfle)  finb  mehrere  na^e  bei  cinanber  am 
f(^lud)tartigen  5!l)al  ber  ©rcttac^ ; unb  jmar  auf  ber  regten  ©eite:  auf  bem  Äappel» 
berg  beim  ^immelrcid)3^of,  SKartung  fRücfcröpagen ; auf  ber  linfcn  ©eite:  einer  im 
Gid^^ols,  3Wartung  Scimba^,  unb  einer  an  ber  ©teile  ber  mittelalterlichen  Surg 
©erbed.  9?icllei(ht  fielen  aud)  bic  ©d)löffer  Soben^aufen,  Siirc^berg  unb  Sangen* 
bürg  ob  ber  Sagft  an  ©teile  torgcfchid)tlid)er  ©aQburgcn.  ?tn  ber  S?orbad)  ift  noch 
feine  nad)gemicfcn. 

©cfchi^tlichcö:  ®a3  ganje  ÖJebiet  säl)lte  cinft  jum  frönfifdhen  Slrei3,  btc 
fHittcrfchaft  jum  Äanton  Dbcnmalb.  9lm  ®eginn  feiner  @efd)ichte  gehörte  faft  ber 
ganje  öc^irf  311m  oftfrönfifchen  2J?ulach*®au ; fo  (1033)  9Jegenbach  unb  ©d^mal* 
fclben,  loöhrcnb  (1054)  ^cuchlingen  unb  IRiebbad)  äum  Xmiber*  ober  jum  3agftgau 
gerechnet  mürben.  9luf  bie  Oirafen  ton  ftomburg*9iotenburg  folgten  bic  |)ohenftaufcn 
al3  Dberherrcn  ber  Oegenb.  2)ann  tcrcinigten  bic  .^erren  ton  ^ohenlohe  bie  .^inter» 
laffenfd)aft  ber  cinheimifd)cn  SJi)naftengc)chled)tcr,  berer  ton  Sobenhaufen,  ton  Sangen* 
bürg,  ton  Öebenburg,  um  1399  ben  füböftlichen  Seil  iljreS  Serritoriumg,  bie  ^err* 
fchaften  ©erbed  unb  Sobenhaufen  (jugleid)  mit  Öielrieth  unb  Grailöbeim)  an  bie 
©urggrafen  ton  9Zürnbcrg  unb  SUfarfgrafen  ton  ©ranbenburg*5ln3bo(h  31J  terlieren, 
ton  benen  bieg  ©cbict  1792  an  '.f>reuBen,  1806  an  ©apern  unb  1810  an  ©ürttem* 
berg  fam.  Über  ben  norböftlichen  Seil  beg  ©ejirfg  mußte  311  glcid)cr  bie  9?cid)g* 
ftabt  fKotbenburg  big  1802  il)r  Giebict  aug3ubel)uen.  Ginc  SJfenge  ton  Sienftmannen 
fab  feit  ber  ©taufenseit  in  bem  ©C3irf,  tcrteilt  über  bie  ©urgen  unb  Sörfer  unb 
,^öfe.  9ianibaft  finb  unter  ben  ritterlid)en  Jyamilien  beg  ©C3irfg  bie  ton  ©arten* 
ftein,  ©cbcnbiirg,  ^ornberg,  Slirchberg,  SÜforftein,  ©dbrotgberg.  ©ei  ber  '^luflöfung 
beg  9i'ömifcheu  9feichg  beftanben  im  ©ejirf  nocl)  ein  l)alb  Sußenb  9tittergnter : §orn* 
berg  unb  SDZorftein,  beibe  crailghcimifch,  ©teinad)  (gemmingifch) , ^engftfclb,  9lmlig* 
l)agen,  9Jfichelbach  au  ber  Süde.  Sic  SHcinftaatcrei  mar  hier  fo  mcit  gebiehen  mie 
nur  irgenbmo  in  ©d)mabcn.  Sie  ticr  ©täbtehen  beg  ©C3irtg,  ©ortenftein,  .Slirchberg, 
Sangenburg  unb  9?ieberftettcn , batten  eg  famtlich  3um  9iang  einer  l)ohenlohifcf|en 


Ükrobronn. 


233 


Sicfiben^  unb  .^Quptftabt  eine§  Bcfonbcrcn  f^flrftcntumS  geBrad^t,  5)ranbcnBurg«^reu§en, 
bic  JRci^gftabt  JHot^enBurg,  bcc  ®cut)cBe  Drben  unb  bic  SiitterfcBoft  teilten  in 
ben  9teft.  3n  jebem  größeren  3)orf  ein  Ijerri'c^oftlicBcg  ?lmt  unb  ®edc§t,  auf  jebem 
eine  reid^dunmittelBore  ^rrfd^aft. 

®urgen  unb  ©^löffer  auf  mittelalterlid^er  ©runblnge  flehen  ju  9lmlig^agen, 
®nrtenftein,  ©ammcgfclb , ^omBerg,  Äirc^berg,  fiangenburg,  Seofcl^,  SKid^elbadj  an 
ber  2öde,  9?iebcrftetten  (.^altenbergftetten),  ©(j^rojBerg.  ©urgruinen  p tllt-Sarten» 
ftein  (Wartung  Siiebbat^),  ^ertcnflein  (Bei  SittinggBad^),  fieofelg,  Soben^aufen,  ©erbeef. 
6purcn  einer  83urg  ju  JBifltnggbad^,  örett^eim,  feengftfelb,  ^erBert^l)aufen,  ^erren-^ 
tBierboc^,  ouf  bem  Äo^pelberg  Bei  Wiftlau  (Obiläroeiler?),  Bei  CBerfletten,  5U  fRein^* 
Bürg  unb  auf  ber  SiofeBürg,  bei  ©c^ro^berg  (bie  ©d^rotSburg),  ju  ©ulj  Bei  ^rd^- 
Berg,  SBUbait^ierBad^  (?).  ©purloö  üerfd^lüunbene  ©belfi^e  (Crtgobcl):  in  S^äi^lingen, 
®IaubacB,  ®Ioufelben,  ©emm^agen,  Raufen  a.  ®ac^,  ^leinBrctt^im,  Wc|^dI5, 
©(^malfelben,  3SaÜf)QU)cn. 

©in  gcnjerBUcfier  Wittelpunft  ift  im  I8e5irf  nid^t  aufgefommen;  oöju  no^ 
mären  SiotBenBurg  unb  ^aß. 

5)ie  fianbtoeBr  Bilbct  Bei  SRubpert^Bofen  bie  ©renje  beg  Sejirtö  ipott 

gegen  ben  öon  ©croBronn , ift  aBer  eingeeBnet.  3)ie  IRotBenburger  öaubBeg  $ieBt  burdB 
biefen  üon  HleubadB  (cinfdBlie^litB)  Bis  ipeimberg,  no(B  an  Dielen  ©teilen  fic^tBar.  ©S 
mar  ^umeift  ein  ©all  mit  ©rnBeu  unb  ©eBüfcB  an  Beiben  ©eiten.  ®ou  ben  2anb- 
türmen,  bie,  mit  ^oßflößc  unb  ©cleitSftation  oerBunben,  bie  ©tra^enauSläffe  bedten, 
fte^t  no^  einer,  ber  fog.  3loBrturm  Bei  ^^itgartSBaufen  (f.  biefeS)  oit  bet  ©tra§c  nad^ 
3iotB  am  ©ee.  ®er  fianbturm  bei  ^eimberg  an  ber  ©traße  nad)  SRieberftetten  ift 
gan3  üerBaut  üöei  ^unfftott,  ©dBrojbctg  §u,  BemaBrt  uocB  ber  fjluruame  ^urmfelb 
bie  ©rinnerung.  WidBelbacB  an  ber  Sude  B^l  feinen  IBeiuamat  Don  einer  2üdc  üi 
ber  2anbBcg. 

©in  ©entBudel  unb  eine  ©tette  „^um  l^reifiein"  Bei  |)ilgartSBaufen  unb  eine 
©enteid^e  Bei  Dbermeilcr  erinnern  an  bie  altbeutf^e  ©eri^tSDerfaffung.  Sllte  ©ent« 
gericBtSorte  mareu  JBrettBeim,  Sangenburg,  SoBeuBaufen,  SRicberftetten,  9Riebba(B. 
©teinenie  ©egfreuje  ftcBcn  Bei  ®laufelbcn,  ®rettBcim,  .f)aufen  a.  öadB,  .^erbertS« 
‘Baufeu,  .öilgartSBawfeD/  Senbfiebel  (3),  WidBelbadB  a.  b.  ^eibe,  WicBelBa(B  a,  b.  Süde, 
SReubacB  (2),  9RotB  a.  ©ce,  ©bedBeim  (2).  3)aS  ©laufelbcr  ^reuä  trägt  eine  SaBrS« 
3aBl  14..,  baS  SrettBeimer  ein  ©abbenfdBilb;  baS  eine  SReuBacBer  Be3ei^net  angeb- 
li(B  bie  ©tette,  mo  1.552  ein  Pfarrer  erf(Boffen  mürbe  unb  3eigt  eine  ;^anb.  ©dBan3en 
aus  gefdBicBtlicBer  ßeit  finb  im  ©alb  ©trutB  Bei  Sangenburg  unb  auf  einem  IBerg- 
Dorfbrung  im  SReffelBacBer  ©olb,  ßangenburg  gegenüber. 

Äir^ti(Be9?erBältniffe  (nacB  ®offert) ; S)er  gan3e  ®e3irl  geBörte  im  Wittel* 
alter  3U  bem  ©iStum  ©ür3burg.  9RadB  bem  ©ßnobalBudB  Don  1453  gcBörten  3um 
Sanbfabitel  Stün3clSau  bie  ^farrtircBen  311  WicBclbacB  a.  b.  |»eibe  mit  ^aplanei  in 
©eroBronn,  ©laufeiben  mit  grüBmeffe,  9lmliSBagen  mit  grüBmeffe,  ©ittingS6a(B, 
^errentBierBadB,  JRcgenBadB,  ©ä(^lingen,  DbcrfteinadB.  3“”'  ßanbfabitel  Wergent« 
Beim;  ©^ro3berg  mit  Äoblanei  in  ShailsBaufen,  OBerftetten  mit  f^üBmeffe,  9?ieber» 
ftetten  mit  ^rüBmeffe  unb  Siebfrauen«Änblanei.  Sonbfobitcl  ©railSBcim  ©am* 
meSfelb,  ©cBmalfelben,  ©rettBeim,  .Raufen  0.  ©acB,  9ReubadB,  9iotB  am  ©ee,  ©dBein* 


234 


^agftlrei'?.  Cberamt  ©evabronii. 


6a^,  5Kid)eI6ad^  o.  b.  2ücfc,  ffiatt^au)en,  ^engfifclb,  Senbiiebel  mit  ben  5?obIa= 
ncien  Äird)berg,  ©aggftatt.  ^rü^mcffen  bcftonben  in  ^nufen,  @om* 

megfdb  unb  Sc^malfetben.  ©pielbac^  unb  i^eu5enborf  toarcn  giliolc  non  öeii;\cn* 
bronn  (33ai)crn). 

3)ie  frnnflfc^e  3)Ji|fion  Joar  für  ben  3)ZnuI(icl^gau  oon  ©tödcnburg  nu^gcgangen 
nnb  für  baS  Xanbergebiet  oon  Äömg?I)ofcn  unb  3gec2^eim.  SÜö  SJZiffionggrünbungcn 
im  Sejirf  erf^einen  bie  50?avtinöfir^en  ober  dapelten  in  9fJot^  am  @ec  unb  HtailS* 
bnufcn  (?)  nebft  ben  5itgebörigen  .öeUigtümern  ©t.  SJZic^aeliS  in  3)?ugborf  unb 
9iinbcrfelb  (D^t.  HJZergent^eim).  ?(ld  SOiorfmart,  mot)[  ein  ®raf  beö  2^aubergau3, 
um  800  Cberftetten  an  baä  5lIofter  ^ulba  )(^enfte,  toar  bafelbft  fc^on  eine  idrc^e, 
^fnrrfirc^e  für  bn§  gan5c  SSorbad)t^nl,  nac^mal^  oon  ben  ^ulbacm  ©t.  Sonifa^  bc= 
titelt.  (Sine  Qirünbung  f^ulbag  ift  luobl  bie  SSonifatiuSfiri^e  in  3Kicbe(bac^  a.  b.  J^eibe. 
')ind)mal^  flbigen  biefe  93cfi(jungen  ^ulbaä  an  baS  ©tift  SZeumünfter  ju  SBürjburg 
über.  '?luf  baä  9.  3«l)r^unbert  toeift  au^  noc^  ber  ^itel^eiligc  oon  Senbfiebel, 
©teb()anuS.  (Sine  ^forrfirc^e  unbefannten  ^itel3  ftanb  loobl  auc^  über  ber  farolin* 
gifd^en  ÄrDpta  ju  llntcrregenbad),  ging  aber  frül)  ju  ®runbc,  ctloa  beim  (Sinfatl  ber 
Ungarn  (iöoffert).  9{otf)  am  ©ee,  Oberftettcn,  älZii^elbat^  a.  b.  .^eibc,  Senbfiebel 
unb  3tegenbac^  loären  fonad)  bie  llrbfarreien  bcg  ^ejirf^  neben  (Siröningen  im  Sejirl 
(Srail!5l;eim  unb  'i^cttringen,  Snfingen  unb  Seujenbronn  in  Saljern. 

5Ute  ^farrfird^cu  finb  ferner  bie  beiben  ^täuferlird§en  ju  iöäd^lingcn  — bieä^ 
nac^  bem  Untergang  oon  Stlt -illegenbad}  bie  ^auptfird^c  be§  3ngfttbalg  — unb 
93itling^bad^,  ©t.  ißeter  unb  ißnul  p Dberftcinac^  unb  ©t  SSeit  ju  Uuterregenbad), 
alle  oicr  oielleid^t  ©tiftungen  ber  |>erren  oon  ßangenburg.  ®er  J^irdjenbcilige  oon 
9liebcrftetten,  ©t.  Safob,  beutet  ouf  bo8  11.  Sabr^unbert.  2)cnfelben  ifiatron 
©cbainbadb,  oieUeicbt  al§  ©tiftung  ber  (55rafen  oon  ftomburg.  ©t.  SRitotauä  in  (^ammeg» 
felb  mag  eine  ©rünbung  be§  Älofter«  Stomburg  anjeigen.  ©t.  ipeter  unb  ijJaul  ju 
iBrettbeim  unb  Obcrfteina^  loeifen  gleicbfatld  auf  ba§  11.  biö  12.  Sabrbuubert. 
©t.  iBcit  in  iUegenbacb  unb  SBaltbt'ufen  auf  bn^  13.  bi^  14.  Snbrbnnbert. 

Älöfterlicbe  fHieberlaffungen  bcftanbcn  in  .(breujfelb  (®ominifancrinnen),  trüber* 
bartmanngjeü  (^^^römonftmtenferinuen),  50?iftlau  (Senebiftincrinnen),  ©ammeiSfcIb 
(^rouenflaufe)  unb  ©emmbagen  (g-rauenflaufe).  Jleine  baoon  mar  bebeutenb. 

S)ie  9leformation,  in  ©cbrot^berg  unb  iölaufelben  fcbon  1525  eingefübrt,  tarn 
bi^  1556  im  gnnjen  iBejirf  jur  2)ur(^fübrung,  im  ?lnssbacbifdben,  ,f)obenlobifdben  unb 
9iotbenburgi)(^en  unb  bei  ber  iHittcrf(^aft.  9ladb  ber  Sleformation  gegrünbct  finb 
bie  eoangeIifd)en  i^farreien  Siefenbad}  (15,30),  ©aggftatt  (1544),  ßangenburg  (1556), 
©crabronn  (1561),  Äirdbberg  (1577),  noch  ®ün«bacb  (1688),  Miltenberg 

(1708),  iBeimbad}  (1812)  unb  bie  fatboliftben  iBartcnftein  (1690)  unb  .gjaltenberg- 
ftetten  (1810). 

3)ie  Seoöllcrung  ift  oormiegenb  böucrlicb,  fränfifd}en  ©tamm^  unb  coangelifdbeu 
©tauben^.  3)ic  iBolf^tradbt  ift  oerfebmunben  bis  auf  bie  iBiinbclboube  ber  ^Bauern* 
trauen.  3n  ben  (^el}öften  ift  bie  ©ebener  meift  getrennt  oom  £>aug;  biefeS  oon 
'Jliegelmcrf,  momöglicb  auf  fteinernem  llnterftod.  9latl}äufer  giebt  es  auf  bem  ßanbe 
erft  feit  neuerer  ^eit.  Unter  ber  Siorflinbe  mürbe  geridbtet,  im  Sirt§brtu§  beraten. 
2)ie  Slireben  geigen  oielfacb  nod}  bie  ©puren  ber  olt4utberif(^en  ©otteSbienftorbnung, 


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@erabronn  mit  SHüdcc^^agen. 


235 


rote  fic  im  Unterjt^ieb  öon  SBürttembecg  in  ben  mittclbeutfd^en  Sänbern  goU.  J)er 
3Utor  mit  einem  Söilbfd^irm  ouSgeftattet,  fcitlid^  Don  i^m  ber  Xnufitein,  über  bem 
?Utar  bie  Äanjci  unb  barüber  ber  Drgelc^or.  25ic  an^bad^ifc^e  ©crmottiing  ijat  mit 
5Sorliebe  auf  ben  Siirc^cnfd^iffen  gruc^tbü^nen  angelegt  unb  ju  biefem  Stofd  oft  ein 
befonbereS  ©tocftocrf  aufgefe^t. 

^craßi'omt  mit  "^ücßcrößaöen. 

®ie  Dbcrnmt§ftabt  ©erabronn  (bi§  1810  ©cr^arbgbr.  ober  ©ctenbr.,  1220  ©er» 
l)iltenbr.)  liegt  auf  ber  ,'ood^ebenc  rec^td  ber  Srettad^,  3)er  Crt  gehörte  nad^cinanber 
ju  ben  ^errfc^aften  üangenbnrg,  .^oI)enIol)e  unb  (feit  ©nbe  14.  3a^rl}unbert^)  5lnö» 
boc^.  anSbac^ifd^eS  2)orf  mit  SWarft  unb  ©eridfjt,  and^  üjat  eS 

^ouptort  bed  ?(mtS  Sßerberf  fnmt  ÜBemberg  unb  ßobcnI)üufen.  3m  ©täbtelrieg  mürbe 
baS  3)orf  1449  uon  ben  Rattern 
oerbronnt.  1792  mürbe  ©crabronn 
^)reuBifc§,  1800  bal)rifc^,  1810  mürt* 
tembergifd^.  S5a#  ©emeinbemap))cn, 
li>45  üerlie^en,  ift  ber  3oHernfd^ilb 
mit  fpringenbem  ^ferb  im  jmeiten 
^elb  unb  fd^rcitenbem  ^ferb  im  britten 
^clb.  2)0«  2)orf  mar  befeftigt  mit 
®aU  unb  ©raben  unb  jmei 
türmen,  beten  einer,  gegen  SÜ7ic^elbac^, 
noc^  fte^t;  ein  beft^eibenc«  ®aumerf 
mit  ©piBbogentljoren  unb  932anfarben* 
bad^.  ?(m  nufieren  2!borbogen  finb 
auBen  no^  bie  Sllommerfteine  für  ein 
Rollgitter.  ?lm  inneren  ift  ba«  bran» 
benburgif(§»prcubifd^e  ffioppen  mit 
»eifc^rift  G W F M Z B 1781. 

2)ie  eo.  © 1 0 b t f ir  cb  e 1740  ff. 
erbaut,  on  ©teile  einer  5^opette  bet 

^eiligen  Sungfrau  unb  ber  ?lpoftelfütften  öon  1423,  ift  ein  fauberer,  ober  fe^r  nüd^terner 
Cuerfoal  oon  onnö^ernb  quobratifd^er  ©rnnbform  mit  umlaufenben  ©erüftemporen, 
5mci  Süeiben  oon  ©ti^bogenfenftem  unb  SRonfatbenba^.  3n  ber  9Kittelod^fe  fpringt 
gegen  ©eften  ber  ©lodfentunn  oor,  on  ben  innen  ber  ?lltor  unb  bie  S^on^el  an» 
gefegt  finb.  Über  ber  2:^ür  fte^t  C W F M Z B 1743.  2>er  2:urm,  im  oberften 
©ef^ofe  mit  ^ilaftern  eingefofit  on  ben  obgefd^rogten  ©rfen,  trögt  eine  feltfome  9Ran» 
farbenl)aubc.  2)ie  Sirene  befiel  einen  filberoergolbeten  Stel^  öom  ©nbe  be«  18.  3o^r* 
l)unbert«  mit  bem  Sranbenburger  ©oppen.  ÄuBen  on  ber  ©übfeite  ber  Äird^e  ift 
ein  f)übf^e«  ©robbcnfmol  im  fRofofoftil  eingemouert. 

3m  ©eiler  9lü(tcr«^Qgen:  ©o.  Riliolfopellc;  fpötgotif^er  löcud^fteinbou 
au«  ber  1.  ^ölftc  be«  15.  So^r^unbert«.  1449  ift  ein  ^Iblofebrief  au«geftefft  für  bie 
Äapette  ©t.  ©enbelin  ju  JRüdcr«^ogen  in  ber  ^forrei  fDJic^elbod^.  3n  bcmfelben 
3ol)r  mürbe  ber  ©eiler  oon  ben  Vollem  jerftört.  2)ie  J?opcUe  fte§t  auf  einer  Rel«* 


236 


Cbcramt  ©erabronn. 


baut,  QU§  bcr  ein  ®rimnen  quiÜt.  @ie  ift  einfd^iffig  mit  öftlid^em  ^urmc^or.  SSom 
2urm  nur  no^  ein  @tum))f;  qik^  ber  ©eftgiebel  ift  abgetragen. 
ÜJiabmerffenfter.  3>m  Xumi  ficl;t  man  ba§  alte  Sftippentreuägemälb  auf  Äonfolen 
mit  9)cagfen.  ®cfc^ni^te  ^rebella  mit  öruftbilbcm  ber  ^eit.  3^öIfboten;  fpötgoti)'^ 
Dom  9lnfang  be§  16.  3af)r^unbcrt§ ; uerborben.  ®Iode;  anno  domini  mccccxxxv. 
ave  maria  gracia.  (53ebenftafel  eine§  ©c^enfcn  n.  SBinterftctten  1672. 


JlmCtöBagen. 

“ißfarrborf  mit  ritterfd^aft(id^em  «Sd^lofe,  rcijöotl  gelegen  über  bem  ®retta^tbal 
mit  feinen  betoalbeten  ©teilbängen. 


(lit  Sag«  ber  abgebrnKbenen  ^ufer  ift  biir<b  marfiert) 


3n  ber  ®urg  5(melunggl)agen  fi^cn  1262  SSafaHen  non  ^o^enlobe=i8raunecf; 
fpäter,  oon  1367  an,  bie  fRitter  ü.  21^oQmer§^aufen  nnb  im  18.  Sa^rbunbert  bie 
nom  1375  erobert  bcr  93urggraf  üon  fRümberg  biefc  53urg. 

5)ie  et>.  ißf arrfird^c  ift  nadb  einem  SSetterbranb  oon  1760  neu  erbaut  unb 
^mar  angeblich  nad)  bem  !i?orbiIb  berjenigen  ju  5lirdbberg  oon  1733.  @ine  SapeQe 
jur  bei!*  Äatbarina  mar  1415  b‘er.  ®ie  Äivebe  ift  ein  gefälliger  Sau  mit  fpu^- 
roänben  unb  f>aufteingüebern.  ®cr  3^urm,  meftlid)  in  ber  ÜRittelacbfe,  gebt  oben  in« 
^?ld)tecf  über  unb  enbigt  mit  einem  .^uppelbadj.  Über  bcr  2bi*e  SBappen*  unb  Sn» 
fcbrifttafel.  35ie  J^albgiebcl  reebts  unb  liuf^  be§  Sturmes  finb  a(S  S^iolutcn  auS» 
gebilbet.  .f)übfd)er  ?lufbau  oon  Elitär,  Hansel  unb  Drgcl.  5?elcb,  |)oftienlapfel  unb 
'^atene  geftiftet  oon  ®.  ?1.  o.  2BoImer«bflufett-  Sinfadber  5leld)  oom  Einfang  beS 
16.  Sabe^)w“^ertS  mit  3Rinu§le(bud)ftnben  am  5lnouf  j j c u b c ^ «nb  barunter 
f 0 r j 0 S.  Kluften  an  bcr  ftirdbe  ftebt  bcr  mappengeftbmüdte  ©rabfteiu  ber  31nna 
0.  SKoImerSbnufen  geb.  o.  9tofenberg,  t 1*^79.  t^iloden  oon  1761  mit  SBappen. 


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'}lm(iS^agen. 


237 


®aS  (SRittergut^bcfi^cr  ®iirger)  liegt  am  3?aiib  be§  ®rcttac^t^alg, 

ctwng  tiefer  al«  bog  2)orf,  auf  einer  öergjunge,  mel^e  burc^  eine  fleine  ft'linge  non 
ber  ^oc^ebene  abgefpniten  ift  unb  oieHeic^t  fc^on  in  grauer  SSorjeit  befeftigt  mar. 


3(^Io6  UmliS^agen.  Currfc^nitt  gegen  SBeften. 


(Sin  Quergraben  trennt  S3or«  unb  ipanptbnrg;  ein  anbercr  frf}nitt  e^emal^  bie  SSor* 
bürg  Dom  ©elönbe  ab.  ^on  ber  Snrg  ber  um  1262  genannten  9litter  non  ?Ime* 
(ung^^agen  fte^t  an  ^0(^bauten  nur  nod)  bie 
Sc^ilbmaner  i)inter  bem  inneren  ©raben,  mu^ 
fie  an  i^rem  oberen  ^eil  im  fpäteren  9J?ittela(tcr 
erneuert.  35ic  ÜKauer  ift  in  ben  unteren  ^mei 
2)ritteilen  maffin.  iSon  bem  (Sinfteigioc^  fiii;rt  in 
ber  33?auerbide  eine  SSenbeltreppe  in  ben  2Sebr^ 
gang  hinauf,  ber  mit  einem  ^onnengemölbe  gebedt, 
burc^  Duenoänbe  mit  ©djiupfpforten  gotifdjen 
'^rofilS  in  nier  Kammern  ^erlegt  unb  in  beiben 
fiangmänben  mit  <$d^u^löc^ern  nerfe^en  ift.  SWad) 
einer  Änfic^t  be^  (Sc^ioffeg  (im  9(rd)in  bafclbft) 

Qug  bem  18.  3a^rf)unbert  befanb  fid^  ju  oberft 
noc^  ein  gewimmertem  ©toefmert. 

5)ie  übrigen  S3efeftigungm*  unb  SBo^nbmiten 
finb  nac^mittelalterlid^,  auf  ^uergefd^ü^  berechnet.  «miis^ogen.  sc^ioirüe^e. 

3n  ber  Horburg  fte^t  bam  heutige  ©c^lobgebäube. 

5tm  i)interen  ^ortai  ber  5)urd^fa^rt,  gegen  bie  innere  ®rüde  ^inanm,  fte^t:  1601  Der 
Edel  und  Vest  Hans  Konrad  von  Wolmershausen  vollführt  hat  disen  Vorbau  und 
bracht  zum  End.  Gott  ehr  und  mehr  sein  Regiment.  SSappen.  3)er  '.8au  enthält 
ret^tm  oon  ber  alten  5)urd^fal)rt  ein  ©emölbe  mit  ÜKittelföide,  angeblich  bie  ©d)lobfüd^e. 


238 


3agitftei§.  Oberaint  @erabronn. 


S)ie  2)ur^fa^rt  i[t  mit  jmci  portalen  gefd^mücft,  bie  beibcit  ©icbcl  mit  ®o(uteii.  9(ii  bcr 
Oftecte  ift  ein  ruiiber  Xrcppenturm.  2)ic  innere  öriirfc  ift  je^t  feft  mit  brei  '^ögen  gemauert. 

?Im  portal  bet  55urc^fat)rt  in 
ben  inneren  'i^urgf)of  ftc^t  anno 
dom.  MCCCCCXXXn(1532) 
unb  babei  ba§  3Bappen  ö.  59olI= 
mcr^l)au)’cn.  9In  ber  Cftfeite 
ein  ©uficrfer.  2)cr  5öurgI)oi  ift 
eingefaßt  üon  5lafcmatten,  bie 
je^t  jumeift  uerfc^üttet  finb, 
mit  nicr  (icftiirmcn  unb  einem 
SRonbeK.  ?(n  bie  ©c^Ubmaucr 
ftöfet  )cnfre(^t  ein  ^Baii  au^ 
ilkuc^gemöuer,  beffcn  Pforte 
bie  1Ö73  ^cigt.  3m 

(Schuppen  im  ift  ein  ©tcin 
ucrmobrt  mit  bem  SSoUmcr?* 
f)äufer  S5?appen  unb  ber 
MCCCCCri(1502).  eOenba. 
fcibft  ein  Stein  mit  bem  9ielief* 
bilb  be^  bfil-  5’^orian,  ber  einen 
'-Örnnb  löfcf)t.  ©in  paor  alte 
SBaffen  — 3J?orgenftetu, 

Ijönber  — unb  ©trofmerljeuge. 
1854  ift  ein  Xeil  ber  inneren 
“ilurg  nbgebrod)en  morben. 
Ipieju  ügl.  ben  9ltIn§(Suppl.). 

■gSäcßCtnflen. 
^farrborf  an  ber  3agft 
unter  Sangenburg.  ©e^örte 
non  jeber  ju  biefer  3^efte.  2)ie 
Äbirc^e  ift  oieüeic^t  eine  uralte 
5:auffirc^e;  bem  Stift  9^eu» 
münfter  eijinerleibt.  DrtSabcl, 
genannt  bie  Sfcjjen,  1257  bi§ 
1475  nac^meiSbar. 

©ü.^farrfirc^e,  einft  bem 

»dc^Iineen.  (Brabftein  bc»  «cjjo  üoji  «edjUnflfn.  ^Öufer,  3.1^000  Ullb 

«Qcb  sitboflrapbie  oon  1818.  bem  @ü.  gemeint ; aii^  bem 

14.  3al)r[junbert  (1335  5lb* 
laji),  ober  »erbaut  (1721  erneuert).  Xurmc^or  mit  SRippenfreu^gemörb  auf  3J?cnfcben= 
unb  2;ierföpfcn.  9lm  Sc^lußftein  ba?  |)aupt  be^  Käufers  gemeißelt.  3*^^i 
©pi^bogenfenfter  oI)ne  SWabhJerl.  9lm  ®cf)iff  ein  gotifc^e^  SSeftportal  unb  eine  gotif(^e 


DIglllzeü  by  Goc  |le 


Säc^lingen. 


239 


Pforte  mit  gerabem  Sturj  an  ber  ©übfeite,  ©nfriftei  mit  ^onnengemölbe;  banmter 
ein  Äarner.  ber  9?orbtueftetfe  ein  ©tein  mit  Öilb  eine«  3)ianne«.  ?Tn  ber  ©üb» 
Pforte  ein  folc^er  mit  bem  ®ilb  eine«  5?elc^«  unb  ^nfe^rift  1591  19.  '‘^tug.  Basil. 


SdiloB  iHartcnftein  im  3at)r  ItiäU. 


(©robftein  eine«  ©obnlein«  üon  Olnnen  o(te  5(ie§en.  Gin  ü6er> 

malte«  ‘föonbgemälbe,  Ölberg  betenb.  Qlrabbenfmäler: 


Sc^loft  Sartenftein  im  3a^i  1737. 


1)  Anno  domini  MCCCXX  in  die  Martini  episcopi  obiit  strenuus  miles 
Burchardus  dictus  Reze  de  Bechelinge  et  anno  Domini  MCCCXXIV  XVIIT 
kalenda.s  Mai  obiit  Elisabeth  de  Morstein  uxor  eins.  GJotifc^e  Ü)Zaju«feln.  ©nnb* 
ftein  mit  ®ilbni«figur  oon  oorn,  fte^enb.  Ginft  bemalt. 


240 


^aflftfrciiS.  Cberamt  ©crabronn. 


2)  (SJcorg  SRemier,  f 1585,  ^oljtafcl  mit  SKalcrei;  8tuferftc^ung. 

3)  SKelc^ior  '-i^rcnner,  Siotgcrber,  f um  1650.  Sanbfteln  mit  gladjreticl ; 
crfte^ung  G^rifti  uub  betenbc  J^nmilie. 

®otif(^c  @lorfc  anno  domini  MCCCCLXXXII  salve  regina  misericordie 
vita  dulcedo  spes  nostra.  2Kinu§feIn.  S^rcuje  alö  SBorttrcnnungSjei^en.  ©rofec 
(^1.  mit  ben  9iamcn  ber  (Sönngeliflcn.  kleine,  fe^r  alte,  ohne  ©d^rift  unb  5öerjierung. 

?tn  ber  '^Pforte  bc^  ummauerten  5^ird^l)ofS  ftebt  1580. 

Über  bie  3ng[t  fii^rt  eine  ^ölgerne  bebeefte  '^rüefe  o^ne  3'®M<^cnpfeiler,  er= 
baut  1785  öon  3>”i«^cr*»cifter  l^orenj  ©d^umm  in  Sangenburg. 

9luf  einem  '^erguorfpvung  red)tö  ber  3agft  finb  ©puren  ber  !sB  u r g Ä q ^ e n ft  e i n. 

2)cr  SBeiler  S^leffelbad^  auf  ber  smifd^en  Sngft  unb  Stocher,  an  ber 

Ärenjung  jmeier  alter  ©tragen,  mar  im  SJMttelalter  ein  befeftigter  'Jliarftfleden. 


Sartrnfttin.  9(nfict)t  oon  Süben. 


^artenßeiit. 

©tabt  über  bem  (Sttetljal,  mit  SRefibenjfc^lofe  bc3  f^ürften  non  .tjo^enlobe* 
iSartenftein.  I:ie  ©tobt  oerbanft  i^re  (Sntftebung  bem  (grafen  ^fjilipp  Äarl  (1688 
bis  1729),  ber  aud^  bnS  ©(^loß  in  feiner  heutigen  ®eftalt  gegriinbet.  §(iif  bem 
®ergrnden  i>cm  ©c^lofe  be()nt  fid^  baS  ©töbtd^en  in  ber  ^auptfac^e  einer 

©tra^e  entlang,  mit  f leinen  aber  ftäbtifc^en  Raufern  mit  ÜDZanfarbenbÖ^ern,  ein  Keines 
SubmigSburg.  3'öei  2:^ortürme  fperren  bie  2luSgönge  gegen  3Beften  unb  97orben. 
5)er  erftere  ift  l)iibfc^  auSgebilbet,  mit  Sluftilaquobern , im  ©(Reitel  beS  2;^orbogenS 
eine  9J?aSfe  unb  barüber  eine  ©üfte  in  römifc^em  OJcfc^mad  (2.  ^ölfte  18.  3al;rli.). 


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^artcniU’in. 


'J4] 


I'ii'iS  @d)lofe  ftc^t  au  bei  Spi^c  ber  bnrd)  jiuei  Sci^ludjtcn  au§  ber  ,'^od^cbcnc 
9C|d;uittcncu  Scrgpußc,  über  bem  2)orf  l£'ttenbnii)en.  erbebt  fid)  o^nc 
ber  <StcUe  eine^  älteren  '^aue'S,  jeigt  aber  feine  ©puren  bauon,  ouSgenonunen  einen 
iKunbturm,  ber  beim  .sr^ofeingang  in  ben  ©übfingel  einbejogen  ift  unb  einen  ac^tedigen 
Jreppentnrin  an  ber  äußeren  9?orbiueftede.  9?äbere  Unter)m^ung  feljlt.  Ölbilber 
im  ©cblo§  jeigen  ba^ietbe,  mie  eS  1(388  unb  1787  au^ge)cben.  ©d^idljarbt  nahm  1(514 
einen  ©runbriß  auf.  ®ine'43c= 
fd^rcibung  uon  1(388  liegt  im 
fürfll.  ^Irc^iü  (uergl.  fUhintfdj, 

®e)db.  ber  ©t.  53.).  be= 
ftaub  auS  5luei  teilen,  bereu 
älterer  Rillten  lag,  unb  batte 
einen  rnnbeu  5^ergfrieb  unb 
eine  Slapelle  (1425  geiueibt). 

9fitter  uon  5^artenftein 
fommen  nl^  bol)enlobi)d)e 
5Safatten  1247 — 1345  nor. 

©ic  fa^en  fo  nal;e  bei  ber 
.Slaiferftraße.  fWacbbemSBap» 
pen  finb  bie  53.  ©tammDer* 
roanbte  berer  o.  ®artenau 
unb  ti.  ©tetten.  9?ai^  ihnen 
ift  ein  3®eig  berer  uon  ©el= 
tened  im  ®efip  ber  iBurg. 

14.88  am  greitag  üor  ifatba» 
rina  mürbe  biefelbe  uon  bem 
®rafen  9Kicbael  üon  SBert^ 
beim  eingenommen.  Xie 
9J?itbefißer,  bie  Jftornede  uon 
^oniberg  famen  megen  ber 
55urg  mit  .^obenlobc  in 
eine  ^ebbe  unb  oerfuebten 
1443  einen  Derräterifcben 
Überfall  auf  bie  53urg. 

1444—47  mürben  bie  3n- 

baber  uoIIenbS  abgefunben.  ©eit  1474  ift  bie  ^errfebnft  53artenftein  Sigentum 
be^  ^aufeS  ipobenlobe.  55ci  ber  Srbteilung  1555  fam  fie  an  bie  Sinie  SBalben» 
bürg,  bie  um  1(570  fatbolifd)  unb  1744  in  ben  9?ei(^§fürftenftanb  erhoben  mürbe, 
fpbtitpp  ^l'arl  (1(388—1720)  mäblte  53artenftein  5ur  9?efibenj.  Dag  ©rblo^  felbft 
mar  1525  uon  ben  53auern  unb  1632  uon  ben  Siroateu  jerftört,  aber  beibemal 
mieberbergeftellt  morben.  Dag  bentige,  febr  geräumige  unb  ftattlicbe  ©ebloß  beftel)t 
in  ber  .^auptfadie  aug  brei  glügeln,  melcbe  einen  gegen  bie  ©tabt  offenen  Gbreii:» 
bof  umfcbliefeen,  unb  ift  in  jmei  ^erioben  erbaut,  um  1700  unb  um  1750  (füb» 
lidje  |)älfte). 


iBartenftnn.  dtiebbat^cr  2^or. 


%aulu},  Sentmäler  aiib  3Bürttcmberg.  CtagfIfieiS. 


242 


C'bcramt  (yciabronii. 


2/Cr  Siorbflügcl  enthält  bic  fat^olift^e  unb  ^farrfird)e  unb  fc^Iicßt 

au  bcr  Oftfcitc  mit  einem  ©locfenturm  mit  Umgang  unb  inelfdjer  ^aiibe  ab.  2>er 
ÜJt  ittelbau,  bad  Corps  de  Logis,  enthält  in  ber  9ldh|e  ein  5h)eiläufigeg  Treppenhaus  mit 


Turd^fahrt  unb  5mei  SBorpläbcn  nbereinanber.  35on  bcn  9^eprö)cntaticmSräinnen  bcS 
SchloffeS  finb  anjuführen  bcr  geftfaal  mit  gropcn  ^ärficnbilbern  unb  ber  fog.  ®lauc 
Salon  mit  ftudicrtcr  unb  gemalter  Tcdc  unb  nergolbctcn  Studotiircn.  %x  ben  (SJolc* 


33arfcnitein. 


24:i 


ricn  Rängen  ?(^ncnbilber  öom  16.  Sa^r^unbert  I)crauf.  Sin  ^^ilbni«  be§  ^^ürftcn 
Sforl  im  0aat  ift  bejcid^nct  SD?.  Sroug  1759.  2)ie  (Sinrid^timg  i]t  311111 
3:cil  altertümlid^  (17. — 19.  So^r^.). 

®ie  !at^.  Äird^e  3um  ^cil.  ^^ilippiiS  ift  1716  gemeint.  <Sic  bat  eine  biibfcbe  9lite> 
ftnttuiig  in  Sraiin  iinb  ©olb  anÄQii3cI,  Drgelbübne  iinb  ^^ofloge.  2;ecfeiifreäfen.  (^riift 
mit  Snrgnif^en.  ©efebnibte  ©tubltoangeii,  Saroef.  2)rei  Elitäre;  ba§  Statt  beä  .^od) 


6d)lo6  Sartenftfin.  iBlauei  Salon. 


altor^  3eigt  eine  gute  5?rcu3abnabnie,  non  29olf  1716.  5tirdbeiifd)nb  aii^  bcni  18.  Sahrtj-; 
©über  iinb  ipnramente.  Saiimeifter  war  ©cbübler  oon  Sdböntt)nl;  bic  ^regten  fiiib 
öon  ©tuefator  ©dbaid)  nn§  Ü)iain3,  ©djrcinerarbeit  non  3)cid)elniaiin  011g  Äibingen. 
X>er  Xiirm  ift  1726 — 28  erbaut  0011  ^fitbtmaier  aii^  2)?ergcntt)cim;  ba3  ©itter  ge* 
fdbmicbet  oon  Süfdjter  in  .^ott.  2>ad  ^farrbouS  ift  1712  erbaut  al§  S'abii3inerbofpi3. 

Sm  ©djlofibof  ift  ein  Stöbrenbrunnen  in  reid)er  ©teinbaucrarbeit  mit  Ser« 
golbiing,  0011  Sitter  in  Slir^berg  1760.  3ni  ©^(obgarten  ift  ein  ipaoiftou  mit 
©onneniibt  baoor.  ?luf  bcni  griebbof  ftet)t  ein  Jlrii3ifif  öoii  ©tein,  Snrorf^eit. 


244 


Cberamt  ©crabronn. 


"SJetmßacß  mit  ”g9«?r6edi. 

^forrburf  iBciinbac^  (®cimt=58ad))  liegt  maleriid)  oiii  ^rcttac^tl^Ql.  “JJic 
0rd^c,  frütjcr  i^apcHc  jum  1)1.  öart^olomiiu« , big  1812  Scnbiicbel,  ift 

1499  erbaut  (iiijc^r.),  1751  erweitert,  1802  nuggebeffert,  jc^t  uielfac^  eiuftettt.  '3luf 


Setttnbe  im  Sc^IoB  '43artrnprin. 


bem  ©ad^boben  tunr  ein  ^err|d)nttlic^er  ^ruc^tfaiteii.  Xurmd)or  o^ne  03en)ölbe,  l)o^, 
mit  brei  ipätgotifc^en  stueiteiligen  'H7af5merffen]tern.  ?fm  Sturme  oben  ©d)lüffclic^arten. 
Sofriftei  mit  ^^onncngemölbc,  gotijd).  9(m  <3d)iff  teilg  gotifdje  teilg  jpiitcre  J^niter ; 
nn  ber  Sübmnnb  ein  runbeg  mit  eigentümlichem  'DZaytuei!.  3m  S^or  früher  Siefte 
non  (^Ingmalerei.  ®roüc  ®(ode:  osanna  heis  ich  in  gotes  er  leut  ich  bernhart 
lachaman  gos  m>‘4i  1514.  maria  u.  f.  m.  anno  domini  MCCCCLI. 


5)eimba(l)  mit  '-li'erbcd. 


245 


3inncn*  inib  ©pi^bogenfrniij.  5)tc  iUr^e  ftc^t  in  ummauertem  auf  einem  bcu 
X^alfeffel  bc^errfdjenben  Surren,  ©ne  ©teinbriirfe  fü()rt  hinüber  über  eine  ©c^fuc^t. 

2)ie  Surg  SB  erbe  cf  (SBört^*®cf)  tunr  auf  einem  Sergüorfbrung  linlg  uom 
Srettad^tt)al,  mie  eg  fc^eint  mit  Senübung  eineg  uorgefrf)i(^tIid^en  Srbfd^nittnjaßg  er» 
baut.  Stuf  bem  Surgplab,  ber  jc^t  öon  brö^tigem  ^od^malb  umfd^toffen  ift,  fielet 
man  nod^  ©rbtnerfe  unb  ben  5^ern  ber  ©c^ilbmancr.  S)nrc^  sloci  getoaltigc  .&nlg= 


iBarteiiftcin.  ftatboliffbe  3cblo6tU(br 


grüben  finb  eine  Sorburg  unb  eine  ^auptburg  Dom  Sergrüefen  abgefepnitten.  Stm 
SRanb  ber  le^teren,  übet  bem  ®raben  ftept  bie  ©cpilbmauer.  3)ie  ©pi^c  ber  Serg» 
junge  ift  aii^  cingeebnet  unb  umroaüt  mit  2^rümmern  einer  SJiaucr.  ^icr  liegt  ein 
profilierter  ©tein,  anf(|eincnb  oon  einem  romaniftpen  ^ortaL  9?acp  ber  Surg  nennt 
fiep  1220  unb  1221  ein  ^err  Äonrab  aug  bem  ^aufe  Sobenpaufen,  ®emapl  einer 
Stbelpeib  oon  .^»opcnlope.  Db  bie  Surg  urfprüngli^  popnilopifep  ober  lobenpnnfifcp 
mar,  ift  ungemife.  ©püter  (1281)  ift  fie  popenlopifcp;  fommt  aber  1399  ntg  oer» 


24(5 


^agftfrci#.  Cbcranit  ©crübronii. 


faßeiicä  ^faiib  au  bie  iBurggrafcn  öon  9lüiuberg,  uad^malS  SDiarfgrafeit  üou  93ranben» 
Burg^-^tnSbac^.  1435  war  <Sc^Io^  uub  5Imt  üer^)fänbet  an  öon  ®crlic^iiignt, 
1469  nii  3Bil^eIm  ü.  ®cU6erg  öerfouft,  bo^  jebcnfaUä  oor  1530  jurüdgclouft. 
1797  )ourbe  uon  ^reu^eii  bie  Sliiine  [amt  ^of  uub  'Salbungen  an  |)ot)cnIo^c» 
5lird)bcrg  abgetreten.  93iä  1542  )afecn  abclige  SJögte  in  ber  ®urg. 

'^tCCingöBac^  mit  <^crtenPein  unö  '^aßoCöößaufcn. 

93itting8bad^  ift  ein  nttt)or)cnlo^i[ci^ed  ^farrborf,  uir  fiangenburg  gehörig,  beifen 

Sartenftein  umfaßte.  Sin  SBalter 
0.  ®.  fommt  1309  unb  1323  öor; 
er  gehörte  5U  ber  Familie  0.  iperten» 
ftein.  Sin  ©urgftabet  ju  S.  fauft 
^ot)cnlo^e  1446  Don  ben  Sijel  üon 
ÜJicrgcnt^cim  juriief.  S)qS  ift  loobl 
bie  ®nrg,  bereu  ÜKauerrefle  öftlid^ 
üom  2)orf  no(^  bie  OberamtS-' 
befc^reibung  (1484)  öerjeic^net. 

J)ic  CO.  ^farrfirc^e,  einft 
So^anneö  bem  Käufer  gemeint  (?), 
ift  1725  nenerbaut  mit  ?(u^nnbme 
beä  gotif(^en  Xnrmd^org.  3tn  ben 
Xnrmc^or  ftöfet  uod)  eine  niebere 
?tpfi3  mit  ^atbfußßel  unb  brei  ©ßiß* 
bogenfenftent.  S)ag  niit 

SBappen  nnb  ®aniufc^rift  bejeid^net, 
^at  @pi§bogenfcnfter  mit  9Kitte(* 
pfoften,  welche  an  ben  ©d^eitel 
ftoßen.  Äru^ifij öon  1732.  Slocfen: 

1)  ave  maria  anno  domini  mille- 
simo  CCCC.  XXXX.  VI.  inagister 
conradus  gnozhamer  nie  fusit. 

2)  zu  gottes  lob  und  dienst  gehör 
icli.  Christof  glockengiesser  zu 

nurnberg  gos  mich,  ^iibfe^eg  $farrl)auä  üon  1732  mit  ÜBappen.  f^iirftlirf)e§ 
^orftljaug. 

SBeftlic^  Dom  ®orf,  auf  einem  .^ö^enuorfprung  jioifc^en  ben  ^Hingen  beg  9Beilcr§* 
bac^8  unb  öillinggbadjS  lag  maf)rl;aft  romontifc^  bie  93nrg  ^pertenftein.  ©räben  unb 
ältauerjüge  finb  nod^  üor^anben,  aber  non  ÜBnlbmuc^g  uerbceft.  3)ag  ®efc^(e(^t  0.  Sb., 
mo^I  noc^  im  14.  3a^rf)unbcrt  auSgeftorben,  führte  im  5Bappcn  einen  Sinbomörumpf- 

3m  ^ilialborf  iRabolbäbtnif fic^t  in  jmei  ©efe^offen  ber  'Jurm 
öon  einer  gotifc^cn  ÄapeHe.  1)ag  Srbgefc^ofe  enthielt  ben  Sf)or.  ®rei  ©pi^bogen» 
fenfter  oljne  ^^eiliutg  unb  fjüttung.  9iippenfreujgcto5lbe  o^ne  ©^lußftein  unb  5lon» 
folcn.  Sborbogen  fpip,  oermauert.  ©loden  ol)ne  S^rift,  aber  mit  3*”nen» 

unb  ©pi§bogenfrau5  oer^iert. 


S^ir^fprengel  bi§  1334  aud)  Sttcnfianfen  mit 


Qartcnfttin.  6tul)Ituangc. 


i'laufclbcii. 


1^47 


■^liCaitfeCöcnt. 

9}?nrftf(c(fcn  auf  bcr  ^od)cbnic,  im  TOittclpunft  bc§  ©e^örtc  ^um 

braitbenburgifc^cu  ?(nit  ^Öerbccf;  batte  aber  fc^oii  1401  ein  eigene^  .^alggerid)!. 
^Ritter  öon  ®laüelben  fommen  1157  unb  1354  üor.  ®i^i  tuar  nieüeicbt  auf 


bcr  glpböbc,  eine  Siicrtclflnnbc  fnblicb  oom  Crt,  mo  eine  ©rabenfpur  crl)alten  ift. 
(9?acb  Stalin  1843  „eine  rimbe,  52  Sd)ritte  im  2)urcbmcffer  baltcnbe,  uon  einem 
etwa  15—20'  breiten  'I8affcrgrabcn  umgebene  Grljöliung".)  3)a«  'Ä^appen  oon  '4Man«= 
felbcn,  1575  uerliel)cn  oom  iDiarfgrafcn , ift  ein  Sämann  im  blauen  j^elb  über  bem 
geoierten  .'öoljenjoQern.  .Slird)(id)  ge()örte  baö  2)orf  jnr  'if?farrei  SD/icbeIba(^ 


248 


Cbcvnnit  (yeiabromi. 


a.  b.  ^cibe.  ®ic  Staplanci  tuurbc  1862  $ur  Pfarrei  erhoben.  Sine  5’^übnicjfe  unb 
eine  äJiittelmeffe  fnmen  böju.  1479  wirb  eine  Stoplanei  geftijtet  für  ben  Stßid^aeU* 
nltor  im  53einl)nuö.  3n  bemfelbcn  3at)r  erhielt  bic  Äirc^e  einen  3I6Iajibrief.  @in 
Sllöfterlein  )oH  in  ber  9?onnengaffc  geftonben  ^aben.  1449  im  Slrieg  ber  (Stiibte 
gegen  ben  30?nrfgrafen  gewonnen  bic  ©töbter  am  93iittwoc^  nod)  öourentii  bog  ®orf 
fomt  bem  Slird^^of,  5crriffcn  bic  SBoßWerfe  bornn  unb  plünbcrten  unb  öerbronnten  bn^ 
2)orf.  (C23.)  1528  am  Xionner^tog  nodj  Subilotc  Würbe  @ötj  t>.  33erli(^ingen  bifr 


maitcnfteiii.  (BarteiipaDillon  unb  Sonnenuhr. 


üon  ^Quptmonn  Sorg  o.  (£i)egl)cim  gefangen  genommen.  @in  ^Kjor  mit  3ottftäde 
unb  ©efängnig  ftanb  bi^  ing  19.  3abrf)unbert  an  ber  ^auptftrabe  nad^  Srail§l)eim. 

T>k  CO.  ^forrfird^c  511  ben  .^?il.  lllrid^,  Seonbarb  unb  ©ebaftian  ift  ein 
mannigf  ad)  cntfteHtcr  |))ätgotifd)er  Sau.  ?(m  ©übbortal  beä  ©djiffä  ftel)t  anno  dni 
MCCCC®XXIIP  die  urbani.  ?lm  ©übfenftcr  bc^  (Sl)orä  unter  bem  Xurm  in 
fuBbol)Pn  3ift<^rn:  1502.  Unb  an  ber  Scibung  beöfelben  /^enfter^  innen  im  S^or; 
Als  man  zalt  nach  cristi  iinsers  lieben  [herrn]  gepiu't  MCCCCC  und  U jor 
[an]  dem  anderen  sonntag  nah  osteren  wart  gelebt  der  erst  stein  an  diesem 
Chor.  1513  Würbe  3ur  Erneuerung  ber  Stird^c  ein  ©ammcipotent  auggefteßt.  §ln 
einer  oermauerten  iKebenpforte  be^  ©c^iffö  gegen  ©üben  ftcl)t  G S 1626  C K. 


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5Örctt^eim  mit  ^ilflartS^aiijcii. 


249 


Über  ber  oberen,  auf  bic  ^rdtrebpe  (Snipore  münbenben  "pforte  ber  Seftfeite 
17ö3.  ift  ein  elnjd)iffiger  33au  mit  ö[tlirf)em  2:nnn(^or.  Stuf  bad  ift 

im  18.  Sol^rbunbert  ein  gj^udjtfai'ten  nufgefebt  morben.  2>er  ^Inionb  ift  jnm  Sieil 
flurficrt  mit  fyrud^t-  nnb  'Ät)renlrän5en.  S)er  ^umi  ift  in  ben  5loei  erften  (i^efc^offen 
cingeiüölbt,  im  unteren  als  6l)or  mit  SJe^getuöIbc,  beffen  ©c^IuMtcin  eine  ülofette 
fd)mücft.  5)ic  Süb=  nnb  Oftfeite  beSfelben  bflben  je  ein  jmeiteiligeS  fjenfter  mit 
J5ifd)blafenmaf}merl.  9tn  ber  9?orbfeite  ift  bic  Sofriftei  angebaut,  fbötgotifd),  mit 
Jäd^ergemölbe  o^ne  Siibben.  ?^re  Siorbofteefe  ift  abgefrfjrägt.  2)aS  jtoeite  ^utm=> 
gefc^og  l)at  auf  jeber  ©eite  jmei  Slrenjfd;arten.  S)aS  britte  bnt  nlS  ©lodenftube 
brei  jludteilige  ülia^toerlfenfter.  3)aS  oierte  famt  bem  |)c(m  mit  Umgang  ift  tuobl 
erft  nod)  bem  'i9etterbranb  üon  1835  aufgefebt,  ber  Sturm  ift  fc^r  mächtig  unb  maffig. 
5)as  innere  bat  einen  ?ütarauffa^,  1717,  ohne  Slunftiuert  (Hrujifix  mit  3)?aria 
unb  SobanneS  in  ©cbnibfigttrcji,  '‘^Ibenbmabt  in  Öl  gemalt).  .öol)ler  Staufftein  mit 
bem  ßoUerJoobpen,  16.  7)obrb«nbert.  Äanjel  mit  gemalten  (Soangeliftenbilbern  in  ben 
AüHungen,  18.  3>obrl)»nbert.  (•^etoiinbene  (ämporenfänlen  mie  in  SSiefenbad)  (f.  n.); 
eine  bejeiebnet  B — CB  1580.  (.Dioden;  1)  osanna  heis  ich  + das  weiter  vertreib 
ich  + in  unser  frawen  er  leut  ich  + bernhart  lachainann  gos  mich  -e  1509. 
2)  Ernst  Lösch  von  Crailsheim  gos  mich  nach  Ploefelden.  3)  9llte  @lode, 
nod)  unentjiffert.  4)  Christian  Friedrich  Carl  Alexander  Marggraf  zu  Branden- 
burg. Aus  dem  Feuer  lios  ich.  Johann  Lösch  gos  mich  1768.  SSappen. 

3m  bcnndjbnrten  48cilcr  iölaiibad)  (ober  93lonad))  fa^  ein  ?lbelSgefcble^t 
1262  nnb  1350.  Sappen:  f.  ti.  9llberti  232. 

^Ivctt^eim  mit  ,Äil’(;arto6aitrcn. 

2)aS  ^farrborf  iörettbeim  (©rcttadi=.^eim), . am  Urfprung  ber  93rettad),  toar  im 
SlJittelalter  bobenlobifd).  ©pöter  {amen  bic  meiften  Slecbte  unb  ®üter  nach  nnb  nad) 
an  Slotbcnbnrg.  1)ic  Wirebe,  ©t.  ^eter  unb  ^aul  geloeibt,  eine  alte  Ülhitterfircbe, 
tmirbe  1379  bem  ©tift  geud)tioangen  einüerlcibt  unb  fom  mit  biefem  bureb  31^= 
formation  an  9lnSbad),  baS  b*^’^  fi”  boS  fog.  ©tiftsämtlcin  errichtete.  ®er 
fog.  ®urggraben,  füblid;  uom  3)orf,  be.^eiebnet  ben  ilhirgftatl,  na^  bem  fid)  ein  oom 
13.  bis  15.  Sabrbunbert  uorfommenbeS  91ittergefd)le^t  (o.  91rettbcim  ober  ö.  '.Örettadb) 
nannte  unb  ber  als  ©cblöf}d}en  noch  1444  ermÖbut  ift.  3m  ©tiibtefrieg,  3uni  1450, 
fcblug  bicr  iWarlgraf  Sllbrecbt  bic  iRotbenburger.  1520  3uni  28.  üollsog  3)?ar{graf 
(^afimir  bifr  ein  blutigeS  ©trafgerid)t  über  bie  Sanern,  wobei  autb  bie  Stirebe  ein» 
geäfebert  mürbe;  1636  9Rai  16.  ging  mieberum  bie  ilirebe  mit  bem  2)orf  in  ^'l^tututen 
unter.  1638  ftedten  abermals  ©olbaten  baSfclbc  in  ®ranb. 

J'ie  eo.  ^farrfirebe,  urfprünglicb  romantfd;,  ift  in  ber  3^>t  ber  ©pätgotif  nnb 
fpätcr  nach  ben  nerfebiebenen  iörünben  1528,  1656  nnb  1722  umgeftaltet  morben. 
3!urm(bor  mit  gotifeber  ©odelfcbrüge.  (Sborbogen  runb ; baS  ©ebiff  b^>t  romanifdieu 
©odelmulft,  9ln  ber  Seftfeite  ^mci  Jlunbbogenfenfter,  bo^  über  bem  'Boben,  je^t 
uermauert.  9ln  ber  ©übfeite  gleichfalls  noch  ein  fleincS  fJiunbbogenfenfter.  9ln  einem 
gotifeben  j^enfter  ber  ©übfeitc,  mit  ©tcinmeöjeicben  unb  SabreSjabl  1528  ift  ber 
^ogen  oeränbert  (jnm  Morbbogen)  unb  im  ©cbcitel  beSfelben  ein  Sl)^Mht^topf  mit 
Silienfreu^nimbuS  unb  bem  XituluS  INRI  eingemauert.  Über  ber  füblid}cn  Pforte  ftel)t 


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250 


Cberomt  tikrobromi. 


1722.  3)et  3^urm  ^at  am  fi^inaleu  Cftfenfter  ^luei  ©teinmc^jcic^eii.  3Jon  beni 
©clüölb  iu  feinem  (Srbgefci^ofe  finb  bie  fJiipfjeu  mcggefci|Iagen.  darüber  ^at  er  noc^ 
jmei  <StocfU)crfe,  ein  britteg,  eine  au^gebilbete  ©lorfenftube  fe^lt.  9In  ber  SBeftfeite 
ficf)t  man  nod}  bie  @(^iddeiften  für  ein  gotifc^eö  Sd)iffbad).  — fiut^erifd^er  |)od)-- 
altar  mit  Ärujifij,  SO^arin  unb  3t>l)anne§.  Crgel  in  fRoIofogebäu^  mit  Snfd)rlft, 
moim^  fic  unter  ^ßffliter  ©c^mel^er  aufgeftellt  morben  ift.  S)ic  Safriftei  ^at  ein  fpät* 
gotifd)c3  9\ippenfrcu5geroö(be  mit  fRofe  auf  bem  ©c^Iufjftein.  Saoabo.  Ä'nnäclfanbubr. 
Qtbcfen  öon  1711  (Sob-  Saltb-  .*perolb  in  3fiürnbcrg)  unb  1820  (Steiner). 

^ i I g a r t g b a u f en.  ©eiter  iu  unb  on  ber  fRotbenburger  Snnbmcbr : üRitter  non 
.'pilgart^b'^nKn  (.^iltcmarteebuN)  Hd7  bt§  1343  auf. 

ßnang.  Sl‘ird)c,  ^ilial  üon  '^rettbeim,  früber  XlapcUe  jum  b^il-  9WoImie. 
ipocbgotifcb,  1531  unb  1700  renoniert.  (Sinfebiffig,  mit  ^urmebor.  fRunber  6bor^ 
bogen  mit  romantfeben  S^ämpferfimfen.  ^m  Siippenh’citjgemölb 

mit  Slonfolen.  '3tm  Sdblußftein  eine  fRofe  mit  SJ^o^fe.  om  'Sebiff  eine  gotifebe 
'^alfenbedc.  ^(ießen.  I^enfter  unb  ueränbert.  91m  STunn  oben  on  ber  ©üb* 

feite  jmei  SBappentnfeln  mit  Söeifcbriften,  auf  fReftnurationen  bezüglich  NW  VS  GCW 
15(?)31  unb  lateinifdbe  Snfebrift  non  17(X)  mit  ben  fRamen  unb  9Boppen  ber  jmei 
Sürgermeifter  unb  be§  ©pitnipflegere,  unb  an  ber  Oftfeite  bie  1730.  9Iuf 
bem  91ltar  ein  Struäifii*  mit  ©tatuetten  non  3Raria  unb  5obnnne§  (ca.  40  cm  bo(b)^ 
^rübrenaiffonce.  9Utar)cbrein  mit  ©tatuetten  oon  ©t.  91i!olauS,  ©tepbaniiS  unb 
iaurentiu^  (?);  gef^nipte  3'®idelfülluugen ; unter  SRifolaii§  ftebt  1700.  9Iuf  ben 
5Iügel)i  gemalt:  innen  rechte  SSerlünbigung  unb  9lnbetung  ber  .^irten,  linfiS  9lnbetung 
ber5^önige  unb  ®cfdjneibnng;  übermalt  um  1700  bureb  S.  9lltarfcbrein : 

©tatuetten  ber  9)?aria  mit  bem  Stinb,  gelrönt  oon  ^mei  ISngeIcben;  ©t.  9JZargaretl)o 
unb  ©t.  iBarbara.  9luf  ben  ^tügeln  innen  gemalt:  (SbriftuS  mit  SSeltfugel,  unb 
O!obanne§  (äoangelift,  joppg. 

©roffc  ®lode:  Lucas  marcus  matheus  johaiines.  ulricus  glockengieser  me 
fnsit  anno  domini  MCCCCXXXVIII.  ®Ioden  alö  5:rennung§5eicben. 
über  bem  ©ebriftbanb,  ©pipbogenfricä  unterbalb.  9lm  Söaudj  5ReIiefbilber  ber  ^ler» 
fünbiguug  unb  Slreujigung  in  9lrfaben.  l'<18  (^*  -pcrolb,  fRüni* 

berg).  2)ritte  Oon  Sofef  9lmolb  in  SDinfelöbübl  1753. 

25er  fRobrturm  — nach  bem  naben  9iol)rbad)  fo  genannt  — ftebt  nöd)ft  3Rus« 
borf  an  ber  ©trage  oon  jRotbenburg  noeb  9lotb  am  ©ee,  bn  wo  fie  bureb  Sanbbng 
ging.  Gr  ift  ca.  30  m bo<b/  oberfte  ®aben  au^  ^adjmerf  mit  Ouerfattelbocb. 
5J)er  3{umpf  auS  83rucbfteingemäuer  mit  SBudelquabern  an  ben  kanten.  Äeine  ^ßiirdb'- 
fahrt.  9lm  SSJobngcf^ofj  ein  ©upftein.  HJ^ebrere  iBauinfd)riften  finb  eingemauert: 
an  ber  ©übfeite  eine  oon  1560  mit  iöeifap  oon  bem  gegenmörtigen  ^Befiper,  ber  ben 
^urm  1807  reparieren  liep.  9ln  ber  9lorbfeite,  neuerbiiigS  ju  bo<b  »erfept,  eine 
Oon  1654  mit  SSappen  ber  ®ürgermeifter  unb  2öerf,5cid)cn  (97r.  20).  9ln  ber  Oft* 
feite  eine  SSoppcntafcl  mit  Ülauinfd)rift  oon  1669. 

(^emetnöe  piim-vbaeß. 

©d)lüf}  ÜRorftein:  (f^reib.  o.  GroilSbeini»5Rüglanb.)  5)ie  23urg,  1240  erft* 
mnl§  genonnt  (Murestan),  loar  ole  fiepen,  9lfterleben  oon  ^rier, 


tyaflflftatt  mit  iiiobcii^aujeii  unb 


251 


iirivrimglid^  tm  einer  Familie,  bie  fic^  noc^  iJ)r  nnnnte  unb  nacfjinnld  in 

lutb  JRot^enburfl  eingebürgert  imir.  Sljr  SStxppen  ift  ein  gefrönter  9iumpf 
ober  ilobf  einer  iUZobrin  in  filbernem  ^efb;  .ftehnjier  bn^fdbe.  2)ein  .f»oufc  0.  ©raili?' 
beim  gefjort  fie  aB  boben(obifd)e§  fWonnfeben  )eit  1337  teihucife  unb  feit  1431  gonj. 
1566—1811  bie  |)crrfcbaft  aJbrftein  ibr  eigene«  S8lutgeritf)t.  Die  9?eigclbnlbe, 
ba«  9ieibenonfbd)en  nabe  beim  <Scblo^,  ift  gleicbfafl«  afte«  öcben. 

Die  93urg  liegt  oorn  auf  einer  Serg^unge,  bie  fid)  üon  Diin«bndb  norbmeftlid) 
gegen  ba«  Sngfttbal  oorftredt  unb  nbfenft  ©ne  fefte  ©teinbrüde  führt  febt  in  ben 
öugeren  gefütterten  ©raben  jnr  iSorbnrg.  Darin  ftebt  tinf«  bie  ebcmalige  ®ogtei 
mit  nmbem  Sdtnrin  gegen  «Süben.  6ic  cntbielt  unten  58erfiefee.  Der  füböftlicbc 
maffioc  ©iebel  ift  oer^iert  mit  einer  SKufebet,  baruuter  ein  ©u^erfer.  Über  ben 
inneren,  ebenfaö«  gefütterten  ©raben  führt  mieberurn  eine  fefte  Steinbrüde  mit  ber 
Otabre«ärtb't  1797  jum  Dbor  bc«  Burghof«.  Über  bem  Dbor  ftebt  1701  unb  ba« 
0.  6rail«bcintfdbe  SBappen,  Die  Dbormauer  b^t  unten  berouf  noch  ÜBudelquabern. 
'3»eben  bem  Dbor  ift  ein  runbbogige«  ©cblupfpförlcbf’'»  nermouert.  3J?on  fiebt 
no(b  bie  ^fufjuglöcber  für  bie  befonbere  3»flbrüde  ju  biefer  ipforte.  Der  S9ergfrieb 
ift  an«  ©udelquabern  aufgefübrt.  Da«  ©bgefdbob,  früher  ohne  Dbür,  ift  in  ber 
Donne  übermölbt.  Sion  ber  Sohle  gebt  ein  runber,  au«gemauerter  3cbad)t  in  bie 
Diefe.  Da«  jmeite  ©efd)ofe  b^»!  cbenfad«  ein  Donnengeluölbe,  aber  quer  gefteÜt  jum 
unteren.  .f)ier  ift  bie  romanifdje  ^^forte  jum  Durm.  ?(n  ba«  Dbor  ftö^t  nörblid) 
ber  fog.  9ieuc  23au  öon  1781,  ber  nicht«  Sefonbere«  bietet,  unb  fübficb  ber  'JUtc 
ober  ^auptbau,  errichtet  1571  „an  ber  ©teile  ber  alten  ober  S^emnicteu,  fo 

lange  öorber  bureb  3'cuer  jerftört  morben".  '3In  ihn  ftögt  norbmeftlicb  ber  5tnpeIIenbau, 
gleichseitig  mit  bem  Oorigen.  @r  bient  beute  noch  ber  ©emeinbe  DünSbadb  al«  eo. 
'^farrfirebe,  ein  einfacher  ©aal  mit  oieredigen  genftern.  ?(uf  bem  Slltar  ein  bübfebe« 
flcine«  .^Irujifij  mit  Statuetten  öon  iüiaria  nnb  Soboune«,  in  Stein,  Don  1618. 
©loden  Don  1752  (Seonb-  2öfcb)  unb  1819  (3.  S.  3Ö.  Söfdb?).  Der  .^auptbau 
ift  im  92örnberger  9ienaiffance=Stil  febr  forgfältig  auggefübrt.  3^oei  Dreppengiebel 
nub  an  ber  ©de  gegen  ©üben  ein  umfangreicher  3?unbturm  mit  ©eloölben  unten, 
©in  Dorgetragter  93cuftung«gang  mit  rna^merfartig  burdjbrodjenen  f^üHunggplatten 
Don  Stein  jiebt  ficb  an  ber  ©tirnmanb  bt^  “ob  um  ben  Durm  al«  überbad)te 
Saube.  Der  Durm  ift  hier  abgefe^t.  ©egen  ben  ^of  bat  biefer  Sau  eine  SBeubel- 
treppe;  über  bereu  ©ingang  ftebt  1571  nnb  bie  Sßappen  üon  ©rait«beim  nub  ©eden- 
borf.  Diefelbcn  aud)  über  bem  Slellertbor.  9ln  ber  ©cnbeltreppe  Diele  ©teinme^» 
seinen.  3n  einer  ^enfternifebe  berfelben  ftebt  1584  bei  bem  SBappen  be«  ©rbauer«. 
3n  einer  anberen  eine  gereimte  3nfcbrift  Don  1587,  auf  ben  Dob  eine«  Dün«» 
bacber  Bürger«  bejüglicb,  ber  biuabfiel,  „toie  luol  er  niebtern  gieng  gemadi". 
('4Jergl.  Ätia«,  Supplement.) 

^aggflatt  mit  ^oßenbaufett  un6  ^iftCau. 

©aggftatt  (.^aagftatt  1408,  audb  Sodftatt),  ^farrborf  auf  ber  ©bene  linf«  ber 
3agft.  Die  i^irebe,  bi«  jur  97cformation  Ä'apelle  jum  bi-  itreuj  mit  5^aplanei  ber 
'Pfarrei  fienbfiebel,  ift  bem  9lbbru^  gemeipt,  ein  malerifcber  97otban  mit  'Jlufban  in 
^aebwert  nnb  5Salmbad),  einer  ©djeuer  öbnlid).  Sie  ftammt  an«  ber  ©pötgotif 


252 


Cbcranit  ©crabronit. 


(aiifleblid)  14U0;  über  ber  (Subpforte  1506).  ^iiirmdiur  oI)nc  ©ettJÖlbe,  ©pip* 
bogenfenfter  o^ne  5!cUung,  fpiitgotije^e  ^jovten,  eine  mit  gejndtem  ©turj  innen.  2tUe 
2^ür  mit  ®Iodt»erfd)tu&,  Steinfonjel  mit  Slenbma^toerf  an  ber  örüftung.  Filter  polier 
2:nufftein  mit  fpätgotij'c^m  guft,  am  ©aiid^  ge[d§uppt.  ?ln  einer  ©tcinfäule  jtoiyd^en 
bem  ©d^iff  unb  feiner  nbrblii^en  (Srmeiterung  ftept:  3o^anne8  ©gent^nler  (Pfarrer 
nm  1550).  ^oljfiguren,  9?efte  eineg  Ölbergg,  finb  im  ^farr^aiig.  fc^Iid^te 

Orobfteine  ber  Pfarrer  Sgent^aler  f 1603  nnb  Äolb  f 1636.  Stirc^^oft^or,  1715 

erneuert,  mit  eingemauerten 
Dmamentfteincn.  ©loden : 
1)  ©rofee  tüie  in  ®iflingg* 
bac^.  2)  Äleine,  ft^nli(^  ber 
großen , o^ne  Sa^regja^f. 
3)  3J2ittIere  Don  S.  Ci',  iiöfei^ 
non  Ciraitg^eim  1761. 

iJobenpaufen.  ®ie 
ipen-en  ü.  SobenI)aufen,  ©ble, 
in  friif)efter  3^**  ©rafen 
(beg  SKuIac^gnug  ?),  ©tom* 
meggenoffen  ber  ©rafen 
0.  SBetbed,  ü.  ^(ügelnu  unb 
0.  2o^r,  finb  1085  unb  1220 
bezeugt.  liDiinifteriaten  o.  S. 
1240  unb  1205.  ‘I'ie  Surg 
ift  1298  fc^on  im  Sefi^  beg 
Jlpaufeg  |)obenIope.  3« 
fang  beg  14.  Sapr^unbertg 
ging  fieoom©tift@Umangen 
jn  fielen.  1395  fam  fie  an 
ben  Sanbgrafen  o.  H'euditen=> 
berg  unb  1398  an  ben  '.i^urg* 
grafen  ».  97iiniberg.  1797  trat  ?lngbacb  bic  ^errfdjaft  2.  an  ^ol^enlobe*5lirc^berg 
ab.  93ig  1588  fn^en  im  ©d^lo^  abelige  ®ögte,  bann  niebere  Beamte  big  1715. 
1645  iuar  bag  ©c^lo^  Don  ben  granjofen  nuggepinnbert,  wal)rfc^einli(b  and)  jerftört 
morben.  2)ag  Ü)?iftlauer  S'^öucntlofter  foü  juerft  I)ier  geioefen  fein. 

®er  ©c^Iofjberg  ergebt  fid)  infelartig  aug  bem  ^Ijolfeffel,  eine  ber  fc^önften 
■ipartieen  beg  Sagfttpalg.  ?luf  bem  öftlid;en,  f(^malen  2leil  feineg  SRiideng  liegt  bic 
Öurg  unb  am  9lbl;ang  gegen  ©üben  ber  SOBcilcr.  2)ie  üi^urg  ift  burd^  jtoei  ©röben 
abgefd^nitten,  ber  äußere  ©raben  aug  bem  J^elfen  gebrod)en.  5n  ber  iBorbiirg  fteben 
neuere  ®auernbäufer.  .^inter  bem  inneren  ©raben  betritt  man  burd)  ein  9Junbbogen= 
tpor  ben  oon  ber  ^Ringmauer  eingefaßten  unebenen  ®urgplap,  ber  j^um  2cil  buri^ 
öauernl;äufer  Oerbaut  ift.  ®ie  ^Ringmauer,  me^rfad^  in  ftumpfem  'föinlcl  gebroden, 
folgt  bem  fRanb  beg  Sergrüdeng.  ©ie  ift  aug  großen  Söruc^fteinen  gemauert;  i^rc 
3ugen  füllten  mieber  mit  SWortel  oerftridien  loerben.  5ln  ber  SSeftfeite  beim  ^^or 
unb  an  ber  ©übfeite  bei  ber  9lpfig  ber  ilapellc  ift  je  ein  Heiner  Grfcr  erhalten.  9ln 


Dlgilizeü  by  G^pgl€ 


I 

I 

mit  Öoben^rtiijcn  iinb  Ü)iifllau.  253  I 

I 

ber  Sübfeite  ift  ein  tomicugeiüölbter  Steücr  tiintcr  ber  ÜJiniier,  5ugänglid}  bon  außen 
beim  ©ingang  bet  ilapelle.  ©in  iPergfrieb  ftanb  im  93urgf)of. 

®ie  Mabeße,  einem  f)I.  So^nnneä  gemei()t,  liegt  füblid;  oiißer^alb  ber  ÜRing» 
mauer  uiib  tiefer  al§  ber  ^Burgplaß.  <Sie  ift  eingebaut,  5cigt  aber  nod)  nm  ©odet 
unb  einigen  f^enfterdjen  fotoie  an  ber  “Jlljfi!^  bie  romanifc^e  Einlage.  3)ie  §lpfi€  ift 
fenfterlo«!.  xHm  ©ingang^Sbogen  redjtS  nnb  linfS  jtoci  nerfd)iebene  Äämpferfimfe. 

^aufftein  1617.  ®rabftcin  cincS  ^linbe§  non  1632,  Slalfftein,  ang  ber  ©ruft  ber 
.^lapette  erhüben,  .^öljerne  ©cbenftafel  für  9lmtmann  SKic^nel  3)iair  1556,  93iono= 
grnmm  oug  HSP,  9J2aIerei  Snfobd  Ätompf  tnit  bem  ©ngel  unb  33ei}d)rift:  .f)ert  id) 
bin  511  gering  u.  f.  tu.  3)et  'i^orbergiebet  ber  ffapellc  mit  5)ad)rciter,  ift  malerifd)  an 
bie  ©tirnloanb  eines  9iebengebäubeg  angeflidt.  ?Üte  ©lode  in  ©tuttgart  (M). 

fWliftl au  (3)?iftel»3lu),  ©eilet  an  ber  Sögft,  normale  ©anerbenort;  fomburgifc^, 
f)o^enlo^ifc^  unb  rittcrfc^aftlidj ; firc^lid^  bi^  jur  fRcformation  abhängig  non  Senb=> 
fiebel,  iefet  fjilial  üon  ©aggftatt.  ©egrünbet  ift  bie  Äapefle,  mie  ber  ^itcl^eilige 
anjeigt,  nom  Älofter  J^omburg,  unter  beffen  ©tiftungsgütern  fold^c  ju  SlZiftelouroa 
finb.  ©in  W'lofter  ober  ^lonfe  üon  IBcnebittinernonnen  beftanb  biö  1479.  ©8  mar 
nad)  ber  Überlieferung  uon  einer  ©rÖfin  non  Soben^aufen  1282  geftiftet.  ©ci^licfelid) 
inurbe  e^  Dom  ©tift  ilomburg  eingejogen. 

^ie  A»liQitii^<^c  ift  bie  alte  S^apellc  511m  ^1.  9?ifolau«,  in  fpötgotifc^en  f^otmen 
(mie  um  1400)  erbaut,  1791  erloeitert.  ©l)or  red^tedig,  loobl  auf^einen  5;utm  an» 
gelegt,  jept  b^nsen  bie  ©loden  in  einem  Dachreiter  auf  bem  Dftgiebel.  iheujgcmölbe 
mit  IRippen  auf  5hagfteincn,  ©chlußftein  mit  ©ct)itb,  worin  ein  ©appen  gemalt  mar. 

©horbogen  fpifj.  ©chmale  f^enfter  mit  9tofcn.  ©nnbtabernafel:  3n  ber  Oft» 

manb  ein  ältere^  mit  ©appen  öon  älföinpelgarb  (l^cnriettc  0.  SOiömpelgnrb,  ©itme 
be‘i  ©rafen  ©berb.  b.  3.  0.  ©ürttemberg,  1419—26  fHeg.).  3n  ber  9torbmanb  ein 
reichet  in  ben  formen  ber  ©pätjeit  anSgebilbetca^.  ©benba  ein  nermauerteS  3tunb» 
bogenpförtdjcn.  ?lltc  IJlltarmenfa.  Do§  ©ebiff  b^^t  einige  gotifebe  f^enfter  unb  an 
ber  ©iibfeite  eine  einfache  gotifche  'Pforte.  Der  ©hör  ift  üoUftiinbig  auggcmalt  auc; 
ber  3^it  ®Queg,  Einfang  15.  Sahrhunbert^.  ('Jlufgebedt  unb  aufgefrifdjt  oon 
?l.  ©ennagel  1895.)  ?lm  ©emölb  auf  meißern  ©runb  mit  roten  ©fernen  bie  ©pm* 
bole  ber  oier  ©oangelien  mit  IBeifdiriften  ber  ©uongeliftennamen.  ?ln  ber  ßiorbmonb 
ift  in  ben  jloei  oberen  IRcihen  baö  lieben  beig  1)^-  '^^dotau§  gefdjilbert.  Oben  linl^: 

©eine  ©eburt;  bas  Jbinb  in  ber  öabfchüffcl  banft  ©ott  für  fein  lieben,  ©öchnerin, 

'45pegerin  unb  9lmme.  fRechtS:  97ifolauö  mirb  jum  58ifdjof  gemeiht.  3™eite  Sieibe: 

1)  (liufs):  Der  ^eilige  fdjenft  brei  Jungfrauen  eine  SDZitgift.  2)  ©ein  ©cbet  rettet 
ein  ©d)iff  im  ©türm;  am  ;|)immel  erfd^eint  ber  rettenbe  ©ngel.  3)  ©ein  Dob;  ein 
©infiebler  reifet  ihm  bie  f)b  ©eg5chrung;  brei  ©ngel,  einer  hölt  ein  Dud),  um  bie 
©cele  in  ©mpfang  ^u  nehmen.  4)  ©ein  ©rab,  ^lattengrab  oor  einem  ©tabtthor. 

Dritte  9tcihc  oon  oben:  1)  (linl^):  S>'erlünbigung  ber  ©eburt  ©b^^ift*-  ■f>eimfudjung. 

3)  ?lnbetung  bed  5i'inbes  in  ber  itiippe.  4)  f^lud)t  nad)  tjigppten. 

©übmanb:  Oberfte  9ieibc;  1)  ©briftuö  im  ©cbet  am  Ölberg.  Die  ,'panb  ©ottes 
erfdjeint  in  einem  SZimbuäi.  Der  Slelch  fihmcbt  in  ber  Suft.  2)  ©infepung  be^  1)^- 
9lbenbmahlö.  Johanne^  lehnt  an  ber  33ruft  Sefu.  Die  Jünger  fifjen  auf  einer 
Slunbbanf  um  ben  Difd),  brei  ganj  non  hiido«  gefehen.  3^^*ß’  ßieihe;  1}  Juba^fufj 


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254 


Saflltfvcie.  Cbevamt  ^erabronii. 


unb  .^cUiing  be^  9)?n(d)uä.  2)  'iJJilatiis,  in  föuiglic^et  Xrac^t,  tonfcf)t  [id)  bic  ^länbc. 
3)  ©eißeluug.  Untere  9iei^e:  1)  ®ornenfvönung  unb  SSecfpottung.  2)  ftireujtrngimg. 
3)  SefuS  am  ^heiij,  93?aria  unb  So^anne^. 

ffie^tfeite  (nm  ^rium^D^bogen) : Iinf§,  oben:  ?(nbctung  ber  Könige;  Sofep^  in 
bcr  ®ut3cl.  ©trotjbad)  auf  üier  '»^foftcn.  5hi^pe  mit  Dd}g  unb  (Sfet.  Unten:  ®rab« 
tegung.  9iccpt§;  Stufcrflcpimg  (J^rifti. 

Cftmanb,  oben:  S^rcit^igung.  9Karia  unb  Sopanne^;  jtoei  ©cbädber,  ©peerftid^ 
unb  !I)arreid)ung  be§  ©cpmamme^,  ®iele  9?ebenfigurcn,  ;^opepriefter,  ibrieger,  Suben, 
ein  Jüngling,  darunter  linfsJ  Äampf  beg  pt.  ®eorg  mit  bem  2)racpen;  bie  betenbe 
Jungfrau  im  .^intergrunb.  9?ed)tg:  9J?artl)ruun  beS  pL  ©ebaftian.  9In  bec  iJeibung 
beg  Dftfenfterg  linfg  ber  pL  Stntoniiig  mit  iiteuj  unb  ©cpclle,  reeptg  eine  pL  9?onnc 
mit  ®ucp  unb  ©prud)banb.  S)arübcr  bie  ÜBappenfcpitbc  non  SSürttemberg  unb  SJell* 
berg,  alg  Patronen  bcr  ij^farrei  ßcnbfiebcL  ©übfenfter,  linfg:  p(,  ,S?atparina,  babei 
ein  'ißriefter  fnieenb,  mit  ©priupbanb.  Sieeptg:  ©t.  ümirentiiig.  ^Beipefreuje.  ®er 
9Utar)cprcin  mit  Silbern  nug  bem  Seben  beg  pl.  9UfoIaug,  befepriebeu  in  ber  3^»^* 
f^rift  beg  piftorifepen  Sereing  für  mirtenbergifdp  grauten  1859,  118  ff.,  ift  jept  in 
ber  Stantgfammtung  uaterlänbifcper  9Utcrtümer  ju  ©tuttgart,  3n  ÜÄiftlau  finb  nod) 
umei  Heine,  uuterfepte  ^ol^figuren  oom  Einfang  beg  15.  3aprunbertg,  eine  älfatrone 
mit  Srotlaib  in  ber  .^anb,  mit  gefranftem  Slopftucp,  unb  ein  börtiger  3J?ann  mit  9Küpe 
unb  3;afdjc,  beipe  oerborben.  ÖJrabbeufmal  eineg  Sogtg  um  1625,  ©anbftein  mit 
iRdiefbilb  bcr  gamilic  in  31nbctung  oor  bem  Strusip^,  Atarpatiben,  ?luffap  mit  SBappen. 
Sine  @lodc  opne  ©djrift  unb  Silb,  iuopl  aug  ber  Smijeit  bcr  JtapeUc;  bie  anberc 
laut  Snfeprift  1718  in  97ürnberg  gegoffen  oon  % S.  .^erolb,  97ürnberg. 

S)er  glurnamc  im  Surgftall  unb  bepauene  ©teine  beuten  auf  eine  abgegangenc 
Surg  auf  bem  Pappel  berg;  ein  abgegangener  Drt  Dbilgmciler  toirb  bort  gefuept 

^ammcöfeC6  (oon  ©aminolf). 

’tfjfarrborf  in  ber  önnbmepr,  feit  1388  rotpenburgifep.  ®ag  'ifJatronat  ber  5Hrcpc, 
bereu  2!itclpcUigcr  97ifoIaug  eine  ©rünbung  beg  SUofterg  ^fomburg  anjeigen  mag, 
übergab  1329  ein  Sebenburger  an  bic  gopannitcr  ju  fRotpenburg.  ©ne  9fonnen» 
flaufc  beftanb  1348. 

^ic  ^irepe  ift  im  Überganggftil  angelegt,  fpäter  ermeitert  unb  oeränbert.  ®er 
ISpor  im  2:urm  pat  ein  Slreujgeruölbe  mit  pod)gotifd)en  9Uppen,  auf  (Sdfäulen  aug 
bcr  Übcrganggjeit.  SlöttcrfapitcUe,  5)ie  Safen  im  guf5boben  oerbedt.  ©cplufeftein 
mit  9iofette.  ©n  9{unbbogenfenfter  gegen  9forben;  ein  pot^gotifdpeg,  uormalg  jmeU 
teilig  mit  9fafeu,  gegen  Often;  bog  füblidje  oerönbert.  liporbogen  runb  mit  Stampfer* 
fimfen  an  ber  Seibung  unb  SBeftfeitc.  2)ag  @d)iff  pat  an  ber  ©übfeite  nod)  jlDci 
romanifdjc  9hmbbogcnfenftcr,  bereu  J^öpenlage  auf  bafilifnlen  Querfdpnitt  )d)(icfjen  läpt 
Sn  bcr  ©üboftede  ein  fleineg,  feprög  burd)  bie  iDfauer  gefüprtcg.  9ln  ber  Söcftpforte 
ftept  1015.  glarpbcdc  mit  .^pöngemerf,  bie  .^oläflammern  unten  an  ben  .'böngcfäulen 
cbenfo  beponbelt  loie  im  9lDtpcnburger  9fatgfaal  (1893?).  Sm  SJcftgiebel  finb  brei 
gcnfterfd)lipc.  S)et  ^urm  pat  in  ben  jmei  mittleren  ©e)d)offen  ©cpie3fd)artcn,  oben 
grobe,  jloeiteilige  ©epoUfenfter  mit  fpätgotifd)cm  SDJabmerf.  3)ie  grobe  ©lode  pat  am 
Sauep  oier  9fclicfbilber  (Sltusifix  mit  Sfarin  unb  Sopanneg,  ©t.  3)fartin,  ©t.  Sau« 


.^)auien  mit  S5u(^. 


255 


vcntiuS,  ®tafüii  mit  ^almc  unb  Untcrjc^rift  in  ®?iiiu§feln:  zu  gottes  ehr 

und  amth  gehör  ich ; hans  glockengieser  zu  nimiberg  gos  mich  .... 
franj  unb  ®ogcnfrie§,  öilocfcn  als  ^renuung§ädc^en.  3)Zittlcrc  uon  1616  mit  latei* 
iiifc^cr  nmjd^rift.  Steine  1834  uon  @cbr.  Sbnig  in  Songenburg.  Sßanbtabcrnafel, 
uieredige  glatte  mit  9ieUef»‘?lrc^iteftur  um  bie  3:l)ür  unb  Statuetten:  ßl;ri)tug  alg 
Fronleichnam,  (Sngel  ber  ®erfunbigung,  SWarin.  Safrifteithür  mit  fhätgotifdjcm  3ier- 
befdhlög.  ßefepult  1715.  9tltarauf]'ah  mit  gefchniljtem  Sruäifijc  unb  Statuetten  uon 
9)ioria  unb  öo^anne^,  errichtet  1714.jum  ?lnbeuten  beg  9?aftätter  F^^iebenS,  au^» 
gebeffert  1801,  „ba  ber  F^^iebe  ju  2uneuiUe  gefchloffen  morben  ift"  (Fitfchr.)  unb 
1893.  ©erüftemporen  mit  gotificrenber  Sdjnibcrei  wie  in  33Iaufelben,  be)onberö  an 
ben  Säulen,  uon  1589  unb  1714.  ^oljftatuette  bet  iWaria  mit  bem  Sinb,  gut, 
neu  gefaßt  (ca.  1 m f)od)). 

®er  Sirche  weftlich  gegenüber  fott  bie  9ionnenf taufe  geftanben  fein;  ein  ge' 
Wölbtet  ©ang  habe  uom  Setter  berfetben  in  bie  5tirche  geführt. 

®a3  Schloß,  jeßt  ©auernhof,  ftcttt  fich  oB  ein  9Bafferfchloß  in  f^mudtofen 
Formen  beS  17.  FohrhuuberB  bar.  3u)ei  ©räben,  mit  einem  SSaü  bagwifchen,  um= 
geben  eg  in  regelmäßigem  ©iered.  Über  ben  äußeren  führt  je^t  ein  !I)amm,  urfprünglich 
eine  ©rüde;  über  ben  inneren  geht  eine  ©rüde  mit  ^wei  ©ögen,  früher  eine  3^9’ 
brüdc  mit  Xhor  jwifchen  jwei  fHunbtürmen.  Siiinbe  Zürnte  faßten  bie  jWei  hinteren 
©den  ein. 

Siitter  u.  @.  finb  um  1100  be3eugt.  8?achmalg  ift  bie  ©urg  in  4'>Öuben  berer 
uon  Sebenburg.  1380  fam  fie  bureß  Sauf  an  ben  ©urggrafen  uon  9iüruberg  unb 
1388  an  bie  ftteidhäftabt  fRothenburg.  1407  im  Srieg  mit  fRothenburg  eroberte  ber 
©urggraf  bie  Frßr.  5)ann  würbe  fic  uon  ben  fRothenburgern  uerbrainit  unb  1408 
mit  ber  ©ebingung  beg  §tbbruchg  an  bie  Stabt  5urüdgegebcn.  Sie  tonnte  aber  1494 
abermatg  ^erftört  unb  1508  uon  neuem  aufgebaut  werben.  9tad)bem  bag  Schlößdjcn 
im  breißigjährigen  Srieg  h^rt  mitgenommen  worben,  uerfaufte  eg  bie  fReichgftabt  1650 
an  einen  ^riuatmann. 

5)er  SBeiler  ÜJtcßhnls  (3)iettegholj)  butte  im  14.  Fahrhunbert  Drtgabel  mit 
bem  Söoppen  berer  uon  Öeuäenbronn  unb  ^'^ilferghaufen. 

Raufen  mit  ^uc^. 

Raufen  am  ©ad;,  ^farrborf,  in  ber  rotl;enburgifd;en  Sanbwehr.  Drtgabel  1212. 
1481,  3nJ^i9  S'üchenmeifter  u.  fRothenburg.  S)ie  fpfarrci,  1378  genannt,  war 
ftifOfeu^twangifd;,  nnd;  ber  fJtefonnatiou  branbenburgifch.  j^itethcilige  War  3Ragbolena. 
2)ic  Sirchc  ift  ein  fpntgotifcher  ©au,  im  Seßiff  ueränbert  (renouiert  1639,  1645, 
1711).  ^urmchor  mit  fpibcm  Triumphbogen,  ohne  ©ewötbe.  Tag  ÜRaßwerf  ber 
Fenfter  auggefdhlagen.  f|5forten  fpi^bogig,  bie  füblichc  mit  Stab  unb  Seblc,  1520 
(1570?).  Tie  Safriftei  tounengeWölbt.  ?luf  bem  Elitär  fpätgotifcheg  .Srujipj  mit 
Statuetten  Uon  äJtaria  unb  Fohannes.  Ter  Turm  put  im  ^weiten  ©efehoß  Schlüffel* 
feßarten,  im  britten  ungefüllte  Schallfenfter.  ©lode  uou  3.  ©.  2öfd;  in  ©railg* 
l;dm  1808.  Tie  ^wei  größeren  uou  1868. 

Ter  Sloftcrhof,  urfprünglid;  Turgbrunnen  genannt.  War  ein  Fruuentlofter 
^rämouftratenferorbeng,  ©rubcrhortmanng,^ell  ober  and;  Fruuenhaufen  genannt,  um 


256 


:Jaß|tfrci§.  Cbcromt  ©crobroiin. 


1290  geftiftct  nn  Stelle  einer  ©infiebelci  Cella  8.  Kuiiegundis,  bie  ^^artnmuu 
ö.  Sobbeburg  1202  angelegt  l)atte;  1532  fnfutnrifiert  nnb  bem  Spital  üon  SRot^en* 
Burg  cinücrleibt,  jept  getnö^nlidjcv  Sauernbof  ol)ne  Spuren  beä  Älofterg.  3n  ber 
SlunignnbcnfapcHc  njurben  1214  .jloei  'iHtnre  geiüeil)t. 

®er  Söeiler  33  ud)  ^at  eine  5iliallird)e  äinn  1)1.  9)Zartin,  bid  1810  nad)  Sn* 
fingen  (öapern)  eingepfarrt;  non  bort  fommt  mid^  ber  ^itell)cUige.  S)er  3Beilcr 
iDurbe  1449  unb  1525  nicbergebrannt.  33on  ber  Stnpellc  fte^t  nur  noci^  ba^  Si^iff 
mit  Spi^bogenpforten,  Spibbogenfdjliben  unb  einem  jmeiteiligen  Spiftbogenfenfter  mit 
SOiagmert.  3)cr  romanifd)c  (Sl)orbogcn  ift  oermauert.  Slleincr  311tarfd)rcin  Ouobl  oon 
einem  91ebenaltai):  (S^riftu^  alö  Sdjinerjen^manu  äioifc^cn  jtoei  (ingeln  (cn.  80  cm 
l)od)),  oben  JHciterftatuette  bed  1)1.  iWartinuS  (ber  33ettlcr  fet)lt).  31uf  ben 
5Iad)fd)niperci:  red^t§  fOkrtprium  einer  ^eiligen,  linfg  ^^aufc  @l)rifti;  /vrüt)renaiffance, 
tiid)tig,  ober  überfd)miert.  31n  ber  (Smpore  finb  oter  .^oläftatuetten  (cn.  60  cm  boc^)  auf* 
geftellt;  iD^arin  mit  .^tinb,  gefrönt;  1)1.  91oime  mit  ,<^eld);  gefrönte  ^eilige  mit  Sind). 
©Icicbfallä  überfd)miert.  Sic  gehörten  loobl  ^um  .f»auptaltar  mic  bie  üerborbene  *i|3re- 
bella  mit  guten  ^albfigurcn  ber  lUZuttergotteg  unb  mciblid^er  .^eiligen,  oom  3lnfang 
be^  16.  Snbrbnnbcrt^. 

^cug|lfcC6  mit 

|)engftfelb  (1230  .^cngesfelb)  ift  ^farrborf  mit  Slittergut.  Sinft  (£entgeric^t'i>> 
ftätte.  Drt^abel,  1230 — 1312  bezeugt.  2)ic  93urg,  ein  2öafferl)mi§,  tourbe  im  Stäbte= 
frieg  1449  oerbrannt  unb  nic^t  mieber  aufgebaut.  Sic  gehörte  nad)  benen  oon 
.^engftfelb  ben  5)ürr,  bann  ben  9BoImer«l)aufen  (feit  1359). 

2)ic  ^farrfird^e  äum  1)1.  Sambert  ftept  feit  1399  unter  bem  '^atronat  ber  Herren 
oon  lSrailSl)eim  al«  Öel)en  be§  ^od^ftift§  SBürjburg.  Sn  So.  l)iclt  ber  31rcf)ibiafon 
ba§  bifd^öflid)c  Senbgeriebt  ab.  2)ie  Äircbe,  fd)on  1.547  im  Scpmalfalbif(^en  i^rieg 
bur(^  ^euer  ^erftört,  ift  1837  neu  erbaut,  1867  renooiert.  SJZittelalterlid^  ift  nur  ber 
iJurm,  ber  epemaU  ben  61)or  enthielt.  2)cr  (Sf)orbogcn  ift  oermauert,  bae  ©eioölbe 
berau'Sgcnommen,  bie  genfter  oerünbert.  ©loden  oon  1733  (2eon^.  2bfc|,  Srailö» 
^eim),  1833  (S.  Äöl)nlein,  97iimberg),  1848  (S-  ©■  .Siönig,  Sangenburg).  — 
Toss  ^Rittergut  pat  fein  .^errcnl)nud,  nur  ein  91mtpan?. 

3u  IRopbürg  ftaiib  eine  33urg,  loelc^e  1354  oon  ben  .'perren  oon  SJinfterlob 
an  bie  oon  SßoImer^l)aufen  511  31mIiSl)agen  tarn.  Sie  lourbc  1449  Oon  ben  Stotzen» 
bnrgern  unb  DJürnbergern  jerftört  unb  nid)t  loieber  aufgebaut. 

>»errentl>icr6acf>. 

ißfarrborf  am  J l)terbad)  (jept  (ittebad)).  Ort^abel ; Sappen  ein  fcprög  rei^te- 
tüolfenförmig  geteilter  Sd^ilb  mit  Iflüffelgepörn  al§  ^elnpper.  1446  loirb  baä  8urg» 
ftobel  oon  9fübiger  0.  3Rcrgentl)eim  an  ^ol)cnlof)e  oerfauft.  ®ielleid)t  ift  e^  für 
immer  ^erftört  loorbcu  im  Stäbtefrieg  1449,  al§  bie  oon  Siotpcnburg  ba§  3)orf 
uicberbrauuten.  .^cute  finb  nur  bie  ISurggröben  ju  fe^en,  bie  eine  Safferbnrg  er^ 
fennen  laffen.  älZat^e^  1499  Cbermcifter  ber  ©raffebaft. 

^ic  Äird)e,  urfprünglid)  Äapelle  jur  1)1.  93^aria,  mar  bi^  1334  ^^on  ©il<- 
lingebad),  bann  oon  ©ttenpaufen;  1445  mürbe  fie  ^^farrfird^c.  1623  l)at  Sd)idbarbt 
etma§  baran  gebaut.  1738  mürbe  fie  neu  gebaut,  ber  ^urmauffab  1777.  ®er  untere 


DigltizeO  by< 


^loritberfl. 


257 


Jcil  bc§  Jurmeg  ift  alt  iinb  cntl)ält  bcn  i£^or,  boc^  üeruuftalteL  Slirti^engcfä^e: 
Slbeiibmn^Ufclc^  uun  1(533;  ^hraufcnfcldj  1(557;  1789. 

(Sjlorfcn:  Kleine:  ihesns  nazarenus  rex  iiideorum.  bernhart  lacliaman  gos 
mich  1521.  ©röHece:  gottes  wort  bleibt  ewig,  glaub  dem  mit  that  wirst  selig. 
Christof  glockengieser  zu  numberg  gos  mich  1590. 

(^ornOerg. 

5)q§  5)ürf  ift  1588  gegrünbet  uon  ber  ©d^Iob^errfc^aft;  imb  jmar  mürbe  ju» 
nöc^ft  ju  ber  ©dilo^fapelle  ein  ^farrljauS  erbaut  unb  bann  ein  5SirtS^auö.  Sc^on 
Kaifer  Karl  TV.  ^atte  bem  Siirg^errn  Olerlac^  u.  |)o^ento^e  für  ^ornburg  ©tobt» 
rec^t  erteilt.  1588  bi§  1750  beftaiib  l)ier  eine  eunngelifdje  '.^fnrrei. 


{tornbcig  bei  ftitc^berg. 


9?ad^  ber  ®nrg  nannte  fid)  ein  ©efd^led^t,  ba^  uon  1222  bi^  1491  Uorfoinmt, 
'TÖabbengenoffen  ber  Küd)enmeifter  uon  9?ortenberg.  1339  fam  bic  Surg  burd)  Kauf  an 
Öo^enlo^e,  1400  on  SSürjbnrg.  55on  1416  unb  1430  aber  liegen  ®urgfrieben§*35ertröge 
uor,  bie  jmifd^en  ^faljgraf  Otto  bei  Hinein  unb  9lbam  .f)unbt  errichtet  finb  (®.  f^r.  1870). 
1425  mnrbe  bie  iöurg  burc^  einen  Überfall  eingenommen  uon  ben  93ebenburgern.  2)er 
^unbtfc^e  3;eil  ging  1459  unb  ber  pföljifc^e  1504  an  ba^  §aud  6rnilgl)eim  über;  beibe 
aU  on^ba^ifc^eS  fielen,  ©emobnt  unb  gebaut  ^aben  ouf  namentli^  3o^ann  ^l)ilipp 
uon  (Ir.*2Jiorftein  (1,563 — 1627)  unb  3i<ill)elm  3*ripbri(^  uon  6r.*9lüglanb  (1705 — 29). 

'3)ie  iöurg  liegt  auf  einer  fc^malen,  fteilnbfallenbeu  öergjunge  5luifc^en  bem 
oagftt^nl  unb  ber  Klinge  be§  ©teinbne^«,  auf  bereu  anberer  ©eite  bie  ®urg  ©ulj 
gnnj  nn^e  fid)  erl)ob.  Über  ben  inneren  ©raben,  ber  fel)r  tief  unb  breit  unb  gnnj 
auSgemauert  ift,  fiil)rt  jebt  eine  fefte  ©teinbrüde.  S)en  ®urgl)of  umgeben  im  5Red^ted 
auf  ber  Oftfeite  bie  ©djilbmauer  mit  SSeljrgang  unb  an  ber  3Seft*  unb  9?orbfeite 

Paulus,  Xenfm&ICT  auS  3Bürttem6erg.  OoDfUTciS.  17 


258 


Cberamt  ©crabronn. 


'fiJo^ngebäubc  unb  ringöuin  ein  ummauerter  <2cf}Ubmauer  ift  au? 

®uclel|teinen  gefügt  unb  uon  einem  Svi^bogent^ur  bni(^broc^en.  !JI)re  Sf^orbflanfe 
nimmt  ber  ©ergfrieb  ein,  ber  fid^  uon  nujjen  an  bie  9J?auer  anle^nt.  ©eine  alte 
runbbogige  Pforte  befinbet  fic^  in  ber  ^ö^e  beö  SBeI)rgang§  an  ber  SBcftfeite.  S)er 
Sßeftflügcl  l^at  gegen  IRorb  unb  ©üben  je  einen  gefc^meiften  fRenaiffance*®iebel. 
genfter,  luelc^e  bie  9lingmauer  burd^bredjen,  l)at  er  an  bet  ©übfeite  erft  in  ber  ,^öljc 
bed  2Bef)rgangg;  an  ber  ©Jeftfeitc  in  brei  ©tocftuerlen.  ?ln  ben  beiben  3;bürcn  nad) 
bem  ©urg^of  unb  nnci^  bem  ift  ba^  ®ol)be(toabpen  Soponn 

bie  ^aprei^japl  1599  angebrad^t.  5)er  9?orbfIügel  fe^t  fic^  jufnmmen  auS  jlnei 


ftitc^brrg  uon  ۟btn. 


.'gäufern  mit  gemeinfamer  Söenbeltreppc  in  üorfpringenbem  2;urm.  9(n  ber  $l)ür  jiir 
©d^nede  ftept:  9lnno  1584  pat  ber  ebel  unb  oeft  panä  ppilipp  üon  craiB^eim  ju 
poniberg  unb  erfenbre(^Bl)aHfen  ber  Slaif.  9)?njeftät  unb  marfgraf.  rat  nnb 

reiep^befreiter  ritterf^aft  uon  franfen  orB  obentualbS  bauptmann  gebaut.  9ln  ber 
Jpr  baneben  1585.  ©on  ben  ©den  be#  *5)ad)g  auf  bem  ^reppenturm  fcpaucn  jwei 
fepnurrbärtige  SSne^terföpfe  in  ©tein  perab,  3m  ß^ingcr  pat  öftlicp  ^mifepen  ©rüde 
unb  2por  ein  Heiner  Sögerpau^  ; unb  tueftlid)  uom  ©d)lo&  ber  29irtfd)aftöpof. 
'Die  maffiuen  SSirtfdpaftggebänbc  lepnen  fidj  lueftlidp  nnb  nörblidp  an  bie 
mauer.  ©egen  2Seften  fpringt  ein  9Junbturm  pinaiB,  je|jt  511m  Deil  abgetragen. 

©teinmepjeiepen  finb  am  ©ergfrieb  unb  an  ber  ©dpiede. 

3m  ©djlop  aufbcluaprt  finb  ein  ©rabftein  ©cbnftiniB  u.  GraiBpeim  ju  ÜJ?or» 
ftein  t 15;57,  mit  ^Iad)bilb  be«  uor  bem  5fru,vfii'  Inieenbcn  Jh'itteiB,  an§  ber  ©äcp* 


Äirrfibcrg  mit  Su4* 


259 


lingcr  5lird^e,  unb  bie  3:otenfcf)iIbc  bc^  SBil^cIm  i\  ßr.  511  ipornpurg,  f 1549,  au§ 
bet  5lirrf)c  non  Scnbficbel,  unb  be'^  Scbaition  u.  (Jr.  3)ic  norniolige  Äapeüc  ift  ein 
einfod^cr  Sani  im  0d^loß. 


^^irc^bcrg  mit 

2>ie  ©tobt  Äirrf)berg  a.  b.  Sngft  ift  ftcrauSgctuad^fen  aus  einer  5öitrg  be^fclbcn 
9?Qmen§,  bic  urfprünglid)  ^iir  |)erri({jaft  Sobcn^mifen  gehörte.  9?on  ber  Siir^e, 


Htrc^berfl,  6ul<|  unb  .GonibtTg. 


bic  bcni  Crt  bcn  Flamen  gegeben  pabcn  mufe,  ift  nic(;td  überliefert.  (Sine  ^amitie 
v>.  5i.,  ©tninme^genoffen  berer  u.  ©ulj,  0.  :£)onibcrg,  n.  9?otbcnberg  ift  1237  bi§ 
1470  bezeugt.  !I)ic  „neue  ©tnbt"  ift  1365  urfunbtid^  genannt.  ®aniol§  hjor  bie 
33urg  ^o^cnfo^ifc^.  1373  gob  Inifer  5tarl  IV.  bem  ®rafcn  Slroft  III.  n.  bie  (Sr* 
ImibniS,  bei  feiner  ®urg  eine  ©tobt  511  erbouen  unb  ju  befeftigen.  Surg  unb 
<3tnbt  fnmcn  1384  bucd)  '4?erpfönbung  unb  1398  burd^  Verlauf  nn  bie  brei  fWeid^ä* 
ftübte  !J)infeBbii^l  unb  fR Ottenburg,  bic  fine  iÖefa^ung  unb  ein  Cbemogt«^ 
amt  unterhielten.  1546  jog  Äart  V.  ein,  ohne  SBiberftanb  ju  finben.  3n  bem  ©erid^t 
barüber  (SB.  SSfh- 1882)  merben  bie  iBefeftigung^merfe  mtfge5ählt.  1562  fam  bic  ^err> 
fdjoft  Sl.  micberum  burd)  ftnuf  an  ^ül)enIohc  jurüd.  97ad;bem  auf  bem  (Strunb  ber 
alten  iÖurg  1591  ba§  @d;lop  erbaut  luar,  tuurbc  eg  SBitroenfifj  für  bie  (Gräfinnen 
üon  Vangenburg,  bann  Siefibenj  beg  (Grafen  3oad)im  Stibrccht  (1650 — 1675)  unb 


260 


Obcraint  ©ernbronn. 


cnblic^  1690  ^QU))tftabt  einer  eigenen,  1764  gefürfteten  ^errfc^aft.  l!)ai  fnrftlic^c 
ÖanS  .^o^enlo^eo9ieuenftein»5lir(^6crg  ift  1861  au^geftoeben.  3c^t  gehört  baS  <Sd^loü 


fi- 

er 


(?) 

3- 


bem  fiirftli(^en  ,^nnS  .^obenlobc’ö^ringcn.  53ci  ber  SKebiotifiening  1806  fiel  ba^ 
'?(mt  Jlirdjbcrg  an  öaijcrn,  1810  aber  an  '©iirtleniberr. 

5?irc^lid)  gefjörte  5^ird)bcrg  big  jnr  Skformation  in  bie  Pfarrei  Senbfiebcl.  9Tn 
ber  ilapcKc  3iir  f)(.  9J?aria  beftanb  feit  bem  14.  3nf)rl)nnbert  eine  Äaplanei,  Stiftung 


Äir4)berg  mit  3u(}. 


261 


bcr  .^erren  ö.  5t.  1518  beiüittigte  bcr  Sifd)of  eine  Q^erlegung  ber  ftapeüe,  bie  »er- 
ntutlit^  oorber  aufeerbolb  bcr  2J2auer  ftanb.  1534  tourbc  non  ben  brei  9leicbö|täbten  bie 
3?cfonnation  eingefübrt;  1577 
non  ^obcnlobc  bie  ^[nrrei 
gegdinbet.  3.?on  1650 — 1810 
beflnnb  bifr  fine  ©uperinten» 
bentnr  unb  non  1690  ob  ein 
füri'tlidbeä  Äonfiftoriiim. 

2eben  unb  ^ireiben 
an  bem  ficinen  3*^*fnbof 
unb  im  Sänbi^en  i[t  natb 
5?alcnber‘91uf5eicbnungcn  beg 
gürjten  Gbriftinn  ^’^iebri^ 

.Starl  on^iebenb  gcfdbilbert  non 
Sibl  in  ben  Sßürttemb. ^SierteW 
jnbrgbfften  / 3abrgang  VII. 

Unter  Ätarl  '^Inguft  lebte  n(g 
.Hofmaler  in  Jtirebberg  ?lnton 
'tif^bein.  ?lnbere  ©lieber 
biefer  5tünfttcrfamilic  tarnen 
nornbergebenb  an  ben  .^of 
beg  dürften  ©bfiftian  Jr- 
Ä.;  ebenfo  1771  bcr  aiZnIcr 
Öirt  ang  gennffurt  unb  öiter 
ber  0t)ringcr  Hofmaler  Sd^il» 
linger.  ^ofbilbbauer  mar 
SJtnper,  nor  i^m  (1760) 

9Utter.  ^rinj  ^riebric^  Äarl 
t'ubmig  (1751—1791)  mar 
felbft  atg  2J?a(er  unb  SIfen* 
beinfd)ni(jcr  in  Ä.  t^ätig.  Unb 
hier  ift  1775  geboren  bcr 
9)?aler  Sob-  ^cinr.  «Stürmer 
(t  1855  in  83erlin). 

5^aö  Stäbtc^cn  liegt 
fel)r  anmutig  ouf  einem  ®erg* 
rüden,  ben  bie  Sagft  in  einer 
ihrer  nielcn  33Jinbungen  um» 

gegenüber  ber  ®urg  Mirc^brrg.  Stabtt^or,  Onnenlette. 

^ornberg  unb  ehemalg  bcr 

Surg  Sulj.  (®gl.  ben  Sageplan.)  ?(ug  ber  ^h<>lfbfnc  ertjebt  [ich  bcmnlbcte  Sophien* 
berg,  unb  bie  gleichfnQg  jumeift  mit  SSalb  ober  malbartigen  "ilJarfanlagen 

bebedt.  ^räd)tige  3ltlccn  jiehen  [ich  'Jom  Stäbtd)cn  an  ben  ehemaligen  'i[Jo[l[traBcn  hin- 
unter bemSchlofibehnt  [id}bic  [d)önc  1779  erbaute Steinbrüdc  mitSrfern  au[  bcn^[eiUr» 


202 


Cbciaint  (Sevttbronii. 


ftinien.  35te  innere  ©tobt  luie  bic  obere  ®orftabt  ^oben  noc^  baä  ©e^rägc  einer  ülefibcnj 
ber  Bopf^eit-  ®ic  untere  Sßorftobt  ift  bn«  alte  ©11I5.  ?lug  ber  oberen  ®orftabt  fül)rt  in 
bie  innere  ©tabt  eine  1780  erbante  ©teinbriide  mit  jwei  S3ögen  über  ben  gefütterten,  fel^r 
tiefen  unb  breiten  Stbfi^nitMSraben.  (6ine  anbere  ©teinbriide  bient  ber  ©afferleitung.) 

2)a^inter  er^ob  fic^  ber  3tt)in* 
ger  unb  bie  noc^  lool|lerl)als 
tene  l)ol)e3?ingmaner,  flonfiert 
oon  jloei  Zürnten,  meld^e  ober* 
l)alb  be§  SSe^rgangg  in  9?unb- 
form  übergeben.  2)er  norb* 
meftlicbebientje^talg^loden* 
türm  ber  angebauteu  S^irc^e, 
(Sr  bat  eine  ']5(Qttform  mit 
SBrüftung;  früher  noi^  ein 
©todmerf  mit  §aube  nnb 
Soteme.  2)er  füböftlicbe  bat 
noch  bog  alte  Äegelbacb  oon 
^obljiegeln  mit  malerif^er 
genfterlude.  ?Bie  e«  febeint, 
ift  bie  ©tabtbefeftignng  glei^ 
ber  (Irailgbeimer  um  1375 
oon  ^obenlobe  angelegt 
loorben.  ?lucb  au  ber  ©eite 
ift  nodb  ein  ©tüd  beg  3Bebr* 
gangS  ber  fRingmaner  unb  ein 
längere^  ©tüd  ber  3iagel* 
maner  crbalten.  S)ie  befeftigte 
©tabt  bilbet  ein  83orrocrI  ber 
Söurg,  bie  baS  @nbc  be8  ®erg* 
rüdenä  einnimmt  unb  toieber* 
umbureb  einen  gefütterten®ra* 
benobgefebuitten  ift.  ?lu8bem 
Srüdenjloinger  an  ber  ©üb* 
oftede  ber  Umfaffung  gelangt 
man  in  bie  ©tabt  bureb  ein 
3:borbau^,  ba3 1 774  im  ßopf* 
ftirdjörtfl.  »runntn.  ftil  erneuert  mürbe  oon  bem 

®atcr  beg  SJaterlanbg,  fjürft 

ßbt^iflian  fjriebridj  Äarl  (3nfcbrift  unb  SCßappen  ou  ber  ^lurmfeite).  Sluf  bem  SSebrgang 
ein  bübfdbeä  iSrüftungggitter  in  ©(bmiebeifen,  gleich  bed^lltan«  im  inneren  ©cblobbot. 

3)a3  ©tübteben  cntbält  mehrere  ©ebönbe  an^  ber  fRefibenj^eit,  meldbe  jmar  nicht 
S?unft)cböpfungeii  bcbcuten  unb  ben  9?eij  bed  9lltertümlidben  no^  nicht  haben,  aber 
bod)  einen  ftattlichen  ober  gefälligen  (Sinbrnd  madjen  unb  mit  ihren  SBappen*  unb 
Snfdjrifttafeln  für  bie  Ort^gefchichte  benfmürbig  finb. 


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Itirc^bero  mit  8uli^. 


263 


3>er  ©aft^of  jur  "ipoft  ift  ein  Sau  qu^  bcr  3opfieit,  nii  Stelle  be§  alten 
Softsebäiibe^,  rooriii  Äaifer  iTarl  V.  1547  übernachtet  bn*.  3l)m  gegenüber  fteht  ein 
,^an§Sntit  einfacher  IRenaiffance^^affabc  (gefchtneiftem  ©iebel),  nnb  in  ber  anberen 


flirc^brrg.  (^uang.  «tabtlirdie. 


©affe  ein  |)ouS  mit  hölsemem  (Srfer.  (Sin  Srunnen  im  Stil  bce  Stlaffiji^mng  pn^t 
jum  (Sharofter  be^  3Jiarftp(apeg  nnb  be§  Sd)IoBplahe^. 

5)ie  Sfird^e  ift  um  1730  neu  erbaut  nnb  im  ^Je^ember  1731  einaemeibt  morben. 
Son  ber  ölten,  nach  1^18  erbauten  nnb  1545  neu  eingerichteten  ift  nichts  übrig; 
nnb  non  ber  um  1620  erbauten  ttichtS  als  ber  5nrm  ().  oben).  2)ie  iürche  ift  ein 
Sani  mit  flacher  5^ccfe  über  hoher  Äehle.  '3lltor,  Mangel  nnb  Crgel  mit  iWufif» 


264 


3aflftlrei^.  Cberaint  ©erabronn. 


empöre  [inb  an  ber  einen  ©t^moljeite  nufgebaut.  5ln  ben  brei  onberen  Seiten 
jie^en  fidj  jtoei  ®alfon-(Sinpoten  Ijerum,  bie  untere  an  ber  9?orb[eite  ald  oerglnfte 


S(f)Iofi  ftirc^beig.  Srüftungigitter  im  Zreppritbaub. 


^oiloge  eingerichtet  nnb  bejonberg  beforierf.  ^ie  ©inbauten  finb  meift  mit  ®oIb  unb 
einigen  jarten  ^önen  gehalten.  Über  bem  9t(tar  ifl  eine  'Jofel  eingelaffen  mit  )ehr 


Scbloti  Mtnbbcrg.  Staat*iimmn. 


ma(eri)‘d}er  ^arfteflung  ber  ©infepung  be§  1)1.  ?lbenbmabU  in  Slelief.  SSor  bem  ?(Itar 
[leben  ein  Sefepult  (moraiif  eine  Änriüritenbibel  oon  1698  aufgelegt  ift)  unb  ber 


Hir(^ber0  mit  3ulj. 


265 


Joufftein  mit  gefdjui^ter  ^reigruppe  ber  Xaufc  Sprifti  auf  bem  2)e(fd.  5Re^t»  unb 
linf^  öon  ber  ilonjcl  fte^cn  ^etru^  unb  '^aulu§,  unter  ipr  5DZu)e^  unb  ?(arun,  9iunb» 
figuren.  Saftige  'ißutten  finb  an  Sefepult  unb  5!aufbecfen,  ilanjelbrüftung  unb  Drget* 
gebäufii  nU  überflüffigc  Präger  angebracht.  9(tleg  ift  fepr  gut  gefchni^t.  9ln  ber 
1)e(fe  finb  5roifchcn  ©tudornamenten  mittelmäßige  ^re^fen  angebracht:  mitten  groß 
bie  göttliche  3)reifaltig!eit,  in  beii  (Sden  9)^ebaiÜon8  mit  ben  Sinnbilbern  ber  oier 
tSuangelien.  DaS  9(ußere  jeigt  gepulte  glöchen  jtuifchen  ^)nufteinpilafteni  mit  eleganten 
S^apitellen  im  ©til  ber  ©tiftdfirchc  ju  ftomburg  unb  bnrüber  ein  9}?anfarbenbnd). 


S(f)Io6  ftiidtbcrg.  Staatijimmcr. 


ißorjüglich  finb  bie  Jütten  an  ben  .Slapilellen.  (Sin  JKifalit  an  ber  bftlichen  Sangfeite  ent- 
hält ba§  portal  mit  Sitappen  unb  iöauinfd)rift  nun  1732  unb  fchließt  mit  einem  üerjicrten 
(SHcbel  ab.  2)er  5lirche  gehören  einige  bernerfen^merte  $ilbergefäße  on^S  bem  18.  Sah^* 
hunbert:  l)9lbenbmahUlanne  mit ©raoiernngen  amSöaudj  ((Shc'iftnS  am. Streng  unb(5Jrab* 
legnng  iiebft  öibelfprüchen),  geftiftet  1714  oon  ®raf  ©berparb  9lubenfen 

an  feine  53erle(uing  bnrch  ein  Syilbfdpoein.  ^Ing^bnrger  Ülefchanjeidjen ; Stempel  L.  K. 
2)  ^Ibettbmahlöfanne  mit  '-yergolbnngen.  ^enfel  in  gorm  einer  9?iftoria  nnb  Snmm 
olö  3)edelfnauf  mic  bei  oorigen.  3*oci  grnoierte  Sßappen  F.  P.  V.  K.  — SC.  L.  P.  G. 
VS.  1731.  3)  .^oftienbüchfe  mit  5.^ergolbungen,  graoiertem  32Öappeu  nnb  Sdjrift:  (Slifn- 
bcth  gebornin  oon  Irof^len.  QUoden:  1)  üon  1819.  2)  1643  9lamc  beS  (Gießer«  nn* 
lefcrlicp,  2Bappen  uon  9iiiniberg,  SJeimfpriiche  auf  3loei  Xafeln.  3)  entfpred)enb  2). 

S)a§  Schloß  h^t  brei  ^öfe,  einen  nach  offenen  oor  bem  ?lbfchnittgrabcn: 
einen  gefchloffenen  an  ber  Stelle  beä  alten  Jönrghofd  nnb  einen  Stallbof  mit  lljor 


1 


266 


^üflftfrci^.  Cbcraint  ©crabronn. 


£(bIo6  itirci^bcri).  6aal. 


gegen  hinten.  25er  üorbere  ^of  mit  ben  i^n  cinfoffenben  18.  3n^r* 

Rimbert  angelegt,  ©in  ©itter  mit  pbje^en  25^orVfeilern  unb  einem  SBad^^auS  in 
ber  SWitte  )d)Iieüt  i^n  nnc^  norii  nb;  noc^  b”den  bie  ©rüftung  beS  ©d^Io^grobcnS. 
25ie  beiben  ^liiget  überbrüefen  ben  ®rabcn  je  mit  einem  Sogen.  ;5n  ber  SWittela^fe 
fit()rt  eine  Srnefe  jum  ^ortnl  be^  .^auptbou?.  25ie  Sriiefe  ijt  nm  ©ingnng  eingefaijt 


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jtirc^berfl  mit  3uU. 


261 


uon  jtDci  jtciucnieii  Sc^ilbet^au^c^eit,  bic  bcr  I)obenIobi|'c^c  'i|5^buii'  in  Stein  bcfrönt. 
2)cc  önuptbau  ift  laut  3nic^rijt  unb  SSappcn  über  bem  portal  errichtet  üon  bem 
®rafen,  nac^mol^  dürften  Jinrl  Stugiift,  alfo  jinifc^en  1737  nnb  1764.  ?ln  feiner 
5Hü(ffeite,  im  inneren  ©c^Ioßtjof  jietjt  ficb  über  bem  Äorribor  beö  (Srbgefdioffe^  eine 
©alerie  mit  fc^miebeifernem  Srüftung^gitter  I)in.  3m  übrigen  jeigt  ber  $of  foloie 
bie  gront  beä  St^loffeg  glatte  "ipubftüc^en  mit  einfachen  genftern  nnb  SD^anfarben» 
boc^er.  3n  ber  Sübroefterfc  be§  ©t^Ioübofc^  ift  bo$  ^reppenbau^. 


S(bIo6  ftiT(i)6trg.  ikirtie  bee  eaalS. 


Xer  ben  inneren  ScbloBbof  abfcbließenbe  Cuerban  ift  älter,  ein  JH'eft  bed 
Schlöffet,  bag  lim  1591  buri^  Seroatiug  5törber  aug  ®onn  erbaut  lunrb.  ®r  ent* 
bält  im  jmeiten  Stoef  ben  Saal  mit  hoben  fj^nftern  imb  borüber  jmei  gefi^tocifte 
9ienaiffancegiebel  mit  'ipilaftern  unb  ilugetfnäufen.  SlUe  f^enfter  finb  burd)  Stein* 
freuje  geteilt.  9(n  bie  Oftedc  biefeg  QuerbauS  flögt  ein  oierediger,  im  oberflen 
®efcboß  aebtediger  5urm,  ein  ebemaliger  SBebrturm.  2)ie  unteren  ©efeboffe  hoben 
nur  Scbiefefiborten  gegen  ben  ß'oiogcr  b'ooug.  9lacb  bem  Stallbof  geb*  Pforte 
öon  fpätgotifeber  J^orm.  ?lm  5!bor  auö  bem  ©tallbof  5ur  binteren  iSrüde  ftebt  eine 
3nf(brift,  monndi  ber  Stallbnu  1756,  bie  ®nr^fabrt  unb  ii^rüde  1785  unb  bie  5Ker= 
jierung  in  bem  barauffolgenbcn  3abr  gemacht  morben;  Saumeifter  ber  iPrüde  mar 


2G8 


3noftfrci!?.  Cberamt  ©crabronn. 


ber  ^iefige  9J?ourer  @corg  SD^artin  @(^mibt.  ®ic  Hrdjitcftiir  bc«  ^ortol^  i[t  blo^ 
auf  gemalt,  bie  ?luffä0c  (^ölumcuüafen)  auä  93Ic^  gefd^iiitten.  ®cr  Unterbau  be§ 
©taHljof«  erroeift  ftd^,  uon  aui3en  betrnd^tet,  al§  eine  ®aftci,  äl)nlid)  bcueu  am 
'•ßellberg  unb  am  finngenburg  (fog.  filnbcuftamm).  ®er  SSeg  biegt  über  ber 

®rüde  fofort  um 
auf  einer  gemauer* 
teufRampeunbjiebt 
fi^  burd)  beu  ^atf 
an  ber  nörblid^cu 
<Scite  bed  Schloß» 
bergS  gegen  ?Seftcri. 
@ebt  man  ^ier  unb 
im  3üJinger  auf  ber 
©übfeite  um  bo§ 
©^tof}  ^erum,  fo 
gemafirt  man  an 
beu  ©tübmaueni 
uocbbieSKauIfc^ar» 
teil  unb  feidrec^tcu 
©d)Ii^ebe^©d)loH« 
bau§  au?  ber  9ie> 
uaiffancejeit.  ®er 
mefilidje  ^al^gra* 
beu  ift  gegen  beu 
9iorbabbaug  burd) 
eine  9)?auer  mit 
gotifd)em  SedfimS 
uub  ©pi^bogentl)or 
abgcf^loffcn,  mor- 
in  2afelu  mit  beu 
Oial)redjat)leu  1550 
uub  1571  eilige» 
mauert  fiub.  — 3ni 
©c^lüfeparf,  bei  ber 
©tnbtfird)e,  ift  eine 
füiiftlid)e  Siuiiie  er» 

S(f)lo6  ftirc^brrg.  RtonIcud)tei  mit  %ot<)faanblumen.  rietet  UU^  ©teiueil 

üon  ber  ®urg  Seo» 

felci,  mit  Sudelquabcrn , ^enfteni  im  Übcrgaiigeflil  unb  im  bocbgotifc^eu  unb  einer 
3al)re?5ol)l  148U. 

innere  be#  ©cbloffeö  bat  nod^  bie  fürftlid)e  ®inrid)tung.  S)cr  ©c^mud 
bcg  5repv<J«l)rt»ffS  befdbränft  fid^  auf  bie  fd)miebeifenien  ®rüftungggitter.  3u  einem 
ber  SSobn^immer  fi«  bejei^ncte^  grauen»® ilbiii^  öon  3.  ®urghnair  1512 

unb  mand)e0  mcrtüoHe  5>Mtci^biIbni§  aue  bem  18.  unb  19.  3at)rl)unbcrt,  uon  5ifdb» 


jtirc^berg  mit  SiiU. 


2Ü9 


bcin,  ©d^iHingcr,  u.  o.  ®i»  5fron(euc^tcr  mit  'i|5oräeIIanbIumen.  2)ag  crfte 

©toatSäimmer  ^ot  gemalte  Xapeten  in  c^inefifd^em  ©eic^mad  unb  SKöbcI  in  ent» 
Ipred^enbem  ©tif,  bie  ©über»  unb  ©piegelraljinen  uerjitbert.  Xag  5meite  ©taatd» 
jimmer  t)at  nier  @obelin*Xe^}picöe  mit  Slemente  im  S^olofoftil,  3labmcn 

gefebni^t  unb  braun  gebeizt;  an  ber  Xede  ein  ölbilb  beS  Dlqmp  unb  ©tuefaturen. 
ÜKei^enet  unb  SubmigSburgec  ^orjettan,  ^igürd^en  uon  unb  Slfenbein  in 
©imon  Xroger^  9(rt.  ^ier  ^ängt  auc^  ba«  f^öne  53ilbniä  beg  ^rinjen  griebrid) 
SBilbelm,  öon  Jüger,  9?a(;men  non  .ftofbilb^auer  9J?al;er  in  Äird^berg.  3)a8  ßJemälbe 
bat  100  Xutoten  gelüftet,  mit  bem  SJabmen  634  ®ulben.  3m  ^Jorjimmer  jum 
großen  Saal  fte^t  ein  prächtige^  öuffet  üom  9lnfang  beS  18.  Sabrbunbert^.  Xer 


Sangenburg  nach  VIrrian. 


Saal  felbft  rüb«  mobl  in  ber  Einlage  au«  bem  17.  3abrbunbert,  bie  Xeforation 
au«  bem  18.  3abcbuubert.  Xa«  3ntereffantefte  finb  bie  CImalereien  am  ^lafonb, 
®efellf^aft«ftücfe  iu  ber  Xrac^t  üom  Einfang  be«  18.  3abrb“”^frt«,  uermutlicb  bon 
?t.  Xiftbbein.  3J?an  fiebt  ein  9?eiterfeft:  Xürfen  mit  owf 

eine  IReibcrbeije,  eine  Sberjagb,  je  mit  einem  .öerrn  unb  einer  Xame  ju  ^ferb, 
fang,  Cbftemte,  eine  gamilie  am  ^erb,  Q^attfpiel,  Äegelfpiel,  eine  Iträmerfamilie, 
eine  ®efellfcbaft  am  S^uer,  eine  Äinberftube,  ein  ^amitienfonjert,  ?ln  bie  Sanb 
hinter  ber  SWufiftribiine  finb  Figuren  üon  9Ro!ofotracbt  gemalt  in 

tnufebenbet  ?lbficbt.  3ln  ben  ©änbeii  b«»9Pit  9tbnenbilber,  barunter  brei  foftiimlicb 
intereffante  au«  bem  17.  3abvbunbert  (®rafeu  unb  ®räfinnen  üon  .^obenlobe*2angen» 
bürg).  3m  anftoßenben  Slabinett  finb  Xnfcln  mit  ben  'Sappen  ber  bobfit'lobif^en 
SJafallen  unb  fünf  furiofe  Ül^alereicn  auf  i^lipfer:  'ißarobie«,  Äinbermorb,  ^rieben«fcblu^ 
ju  SWünfter,  ^Imajonenfcblacbt  nach  9luben«,  9tllegorie  über  ben  Äampf  be«  Seben« 


270 


Cbcramt  ©erabronn. 


mit  bcm  5!ob,  bejeic^itct  mit  SSa^pcn  imb  Snitialen  bcg  ®rafen  3(oa^im)  9I(I6rcc^t; 
t 1675)  Don  |)o^en(oI)e»Snn9cnbur9.  3m  weiter  Qnflofjenben  ^^urmjimmer:  ßra* 
imc^fc^e  S^ilbnifie  öoii  Sut^er  unb  5?att)ariiia  n.  Sora,  ein  Silbiii§  üoii  |>erjog 
tit)riftopt)  0.  SJürttemberg , eine  getönte  f^Iac^i'c^ni^erei  in  Sud^§  auö  ber  jweiten 
^ätfte  beS  16.  Sobr^unbertg : ©iinbenfnil,  itreu3igung  unb  9tuferfte^ung,  im  hinter* 
grunb  ?IbrabamS  Opfer  unb  anbere  Sorjcic^en  nug  bem  Eliten  Sunb  (50  x'  30  cm). 
Stafetten.  @mniIfcf)Qle  mit  S)c(fel,  blau  mit  ®oIb,  in  ber  SJZitte  ein  SBoppen  unb 
L H,  16.  3a^r^.  5KobetI  ber  Stabt  unb  beg  Sd^Ioffeg  Ä.  oon  SJunbarst  (Sberlc 
1822.  91nfid)tcn  ber  ^ot)enIo()ifc^en  Sdjiöffer  iürd)bcrg  (oor  unb  nad^  bem  Sau 
.^arl  ?tnguft^),  3;l)ierbcrg,  fieofcl?,  |>ermcr§berg. 


€(^Io6  L'onflmburg.  tlnfic^t  oon  Süboften. 


Sübtocftlidj  Oon  ber  Stabt  liegt  ber  in  franjöfifc^em  ®efd^mad  angelegte  S^lo§« 
garten  mit  S^miebeifentbor  unb  fteinernen  Srunnenfiguren. 

®ie  Surg  Sulj  ftanb  auf  bem  Sergoorfprung  rcdjt«  ber  Sagft,  ^ornberg 
benachbart.  S^ach  ber  Surg  benannte  fRitter  fommen  1145  bis  1378  oor;  barunter 
ber  ftaufifdbc  Xru^fch  |)ugo  1189.  SRach  ber  Seräuherung  ber  Stammburg  unb  bem 
91bgang  ihrer  Surg  3U  Srettbeim  lebten  fie  als  Sürger  in  9?otbenburg.  3b^  SBappen 
ift  ber  firefibergif^e  Sparren,  manchmal  mit  einem  SiöWnifopf  barüber.  1328  ift  bie 
Surg  in  ®cfib-  1525,  9J?ai  3.,  tuurbe  fie  öon  ben  Säuern  jerftört. 

f)eute  finb  oon  ihr  nod)  bie  beiben  ?lbfchnittgräben,  einzelne  3D7auerftürfe  unb  ein 
©ewölbereft,  ber  bie  Sage  beS  ^auptbauS  am  inneren  ©raben  an5eigt,  übrig. 

^obaltenberg  (auch  ober  ©berbarbSberg)  ift  ein  abgegangener  Ort  an 
ber  Strafe  5?irdjberg*Sobenbaufen.  ®er  Sage  nach  ftanb  bort  au^  eine  Surg  ber 
Herren  oon  Serg,  oon  ber  cS  inbeffen  fcinerlci  gefd)i^tliche  5Rad)ri(hten  giebt;  Wohl 
aber  ift  ein  in  baS  Sagfttbnl  oorfpringenber  Sergrüden  auf  ber  3Rarfung  beS  ab* 
gegangenen  SBcilerS  bnrd)  einen  ©raben  abgefchnitten. 

2)er  ifoliert  auS  ber  ^bnlebene  auffteigenbe  ^ügel  Miltenberg  ift  3U  ©nbe 
beS  18.  SabrbunbertS  nlS  'ipnrt  in  englifebem  ©efdtmadE  angelegt  worben  unb  beißt 
feitbem  Sopbienberg. 


l'angeitburg  mit  ^ubmig^ru^c  mib  Untemgenbacb- 


271 


fl3räcfe. 

B l.Tbor. 

C nThor. 
D/tLt'esT)3or. 

E Kop 

F WTrfsUiiPiil?^. 
fi  ddltcD 
H 

I Grqpen 
K Lindcnstamni 
L Capetlenturm. 
K firchnHyirm- 
K Htit^dturm 
0 BeticumiHL 
P Funda  mente  ti. 

bc^nTqrtre 

Q-Brunnen 
P cbem.BgyJion 


^0, 


! 


3c^Io6  üansenburg.  0irunbri6  im  Srbgcic^OB- 


(^angcnBurg  mit  ^uömtgöruOe  uitö  'gtnfervegcjiüacß. 

ebclfreie  ©ci't^Iec^t  x>.  S.,  anjdjciiienb  ben  ,Spol)cnIot)c  ftainmuertoaubt, 
ift  erft  furj  uor  feinem  ®erfc^minben  iirfunblic^  (1201  Waltherus  de 

Langenberc,  1226  übertrögt  er  bog  Dberelgentum  üoit  Jöurg  unb  ©töbt  bem  ^oci^= 
ftift  9Bür,5burg).  St^on  1233  erf^einen  im  ©efi^  imn  S.  ©ottfrieb  unb  .ffonrab 


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272 


5aflftfrci§.  Cbcramt  ©crübronn. 


0.  .f)o^eiilo^e,  1234  aber  ein  unmünbiger  Schübling  Äönig  ^einric^§  VII.,  boc^  nur 
üorübergebenb,  ba  butd^  3Jioc^t[prud^  ÄQi)er  ^riebrid^S  II.  bic  Herren  ü.  ^o^enlo^c 
no(^  in  bemjclben  3o^r  luicbcr  eingefebt  »ocrbcn.  fortan  bleibt  bic  ®urg  uiib  ^err= 
2.  bei  biefcm  ^paiifc,  abgcfcl)en  ooii  jeitroeiligen  55erl)fänbiingcn  (1313  an  3lbcl» 
beib  ü.  -Ipobcnlobc,  ®cmablin  be§  ©rafcn  n.  Öttingcn,  1345  an  SBürjburg,  1384  an 
bic  ©täbte,  1384  an  bic  .^erren  u.  ©elbenccf,  1411  an  .^onrab  0.  SBeinSbcrg). 
1558  na()mcn  bic  ®rafen  ö.  ^obenlol)c  2!itel  unb  SBappcn  — bicfeS  abgcänbert  — 
bet  .^erren  o.  2.  auf.  ®ur^  eine  (Srbteilung  i.  3.  1585  entftebt  inieber  eine  felb* 
ftönbige  .^ertfdbQft  2.,  3nl)aber  @raf  griebricb.  ©ic  fällt  ober  1.590  luieber  an 
5®olfgang  üon  §obfnIobe»5?euenftcin.  1610—28  b®*  tnieber  allein  ^bi^iPP 
bie  ^errfdbaft  2.,  öon  beffen  ©öbnen  öcinricb  ^riebridb  feit  167 1 nncb  Teilung  mit 


Srtail  brr  ötuefbrrfe  im  rrften  Stoct  beb  .^rttcntuimb”  im  Sc^loii  ju  Sangntburg. 


3oacbim  ^llbrcdbt.  S3on  1701  au  blieb  bie  .^errfebaft  2.  felbftänbig,  biS  fic  1806  an 
'fiJürtteinbcrg  fiel.  2augenburg  war  ©i^  einer  Stegiecung,  bic  jugleicb  baS  5?on» 
fiftorium  bilbete.  @in  ©entgeridbt  beftanb  üon  altert  b^r-  97acb  bcc  33utg  nennt 
fid)  feit  1253  aueb  ein  ritterliibed  ©efdbledbt,  bem  urfprüuglicb  bie  ©iirgbut  über* 
tragen  »or,  bic  fRcjjcn  ober  Sleijcn  (oergl.  Sämlingen),  befeftigte  ©tabt  (op- 
pidum)  neben  ber  ®urg  ift  fdbon  1226  urfunblid)  bejeugt.  3m  grübjabr  1234 
haben  fic  eine  iBclogerung  unb  Eroberung  bureb  Slbnig  ^einridb  VI.  erlitten.  3m 
®aucrnfricg  blieben  iBurg  unb  ©tabt  unoerfebrt.  dagegen  mürben  fie  im  JJreifeig« 
jäbrigcn  ^Iricg  nach  ber  S^örblingcr  ©(bladst,  im  ©eptember  1634  belagert  unb 
erobert  oon  ben  ftaiferlicben  unter  ©eneralmacbtmcifter  X'iobnti.  5)ie  ^efapung  beftanb 
au§  2 Cffijieren  unb  88  Stueebten.  Äommanbant  mar  Sboma^  ®lum.  2)iobati 
batte  ein  ^Regiment  511  ^ufe,  einen  ^rupp  3)ragoncr  unb  2 ©efdbüije.  ®ic  iSclagerung 
mäbrte  ein  paar  ©od)cn.  2)rci  Eingriffe  würben  abgefcblagen , beim  äweiteii,  ber 
etliche  3^age  wahrte,  Würbe  bie  SJorftabt  5erftört.  5)iobnti  liep  feine  ©efebüpe  erft 
auf  bem  ©ublberg,  bann  auf  ber  ^öbe  bi”tpr  bem  Olotte^ader  auffabren.  S)ie 
Sefi^ie^ung  bauerte  8 5age.  ?lm  27.  Würbe  geftiirmt,  unb  jwar  an  jWei  Orten, 


€<^foB  llnngfnbiiTO.  eturfbtrfr  im  9(rbeitt)immer  br6  ^fiTOen. 


18 


274 


Cbcramt  ©erflbrojiii. 


hinter  bcr  Äirc^c  unb  am  unteren  3:bor.  .feier  gelang  bic  ^fteignng.  S)ic  ©tabt 
tourbe  genommen.  S)ie  ®efa^ung  beS  ©^Io[feS  ronrbe  balb  bnrc^  SKangel  an  SOBaffer 
unb  gnttcr  jnr  Übergabe  gejuningen.  S)ie  9Äann[^aft  trat  fofort  jnm  laiferli(^en 
^eer  über,  ©tabt  unb  Sd^Io^  lonrben  gepinnbert  unb  bic  ®c)d§ü§c  meggcfü^rt 


€(f)lo&  Sangntburg.  Qta^tn  im  i)roingrr.  Spottbilb  om  nOTböftIid)<n  Zurm. 


noc^  Snrjbnrg.  (53eri^t  üon  ^v.  ^Iffum  1684  im  fnrftl.  9(rd^io,  abgebrucft  im 
Unterbaltung^blatt  be^  ©erabronner  ^^aterlanb^ireunbS  1875/76.) 

93nrg  unb  ©tobt  2.  liegen  aut  einer  in  baS  Sagftt^al  oorfpringcnben  f^molcn 
3ungc,  bcm  „langen  SBcrg",  nur  non  Dftcn  angreifbar  mit  mittclaltcrli^cn  SSaffen. 

3cbt  bcbccft  ben  ©djlüjjbcrg  ein  pra^tooHcr  ^arf,  unb 
Dbftgärtcn  umfäumen  baä  ©täbti^cn. 

'3)aS  ©d)lo§  bilbct  im  ©rnnbrife  ein  Slec^tecf, 
melrf)eä  einen  ^of  umfrfjlie^t  unb  an  ben  Sluöencrfen 
oon  9iunbtürmcn  eingefaßt  ift.  ScfonberS  maffio  er» 
fcfjcincn  im  ®runbri&  bic  9?orboflede  unb  bic  SBeftfcite 
mit  bcr  oorfpringenbcn  ^erraffe,  bem  fogenannten  Siuben» 
ftamm.  Sou  auBcn  ^Qt  man  an  ber  Dftfcitc  eine  3iem* 
lid^  uüditerne  Sarodfaffabc  mit  ^upflöi^en  oor 
ber  aber  bie  bcibcn  $ürmc  boc^  bag  ©eprögc  eincg 
fefteii  ©(^loffcg  geben,  ^icr  ift  5n)ifd;cn  bem  neuen 
grontbau  unb  bem  füblidjen  3'l«nfenturm  bic  @infal)rt, 
ju  bcr  man  über  ben  äluci  ©räben  mit  fcften  ©tein» 
brüden  gelangt.  Seibe  ©röben  finb  gefüttert  unb  fe^r  mö^tig.  5)ic  Xürmc  finb 
im  oberen  2cil  mobeniifiert  binfid)tlic^  ber  3fc»)lfrantagc  unb  bcg  2)ac^ftodg.  ^ic 
©übfeite  ift  burd|  Sorbautcn  malctifd)  geglicbert  unb  gefrönt  burc^  einen  Stcnniffance» 
gicbcl.  ift  nod)  bag  alte  gotifd)c  Surgtbor.  ®ic  9?orbfeite  ift  meniger  ftattlicb, 
aber  altertümlich,  ^ier  ift  noch  ber  3winger  erhalten.  2)ic  lucftliche  5:erraffe,  bcr 
Öinbenftamm,  ift  ohne  3ü)cifel  urfprünglich  eine  Saftei,  loie  fie  in  Sellberg  erhalten 
unb  in  ßird)berg  ju  erfennen  ift. 

2ier  innere  ©chlobhof  ift  aufjerorbcntlich  mnlcrifd);  befonberg  ber  Dftflügel. 
©alcricn  in  ben  Yvonnen  ber  bcutfd)en  9knaiffancc,  big  311  breien  übercinanber,  3iehen 
fid)  ringgum,  unterbrochen  oon  brei  polpgoneu,  gotificrenben  ©ehnedentürmen,  loelche 


i’angcnburg. 

QalTcilpeiei;  im  6(t)lo6I)of. 


Sangeiiburo  mit  ^ubmigÄru^c  unb  Untcrreocnbacb- 


275 


bic  2)ad^fim|e  überragen  unb  mit  gejc^mciften  ©iebeln  metteifcni,  ben  ©efamtiiinriH 
311  beleben.  2)er  ^bc^[te  an  ber  Oj'tfeite,  1568  2ugin§Ianb  genannt,  ^nt  oben  bie 
leeren  Äragi'teine  eine§  Umganget.  SD?ädt)tige  5Bögen  tragen  an  ber  ©üb»  unb  'Beft- 
feite  beö  .^of^  bie  er[te  ©nlerie;  an  ber  9?orbfeite  ru^t  fie  ouf  .ftragiteinen  mie  bie» 
jenigen  ber  Cftfeite.  5)ic  beiben  65nlerien  an  ber  ©üb»  unb  Bcftfeite  finb  befonbers 
reic^  an^gebilbet  mit  ©aulenartaben.  l)ie  Unterröume  ber  maifioen  Santen  an  ber 
'J?orbo)tede  unb  ber  Beft» 
feite  finb  lafemattenartig  ein» 
gewölbt.  ?lu  ber  9?orbmeft» 
cde  beS  ©c^Iofe^ofeS  ift  ein 
3Wei)^iffiger  ©aal.  ©eine 
3lacl)becfc  wirb  geftü^t  oon 
üier  Sögen,  weldje  auf  ©üu» 
len,  jWei  freien  unb  jwei 
cingelaffenen,  ru^en.  35ic 
©öulen  b<iben  9ltant^ud> 
tapitelle  unb  fannelierte 
©c^öfte.  Die  Sögen  jeigen 
©piegelquobern.  3n  einer 
Sefe  ift  ein  portal  öon  ge* 
bogenem  ©runbrife.  Ü)?nnc^e 
fRäume^aben  bemerfen^Werte 
©tudaturen  au$  bem  Einfang 
be^  17.  So^rbunbertö ; na» 
mentlic^  ein  Saal  im  britten 
©torf  beS  ©übflügelg,  mit 
'D?ebaillonö  0011  ©ötter» 
paaren ; unb  ein  riinbe^ 

Dunngema^  im  norböftlid;en 
(Sefturm.  Über  ber  D^ür  ift 
ba§  ^lllianjwappen  be§  ®r. 

(t  1628)  an» 

gebracht  9ln  ber  Decfe,  bie  üangenburg.  Stu^t  mit  acmlcCtcm  9ejug,  18.  3a^T^. 

oon  einer  SWittelfäule  unter» 

ftüpt  wirb,  finb  bie  oicr  ^a^re^jeiten  unb  ber  XierfreiS  bargeftellt.  3in  unb  an 
ben  S^nfternifc^en  5lartufc§en=Druainent,  teilweife  bemalt,  oergolbet  unb  öerfilbert. 
Der  füböftlidje  Durm  ift  al8  ©djloBfapelle  eingerichtet;  laut  3nfchrift  1621,  hoch 
ift  auch  baS  fJlHiaujwoppen  beä  ©rafen  ipeinrich  (t  1699)  angebracht. 

ift  eine  l)olK  9^otunbe  mit  fladjer  Dede,  jwei  Gmporen  übereinauber.  9lltar 
unb  Sfanjcl  fteheu  an  bie  Banb  gebrüdt  eiimnber  gegenüber.  Der  9lltar  ift  ein 
©teintifch  auf  oier  J^üfien.  Die  Semalimg  ber  Smporenbrüftungen  in  grüner 
©rbe,  mit  biblifchen  ©efd}ichten  unb  Sanbfehaften  jwifd^eu  9ioHwerf  ift  neu.  9llt 
ift  ba3  ^oljwerf.  Der  tiefe,  au^gemauerte  befinbet  fich  im  fRorb» 

flügel.  Die  ©tudaturen  biefe^  ©djloffe^  ftimmen  überein  mit  benjenigen  ju  Beifer^» 


276 


Oberauit  0cvabvoiui. 


int  Äo^jettcnbau  beg  8^Io)feS  unb  mit  jolc^en  in  9?ot^ciiburger  ^atrijier* 
Pufem  mie  bem  ^ftcnfcger’fc^en. 

® augefc^ic^te:  ®oit  bcc  Siirg  bcr  Herren  non  Saugenberg,  bie  im  3. 1234 
belagert  tonrbe,  tritt  am  nic^t?  meljr  ju  2age.  Starte  SKauerlörber  in  ben 


SangenbUTg.  iJarabent,  18.  3al)r(). 


S^elterräumcn  beS  Oftfliigeld  luerben  auf  eine  Sc^ilbmauer  5urücfgefnl)rt.  i^icr  ftanb 
nermntli^  nuc^  ein  ®ergfrieb.  9(n  ber  Sübfeite  ift  bie  alte  SRingmaner  mit  jiem- 
li(^er  Si^erbeit  311  erfennen.  SSabr)cbeinIi(b  ift  ber  Sinbcnftamin , bic  Spi^c  ber 
Sergiunge,  öon  ber  romanifdben  ®nrg  bureb  einen  ©raben  abgefebnitten  gcluefen. 
9In  ber  Cftfeite  ift  minbeftenS  ein  ©raben,  ber  innere,  febon  öor  ber  erften  löurg  311 
benfen,  wenn  and)  nodb  nicht  fo  an^gebaut  mie  bfidf.  3nt  15.  Sabrbunbert  ift  bie 
Surg  3ur  für  fveuergefcbüb  ningebmit  morben.  5.br  ben  nier  ©den  mürben 

bie  ©efdbnbtiirme  erbaut.  I)er  Sinbenftamm  mürbe  alS  iöaftei  erriebtet.  9(n  ber 


^aitgcnburg  mit  fiubmig^ru'^e  imb  Uiiteacgenbacb. 


277 


Siibfcitc  tüurbc  boS  X^or^au§  üorgcbaut,  au  bcm  brei  2ÖQppenftcinc  eingemaucvt 
finb:  1)  |)i)^ciilo^c  unb  mit  bec  ^a^rcdja^t  1493.  2)  Sappen  @eorg8  I. 

(.f^opcnlopc,  Sürttcmberg,  ©ulj,  Salbbiirg)  1529 — 1551.  3)  Sappen  ?llbre(^t8  III. 
(§openlope  unb  3oÜPni)  mit  bcr  3apre8japl  1516.  ®n§  erfte  Stoppen  mit  ber 
3apre85apl  bürfte  bie  @rbauung8jeit  be8  bc^eic^neti.  ®ci  einem  am  norb» 

öftlic^cn  S'rfturm  eingemauerten  ©pottbilb  fte^t  1491.  3)ie  9'*^0 


€(i)lo6  i-'aiiflcnburg.  «birgclauffob. 


fnböitlirf)en  (Sdturm  perum  511  bcm  2por  an  ber  ©übfeitc.  9ln  bcr  9?orb}citc  ift  ber 
3wniger  crpaltcn,  aber  man  pat  audp  noep  tueitcr  braupen  eine  ©runbmaucr  gefunben, 
bie  auf  einen  3ttJ*nger  ju  beuten  ift. 

Sa8  ©corg  I.  gebaut  pat,  ift  niept  nadijutucifen.  Sei  ber  Teilung  im  % 15.53 
mirb  ba8  3d)Io§  be^eidpnet  al8  „^iemlidp  meitläufig  unb  gut  aber  baufötlig".  ISum 
3apr  1.568  ift  eine  ^au8orbnung  erpalten,  betreffenb  bie  ^flicpten  be8  öurguogtg, 
ber  Säepter  u.  f.  m.  1576  ift  ein  ©aumeiftcr  au8  SKain^,  luaprfcpeinlidj  3Robin, 
511  fiangenburg.  Sir  pören  üou  ipm,  baß  er  bcfonber8  im  ©eluölbebau  gefdjidt  mar 
unb  amp  fonft  bcm  ®rafen  biente.  5o  gab  er  1576  eben  in  fiangenburg  9?at  für 
ben  ?((tar  attf  bem  Salbcnburgcr  ©cplopturm  unb  mar  1580  am  ©dplopbau  3U 
Scifer8peim  beteiligt.  1585  ift  ba8  <3(pIo^  bemopnt  uon  ben  ©rafen  ^riebridp  unb 
Solfgong.  ©in  ©criept  an  leptcren  'lr<pitJ  S«  Snngenburg  LXXVII,  3) 

au8  bem  3.  1593  nennt  ba8  ©dploft  miebemm  jicmtidp  mcitläufig  aber  baufättig 


278 


Ctcranit  (Serabronn. 


uiib  3äl)(t  ücrfc^iebcne  ©cnuidjcr  auf:  bu§  58ronnengemac^,  eine  gülbeiie  Stube,  bae^ 
Jruucuäimmer,  eine  alte  unb  eine  neue  Slanjiei,  ein  S^nerfenftiiblein,  eine  fRüftfnmmcr, 
Jafclftube  mit  Orgetftüblein,  otte  ^offtube,  einen  Saat  unb  ein  neue^  ^au^.  2;aC' 


Sd}Io6  Xioiißcnburfl.  3Äüitibc(l)ct,  Stfircibaeiig  beS  (JJrafcn  ©oHgong. 


lebte  lüirb  (jcbcutet  auf  beu  9(nbnu  Dor  bet  Sübmauer,  neben  bcm  'Jborbciu?.  !I)a* 
Sc^loB  bfltte  im  ganzen  88  '-^ettftättcu  unb  80  ^ferbeftänbe.  (5in  ^uoentoi-  nun 
1G06  ben  3ti^alt  ber  Sliiftfnmmer  unb  be^  ^cugbotifc?,  fomie  ben  .'pau^rat  auf 
unb  crmöt)nt  nuc^  eine  grafje  33ifierung  bcS  Sd)toffe^,  bic  im  neuen  Saal  fei. 
gab  eS  im  Sc^tü^  einen  großen  Vorrat  üou  Sotten  unb  ^feilen  unb  '^^ed;;  eine 


Sattgenburg  mit  Sitbmig^rit^c  itttb  Utitcrregenbacb. 


279 


eigene  ^(attiiertnerfftatt  unb  ©^loffcrtoerfftatt.  9Kan  tjotlc  ^ölfoncttc  mib  grojje 
Sü^ieit  „uff  bag  ©c^iefetüägelcin". 

@rnf  Srnft  pot  nid^t  nur  bie  93efeftignngen  bcö  8c^loffe§  unb''bcr 

©tobt  öcrftärft,  wie  ©ibet  ongiebt,  fonbern  ba^  ©t^loft  fctbft  umgebaut  jur  Siefibeuj 
im  ©iune  ber  Sieuaiffauce.  Sine  3ufd)rift,  lueld^e  im  f»of  ringsum  lief  unter  bem 


Sangenburo,  Otrunbrifi  unb  Schnitt  brs  Sbore». 


S^QCpgefim^,  (outete:  Philippus  Ernestus  [folgen  bie  'SitelJ  integrum  hoc  opus 
circumducto  uniiis  sexenni  spacio  1610  incepit  et  absolvit  anno  1616.  ©ein 
Slaumeifter  war  1595 — 1620  3afob  5?auffmauu  au§  ^büringeu.  9fuf  il)u  finb  jurücE» 
jufübreu  bie  oberen  ©alerien  im  ^of,  bie  oberen  Qleile  ber  großen  iKunbtürme  unb 
©^neefentürme.  (?luf  ber  SSetterfabne  beö  finginitlanb  ftept  1616.)  Unb  bie  ©cbnörfel* 
giebel  auben  unb  innen  am  §of.  ?(ncb  ein  Jlomplef  baftion^artiger  ^upenluerfe,  bie 
jum  Xeil  injwif^en  wieber  abgetragen  Worben  finb.  50000  fl.  b^it  "^bi^ipp  ®rnft 
uerbaut  (fiangenburger  ?lrd)io  XXXIII,  5 mit  ^)ßlan).  ©cbidljarbt  War  alö  9lr^iteft  be= 
teiligt  laut  eigener  ?lufäeicbnnng.  9ln  einer  ©Öulc  be^  Umgang^  (bei  ber  fübweftlid;en 
(Jde)  ftebt  1612  unb  ein  SBert^eicben  (97r.  21).  9ln  einem  J^enfter  beS  Cftflügel^ 


280 


Jiagftfrei'S.  Dberanit  ©ernbroiin. 


gegen  ben  Umgang  fielen  rec^t«  unb  lintS  jmei  22,  23).  1636  tft 

^eter  SGBej  al8  Saulciter  am  ©c^Io^  Bcfti^äftigt,  o^ne  3'üeifel  mit  3leparnturen  nad| 
ber  ®e[d^iefeung.  (Sd^tie^Iic^  ift  ber  norbere  ^ügel  (gegen  Dftcn)  neu  aufgefü^rt 

morben  in  ben  Sauren  1757 
bis  1759  (§lrc^io  ßongenburg 
LXX,  11  mit  planen).  ÜWon 
biirfte  in  Sangenburg  nidjt  ju- 
rüdbteiben  hinter  öartenftein, 
©d^ittingSfürit , SBalbenburg 
unb  Äird^berg  mit  i^ren  9iefi* 
benjfd^Iöffern  in  franjöfif^em 
(^efdbmacf.  J)ie  SSorbertoanb 
ift  üorgerürft  morben.  35abei 
mürbe  ber  große  9iitterfooI 
oerbaut.  3e^t  mürbe  au^  ber 
3ugang  ocrlegt  unb  bie  jmei 
©teinbriiefen  erbaut. 

®aS  ©d^tofj  enthält  in 
feiner  ©inridjtung  eine  gro&e 
3ob^  oon  i?unft»  unb  9lltei> 
tumSbenfmälern.  3m  |)of  ift 
eingemnuert  ein  ©tein  mit  bem 
SSappen  ©ottfriebS  unb  Äon* 
rnbS  üon  .^openlo^e,  ©rafen 
oon  ber  Siomaniola  1230,  auS 
bem  ^oI)enftaufen*ÄafteII  ju 
3)?onopoli  in  ?lpu(ien,  burd^ 
ben  Äarbinal  o.  ;^o^enIo^e 
bic^ergefd^idt. 

3n  ben  ©toatS*  unb 
^Öobnjimmern  finb  oerteilt  ©e« 
mälbe,  ©tid)e,  Sßanbteppicbc, 
©tidereien,  gemalte  genfter» 
fc^eiben,  SDiöbel,  35Jaffen  unb 
©erät  unb  2'rinfgefcbirr,  ^nm 

1‘angcnburg,  £tobttit(f)e.  (ülat^mölb«.  3!eit  auS  '!SCblof3  SBeiferSbeilU 

Stiftet  («itter  ü.  tftoiisijfim)  mit  öcotg.  f)iebergefcbafft.  3m  5:beater* 

faal  bangen  einige  lebenS* 
große  9lbnenbilbniffe  auS  bem  17.  3abrbunbert,  ©raf  ^b*%P  ®mft,  3oocbim  ?Ubredbt, 
5lnna  SWagbalena.  91n  anbercr  ©tette  jmei  oor5Üglidbe  Shiieflüde  in  ber  'iJra^t  beS 
10.  3ub>^()^”*^PrtS,  angeblich  ©raf  unb  ©röfin  oon  ©leiden.  ÖilbniS  beS  ©rafen 
Äraft  1641  mit  Äupfer,  im  .f»inlergrunb  ein  ßuftfcblöfe^en  mit  ©d* 

türmen  unb  SBenbeltreppe.  ©raf  öeinricb  griebrid)  mit  fyamilie,  im  öintergrunb 
©d;loß  ßangenburg,  1670,  auf  .f)ol5.  gamilie  am  Äamin  1644,  auf 


l!an()eit()urt}  mit  Vubu>ig'?ru^c  unb  Untcrrcgcnbad). 


281 


.Mupfcr.  S^Jeun  SKiniatiirbilbniflc  au8  bem  17.  SQl)rl)unbett,  in  CI  gemalt  auf  Ä'upfer. 
?J?iniaturen  in  i^^afted.  SilbniS  beö  ©rofen  So^nnn  Srnft,  gejeid^net  unb  geftoc^en 
üon  9(nbr.  3Katttj.  58olffgang,  ?(uggbnrg  1702.  SilbniS  bed  ©r.  So^onn  ^J^'fbrid), 
gefto^en  non  SBolffgang  1705. 

©r.  2Bolfgang  Suliug,  nad^ 

Jaffnert  geftoc^en  t>on  ^etfen* 
aucr,  ?liig^burg.  Sbriftion 
Äraft,  nad)  Xifc^bein  geftodjen 
non  3.  3.  §oib  in  ?(ng§burg. 

3n)ci  gemirfte  3Sanbtcpbic^c 
aus  ^BeiterS^eim,  ber  eine  mit 
ißanbfdjaft,  ber  anberc  mit 
'Stidleben  non  grüd^ten  unb 
bergl.  'Drei  SBapbenfe^eiben 
non  1688.  3ni  9hd^in  ein 
Dijonoten  anS  bem  16.  Sa^r» 
bunbert.  Sc^rfinte.  Stühle  mit 
Stiderei  auS  Sd^loji  ^BeilerS» 

()eim.  'i|?aronent  mit  ©tiderei  in 
c^inefifd).  ©eidimnd,  1 8. 3a()r^. 

'4>rad^tnoUer  nenejiani|d)er 
Spiegel  mit  Silber,  ©djreib* 

.^eiig  beS  ©rnfen  'iBolfgang,  in 
Silber  gefaxt,  ^IngSburgerülr* 
beit  mit  2)?arle.  'i|JofaI  non  Sil=> 
ber  mit  58ergolbnngen,  Drä- 
gerfigur  mit  ^Bappenfc^ilb,  am 
'^aud^  graniert  brei  öanbid^af* 
ten  unb  SSappen  mitllmjdjrift: 

Principis  clenientia  et  po- 
puli  liberalitate , auf  bem 
Xedel  ein  ^ignre^en,  1 7.  Sa^rl). 
iUJiinjbec^er.  fRubingläfer,  ge= 
malte  'i8appengläfer.  SWajo» 
lifen  aus  SeiferSl)eim.  3m  SPet» 
tenturm  einlll)r)c^ilb,  iti  ilupfer 
getrieben  unb  nerfilbert,  mit 
Srnftbilbern  ber  3abreSjeiten. 

Die  ummauerte  Stabt  lag  nur  ber  iBurg  als  eine  Horburg.  DaS  obere  (ö)t= 
licl)e)  famt  Durm  ift  erhalten.  9lm  äußeren  Db>^rbogen  fte^t  1620  unb  babei 
jtnei  SBappen  ber  .^errfc^aft,  baS  eine  nom  ?lnfang  beS  16.  3al)r^unbertS,  baS  anbere 
noji  ©räfin  3lnna  n.  SolmS  (f  1594),  ©emo^lin  Subloig  .SlafimirS.  Dabei  ein  9)?ono* 
gramm  @.  (Kaufmann?).  Der  Durm  mag  im  unteren  Deil  älter  fein.  58or  bem 
I^or  tour  ein  ©raben,  man  fieljt  noc^  Spuren  ber  3u9^rüde. 


Uaiiflcnburg,  Stabttirdjr.  (ülaSaemälbe. 
Stiftrrtn  (Mutm  u.  (Hunbrlbbclni)  mit  3t.  (Ebtiftopb- 


282 


3üflit(reiäi.  Cbcranit  (Serabronn. 


©Dang.  StabtHrd)e,  uormnl^  SSaüfa^rtötapctte  jum  ^(.  ©(ut.  3)ic  ÄapcHe 
loar  ju  Silbe  be^  15.  3nl)v^iinbertg  erbnut.  1502  luurbc  eine  Jyrübnieffe  geftiftet. 
1503  mirb  ucfunblid^  (bei  'IBibcI  III,  252)  olS  Seitcr  beg  ©nuä  ein  9)Ieifter  <Sc^ram* 

^miS  genannt.  1550  mürbe 
bie  euang.  "ißfnrrei  errii^tct 
unb  bie  ©emeinbe  üon  ber 
S?irt^e  jii  ©äcljlingen  gclöft. 
1010  nnb  1080  ift  baö  OJe* 
böube  oergiojicrt  morben, 
unb  älünr,  mie  e§  jc^eint, 
1010  üculängert  gegen  SSe* 
jten,  mo  ber  ©locfenturni 
erbaut  mnrb,  unb  1080  er* 
mcitert  gegen  9iorben. 

®er  jpätgotife^e  S()or 
^at  ein  [c^öneg  Slebgemölbe, 
Streben  unb  geteilte  geni'ter 
mitgiic^blafenmaftmerf. 
©eroölbe  fi^t  auf  ©Jnnb» 
fon)oten.  2)ie  Dielen  Schnitt» 
punftc  ber  Olippen  finb  bc* 
ie^t  mit  SSappcnfc^ilben. 
2'ie  SSappen  iinb  im  O^a^re 
1080  neu  aufgcmalt  morben 
(laut  ©erorbnung  be§  ©ra* 
fen  .^einric^  jriebric^  im 
fiirftl.'^lrc^ip  ju  Sangenburg). 
Unter  bem  J^ufiboben  bc« 
Sl)or«  ift  eine  ©ruft,  ^a« 
©cl)iff  I)at  eine  fielförmige 
©retterbede  Don  1080,  bc= 
malt  unb  mit  bem  grofjen 
^llliau^mappen  be«  ©rufen 
.^»einric^  5'rmbrid)  (.^o^en- 
lol;c  unb  Saftcll),  bejcic^nct. 

2üie  Sl)orfenftcr  ent- 
baltcii  mcrtDollc  ©la«* 

gemölbc  au«  oltcr  unb  neuer  3cit  (1872  ff.).  !£ic  alten  ftellcn  uor:  1)  Sinen 
fKitter  uon  Srnil«l;eim  Inicenb;  Ijintcr  ilpn  ftebt  St.  ©eorg.  2)  Sljriftii«  am  5lrcu3, 
SKaria  unb  3)  'Ülnna  y.  Sr.,  geb.  u.  ©unbd«I)cim  (3®appcn)  mit  St.  Sbrifto^ 

pboru«.  4)  St.  'Jlnbrea«.  5)  3)^aria  im  Strablenfranj  mit  bem  ©briftfinb.  Sic 
mirb  non  jmei  Sngelcl)cn  gefrönt.  2'a«  Äinb  fpielt  mit  einer  golbenen  Jaube,  bie 
e«  an  einem  9fpfcl  piefen  läßt.  0)  9)?arfgrnf  j^riebrief)  D.  ©ranbenburg,  fniceub  in 
riltcrlidjer  SRiiftnng.  Cben  finb  in  'JJ^ajusfeln  angcfd)ricbcn  fein  9Iamc  unb  feine  Jitcl 


i'anatnburg,  3tabttirrf)r.  (ülabQrmiilbc. 
Siarffltnl  «yriebcici)  o.  ^raiibciiburQ. 


Digltlzeü  üy  Google 


2anoenburg  mit  ^ubmi^i^rubc  unb  Unterreycnlmcb- 


283 


iinb  bic  1499.  ?luf  einem  ©pruc^bonb  ftebt  in  ÜJMnu«feIfcbrift:  domine  ne 

longe  facias  auxilium  tuuin  a me.  Sappen.  7)  3D?arfflräfin  <Sopl)ia,  geb.  Königin 
äii^oien.  Änicenbe  ^ovtriitfigur.  Überfebrift  mie  üorbin.  ©pruebbanb;  virgo  omniiim 
sanctissima  intercede  pro 
me  apud  dominum.  Sap« 
pen.  8)  Straft  VI. , ®rof 
ü.  .^iobfnlobe,  Iniecnb  in 
rittcriicber  Siüftung , mit 
Sappen  unb  Spriicbbanb 
in  ä72aju«feln:  o maria  rein 
bescirm  uns  mit  der  ge- 
mein. 9)Stnieenbe®omc(^';c» 
lene,  ©emabtin  Straf tS  VI. 
u.  :^obenlübc)  niit  Sappen 
non  Sürttemberg ; Über» 
fd)rift  beä  97nmen§  unb  ber 
Xitel  in  latcinifcbcn  ÜJ?nju§» 
fein  unb  ©prud;banb  in 
gotifeben  3Winu§feIn:  @anc» 
tu«3lubread^eiligcr3lüölf» 
bot  ®it  ®or  Un^  @ot. 

Sämtlid)e  ©la^bilbcr 
baben  blauen  bamaöcierten 
@runb.  Sie  bütfen  auf  bie 
beftc  Sßiirnbcrgcr  Serfftatt 
äurüdgefübrt  luerben. 

5)cr  ^ocbaltar  b«t 
eine  merfmürbige  ^rcbella 
in  CI  gemalt:  ÜJZitten  ift 
bie  Übergabe  ber  2lug«bur» 
ger  Stonfeffion  bargeftellt. 

9Recbt§  fiept  man  in  einen 
Spor,  morin  Stinberlepic 
unb  eine  Xrauung  ftatt» 
finben.  X)urcb  bie  Xpür  im 
^intergrunb  mirb  ein  ^ei» 
epenjug  fit^tbar.  SSorn 

ragen  iöruftbilber  cuangclifdjer  .^erren  in  ba$  ®ilb.  3n  bem  (Epor  jur  Siinfen  uollsiebt 
fiep  ba^  pl.  ?(benbmapl  — mobei  bie  ÜJtänner  linf^,  bic  grauen  rcdjt^  am  Elitär  fnieen  — , 
ferner  ^rebigt,  Xaufe  unb  Stird)enmufif,  mobei  bic  Sänger  in  einem  Strei«  oor  bem  Elitär 
ftepen,  unb  bic  SPeiepte.  jDer  ®eid)lt)atcr  fipt  in  bem  Sporgeftüpl,  ba§  ringg  um  ben 
(Spor  läuft.  X)ie  23eicptenbcn  treten  ju  smei  unb  5ioei  peran.  ?ln  ber  Seitenmanb  ftept 
eine  Crgcl.  om  übrigen  jeigt  ber  'Jlltarauffap  öarodformen.  X)ag  ?lltarblatt  [teilt  ba^ 
erfte  ‘^IbenbmapI  bar.  darüber  ift  bie  Xaufe  (iprifti  gemalt.  Xer  Elitär  felbft  ift  ein 


iiansenburg,  8tabt(ir(6r.  Otlabgrindlbe. 
9Narf()Tdfin  Sop^it  p.  Sranbenburg. 


284 


;?;oflftfrei«.  Dbcrnmt  ©erabromi. 


öon  ©tcin.  93eim  ^oci^altar  bcr  ^aufftcin  im  Sorocfftil.  2)0^  Xaufbecfen 
mirb  üon  uier  ©iigeln  getragen  unb  i[t  befc^t  mit  (Sngctglöpfd^en.  9üif  bem  p4cmen 
Xedel  eine  Heine  greigrubpc  ber  Xaufc  6^1}ri[ti.  Über  i()m  ein  gro^e^  Äru^ifij: 
oem  5)ie  liide  ©eitentnanb  be§  St)or§  nimmt  eine  ^ er rfct)nft Glaube 

ein,  baran  ftc^t  1708,  renoöiert  1763  nnb  bie  SBapbe«  »on  .fiobenfo^e-' Sangen» 
bürg  unb  iWafiau»  Saarbriiefen.  Üied^tg  am  (J^orbogen  ergebt  fidj  bie  ilanjcl 

auf  baud)iger  ©äute  ganj  öon  ©anbftein,  bemalt  (marmoriert)  mit  33ergoIbungen. 
'^liiffc^rift  JHS.  9(uf  ben  güdimgeu  9)efd)(ägoniament  unb  51öpfe  ber  abofatijb» 
tifdjen  (Süangelienfbmbote.  9luf  bem  ©d^nflbedet  fte^t  eine  oergolbete  Statuette 

bc^  fegnenben  auferftanbenen  St)riftu^  im  Stra^ienfrauä.  2)^  5?anjel  fiammt  mot)t 
nu§  ber  3^*^  be§  (Grafen  SBoIfgang. 

@ineu  befonberen  Sd)mud  bcr  S?ird^e  bitben  bie  @ra bbenf mälet.  1)  ?[n 
ber  SBanb  liuB  neben  bem  6t)orbogen  ift  ba§  ©rabbenfmal  be^  ©rafen  ip^ilibP 
@rnft  ü.  |)obcnIo§e=Sangenburg  unb  feiner  Oiema^Un  2(nua  9)?aria  gcb.  ©röfin 
0.  Solmg  aufgefteüt,  aber  in  un§idänglid^er  Seife,  ©d  Umr  gebaii^t  al§  5!umba.*') 

•)  3m  fürilliAcn  bei  ben  Elften  über  bie  Sieberbedteßunfl  ber  .ftirdje  im  3-  16^- 

iieftt  eine  ?(bicbrift  be#  SbeftanbbriefS  »om  15.  Sept.  1629  (9lr.  88)  unb  ein  33evicbt  meflcn  be* 
örufl.  „Epitapliii“,  bat.  7.  Sept.  1680  (3tr.  89);  beibc  bi^ber  unbefomit.  ^er  Söcftanbbrief 
beiaflt:  ?luf  Scfebl  bcS  ©rafen  ©eorg  j^riebricb  unb  bcr  ©räfin  SBitme  ?luua  Ißaria,  flcb.  ©räfi» 
ni  SolmÄ,  ift  ein  monumentum  ober  Epitaphium  be§  uerftorbenen  ©rajeii  ^bß'PP  ^^»f*  i”  bcr 
Stabtfirebe  \n  matbeit.  ©rfUid»  foU  ber  Surß  überßebeuem  ?lbrib  ßcmäb  9V*  5ub  lauß,  4*/2  fyuH 
l)ocb  uiib  5V2  Sufe  breit  mir  t»on  Serfftein  ßemaebt  unb  auf  ba§  jierlicblte  »erfimbft  roerbeu. 
3meiteu4:  ?tuf  bem  ©arß  beiber  9)iibcr  bcr  Contrafactur  uttcb,  «Ifo  ba§  ßröß.  maitnSbilb  in 
ßaiijcr  Slure§  lebenSßroji  mit  Slabflcft  unb  ^laubfcbub,  bero  ßcmablin  bilbmif}  aber  in  fleu>öbnli(6cr 
•Viabit?  unb  su  ein  .^flnbtlein  beißelcßt,  uou  bbßiitbe»»  ober  ÜDHcbclbacbcr  ?Uabaftcr  mobl 

erbobeu  unb  auf  ba4  3iedi<bfte  flcmacbt,  bnju  ibm  bie  Contrafey  Jtalßctt  unb  bero  ßrfifl.  ßcmnblin 
ßcmöbnlicbcr  böbit  narf)  jorebteuberß  ju  mebrerer  9la(bri(btunß  »erfebafft  merben.  drittens : 3« 
ben  4’'‘n<Pte«  bC'5  '5arߧ  beibe  gräß.  .^miptroappcn , fo  ßrofi  al4  bie  KuSteitiiuß  leiben  maß;  mit 
brei  (^nßelein  Äinbtcin^  roeiß,  fo  ßcmeltc  Sappen  bttltc«,  bereu  eines  einen  2otenfopf,  ein  anbereS 
eine  Sanbnbr  in  ber  Äußeren  ^anb  baltc;  bie  Sappen  non  „mfinbeimer"  (SiubSbeimer) , bie 
ilinblein  aber  uon  bem  9Habafter,  imn  mclcbcm  bie  ^ouptbitber  ßcnuicbt,  in  befter  3orm  auSju* 
bojfieren.  3'<»<  pierten  fmb  jmo  ßanßjeiten,  beren  jebcS  2 jdber  bat,  barin  foU  bcr  ®ilbf)ttucr 
non  SinbSbeimer  ^ätlabafter  „3beo  flfäß.  @n.  bodjfelißft  ßcbä^tnuß  nornembfte  victoriam  ouf 
baS  aßer(unftrei(bftc  fo  ißm  mößU(b"  ftbilbem;  aiuß  ju  mebrerer  Sltafeftöt  beS  SerfS  nom 
in  ßemelbeteni  ^elb  ein  2reßen  ju  ^ferb,  bann  ju  ßinterft  etioaS  non  ißro  ßräß.  ©n.  rittertießften 
MrieflStbaten  in  bie  ^krfpeftinc  cinucriciben.  55amit  bie  EricflSbiftoricn  einanber  nidit  ßlcicß  feben, 
fann  aiieb  für  baS  eine  ^etb  ein  Ireffen  ju  3uß  ßcbraudit  werben.  Üteben  bie  gelber  mit  SAlacbtcn, 
„wie  im  ?tbriß  ju  feßen",  foUcn  Pfeiler  non  SMnbSbcimer  Stein  mit  ffrießSarmis  wobt  erhoben 
aufs  iierli(bftc  bcbaußcn  werben.  Unter  bie  gelber  aber  foUcn  Scbrifttafeln  nou  ?Uabaftcr  tommen, 
barauf  bie  93ebcutunfl  ber  ^iftorien  jierlicb  bef(briebcn  unb  eiiißefcbnittcn  wirb;  nämticb  an  bcr 
'ilorberjeite  ju  Süßen  jwei  Jafeln,  borin  beiber  ßräß.  tperfonen  ©eburt,  Seben,  Söcrbalten  unb 
^Ibteiben  ßcfcbnitten,  inmoßen  e§  bem  5Mlbbaucr  einßcßonbißt  wirb  unb  an  bem  oberen  »u« 
ben  Sarß  berum  ßleidbfaUS  eine  sicrlicße  Sdjjriß  naeß  ?lnweifunß.  2)cr  tBitbboner  nerfpri^t,  baS 
fcrtiflc  Ser!  non  boto  über  jwei  3«bic  JU  liefern,  ^ler  ßJreiS  betrflßt  800  ß.,  baoon  100  ß.  nornuS 
unb  feiner  J^ttuSfrau  jur  töcrebruuß  naeßer  S^rditcnberß  10 'JteießStbater ; ber  ;Heft  in  balbfäßrißcn 
;Haten  bis  auf  200  ß.,  wel^c  naeß  SoUenbuiiß  beS  ©anjen  ju  erlcßen  fmb.  — 5)cr  töUbßaucr  ift 
'Sicßael  tttern  ju  S»v(ßtcnberß. 

®er  ®erid)t  non  1680  befaßt,  ber  Sorcßtenbcißcr  2)itbßaucr  [?l<ßiüeS  Itern]  ßabe  boS  uoeß 
.^erftütttc  (fpitapß  in  ?lußcnicßcin  ßenommen.  ?ttle  .fwuptftürfe  non  'ßlabnfter  feien  norßanben,  eS 


\!angenburg  mit  Subung^ni^e  uiib  Ul1tcl'rc^cllba((^ 


285 


®ie  Jiimbafigtireu  be«  gräili^eii  *i|5aarg  jinb  bem  i^ertrag  gemäfe  aiidgefü()rt ; 
ebenfo  bte  ©c^ladjtenbilber,  bic  Jütten,  2ßa))pcn  unb  ©c^rifttafcln.  2)cr  (^3raf  ift 
licgenb  gebadjt  auf  beni  Jrauerbctt,  ba^  ©c^wcrt  im  ?irm  unb  beii  i^ommonboftab 
in  bcr  ^nnb.  ©eine  ÜHüflung  ift  ücrjicrt 
mit  feinem  9?eliefbilbmert ; fein  Slaclett 
(^elm)  unb  ^anbf^u^c  finb  richtig  bei* 
gegeben.  ®ie  ®räfin  l)ält  in  ber  redjten 
.^nnb  ein  ©ebetbud),  bie  linte  greift  in 
bie  ®raperie,  auf  ber  bie  (^eftatt  liegenb 
gebadet  ift.  ^e^t  ift  bie 
llnterfn^  geftettt.  öeibe  giguren  ^aben 
bie  Gingen  geöffnet.  2lm  Unterbau  finb 
je^t  ©Uber*  unb  ©c^rifttafeln,  Jrop^äen 
unb  grudjtfrönäe  im  .^oi^relief  unorbent* 
lic^  jufammengefebt.  Xie  ©ilbertafeln 
ftetten  tautbenUnterfd)riftenüor:  1)  Ren- 
contre üor  ber  ueften  ©tatt  (^rnüe  an 
ber  lD?na§,  welche  oon  ber  ^oHänbifc^cn 
?[rmee  belagert  unb  einbefommen  mor* 
ben.  ?(nno  1602.  2)  ?(bbilbung  ber 
©tobt  ?lrIon,  melc^e  .f>err  ®rof  '^bUipp 
ßrnft  an  einem  allba  gehaltenen  Sa^r* 
marf  mit  240  ^ferben  itberfaUen  unb 
bie  ©tatt,  fo  mit  1 Sompagnie 
Dolf  befebt  gemefen,  nur  mit  20  'ißferben 
erobert  bat-  ^»»0  1604.  3)  Treffen 
öor  iOUttem,  ba  bie  ©panier  oon  ^rinb 
S0iori3en  im  Säger  angegriffen  loorben 
finb  unb  bie  Stetion  über  4 ftunb  ge* 
loebret  b«t-  1605.  4.  3!reffen 

oor  .öobenftrafjen  unber  ^rinb  SKoriben 
üon  9Jaffau,  ba  bie  ©eftung  entfebt  unb 
bic  ©pmiifcben  in  bie  5^ucbt  gefebtagen 
worben.  Slnno  1603.  Die  ©d)ulc  SUey. 

Solinö  ift  in  biefen  iKeliefbilbWertcn 
nicht  3u  oerfennen. 

3m  6boi‘  ftebt  ba§  SBaiibgrabbenfimU  beS  (Grafen  Srnft  ßberbarb 
rieb,  ©tra^burg  olg  ©tubent  ftarb.  fReliefbitber  be§  3ünglingg,  bcr 

ie^leu  nur  einige  6infaf)unacii  um  bie  auef)  bie  i’eil'tcu  um  bie  8(t)lad)tcu  uub  ein  3tiuf 

^Polfter  unter  bu^  .t>ount  be§  ©rofeu.  ©oit  8uub|teiu  febicu  bie  beibcu  Seiten,  au  roeldjc  bie 
S<blad)te»  auflebcjtet  merbeu  jolleu.  'Siefe  föuuc  mau  aber  au3  iüadfleiu  erje^eu.  So  brauche  mau 
jiim  @ruitb  einige  glatten  ati$  bem  Oiiicfer^t)äger  Steiubrud',  bie  jd)ou  ba  jeieu  uub  uou  bem  6)ail 
börffer  Steiume^eu  gebaueu  merbeu  jolleu.  ^amit  uou  alten  Seiten  freiftebe,  muffen  einige  Jliidieu« 
ftüble  abgebroebeu  merbeu,  mcldie  burd)  bie  bereit*  gefebebeue  (frmeitcruug  ber  Mircbe  erfc(jt  mürben. 


286  3nflft(rei«.  Cberamt  ©erobronn. 

üor  bcni  .Urujifij;  fniet,  jluifc^en  ^ita^tcrn  mit  SSappeni'd^ilben.  <Snnb[tein.  SSielleid^t 
üon  Äevn. 

3m  'Sd)iff  fiiib  folgcnbc  ^icnfmäler  bcmerfeii^roert:  1)  ©pitap^iiim  be§  S!an3lcre 
3oI).  Gbriftop^  91  ff  um,  uon  1685,  3ot).  SJZi^acI  ^onmng  Halli  f.,  9)?ebaiüoii 
mit  93ruftbilb  in  ^(ad)rclicf,  oon  jmei  ’ifJutten  cnt^üttt.  2)  Ä(eine§  (Spitap^  in  ©anb* 
ftein  mit  ?llnbafter.  9Mief§.  9tiifcrftcl)ung  (If)rifti.  'Sarübcr  männlic^e^  SilbnU; 


üangenburQ.  StabtUrc^e. 


bn^  meiblid^c  ©citcnftüd  fefjlt.  9Uiffc^rift  G.  F.  A.  1692.  SSappen  bcr  ^omilie 
9t  ff  um,  i)üu  einem  (£ngel  gehalten.  Unten  uerl5fd)te  ®rabfc^rift,  jtuifc^en  jmei 
J^iguren  non  3^ugenben.  3)  ©labftein  beS  'jRatg  3:ob.  Ulr.  u.  ©ütdjen,  f 1675. 
9l^ippert  auf  einer  Droperie,  bie  oon  einem  ßnget  get)nlten  mirb.  — 9tu^erbem  finb 
brei  9Banbepitopt)ien  oon  ^olj  in  ^^nrodformen  oor()anben. 

2)ie  Äird)e  befi^t  mertoofte  unb  benfmürbige  ©efä^e  unb  Paramente, 
öine  fitberne  .fSoftienbüdife  mit  getriebenem  9?elicfbitb  be5  erften  9tbcnbmat)Ig,  nn 


fiaiigeitlnii'd  mit  ^'ubmigÄni^e  tinb  Untcnrcgenbac^. 


287 


bcii  ©eiten  ©iiirlonben,  Stug^burger  53e)d)Qujeid}eii.  ^^nuffannc  imb  »beden  mit 
getriebenen  QJbbnbInmen  nnb  »blöttcrn.  9)?arfe  J P.  ?üme.  ^oftienbiid)j'e  non 
1()46  mit  SBoppen  non  ipo^lcntobe  n.  o.  9)Znrfe  C V.  ©über  nergolbet.  Sle(d) 


SangcnDurQ.  Jigurcn  üon  brt  rumba  fiit  @raf  'tsbilipp  Srnft. 


non  1Ü34  mit  Sappen  non  ^;»o^en(obc.  ©Uber  nergolbet.  Sield)  non  l()ö5  mit 
grnniertem  Sappen,  ©ilberne  Äannc  non  1G55.  @in  ^aac  foldier  mit  tcilmcifei- 
33ergoIbung.  P.  C 8.  ©ne  nierte  mit  9liig«bnrger  Ü)?arfe.  Sleld)tiid)  mit  ©tiderei 
(©ie^e  ba5  ift  ©ottefls  Sainm!)  nnb  ©olbjpiben,  non  1()19.  Stelc^tii^cr  non 

'-örofat  mit  ©olbfpiben,  17.  ?ia^rl).  Sinnentne^  mit  Sinnenfpiliien. 


UangntbuTO-  6(^ln(^tcnbilbcr  am  Uiabbcnfinat  br«  (üraftn  $f)ilipp  (frntt. 


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^angenburg  mit  l'nbiuigeriibc  iinb  Untcrreoeiibacb- 


289 


Sanarnburs.  Stabtfiti^e.  Srifelrtltrf  brr  ^oftirnbüc^fr. 


$aulub,  Xtnfmdler  aitS  Oürttcmbrrg.  dogftfrrit. 


19 


290 


^üflftfrcid.  Cberamt  ©erabvonn. 


l'ait0rn6uT0.  ^^auitinoaiia. 


®Iocfcn:  1)  osanna  heis  ich  zu  gottes 
er  leut  ich.  bernhart  lachainann  gos  mich. 
1513.  2)  gottes  wort  bleibt  ewig  glaub  dem 
mit  that  bist  selig,  christof  glockengiesser  zu 
nurnberg  gos  mich.  ©locfen  al^  2rcnnungd« 
jeid^en.  unb  ©pi^bogenirie^.  3)  ave 

maria  — benedicta.  iltcu^e  unb  öllocfen  jur 
^renmiug.  3**^”^*’  ^pnngebögen.  4)  ^ouf« 
glöcfc^cn.  gloria  tibi  domiue  qui  iiatus  es  ex 
virgine  cum  patre  et  spiritu  sancto  in  sem- 
pitenia  saecula.  amen.  1633.  SRelicfbilbor  non 
9)?aria  mit  bem  .ftinb,  61)ii)lu^  am  Ärcuj  unb 
ßreuj  mit  jmei  Cucrbalfeii.  $cd^nif  rop. 

SSoii  ^rof au gcbäub CU  ift  bemcrfen8=> 
mcrt  ba§  frühere  gräfliche  SSttmcn^au3,  ©tein» 
bau  mit  ©taffelgicbeln  unb  Jiperrfc^aftömoppen  über  bem  ©ingang,  1585;  unb  in  ber 
5öorftabt  ein  pübfc^cr  §au8  ein  gang  mit  ®rücfe  über  ben  Äanbel. 

5^er  SBolfgang^frieb^of  nor  ber  ©tpbt  ift  1599  eröffnet  morben,  uermutlic^ 
eine  ©tiftung  be^  ©rafen 
Sßolfgang. 

Huf  einem  ißorfprung 
rechts  ber  3agft,  ober()aIb 
i?angenburg,  lag  eine  ®urg 
Slapenftein,  mm  ber  fepon 
1847  nur  noc^  ©teinpaiifen 
5eugten.  3m  Söalb  ©trut, 
gegen  SDZidielboc^  ju,  ift  eine 
©c^anje  uon  regelmäfjiger 
Hninge,  5hi  r g g r a b e n ge= 
nannt.  S)er  ©all  (©efdjüp- 
ftanb?)  ouf  ber  l^ergfpilje 
linfä  ber  Sagft,  bem  ©cploffe 
gegenüber,  rüprt  oielleid^t 
non  ber  Selogerung  burc^ 

5)iobati  im  3.  1634. 

S)ag  fürftlic^e  2uft« 
fd^lofi  SubU)iggrul;e  ift 
1742  erbaut  an  ©teile  eineä 
ipofe«  Cinbenbronn ; ein 
fc^lic^ter  "ilJupban  mit  'UZan* 
forbenbac^.  3m  ^arl  ftept 
ein  cinfacbeS  JJenfmal  beg 
dürften  ©priftian  Hlbrccpt 
Idubmig,  f 1789. 


Uangntburg.  3tabttl)or,  ^nnenfeite. 


Catifleiiburfl  mit  Üubit>ifl§ru^e  unb  Untcrreßenbac^). 


291 


Untcrrcgenbac^.  ftrijpta. 


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292 


^agftfrcia.  Chcramt  (öcrabronn. 


Uutcrrc genbad),  ^fornuciler  iin  Sagftt^ol.  1033  fc^entt  bie  5lai)crin  ©ifclo 
ein  ©igengnt  51t  fliegrnbad^  in  pago  Mnlgowe  in  comitatu  Heinrici  coinitis  an  baö 
^poc^ftift  SSitvjbnrg.  S)er  ilird)enfa|?  ifl  fd^on  1226  enuäl)nt  alS  njnrjbnrgtfc^eS  i.'ei)en 
ber  Herren  ü.  Sangenbnrg.  !^er  Crt  ^attc  fri’d)cr  auf  <St  SSeit^tag  einen  SWarft. 

(Sine  93nrg  J^alfenftein  foü  auf 
bem  iöergnorfprnng  lueftlid)  über 
bem  55orf  geftanben  fein  (?). 

(Suang.  'jf^farrfirc^e,  nor* 
maU  @t.  ®eit,  ©c^iff  luoljl  ronm* 
nifd),  gotifd),  nuö  bem 
14.  Sn^rbunbert,  ober  ganj  öcr* 
unftallet;  mit  SL^efttunn,  ber  auf3cr 
ber  ?lcbfe  fte()t.  ® loden;  1)  anno 
nicccclxxxvii  [1487]  osana  heis 
ich  . jost  glockengieser  gos 
mich  . in  der  er  maria  und  sant 
Veit  leut  man  mich.  2)  ave 
maria  gracia  plena . anno  domini 
mccccxxxxvi  [1446J. 
unb  ©piljbogcnfrieS.  3)  oon  2. 
Äönig  in  Öangenburg  1855. 

§lnben  an  ber  9?orbfeite  ber 
5fircbc  ift  ein  Stein  eingemauert 
mit  einem  erhaben  anögemei^elten 
?Uantbu§bIatt  unb  einem  Stiid 
(55eftm§  oon  ber  ©lieberung  ber 
attifeben  ®ofi^.  3)aneben  ein  Stein 
mit  ber  önfebrift  in  römifeben 
5?apitalbu(bftaben  (ohne  UnjioU 
formen) : 

SALVTE  ANIMAL 
PEKVKNKRVNT 
A scoRVM  bp:at 

9(n  ber  Cflfeite  ift  ein  Stein 
oermanert,  barauf  eine  menfcblicbe 
^nlbfigur  511  erlennen  ift,  baneben 

Unterregenbad).  ftaTOlingifcfie  flobitätc  au«  ber  firQbta.  ®auni  über  SSIott,  UntCU  eilt 

9lunbftab.  ?m  nnftoßenben  ‘ißfarrs 
garten  ein  furjer  Sänlenfd)aft  mit  3®ulft  in  ber  Dritte;  offenbar  ber  ^uß  bc§ 
3;anf  ft  eilig,  loelcbcr  9lnjeiger  für  5lunbe  ber  beutfeben  ©or^cit  1863  S.  35.5 
abgebilbet  ift.  !^er  ba^u  gehörige  Sd)alcnftein  ift  jept  in  ber  Stnatgfammlung  ju 
Stuttgart,  ^^ie  formen  biefeg  ^auffteing  meifen  auf  bag  11. — 12.  5abrbunbert. 

2ßenige  Schritte  füblid)  oon  ber  Äircbe,  aber  ohne  merfbaren  3ufanimenbaiig 
mit  ibr,  liegt  unter  bem  ^farrbaug,  alg  beffni  fteller,  eine  Ärt)pta  mit  ber  9?icb* 


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2angcnbur(i  mit  ^ubmigÄru^e  imb  Unterrcgenbac^. 


293 


tung  gegen  Dfteii.  5DJan  betritt  fie  burd)  eine  'i^forte  in  ben  ^ovnien  beä  14. 
I)iinbert§  unb  über  einige  Stufen  nbluärt^.  ‘I'ie  9(V|i§  ift  1880  nufgebeeft  luorben, 
je^t  ioieber  5ugemnnert,  fie  flerft  anfier^alb  be3  ^farrl)mife§  im  93obcn,  fotueit  fie 
noc^  in  bie  ööt)e  reicht.  2>ie  ©eluölbc  ber  Ärtjpta,  jmei  Duertonnen,  in  roeli^e 
Stic^foppen  einfdineiben , finb  unterftü^t  von  Pfeilern  mit  nerjiingtem  Schaft,  ab=> 
gefd)rngter  fßlintl)e, 

^rapejfnauf  unb  ab* 
gefc^rägter  ®edplatte. 

5m  Singangöbogen 
ber  §lpft§  ftanben  5lüei 
Säulen , ent)pred^enb 
ben  altfirc^lid^en  ^reS» 
bpteriiim^folonnaben ; 
unb  hinter  biefen,  frei 
inmitten  ber  5Ipfi8, 
loieber  jloei  fßfeiler. 
trugen  fie  ein  ?Utar* 
bne^?  SSon  Spuren 
eineg  ?Utarg  luirb 
nid)tg  berichtet.  Die 
Säulen  f)aben  leicht 
gebauchte  Schäfte,  eine 
runbe  "ilJlintbe  mit 
Schmiege  ftatt  ber  ©n* 
fig  unb  unter  bem 
Drapejfnauf  (Ääm* 
pferauffn^)ein  niebereg 
5^apiteÜ  mit  Sd)ncden 
unb  ®Iatttt?erf  nac^ 
bem  Sorbilb  ber  an* 
tilen  5lompofita.  Die 
5btäufe  ber  s^tuei  fßfei* 
ler  in  ber  ?lpfig  finb 
belegt  mit  Siottmerf 
öon  bemfelben  fc^arf* 
jodigen,  an  ranenna* 
tif^e  3J?armorwerfc  erinneniben  Sd^nitt.  Die  Säulen  unb  bie  iJnäufe  finb  je^t  im 
Sapibarium  ber  ?lltertümerfnmmlung  ju  Stuttgart.  Dag  äKatcrial  ift  Sanbftein. 
Die  flat^bogigcn  ®emölbe  finb  ©u^merf.  3n  ber  Ärpptn  mill  man  Spuren  uon  Reiter 
bemerfen.  0b  bie  Uinfaffunggmänbe  beg  Cuerfc^iffg  nod^  bie  ursprüngliche  OJimierftärtc 
haben,  erfcheint  fraglich.  0b  mir  mirfli^  bie  Krppta  einer  Stirche  uor  ung  haben,  ober 
nur  eine  S^apette,  melt^e  ehemalg  für  fich  nnb  über  bem  ©oben  ftanb,  ift  faum  ju  ent* 
fcheiben.  Die  ilirdhe  h^de,  ob  breif^iffig  ober  einfehiffig,  bie  alttirchüche  ^lanform 
(T*^orm)  gehabt.  ©Zinbefteng  meifen  bie  Stilformen  ber  itrppta  auf  bag  10.  5al)r* 


Senbfiebcl. 


294 


:3afl)tfrei5.  Cbcramt  ©crabronu. 


I)uubert  jitriicf.  baB  1033  eine  Äitc^c  ba  Jonr,  aber  fd^oii  bem  Ijeii.  Kilian 

gef)örle.  älföglic^,  bnB  fie  non  ben  Ungarn  5crftört  inurbe.  3m  fpätcren  ÜJZittefalter 
münbete  bic  Kn)Vto,  »nie  ed  fc^cint,  unmittelbar  ins  ^reie.  3^^  gehören  quc^  bie 
an  ber  KirdCje  nermaucrteii  ©ruc^ftiiefe  mit  ber  Snfd^rift  unb  bem  91fanti)ii#blattmerf, 
iüiU}renb  anbere  äiifmnmen  mit  bem  2!aufftein  non  einer  ijoc^romanifdjen  Kird^c  be§ 
11. — 12.  3a^r^unbertS  l)errü^ren. 


cScn6tic6cC. 

2)er  $liame  beS  OrtS  — Santfibil  — befagt  tno^l:  ©iebelung  non  accolls. 
?Utc  Urpfarrei,  9Jhitterfirc^e  non  Kirdjberg,  ®oggftatt,  9Kift[au,  ®eimbad^,  21rien§= 
bnd^.  1231  jdjenft  ber  ll^arfgrnf  n.  ®aben,  an  ben  ber  Crt  ino^I  qu5  bem  (5rbe 
ber  Herren  n.  2obeid)aiifen  gefommen  tnar,  bie  Kiri^e  ju  Santiibelen  an  bag  Stift 
St.  ipancratiud  ju  Sadnang.  2)a§  Stift  nertaufdjt  fie  an  Gberl)arb  II.  n.  SSirten* 
berg.  üöon  ?lMrtenberg  fommt  ba§  3)orf  mit  ber  Sarg  CeofeU  1409  burd^  Kauf 
an  bie  .^lerren  n.  9?ellberg,  unb  non  1563  big  1616  nad)  unb  nad^  an  ^obenlobe. 
9?eformation  1553. 

^)ic  Kird^e  führte  ben  2!ite(  St  Stepban  (St  ^anfraj  inobt  nur  irrtümlich 
in  einer  pöpftlid^en  Urlunbe  nom  3al)re  1245).  2>ie  Kird)e  ift  mit  ?lugnaf)me  beg 
unteren  Üeilg  beg  2:urmg  ju  Einfang  beg  16.  3af)rhuitbertg  erbout,  1717  renoniert 
(laut  Snfdbrift).  !£er  @l)or,  aug  bem  ^Ic^ted  gcfdjioffen,  hat  ein  9?ippennehgetoölbc, 
beffen  ?lnfänge  aug  ber  SBonb  hcröugtuachfen;  jlneiteilige  ^enfler  mit 
ma^lncrl,  abgefehtc  Strebepfeiler.  3'®^*  Sdhlu^fteinc  seigen  SBappen,  SJeüberg  unb 
Scrlichingen  (?  9lab).  3n  bie  Safriftei  führt  nbrblidh  aug  bem  (5hor  eine  fßforte 
mit  gebrüdtem  Kielbogen.  31n  ben  (Shorfenftern  au^en  nerfchiebene  Steinmchäeichen. 
1)er  ©horbogen,  [ehr  meit  unb  etmag  gebrüdt,  ift  mit  jmei  Kehlen  gegliebcrt  2)ag 
Schiff  höt  flache  ©ipgbede  non  1716,  SDJahtoerffenfter,  ein  Spi^bogenportal  an  ber 
Sübfcite.  darüber  eine  Stiftunggtafel  mit  bem  5?ellberger  SBappen;  anno  domini 
mvxi  [foll  heilen  1511]  jar  haben  her  jorg  Crist’  und  Ernfrid  vonVelberg  alz 
kirchhern  (?)  dyse  kirchen  zu  pawen  angefangen  am  suntag  oculi(n)amen. 
5)er  $urm  an  ber  Seftfeite  l)at  am  Sodel  eine  einfache  Schräge,  am  erften  ®urt= 
fimg  Schadjbrettöcrjierung.  2)ie  5mei  oberen  (SJefdjoffe  finb  gotif^,  ber  oberfte  Stod 
3immerrnert  S)er  Xurm  brannte  1563  im  ©lodenhaug.  ©loden:  1)  aus  dem  fyr 
dus  ich  merti  miller  ratschmidt  zu  eslingen  gus  mich  anno  domini  1570. 
Öateinifche  5D?o|ugtelfd)rift.  2)  uub  3)  hon  iieonh.  2öm  in  Ütümberg  1 638  gegoffen, 
geftiftet  üon  ber  ©emeinbe  „jum  ©ebechnifj".  3m  ©hr*^  ein  SBanbtabernafcl 
in  lurmform,  mit  unterfd^afftem  91fhuerf  am  .Kapitell  beg  guBeg,  3ohlmf(h^ift  151<- 
'^In  ber  Sübmaub  ift  eine  9Ufdje,  für  ein  h^il-  ©rab,  mit  einem  Steinmehseichen. 
?ln  ber  fteinenien  Kanjelbrüftung,  bie  ber  3<^*t  beg  Kirdjenbaug  angeljört  finb  über== 
malte  Silber  ber  ©oangeliften.  5)er  fju^  ift  jünger.  2)er  Sdhallbedel  Spätrenaiffance. 
Drgel  uon  1702  auf  befonberer  ©mpore  im  ©hör.  3m  ©l)or  liegen  üerfchiebene 
abgetretene  ©rabplattcn  üon  Stein  unb  eine  meffingenc  mit  SBappen  unb  Sdhrift: 
anno  domini  1535  jar  am  suntag  nach  der  heilligen  di'ey  Kynig  tag  verschid 
die  Edel  und  tugenthaftig  frau  Eva  von  bebenbergk  geporu  v.  bebenpergk 
wylhelm  v.  bebenpergk  des  letzten  nachgelassene  wytyben  . der  Sele  got 


?cn6f>ebcl. 


295 


genedig  sey.  Unter  bcm  ®obcu  liegt  ber  ©rabftein  eineä  je^niä()iigcn  jRinbcd  öon 
5Jogt  Sf)riftopI)  ilonrabt,  1633.  ^n  ber  ^Kanb  ftcbeu  mehrere  @pitapl)len  Sanb:» 
ftein.  1)  ®eorg  ü.  t 1560,  imb  ^bilippa  gc6.  n.  ßci)cn.  29nnbftatueii 

beS  öor  bem  Älrujifij  Inieenben  'il^aorä,  unter  bem  iyetid)emel  ein  ^otenfopf.  3'oei 
männliche  ^rnger^ermen , Briefe  mit  tSei'cblng  unb  9Ut5|iige^Crnnment  iinb  9l()nens 


Senbr>ct>tl.  Sirene. 


moppen.  Über  bem  Jlrc^itron  ein  SKeboitton  mit  Sruftbilb  S^rifti  in  erhobener 
3Irbeit.  2)  3of ob  o.  ßroiUbeim  out  ^ornperg,  f 1563.  Äieine'3  ©onbfteinepitop^  ou§ 
beri'elben  SSerfftntt  mie  bo^  Dorige.  Stnieenbe^  ^nor,  ^nlbleben^groß,  in  einer  9trtobe 
mit  3Soppenfc^Uben  unb  5(uffnb.  3)  Jungfrau  Barbara  u.  6rail§beim,  f 1589.  |)alb“ 
erhobene  ^ortrntfigur  Oon  Oorn,  4 SBoppen.  llm)d)ritt  oerborben.  4)  9(nnn  o.  SBernou 
geb.  D.  6roiI§^eim,  f 1591.  'S^nlic^  bem  oorigen  (Spitopl).  5)  'ißf^rrer  Sorenj 


296 


otiflitfrciä.  Cbcraint  Öerabroiin. 


^ricbr.  2;red^sler,  f 1663.  3Sappcii.  .^ein  93ilb.  6)  Pfarrer  ®corg  |yriebr.  9Jinjer, 
t 1670.  Sbcnfo.  7)  ^öljenie  OJcbcnftafcI  bcr  jloet  'J-raucn  be^  Sonrab  ju 

^lird^berg,  t 1589.  (bemalt.  CBcn  ®ru)tbilb  ©ottüaterS,  mitten  §{uferflcfjung  (Sl)dftl, 
auf  bcr  ^rcbclln  bic  ^amilic  in  ^inbndjt  vor  bcm  gclrcujigtcn  ß^riftud.  8)  ®ilbniä 
eincä  ‘i^farrerB  mtS  bem  18.  3a^rl)unbcrt.  9)  3n  bcr  ©afriftei  ein  ©anbfteinbcnlmal 
bc§  'ipfnrrerS  Sofepf)  ©d)nur,  t 1605. 

©robiteiue  außen  au  bcr  ©übfeite  beä  ©c^iff^ : 1)  ^nbergrabftein,  öon  'ij^farrcr 
5UZattl)ia§  ^pclmrcid^  1610  gefeßt.  2)  SOZartin,  j 1590,  ©öbnicin  Stofpar 
Söerfmeifter^  noin  ®^aurcrt)onbU)crf  „über  ben  93au"  in  .Slirc^berg;  |)au^niarfen 
^ei^erg  unb  feiner  5^«»  flcb.  „©c^mebc"  (Älemm,  gig.  220  f.).  3)  iOZic^el  Siitcr, 
23irt  ju  @id)enau,  f 1602.  2)?or!e. 

3nr  5tirc^c  gcl;öven  ^luci  S?ranfenfeldilein  non  1569  unb  1749.  Einige  3!oten^ 
fd^ilbe  auä  bcr  ilirc^e  finb  nad)  ©c^loß  .^ornberg  gefotnmen  (©eite  258).  ©ne 
gigur  beg  l)cil.  ©tcppaniis^  in  bie  Si.  9ntcrtümcrfamm{ung  nac^  ©tuttgart.  Süblic^ 
vior  bem  Drt  liegt  ber  alte  griebljof,  cbemniS  ummauert  unb  mit  ©rabfteinen  befeßt, 
jeßt  9ldcr.  ©teinfreuje  finb  ju  fepen  am  fog.  ©i^micbbud,  am  ii^rüd(^en  in  ber 
39iarbad)  unb  bei  bcr  ÜBrecßßiitte.  3m  3BeiIcr  ^erbolbiSpaufcn  (ober  in  ,^er» 
bert^ßaufen?  ®em.  '.Brettpeim)  [taub  eine  f leine  SSafferburg,  bic  1338  SRübigern 
ü.  ©ebenßngcn  (©emmßagen)  unb  1472  benen  ü.  SJeüberg  gcljÖrte. 

^cu^cnöovf. 

'^5fnrrborf  in  ber  Sanbrneßr.  1248  Sntceborf.  !J)ic  ^^ird;e  jum  ßcil.  SHban, 
normale  jnr  ©tift-37eumünfterfd)en  if5farrei  Seußenbronn  (kapern)  gehörig,  mürbe 
1346  Jur  ^farrfireße  erhoben.  ^T^amolS  ift  eine  ältere  Jlapefic  öergrößcrt  luorben. 
Xag  jeßige  ©d;iff  ift  1729  erbaut.  1796  mürbe  bie  Äird)e  im  gnncni  bergcrid)tet, 
5ütar  unb  .Vlan^ct  erneuert.  3)cc  6ßor,  im  ^urm  angelegt,  ßat  ein  iRippenfteni- 
gemölbe,  ba§  an  ben  SBänben  ouf  'Bappcnfdßilbcn  fußt.  3^*^cilcilige  3}?aßmertfenftcr. 
3m  5meiten  ©tocfluerl  ßat  bcr  3;urm,  bcr  ganj  au§  ©tein  aufgefüßrt  ift,  ©djarten 
unb  im  britten  grüße  ungeteilte  ©cßaEfenftcr,  ba§  öftlidje  im  Äielbogcn  überbedt. 
2)ng  ©d)iff  mad)t  in  feinen  cinfad)cn  gormen,  mit  bcr  in  ®lau  unb  ®o(b  gehaltenen 
gclberbcdc  unb  ben  ©tid^bogenfenftern,  umrin  noeß  bie  alten  runben  ©djeiben  fißen, 
einen  feßr  gefälligen  (S'inbrud.  5>ie  SBÖnbe  finb  außen  mie  innen  gepußt.  35er  Elitär 
hat  einen  91uffaß  mit  Ojemälben : (£hriflu§  am  Slrcuj  unb  ©tiftung  beg  ?lbenbmahl§ 
unb  gefirnißten  ©ngcl^figuren  öon  bef^eibenem  ilunftmert.  ^aufftein  i)on  1708  mit 
jinnernem  öeden.  Slanjel  non  mit  gcfd)uißten  ©uangeliftcnßgurcn.  Drgel  uon 
1749  famt  01chäu§.  öHoden;  1)  osanna  heis  ich  in  unser  frauen  er  leiit  ich  . 
bernhart  lachainann  f^os  mich  1517.  2)  ©üangeliftcnnamen  in  friihgotifcßen 

aJinfugfeln  (unb  angeblid)  mciter  J.  N.  R.  J.  Caspar  Balthasar  Melchior).  ©anb= 
leiften  im  @uß  uerfd)oben.  Äirdjhofinauer  mit  fßforten  abgebrochen. 

3m  Seiler  Olcmmhagcn,  früher  ©ebenhagen,  befanb  fieß  big  Einfang  beg 
15.  3ahrhunbertg  eine  grauenf laufe.  Sine  WarienfapeHe  mürbe  1701  noch  etimial 
erneuert,  ift  aber  jeßt  oud)  nießt  meßr  oorßanben.  3>er  Drt  hotte  eigenen  Slbel 
(1230,  1364). 


'JDiic^clbatb  a.  b.  •^'»eibe. 


297 


■^JticßcCßacß  a.  6.  ^exbe. 

X>a3  A)orf  liegt  am  tSnbe  einer  ©eitenfc^liu^t  bei  35rettad)t^all.  ^peibe 
ift  längft  urbar  gemacht.  Uralte  Pfarrei  511m  Ijeil.  öoiiifatiul,  9J?utterfirc^e  üon 
©erabronn,  Jöfoufclben  imb  ©d^malfelben,  bem  ©tift  DJeumünfter  5ugebbrig,  bal  aud^ 
nad^  ber  9ieformation  noi^  einen  feinet  S^apitulare  mit  ber  Pfarrei,  b.  i).  mit  ber 
^friinbe,  belehnte. 

S)ie|er  ernannte  mit 
Genehmigung  bei 
lanbclfürftlichen 
5lonfi[toriuml  5U 
9lnlbo(h  beu  enange* 
lifchen 

®er  neubelehnte 
Oberpfarrer  lam  aud) 
fclbft  na^  üWi(heI= 
bach  unb  (al  jum 
3eichen  ber  Sefi^= 
ergreifung  hinter  wer* 
fchloffenen  Slirchen» 
türen  eineOTeffe;  unb 
öerpflichtete  fobann 
ben  Unterpfarrer  auf 
bie  ?luglburgifche 
Äonfeffion  unb  jur 
(Erhaltung  bei  fiir» 
chenoermögenl. 

®ie  XÜrche  hat 
am  6hofr  ber  all 
üiereefige  93orlage  ge* 
baut  ift,  noch  roma» 
nifdhe  formen:  run* 
ben  Triumphbogen 

mit  5?ämpferfimfen , eine  fleine  9lpfil  in  ber  Cftwanb;  baju  aber  ein  9lepgemölbe, 
beffen  Slippen  auf  SKoppenfdhilben  ftehen,  ein  geteiltel  ©pi^bogenfenfter  gegen  Ofteu 
über  ber  ?lpfil  unb  ein  leerel  gegen  ©üben,  eine  Pforte  mit  ©tabrahmen  noch  ber 
©alriftei.  Tie  ©afriftei  hat  ein  fpötgotifdhel  IRi^pcnfreu^gemöIbe,  in  beffen  ©ch^afe* 
ftein  bie  3ah^  1458  ftet)t  3n  berfelben  ein  i?aoabo.  ?luf  bal  ©chiff  ift  ein  ^radht» 
taften  in  gadjloerf  gefegt.  ®l  hat  eine  pache  TÖferbede.  ©pötgotifdher 

Taufftein  mit  einem  Äranj  oon  9J?apmetf  um  ben  IRanb.  2Banbtabernafel.  .^oljs 
tanjel  aul  ber  Sarodtjeit  mit  aufgelegtem  ®lötterornament.  (fmporen  oon  1626 
unb  1742,  mit  gelounbenen  ©tilgen  unb  bem  3allemfd)ilb  an  einem  ©attelholj. 
SSeftturm;  fegt  nur  noch  ein  ©tumpf  mit  clenbem  Töchlein;  er  mürbe  1817  ab» 
getragen,  all  baufällig;  früher  foll  er  ein  ©pigbach  uub  oier  ©dtünnleiu  getragen 


«irterftetten. 


298 


3ttßftfrei§.  Cberamt  (Serobronn. 


^aben.  (S(ocf cn : 1 ) osaima  heis  ich,  in  unser  frauen  er  leut  ich,  bernhart  lacha- 
man  gos  mich,  1510.  2)  ©nongeliftennamen  in  TOinuefcln  uiib  mcccclvii 

[1457]  in  Sdinurcinfoffung.  3)  mobern,  oon  Äönig  in  Songenbnrg.  4)  2auf* 
glöcfd)cn,  o^nc  3n[c^rift.  5lii&cn  an  ber  ©üb[cite  beg  3Se[ttiinnö  i[t  eine  9li)^e  mit 
Slippcnfrcujgemölb , öornuilg  ölberg;  bie  uerfauft.  S)er  5Hrc^bof  ift  no(^ 

ummauert.  3)ie  3Kauer  ^at  Sd^ießic^arten.  3)ie  alten  ©rabbenfmäier  [inb  jei-ftört. 


'^tc^eCBacO  a.  6.  <^ücfic. 

^ilial  non  9ieubac^,  frä* 
^er  ^farrborf.  Sinfac^e  Sbirc^e 
non  1720.  ©i)emaligeä  ©c^Iofi 
ber  dürften  n.  ©c^mar^enberg, 
[c^mudlofer  '^[Ju^bau  in  iBIod» 
form,  mit  franjöfifci^em  5)a(^; 
unb  SWebengebäube  um  einen 
$of.  2)ag  mittelalterliche  ©d^Ioß 
ber  SScibner  non  ©h^nheim 
(1307),  53erlidhingeu  (1423), 
ßrailShcim  (1601)  mürbe  im 
®reibigiährigen  Stricg  jerftört. 
?ln  (Schmarjenberg  lam  baö 
9littergut  burch  bie  (Scgenrefor= 
mation.  (Sine  ehemalige  fatho- 
lifche  Slavelle  unb  bie  ©b^agoge 
finb  beibe  ganj  unfeheinbar. 

'glieöer  flcttm 
mit  ^ic^erfö^aufen. 
2)a3  ©täbtehen  9?.  liegt 
im  '-öorbnchthal,  am  9lbhang 
«ifbtrftettcn.  lumt  an  bet  stobtinauct.  eiuet  Sergjuuge,  bk  ba^  ©chloft 

trägt.  T)cr  alte  Orteiname  ift 
Stetten ; ober  — äum  Unterfchieb  non  Dberftetten  — 97ieberftetten  (fo  fchon  um  850 
nach  ?^ulbaer  Urfunbenüberliefemng).  2!ann  auch  ©t.  (1366)  nom 

^albenberg,  ©chlogbcrg;  unb  baraug  nerborben  ^albemarft  ^er  Ort  gehörte  fomt 
ber  53urg  jur  holK^’^ohifchen  .^errfchaft  Sraunerf.  1340  befommt  ber  9Kar!t  ©t.  ©tabt» 
re^t.  iliach  bem  9tuöfterben  beS  ^aufeS  ^ohen(ohc=‘©pedfclb  tarnen  ©urg  unb  ©tobt 
1415  an  bie  |)errcn  n.  IRofenberg  unb  nach  beren  §lu§fterbeu  (1632)  oB  heinigefallene^ 
92?ürjburger  2el)cn  an  bie  ®rafen,  fpöteren  gi’mften  n.  ^a^felb  (1041—1794).  1803 
mürbe  bie  ^errfchaft  ^mltenbergftetten  ^^ohenlobe  ungeteilt,  unb  big  1800  mar  9tieber* 
ftetten  ^auptftabt  eineg  .^ohenlohe*3agftberg.  5)ag  ©chlog  ift  noch 

jc^t  fiirftliche  Jliefibenj  (bartenfteinif^e  ©efunbogenitur).  91.  mar  ©erichtgfi^  einer 
(Scntgraffdiaft.  ttirdjlich  h«(  cg  urfprüuglich  jur  Pfarrei  Dberftetten  gehört,  ©eit 
1290  h(d  cg  eine  eigene  Pfarrei,  ÜKutter  berjenigen  511  Saubenbach  unb  ©ennutg* 


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^iicberftettcn  mit  Sic^ertÄ^aufea. 


299 


^ou)en.  ^ie  Pfarrei  9?.  blieb  öoii  bem  Stift  9?cumiinncr  ju  '©iiräburg  ab^öiigig 
bis  jur  9?eformation,  bic  ö.  9tofcnberg  eingefübrt  f)at,  S)ic  neuere  fatboUf^c 

itirdjengemeinbe  ift  unter  ber  ^nbfelbifcben  iperridjaft  entftanben. 


9}i(brtftetten.  tfoong.  ftiic^e. 


9(m  4.  3IprU  1525  5ogcn  bie  nufftänbifeben  9?auern  oor  boS  S^Io&,  liefen 
ficb  aber  burd)  5“”'  ^l^*5ug  beluegcn,  naebbem  ihnen  Speife  unb  3:rant  auS» 

geliefert  worben  war.  9(m  9.  Sept.  1545  überfielen  bie  S^üniberger  Stabt  unb 
ScbloB,  um  ben  oermeintticb  b'^>^  gefangen  gebaltencn  Saumgartner  5U  befreien. 


— t— P 

9tiebrTftttten. 


♦V» 

-t- 


2)aS  Stäbteben  ift  noch  größtenteils  uon  SWauer  unb  ®rabcn  umgeben.  58on 
fieben  9D?auertürmen  fteben  nod)  oier ; am  beften  erhalten  ift  berjenige  on  ber  ilJorboft» 
cde.  @r  ift  runb,  mit  einem  Durdbmeffer  oon  ungeföbr  3,5  m.  !Die  oberen  ®cfcboffc 
laben  mittclft  ilragfteineii  unb  3:ragbögen  aus.  ®ic  Plattform  b^t  unb 

barttber  ein  fegetförmigeS  Pforte  befinbet  ficb  in  iJeiterböbc-  ®ic 

ift  im  JHunbbogcn  überbedt.  Unter  ihr  fteben  jmei  Xragffeine.  ^ibuti^b  waren  auch 


aoo 


:5ia0ftfrci§.  Oberamt  ©crabronn. 


bie  anbcrcn  SRauertürmc.  3)ie  brei  X^ortürmc  fiiib  gefaffctt;  bie  jtbei  lebten  1852. 
55le  (Stabtmauer  fdjlicät  an  ben  5?or^of  bc0  @c^Io[fe§  an.  S)ie  Sefcftigung  ber 
<2tabt  fc^eiitt  nud)  au§  bein  14.  3al)rt)unbert  5U  ftainmen. 

5)ic  coangelifc^c  ©tobtfird^e  ift  bie  alte  "i|?farrfird^e  511m  fteil.  SalobuS  b.  §1 
SKaueni  ba§  Stird^^ofS  [iub  abgebrochen  unb  ber  ?lnblid  oon  ber  .f>aubtftraäe 
auä  Iciber  ocrbaiit.  ^cr  oiereefige  ©lodcnlurm,  mcld)er  feitroärtS  oor  ber  Äirche,  mit 
ungefähr  2 in  9(bftanb  unb  mit  abroei^enber  §I(^fenrid)tung  ftcht,  ift  urfprünglidh 
zugleich  iTir^h»!^-  fine  tonnengeloölbtc  2)urd)fahrt  mit 

SRimbbogeuthorcn,  am  üorberen  nod;  bie  ^Inferfteine.  ?ln  ber  IRüdfeitc  barüber  eine 
(Siufteigpforte.  3'nei  ©toefmerfögurten.  Sm  britten  ©efcho^  auf  allen  Seiten  Schall» 

Öffnungen  inf^orm  oon2)obbeIfenftent 
mit  3;cilung§fÖulchen.  2)ie  Siabitcllc 
biefer  Säuldjen  hoben  teiU  bie  Jorm 
be§  Sßürfelfnaufg,  teils  bie  beS  Blätter» 
fcld)S.  Unter  bem  ölten  ^auptgefimS, 
baS  an  ber  SBeftfeite  erhalten  ift,  jicht 
fidj  ein  f$rieS  oon  9?nnbbögen  herum, 
bie  auf  5hagfteinen  ftchen  unb  mit 
knöpfen  gefüllt  finb.  ?ln  ber  'Beft» 
feite  ragt  auS  bem  öouptgefimS  bie 
3;ragfigur  eines  hoefenben  SDZännchenS. 
Das  .^auptgefimS  felbft  ift  unten  mit 
Serben  oerjicrt.  Die  .Spanten  ber  jluei 
oberen  Stoefmerfe  finb  üon  SBänbern 
eingefafjt. 

Sine  GUoefe  mit  3innenfranj 
unb  SpibbogenfeieS  unter  ber  ^aube 
hat  bie  5n)d)rift:  0 rex  glorie  xre 
veni.  anno  dominiraccccxxix[l429] 
magister  ulricus  me  fusit. 

Die  ftirdhe  felbft  ift  einfd)iffig,  10,43—10,75  m loeit  im  dichten.  Der  (Sh°e 
unb  einige  ^Kcränbcriingen  oni  Sd}iff  rühren  nom  Snbe  beS  18.  5al)rhunbertS  (1788 
nach  ber  Snfdjrift  über  ber  füblichen  Dhür  im  Shor).  SRomanifd)  finb  am  Sd)iff  bie 
UmfaffnngSloönbe  mit  Sodel,  Sifenen  unb  ®ogenfricS.  3ebe  Sangfeite  ift  in  jmei 
i^elber  geteilt  unb  jebeS  ^elb  hot  urfprüngli^  jmet  fd;malc  9lunbbogenfenfter  unter 
bem  DüchgefimS  unb  im  öftlichen  ^elb  je  eine  9?cbenpforte.  Die  füblidje  hot  nodj 
bie  alten  formen.  Doju  fommt  an  ber  Beftfeite  ein  “ilJortal  unb  barüber,  bi<ht  unter 
bem  .{lorijontalfrieS  unb  »gefimS  beS  ©iebels  ein  9fiunbfenfter.  portal  unb  Slunbfenfter 
finb  redhtedig  eingeral)mt  mit  einer  Sdhubleifte.  DaS  portal  ift  ämeirnal  cingetreppt,  mit 
fRunbftäben  in  ben  Binteln.  Die  9iuubftäbe  hoben  fyühe,  aber  teinc  Slapitclle.  DaS 
if?ortol  hot  überhaupt  fein  .Slämpferglieb.  Die  f^rif^bögen  finb  im  Sd;eitel  jugefpipt. 
Die  Dad)anfd;lüffe  finb  neuer;  ebenfo  ber  ©iebel.  Die  Dodjfimfe  finb  oon  ,fiol5.  Dar* 
unter  unb  über  bem  93ogenfrieS  läuft  jloifchcn  ben  Banbbäubern  ein  glatter,  gepupter 
5rieS.  DiefeS  Schiff  mag  im  13.  Sohrhunbert  erbaut  fein  auf  älteren  ©runbmanem. 


9Ucbeifttttcn.  Aitt^e. 


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5Jicbcrftcttcu  mit  Sic^crt?bn«ie»- 


301 


©nbaii  unb  ?(udftQttimg  beS  Snncrn  rii()rcu  aii^  bcr  um  1738  unb  uon 
einer  9Je[tniiratton  umg  5a^r  1853:  flnc^e  ©ipäbede  mit  bunter  Sliolerei  im  3ubifti(; 
©eriiftemporeu  ju  jtueit  übereinanber  nu  bcr  28cftieitc  unb  S^orbfeite.  'inufftein  unb 
ftnujel  neugotif^.  ^er  alte  fc^öne  ‘Jauffteiu  au^  ber  9fJcuai)iajiccjcit,  Snbe  10.  3o^r» 
bunbert^i,  mürbe  1853  in  bie  5ricbI)oilapcHe  ge* 
l'c^nfft  mar  eine  f)albfugelförmige  Schale 
auf  einer  ©öule.  91u  bcr  <Säulc  bie  fi^enbeu 
Figuren  bcr  Soangcliften.  91u  bcr  Schale  uier 
(SugcUföpfd)eu,  au^  frei^runbeu  9iifd)cn  fc^auenb, 
unb  bajmifebeu  öier  2öappcn|d^ilbcr.  ^lufecrbem 
glac^oniament,  meiß  ouf  blauem  @runb.*)  9lm 
oberen  5Kanb  bie  3ufd)rift.  ®ie  Slanjcl  ftcl)t  au 
bcr  ©übmaub.  alte  ilauj^cl,  Stiftung  eiiic^ 

^farrer^  uom  3al)rc  1739,  l)armouicrte  jebcu* 
faü^  beffer  mit  bcr  übrigen  9lueftattung  an  ^Tede, 

Drgel  unb  ©mporen,  aU  bie  jebige.  "Tie  Safriftei 
ift  ein  ©nbau  unter  ber  Crgcl  an  ber  Cftmanb. 

31uf  bem  ?lltarfc^rcin  ftcljt  no(^  ein  alter  Schrein 
üom  6nbe  beö^  9}?ittelalter^ , 1852  reftmiricrt 
öon  ^erterid)  in  3ln§bac^.  2)ie  ^rcbella  5cigt 
in  bobem  IHelief  am  Clbcrg;  bariiber 

eine  Füllung  oon  burcbbro^cnem  9?antcn«  unb 
Slftmerf.  3m  Sebrein  ift  cbeufo  bargcftellt  bie 
©infebung  bc5  b^d-  3lbcnbmnbl^.  ?luf  ben 
Snnenfeiten  bcr  '^liigel  nocbmaliJ  SJelieffcbnibc» 
reicu:  oben  Iinfi3  bie  i8erbaftung  ©b*^nl'»  rechte 
bie  Üreujtragung;  unten  linf^  bie  5lnnageluug 
Qii^  ilreuj,  rcdjt!^  bie  Ärcujigung.  3)ic)e  ©ilb» 
merfe  fiub  burtb  ni(^tä  uor  anberen  ihrer 
nu^gcäcicbnct;  fic  geigen  im  ©egcntcil  auffaHenb 
grobe  ftillofc  2)raperien.  2Jic 

Slöpfe  finb  realiftifcb  aufgefafet,  baä  .'paar  gefebidt 
bcbanbclt.  9luf  ben  SluHcnfciteu  ber  Seitenflügel 
finb  gemalt  bie  ilreujabnabmc  unb  bie  ÖJrab» 
legung.  Sic  fiub  bureb  Übermalung  entmertet. 

1)Q§  alte  Oiefpreng  fehlt,  bie  jebige  Älrönung 
beö  Stbreins  ift  mobern,  ©on  anberen  §llfar= 

fdircinen,  beren  einer  bie  3abrc§5abl  1492  äeigte,  rühren  ucrmutlid)  bie  folgenben 
Figuren,  mclcbc  1852  Dom  2^nd)boben  geholt  mürben:  ber  ?(poftcl  ?lnbrca#,  bcr  brd- 
Sebaftian  nnb  St,  Stefan,  ölottoater  mit  bem  toten  ©briftu^,  iüiaria  oon  einer 
©erfünbigung  (?),  bcr  ©r^cngel  ©Jicbacl  mit  Sebmert  unb  ©3age,  in  beffen  einer  Stbale 
ein  Äinb  — eine  3D7cnfd)enfeelc  — gemogen  mirb,  in  bcr  anberen  ein  'Jeufel  mit 


iHifbfrfittten.  »irt^e.  Sübteite  mit 
Xurm. 


*)  iterfll.  ben  alten  laufftein  in  !Hein§bronn,  C.'Jl.  iüiergentbeim. 


302 


^Qßftfrci'S.  Cberüint  ©eral'ronn. 


einem  9)?ü^Iftcin.  2)ie)e  (Statuetten  ungefähr  1 m t)oc^.  ©nblic^  St.  itat^orina 
unb  eine  9)?ann.  ?(nfecrbcm  finb  noc^  uor^onben  unb  in  ber  5tirJjc  nufgeftellt 

ein  Sotobu«  b.  mit  ^ilgerab^eic^en,  ein  ^ctrn«  nnb  ein  ißnnlu^.  ?llle  finb 
reftnuriert. 

®ie  in  ber  Klirc^e  anfgefteüten  ©rabbenfmäler  gehören  i'amtlic^  bem  ®e» 
fc^icebt  üon  9iofenberg  an  nnb  crftrccfcn  fid)  üom  Einfang  be«  16.  Snbrbunbert^  bi« 
jnm  ©nbe  be«  ©cfcblecbt«  (1630).  5!)ie  äiteften  befinben  fid)  an  ber  9?orbfcite  unter 


9{irbcTf)rtt(ii.  dbang.  Stobttirc^.  ^rrbtlla  btb  {>0(baUarb. 


ber  Smpore,  melcbc  fie  noch  nberfebneibet , fo  bag  feine  pbotoflrapbifcbc  9fnfnaf)me 
ber  5)enfmäler  möglich  ift.  ©in  2:eil  ber  fpiiteren  Steinbenfmäler  biirfte  non  fOficbel 
9?ifla«  in  5Rein«bronn  bcrrül)ren. 

1)  t 1538,  nnb  Urfula  geb.  n.  .^utten,  f 1529.  SSanb* 

figuren  in  bob^ni  Slelief,  non  noni.  2)er  9?itter  ftef)t  auf  einem  körnen;  er  plt  in 
ber  reiften  ^anb  ben  2)?arfcba£[«ftab,  bie  linfe  ru^t  am  Sd)tnertgriff.  Sie  fte^t  auf 
einem  ^unb,  betenb. 

2)  unb  3)  jufammengebörige  ©rabfteine  mit  fRitterfigur  in  bniberbabener 
?lrbeit.  ®eibe  5>9nrcn  ftebenb,  in  2)reiniertel«anfi(bt,  ber  eine  (linf«ftel)enbe)  nach 
red^t«,  ber  anbere  nad^  lin!«  getnanbt.  öeibe  tragen  reid^e  ^offleibung  ber  3cit  um 


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9iieberftetteii  mit  Sic^ert^^aujen. 


303 


1540.  ®cibc  galten  bic  rechte  ^anb  an  bie  ^üftc  gcfteinmt  uiib  bie  liiife  om  2)egcn» 
griff.  ben  öicr  Sdcn  finb  SBabbcnfd)iIbe.  ?ln  bcn  Scitcnrünbern  bic  ^infc^riftett. 
jianad^  ift  bcr  9iitter  lint«  Siibwig  ö.  3i.,  f 1542,  bcr  nnberc  ßbriftoffcl  n.  f 1499. 


9>iebeiiittten.  tBloTttir^c.  Sl&Stl  ^od^altart.  9u6enfdten. 


4)  biefc  beibcn  fd^liefet  red^tS  einer  an,  ber  Don  berfciben  ^»anb  wie  jene 
gearbeitet  ft^cint,  obroobl  er  nid^t  ganj  i^nen  gleit^  be^anbelt  ift.  2)er  Oiitter  ^at 
biefelbe  ^rad^t  iinb  biefetbe  Stellung  bcr  ?lrme,  aber  ba8  Spielbein  me^r  ange5ogen ; 
unb  [et  fte^t  ouf  einem  ööwen;  unb  ber  Stein  ift  on  Stelle  bcr  Sd^riftftreifen  ein» 
gefaxt  Don  ^ilaftern  mit  jortem  Ornament.  3>urd^  bie  Überlieferung  (Sluäjug  oud 


304 


3oflitfrci4.  Obcramt  ©crobronii. 


dotobui  bcr  ätteir.  betrüb. 

{Rirbciftctten.  Qoong.  Stnbltirci)«.  .&ot}fiourcn. 


bem  oetloreucii  <Satbuc^  uoin  3afjre  1020;  luirb  biefcr  5Ritter  beftimint  al?  ©alt 
D.  9?.,  t 1543  5U  ©aIbinaundl;ofcn. 

5)  ©citer  öftlic^  [te^t  jur  ftölfte  uerberft  bcr  !J'cnfftciii  cincö  ^räulcing  uom 
3abre  1588,  mit  ©ilbniSfigiir  uon  oorn,  in  ^o^em  9?i)c^enrcücf.  öcfrönimg  rci(^ 
»eruiert  im  5)icttcrlinftiL 


92ieber)tetten  mit  3i^crt$^aujcii. 


au5 


6)  ?In  ber  Oftroanb,  nörblic^e  'föanbfc^räfle:  3<^iolp  i'.  9?.,  f 1576,  unb  9(nna 
Qeb.  ö.  b.  Sgör,  f 1576.  Sebenlgro^c  SEßanbftotueii,  fniccnb  mtf  ©c^cmcfn  ju  bciben 
Seiten  einc3  5huäifije^.  7>k  forint^ifc^cn  ^Uafter  ber  Slnfaffiiiig  jinb  belegt  mit 


st.  itatl)arina.(?)  0ott  iSattr  mit  tieic^iiam  CI)cifii. 

9ti(l>(Tft(tten.  (Suattfl.  Stabtflrc^c.  4>oljfieutcn. 


'liJappenidjilben.  9luf  bem  Olebälf  ftet)t  ein  mit  SRetiefbilb  ber  9luferfte^ung 

CS^rifti.  5)iefe8  fd^önc  Gpitapbiuni  i[t  übertiindjt,  neritiimmeit  nnb  Don  einer  kreppe 
überfc^nitten. 

7)  9(n  ber  fiibnd)en  Sc^ragmanb  i)t  ein  ®pitap(;ium  non  (if)itlidier  ^inorbnnng 
cingemniicrt,  ba^  fid)  be)timmen  läßt  niif  ^i)Uipp  ®ei)cr  unb  Urfntn  gcb.  ü.  9?.,  f 1580, 

$autut,  Scnftnäler  aub  SBüittcmbcrs.  ^aefttteid.  '20 


30G 


3a0i't{tci*.  Cbcranit  ©erabronu. 


unb  feine  ganütie.  S?on  ber  9[rd^iteftur  finb  nur  Srud^ftürfe  erhalten.  3)er  ^Witter 
tniet  auf  einem  Söluen,  bie  ^roii  auf  einem  ^ffen.  3n»  ^intergninb  bie  5linber. 
3)er  Unterja^  mit  ber  @rnbf(^rift  unb  ben  SCßappen  ift  nebenan  öennnuert. 

8)  ©rabftein  eineS  grouIeinS  u,  9^,  1570.  ©ilbnigfigur  in  ^o^em  9Zifd)en= 
relief,  ju  beiben  ©eiten  bie  9l^ncnprobe. 

9)  ©rabftein  ®eorg§  ö.  9?.,  f 1G30,  mit  9teliefbilbniö  non  uorn,  nur  no^  jur 
.^■)älfte  üor^anben.  3n  bem  ®rab,  ba^  er  beefte,  mürben  1852  eine  golbene  Äette, 
ein  ©c^mertgriff  unb  iKeiberrefte  gefiinben, 

10)  ©rabftein  jmeier  Sfinber  ü.  9t.,  1560. 


9tiebcrflcttcn.  Sticb^ofCapcIIr.  (Brunbri^. 


5)rei  ftoljifiguren  üon  einem  Spitopbiiun;  ein  9titter  ouf  bem  Sömen  Iniecnb, 
feine  ®emo^lin,  il)m  gegenüber,  unb  ein  Slnabe,  otte  brei  mit  jum  ®ebet  sufammen* 
gelegten  |)änben.  beftimmen  qIS  ®eorg  ©iegmunb  ü.  9t.,  f 1G30,  9lnna  9J?Qrin 
geb.  ü.  ©emmingen,  f 1618,  unb  eineä  il)rer  beiben  frü^üerftorbeiien  ©öl)ntcin.  Sie 
93emalung  ift  erneuert. 

Srei  Sotenfd)iIbe  öon  6l)iiftop^  0.  9t.,  f 1499,  ©corg  u.  9t.,  1509,  unb 
Jriebric^  U.  JK\,  f 1512,  finb  uerfd)otlcn. 

Sie  .Siapelle  auf  bem  ^riebpof.  9JtittelaItevIid)er  Sitel;  U.  2.  grau 
ober  3»*”  (Staplanei  1453).  1821  fdjled)t  reftauriert.  Ser  ©Ijor  5eigt 

()od;gotifc^e  gönnen  bc^  14.  3at)rl)unbert§;  ebenfo  bie  SSeftmanb  bc^  ©d)iff^.  Sa» 
gegen  oerraten  bie  ©eitenmönbe  beö  ©dpffä  mobenicn  Urfprnng;  fie  ftofeen  olpie 
9Ser5al)nung  an  bie  llBeftmanb.  Ser  plattgefd)loffene  (Spor  l;at  jmei  Slreu^gcmölbe 
mit  f(^Iid)tgeformtcn  ©nrten,  mclc^e  auf  Sfonfolcn  ftel;en.  ©trebe» 

Pfeilern  fi^t  jebeSmal  ein  fd)lanleg,  fd}inale§  genfter,  ba^  öftlic^e  breiteilig,  bie 
anberen  jmeiteilig;  alle  gefüllt  mit  einfadjem,  aber  eblem  Ültapmerl.  Sie  iton* 
folen  finb  teilä  mit  2anb  gefd^miidt,  teilö  mit  Silbmerl.  ©ine  ift  als  meiblid^cr 
ilopf  mit  ©d)leier  unb  Ärone  au^gebilbet;  ein  anberer  al^  9)ta§fe,  ber  iölätter  aus 
bem  9Jtunbe  mad)fen;  eine  britte  5eigt  ein  ^odenbeS  9}?ännlein  (ilMlbniS  beS  !s8au» 
meifterS?).  9ln  5loei  Monfolen  finb  ©ngelSfigürc§en  anSgemeifjelt,  eineS  eine  ©eige 


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^Jieberftettcn  mit  3i(bert«l&auien. 


307 


^oltenb.  ®on  ben  ©^tufeftcincn  trägt  ber  eine  bog  Sitb  bc3  iiammeS,  ber  anberc 
«itie  9iofe.  ®cr  S^orbogen,  fpi^ig  mit  gclc^ttcn  ^afen  imb  romanificrcnbcii  5?ämpfer= 
fimien,  ft^eint  noc^  mittclalterli^.  3ii  ber  norbüftH^en  (5cfe  ift  eine  SKnuernijc^e 
nfg  Sc^ron!  bcrQcrif^tet  mittclft  einer  3;bür,  bic  alte«  ®efc^(äg  ^eigt.  .^iiitcr  bem 
'Elitär  fte^t  ein  grofee«  Ärujifij  öon  ^ol^.  9In  ber  9?orbmanb  eine  fpötgoti^c^c 
ÜKuttergotte«  in  l^alber  yebenggrößc,  ebenfatt«  gefd^nibt;  nn  ber  5?onfote  ein  Äopf. 
1^0«  ?iu^ere  ift  prac^tüoft  mit  6pl)eii  übemjad^fen.  Sin  ©trebepfcilcr  jeigt  nod^  bic 
Ärcujblume.  ®er  ©d^mud  brftngt  fid^  jufammen  an  bem  lueftlic^en  ^anptportal, 


ba«  öon  jtoei  ©trebepfeitern  eingefaßt  ift.  3)a«  portal  ift  jmeiteiüg ; ba«  iöogenfelb 
iirfpriinglic^  nur  mit  bnrc^brodfjenem  SDiafjtöerl  au«gefiiHt,  jept  uermauert.  ?tm  3J2itteU 
Pfeiler  ftanb  öcrmuttic^  bie  ©tatnettc  ber  SKuttergotte«,  meld^c  je^t  bo^  an  ber  ©üb» 
feite  in  einer  97ifc^e  aufgefteKt  ift ; iinb  barüber  ba«  je^t  noc^  am  alten  ^(ap  befinb» 
lid^c  ilrnjifif.  9ln  ben  ©eitenmanben  be«  portal«  aber  einerfeit«  ber  ?tpoftel  3o^anne« 
(mie  nod)  jebO,  nnbererfeit«  bie  l)cil.  Jlat^nrina  (bie  je^t  am  5D?itteIpfeiIer  fte^t).  2)ie 
arc^iteftonifc^e  5lompofition  be«  "ifJortal«  ift  fc^bn  unb  großartig;  bie  ®ilbt)auerei 
flnmperbaft.  9tn  einem  Stjorfenfter  ber  ©übfeite  fteben  ©teinmeßjeic^en. 

2)a«  ©d)loß,  Sigentum  ber  fürftlic^en  ©tanbc«t)errfc|aft  ;^ot)enIobc»®artcn» 
ftein,  liegt,  bic  ©tabt  beberrf^enb,  auf  einer  ©tnfe  bc«  abfaUenben  ®ergriiden« 
jtoifeben  ber  iCorbacb  unb  einem  ©eitentbal.  ®«  umfd)lie6t  in  nnrcgelrnäfeigem  SSiered 
einen  ,^of.  3)er  S^orbftügel  ftetjt  gegen  ben  “Jlbbang  auf  einer  SCerraffe  öon  ungefäbr 
4 m ^')öi)e.  ©otoeit  e«  fid)  öon  außen  beurteilen  läfet,*)  ftammt  ber  @d}tof3bnu  in 
ber  önuptfat^e  au«  bem  16.  Sabrljunbcrt.  ©eine  nrfprünglieben  formen,  namentticb 


*)  Ta?  £cbloß  mar  bem  Äonieroator  niefjt  jiiflönolict). 


308 


SfoflftfreiS.  Oberamt  (Serabronn. 


bic  jnjeitciügen  fjenftcr  mit  bcn  ©orbangbögen,  gehören  bcr  offerierten  @otif  an  unb 
ftimmen  mit  folc^en  an  bem  rofcnbergifdrf*i  ju  SBolbmonnSrofen  (D9I.  SWergent* 

^eim)  überein.  ?In  bem  in  ben  ^of  öorlpringenben  oc^tedigen  ^^reppengeräuS  bciS 
0[tflügel§  fte^t  1550  (unb  1824).  ?In  ber  ffiorbfeite  fpringt  ein  Srfer  {jcrauS,  ber 
big  unter  bog  2)0(^  ©tnfenfe^orten  ^ot.  3m  ©rbgefc^o^  enthält  bcr 

SBeftfliigel  eine  Äü^e,  je^t  jum  3!eil  öerbout,  mit  fpätgotif^em,  non  einer  SWitteljöule 
getrogenem  ®eü)5Ibe,  bog  in  ben  9?ebenräumen  mit  ©oroefftudotnren  oerffeibet  ift. 
®er  S^Jorbflöget  ift  jum  3!eU  nur  ein  SJerbinbnnggbon.  ®r  ent^nlt  bie  (Sinfarrt  unb 
borüber  eine  gegen  ben  ipof  offene  ©olerie;  im  sroeiten  @tocf  mo^l  einen  S?orribor. 
3)ie  ©olerie  ^ot  eine  Soluftrobe  iinb  ein  S)q(^  auf  ^ölscrnem  ®eboIt.  9(u&en  an  ber 

©inforrt  ftelien  bie  SCBoppen  beg  ^erm 
öon  SJofenberg  unb  feiner  grau  mit 
3nfd^rift  verbum  doraini  manet  in 
aeternum.  1572.  ©in  ©ci^lo|tnrm 
ift  1545  ertoäf)nt. 

3m  ^auptgebäube  beg  OftfUigelg 
ift  ie^t  bie  totlolif^e  Äirc^e  ein- 
gebaut mit  i^ren  Rollen  genftern.  ©in* 
bau  unb  3)eforotion  bet  ©(^loprc^e 
finb  in  prunflofen  2?arodformen  ge» 
raltctt.  ©in  Ölbilb,  Äreujabnarme,  in 
eitTenem  9IoIoforaI)men,  ftammt  aug 
SBiblingen.  3“^  ^firdje  gehören  ein 
filberoergolbeter  5?e(d)  mit  groöiertem 
gotifierenbem  Dniament;  unb  bog  9ie? 
liquiar  beg  Öifd^ofg  3uUug.  ®cffen 
gorm  ift  einfach,  nocT  non  ber  ®otif 
beff immt : fecTgblättriger  gn&,  bünner 
übergroßer  5?nauf,  9hmb= 
ge^äug  mit  SiegelbÖc^Icin.  3nfcrrift:  de  spina  domini  quam  ego  Julius  episcopus  * 
Wirzeburgensis  a.  d.  1858  imposui. 

®raben  unb  ßlninger  beg  ©(^loffeg  finb  an  brei  ©eiten  nod)  2eil  erfenn» 

bor.  9(n  ber  Cftfeite  jiel)t  fid§  ein  ^nrt  ^inob  ing  3Sorbad)tf)nI.  9(n  feinem  oberen 
©nbe  beim  ©c^loß  fteßt  ein  Offi^iantenloornraug  mit  gefnffigen  91rlabcn.  Slörblid) 
unterhalb  beg  ©djioffeg  ift  ber  fogen.  9?nu,  bag  I)etrfcßnftli(^e  Stornraug,  mit  einer 
Sangfeite  an  bic  ©tobtmaucr  angelernt,  an  bet  97orboftcde  burd)  einen  ^^iirin  ocr* 
teibigt,  bcr  nur  oom  93au  aug  sugänglic^  ift.  9Wit  feinen  SJanfomien  entfpridTt  er  ben 
2)7auertürmen  ber  ©tabtbefeftignng.  2:'ie  Snnfabrt  beg  Saug  ift  mobern,  bag  barüber 
eingeferte  SSoppen  alt. 

®ag  JKatbaug  ift  ein  nialerifi^er  Heiner  fRicgelbau  mit  ©rfer  an  ber  ©de 
unb  einem  Iiöljerncn  Saubengang.  9(uf  einem  ©tein  mit  bem  5)oppc(mappen  bcr 
Ortgrerrfd)aft  ffcf)t  1525;  an  einem  Salfen  bcr  Snubc  1543.  3m  fHatgfaol  Rängen 
SBappenfdiilbcr  bcr  9tatgrerren  non  1740  big  1816. 

Sorijanben  ift  aiidj  no^  ein  alteg  ©tobtfiegcl  unb  ein  boppciter  9J?ün5ftcmpe(. 


'J2iebnftctten.  gricb^oftapetlc.  ISeftfanobe. 


Oberfteinac^  mit  Miltenberg. 


309 


?(m  ®aft^au§  jum  Odilen,  bem  früheren  ^erren^aug.  befiiibet  fit^  bag  SBo^r^ 
jcic^cn  üon  iJJiebcrftetten,  bic  ftelnerne  ^olbfigur  elne8  9J?anneg,  befonnt  al^  ber 
halbe  9J?Qun.  eiitfpricht  ber  ^rägerfigur  am  Äir^enturm.  ©üblich  uor  ber  ©tabt, 
100  bet  ©chlohbcrg  hö^‘^  ou  bie  ®orbach  h^J^^'^lritt,  ift  au§  bem  ^^Ifen  bag  6rb* 
gef(^o&  einer  'fiJohnuiig  hcrnu?gebro(^en  fomt  einer  geiounbcnen  S^reppe. 

3m  SBeiler  ©ichcrtghQ*'fcit  (©ighartgü.)  ftehl  9(nhöhe,  bie  rüdl* 

loärt^  burdh  einen  ®rnben  abgefdhnitten  ift,  eine  Heine  Slapefle  nnbefnnntni  5itel^;  fie 
ift  fchon  1334  ermähnt  (nach  ©ibel  I, 

©.  131).  ©ic  ift  einfehiffig,  ben  ISh^r 
bilbet  ber  Unterftoef  beS  nieberen  oier* 
erfigen  5iirmg,  ber  in  ber 
©chiffmänbe  bleibt.  2)er  ^nrmchor  hftt 
ein  SRippenfreujgcmblbe  ohne  Jlonfolen, 
gegen  ba^  Sch*ff  nngeglicberten 
©pi^bogen,  gegen  ©üben  unb  Dften  je 
ein  f5f“[ter  mit  9tnnbbogen,  ber  aber 
iDia^mertfütttmg  h‘^t/  uni)  mit  eijerner 
©itterftangc.  ®a§  ©chiff  h^t  mir  gegen 
©üben  ein  oiereefigeg  fjenfter  unb  bie 
fchmiuflofe  Pforte.  ®ic  ^hü)^  ^ntte  gar 
lein  eiferneg  öefchläg,  man  fieht  nod) 
ben  ©teilt,  morin  bie  Söanbfäiile  fich 
brel)te.  ®ie  ©lodenftube  bedt  ein  ©attcl- 
bach  mit  Bicgcln,  Oorn  unb  hinten  ein 
menig  abgemalmt.  ?luf  ber  größeren 
®lode  fteht  in  SWinugfeIfchrift : christof 
glockeiigiesser  zu  nornberg  gos  mich, 
zu  gottes  lob  ehr  und  dank  gehör  ich. 

?luf  ber  Heineren  in  Äapitalbuihftaben; 

172G  gos  mich  in  Gottes  Nahmen 
Johann  Leonhard  Loesch  von  moi’s- 
bach  nacli  Sichertshausen.  3n  ber 
.Slapelle  finb  noch  i)>^^i  -?>ol5figuren  aiig  bem  1(5.  3ahrhunbert,  ©t.  ©hnftoph,  ßogmag 
ober  2)amian,  @eorg;  bur^  Hnftrich  oetborben. 

^ßerfletnacß  mit  JlCten&erg. 

©teinach  ift  ein  altcg  2)orf,  oietteicht  oormalg  Sentgeridhtgftötte.  §lltc  ^^farrei 
St.  ^eter  unb  ^spoul.  3)en  S?ird^enfap  f^enft  1290  n.  ©tetten  mit  3nftini' 

mung  Ärnftg  0.  ^ohenlohc  an  ben  5)eutfd;orben.  ®ic  SHrche  ift  urfprünglidh  gotifdj, 
mit  5lurmchor;  1634  oerbrannt,  1650  enicuert  unb  1757  loieberl)ergeftcttt  unb  ber 
itirdhturm  nengebnut.  ©loden:  3)nci  hon  3oh-  ©rnft  Söfdh  in  ©railgheim  1777. 
©ine  trögt  biefelbe  3nfchrift  mie  bie  britte  !Üangenburgcr  ©lode.  Sie  oierte  oon 
1651  hnt  eine  lateinif^e  3nfd)rift:  Benedicamus  n.  f.  m.  Über  bic  Sejahlung  einer 
©lüde  ift  eine  Cuittung  oon  Äonrob  ©lodengiefter  in  ??üniberg  aug  bem  3ahr  1456 


310  Oberomt  (Serabronii. 

oort)anbcn  (3eit)d^r.  beö  3?erelu§  für  ba^  loürtt.  ^ranfen  X ©.  197).  ^er 
ift  nod^  mnmnucrt. 

?(ttenberg  über  bcm  ®rüm6ad^tf)al  mumitig  gelegen.  Gnang.  Äird^e,  oormalß 
<St.  SDiorien,  1446  erbaut  al3  ^ilialfapcÜe  öon  Drlorf)  (091.  feit  1709 

"ilßfarrfird^c , 1773  erlbcitcrt,  1880  üercinigt  mit  bcr  Pfarrei  ^afefelben.  0?ittcr* 
gefc3^(erf)t  ber  ^üten  ü.  9lüenberg,  in  §qü  eingebürgert,  tno  bcr  i^e^tc  1452  bcigefebt 
mnrb  in  ber  3afobSfird^e.  i5)er  Surgftall  ift  nic^t  nnd^gcmicfen. 

9ütcg  ^farrborf  int  ^?orbacfit()nI.  Um  bic  3)iitte  bcg  9.  3a^rf)unbertg  fc^enft 
3)?arfnjQrt,  ®taf  beg  Jaubergauä,  mit  nnbcren  ®ütem  aU  fein  Gigentum  im  oberen 
©tetten,  „mo  bic  5lirc^c  erbaut  ift,"  an  baä  ^lofter  f^ulba.  S)ie  Ji?ird)e  mar  ocr* 
mutlic^  oon  i^m  gegrünbet.  ®om  Älofter  ^ulba  fic  ben  Xitel  ©t.  ®onifatiu§ 
befommen.  llrfprünglic^  5ur  ©raffc^aft  SD7crgcntI)cim  gehörig,  bann  jur  ^ol)enIo^ifc^en 
Öerrfdiaft  33raunecE  unb  jum  ©d)lofj  ."palbenbcrgflcttcn,  mar  O.  feit  1422  im  Sefi^ 
ber  ©tabt  iWotiienburg,  bie  ^ier  ein  9tmt  unterl)iclt.  97cbcn  bcr  Sirene  I)atte  ein 
9iott)enburgcr  iöürgcr  ©cifricb  feäuptleiu  als  OrtS^err  eine  Stapelte  ber  ^1.  Cttilia 
geftiftet.  Xiefe  mor  1513  jerfallen,  unb  bie  ©emeinbe  betam  einen  ©ammcibrief  511m 
9icubau.  Xcrfelbc  ©eifrieb  ftiftete  1405  eine  3riif)»«effe  jum  SobocuS.  ®aS  Xorf 
mar  mit  9öall  unb  ©raben  unb  einem  ©el)cg  nebft  5mei  X^ortürmen  oertoabrt,  bcr 
Slird^liof  mit  einer  ÜJ^micr  uub  baoor  mit  boppeltcm  2BaIl  unb  ©raben,  beren  ©puren 
beute  nod)  ju  fel)en  finb.  9i()ulicb  mar  (nach  Eingabe  bcr  OberamtSbefebreibung  1847)  bie 
ajiarfung  uml)cgt;  ober  ift  bieS  bie  rotbenburgifdje  Scibeg?  9?adb  bem  iSauerntrieg 
leifteten  bic  Säuern  oon  O.  jmei  Xage  lang  SBiberftanb  gegen  91bam  o.  Xbüngen, 
mufiten  fic^  aber  ergeben,  mcil  fein  Gntfab  fam. 

Xie  öftlicb  Oom  Xorf,  in  bcr  fog.  .^eingrube  gelegene  Surg  mar  ©tammfift 
eines  ritterlicben  ©efcbleditS,  baS  oon  1250  biS  1360  bejeugt  ift.  Xa§  cS  ben 
^reiberren  0.  ©edenborf  gehört  b«be  unb  1441  Oon  ben  ©täbtern  jerftört  morben 
fei,  ift  nid)t  urfunblid)  bemiefen. 

Xie  romantifd)  gelegene  3}Mil)lc  im  Sfeutbal  ift  febon  1301  ermähnt. 

Xie  eoang.  Stirebe  ftammt  nuS  ber  romanifeben  3^1»  ift  ober,  mie  eine  3nfcbrift 
melbet,  1722  ermeitert  morben  unb  auch  fonft  ocrönbert.  Xer  ©b®*^  ift  baS  tonnen* 
gemölbte  ©rbgefeboB  beS  XurmS,  baS  ficb  in  einem  üiunbbogen  gegen  baS  ©ebiff 
öffnet,  ©egen  Often  ein  fleineS  fKunbbogenfeufter.  3m  britten  ©toef  bnt  ber  Xurm 
Xoppelöffnungen  mit  3ü>if‘^J^nfäulcbeu.  XaS  ©ebiff  jeigt  noch  bie  romanifdjen 
^enfterd)en,  an  bcr  9?orbfeite  auch  ein  fpipbogigeS,  unb  jmei  oermauerte  SRunbbogen^ 
Pforten.  91n  ber  ©übofterfe  finb  jmei  Sföpfc  eingemauert,  mobl  romanif^e  Silb^ 
merfc.  §luf  bem  SBcftgiebel  fi^t  ein  l)ö4erner  Xaebreiter  mit  ©ufjlocb  in  ber  91uS* 
labung.  Xaufftein  1578,  ^uji  mit  oier  Ü3ömenpranfen ; SJappenfdbilbe  oon  ^ioben-' 
lobe,  Siotbenburg,  .|>oniberg  (?  3agbborn  auf  Xreiberg)  unb  ein  SKcifter^eicbeu 
(97r.  24).  ©dbönc  fpätgotifdje  ©tatuette  cineS  SifdbofS,  angeblid)  bcS  einftigen  Xitel* 
heiligen  SonifatiuS,  in  SBabrbeit  ©t.  97ifolauS,  an  ben  ©puren  oon  brei  Sfugeln 
fcnntlidb,  bie  ec  auf  einem  Sudbe  trug.  9lbcubmablSfclcb , ©Uber  oergolbet,  mit 
graoierten  biblifdjen  ^iftorienbilbern  im  ©til  ipolbeinS  b.  3.,  2)?arfc.  ©ilbeme  9lbcnb* 


I 


iHeubact  mit  Äleiiianäbac^i  unb  SHeinebüvg.  311 

ma^Ufnnneu  im  9iofotoftl(,  JRotfjcnburgcr  ^Irbeit  Don  1774.  'Jaufberfen, 

beseic^net  1742  LE  Y,  9^^ot^enbnrg.  Slanne  öoii  1668.  ÖJlodEeu:  1)  s.  boni- 

facius  unb  ©uangcliftennamen  in  SOZinuätein,  bie  93ud^ftaben  jum  Jeil  umgcfnüen; 
SReliefbilbc^en.  2)  anno  mccccxvii  ista  campana  fusa  est  in  onore  sancte  inarie 
vi.  in  SKimißfcIit,  ÖUocfen  Xrcnnung^jeici^en,  Sogni“  unb  [14J7j. 

3)  @ünngcli|'tennnmen  in  9D7inu§!cIn. 

'^euöacß  mit  ^fetrtattößacß  un6  '^Icinsßürg. 

2)er  ©emcinbebcjirf  liegt  im  itcuper^itgeUanb,  an  ben  ^anbceguetten. 

Jlieubad)  (ÜReutbud^)  ift  ein  altrotfjenburgif^cg  3)orf.  2)ic  Stirci^e  ©t  SJ^nrien 
ift  feit  1380  uon  ber  3)Zutterfirdje  5U  S3rett^eim  geiöft  qI§  ^farrfirc^e.  «Sc^on  1530 
fam  ^ie^er  ein  ci)angelifd)er  Pfarrer,  öenebitt  907iinäer,  ber  naci^  Örtlidjcr  Überlieferung 
1552  öon  fpanifd^en  Solbaten  erfei^offen  mürbe  (iOiorbfreu^).  5)er  int  'Jnrm  bot 
ein  iHippenfreujgetüblb  mit  leerem  iBappenfcbilb  im  !£djtupftcin.  ©pi^bogenfenfter  mit 
au^gebroebenem  ^üttmerf.  ©pifjbogigcr  breitgelcibter  (Sboreingang.  S)er  fpütgotifebe 
Xurm  bcit  brei  ©efdboffe,  im  oberften  grojfc  ©ebadfenfter,  bereit  '^foften  unb  9J?Qpmertc 
Qu§gcbro(bcn  finb.  S<biff  ift  1589  umgebaut  (^abrjabUnfd^rift  nebft  ben  9?ameu 
ber  5öauberren  über  ber  ©übpforte).  5)ic  'ij^forte  an  ber  ©übfeite  ift  fpi^jbogig.  9ieu* 
gotifeber  9Utarnuffab  non  ^erterieb  in  9tnßbnd).  ?nte  gefdbuppte  ©mporcnftiiden  mie 
in  @ammc§felb.  iTcIcb  unb  ^atene  finb  ait,  ebenfo  ein  Äranfenfcicblein.  ©loden; 
1)  anno  doniini  mccccxxxviii  [1438].  Soangeliftennamen  . ine  fusit  inagister 
iilricus  . ave  inaria  u.  f.  m.  9)7inu§feln  mit  ©loden  olä  ^^rennung^^eicben.  3)a§ 
©ebriftbonb  non  einem  3ittneidranj  unb  einem  3)ogenftie§  eingefaßt.  91m  iöaudj 
oier  9?eliefbilbd)cn , ^Ireujigung,  (jmeirnal)  SOhittergotte^  unb  ein  ^ijJaar  l^ciliger 
(Katharina  unb  DJiann  mit  ^alme).  2)  llmgegoffcn  0011  3.  ©.  Ifl'önig.  3)  3^dii 
3.  ©.  Söfcb  in  ©railgbcint  1759. 

itleinanSbadb,  9BeiIer  an  ber  babrifeben  ©renje:  Äapette  511m  bcil.  9?ifolau§. 
fRomanifdber  ®nu  mit  gotifeben  unb  mobernen  ^^eränberungen.  5)cr  @bn»^  if*  unten 
im  Xumt,  fladjgcbcdt.  Der  ©burbogen  runb,  mit  redjtedigcr  53cibung.  Pforten  unb 
jenftereben  urfprünglicb  im  Shinbbogen  gefd)(offen.  3m  Sebiff 
18.  3abrbunbcrt.  ?lu  ber  ©übpforte  331odfd)loß  unb  alte§  ©eftbläg  unb  innen  ein 
fteinerneS  ©Jeibmnfferbeden  in  gotifd)cr  ^oim.  ^lltormenfa  alt.  Darauf  ein  fpüt* 
gotifeber  fylügelfebrciu  mit  gutgefebuibten  ©totuetten  non  ©t.  9tifoIau^,  ©ebaftian 
unb  einer  jungfräulid)en  ^eiligen  mit  ©ud);  auf  ben  f^lügcln  gemalt  ©t.  lUricb  unb 
©t.  ©arbara;  allc^  1855  renoniert  non  ^erterid).  3n  einer  SSanbniftbe  fteljt  ein 
Heiner  9lltarfcbrein  mit  ©tatuettc  ber  ©cuttergotte^  auf  ber  9J?onbfidjeI ; auf  ben 
(Vlügcln  gemalt:  linB  oben  ©t.  3ofob  b.  91.  unb  ©t.  ©arbora;  rechte  ©t.  3obnnne§ 
©oangelift  unb  ©t.  ©ebaftian.  ©loden:  1)  0 rex  glorie  u.  f.  m.  unb  ©uangelifteit’^ 
namen  in  SJlajudleln,  14.  3obt^b-  l’<^52  öon  61)riftian  ©ictor  |icroIb  in  9Uim== 
berg  gegoffen.  ©in  .^lof  um  bie  Stapelle  mar  ummauert. 

9icin§bürg:  3agbfcblöf5d;en  1730  erbaut  üon  ben  3)?orfgrafen  u.  9ln§bad; 
an  ©teile  einer  mittelalterlicben  9Bofferburg,  jebt  in  bönerlidjem  ^rioatbefib.  3n» 
fd)rif ttafel : 5lonigl.  fjßrcuß,  ©iilbmcifterep.  Maison  de  chasse  appartenante  au 
Roi  de  Prusse.  '‘föappeu  unb  3abt^e^üobl  1730.  Do^  JfiauS  ftebt  auf  einem  lünft* 


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312 


:^afl|tfrcli.  Cberaint  ©ernbronii. 


licken  |)ügel  üon  rcgclnmjjiger  58icre(ffonii,  umgeben  üon  einem  ©raben.  Sie  3unfer 
Don  9?.  (1387)  finb  lüo()I  5(nge^örige  ber  ^amilic  4'>orne(f  ö.  öornberg.  9?qc§  il)nen 
fo^en  bort  Herren  u.  «Selbenccf  unb  u.  SD?en5ingen. 

'^teößacB. 

(SüQiig.  ^farrborf  an  ber  alten  Stoiferftrafte,  mit  luür5burgif(]^cc  ^oUftätte; 
el)cmal§  mit  SSall  unb  ©raben  umgeben  unb  mit  stnei  S^ortürmen  bctoelirt.  ?luf 

SÜiebbac^er  9)?ar!ung  mürbe  baö  Sent> 
gcrid^t  ber  ;£)crr)(^aft  58arten[tein  gehalten. 
Sie  Umrnalluug  einer  ®urg  91.,  ?llt» 
barten  ft  ein  öom  ®oIf  genannt,  liegt 
mcftlid^  üom  Surf  über  bem  ©fcl^bad) 
ätüifd^en  jmei  ©eitenUingen.  97ad)  i^r 
nannte  fid)  ein  ©elbeneder. 

©pöter  mar  bie  ®urg  aU  mür5burgifc^e5 
Sebeu  jmifdjeu  ben  ©elbcnedcrn  unb  ben 
|)orue(fcn  D.  |)oruberg  geteilt.  Sa§  Sorf 
fam  mit  Sarteufteiu  1440  an  §oI)enloljc. 
5lird^lidj  mar  9i.  big  SInfaug  beg  17. 3a^r= 
Ijunbertg  abhängig  üon  ©ttenljaufen,  Ijatte 
aber  einen 

S5on  ber  Äapette  ^um  ^ei(.  ^ilgibiug 
ftel)t  uo^  ber  fpätgotifi^c  Oftturm,  ber 
ben  (St)or  entl)iett.  Sag  ©c^iff  ift  1762 
neu  erbaut  in  9IcbtecIform.  Ser  (Spor  im 
Surm  l)at  ein  9iippeHfreu3gcmbIb  opne 
©d)Iu^ftein  unb  .Slonfolen;  unb  Heine,  un* 
geteilte  9Wafemcrtfenfter.  9((tar«5lru5ifif 
mit  2Raria  unb  3o()anneg,  ^rüfircnaiffance. 
üJaut  einer  Snfe^rift  ift  ber  9lItor  im 
3al;re  1684  augge5icrt  morben,  nadjbem  Uorijer  30  ?al)re  lang  auf  calüinifdjc  SBeife 
ein  Sif^  bageftanben.  ©Ubemergolbeter  Äclc^  »au  1649.  Srei  ©(öden  1780  um* 
gegoffen.  Ser  Äird^^of  ift  uoi^  ummauert. 

am  See  mit  ’^emOery  un6  "^ilitööovf. 

Sag  Sorf  f)cipt  1363  Kode  Seve,  1384  9iutcmaugrob.  Ser  ©ee  ift  17ö7 
troden  gelegt  morben.  Sag  Sorf  tarn  mit  ber  ^err)d)aft  i'obenljaufcn  an  ,^ol)cu* 
lo^c  unb  nad^malg  an  bie  öurggraffdjaft  9?iirnbcrg.  1449  mürbe  bag  Sorf  oon 
ben  9iotbenburgeru  uicbergebrannt.  Sie  ftirc^c  jum  ^cil.  SJiartiu  ift  mo^l  uralt; 
1363  ift  bie  erfte  urHuiblidje  ©rmöbnuug  berfelbcn  alg  ff^farrlirdjc.  Sag  ©eböube 
jeigt  ©puren  romanifdjer  löauart  am  Sriumppbogen  oor  bem  flad)gcbedten  Sumu^or 
unb  am  Dftfenfter  begfelben,  aud)  an  einigen  ©efimfen.  ©otifcb  ift  bag  SBeftportol. 

SBanbgemiilbc  mürben  1895  entbedt,  aber  nid)t  aufgebedt.  ©in  Saufftein  aug 
ber  3eit  um  1600  ftebt  in  ber  ©afriftei.  ©r  ift  bemolt  unb  bejeid)net  mit  H W 


SUebbac^.  Soana.  '^Sforrtirebr. 


5Rot^  am  Sec  mit  Scmberg  unb  ÜJJuSborf. 


:U3 


unb  einer  9)iarfc  (5Rr.  25).  (iJlocfcn; 

1)  osanna  heiss  ich  . in  s.  martiu  er 
leut  ich  . bernhart  lachamann  gos 
mich  . 1 i)09.  2)  ave  maria  n.  ).  tu.  anno 
domini  raccccxxxv  [1435]  magister  uhi- 
cus  me  fusit.  <Sd)riftbnnb  mit  3*»nen* 
tranj  unb  iBugenfricÄ.  ®on  ber  ilirc^^of« 
mancr  [te^cn  Übcrre[tc. 

©cim  SBeilcr  ©emberg  ftc^t  bic 
iHiiinc  ber  ©eben bürg,  feilte  mir  noc^ 
ein  Stnmbf  Uom  ©ergfricb,  mit  ©ncfel« 
qnabern  uerlleibet,  nnf  einem  $ügel,  nn 
beffen  ber  ©lanbai^  in  bie  ©rettad) 
miinbet.  9tnf  ber  ©urg  fn^en  im  12.  3obr* 
bnnbert  (Sbclf)erren , bie  [id)  na^  i^r 
nannten,  ein  Herren  o.  Söeinö* 

berg.  ©ofjert  (©.  ©ierteija^rg^.  1882) 

()at  luat)rfc^ein(id)  gemnd^t,  bn^  ©.,  nr» 
ipriinglic^  jur  ^err^nft  SRot^enburg  ge- 
hörig,  uon  5?önig  Slonrob  um  1140  5ur 

Sntf^öbigung  für  ?Infhrüd)c  auf  ©kin^berg  an  biefc  Herren  fam.  ©Jolfrnm  o.  ©. 
ftiftet  um  1157  ba^  Sliufter  3(^ünt^al.  ^ie  fpätcren  ^lerren  0.  ©.,  ju  benen  ber 
beridimte  üuholb,  ©ifdjof  uon  ©amberg  gehört,  finb  9?eid^Sbienftmannen,  uon  ber 

©nget^burg  bei  9?otf)enburg  au§» 


äioijrtUTm  bei  9iot^  a.  «ec  (SBaetturm  brr  9iot{)cn6urt)eT 
V-'onbioeljr:  ju  S. 


gegangen. 

2)ie  gefte  ©.  taufte  1380  ber 
©nrggraf  u.  9?iirnberg.  1534  mürbe 
fie  an  einen  ©auern  oerfauft.  (3S. 
©ierteljnhr^t).  V,  302;  VI,  158.) 
^a^  ©mt  ©.  mürbe  uerlegt  nac^ 
Sßiefenbadj. 

2)er  ©Jeder  SWuäborf  ^at 
eine  fteine  Slapefle  511m  heil.  SKic^aet, 
bie  1478  ^Uial  uon  Sc^malfelben, 
nrfprnngtidj  aber,  mie  jetjt  mieber, 
uon  9?ott)  am  ©ee;  angeblich  früher 
'I9aüfa^rtät)eiligtnm.  ?(uä  ber  Äirc^- 
tueih  berfelben  ift  ber  grofje  2)?n^* 
miefenmarft  eriuai^fen.  Ter  ©au 
ift  gotifei^,  fet)r  entftellt.  (St)or  im 
Xnrm,  fireujgemülbe  mit  uieredigen 
9iiphen,  (Stjorbogen  fpiti.  Tie  goti» 
fd)en  Pforten  finb  ueminuert;  bie 
^enfter  ueränbert. 


314 


'^agftfreiS.  Cberamt  ©crabronn. 


'^uppertö^cfm  mit  ^cofefö. 

9i\  ^farrborf,  mit  ftottlid^en  ©aucni^Qu)cm , öomalä  jut  iöurg  S.  gehörig. 
Xic  eoang.  Äirc^e,  DormalS  ^farrfird^e  jum  ^eil.  9Kartin,  ift  gotifdj,  ober  1609 
crlücilevt  unb  cntftettt,  bcjonberS  bur^  einen  §luffa^  in  Sfiiegelmctl ; 1878  renoviert. 
35er  flac^gebecfte  S^or  ift  im  3;urm  angelegt.  ®in  ©anbtabcrnafel  ift  jerftört.  ©ne 
f^öngefd^ni^te  35^ür  jur  ©afriftei,  mit  bem  IReic^^obler,  ift  ni(^t  me|r  nor^onben. 
Über  bem  füblidben  ©(^iffportol  fte^t  bie  Sa^re^jn^l  1624  unb  G.  K.  V.  L.  — 
J.  G.  M.  P.  R.  Über  ber  fitblid^en  S^orpforte  bie  3®^^  1G19*  5ln^en  fte^en  @rab» 

fteine  üon  Pfarrern  ou^  ben 
Sauren  1681,  1746,  1793 
(Obeli^f  mit  9ieliefbilbni3), 
1795.  ®Ioden:  1)  non 
1456,  Suongeliftennomen. 

2)  1743  gegoffen  uon  3o(). 
@rnft  Söfc^ , Sroilä^eim. 

3)  Snfe^rift  unlegbar. 
SeofeU,  SBeiler  mit 

Slurgrnine,  über  bem  linlen 
J^nl^ong  ber  3ngft,  bie  bicr 
einfam  jloifc^en  SBoIbbergen 
^inflie&t.  ®ie  9luine  ift 
Sigentum  beg 
l).  ^obenlo^e»  Songenburg. 

3)ie  Surg  Sciuenfelö 
war  ber  ®?ittelpuntt  eineg 
onfe^nlidjen  ©ebietg,  bog 
3ur  ^crrfc^nft  glügelou  ge= 
^ört  l)otte,  bann  jum  35eil 
an  ^o^cnlobe  tarn.  3)ic  Surg  erfd^eint  1303  o(g  SSür^burger  Se^en  im  58efifj  eineg 
9iitterg  u.  ^^eiltingen,  mig  bem  ©efdjled^t  ber  Sleic^gbienftmnnncn  üon  9iotbcnburg. 
1333  mar  Ulrid^  ü.  SSirtenberg  ^fnnbinbaber  berfelben.  3)ag  ^fnnb  verfiel;  5©irten* 
berg  uertauftc  1409  bie  ®urg  fnmt  3ubebör  an  bie  .^erren  D.  ®eHberg  unb  üer3ic^tete 
1468  auf  fein  28ieberlöfunggred^t  um  7500  fl.  unb  37acblaft  rüdftnnbiger  ®augelber, 
befam  aber  bie  Sebengberrlid)leit  äugeftanben.  3n  ber  Urfunbe  ift  ber  ©d^Iofeberg 
abgegrenjt,  „fo  meit  ber  alte  öufjere  ®raben  uor  bem  äußeren  ü8orl)of  begriffen  l)at". 
feilte  ift  nur  ein  einziger  ©rabeit  311  fe^en.  1515  mürbe  bie  ®urg  megen  Öanb> 
friebengbrnd)g  eineg  Snfoffen  non  bem  branbenburgifd^ni  ®ogt  3U  (Srailgbeim  unb 
non  l)ällifd;er  SKannfd^aft  belagert.  (Sie  erlitt  ober  feinen  (Sdjoben,  meil  bie  ®elngerten 
brühten,  fouft  merbe  ber  ©efangene,  ben  jene  befreien  moUten,  „fürg  Sod^  geljenft". 

37ndj  bem  ?lugftcrben  ber  Hellberger  (1592)  uerliel)  3Birtenberg  bie  Hurg  an 
.^obcnlobe.  35ag  S5orf  mürbe  1634  non  ben  Slaiferlidjen  nicbergebronnt.  3n  bie 
Hurg  fd^lug  1707  ber  Hliß.  <Sie  mar  im  19.  So^rbunbert  liiert  meljr  bemobnt  unb 
mürbe  1864  leiber  abgebedt  unb  beg  Ginbnug  beraubt,  angeblich  megen  ber  f^cuerg» 


9ur0  lieofelS.  SaQCpfan. 


DiuppertS^ofeit  mit  Seofels. 


315 


gefaxt,  ©eitler  ift  fie  im  SSerfatt,  bem  erft  1898  burd^  ?tuffii^nmg  eine«  ©trebe« 
Pfeiler^  ju  toc^ren  üerfuc^t  morben  ift.  ©lüdtic^crhjcifc  ^ot  oor  bem  §lbbnid^  ein  Sieb» 
f)aber,  fjortenbod^,  Slufna^mcn  gemod^t,  mcld^c  ben  3uftanb,  ben  bic  ®urg  feit  Sluägang 
be«&  SWittclaltcrg  ^attc,  big  in«  einjelne  erfemicn  loffen.  ('5tufbetoa^rt  im  fürftl.  ?lr^iü 
311  Sangenburg.  ®ergl.  bie  ©ninbriffe  bei  (Sb^arbt,  S)cutfdje  Surgen,  ^eft  2.)  S)ic 
formierten  ©teine  finb  jum  Seil  noc^  Äiri^berg  gefd^afft  toorben,  bag  .^oljttjcrt 


9urg  Srofcit.  (Hrunbrig- 


— gefd^nibte  Unterjüge  mit  ^Boppeu  — nad§  SZeuenftein.  Ser  ©ergfrieb  mar  fd^on 
oor  1864  abgetragen  toorben.  Sic  3tbbilbungcn  ber  ©urg  in  ^erolbg  ß^ronil  oon 
^att  ^aben  feinen  28ert. 

Sic  ©urg  ift  erbaut  auf  einer  obfallenben  ©crg5unge,  tocld^e  cinerfeitg  in  bag 
3agftt^af,  anbrerfeitg  in  eine  bort  einmünbenbe  i^Iingc  ftcil  abfäflt.  Surd^  einen 
getoaltigen  .^alggraben  oon  ungefähr  13  m Siefe  unb  ©reite  toirb  oon  ber  ^oc^» 
fläche  ein  Sreicef  obgefc^nitten,  bag  ringgum  oon  einer  2J?ouer  eingefaßt  toar.  ©ine 
©teinbrüde  fü^rt  am  nörblid^en  @nbe  beg  ©rabeng  über  biefen  jum  S^orjtoingcr, 


316 


^agftfreii?.  Oberamt  ©crabronn. 


bcr  fcitlid^  an  bic  ipoi^burg  angelernt  ift.  2)!e  öurg  fdbft  ergebt  fic^  unmittelbar 
hinter  bem  ©raben  auf  einer  ^Jerroffe,  bereit  ringSumlaufenbe  ^uttermaucr,  ungefähr 
8 m i)od),  ben  3'®‘nger  bilbet.  S)ie  ^erraffe  ^ot  bie  ©runbform  cineS  25reiedE#, 
beffen  ©ntnblinie  bem  ©raben  entlang  ge^t.  ©ie  löfet  bie  ©pi^c  beg  äußeren  3)reie(!« 
frei.  2)ort  braunen  ftanb  nöd^  bcr  örtlichen  Ubcrlicferung  bic  ©urgfapelle;  an  i^rcr 
©teße  fegt  ein  g-örfterboug,  @ine  9)tantclmauer,  urfprünglic^  mobt  12,  je|t  bi« 
10  m ^oc|,  über  bem  inneren  ^)of.  ber  mit  ©ebutt  gefüllt  ift,  umf ^liefet  in  unregel» 
mäßigem  ^'ünfctf  ben  ®urgbof,  in  bem  bcr  ®ergfrieb  unb  bie  SBo^nbäufer  ftonben. 
S)er  üKantcl  lief  an  bcr  Oftfeitc  parallel  jum  ©roben.  $ier  unb  an  ber  ©übfeite 
mar  ber  3'®*»i9cr  nur  ein  fd^maler  Umgang,  ©rciter  mar  er  on  ber  9?orbfeite,  mo 


Surg  CcofcU.  Schnitt  von  £ft  iiad)  SBcfl. 

Surgtn. 


er  ben  ^b^rbof  «nb  ben  IButgmeg  beberrfebte  nnb  einen  geräumigeren  SBor^of  bilbete 
er  an  ber  SSeftfeite  nor  bem  inneren  Surgtbor,  ?ln  bcr  ©übmeftectc  mar  er  — erft 
feit  §luggang  bed  SKittelalterS  — gefperrt  bureb  einen  Ueinen  b^I^J^unben  2^urm. 
2)er  ©ergfricb  ftanb  an  ber  Dftfeite  be§  inneren  ®urgbof^  frei  hinter  bem  SO^antel 
unb  bem  ©raben.  3)ic  ^Burgmauern  finb  öcrfleibet  mit  ®udfclguabern  auS  bolomitifd^em 
SKuftf;cllalf,  ber  nielleicbt  im  ©raben  fclbft  gebroci^en  mürbe.  S)ic  jüngeren  ^Bauteile 
befteben  auä  Äcuperfanbftein.  3m  cinjelncn  ift  non  ben  SBebranlogen  befonberg 
intereffant  ber  5l)or5minger.  9Jtan  betritt  il|n  uon  ber  ©rüde  burd^  ein  runbbogigee 
5;i)or.  ®on  ^ier  flirrt  ein  2öeg  ^olblinlö  ftcil  aufmärtö  in  ben  öurg^minger  burd^ 
ein  jmeiteg  $l)or;  ein  anbercr  gerabeauS  abmärtö  jur  Äapclle  glcid^fatl^  burc^  ein 
3!l)or,  beffen  Sogen  nbgebrod^en  ift:  man  fie^t  aber  nod|  bie  ?lngelfteine  au^en  an 
ber  ©infaffung.  ®aS  runbbogige  3T^or  juin  Siirg^minger,  ba§  jmeite  om  Surgmeg, 
jeigt  am  ©c^lufeftein  bie  3a§rcSjabl  1481  unb  baruntcr  no^  einmal  LXXXI.  S)ic 
©c^iegfd^arten  im  2:t)or^of  ^aben  bie  f^onn  Keiner  quabratifc^cr  genftcr.  3>ie  ©d^arten 


9tuppertdl^ofeu  mit  Seofel^. 


317 


bcr  3ttJit^9crmauer,  oon  benen  bec  Sor^of  beftrid^en  iourbe,  finb  getormt  tute  ©(^lüffcl* 
lö^cr,  Qu^  fic  jünger  al3  bie  SJingmaucr.  S)Qg  ^)or  jum  inneren  önrg^of  ift 
aufeen  im  ©pi^bogen,  innen  im  @ti(^6ogen  übermötbt.  SD?an  fic^t  noc^  bie  fiötl^cr, 
melc^e  jum  58errammeln  be^  51)or8  bienten,  unb  einen  ^Ingeljtein  linfg  oben  an  ber 
^lußenmnnb.  ®en  befonberen  3tcij  biefer  ®urg  mo^en  bie  Überrefte  bcr  ©o^nbauten 
auS,  roel^e  mit  i^rem  ©emife^  fpötromanije^er  unb  gotifc^er  formen  auj  bie  erftc 
^nlfte  beö  13.  Sa^r^nnbertS  meifen ; Ö^ntic^  toie  bie  Überrefte  ber  önrg  5hmit^eim. 
^n  ber  SfJorbfeite  bc8  2)7antel8  ftcljen  noc^  bie  UmfaffunggmQiiern  eineiS  ^ola«,  bcr 
bie  S^Zorboftede  beg  S3urgl)ofc8  einnn^m.  6in  jmeiter  mar  an  bie  ©nbmeftfeite  ber 
Siingmauer  angebaut.  ®ic  ©eftfeite  bc§ 
iönrgpofd  beim  5;^or  unb  bie  ©üboftede 
neben  bem  iöergfricb  maren  frei.  ®ie 
UrnfaffungSmönbe  bet  ©o^nbauten  maren 
ftumpf  an  bie  9Zingmaucr  angeftoBen,  biefe 
fclbft  ift  üon  f^enfter*,  2:i)ür=  unb  Grlcr- 
Öffnungen  burc^brod)cn,  unb  5mar  ficl)t  man 
^mifc^cn  ben  urfpriinglidjen,  im  Über» 
gangäftil  beforierten  ^enftem  unb  Pforten 
foic^e  aud  ^oc^gotif(^er  ober  fpätgotifd^er 
^criobe,  oben  fol^e  aug  ber  9Zenaiffancc* 
jeit  unb  gan^  unten  'Sc^iefef^orten , bie 
glei(^fatt§  au§  fpätcrer  ftammen. 

9J?an  fic^t  ba  unb  bort  Sragfteine  mit 
93obenp(atten  oon  ©rfern,  bie  nac^träglid) 
angebaut  maren.  2)ic  ^enfter,  mcift  jn 
jmeien  gcfoppcit,  liegen  in  inneren  9?ifc^en. 

5)ie  5ur  urfprünglid^en  Einlage  gef)örigen 
finb  im  ©pipbogen  mit  SZafeii  ober  im 
Äleeblattbogen  gefd)loffen;  bie  3>yM'ijcn» 
fauleren  jierlic^  audgebilbet  mit  a^t» 
edigem  ©d^aft,  attifeper  93afiS  luib  maurc^fem  Kapitell;  bie  Planten  an  einem  unb 
bem  anbern  im  2)iamantfcpnitt  gclcrbt ; ber  oberhalb  ber  ©äute  burd^broepen 

mit  gotifc^em  SWapmert.  3im  erften  ©tod  bc^  nörblic^cn  ?|?alag  finb  ©puren  eincö 
Ätnmin^  unb  ein  mol)lcrhaltcncr  ?lbort,  ber  ald  (Srfer  gegen  ben  ©rnben  pinaug 
gebaut  ift;  ber  3“9‘^”9  ifl  ber  ©eitenmauer  auSgefpart.  ^ier  mar,  mie  eg  fdheint, 

ein  ©aol,  beffen  2)edc  oon  einem  greipfeilcr  unterftüpt  mar.  3m  ämciten  ©tod 
mar  bie  Stiii^e  unb  burd^  einen  fd)mnlen  Dprn  oon  iljr  getrennt  eine  ©tubc.  5)cr 
üiertc  ©tod  mar  in  fRicgelmcrf  aufgefept.  .^ier  mar  nac^  gortenbad^g  ?lufjcichnungcn 
bie  ^faffenftubc.  3m  fübtoeftlicpen  Gdjimmer  beg  jmeiten  ©todg  maren  ©anb* 
malereien  ju  fepen  unb  bie  3al)reg5ol)l  1537.  Unten  finb  jmei  grofjc  unb  ein  Heiner 
Äeller,  teilg  mit  'Sonnen»,  teilg  mit  f^ladjgcmölben.  5ln  ber  ©eftfeite  beg  öofeg 
fpannen  fiep  jmei  9J?auerbögcn  auf  einfad)em  3tt>if<^cnpfciler  quer  perüber.  ©ic  ftammen 
ang  fpöterer  3cit;  pier  mar  eine  Sporpalle  eingebaut  unb  barüber  eine  flcinc  ©op» 
nung.  — ©teinmepjei^en  feplen;  einige  3in»mermanngjeicpcn  pat  ^ortenbad)  notiert. 


318 


Sflflftlrci?.  Oberomt  ©crobroim. 


■ > .1  I ■ |l  - 

8ur(|  SeofcIS.  StnftetöfTnungm  Dom  $ala». 


9Im  (Jnbe  bcg  2)orf§  ö.,  9hiVl)crt8I;ofeu  ju,  ftnnb  eine  Äa peile,  bie  nm  2;^iirfturj 
bie  3nlir§,pil)t  1502  ieigte  imb  1620  in  ein  ©o^n^auä  nerwanbelt  tnurbe. 


Sc^malfelben. 


319 


^c^maCfcCöen  (1033). 

.^otte  CrtSobel  (1328),  beffeu  aber  nid^t  mcbr  nadbjuwdfcn  ift.  2)ic 
^forrlir^e,  oormalä  <St.  Sourentiug  betitelt,  tnor  urfl)riin9lid^  ^ilial  öott  31ot^ 
am  @ce,  bcm  ©tift  9?eumöni’tcr  ju  fBürjburg  eiimcrlcibt  ©ine  Stoblanci,  1453  non 
bcr  ©cmeinbe  geftiftet,  beftanb  neben  ber  ^farrftette  biä  1815. 


£(^ro36rrg.  Stabt,  Sc^Iob  unb  Sur«  ttaerptan. 


®ie  euangelii^c  Stirdb^  »f*  romnnifcf)er  Sönu  mit  gotifd^*^”  flnberungen,  1855 
in  5treu5e§form  erweitert.  Sturmc^or  tonncngembtbt  mit  ninbem  breitgeleibtem  IJriumb^ 
bogen  auf  Stämpfernmfen ; barin  ein  fd)male^  romani)^c§  unb  ein  ©pi^bogenfenfter 
mit  einfachem  SRafimerf.  2?er  lJurm  5eigt  oben  gefoppelte  ©c^aflfenfter,  an  ben 
3luifd^enfäulc|en  SSiirfelfnäufe.  3)ie  ©alriftei  I)at  ein  frübgotifd)e§  9iippenfreuä» 
gclDölbe  auf  Äonfolen;  nm  ©c^luftftein  ein  ©briftusfopf.  ?lm  ©c^iff  ift  no^  ein 
gotif^e§  genfterdjen  crbalten.  ^ladbe  .^oljbede.  äÜnnbtabcrnafel,  einfadb  fpötgotifeb, 
mit  jmei  bübfeben  ©ittertbüreben.  ?(n  ber  ©atrifteitbüre  fdböne^  gotifebe^  Slcfdblög  mit 
Sieben  unb  ^Iraubcn.  3'»ci  fpätgotifdje  .^oläbilbcr,  bnlbuennobert,  ©b’^f*»^ 


320 


Saoftfrei?-  Cberamt  ©ernbroim. 


93ruft6ilb  mit  Dicrccfiger  ^ö()Iiing.  (iJlodcn:  1)  osanna  heiss  ich,  in  unser  frawen 
er  leut  ich,  bemhart  lachainann  gos  mich.  MCCCCLXXXV  [1485].  2)  ihesus 
nazarenus  rex  judaeorum  . bemhart  lachamann  gos  mich.  1505. 

$cßro36crg  mit  ^raiCss^aufen  itnö  ^veu^feCÖ. 

©d^r.,  baä  2)ürf,  ^icß  friif)cr  DOcrI)ait)en.  ©d^rol^bcrg  mar  bcr  9?amc  ber 
'.8urg,  bic  norbmcftlic^  uom  !Dorf  auf  bcr  lag,  bie  S^aifcrflraße  unb  bcn  ©n- 
gang  bcr  ißorbac^  bcberrfc^cnb.  ©ic  gehörte  bem  fRcic^.  (£§  uauutc  fic^  und)  il)r 


3c^(o6  SdjxoihtxQ  uon  Siorbivrfttn. 


ein  ©cfd^tec^t,  bn^  ftaminuermanbt  mit  bem  n.  9?eiienftein,  gern  bcn  Vornamen  ©c^rot, 
im  ’föappcn  aber  eine  ©c^afid)ere  fiU)rtc  (1262—1521).  ©eit  9Kitte  14.  3abr» 
t)unbevt§  teilte  c§  fid).  in  bic  33urg  mit  einem  'Jieic^gininiftcrialen  ü.  Sioten» 

bürg  unb  feit  bem  15.  Sa^rbunbert  mit  beffen  (£rben,  ben  Herren  t».  SBcrlidjingcn. 
®urgfricben0Uerträgc  oon  1424  unb  1495  mit  ®cftimmungen  über  bie  9(rmicrinig 
ber  ®urg  f.  "iEßürtt.  3abrbiid)er  1833,  2 ©.  303.  305.  2)ic  fcbrojbcrgifcbc  $alftc 
fam  1521  burd)  ftauf  an  bie  '?lbct^beimer.  ©pütcr,  1558,  ermarb  .^obcnlobc  biefe 
unb  1609  bie  anbere  f»ölfte.  1634—48  mar  biefelbc  bem  beutfeben  Crbcn  sugeteilt. 
2)ic  alte  ©dbrotSbnrg  mürbe  1441  im  ©täbtefrieg  öon  ben  9iotbenburgcrn  jerftört. 
iyon  ipr  ift  nur  ein  qnabratifdjer  58iirftcl  uon  ftattlidbcm  Umfang  mit  ©raben  unb 
auögemaucrtem  33runnen)d)acbt  im  ©raben  nodj  5U  [eben.  S)a^  neue  ©djlofj  mürbe 
noch  im  15.  !Jnbrbunbert  biebt  beim  2)orf  angelegt.  1625  mürbe  eei  miebcrbergcftctlt 
unb  ermcitert.  3m  17.  unb  18.  3abrb»nbert  refibierten  hier  ^eitmcilig  bobcnlobif^c 
©rufen,  ©eorg  Jriebrid),  Äraft  3)?agnu^  (f  1670)  unb  Submig  9Koril^ 


Digltlzeü  üy  GoogleJ 


Sc^roiberg  mit  ihailS^au{eit  unb  j{reii|felb. 


321 


(t  1785).  35er  55orfetter  toar  mit  3aun  unb  ©rnben  eingefriebigt  unb  mit  brci 
^bortiirmcn,  mcl(^e  1858  abgebrochen  tourben,  oertoahrt.  3)ie  fivi^li^en  58erhältniffe 
im  äliittelalter  finb  nicht  aufgehellt.  Sine  5?npeHe,  bie  öom  51f(oflcr  Jfrenjfelb  her* 
rühren  jottte,  ober  innerhalb  Stter^  flonb,  ift  1825  abgebrochen  toorben.  35ic  JTJe» 
formotion  hat  hier  1524  an« 
gefangen. 

Die  eoang.  Äir^e  ift 
1614  erbaut  in  gotifierenbem 
Stil.  Die  Sahr^^ahl  fteht 
über  bem  SBeftbortal,  babei  bie 
Söappen  bc«  (Grafen  ®eorg 
f^riebrich  U.  |>ohcnlohe  unb 
feiner  Oemahlin  (Soo  unb  ein 
SBert^eichen  (9Jr.  26);  ferner 
über  bem  fRorbportal  beS 
Schiffe  unb  über  bem  iiörb« 
liehen  Seitenfenfter  beg  Durm^ 

^orö.  Der  Dumi  ftammt  oon 
einem  früheren  5^rchenbau. 

Die  Schaüfenfter  hfi^ien  im 
Sogen  3)ia6n)crf  beg  1 7. 3ahr- 
hunbertä;  baju  hat  ber  Durm 
ein  ituppelbach-  Die  portale 
finb  fpi^bogig,  mit  Stab* 
uerfdhneibungen  an  ber  Sin« 
faffung.  Über  ben  portalen 
fipen  Ueine  ruube  ^enfter  mit 
5heujpfoften.  Die  großen 
^enfler  finb  fpi^bogig,  un« 
geteilt.  Über  Smporenhöhe 
finb  njieber  JKunbfenfter.  ^el« 
berberfe  in  Sturf.  Smpore  an 
brei  Seiten.  Da§  SJeloöIb 
beg  Durmchon?  h^l  51reu5» 
rippen  auf  .Sirogfteinen.  Der 
?Utar  l)flt  ri«rn  9luffap  mit 
jtoei  glügeln  unb  gemalten 
Darfteaungeu  be3  §lbenb--  ®<^ainbfl,^.  mxxtixdit. 

mahl^,  ber  Daufe  Shrifti  uub 

ber  ffreu5igung  uub  Stoppen  oon  (^eorg  ^riebrich  D.  Jpoheulohe  unb  feiner  ÖJemahlin. 
3n  ber  Snfriftei  hangen  sroci  Silbniffe  auf  §olj  in  h^bfehen  Saroefrahmen. 
Drümmer  ber  alten  Sienniffancefanjel,  welche  über  bem  9lltor  ftanb,  mit  gefchniptem 
SilbWcrl,  liegen  auf  ber  Dachbühne.  3™ri  filberoergolbete  Äeldhe  trogen  bie 
SahreSjohl  1772  unb  bie  5luffchrift  am  guß:  Sin  Stelch  beä  Sebent  unb  beg  Dobe^. 

$aulue,  SentmSIer  oue  SBürttemberg.  OaBfUrdt.  21 


322 


3aflftlrcid.  C'bcraiiit  ©erobronn. 


©locfcn:  1)  osanna  heiss  ich,  in  unser  fraven  er  leut  ich,  bemhart  lachaniann 
gos  mich.  1507.  2)  1687  unter  ©raf  @corg  griebrid)  gegoffcn  non  3.  SuIIien. 
1852  unigegoffcn  Don  5?önig  in  Snngenburg.  3)  Unter  ^einri(^  unb  ^cinric^ 

^uguft  (yebrübern  ju  ^oI)cnlo^e  1774  gegoffcn  öon  3ol).  ©nglert  in  Sngel» 

fingen,  ©ruft.  @rabbenf<= 
mälerinberÄird^c:  1)  ^anö 
ü.  Serlic^ingen,  f 1553. 
SSaubgrabftein  non  ©nnb* 
ftein,  mit  iRcliefbilb  bcr  nor 
bem  ft'rnjifif  fniccnben 
milie.  ?[m  Siobmcngc^äud 
bie  SBopijen.  2)  SWorgorete 
ü.  t 1525,  ©onbftein* 
©rabplatte  mit  SUbniSfigur 
in  glacbrelief,  üon  üorn,  auf 
einem  Öömen  fte^cnb.  4 2öap» 
peil.  3)  ©raf  Sfiriftian  öub* 
mig  t».  ^o^nlo^e,  f 1758. 
ilnifftein  mit  SJergoIbung. 
3c^rifttofe(n  umrahmt  bon 
Siocaittera^men  mit  Xro* 
p^äcn.  4)  Urfula  b.  öerti* 
Clingen,  f 1555.  ©teifeä 
Jlnd^reliefbilbni?  bon  born; 
4 SBappcn.  5)  Srnfrit  b.  ®., 
t 1546.  6)  Hgot^c  b. 

gebetene  b.  ^b^Uierg,  f 1517. 
i^In^e  '4)Ubni«figur  bon  born, 
in  ilionnentrQcf|t,  fRofentrnnj 
in  |)Qnben.  91uf  bem 
bei  ber  Slird^c  ftanb  cl)emalö 
eine  Qltel)rluürbige  2inbe,  un« 
tcr  ber  bie  ©emeinbe  fid§  ju 
berfammcln  pflegte.  2)ie  bo^e 
Äird^^ofmauer  lourbe  1781 
abgebrochen.  T)a^©chlüfi,  ie^t 
Sc^ainboeft.  «ttar.  ©igeiltum  beä  hon 

^ohenIol)e  <=  Oh^ingen , um* 

fchfiefd  in  unregelniöfiigcm  Momplei'  einen  J^of,  bcr  noch  hhUcii  gegen  ben  ©orten  offen 
ift.  Sä  ift  umgeben  bon  einem  breiten  ©roben,  bcr  auf  sluci  Seiten  gefüttert  ift  unb 
ehemalä  unter  'löaffer  ftanb.  3'hei  Steinbriiden  führen  bon  ber  2öeft)eite  unb  bon  ber 
Siib)eitc  511  ben  bem  Scftportal  ftehen  bie  ilJamen  unb  26appen  bon 

©raf  ©corg  ^rirbrich  unb  Sba  b.  21'atlftein.  SSon  ihnen  ift  ber  2BcftfIiigcI  erbaut  mit 
bem  JKunbturm  an  ber  Siorbloeftcde.  Uber  bem  Sübportal  fteht  1551  (?)  unb  bnä 


Sc^roiberg  mit  jhaitd^aufen  unb  Areu}felb 


323 


■¥ 

I 

» 


(fngrl^aibt^auftn.  fiapelle. 


■^(ttinn^hjappen  bc8  ®rafen  Üublüig  ßafimir.  3w  i>cnt  ©d^lofebau  be^  16.  5a^r* 
I)imbert3,  bcr  bic  ©übfeitc  cinnimmt  unb  einen  Ueiuen  3nnen^o|  umfd^lie^t,  getjören 
ber  Serlic^ingenic^e  unb  bet  fogennnnte  ^cmpelbau.  Sn  einer  föde  be^  Hinteren 
.^ofe^  fte^t  ein  ^reppenturm,  ber  mit  malcrifd^en  Umrifien  ba?  ®anje  überragt. 


324 


^agflfrei^.  Cbetamt  ©evabrcmn. 


2)cr  Oftflügcl,  ber  fog.  Sßeuc  ©au,  ftnmmt  au§  bcm  jtuciten  ©iertcl  beS  18.  Sa^r» 
^unbcrtg.  3m  3nncrn  be§  @df)Ioffe§  finb  bernerfensmert  eine  cid^ene  ^rc^pe  aud' 
beni  17.  3a^r^unbert,  ein  Dfen  uon  ©u^eifcn  mit  biblifd^cn  3)ar[tcUun9cn  unb  ber 
3a^reäa^t  1577  unb  tpncrncm  ^lufja^  mit  ^irfürftenbilbem  aud  ber  ©nrorf^eit; 
unb  eine  ©alerie  Don  ötbilbern,  nngeHic^  Dffisicre  eine^  fd)tt)ebifc^en  9?cgiment^. 
®cr  ehemalige  ^Rennptnn  nörblic^  öom  jenfeitS  be§  ©rnben^,  ift  ot§  ©arten 

in  frnnjüfifc^cm  ©ef^mad  angelegt,  al§  @d^r.  1701  IRefibenj  luurbc.  ^-rü^er  ge= 
^brte  5um  @rf)(o§  ein  großer  eingefriebigter  Sor^oi  mit  2Sirt|(^aftggcbniiben , aud^ 
©rag»  unb  ©aumgärten. 

2)er  SBeiler  S^raUg^au^cn  ^at  eine  Kapelle,  öon  (S^rojberg,  früher 
(big  1748)  öon  SBilbentbierbac^,  bcm  peil.  SD7nrtin  gcmciljt,  epemnig  mit  eigener 


Sngcl^aibd^oufcn.  AapeRc. 


ilüplanci.  5)ic  .ftapcllc  liegt  im  ummauerten  ^riebpof.  Sie  ift  öon  Ücing  reftauriert. 
2)cr  (Spor,  runbgeicploffcn,  ift  romanifdt)  mit  poepgotifepem  ©etoölbc  aug  bcm  14.  3aprs 
punbert.  SBie  cg  fcpcint,  ging  ber  Spor  epemalg  in  einen  öiercefigen  2urm  über,  jept 
ing  91dptedt,  auf  bcm  in  SRicgeImcrl  bie  ©lodcnftube  mit  3eltbacp  aufgefept  ift.  (Sin 
5Runbbogenfcnfter  öffnet  fidp  in  ber  SOZittelocpfe,  ein  fleincreg  gegen  Süben.  Der 
Sporbogen  ift  runb  gefuprt,  an  ber  Sieibung  abgefoft.  Dag  ©etoölbe  pat  jarte  Äreuj» 
rippen  mit  gafenprofil.  Sie  fipen  auf  Äonfolen,  öon  benen  jmei,  bie  öftlicpen,  ©ilb» 
merf  jeigen,  ein  Stfpocin  unb  einen  .^eiligen  mit  ©uep  unb  Stab  unb  unter  ipm  ein 
Sprudpbanb.  ?tm  Scplupftein  bog  ?lnt(ip  SpriftL  97örblicp  im  Spor  ein  eiiifacpcg 
Sßnnbtabernalel.  3n  bie  Sübwanb  ift  ein  Dcufftein  eingelaffen  mit  ticiner  9telicf» 
büfte  einer  fyrau  unb  barunter  ben  Sappen  ber  ^Ritter  ö.  SRotpenburg  unb  ^ficuen« 
ftein;  offenbar  öon  ?lnna,  ©attin  ©öpen  ö.  9?euenftein  511  Sdprojberg,  Dodpter  iocin5en 
ö.  9?otpenburg.  Sie  pnt  öermutlicp  bie  Kapelle  um  14(K)  perridpten  laffcn.  5(ucp  bag 
Sdpiff  jeigt  Spuren  biefer  ©auseit.  S’g  pat  jept  gropc  neuromanifepe  fünfter. 


3pie(bac()  mit  f)ei(iflenbronn. 


325 


^(ocfcii:  1)  pangratz  behmer  von  nurnberg  gos  mich,  gottes  wort  bleibt  ewig, 
glaubst  du  dem  mit  that  wirst  selig  . ave  maria  ii.  hj.  1585.  SWinuölelfd^rift. 
^inncnfrauä.  2)  D^iie  ©d^rift  unb  ®crjierung,  fc^r  ft^Ianl  geformt.  — DrtS» 
übel  (1357). 

3u  Äreujfelb  mar  ein  9?onnenfloftcr,  oon  bem  mir  nichts  meiter  miffen, 
bn^  eS  1253  bem  Älofter  <2d^nfterg^eim  einoerleibt  mürbe.  2)aber  ba^  fog. 
9?onnenämtlein,  meldje^  nad)  ber  fReformntion  einen  ^cil  be«  branbenburgifc^en  9lmt§ 
3Berberf  bilbete.  SRonumentale 
©puren  oon  bem  ftlofter  finb 
nic^t  oorI)anben. 

^ptcfßac^ 

mit  <^ciCigejtßtronn. 

®er  ®cmeinbebe3ir!  liegt 
auf  ronpec  ^oc^flnc^e.  97iebrigc 
.fiöufer,  bis  oor  fur^em  no^ 
jumeift  mit  ©trof)  gebedt,  fielen 
in  loderen  Oruppen,  jebeS  oon 
feiner  ^ainbte  — ©arten  — 
umgeben.  5)iefe  Ortfe^often  ge* 
hörten  e^ebem  jur  f^^fte  unb 
3um  Sanbgeritht  9lothenbnrg. 

©pielbac^  h^^t  feit  1504 
bont  ber  ©tiftung  eineg  93ürgerg 
bie  Pfarrei;  früher  mar  bie 
5tapeQe  ^um  ^eil.  ©uc^ariug 
f^ilial  oon  Öeubenbronn,  bie 
bem  ©tift  fReumünfter  in  2Bürj» 
bürg  gehörte.  3)ie  je^ige  ^farr* 
tirc^e  ift  bie  alte  fpätgotifche 
©nc^aritigfapelle,  nuroerlöngert 
im  ©d^iff  ( 1 873),  an  ben  Jfoftem 
unb  3^üren  oeränbert  unb  mit 
©mporen  Oerbant.  55er  6bor 
im  Dftturm  IjQt  ein  9Üppenfreu3gemöIbc  unb  ©pi^bogenfenfter  mit  9?afen.  55er  5!urm 
hat  meiter  oben  ©chiehfeharten.  kleine  tonnengemölbte  ©afriftei.  5Bom  lutperifchen 
^lltarauffab  ift  eine  ^afel  übrig  mit  ber  Snfehrift:  Hoc  altare  in  Dei  gloriam  et 
memoriam  pacis  Ryswicensis  est  exstructum  1698  curante  M.  Friedr.  Herreu- 
bauer Pastore  p.  t.  Spilbacensi.  ®on  ben  ©loden  h^t  eine  bie  3nfchrift:  anno 
domini  mccccxxi  [1421]  hec  campana  fusa  est  in  honorem  sancti  francisci. 
5)ie  größte  ift  oon  fibfeh  1786  gegoffen. 

^eiligcnbronn,  feit  1810  Pfarrei,  aber  je^t  mit  ©pielbadh  oereinigt ; früher 
^iliol  oon  Seupenbronn.  .^topelle  jum  peil,  ©ebaftian,  fann  nicht  bie  JÜrche  fein, 
melche  1099  ©ifchof  ©mparb  oon  2Bür5burg  bem  .SHoftcr  Slmorbach  überließ.  55er 


— \ \ '■  r"  — 

(lngc(^arbfil)au(tn.  ftapene.  Sängnifc^nitt  but4  btit  S^ot. 


326  3oßflhrei§.  Oberamt  ©ctabronn. 

Ortsname  beutet  auf  eine  SBaEfa^rt^ftöttc;  ber  93ruim  fließt  nod^.  25ie  ßapette  ift 
gotifc^,  mit  ungeteilten  glatten  ©pi^bogenfenftern.  ©rud^fteinro^bau  mit  ^auftein* 
faffung.  I)er  @^or  im  Oftturm  fceujgemölbt,  mit  runbem  leerem  ©(^lufeftein.  Unter 
ber  ©mpore  ein  gefd^uppter  ^foften  mit  ber  3al)rSja^t  1594.  5tuf  ber  alten  ?lltar* 
menfa  fte^t  ein  ^oljrelief  Don  einem  Ältartoerf,  ba8  ^cit.  Hbenbma^l  barfteflenb  im 
galtenftil  fRiemenfd^neiberg,  bodb  mit  minberer  Äunft.  Xaufftein  1612.  Äir^enbönle 
mit  @d^ni$erei,  Sinearjeit^nung  mit  bem  (öeisfufe  eingeript:  SBoppen  ber  <Stabt  9lot^cn» 
bürg,  ©anbmerl,  ©äume,  Snfd^riften:  IVOIR  (für  JNRJ),  o heiliger  herr  Sant 

Sebastian  bit  Got  für  uns  armen  sunderr 
Anna  trit  [felbbritt]  hilf  nns,  ihs  maiia  anna^ 
hilf  got  mir  armen,  gedenk  ans  end,  mensch 
trink  & iss  deiner  sei  nit  vergiss ; unb  Sa^rS« 
ja^l  1512,  geft^rieben  15012.  ©lodEcn:  1)  1866 
oon  ^^il.  fetter  in  fRot^enburg,  1881  umgegoffen. 
2)  Oampana  haec  in  usum  Capeilae  ad  divum 
Sebastiannm  in  Hailkenbrun  anno  Chrisdano 
MDCCXXII  [1722]  den  1.  Juli  Domino  Ge- 
orgio  Christoph  Walter  Consule  u.  f.  to.  — 
fusore  Joh,  Balthasaro  Heroldo  Norimberg- 
comparata.  3)  oon  1878.  Sin  bic  ©übfeite  ber 
5Hrd^e  legt  fid^  ber  ummauerte  fjrieb^of.  3m 
©töbtetrieg  1449  ftiefeen  ätoaniig  bewaffnete 
0iotbenburger,'  bie  oon  einem  ©eutejug  ^eim* 
lehrten,  auf  eine  marlgröflicbe  2!ruppc.  @ie 
^üd^teten  fid^  in  bie  Slirebe  oon  unb  Wehrten 
fi(^  topfer.  ®a  jüiibcten  bie  ^einbe  bie  5Urdf)e 
on  unb  fingen  bie,  meiere  oom  S^or  ^erabfprangen,. 
mit  ben  ©^Wertem  auf.  ®ie  famen  fömtli^  um. 

^alT^aufen  mit  ^c^ainßac^. 

2B.  (nIt  SSal^.  ober  SBalen^.),  ißfarrborf 
an  ber  Äaiferftra^c,  einft  5ur  gefte  Stöerbeef  ge- 
l^örig.  Ortäabel  (1243—1343);  oon  ber  ©urg,  bie  im  Ort  oermutet  toirb,  ift 
nid^tS  me^r  ju  fe^en.  Äird)c  jum  fjeil.  Seit,  ber  ^fanfab  gehörte  bem  nabm 
Älofter  Slnbenl;aufen.  SHeformation  1524 — 33.  1449  Würbe  ber  Äir^^of  oon  ben 
©täbtem  erftiirmt  unb  baä  2)orf  Oerbrannt. 

3)ie  eoang.  ißfarrlir^e  ift  1852  neugebaut  oon  Pflüger,  nur  ber  ben  S^or 
entfialtenbe  ^^urm  ift  alt,  aber  mobemifiert.  Um  bie  Äirc^e  liegt  nod^  ein  um* 
mauerter  ^rieb^of. 

© (^ a in bad^,  ißfarrWeiler.  ®ie  Pfarrei,  1435  genannt,  ift  nad^  ber  Übcr= 
liefcrung  oon  ben  Herren  o.  Grail^beiw  geftiftet.  Sc^t  gel)ört  ba§  ißotronat  Wegen 
©rlenbred^tSl^aufen  ben  g^d^erren  0.  ©eefenborf.  2^itel^eiligcr  War  ©t.  Satob  b. 
®cr  Surmd^or  geigt  ©puren  romanifd^er  Slnlagc  neben  gotifd^en  formen.  5)er  6^op^ 
bogen  ift  runb.  ^ie  91ippen  be3  ©porgewölbcä  fi^en  auf  ffonfolcn  primitioer  ©il= 


'IBie)enba(^  mit  @nge(^arbS^aujen. 


327 


bung.  2)ad  ©d^iff  i)t  1721  umgebout  morben  unb  in  bcft^cibcncr  SScife  mit  ©tucfo* 
turcu,  ben  ^otrouat^toappen  u.  o.  beforiert  an  I)ede  unb  SBÖnbcn,  cg  i[t  burd^ 
©mporen  — an  ber  SBcftfcitc  fogar  5mei  iibercinanber  — fe^r  »erbaut.  9tn  ber 
SBc[tempore  ift  bag  ferfenbocfifc^c  SBappcn  gemalt  mit  ber  3«^!  1757.  S)ie  Safriftei 
^at  ein  Xonncngemblbc.  ?lltarfd^rcin  aug  ber  3eit  uni  1500:  3m  ©darein  ftc^t  bie 
©tatuettc  ber  SKuttcrgottcg , gefrönt  »on  jiroei  Sngcifinbern , unter  iprem  ^ufi  bie 
SWonbfic^cl.  3n  einer  SRii’d^c  auf  bem  ©c^rcin  bie  ^eil.  'Jlnna  felbbritt.  3u  ber 
^rebella  SBanbgruppe  beg  peil.  91bcnb* 
maplg ; Spriftug  ift  aufgeftanben  unb 
jeigt  auf  ben  üorn  fipenben  Subag. 

91uf  ben  ^lüflcln  innen  fla^gefcpnipte 
giguren  ber  peil.  Äatparina  unb  ®ar* 
bora.  31Hc  biefe  ©(pnipbilbcr  finb 
gefaxt  in  OJoIb  unb  J^orben.  ?luf 
ben  ^Iltflrftpürtpen  bet  ^rebeUa  finb 
gemalt;  innen  ein  IBifcpof  mit  ^urm 
unb  (SUöcfcpcn,  redptg  ©t.  Saurentiug; 
außen  ^imrnel  unb  ^ölle,  bort  füprt 
©t.  ^cter  bie  ©eligen  ein,  pierpinein 
treibt  fie  ein  Teufel.  ®ie  ©cmölbc 
ber  IRüctfeitc  beg  ©i^reing  finb  faft 
»ergangen;  ©t.  lUficpael  in  ritterlidper 
SRüftung  erfepeint  jiocimal,  befepäftigt 
mit  ber  ©celcnfcpeibung. 

^n  ber  redpteti  ®cfc  ber  Elitär» 
f^ranfen  ftept  wie  iiblidp  ber  Jauf' 
ftein,  in  iöarocfformen  beg  18.  3opr* 
punbertg  gepalten.  I^ie  flan^el  in 
gormen  beg  17.  Saprpunbertg  mit 
berber  ©tuefatur  »crjiert,  niept  opne 
Sleij.  31n  ber  97orbluanb  im  ©epiff 
ftepen  ein  paar  ©rabmölcr  im  Supiftil, 

^pramiben  mit  SSafen  unb  ©(prifttafeln.  Sin  ©rabftein  beg  Sitcl  SBilp.  ».  Sroilgpeim 
ju  Srfenbrctptgpaufcn  (f  1565)  t»ar  1847  noep  ju  fepen.  (Dioden ; 1)  S»angcliftcn* 
namen  in  3Kinugfeln  unb  anno  doraini  1478  jar.  ®ie  zweite  unb  brittc  nennen  ben 
^atronatgperrn  1710  unb  ben  (Gießer,  3»p.  @corg  ©topr  ju  .^eilbronn.  4)  umgegoffen 
1864  »on  Äirdpbörfcr  in  ^oll. 

^iefenbaeß  mit  ^JngcCßaröößaitfen. 

I)ag  3^orf  3B.  gepörtc  ju  ber  ^errfepaft  S3emberg,  bie  big  1405  beftanb, 
unb  toar  unter  Jlngbaip  ©ip  eincg  Äaftcnamtg  ®.  Drtgabel,  genannt  1343—1429; 
ber  IBurgftall  ift  niept  mepr  naepmeigbar.  S^apeQe  jum  peil.  Ulritp,  im  ^Diittelalter 
gilial  »on  Srettpeim.  fReformation  1525.  ®ic  e»ang.  ^irepe  ift  ein  mittelalterli^er 
®au.  Spor  im  Dftturm,  gemölbt  mit  Sheu^rippen,  am  ©cplußftein  ein  3öappcnfcpilb, 


anocl^aib^^aufen.  fiapeUe.  «cblu6fttin  unb  liogfltinr 
uom  (tboTflcraötbc. 


328 


Cbcramt  ©erabroiui. 


jc^niole  ungeteilte  ^en)'ter.  ß^orbogen  runb  unb  fe^r  ^od§,  too^i  nad^trägli(i^  er* 
ttjeitert  nu§  einem  f^i^bogigen.  2)er  '2;urm  uierfeitig  unb  rnnffto  bisJ  jum  fd^tanfen 
©pi^bod^,  §Qt  int  ®Iodengej(^ofe  ©d^nttfenfter  mit  aJJa^toerf  auö  ?Runbbögen  unb 
SSafen,  in  ben  mittleren  ©efd^offen  <Sd§nrten.  @rf)iff  ift  später  erl^b^t  toorben 
um  einen  tluffo^  au§  j^ad^tuerf.  Stu  ber  ©übfeite  ift  no^  ein  ^oc^gotifd^eö  genfterd^en. 
5)ie  ©afriftei  tonnen geujölbt.  ©eiounbene  ©mporenföulen.  SKeffingene  ^otentofel 
eines  ÄinbeS  uon  1651  mit  SEBoppen  beS  ^oftnerS  Äard^er.  ©lodEen:  1)  anno  1573 
jar  als  jorg  daner  kastner  war  ist  diese  glock  gen  wiesenbach  durch  cristof 
glockengieser  in  nnmberg  gemacht.  2)  zu  gottes  lob  und  dienst  gehör  ich 


nilbcnti)irrba(b-  aird)()of. 

cristof  glockengieser  zu  nurnberg  gos  mich  1573.  3)  Gloria  u.  f.  to.  Sit  nomen 
domini  benedictum  u.  tu.  1663.  4)  Soli  deo  gloria  . Sit  nomen  u,  f.  m.  1681. 
3)cr  Äird^^of  ift  no(^  ummauert,  unb  bnS  @an5e  gemährt  ein  malerif(|eS  öilb. 

Xer  SBeiler  ©ngcl^arb Staufen  (©ngelgerS^.)  gehörte  öon  je^cr  5U  SBiefen* 
bad^.  9?itter  0.  müffen  l)icr  gefeffen  fein.  ÄapeHe  jum  ^eil.  ficon^arb ; ber  ©age 

nad^  geftiftet  non  einem  f^röulein  ü.  Sebenburg.  ?lblafebrief  non  1447.  ©d^iff 

romanift^.  SHunbbogettportnl,  an  ber  ©übfeite,  mit  gotifd^er  ©liebcrung,  romonifd^e 
unb  bnneben  frü^gotif^e  fc^male,  noc^  innen  ftarf  nuSgef^rägte  gelegt, 

jo  bob  fie  fept  über  ber  fpüter  einge^ogenen  ÜBoIfenbedfe  ftel;en.  5)er  @l)or  ift  fpöt* 

gotifc^,  auS  bem  ^(ebtedt  geft^loffen,  gemölbt  unb  mit  geglieberten  ©trebem  öerfeben. 
S)aS  ®en»ölbe  ^ot  ein  JRippenne^  ouf  Äonfolen,  bic  olS  ^ra^eii  ouSgebilbet  finb. 
?Iu  ben  ©c^Iubfteinen  auSge^auen:  einfüpfiger  ülbicr,  ^olbfigur  eines  ÜÄanneS  mit 
üiaute,  ebenfolc^e  mit  iöud^.  2)ie  ^enfter  jmeiteilig  mit  gifd^blafenmafemerf,  baS 
mittlere  breiteilig,  ©borbogen  gotiftb.  9Kit  bem  ©bor  ift  ber  2urm  erbaut,  ber 


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SBUbcnt^ierbac^. 


329 


ttörbüd^  angefe^nt  ift.  @r  ift  aud  Duabem  erbaut,  aber  (ctber  jugetoeibt,  unb  l^at 
unten  ©d^Ube,  einer  mit  angefc^offtcr  ®erba^ung.  ®ie  ©todfenftube  ift  alte«,  malerif^eS 
3immertt)erf.  (Sin  3)o(i^r!er  ouS  3**«*>^crtt>erf  fi^t  fe^r  mnlerifc^  über  bcm 
?fn  bcr  Oftfeite  be^  5!urmS,  im  britten  @tod  ift  eine  ©teintnfel  mit  SBabpcn  unb 
^^auinfd^rift  anno  mdxiii  [?  1513]  montag  nach  . . . gelegt  in  der  ere  gottes  . . . 
^In  ber  Pforte  öom  6^or  jum  SUmn  fte^t  1555.  Stn  ber  ©übpforte  beS  @(^iff§ 
gmei  ©teinme^äcid^en.  2)er  ift  niit  Sl^bonflieffu  belegt,  ^te  SHtarmenfo.  Stuf 
ber  öü^ne  5tuei  ^ol^figuren,  SKuttergotte«  unb  ©eboftian,  Slnfong  16.  Sa^r^unbertö, 
gut,  ober  üerborben.  2!aufftein  1606.  C.  Z.  B.  Hans  Rechas  . Veitt  Linder. 
(Slloden:  1)  gottes  wort  bleibt  ewig  glaub  dem  mit  that  bist  selig  . christof 
glockengießer  zu  nurnberg.  3icrt>ön» 
ber.  2)  Christoph  glockengießer  zu 
nurnberg  gos  mich  . zu  gottes  lob 
und  ehr  gehör  ich.  ebenfo. 

3)  ave  maria.  3)iefelben  iBer^terungen. 

■^iCöerii^ierßac^. 

IBormaU  rot^enburgift^,  urfprüng* 
lic^  ju  ^o^enlo^e^’lBrouned  gd^örig. 
ü)orf  tuar  nermabrt  mit  3^^*^  unb 
©raben  unb  mit  brei  ^^ortürmen,  auf 
bnten  ^adenbüd^fen  lagen;  non  einem 
^^^orturrn  ftnb  ©puren  übrig.  2)ie  JHrc^e 
5ur  ^eil.  IBlaria,  fc^on  im  312iße(alter 
ÖPnt  ©tift  üteiunünfter  ein* 
oerlcibt.  ®aS  3>orf  tourbe  1509  nicber» 
gebrannt  burd§  9Wel(^ior  n.  Ülofenberg 
ju  ^albcnbcrgftctten  unb  1526  eiugcnom* 
men  non  9bam  n.  S^üngen. 

2)ie  5ürc^e  ift  ein  romanif(^er,  fpöter  neränberter  ©au.  S)er  int  Oftturm, 
im  @runbri§  ein  quergeftredfte«  Sieredl,  o^ne  ©einölbe,  (Singangdbogen  runb.  Oben 
^at  ber  Xurm  geloppelte  ©(^allfenfter  mit  3tnif^enftü^en  unb  9lunbbbgen.  genfter 
nerönbert,  fpi^bogig  mit  SKittelpfoften,  bie  ben  ©c^eitel  ftüpen.  ißforten  runbbogig. 
©alriftei  gotift^,  mit  fftippenfteusgemölbe.  ?ln  bcr  ©^iffbede  ift  auf  bie  ©retter  bie 
3;aufe  (S^rifti  in  3npfmanicr  gemalt.  Sluf  bem  9lltar  fte^t  ein  5h:ujifij,  eingclaffen 
in  bad  gemalte  ©latt  mit  bem  lanbfd^aftlid^cn  ^intergrunb.  Uber  bem  Elitär  fi^t 
bie  Orgel,  allesJ  in  IRololoformcn.  2)ie  in  benfelbcn  gformen  gehaltene  .^an^cl  fte^t 
in  ber  füböftlic^en  @de  be^  ©c^iffd.  iDluttergottedftatuette  in  ^olj,  fpätgotifd^.  ÖL 
bilbniffe  non  einem  ^forrer  ©tod  1709  unb  non  brei  fßfarrcm  ©ejolb.  ©ilbcme 
?lltargefä^,  ©arod  (4  Äaunen,  Äel(b  mit  ^atcne,  .^ofticnbüc^fe,  Jtranfenlcld^lciu  mit 
"^otenc).  ©loden:  S)ie  grofec  Ofanno  non  ©em^.  fiac^cnmann  1507  ift  umgcgoffen 
non  3.  ®.  Äönig  in  Sangcnburg.  2)  1810  unter  .Sfbnig  9Woj  Sofef  n.  ©apern.  3)  alt, 
o^nc  3nfc^rift.  91uf  bem  Stird^pof  ein  ©rabftein  non  1803  mit  antiKfierenbem  SRelief* 


330 


3lO0itfrci§.  Oberamt  ©crabronn. 


bilbnjcrf,  einem  ®eniu^  mit  ge)entter  ^adel  unb  einer  trauernbcn  ßereg.  ®er  Slirc^^ot 
ift  no^  je^t  umgürtet  oon  [torfeii  guttermnuem,  melc^e  e^emalg  ^ö^er  oU  je^t 
aufragten  alg  JHingmauern  mit  ©chartern  Über  bcm  runbbogigen  ^^or  fte^t  ein 
Jurm  mit  ©c^arten.  9In  ber  ©übmeftecfe  ift  eine  ?(uSfragung  mit  ©tnfenprofil ; 
^icr  fab  o^ne  3'»cifel  ein  (Srfer. 

®ei  ber  i^ire^e  ift  ein  erhöhter  ^la^,  jc^t  ßc^rerSgarten,  mit  ftarfen  f^utter* 
maneni,  ä^nlic^  einer  Surg.  5)cr  fog.  Sc^Iobsröben  im  Söalb,  1,5  km  norbloeftlid^ 
nom  Drt  (auf  9J?artung  S25ermutg^aufen  C5(,  SDZergent^eim)  mirb  non  ber  SSoIf^fagc 
mit  ber  Surg  im  Ort  in  SSerbinbung  gebracht  burc^  einen  unterirbif(^en  ®ang. 

'5)er  fianbtumi  ber  fRot^enburger  Sanbmetjr  bei  Deimberg  ift  grünblid^ 
umgebant. 


©öBrantf  ©ntünii. 


•^4-u6crorbentIi(^e  ©^ön^eitcn  unb  ergreifcnbc  ©egenfäbe  finb  öereint  in  biefem 
lleüien  ®ejirf,  beffen  ©oben  mit  getoci^t  ift  bur(^  bic  flolseften  ©rinncrungen  <Sc^ma6cn«i. 

3m  S^iorben  ein  ©tücf  üom  SSelj^eimcr  SBalb  mit  feinen  ©beltannen.  unb  feinen 
^mlid^en  SBiefent^oleni.  25ann  bog  SRemätl^Qt  mit  feinen  Dbftboum^Qinen,  Belebt 
üon  ber  altebrrnürbigen  ©tobt  mit  i^ren  türmen  unb  ihrem  SSißentran^ ; unb  be» 
herrfdht  non  ben  brei  ^^oiferbergen,  bereu  fühne  f^ormen  in  ihrer  Äahtheit  fo  ergreifenb 
roirfen.  ®om  |)ohcnrechberg,  bei  ber  SaßfahrtSür^e  ober  bei  ber  öurg,  fchtoeift 
ber  ®Iid  h'*^  ®ebirg8fette  ber  ?llb  oom  ^ohcnftaufen  biä  5um  ;^ohenjoßem. 

hinter  ben  ftoljen  SJorbergcn  ragt  bie  ©teitioanb  beS  ©ebirgeg  mit  bem  3)iabem  oon 
Reifen  unb  bem  ©(huttermontel  oon  Sn^enmätbern.  ©in  ßaffif(^cr  ®erg  ift  ouch 
ber  oorffjringcnbe  Stofenftein,  ben  Submig  Uhlmib  gefeiert  hat,  ebenfo  intereffant  olg 
f^ön,  mit  feinen  fjelfenhöhten,  S?cltentoäßen,  9?itterburgtürmen,  unb  ihm  gegenüber, 
bur(h  ®ötterfagen  mit  ihm  oerbunben,  ber  ©cheuefberg.  3)ort  hinüber  f^rang  cinft 
SalbnrS  ©onnenro^.  Unb  bie  d|riftliche  ®olfäfage  oerlegt  auf  ben  Slofenftein  bie 
®erfuchung  beä  ^errn  felbft;  beim  aße  ;^errlichteit  ber  2BcU  liegt  um  biefen  ®erg 
her  auägebreitet.  3)ohinter  ober  liegt  bie  lahle,  ttmfferarme  ^ochftäthe  beS  ?tlbiuh8. 
©berefdhen  fäumeu  hirr  ben  SSeg  unb  leiten  minterg  ben  Sßonbercr  bur^  bie  ©dhnec* 
müfte.  3n  ben  SKuIben  bnefen  fi^  bie  SBohuungen  ber  3Kenf(hen  äufommen,  ein* 
ftorfige,  oft  no^  ftrohgeberfte  ,^äu§^en.  „9lber  ftiße  unb  friebti^h  ift  e8  hi^*^  oben 
unb  bie  gütige  SRotur  hat  amh  biefer  abgefdhiebenen  ©cgaib  ihre  ©dhönheiten  nicht 
gan^  oerfagt  nnb  bo3  SBenthal  mit  ben  tounberbarflen  freiftehenben  ®olomitf elfen  fo 
reich  QuSgeftattet." 

2)og  ®oIf  ift  im  ganjen  ®ejirl  olemonnifchen  ©tamm^S  unb  in  ben  meiften 
©emcinben  fatholifch.  ®ie  SBäohnungen  cntf))re^en  im  9?em^thal  bem  mittelfchroöbifchen 
SJrau^ ; im  SSalblanb  nörbli^  oon  ber  9temS  bem  Stauch  be;^  SGSeljheinirr  SBalböi : 
SSohnung  unb  ©d)euer  unter  ©inem  !5)och,  bie  SBetterfeiten  oerfchalt  mit  Scannen» 
brettern  unb  rot  ober  gelb  geftrichen  mit  ©rbforben. 

®efdhichtlichc§:  ®er  Dberamt^bejirf  fe^t  fich  äiifammen  auä  5!eilen  üon 
ben  ©ebieten  ber  IReich^ftabt  ©rnünb,  ber  .^errfchaft  Siechberg,  ber  gefürfteten  ^robftei 
©ßmangen,  einigen  Siittergüteni  (Sartholomö,  3®i^golbingen,  Siamäberg,  SBinjingen, 


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■6ijq|)U!ifi  qun  6119^0^  'u|i|iu3)0)c  uuQ  Ino  Jll9<UU(u^iqB  <)uiiui0  ^3 


332 


3aflftfrei§.  Cberamt  ©münb. 


|)ürn,  fiein^etl)  uub  bcm  olttDÜrttembcrgifc^cn  3lmt  ^euBac^  ncBft  bem  öormal!? 
JHoftcr»2or(^if^cn  Unteramt  Xäferrott). 

®ag  <Sd^cnfung8bud^  beä  ffloftcr«  Sorfd^  nennt  in  pago  Drachgowe  gmei  Orte 
be$  heutigen  SejirfS;  ÜJiuIfingen  (Miinioltinga  783)  unb  Sggingen  '(Ucchinga  854). 


333 


bcn  Siomcii  mit  bcm  ©rintbmort  >=in9cn  finb  bie  Urbörfer  ju  erfemicn.  3^ncii 
mögen  fid^  bie  SDörfer  auf  «tfofcn  (»ing^ofcn)  angeteit)t  traben.  Sieil^ngräbcr  finb  bei 
Unterböbingen  unb  bei  3i*oniern  (Zimbra  a.  839,  S.  U©.)  gefunbcn.  ©on  ber 
9?ömerftrnße,  an  bie  eg  fid^  angef^Ioffen  ^at,  fü^rt  ©traporf  feinen  9?amen. 
©^elgburg  war  bag  SiömerfafteH  am  @^ieren^of  ben  ©eutfdben  ein  ©egenftanb 
ber  <Sage. 

@in  9ieft  beg  alten  ©rafenbingg  erhielt  fid^  in  ber  fog.  SSaibet^ub  nörblid|  ber 
9Jemg.  Sn  jenem  ^interwalb  ^aben  fid§  big  in  bie  neuere  ^t\t  freie  Säuern  ge= 


l^alten.  3)ie  ^auptmaffe  beg  Sejirfg  gel)örte  ben  Herren  ö.  Siiren^@taufen ; ber 
Älbu^  511  ber  ißfaljgraffc^Qft  2)ittingen,  bog  Jil^gP^iet  jur  ©raffrfjaft  |)ctfenftein. 
3)ic  Orafenrecbtc  gingen  oon  ben  ©taufeni  teilg  an  SBirtenberg,  tei(g  on  9ic(^berg 
unb  bie  ©tabt  @münb  über.  ^Dic  ^crrfc^aft  9iofenftein  mit  .^eubad^  fam  im  14.  Sa^r» 
^unbert  an  Sürttemberg  unb  unter  beffen  Oberberrlic^feit  im  15.  an  bie  SBöttwartb- 
9ledf)tgnadbfo(ger  ber  ®rafen  0.  |ielfenftcin  im  füblid^en  ^eil  unfeteg  Sejirtg  würben 
bie  Herren  0.  Siec^berg. 

©taufif^c  SKinifterialen  fo^en  5abireicb  in  unb  um  @münb.  ?tn  i^rer  ©pi^e 
bie  sperren  D.  9iecf)berg,  SKarfd^ÖIIe  beg  ^er^ogtumg  ©^Waben,  uad^malg  f^reiberren 
unb  iWeid^ggrafen.  2>ie  ©tabt  ®mänb  bat  fi^  Dberberrfi^aft  511  ertöcbren  ge» 
wu§t.  Sie  ftaufif^en  5lämmerer  0.  fiinbacb  fmb  alg  Herren  0.  ^eingberg  gro^ 
geworben.  Slbelgftammburgen  finb  ferner  nodbgewiefen  für  bie  Orte  Sargmi,  Sra<f» 


334 


Oagftfrci^.  Obcramt  ®münb. 


lüiiiig,  (C6er=)9iettriii9en , (UnteD)53ö6ingcn,  2)egcnfelb  (red^bergifc^c  SD?tni)terln(en), 
©utigbofcn  (abgegoiigen  auf  ber  3JZarfiing  oon  ©rnünb),  ©öggingen,  ^erlifofen, 
^crtlinäJueÜer,  ipcubad),  .^uffetdjofen,  Iggingen,  Sautern,  2KöggIingen,  ^Ramäbcrg, 
^K'lnbctbad^  (abgegangen  auf  ber  ©münber  3JZarfung),  Siofeuftein,  ©tubeiiberg  bei 
'J^eUer,  Sßinjlngen.  ®urgen  ober  '}lbel§fibe  o^ne  eigene«  ©efc^Ie^t,  ba«  na^  i^nen 
fid^  genannt  ^ätte,  ftanben  ju  ^porn,  Seinjett,  ©trafjborf,  SBalbftetten,  Söeiler,  SBi^- 
golbingcn. 

2) ie  freie  9?eid)^ftabt  ließ  i^r  Sanbgebiet  öcrroaUen  burc^  93ögte,  beren  e«  bi« 
1728  Uier  waren,  gefeffen  5U  '-öargau,  Scttringcn,  Sggingcn  unb  ©prcitbac^. 

5)ie  fogcnannte  greipürfc^  ber  ©münber  war  ein  3agbbejirf,  ber  Wo^t  ur* 
fpriinglic^  bem  2)ienftabcl  in  unb  um  ©münb  gemeiufam  öon  ben  ^obenftaufen 
überlaffen  war. 

I S)urd}  ben  öejirf  gc^t  bie  uralte  ©rcnje  ^wifc^en  ben  alemannifd^en  Si«tümern 
91ug«butg  unb  Slonftans.  ©ie  cntfprid^t  ocrmutli^  berjenigen  ber  ©rafengaue  (®ra^= 
gau  unb  '^ilsgau?).  Sebenfafl«  folgt  fie  — SSalbftctten  ausgenommen  — ber 
SBaffcrfd^eibc  ^wifd^cn  9icmS  unb  ^il«.  3)ie  Pfarreien  bcS  S9i«tum«  ^lugSburg, 
?lrd§ibiatonat«  5RieS,  »erteilten  fic^  am  ?lu«gang  bcS  SÖZittclalterS  auf  5Wei  3)efanate 
ober  Sanbfapitel:  Sord)  unb  3ggiugeu*2autcrn,  biefe«  wot)l  oon  jenem  abgejweigt. 
3um  Sfapitel  Sord^  gehörten  bie  ^Pfarreien  ©münb  unb  ©traßborf;  bie  ^^farreien 
2inbad^  unb  9iinberbac^  waren  fd)on  in  ?lbgong  gclommen.  3“  Sautern  ober  (ur* 
fprünglic^)  Iggingen  gefjövtcn  bie  folgenben  Pfarreien  bc«  heutigen  i8e5ir!S;  ®argau 
(frül)er  '^ilial  oon  $cubad)),  ^eubad^,  Sggingen  mit  ^erlifofcn  (biefeS  1659  jur 
'^Pfarrei  erhoben),  SDhittjlangcn  (ebenfo),  Sautern  mit  Sauterburg  (C9l.  ?lalen), 
Seinjell  (oon  ©fc^ac^  abgelöft)  mit  ©öggingen,  Soben^art  (je^t  93art^olomä),  9J?ögg» 
lingen  mit  iöcbingen,  iPetringen,  JHot  (Jäferrot^),  ©praitbac^  mit  2^l)anau  unb 
3innnecbad)  (1659  Pfarrei),  3Beiler.  9iad^  bet  SReformationSjeit  Würben  ade  gmiii^ 
bi)d)en  ^^farreien  oereinigt  5U  einem  Äapitel  ©münb,  oon  bem  ober  1761  bie  ^farr= 
fir(^e  jum  1)1.  Streif  getrennt  würbe  unter  ©rljcbung  ^ur  ilollegiatftiftsfird^e.  3am 
5öiStum  Äonftanj,  Ülrc^ibiafonat  9tlb,  2)efanat  ©ü^en,  gehörten  (1275)  bie  Pfarreien 

2) egcnfelb,  9?eid)enbo(^,  ÜBalbftettcn,  ©in^ingen,  SBi^golbingcu. 

?(l«  Urpfarteien  be«  Se^itlS  treten  neben  Sordf)  (D91.  Syelj^eim)  l)eroor: 
3ggingen  mit  bem  Sitcl^ciligen  SJiartinuS,  unb  ©praitbad^  unb  SBciler  (unb  Ober* 
böbingen  ?)  mit  ©t.  3D7ic^ael.  ©t.  ißeter  ift  ^itel^eiliger  oon  SORögglingcn ; ber  3;äufer 
oon  SßiBgolbingen  unb  ju  ©münb;  ©t.  Sorenj  ju  Sßalbftetten;  ©t.  ©ptialu«  ju 
©tra^borf,  Oberbettringen  unb  3iwmerbad) ; SRemefiu«  in  Surg^olj;  ®(afiuS  (fpöter) 
in  ©praitbad^;  ©t.  9llban  ju  ^crlilofen;  9?ifoIau«  ju  ©üggingen  unb  Sinba^,  auc^ 
in  einer  Stapelte  511  Unterbettringen ; SafobuS  ju  5krgnu;  9^artl)olomöuS  5U  Soben^nrt 
('*®art^ülomä) ; Utrid^  ju  örainlofcn;  9lfra  ,511  2;äferrotb(=?lfra-9Job);  unb  beibe 

3) ii)jefanpatrone  in  ipeubad^  (^?apeUen);  Ottilia  §u  Unterbettringen;  ©eorg  ju  9)Zut^* 
langen  unb  Seinseil,  .sloloman  in  ben  SlapeQcn  bei  9iöt§enbad^  (©em.  ®artl)olomÖ) 
unb  Unterböbingen.  Unbefannt  ift  bn«  'spotrocinium  ber  ^farrtird)e  Oon  Degenfcib. 

9Rur  eine  SUoftergrüubung  ift  aufgefommen  aufeerl)alb  ber  ©tobt  ©münb:  baä 
®oniinilaiier*97onnenUofter  ©otteSscll  (um  1250). 

3) ic  9Reformation  ift  im  ©einet  ber  9?cid^Sftabt  ©münb  unterbrüdt  Worben  burd^ 


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Altertümer. 


335 


ben  ooit  Äorl  V.  ctiiflefe^ten  ariftofratift^en  9iat.  3n  ber  ^errfc^aft  JRc^bcrg  ift 
OUT  einige  eifrige  ?[ii^ängcr  ber  fRctomiation  eine  Siuie  gefolgt,  Tuctc^e  ebenfo  ent« 
fc^icben  auf  ber  ©eite  ber  ©cgenreformotioji  ftonb.  ging  e§  in  bem  rittcr-» 

fc^oftlic^cn  3)orf  XSinjingen.  ©o  ift  bie  SRefomiation  nur  im  SBürttembergifc^en  burd^- 
gebrungeu:  in  bet  5um  5lIofter  Sord^  gehörigen  Pfarrei  Xäferrot^  unb  in  ^cuboc^ 
mit  Dbcrbbbingctt ; unb  ou^erbem  in  ber  ritterfdjaftü^en  fpfarrei  33artf)olomä. 

?Utertum«benfmQter:  a.  SSorgef ^ic^tlic^c:  Oro^ortig  mie  bic  fionb* 
fc^oft  am  fRofenftein  mit  feinett  turm^o^cn  ^-elfen,  feinen  f)attenförmigen  ,^öt)Icn» 
cingöngen,  feinem  Sudjen^oc^tunlb  unb  feinen  gernfic^len,  finb  bic  SefeftigungS» 
merfe,  bie  ber  SRcnfd^  in  grauer  58orjeit  bort  unb  auf  bem  ÜRittcIbcrg  unb 
§ 0 b c r g aufgefü^rt  t)at.  (S?ergl.  bie  Sefd^reibungen  oon  Dr.  ^r,  Äellcr  in  .^cu» 
bac^,  Ölötter  bc^  ©c^m.  3Ubocrein^  I.,  IIL,  XIV;  unb  üon  SKajor  3.  2).  ©teincr, 
g-unbberid^te  au§  ©c^maben  V.). 

®a§  gonje  iKerteibigungSf^ftem  ift  gegen  ben  ^tlbuc^  gerid^tet,  mit  bem  biefe 
^erginfetn  3ufammenf)öngcn;  an  ben  freien  ©eiten  finb  biefciben  fturmfrei.  !I)ic 
©tcüungcn  auf  bem  .ftoc^berg  unb  ÜRittelbcrg  flanfieren  ben  Juni  9?ofenftein 

über  ben  Älafenbcrg,  beffen  ipoc^flnc^c  ba§  Sengenfclb  f)cifjt.  ?IIle  brei  Serginfeln 
finb  ju  toeiten  SJolf^burgen  umgeic^OTTcn. 

5)er  $od)berg  (751  nt  ^od^,  300  ra  über  §eubac^)  fpringt  fiib(id§  nom 
fRofenftein  aU  breitet  9?ed)tedE  nor,  ba?  nur  bnrdj  einen  fdtmaten  (150  m) 
jufammen^ängt  mit  bem  HRaffiu  am  fogen.  ^teibenburren.  5^a§  3Serf  liegt  aber  nic^t 
on  ber  fc^mälftcn  ©teile  beei  3U)ifd^en  ben  ©eitenfd)Inc|ten,  fonbern  etma 

100  m meiter  5iirüd,  an  ber  Ijöc^ften  ©teile.  68  ift  ein  ©ürtel  üon  üerfd^iebenen 
^inberniffen  (270  m lang,  15  m ^od^,  64  in  breit).  ©raben,  bann 

ein  SBall,  bann  mieberiim  ein  ©raben,  ein  Oberer  9BaH  mit  üorliegcnber  ®ärme 
unb  biütce  il)nt  nodjmnU  ein  ©raben.  !J)ic  ©röben  finb  jebt  feiert,  nngefäbr  1,5  m 
tief  an  ber  Siorberfeite,  f)öber  an  ber  fRüdfeite,  bn  baS  gan3C  3Serf  am  ?tb* 
bong  angelegt  ift.  S^ie  SBälle  fteigen  üorn  auf  5 nt  an.  9Rit  bem  9Iu«b»b  ber 
©räben  finb  bic  5ßJäIIe  oufgetüorfen.  ^ie  .ftinberniffe  enbigen  recbt8  (norböftlicb) 
am  Sergranb,  linf8  üerlicren  fidb  bic  ©fturen.  SDie  Änltiir  b«!  Profile  biefc8 
SSer!e8  febon  febt  üertüifcbt.  .^ober  93u(benmalb  bedt  c8  unb  in  ben  ©röben  bliiben 
bie  ÜRaibtumen.  9Jing8  um  ben  fRanb  beS  93ergc8,  50—100  ©ebritt  untcrbolb  bc8 
beutigen  ©cbübcnmegc8 , foU  bic  ©pur  einer  3,^crteibigung8ftcIIung  311  finben  fein. 
^?on  ber  am  Dftbang  be8  SergeS  entfpringenben  Duelle  läuft  febnurgerab  unb  fteil 
ein  9Bcg  berauf.  SBcnn  wirflicb,  Juie  bie  Dberamt8bef(brcibung  angibt,  3*^9^^ 
bem  .^oebberg  gefunben  werben,  fo  mögen  fic  üon  ber  löurg  9)?icbelftein  (1333) 
riibren,  bereu  Sage  auf  bem  .^oebberg  ücrmutet  Wirb.  ®en  .^ibmburren  be3eicbnet 
JlcIIcr  al8  !öegväbni8plab  bc8  9SoIfe8,  bo8  ben  33all  erbaut. 

2)ec  äJiittelbcrg,  fiiblidb  üon  ßoutern,  fpringt  in  f^onn  eine8  2)reicd8  mit 
obgernnbeter  ©pi^e  gegen  9?orboftcn  üot.  3)ie  ©pipe  Wirb  gegen  bo8  tiefere  '^^loteau 
abgefebnitten  bnrdb  3Wci  biütereinanberlicgcnbe  SööIIc,  üor  benen  je  ein  ©raben  liegt, 
entftanben  burd)  ben  9Iu8bub  für  ben  9BatI.  Sc^t  finb  bie  ©röben  feiebt  unb  311m 
2;cil  3ugcworfen.  9(ud)  ptec  bedt  pober  SEBoIb  bo8  SBerf.  ®er  innere  böbergelegcnc 
.^auptwall  ift  400  m lang  unb  nad)  anfjen  5 in  bodj.  S)et  SSorWoII  erreiebt  on 


336 


Obevamt  (Smünb. 


ben  ^laufen  uid^t  ben  Söergraiib,  bleibt  eine  freie  ©treefe  non  30  m.  SBeftlid) 

3ie^t  ein  ^o^lioeg  jum  ^aupttnall  ^in.  ®er  nti^t  oom  inneren  SBatt  bi« 


(Brunbrig  beB  8iöniet(af}cUt  Unterböbinorn. 

(9Ia<b  bem  Sfflert:  3Der  obergtrinanlftb^tätiftbe  2im«  be^  Sidmemubeb-) 


jlun  iJiorbranb  150  m.  9ln  ber  Cflfeite  ift  er  öon  f^roffen  f^el^tüflnbcn  begrenjt; 
bie  S^orbfront  ift  üerftiirft  bur^  brei  tünftlid)  t^ergefteHte  ^Ibfö^c  non  3 — 7 m 93reite. 

2)er  fKofenftein  t)ot  eine  ^od)fInd^c  non  1850  m licingc  3tDifd§en  bem  öftlid^eu 
unb  luefttici^cn  ©teilrnnb  unb  800  m norbfüblit^er  ©reite,  ©ie  ift  ringsum  non 


337 


lotred^t  abiaUenbeu  Qn  bcr  97orb)eite  öon  ^au^^o^cn,  eingcfaHt;  nur  in  bcr 

'HZittc  ber  <Süb)'eitc  l)nngt  fie  jujQmmen  mit  bem  l^engenfclb.  ©ine  ^Iäf(j^Iud)t  üon 
SBeften  itnb  boS  fd^mnle  üo^pert^al  uoti  Dften  greifen  ^icr  jufnmmeu  big  auf  320  m. 
®iefe  5^-ront  ift  gefc^ü^t  burd)  einen  Sßalt  mit  3^ärmc  unb  ®raben  baüor.  ®er  SSatt 
ift  im  öftlidjen  Steil  10  m breit;  er  imirbc,  mie  ei  fd^eiiit,  nac^träglid)  crbrcitert  5ur 
9rufnat)mc  ftärfercr  9?crteibigun gemittet  unb  511  biefem  S)c^uf  an  bcr  uorberen  0ber=> 
tante  gefüttert  mit  einer  2 m ftarten  fDZauer.  SDZan  finbct  Cuaberblöde  oon  S)otomitcn= 
fall  unb  5:uff,  aud^  ©anbftcin,  an  einigen  Seiten  bebauen;  unb  Jflaltbrodcn  unb 
'JOZörtel  öon  bem  Jy^tttoerf  bcg  fDZauerförpcrg.  ÄeHer  toeift  na^,  ba|3  bie  fOZauer  oon 
bcn  Erbauern  ber  fRitterburg  Diofenflein  alg  Steinbrud^  bcnübt  mürbe.  S)urdf)  ben  SBalt 
fü^rt  ein  eingefd)nittener  35Jeg;  mie  cg  fc^eint,  bcr  alte  tSiugang.  2)cr  ©roben  ift 
5um  gröfeteu  Steil  oerftedt  in  einer  fjid^tenpflansung.  9luc^  ifl  ©cfeftigung 
nic^t  bie  engfte  Stelle  bcg  ^alfeg  gcmä^lt,  funbetn  ber  anfteigcubc  .§ang  bobinter. 
Unerflört  bleibt  ber  üJZnngcl  einer  9lbfpcrrung  an  ber  redeten  ^lanfe,  mo  bag  Sapper* 
tl)al  hinter  ben  23att  f)craufftrcici^t.  2)iefe  Sd)Iudjt  mufj  burd)  irgcnb  ein  natürlid^cg 
^inbernig  ungangbar  gemacht  getncfen  fein.  3n  bcr  ©d)lud)t  meftlid^  Dom  2öall 
ift  eine  Cuetle.  öier  tommt  aud)  bcr  fRaturtneg  Ijerauf  non  ;^eubac^. 

Dag  üappcrtbal  iuar  einigermaßen  gefperrt  burd^  eine  Stellung,  meld^c  bftlid) 
non  bem  üorbefagten  2BaH  uorbereitet  ift.  Der  ^ö§cre  norböftlidje  Deil  ber  Serg= 
infei,  bcr  fogen.  Steinmalb,  ift  nämli(^  nlg  SZefugium  abgefcßnitten  bur(^  einen  in 
norbmeftlicßer  9lid)tung  gejügcncn  ®raben  unb  burd)  tiniftlidje  IBcrfcßiirfung  beg 
anftcigcnben  .f'öngeg.  Die  ©robcnfoble  ift  2 m breit,  bie  SBöfcßungen  ftcigen  in 
einem  SBinlel  r»on  nur  etma  25**.  Der  öftlii^e  ©rabenranb  liegt  4 — 5 m über  bcr 
Sol)le.  Slm  SZorbenbe  löuft  bag  SBerl  big  an  ben  J^elfenranb,  mit  einer  Slugbicgung 
lind)  SScftcn.  Slellcr  nermutct,  baß  ßier  jmci  Dcrraffen  ßinter*  unb  übcreinnnbcr  im 
§lbftanb  mm  50  Sdßritt  angelegt  maren,  bie  burcß  bie  Sfultur  üermifdbt  morben  mören. 
5lm  Sübenbe  läßt  cg  einen  3“Qong  frei,  ben  eg  aber  mittclft  einer  (Sinbiegung  be= 
l)err|d)t.  Die  Entfernung  00m  ©raben  big  jur  9Zorboftfpiße  beträgt  600  m.  Dicfe 
'-öefeftigung  barf  alg  bie  ältefte  ber  gau5en  ©nippe  gelten.  Ein  Sfüidjug  mar  aug 
biefer  33urg  gegeben  burd)  ben  .^bßlengong  ber  fogen.  Sd)euer  an  ber  fRorbfeite  bcg 
®ergcg.  3n  bem  gclfenlranä  ber  Süboft=  unb  ber  iRorbfeite  finb  nod)  jmei  .^ößlen, 
bag  ginftere  2o(^  unb  bng  Äleine  ;^aug,  alle  (angcblii^)  mit  alten  Spuren  nicnfcß- 
Ueßer  ®emol)nung.  Ein  gmeiteg,  noc^  ftärtereg  SZefngium  mar  in  bem  f^malen  toeft» 
lid)cn  Deil  bcg  IRofcnfteing,  beim  iZärmfelfen,  l)crgerid)tct.  Cuer  über  ben  fyelgriiden 
3icßt  ein  ©raben  üon  fRorben  nad)  Süben.  Er  ift  85  m lang,  unb  an  ber  Soble 
5 m,  3mifi^en  ben  Cberfanten  18m  breit.  Die  öftlicßc  SSalllrone  liegt  gegen  12  ra 
über  ber  ©rabenfoßlc,  bie  meftlid)c  nur  5 — 3 m.  Die  ööfd)ungen  ftcigen  im  Sinfel 
non  45 — 50**,  urfprüngli^  oielleii^t  55®.  ?ln  einer  Stelle  fteßt  no^  ein  mä^tiger 
SUo^  im  ©raben,  nur  mit  einer  2 m meiten  Spalte  bureßbroeßen.  Die  füblid)c 
;^älfte  beg  ©rabeng  ift  megen  einer  fRcigung  beg  ifJlateaug  nocl)  breiter  unb  abgclenlt 
nad)  rüdluärtg.  Die  meftlicßc  ®öfd)ung  ift  ßier  nod)  oerlängert  burd^  einen  (big  ju 
12  m meffenben)  |iang  mit  Ißärme  ober  SSoDuaH.  3luf  bcr  Ärone  bcr  öfttid)en 
©rabenböf^nng  oerjeießnet  ileHcr  Spuren  einer  Sküftung  unb  jmar  einer  gemauerten. 
Stoljc  93üume  fteßen  in  bem  alten  J8aHgraben.  Der  i*ärmfelg,  ungefäßr  300  m 

Paulus,  SentinSIer  aui  ffl&rttem&eTg.  3oflfitteiS.  22 


338 


3aflftfrei'S.  Oberomt  ©münb. 


ift  abermals  burc^  einen  ®raben  öom  58orIonb  nbgefc^nitten,  unb  jmat  mit 
fenhedjten  ^f^^'^önbcn  (45  m lang,  13  m breit,  4,5  m tief).  ®er  affermä(^tigfte 
®tnben,  einer  ©ebirgSflamm  ö^nli^  (62  m lang,  14  m breit,  16—19  m tief),  trennt 
ben  mittelnitcriidjen  Burgruinen  trägt,  öom  SärmfelS;  jefjt  überfpannt 

üon  einem  jierlidjeii  Srüdenftcg  auS  (Sifcn.  S)ie)e  beibcn  Ie|5tcn  ©räbeii  finb  mo^l 
3BcrIe  beS  fcubateii  SJZittelalterS,  ber  le^te  urfprünglic^  ein  ^flfcnfpnlt. 


9münb.  «tabtplan  mit  bcm  boppcitrn  Staucning.  (l : lOOCO.) 


?tuf  bem  ©nigenberg,  fübmeftlic^  öon  S)egcufclb,  ift  an  ber  fog.  Burgf)albe 
ein  SSntt  unb  ®rabcn,  ungefähr  400  i^uß  lang,  ber  SBall  8 t)o^;  gunbort 

antifer  äWiinjcn. 

2Bcr  mar  baS  Bolf,  baS  fic^  in  biefcn  SBaHburgen  oerteibigcn  motlte?  ©o* 
moI)I  auf  bcm  ?(Ibud)  al8  bruntcn  im  Borlanb  ber  'Jllb  finb  ©puren  oorgefc^ic^t» 
Iid)er  Beftebeiung.  2^ic^t  oor  bem  (iingangSt()or  5um  fHofcnftein  finb  am  SUafcnberg 
alte  5Idcrbeetc  im  SC8alb  311  crfenncn  unb  in  einiger  Sntfemung  bauon  gegen  ©üben 
micbcr.  ?llS  öorgefd)id)tlid^er  BcgräbniSplob  mirb  ber  |)eibcnburren  be3eic^net. 
■Jliif  bcm  ?l(bud)  I)aben  bie  aWorfnngen  öon  Santerburg  unb  ©[fingen  ©rabpügel 
aus  ber  Bron3C»  unb  ber  .§aU[tntt3oit;  ®obn>  unb  BorratSgruben,  eine  @i)cnfc^mel3c 
(f.  oben  beim  Cberamt  9ialen  ©.  1 ff.).  3m  ®münber  OberamtSbe3irt  finb  fold^c 
nac^gemiefen  bei  Sautern,  Ü)?ögglingen  unb  SDcgenfclb  (^ölber  im  ©rgnu3ungSl)cft 
311  J5unbbcrid)te  II,  ©.  17.25;.  2?ie  untcrfiic^teu  Hügelgräber  bei  Sautern  loiefcn 


5Römtjc^c8. 


339 


in  bie  ^aüftottperiobe.  3n  bie  glurfortcn  eingetragen  finb  ©rabpget  auf  fotgenben 
SJiarfungen:  SKögglingen  bei  ber  Ä^ird^e  (füblid^)  ein  oualer  mit  35x29  ra 

5)urd^meffer.  3m  .^leu^olj,  2 km  narbmeftlic^  uon  ÜJibgglingen,  fieben  .^iigel  non 
14 — 21  ni  Durc^meffer  unb  1 — 2X>  m .t>ül)e.  Sm  ©tocflualb,  2,5  km  nörbli(^  non 
35?.  ein  groBer.  31uf  3)?nrtung  ©ottenbof  fieben  .f)ügel.  Sm  Salö  .f>eglc,  fübli^  non 
3D?öggUngen,  fieben  .^''ügel,  barunter  einer  mit  36x27  m 2)urd;mcffer.  9?ad)  ®ar« 
tbolomn  gel)t  ein  uralter  23 eg  ou§  bem  9?em§tbal  l)inauf  non  iöorgnu  unb  einer 
non  35?ögglingen  unb  Sautem  über  öouterburg;  bieä  eine  f^ortfefjung  ber  allen  Äo^Ien» 
ober  ©aljftraße,  tnelcf)e  non  ber  Roller  ®egenb  über  bie  Simpurger  29erge  jiept  unb 
jinifd^eu  Jg)eud^lingeu  unb  30?ögglingen  unferen  Sejirf  betritt,  ipof^mege  gel;en  auep 
nom  9?ed;berg  (2^orbertneiIer)  au^:  bie  f^ranfengaffe  über  ben  2lo^rücfen  (2lfenbrüde?) 
jum  ^opeuftaufeu ; bie  fog.  ölte  .^eerftroBe  über  ba^  fRepgebirg  nac§  9?am?ed  unb 
inä  giUtljal;  ein  2Seg  ing  9?em^tpal  über  ®traf3borf;  unb  einer  am  ©tuifen  unb 
©rnnegg  norbei  über  bag  5lalte  ^elb,  quer  burd^S  Sautertpnl  bei  ®egenfelb  unb  bie 
Sd^meinfleigc  pinauf  gen  ®öbmeiifird^  unb  ^eibenpeim.  9?od^  mieptiger  ift  bie  ^oc^» 
ftro^e,  bie  brüben  auf  ber  SSafferfc^eibe  jmifc^en  9?em8  unb  Sein  pinjiept,  ein  @tüd 
bed  ^öbenmegg  non  ©annftatt  na^  2lalen  unb  9?btblingen. 

3Rümifdbc$:  ®er  rötifd^e  fiimeS  50g  fid;  an  ober  über  bem  rechten  XpaU 
bang  ber  SRem^ä  b'”  SD?auer,  tuelcbe  an  bie  ©teile  eineö  ^fabljaung  getreten  inar. 
3m  9?ötenbad)tbal  fdblofe  biefe  3D?auer  an  ben  23aü  an,  ber  ben  ßimeä  non  Ober* 
germanien  bilbete.  2In  bem  redbten  ©teilbang  beä  ^faffenbaebtbaU  fe^te,  mie 
febeint,  bie  35?auer  au§,  ber  ^fabljaun  muBte  bi^r  genügen.  2ludb  im  ©^iefetbal, 
bnig  cbemalS  nerfumpft  mar,  bilbete  nur  eine  9?eibe  non  ^föblen,  aber  non  mannS= 
biden,  bie  ©renje.  ©übli^  non  Sggingen  fteigt  ber  ßime§  in«  9?em«tbal  b<^röb  bi« 
jur  blutigen  25abnlinie.  2)ann  erfteigt  er  mieber  ben  roten  ©turj.  3m  ^eubolj 
(3D?.  SRogglingen)  burepfd^nitt  er  eine  ©nippe  feltifcber  ©rabbügel,  in  beren  einem 
non  ben  9iömern  ein  angelegt  mar.  23arum  bie  ©rensmauer  fo  gezogen 

mürbe,  an  2lbböngen  bin,  mo  fie  überböbt  mar  unb  non  einer  2:böli<^Jnd)t  in  bie 
onbere,  marum  niept  über  bie  ,'pocbebenc,  bie  jmifeben  9?em«  unb  ßein  bie  2Baffer* 
febeibe  bilbet  unb  ouf  ber  bie  norrömifdbe  |>ocbftraBe  binäiebt,  ba«  ift  noch  nidbt 
befriebigenb  ertlärt.  23cfonber«  beutlicb  ift  bie  ©pur  ber  ÜRauer  im  9?eppermolb 
beim  ©alnator,  bei  .^erlifofen  unb  im  ©ebölj  öiebert  an  ber  ©renje  be«  Ober* 
omt«  2lalen. 

®on  23arttürmen  ftonben  brei  ouf  ber  ©trede  9?ötenba^=Xaubentbal,  einer 
an  ber  ©teile  ber  Kapelle  nor  .^erlifofen,  einer. auf  ben  ßaud)ädern  bei  Sggingen, 
einer  am  roten  ©turj,  einer  an  ber  ©trafje  Unterböbingen*©(bönbarb,  bejei^net  bnreb 
einen  ©ignalftein,  einer,  ben  bie  ©rabenfpur  umjiept,  am  ©aum  be«  .^eupotje«,  einer 
im  .^eupolj,  bei  bem  obengenannten  ^i^^S^tofen,  unb  einer  red)t«  ber  ©tra&c  35?ögg‘» 
Iingen*.'peuc^tingen.  (9?ac^  35?itteilungen  öon  ^errn  5D?ajor  5.  35.  ©teimle,  ©treden* 
fommifför  ber  9?eic^«Iime«forfd;ung.) 

35rei  5?  oft  eile  bienten  innerpalb  unfere«  ©e5irfe«  5ur  ®edung  ber  ©renje; 
ein  Heinere«  fogen.  9?umeru«».^l:aftetl,  red;t«  ber  9?em«,  bei  ber  f^^ciniüljle , unb  jmei 
S?oporten*5?aftelle  linf«  am  ©d)ierenpof  unb  bei  llnterböbingen.  35a«  5tafteH  bei  ber 
f^reimü^le  ift  1902  entbedt  unb  au«gegraben  morbeu  oon  .fierrn  SRajor  3. 


340 


ijaflftfreiä.  Cbernmt  ©ntünb. 


©teimle  (nod)  iiidjt  ücröffcntlid^t).  Hegt  im  SSogcimoIb,  am  Öergöorfprung  jmifd^cn 
bcii  3;^nlcrii  bcr  9?cmS  iinb  be^  9iötcnbQd)8,  luigefä^r  700  m hinter  bem  fiimeS  unb 
1100  m üor  bem  ©c^iecen^oicr  Slaftctt.  ÄafteH  bc^errfdjte  bic  3iem§tIjQi)'lraBc 
Hub  baS  S^öteiiba^t^al,  b.  ben  bequemsten  3u9^^Hg  jum  Sime§.  bilbet  ein 
na^e^u  regeImnBige§  ®ierecf  öon  runb  55  m ©eitenlänge,  mit  abgerunbeten  Gden. 

®ie  2J2aueni  maren 
mit  itngemö^nlic^  gro=^ 
ften  Quabern  non 
Sriic^j'tein  nerfteibet 
unb  1,22  m ftarf  über 
bem  ©odel.  (Sin  fo* 
genannter  Surm  ift  für 
bic  füböftlid^e  (Sefe 
nad^gemiefen;  ein  !£^or 
für  jebe  gront.  S)a8 
nörblid^e,  gegen  gein* 
be§lanb  geri^tctc,  ift 
ganäjerftört.  ®a8linfc 
©eitent^or  gegen  ba§ 
fRötenba^t^al  tnar  in 
ben  (^runblagen  cr^aU 
teil.  ?tm  rechten  ©eiten* 
t^or  ^attc  eine  Qtx» 
ftörung  unb  Söieber* 
^erftettung  ftattgefun* 
ben,  S)ie  jüngeren 
93adcnmaucm  maren 
auf  ben  fKcften  ber 
älteren  crridjtet.  (Sben* 
fo  mar  uor  bcr  9?orb* 
front  unb  uor  einem 
2ci(  ber  Dftfront  eine 

(Bmünb.  ffllortciitunn  bei  brr  ^eiliflheiMlirt^e.  äufmre  iDtoUer,  Uli* 

gcföljr  1 ni  ftarf  ouf» 

gebaut  in  bem  mit  ©teinen  aufgefüQten  ©roben.  5ln  brei  2!^oren  mären  fRefte  oon 
Sßegpflofter.  2)ie  ©eböiibe  im  itaftctl  maren  in  frül)er  QHf  bie  (5irunb* 

mauern  abgebrod^en  morben.  'Sie  öoläbaraden  bcr  9Jinnnfd^aft  maren  burd^  93ronb 
3erftört.  50  m füblic^  Oon  bem  S^afteß  lag  ein  Sabgebäubc  mit  einer  ^Ipfig  gegen 
SBeften  unb  brei  I)ciäbaren  9täunien  aufjer  bem  ^icijraum.  iticinfunbe,  meli^c  bic 
@ntftel)ung§3cit  bei  Slnftctti  ergeben  Ijötten,  mürben  nidjt  gemad^t,  auBcr  einem 
©igillatafdjcrben  mit  bem  ©tempel  Cobnertus. 

Sai  Äaftett  beim  ©d^icren^of  ift  befdjriebcn  im  Sinieimerf  (Sief.  7).  @i 
lag  auf  einer  in  bai  S^al  oorgreifenben  3^ngc,  feitlic^  unb  oon  rüdmürti  über^ö^t. 
58om  itaftell  Sorc^  mar  ei  0,5  km  entfernt,  ©i  fperrte  eine  ©trafec,  bie  oom  5»^^* 


341 


roorbeu 

geführt 

fertiger 

mürtel. 


0münb.  ftnöpIleltuTin. 


t^al  Über  ©tra^borf  ^cr  jur  9Rem«  unb  über  bie  SSogel» 

^öfc  weiter  jum  ^fo^l  unb  barüber  ^innud  jiir 
ftrafee  führte.  Äoftett  würbe  1886—88  au§> 

gegraben  non  General  n.  S^oKee  unb  SOZajor  j.  3). 

©teimle.  GS  bilbete  ein  fRec^teef  non  130x157  m. 

®ie  porta  decumana  War  gut  erbaiten;  ein  einfacl^eS 
flanfiert  non  jWei  b^tbrunb  norfpringenben 
Jiirmen.  S)ie  Gcfen  waren  abgernnbet  unb  nerftärft 
bnrd^  2ürme  ober  3f^^cn.  SSom  Oratorium  War  nur 
bie  9ibfiS  im  3u»bament  erhalten.  ©ebiinbe 

Weftlid^  nom  ÄafteU,  50  bejw.  100  m entfernt,  würben 
1893  anSgegraben;  baS  jWeitc  war  ein  ®nb.  2)er 
Gingang  jn  bem  le^teren  lag  im  S^orben  an  einer 
Strafe,  weld^e  nom  linfcn  Seitentbor  beS  ftafteUS  ju 
Xbal  führte.  5)ic  5cfi“«g  h>ar  einmal  bureb  geuer 
jerfiört  unb  na^  bem  alten  ^lane  Wieber  anfgebant 
3)ie  älteren  SRauern  Waren  forgfältig  auf* 
anS  ©tubenfanbfteinblöcfen ; bie  jüngeren  eil* 
nuS  3Ralmfteincn  unb  mit  fpärlicberem  Slall* 

3m  0(butt  fanben  ficb  auch  ^ufffteine,  wie  fie  bei  Siantern  unb  SSeißenftein 
gebroden  werben.  5lm  regten  <Seitentbor  beS  ÄaftellS  würben  ®rudbftü(fe  einer 
3mfcbrift  gefnnben,  5Wölf  löron^ebndbftaben,  bie  auf  einer  ©anbfteinplatte  befeftigt  waren 
(aufbewabrt  in  (Stuttgart  M).  ®ie  Sufd^rift  wirb  bezogen  auf  einen  ?lntoninuS. 

Gine  gleichfalls  nur  als  Srndbftüd  er* 
baltene  ©teininfebrift  gibt  Äunbe  non 
einem  ^udbbnltcx  (librarius)  ber  erften 
Sloborte  non  9?ätem.  Gine  foldbe  geben 
ancb  bie  3*pgftl"lcnipel  an.  2)aS  fanb* 
fteinerne  Sörunnenrelief  einer  Cuell= 
npmpbc  würbe  im  Sabgebänbe  gefnnben. 
Gin  Elitär  in  einem  Gcftumi  (®münb  M). 

J)aS  Unter böbtng er  itaftell 
(fiimeSWert  2ief.  1)  liegt  bi^t  am  öft* 
lieben  Gilbe  beS  Dorfes,  1100  m hinter 
bem  fiimeS.  2)er  fpiab,  Snrgle  genannt, 
unb  fdbon  jur  Dberböbinger  lUZarlung  ge* 
börig,  bilbet  ben  fRorbweftranb  einer 
.^ocbflädje,  bie  im  Slorben  bnreb  bie 
SRemS,  im  2yeften  biird)  ben  illof^bacb 
begrenzt  wirb  unb  erl;ebt  ficb  etwa  30  m 
über  ben  5Bafferfpiegel  ber  5RemS.  Gr 
gewährt  wie  baS  ilafteCl  ©ebierenbof 
» "*  einen  Überblid  über  ben  ^imeS.  3)aS 

0münb  eiw  «nfteU  bat  annäbernb  qnabratifd)e  gorm 


342 


i^agftfrei?.  Cberamt  @münb. 


(148x135  m).  3)ie  Umfo^fungSmauern  ^oben  eine  ©tärfc  üon  1,19  m,  an  ben 
abgerimbetcn  @dcii  1,30  m.  porta  praetoria  i[t  baS  nörblic^c  Stf)or  ansuff^en. 
(Sämrttdje  (;Qbcn  je  ^toei  5iirmc,  bic  ui^t  über  bie  SKauerflud^t  oorf^ringen. 

2)ic  porta  decumana  war  eint^orlg,  bie  praetoria  ift  auSgebrod^eu ; bie  planten» 
tt)ore  bflben  je  jwei  (Eingänge,  getrennt  buri^  eine  9)iauer  non  ber  ©törlc  ber  Um* 
fafiung^mnuern.  ?(n  ben  Sefen  ftanben  bie  üblichen  ^ürmc.  3>^iff^f»türme  würben 
nur  nu  ben  glanfen,  in  ber  iDUtte  beS  Hinteren  5;eüS  gefnnben.  ?lm  weftlid^en 
@nbe  bet  iRorbfront,  neben  bem  Sefturm,  Ingen  bie  ^unbamente  eineg  rec^tedEigen 
SOinuerWerfg  non  13,30x5,40  m,  Welc^eg  nlg  ©eje^ü^ftanb  gebeutet  Wirb.  9Jom 

^tütorium  unb  einem  5(nbau  begfciben 
fonnte  ber  ©runbriß  fe[tgefteflt  werben, 
^n  bie  91pfig  beg  Sacellum  fcfjlofe 
fi(^  nod^  eine  tteinere  nn,  bie  ner» 
mutlii^  bic  (SJötterbilber  enttjiclt.  Öft* 
lid^  nom  Oratorium  ftonb  ein  Iteincreg 
©ebäiibc  non  nicr  SJäumen,  mit  einer 
?lpfig  gegen  0[ten ; jwei  9?äumc  tjeij* 
bar.  ^ier  wirb  bic  SBo^nung  beg 
Sogeroberften  nermutet.  Unter  ben 
®cunbmaucm  bcgfelben  fonben  fic^ 
bic  SRei'tc  einer  burc^  geuer  jerftörten 
®arndEc  non  |>ol5  unb  Sc^m.  ®ag 
SJEnuerWerf  ber  ^eftunggmouern  wie 
ber  ®cbäubc  be)'tel)t  nug  SJZnimfteinen ; 
an  einigen  türmen  finb  fic  äbren* 
förmig  geftellt.  5)ie  SSattgrÖben,  auf 
ber  ©übfeite  unterfud)t,  waren  in  ben 
gelfen  ein  gegraben.  ?Iuf  eine  53crme 
non  'ji  ni  ©reite  folgten  ^wei  ©pi^* 
grüben  non  1,25  m $icfc  unb  5,50  m 
bejw.  G,50  m ©reite.  5)ic  SfEorbfeite 
war  burd)  einen  ©teilobfaU  gefc^übt.  ®ie  92orboftedc  beg  5?a)tcttg  tiegt  er^eblicb  tiefer 
alg  bic  anberen  2:eitc;  ^ier  ^at  eine  Slbrutfc^ung  ftattgefunben,  bic  fid^  aiu^  an  bem 
®ebüube  neben  bem  Oratorium  bemerfbar  madjt.  — ®ev  ©egleitbnu  mit  bem  ©ab 
wirb  im  fKemgtljat  gefuc^t;  bie  bürgerliche  9?ieberlaffung  auf  ber  Hochfläche  [üblich 
öftliih  beg  Slaftcttg,  wo  jwei  ©eböubc  entbedt  finb.  ©efunben  Würben  im  i^nftell  unb 
feiner  nüchfteu  Umgebung  2J?iin5en  non  9J?arc  3lnton  big  ©eptimiug  ©enerug  unb  Sulia 
®omna,  ein  fWilitärbiplom , bag  um  bie  SKittc  beg  2.  Sabrhunbertg  angefe^t  Wirb, 
©^(euberfugeln  u.  a.  — ?(m  Slaftell  norüber  führt  ein  alter  Sföeg,  ©ehrweg  genannt, 
im  2!hfll  öon  Unterböbingen  (unb  bem  Simeg)  nad)  Dberböbingen  unb  Heiibach, 
©artholomü  jit.  ©om  2)efumanthor  beg  Slaftellg  lauft  auf  ber  SBfQ  nad) 

Dberböbingen,  ein  jweiter  ftieg  Wahrfcheinlich  bireft  hinab  jum  ©ehrweg. 

Xic  Heer  firn  fec  im  9lemgthal  ift  burd)  einen  Duerf^nitt  bei  bet  Äreusmühle 
nachgewiefen. 


Xciiti^e  ?Utertümer. 


343 


2)cutfd^c  ?Htcrtümer:  9lei^cnc|rä£)cr  finb  ßefuiiben  ju  Unlcrbbbhigen 
beim  jej^igcn  Ji^ieb^of  (^unbc  in  Stuttgart  M)  unb  ju  9D?artuug  Cber* 

böbingcn. 

SJiittcI  alter:  Steinfreu  je  ).  bei  @münb  (4),  ^ertifofen,  S))raitbac^. 

iöitbftörfc  bei  ®münb. 

©renjfteine  oon  ber  Cymihiber  greipürfe^,  fog.  ^ürfd^fteinc,  ^bbilbungen 
in  ber  (Sr^orb’fcfjcn  (jebt  ftobtifd^en)  5((tertum^)ammlung. 

Sefeftigunggmerfe:  ©münbifefje  Sanbgräben  jogen  fid^  über  bic  ^od|= 
pädjen  bei  3inimerbn(^  unb  ®öggingen,  mo^t  aud^  bei  ^Jl)ier^au))ten  unb  llj^ftettcn; 
auc^  ein  Iiin|)nrgi)d)cr,  gront  gegen  Silben,  bei  lyorberlint^af.  Sd)nnjen  finben  fid) 
bei  lautem  (mcftlic^  »om  Ort,  om  be^  SJfittclberge)  unb  bei  Oberbettringen  (auf 
bem  (5)ügling).  ^nuIuS  ^ält  ba§  Serf  auf  bem  ©iigiing  für  ein  römifc^c^  Säger 
unb  ncrjeidjnet  aud^  norböftlid)  üon  Saiitcrn,  rcdjtS  tior  bem  9iuSgang  be^  2]f)Q(§, 
eine  3Barte. 

Spuren  abgegnngener  18  u r g e n finben  fid)  auf  folgenben  9J?arfungcn:  93nrgau: 
S(bf(^nittgräben  ber  !öurg  3^.  am  18erg  beim  IBirf^of.  55egcnfelb:  '?lbfd)uittgräben 
ber  IBurg  2).  am  Äuf)bcrg.  ©öggingen;  Sd^io^graben  üom  83urgftaß  ber  fHittcr 
D.  ÖJ.  ^erlifüfen:  ©rabenfpuren  ber  ®urg  f).  am  inneren  ^obberg.  ®eim  2Öeiler 
®urgl)ülj  örabenfpuren  (?).  öggingni:  auf  ben  Sdjlofeödern  ©rabenfpuren  nom 
®urgftaü  ber  fRitter  n.  % SDfögglingen : 58urftcl  bei  ber  Äird^e,  urfprünglid)  ein 
©rabbügcl.  SRutblangen:  ©urgf)albe.  Oberbettringen:  am  ^£Iofterftur5  über  bem 
9iemgd)at  ©rabenfpur  ber  18urg  93.  Sfe^berg:  .fiepelburg  beim  Sd)urrcn^t>f.  Sprait» 
bne^:  58urggrabcu  bei  jEbf*nau,  gegen  baS  fRottbal  ^inau«i.  SBalbftetten:  1)  ©röben 
ber  löurg  om  (Sid^pölsle.  2)  ©ranegg  bei  liannmeiler.  3)  !Jfccl|bergIe  bcSgl. 
SBcifer:  1)  Öurgftott  im  Ort.  2)  ©reiben  Don  ber  18urg  Stubenberg  beim  ©ienget= 
pof.  9(uf  eine  ®efcftigung,  bie  ben  alten  ^oblueg  fperren  mod^te,  beutet  ber  fRamc 
ISirfpof  (93ürgbüf),  ©cm.  fReidfjenbac^.  Spurlos  Dcrfd)U)unben  finb  auf  ©münber 
älfartung  bie  93urgftäIIe  bet  fRittcr  D.  9?inbcrbad^,  biefer  angeblid)  beim  je^igen  ©orgiS* 
bof,  unb  u.  (futigl)ofcn,  biefe^  S)orf  angeblid)  im  3vem§tt)al  Dor  ber  9fötenbad^= 
münbung  gelegen,  ©ine  l8urg  9)fic^eiftein  auf  bem  ^*>o^bcrg  bei  .^eubad)  ift  frogmürbig. 

3m  erften  großen  Stöbtefrieg  (1376 — 78)  fepeint  bie  18urg  IBetringen  jerftört 
morben  5U  fein.  3m  britten  (1449)  sogen  bie  Stöbter  Dergeblidb  gegen  ^open* 
red^berg,  serftörten  bie  93urg  Sßaibftettcn,  erlitten  aber  auf  bem  fRüdfsug  nadb  ©münb 
eine  fd)n)crc  3?iebcrlagc  Don  ben  SSirtenbergern.  3n  bemfelbcn  51’ricg  mürbe  bag 
.iUofter  ©otte^sett  burd)  93ranb  jerftört,  im  IBauemfrieg  geplünbert,  im  fd^malfalbifd)en 
Äfricg  abermotd  niebergebrannt.  1707  marf  baä  9tcid)Bf)cer  smifc^en  3ggingen  unb 
93orgau  Sdianjen  auf. 

^münö. 

Obernmt^ftabt  an  ber  3tem^,  bei  ber  ©inmünbung  mef)rerer  Seitentl)öler. 

©efd)ic^ttid)eö:  ©münb  tritt  in§  Sid^t  ber  ©efd)ic^te  al8  ftaufifd)e  Sanb* 
ftabt,  bie  1162  fd)on  „93ürger"  (cives)  pnt  unb  1188  al§  biirgus  bejeid)uet  mirb. 
2)ie  ftaufifd^cn  Könige  unb  Slaifer  finb  feiten  in  bie  ©egenb  gefommen;  nad^  ©münb: 
1193  ^einrid)  VI.  unb  1240  unb  1246  Jt'onrab  W.  Äonrabin  bat  1266  ^ier  Scib» 
naebten  gefeiert.  18on  einer  fßfalj  in  ber  Stabt  ift  nidbtö  befnnnt.  Oie  ©l)ronifen 


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344 


Cbcrnmt  ©münb. 


frcilidj  lülffeu  öon  einem  ©tein^aus  ®arbaroffag,  baS  an  ber  ©teße  be#  ©d^mörljof^ 
geftnnben.  2)ie  burgUi^e  Scfcfligung  ber  ?üt[tabt  ftnmmt  mo^(  wie  biejenigen  öon 
.'Oeilbronn,  (i'felingen,  SReutliugcn  aii§  ber  Sriebric^S  II.  Siitterlid^c  iDJiniiterialen 
ja^cn  ja^lrei(^  in  ber  ©tnbt  unb  auf  ben  benachbarten  '^Jürgen.  S^at^fominen, 
jufammen  mit  einigen  mittelfrcien  ®e|chlcrf)teni,  mürben  bie  erften  öürger  ber  9ieich§' 
ftabt.  J'ie  ©tabt  blieb  if)ren  angeftammten  |)crrcn  treu  tro^  päpftli^em  58ann  (1239)- 
2)er  erfte  oon  ber  ®ürgerf^aft  gemöhlte  Sürgermeifter  mor  ber  1284  öcrftorbene  Sertolb 
filebjagel,  beffen  ©rabftein  erljalten  ift.  ®ag  ©tabtroapben  ift  f^on  auf  einem  ©iegel 
öom  3ahr  1277  ein  aufgeridjtcteS  (Sinhorn.  3m  14.  Sahrhunbert  erlangten  bie  3»nfte 
9lnteil  an  ber  ®ermaltung  unb  9ied^tgpflege.  1398  üerfügt  Stönig  ©enjel,  baS 


<9münb.  Vnfic^t  uon  Gübtorfttn,  nac^  Slcriand  ffierf. 


®erid)t  folle  öom  5Rat  unb  ben  3»öft>öeiftem  gemeinfom  befteUt  merben  unb  jmor 
hftlftig  Qii^  ben  ©efchlechtern  unb  aus  ber  ©emeinbe.  3)a§  taiferliche  ©chultheißen» 
amt  mürbe  unter  Saifer  ©igiSmunb  an  bie  ©tabt  ücrbfänbet  unb  nie  mieber  cingelöft. 
Sm  10.  Saörhunbert  feljte  fich  ber  9lat  jufmnmen  auS  8 9?atgebern  öon  ber  ® ärger» 
banf,  8 öon  ber  ©emeinbebanl  unb  8 faiferlicher 

^Botlmacht  1553  bie  3u”ftmeifter  auS  bem  9?at  unb  übertrug  1556  bie  jährli(he 
(Srneuerung  berfelben  fünf  ©eheimen.  „Soh^^iunbertelnnge  innere  llnruben,  ^rojeffe 
ber  llnterthanen  unb  ©tabtbürger  mit  bem  9iat  maren  bie  öerberbliche  ^rii^t  biefer 
iyerfaffungSQnberung,  melche  mit  1802  ihre  ©nbfehaft  erreichte."  (."p.  ®auer.)  9luf  ber 
f^mäbifchen  ©tftbtebanf  beS  JKeich^tagS  naljm  ©m.  bie  breijehnte  ©teile  ein.  S)ie 
jährliche  9?eich?fteuer  betrug  im  14.  Sahrhunbert  270  ^funb  fetter.  ^J>er  fpätere 
Slnfd)Iag  mar  für  einen  iHömermonat  176  fl.  3m  17.  Sahrljunbert  ftedte  bie  ©tabt 
in  „unabfehbaren  ©chulben". 

Die  ^farrfirdje  gehörte  bem  Sllofter  li^or^  biS  1297,  mo  fie  famt  ber  SohanniS» 
fapelle  bem  9lugSburger  Domfapitel  überlaffen  mürbe.  1318  mürbe  fie  bemfelben 


©imliib. 


345 


ciiiucrlcibt.  Offenbar  gefjörte  ©miinb  ciiift  511m  Sprengel  ber  Urpfarrei  öorc^.  ®ie 
'iPforrei  öerblieb  and)  bei  bem  fianbfapitcl  Cord)  big  jur  fRefomiotion.  3n  ber 
3?cforinationg5eit , 1544,  imirbc  bag  ^otronnt  üom  51uggbiirger  5)om!npitel  fnuflid) 
an  ben  3Jat  ju  ©nuinb  abgetreten.  1764  ronrbe  ble  ^farrfirc^e  jur  Stiftgfir^c 
erhoben,  um  bie  Stabtgeiftüc^feit  üom  SSerbanb  mit  bem  Sanbfapitel  jn  befreien. 
Sdpn  im  14.  3a^rl;unbert  Ijatte  fid)  biefe  511  einer  ^riefterbruberfd^nft  jufammen- 
get^an.  3“  ®orred)ten  ber  ^farrfirc^c  gef)örtc  au^  ein  91fp(red^t,  bag  1785 
bnre^  ein  bifd)öflid)eg  ®efret  bef^ränlt  hjurbe.  “J^ie  Sopannigtapelle,  üielleidjt  eine 


0münb.  Wartnilnt)- 


ältere  Stiftung  alg  bie  |>eiligfreuäfirc§e,  bereit  5!o(^ter  fie  1312  genannt  mirb,  biente 
roäl)renb  beg  Saueg  jener  jeittueilig  aig  ^farrfird^e;  alg  folc^e  toirb  fie  noc^  1399 
bejeic^net.  Seiber  ^rc^^öfe  waren  Öeic^enfelber.  9tuf  bem  ummauerten  ^farrlirc^bof 
bei  .fieitigfreuj,  ber  1804  l)on  allen  ©rabfreujen  gefnubert  Wnrbe,  ftanb  gegen  Süb» 
Weften  eine  ilapelle  beg  pl.  'IRid^ael  mit  ©ruft  unb  angebautem  Ölberg;  fie 
nmrbe  1807  abgebrochen.  5luf  bem  Jtirchhof  bei  St.  Sohann  ftanb  eine  5!apelle 
beg  hl-®itug,  1807  obgebrodjen;  nach  ber  Solfgmeinung  War  fie  noch  älter  alg 
bie  3ohannigfirche,  Wag  nicht  wahrfchcinlidh  ift.  ©ine  alle 
Sauformen  nidjt  bentlid).  2)iefe  Kapelle  h^ttc  gleichfallg  eine  ©ruft.  ?lbgebrochen 
würben  ferner:  (1834)  eine  Sebalbug®5fapeIIe,  urfpriinglich  Wopl  Xiebolbg- 
fapeHe  in  ber  ©albftetter  Sorftabt;  (1827)  St.  ©eorgg*il opelle  in  ber  lieber* 
gaffe,  am  2;urm  beg  unteren  (1807)  St.  9? ifolai*. Stapel le  in  ber 

Stappelgaffe;  St.  3ofen»S?npelle  am  gleichnamigen  ^h*^*^*  'innen» 

Äa pelle  war  1507  an  bie  '3luguftinerlird)e  angebaut  worben.  Seim  ©orgigljof 
ftanb  eine  Äapellc  St.  9J?argorethcn,  äur  SPfarrei  Sggingen  gehörig;  fie  würbe 


'i4,u(t  g)iquni0  'quQtu0 


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bogen Sockel  1855 

. ; enifiernl  _ 
Pt  - •Hr- - 


ri^-5«  B-F 

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Fij.  9 u io  im  Fundamenf 
I desi  eüdl-  iTurma 

—lii r-* »-» _jc- 


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Fi^-8-  H-J 


348 


Saßftfrei?.  C'beranit  (Smünb. 


2 Schmu  n&ch  CD 


^ex.  u aulogr 
Kiofner 


tWh“« 1 ! 1 1 1 1 1 • ' 1 

I c>  0 » “ 


Fio  i Srfxnjtt  nach  AB. 


(Bmünb.  ^eiligfieujrirc^e.  beb  ((I)oi8. 

(91a(b  ffglr.) 


1811  abgcbrorfjcn  uiib  bic  ©teinc  jum  5öou  ber  Dberbettringcr  Sfird^e  öcrtoenbet. 
6in  itopellc^cu  mit  iöilbcrn  be^  gcfrcujigten  .^leilaiibS  unb  ber  ©c^iic^er  ftanb  bei 
ber  9?id)t)tätte  hinter  ©t.  J?at^arinen. 


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@niünb. 


349 


1 


_ r--‘- 
*•  "iw 


KIW* 
r iuiJ' 


X'ic  Sfieformation,  bcrcn 
in  bcr  5Hcid)S^ftabt  (Mmünb 


Vmünb.  ^ci(tgfTCUjfiTci)C.  did  Dom  {üblichen  Seitcnl^iff  in  ben  Cbo’^umgQng. 


ift 


bebcutcnbfter  SJortämpfer  bicr  ?lnbrca^  ?((t^cimcr  njor, 
(jefdjeitert.  iPnuernfeieg  1525,  qI^  ein 


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350 


^aoftfreiS.  Obecamt  @münb. 


neuer,  bemolratifd^er  9iat  cingcfe|jt  ioar,  unb  im  fc^malfalbifd^cn  Ärieg,  als  bie  be* 
lagerte  Stabt  fid^  ben  ^roteftanten  ergeben  tjatte,  festen  bie  eoangelifc^e  Sa(^e  ju 
fiegen.  Scibemal  gelang  cS  bolb  bet  ariftofratifd^en  unb  tonferöatinen  Partei  mit 
äußerer  Unterftiibnng , bie  9icgierung  toieber  an  fi^  ju  reifen.  1528  inurben  auf 
ber  SiemSbrüefe  fieben  SBiebertÖufer  entl^au^jtet.  1570 — 74  mürben  bie  (Suangelifd^cn 
auSgemiejen.  97ad^  bem  brciBigjä^rigen  Ärieg  mürbe  attmäblid^  bie  ganje  Siirger» 
fd^aft  eifrig  fat^olif^.  2)ie  tird^lic^e  Sitte  burd^brang  in  ber  fleinen  IReic^Sftabt 
nic^t  nur  boS  böu^lic^e,  fonbent  auc§  baS  öffentlid^e  Seben.  DJianc^ct  altertümliche 


iöraudb  erhielt  fich  &iS  jum  Untergang  ber  ftäbtifd^en  öerrlid^feit.  So  bie 
ifkojeffionen  an  allen  SKtchenfeften,  jumal  am  ^almfonntag  — mit  bem  ifJalmefel  — , 
am  gronleichnamSfcft  unb  Ärcujfeft.  So  bie  Settelgänge  ber  jmblf  Slpoftel  am 
(^rünbonnerStag , ber  Stemfingcr  am  2)reifünigStag,  ber  Siechen  oon  SBiefenfteig, 
beS  SettcllreujeS  mit  bem  Srotfarren.  So  bie  IRumpelmette  am  Sorabenb  unb  bie 
^lufjüge  ber  ©eitler,  ffreujfchleifer  unb  ^liiSfpanner  am  Karfreitag.  So  baS  ißaffionS* 
fpiel,  baS  am  Karfreitag  auf  bem  ^farrtir^h*^?  aufgeführt  mürbe  unb  bereu  ^^eyt 
erhalten  ift,  bie  Krippen  jur  SBeihnacht^äcit , nnb  bie  hfiliQcn  ©räber,  bie  oor 
Dftern  in  ben  Kirchen  aufgebaut  mürben.  ?lm  ^immelfahrtSfeft  mürbe  in  bet  ^farr* 
fir^e  um  SJfittag  eine  owlgcsogcn  jum  ©emölbe,  unter  beffen  Öffnung 

brei  ©ngel  unb  bie  5!aube  beS  1)1-  ©eifteS  an  Schnüren  tanjten.  §ln  gronleidhnam 
(©ngeliStag)  mürbe  allcS  Sürchenfilber  im  3^9  einhergetragen;  bie  ©eiftlidhen  trugen 
Slumenfränje ; fe^S  iTiiniftranten  maren  alS  ©ngel  gelleibet.  2)er  3^9  bemegte  fich 
bei  oerfchloffenen  2^horcn  um  bie  Stabt.  Sebe  ©affe  höUe  im  Sauf  beS  SahreS 
ihre  eigene  Kirdhmeih  mit  meltlicher  Suftbarleit.  0ft  mar  man  auf  ber  SSallfahrt. 


@müub. 


351 


I)q8  <Stanbc«bctouBticin  fom  5U  breiter  ©cüung  bei  ben  kaufen,  ^od^5citen  unb 
fieici^cn.  Söeffcrc  Seutc  würben  im  6^or  ber  ?ßfarrfirc§e  getraut,  mittlere  unter  ber 
©toffel  beim  J^reu^oltor,  geringe  im  ®ang  neben  ber  ^anjel.  Unjuc^t  unb  ß^ebru^ 
Würben  mit  öffentlicher  Sdhanbe  beftraft  om  Pranger  unb  t»or  ber  Äirchthür.  SKerf^ 
würbige  ßctemonien  hafteten  om  3wiftwefcn  unb  ben  reichSftäbtifdhen  ©toatöaftionen, 
ben  ^uaftjah’^lagen,  bem  @^wörtag.  ®eim  SKcbgerritt  am  gaflaa^tbiengtog  holte 
man  im  Älofter  ©otteSjett  einen  üier  ©chuh  langen  Sebfud|en,  ben  ber  Dberacht== 
meifter  ber  ^och  ju  SHo§  an  einer  ©tange  trug  wie  eine  ©tonbnrte.  3)ie 
®urf(hen  Waren  befrän5t,  bie  ?t(htmeifter,  3ww?*'fttechte  unb  tiberrcitcr  bewaffnet. 
Slltertümliche  ©ebräud^e  Waren  ber  Umjug  ber  jungen  ©h^o^ännet  am  ©t.  Urfulatag, 


ber  ^fingftlümmel,  bie  iBergreiter  an  ^ronleichnom,  ©t.  SohanniS  ©egen  unb  ^euer. 
©hrbor  war  bie  biirgerlidhe  3^ra(ht,  mit  SlZantel  unb  ®egen,  aufwenbig  unb  fteif  ber 
^u^  ber  SÖeiber,  non  ©eibe,  ©hiben  unb  ^erlenfticferei,  giligranfdhmucf  unb  SRuflcm. 
2)er  ^Ici^  im  ^anbwerf  foll  nidht  aUjugrofe  gewefen  fein.  §ln  ^rintftuben  Wor  tein 
SWangel.  !I)ie  ältefte  Wor  im  Pfauen  1426  eingerichtet  öou  ben  ©cfchlechtent. 

Qi  gab  einen  ©chieBgraben  unb  ein  ©chie^hou^«  unb  noch  h^ute  h^i^^ 
^lah  ber  2!umiergraben.  ®ie  .^auf)twoche  War  auf  bem  SÖiarftpIah.  ?lm  9?at« 
hou§  ftanb  ber  Pranger.  Die  5^öf)fftott  war  bei  ©t.  Ä^atharinen.  Der  ©algen,  ein 
monumentaler  ©ou  mit  ©öulen,  ftanb  on  ber  ©ettringer  ©teig.  Der  hölzerne 
©honifche  SDiantel,  ben  9louf»  unb  Druntenbolbe  tragen  mußten,  ift  bemalt  mit  böfen 
©Xempeln  (©tuttgart  M).  ©in  oermeintlicher  3)?alftein  üom  |)e5entichtplab  würbe 
1817  in  ber  8tem§  gefunben,  ober  nidht  aufbewahrt  (©rimm,  ©efchichte  ber  ehemal. 
IReichäftobt  ©münb  1867,  ©.  374).  ©t  wor  üieredfig,  etwa  4 ^ub  hoch  unb  im  Ouer»' 
fchnitt  iV»  5u6  ftorf.  ^n  ben  ©eiten  waren  ^cfluren  auSgehauen,  angeblich  bie  hl- 
manbab  mit  ben  Snfignien  ber  Sitquifition,  geuer,  3ouge,  ©chürhaten;  ©t.  Dominifu^; 


352 


^(jflftfrcis.  Oberamt  Ömünb. 


<St.  35eit  im  ÖIfcffcI ; G^riftuö  am  Sltcuä.  (Sin  grieb()of  für  ©elbftmörber  mar  beim 
Sobanni^liri^b^Jf*  3ubcnfrieb()of  lag  im  9icibliiig«malb  bei  Straßborf.  ®cr 
eilte  mar  mof;l  in  ber  ©tabt,  bei  bem  1258  angefauften  3nben[)of,  mo  ücrmutlid^ 
auc^  bie  ©ijnagoge  unb  boS  5öab  ftunben.  Sine  alte  ©ünagoge,  meld^e  1788  ab= 
gebrochen  tuurbe,  ftanb  bei  ber  fog.  Subenmütile, 

2)ic  SBafferfriifte  ber  9iemä  unb  be§  SBalbfiettcrbadj^  finb  früfj  au^geuü^t 
morben.  2)ci  ©tabtbarf)  unb  ber  8Jem§mii^Ibac^  famt  bem  ^afinenbad^  trieben  eine 
^Inja^l  ÜJUiblen  innerhalb  ber  ©tabt  unb  üor  ben  SJZaucni,  aud^  ju  S^inberbad)  unb 
Sutig^üfen  unb  511  ©otte^jeU.  2)er  5Rem$mü§lbad§  ift  fd^on  1321  ©egenftanb  eine? 
^Jertragö.  3)ie  ©emerbe  maren  in  adjt  3ünfte  eingcteilt.  3)a^  Äunftgemerbe  ift 
fd)on  friif)  üielfcitig  üertreten.  ©olbfd^miebe  maren  miubeftcug  um  bie  SWitte  be§ 
15.  !Ja^r^uubcrt^  ba;  ^lattner  1463;  ?lugftcinbrct)er  fc^on  1433;  fie  üerarbeiteteu 
bcu  ©agot  non  ®ott,  bie  ?ld)ate  au^  bem  Sinipurgifd^cn  u.  a.  ju  Stofenfräiijcn  unb 
©c^mudfac^cn.'  SSon  1594  batiert  bie  elfte  na^meislid^e  ©olbfdimiebSorbnung,  bie 
aber  fc^on  al§  erneuerte  bejeidbnet  mirb.  '5)ie  grauen,  befonberö  in  ben  Sllöftcnt, 
trieben  ©tiderei,  ^crlftriderei,  ©c^Ieiermirfcrei. 

Sin  3)Jeiftcr  ?jtel  2)?artin,  ÜJ^oler  1414,  ift  ©c^miegerfo^n  einc3  §errn  n.  9?inber* 
bad^  unb  fid)rt  im  ©icgcl  ein  ?Intoniuefreus  nebft  ben  brei  ©diilbc^cn  ber  SDZaler. 
Sin  ^Berfmcifter  Sifefen  in  ©münb  liefert  1450  bem  ©rafen  n.  SBürttemberg  „^mei 
loerfcnbe  .^anbmerfe"  unb  unterrid^tet  bie  üBebiemmg^manufc^oft.  1468  mürbe  ju 
©münb  ein  ©olbfd)inieb  Submig  SBurenmeifter,  mirteubergifc^er  llntert^an,  ermorbet. 
1518  fiuben  mir  einen  nermöglid)cn  9}?alcr  Valentin  ©d^opf,  1520  einen  Sltaler 
2;bomag  ©cg,  1544  einen  ©olbfd^micb  ^on3  ^le^ger,  1561  einen  SBaffenfe^mieb 
Sorg  Sfalicnflein,  1622  einen  ©la^maler  3ol)flnn  ©d)le(^t  unb  1693  nod}  einen 
folgen  9tamen§  ^an4  Sbomaä  Dtt. 

©münb er  Äünftter,  beren  Stameu  in  ber  5limflgcf(^icbte  leben,  finb  bie 
•iparler,  bie  fid)  im  3lug(anb  au^  oon  ©münb  nennen,  nämlid^:  ^cinrid§  I au§ 
Ä'ölu  (ober  ©oulogne?),  ber  ©c^öbfer  ber  ^eitigfreujfirdje,  nadE)  ber  Überlieferung 
im  3>ol)re  1333  biei)er  berufen;  unb  feine  ©öl)ne;  ißeter  (geb.  1333,  nod)  9leu* 
mirt^  1330),  S?ombaumeifter  ju^lßrag  feit  1356  [9?eumirtt):  1353],  f 1397;  SDZic^acl, 
1359  unb  1380 — 83  in  ^rag  bezeugt;  3o^anneg,  9}?ünfterbaumeifter  511  ®afel 
1357  unb  311  3'^^eiburg  i.  ©r.  1359;  |»einrid)  II,  ©teinme^  in  ^]^rag  1378,  marf= 
grüflid)er  ©aumciftcr  in  ©rünn  1381 — 87,  1391/92  in  SWailanb  am  3)ombau.  S^re 
9Zad)fommen  finb  üon  ©münb  entfrembet.  SDcr  SDenffteiu  besJ  ober  ber  erften  iWünftcr* 
baumeifter  511  Ulm,  ber  1898  im  ^ÖZüuftcr  aufgcfiinbcn  mürbe,  trögt  ba§  'ijSarler» 
.^eid^en,  mie  e§  ^]ßcter  unb  äl)iilid)  Sol)anncs5  führte,  im  ÜÜZeifterft^ilb  jmifdjcu  ©tein* 
mcbl)ämmcrn,  feine  3nfd)rift  nod)  3al)r§5at)I.  S§  ift  glaubl)aft,  bafj  er  ben  brei 
«•ften  ©anmeiftern  be§  iöZünfterS  gelten  follte,  ©einrid)  I,  9}Zid)el  unb  cf>einric§  II 
1387—92;  unb  e§  ift  möglid),  baf;  bie§  ^einrid)  parier,  ber  ©tammoater,  unb 
feine  oben  oufgefül)rtcn  ©ö^nc  biefeg  9^amcn§  maren.  ^ian§  ;^ofd),  ©Qumeifter  ju 
©münb,  leitet  1539  bie  f^eftungSbauarbeiten  j^u  ©c^ornborf  unb  unterfd)rcibt  1563 
ba§  ©ruberbud)  ber  |)üttenleute,  ift  and)  ©erfaffer  eineS  ©üd)leing  Geoinetria. 

©cborenc  ©müuber  finb  bie  ©ilbl)nuer:  Sri),  ©arg  in  fjreiburg  (um  1500); 
©eit  ©auml)auer  in  5öür3bnrg  (um  1500);  Safob  2B oller  in  EJübingen  (1556—69); 


(ümiinb.  4!>cilielTeujtiTcb(.  Störten  jur  Safriftti  unb  Stiibeltrrpp«. 
'£au(ul$,  Xenfmäler  au«  Sürttcmbrrg.  C^agfttrr«. 


■23 


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354  ^ttflftfrei«.  Obcranit  ©münb. 

ficoii^orb  S5aumI)QUcr,  SBottcr^  ©tieffo^n  (?),  cbcnbort  (feit  1559;  f 1604); 
6()ri)'top^  Sclin  ebenbort  (1577 — 1607  nac^njeidbar) ; unb  9)?o^  ju  9ieut* 


Qimünb.  ^Hligfrcuj(ir(()c.  $on  bet  Ctgcicmbote. 


liiigcii  (1555—77).  ®rt)nrb  iBarg,  hjo^l  bcr  jweite  bcä  97omcnö,  ift  üon  1582  an 
nac^luci^nd;  in  Söiträbiirg,  1585  in  ilombinrg  unb  Äod^erftetten  unb  1.586  in  ©tntt» 
gnrt  neben  ©.  ©^lör  tt)ütig  geiuefen. 


©rniinb. 


355 


3n  ®münb  fetbft  (jat  bic  ^Qmiüc  i^ogt  getpirfl  aU  ®aumeiftcr  unb  ©tchi* 
me^cn,  in  minbcftenS  brci  Ojenerotioncn.  S?afpar  L,  ber  1591  ben  ilönigSbroiiner 
Öof  nciierbaut  ^at,  Äafpor  II.  (1584— K>44),  bcr  «Schöpfer  ber  Saluator»  unb  ber 
.^errgotteru^-.Slopcüe;  beffeii  @o^n  l^riebric^  (geb.  1623);  unb  fein  @ntel  ©ebaftion 
(gcb.  1653). 

ileuebÜt  SBojc^eubiebter,  um  1680,  ift  ber  Schöpfer  ber  iDJarieufäuIe.  ^eter 
?übrec  (t  1777),  ein  eingemanberter  ^ranjofe,  ^Qt  in  (ymünb  old  ^oIäfd}niöcr 
5üc^tigeö  geleistet;  icineS  ®olb)(^mieb.  3?äc^ael  9J?ourf)er,  95üd)|en* 

jci^ifter,  geb.  1645,  um  1688  üersogen,  fpäter  (1693)  in  ©iirjburg  loeilcnb,  ift  einer 
ber  beften  Glfenbeinfc^niper  beS  17.  Sabr^unbcrt^.  5iunflfd)loffet  ^abcn  fic^ 
nuägejeid^net:  Sop.  5D?id^.  Storr  (geb.  1733),  Sofef  Storr  (geb.  1738),  unb 
5ot)ann  Storr  (geb.  1781).  Sofob  Ströblein  oon  ©miinb  mar  1700—1708 
iBnlicr  Sconb.  3)ieu5enü)ofer§  unb  bann  beffen  9Ia(^fotger  nn  ben  Skuten  511  S^ön>= 
tl)nl;.f  1711.  I£cr  Zünftler,  beffen  ®autt)ätigfeit  511  öJmiinb  im  18.  3at)rf)unbert 
auf  alle  3^i^cigc  beS  ®au^anbmert«,  3iprbilbl)auerei,  ^oljfc^niperel,  Slunftfdjtofferei, 
Studntnrarbeit  unb  „ungemein  ermedenb  unb  bctebenb  eingemirtt" 

i)ot,  ift  So^.  9)2i(^.  5t  eil  er  (geb.  1691  511  jDlnfelSbül)!).  Seine  ^l;ätigfeit  in 
QJmünb  umfaßt  nngebli(^  bie  3at)rc  1724 — 83.  Seine  9iid)tnng  mirb  auf  bic  9tanu 
bergcr  Sd)ule  ber  SJien^enbofer  5urüdgefiU)rt.  SSIcUeidjt  ift  er  burd)  Ströbtein  nod) 
Oimünb  gezogen  morben.  „?8er  bie  Stnbt  ©miinb  burc^mnnbert,  empfängt  einen 
molittbuenbcn,  bc^ngli^en  ti'inbrnd  burd)  eine  größere  ^Injabt  üon  ©ebäuben,  meld)e 
in  gefädigen  'itarodformen  auSgefii^rt  finb,  lauter  SJerte  unfere^  ÄeUer."  Übrigen^ 
verbergen  fic^  unter  fcincin  9Jamen  boc^  mobl  uerfd)ieDcnc  iBaumcifter.*) 


*)  3»  'liedariul'ii  u’ar  bcr  3)tnfetäbiif)tcr  Steller  vermutlich  om  IHatbmtäbau  bcichäftifll-  ®n 
Salier  fleUer  von  ©münb  überniinint  nach  17.Ö.Ö  in  ^terc#bdm  sufammen  mit  Salier  ^gibmann 
von  .^onauivörtb  bie  JortjehunB  be0  Älofterfir(henbou?.  1765  ivirb  einem  Saumeifter  Steller  von 
©münb  ber  Sau  ber  Stabtfirebe  ju  3lalen  übertragen  (verfll.  S.  6).  Gr-  bajit  1769  in  Söeftbaufen 
ba«  Sfarrhau^  unb  1780  bie  Äircbe  bajelbft  (verfll.  S.  183).  5er  Saurin  jum  SBeftbanier  Sfarr* 
()au§  ift  erhalten  (@münb  M) ; er  ift  batiert  1769.  Soujeiebnunflen  ium  llmbou  ber  5ominitaner- 
firebe  ju  ©niünb  (M)  — ober  Stubieu  noch  bemfelben  — ftnb  batiert  1764  aber  nidjjt  fiflniert. 
Ster  von  3-  St-  Steller  fignierte  Sauriffc  ju  ftöbtiiehen  SJohnhäHfern  finb  batiert  1764,  1772, 
177.3,  1775.  9iach  einer  0)münber  Ghfond  hat  ein  Salier  Stöhler  von  3le(farjulm  1783  bo4  Diät* 
hau§  JU  (Smünb  burch  Umbau  ou4  einem  SrioathauÄ  herflcridhtet  unb  ift  bafür  jum  ßh«nburflcr 
ernannt  morben;  unb  1790(0  f«>lt  t>er  Salier  Stöllcr  oon  DJecfarfulin,  Sfirger  unb  Stabtbaumciftcr 
von  ©münb,  aber  nicht  fehhaft,  feine?  fWbtijchen  5ienftc§  in  ©naben  entlaffcn  morben  fein,  „roeil 
er  feiten  hier  mar"  (5ebler’fche  6hr-)-  3«  ©münb  tverben  biefem  einen  Steller  fo  jiemlidh  oUe 
befjcren  Saumerfe  be?  18.  3ahrh»abcrt§  jugefchrieben , bic  Stlöfter  unb  Slirchen  ber  5ominifaner, 
ber  ')lufluftiner  unb  ber  3tonnen  von  St.  ynbrnig,  bo?  fiapiteleha»^,  Slaijcnhau?,  Senefidathau? 
auf  bcin  Salvator,  Stahrjehe  ©ortenhau?  u.  a.,  auch  ba?  jehifle  IDlutterhau?  ber  barmherjiflen 
Schroeftern  im  tJoui?  XVI-Stil  unb  ba?  2üubftummeninftitut  von  1791.  Gin  Stenner  be§  fog. 
Steller ’fchen  Stil?  fchrcibt  atich  ba?  SJafferf^löfi^en  ju  SSefthaufen,  bie  Stirche  in  Jürfheim,  CH. 
©eieliitflen,  vom  3ahr  1771,  unb  ba?  Sfarrhati?  in  Slehflou,  CH.  29eliheim,  vom  3ahr  1787, 
bem  5infel?bühler  Steller  ju.  fyfir  ben  Hnfaufl  be?  Stlofterbau?  ber  5ominifaner  ju  ©münb  (1724) 
ift  burch  bie  ^auStrobition  ein  anberer  Saumeifter,  5ominif  3ina>'ermann  oon  f?anb?berfl,  bejeugt; 
ebenfo  für  ben  Stlofterbau  ber  Huguftiner  (17.38)  burch  bie  Sertrog^urfunbe,  Ghriftian  S'ibmann 
von  Dberelchingen.  5er  3oh-  'Uti<h-  Steller,  ber  in  5infel?bühl  1691  geboren  mar,  ift  vielleicht- 
ber  Sater  be?  ©münber  IHofofo-Saumeifter-j. 


Cbcraiiit  Ömünb. 


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9Jon  ®iiiünb  ffammen  bic  SOialcr:  .^auö  i8al* * 
bung,  gen.  ®riin  (1509 — 45  in  ©troßburg,  baj^ijc^en 
1511 — 17  in  grciburg  i.  ®r.j.  Sörg  Siotgeb  (1514 
in  5*^Qnffurt,  fpäter  in  ©tuttgart,  luo  er  1519  ben 
.^errenberger  9lltar  gemalt  ^aben  lüirb,  1.529  Eingerichtet 
in  ilJforsEcim).  3n  ©inünb  lebten  bie  Sanier:  lIIrieE 
©türm  (1.596 — 1630);  iPnltEafar  Siid)Ier  (1571  biä 
1641 , nietteicEt  ©dElcficr  non  (Meburt,  ,’perauggeber 
be§  Sfupieri’tidEloerl^  über  bie  ^'ocEjeit  ^^erjog  J^riebrlcEe 
non  SOBürttemberg);  3oE-  ®g.  .^eberlen  (1670— 1725). 
3oE-  ^ntnanber  onS  Öauingen  mnit  um  1757—62 
J^re^fen  in  jmei  ®münber  Äird)en.  !?oicf  jönnnen« 
macEer  nn?  2!omcrbingen  malt  1776  Jre^lcn  in 
©1.  S^eonEarb,  St.  SlatEarincn,  in  ber  Jvranji^lanerfirihc 
unb  in  einem  ®üvgerEau§  (Dr.  SlöEtcrd  .^nuei).  ®corg 
©trobcl  au^  SBalleritein:  jlnci  Seitcnaltarblättcr  in  ber 
JvrnnjiSfancrfircEc  unb  nielc  löilbniiie. 

^(uemärtige  Äiinltlcr  unb  SliinftEanblnerfer, 
bic  norübergeEenb  in  ®münb  tEätig  roaren,  [ieEc  9?egcften 
jur  Saugef(hi(Ete  ber  ^ciIigfreu3fircEc. 

X'er  ^der  Syrern  ou?  Süßen  Efll 

1523  bn^  alte  9iatEaud  erbaut.  (5nbri4  ©tromeßer, 
©tabtlnerfmcifter  non  Ulm,  mar  1536  ju  ®mnnb  am 
9?otEnuö  unb  ©bital  tEätig.*) 

53e)onbere  (Sreignific:  1546,  9loobr.  26., 
'.Belagerung  ber  ©tabt  unb  lBc)cEicßung  auf  ber  Oft* 
feite,  befonberS  nom  9ünberbadEer  SEorturm  bi^  311m 
Äönigeturm.  1589  brennt  bic  ©cEma^grubc  ab. 

1650  inerben  bnreh  einen  '41ranb  acht  .'öäiifcr  am 
2)Zarft  3erftört.  1793  finb  auf  einmal  faft  breißig 
.^äufer  obgebranut. 

SÖBürttcmbcvgifcE  ift  ®münb  feit  ©eptember  1802. 
5)ie  ©tabt  ift  erbaut  in  ber  9?ieberung  3ttjif(Een  5Rem5  unb  SSalbftcttcrbacE. 
3)ie  ÄircEEöfe  non  ©t.  OloEann  unb  ^eilig!reu3,  bie  SUöfter  unb  ißflegEöfe  frember 
ftlöftcr,  ber  3)?nrftpla^  — für  ben  ein  93urgfriebeu  galt  — unb  bie  X)öfc  ber  ^Bürger 
famt  bem  3ubenEof  bilbeten  bic  5lltftabt,  bic,  mic  mir  anneEmcn  bürfen,  fcEon  3ur 

*)  ^ii§  einem  Slufjotj  non  lUaiiS  i.  b.  SBürtt.  ^abrbüdiern  1902  finb  mubjutraßen;  4)ievon. 
^Dlfluer,  3Bertmeifter  ju  ©inünb,  1502  oeißeblicfa  empfoblen  nach  lyreiburß  i.  31r.;  .'pan?  2raub, 
Stcinineb  ju  ©inimb,  befommt  1534  00m  JHat  ßrlaubni^  jroei  3abre  in  !Rcve?beim  ju  bienen: 
ein  Cibetbanmeiflcr  'Ißertmein  non  ©inünb  roill  1607  nad)  iReßen^burß  abjieben. 

Stabtbütbienincifter  wirb  1545  fieonb.  Steifer.  (Geborene  @niünber  luaven  Gartenbeet, 
Steinpelf^neiber  be4  (^^be'r}Oߧ  f^erbinanb  ju  GoU  i»  ^irot  1594  unb  ber  '.Bilbfcbniber  ^briftian 
irelberer,  ßeb.  1708,  Orben4bruber  im  55ominifonerfIofler  jn  SBimpfen.  3obann  ^ücbler  auS  ^inj, 
nm  1650  in  @münb,  fein  Sobn  3<>b-  ^biliOP  »nb  fein  t^nfel  ^ob-  SKicbael  haben  fi(b  bnreb  eine 
Spielerei  — fallißrapbierte  SMIbniffe  in  Unpferfticb  — einen  Slnmen  ßcnnubt. 


«münb.  ^eiligtteujtiTi^ 
SNiittcrgottebbilb  am  fBeftpottal. 


(^niünb.  Stabtplaii. 


3ÖT 

'Staufcnjeit  burglic^  bcfeftigt  loiirbe.  2)ie  fünf  3:^orc,  fämtlic^  mit  türmen  befeftigt, 
maren;  bo8  innere  Sutig^ofer  (SW),  innere  SBolbftetter  (SO),  innere  fRinberbac^er 
(NO),  5t(H)etten»  (N)  unb  ?lrcnt^or  (NW).  5Dq^  in  Urfnnben  genannte  @t.  Sofen* 
t^or  wirb  beim  2!^ärfegfteg  an  ber  ffieftfeitc  ber  ?Utftabt  oermutet.  2)er  5urm  beS 
Sntig^ofer  'J^orS  ftanb  in  ber  ®od§gnffe  (ba  loo  je^t  ba«  ^aubitummeninftitnt  ift) 
unb  ^ieß  felbft  auc^  93ocfdt^or  (nad)  einem  SSirtd^onS).*)  !T)erjenigc  beim  inneren 
Söalbftettert^or  ()ieB  iBänerlegturm  ober  S3ein(i3turm ; berjenige  beim  inneren  fRinber» 
bac^ert()or  3)iebSturm.  35er  5la^)eflentunn  batte  feinen  fRamen  nach  einer  ©t.  'J/ifolai* 


fopeüe,  bie  it)m  an»  ober  eingebaut  roor.  35a^  9lrentbor,  |o  genannt  noch  beg  ©pitale 
'?(renbau§  (Äornbous),  ftanb  bo,  too  je^t  baä  fog.  alte  SSnifenban^  ftebt.  55or  il)in 
lagen  bie  fog.  f^ifcbböufcr,  ein  ®ob  (?lrenbab)  unb  eine  9)iiible.  3wifcbcn  bem  ISntig’ 
Ijofer»  unb  2Salbftettertbor  ftanb  ber  ^uloerturm.  ©in  SOionerturm  ftanb  auch  juiifdjen 
bem  Salbftettertbor  unb  bem  no(^  beule  fo  genannten  Jbörle,  einer  Pforte  für  Juft- 
giinger,  loo  gleichfalls  ein  3!urm  ftanb.  ©ine  'Jiebenpforte  loar  am  iöogenbergle  ober 
JbüelcSftcg ; micber  mit  3^nrm.  35ie  2age  ber  fünf  .^nnpttbore  ift  an  ben  ®affen  leicbt 
crficbtlicb,  loieioobl  feinee  erbalten  ift.  ©benfo  ber  3ug  ber  inneren  9)2auer.  ©ic 
umfcbloB  baS  ^Ingnftiner»  unb  baS  ©t.  SubioigSflofter  unb  ben  Äapu^inergarten,  ben 
Snbenbof,  bie  Scbmaljgrube,  baS  granjiSfancrflofter  nnb  einen  3;eil  beS  je^igen 


*)  5.I011  bftn  Unterbau  be«  3()or*  ift  eine  'Jlnfnnbnte  flenioctU  inorben  ((^Jiniinb  M). 


358 


^OflftfreiS.  Cbcramt  @müni>. 


S^rcn  3^9  bejeic^ncn  bie  ^äui'errci^en  an  ber  ^abmaucr,  bem  3:imticr=  ‘ 
graben,  ber  Sßalbflettergajfe,  bem  ©ntengroben  unb  holten  Warft.  3)le  Wauer  mar 
eingefaßt  uon  3'winger  imb  ©raben.  ^er  ©robeii  fonnte  unter  SBaffer  gefegt  tuerben. 
ißom  ©atbftetterbnc^  ober  Sierbacf)  mar  ein  ?lrm  biird^  bie  ©tobt  geleitet  über  bcn 
Warftplag  jum  ©pital.  (£r  mürbe  1531  mit  ©ic^en^ols  cingetagt',  jegt  ift  er  faft 
gaii5  übermölbt.  ®on  ber  SRem^  lief  ein  Wü^lgraben  alä  .^öferlingbad^  5um  Stabt* 
graben  mie  ^eiite  unb  bnr(^  bicfen  löngg  be§  l)eutigen  falten  Warftg  bi^  jur  3?cr» 
einigung  mit  bem  fog.  ^agnenbat^.  ©rft  1415  erlaubte  Äaifer  ©iegmunb,  bie 
(innere)  Stabtmauer  511  bnrd)brerf)en  unb  einen  Wübigrnben  — für  bie  9iiflaufen* 


miil)le  — innerl)alb  ber  Stabt  ju  fnl)ren  big  511m  Spital,  mo  er  fidj  mit  bem  Stabt- 
badj  oereinigt.  2i?o  oon  ber  inneren  Wauer  nod)  ein  Stiid  fte^t,  ift  e§  oerbaut  in 
Raufern.  Sin  ben  Straften  bilbeten  fidj  ®orftäbtc,  mo  bie  Sdjmiebe,  bie  (Berber 
unb  anbere  ipanbmerfer,  ^elborbeiter,  J^n^rlentc,  SSirte  mol}nten.  So  bie  (Sutiggofer, 
bie  SBalbftcttcr  — aiid^  Scbalbioorftabt  genannt  nadj  ber  el)emalg  bort  befinblicftcn 
Änpellc  — unb  bie  5Rinberbad)er  SJorftnbt.  2)ie  Sdjmiebgaffe,  oerboppclt  311  einer 
oorberen  unb  Hinteren,  mürbe  jur  SSorftabt  St.  Seon^arb,  bie  fiebergnffe  3ur  St.  ®eorgi= 
oorftabt,  §ier  mar  aueft  bie  St.  Sofenoorftabt.  9?od^  im  Wittelalter,  ücrmutlicft  in 
ber  erften  ^Ölfte  beg  15.  Saftr^unbert#,  mürben  biefe  SSorftÖbte  oon  einem  nnftcren 
Wan  erring  umfdiloffen.  9?ur  an  ber  Sübmeflfeitc,  mo  ber  3<’'Mt*crg  bic^t  an 
bie  innere  Waucr  l)ernntritt,  smifc^en  SSalbftetter  unb  IRinbcrbac^er  SSorftabt,  mar 
fein  Sfnum  für  einen  äufteren  9fing.  2)nrum  fdjiieftt  bie  neuere  Wauer  gier  an 
bie  alte  an.  Slm  Äöniggbronner  ^of  fegt  fie  mieber  an,  im  reegten  SBinfel  unb 


ömünb.  ikieftiguiifl. 


8f)9 

fteiflt  5iun  itönigeturm  hinauf.  bcm  ölten  inneren  ßntig^ofer  entftonb 

ein  andere?,  and;  '-Bocfetljor  genannt,  '^^or  bem  2Salb)'tetter  unb  9?inberbad)er 
^()or  beifengleid)en.  ®or  bem  ilnvcüent^or  baä  (Sdjiniebt^or.  ®or  bem  9(rent6or 
baS  Seber*  ober  untere  2:^or,  meit  nndj  5i?eften  nbgerücft  511c  9iemSbriicfe  l)in,  bie 
ond^  burd)  ba«  iööd^t^or  51t  erreidjen  umr.  3)ie  JRemöbrüde  mar  nic^t  befestigt, 
mo^l  aber  bie  53rüde  be^  SSalbftettcrbad)^.*)  '?(n  il)rem  inneren  tinbe  ftanb  ein  Jurm 
mit  ^3^urd)fabrt,  J^allgitter  itnb  ^aübeiide.  ?ln  ben  5!nrm  fd^Ioß  )‘id)  jn  beiben 
Seiten  eine  SJiauer  mit  Sef)rgang  an,  bie  bi^  511  ben  ®rabenbriidcn  be§  2eber=  unb 
be3  öod§tl)ord  reichte  unb  fomit  ein  3?ormerl  bilbete,  nnt  3!borbögen  gegen  baö 
®od'S»  unb  S^cbcrlbor  ().  SJZerian!).  (Gegenüber  bem  iPriidentnrm  ftanb  in  ber 


Olniünb.  ^ciligfreujtirc()i'.  dJürblic^t»  Qborpoital. 


SDZaner  ber  noc^  jegt  uorljanbeiie  ftarfe  fibifedige  3;urm.  Sine  obere  9?emäbrüde 
ftanb  ^mifdjen  bem  Sc^miebtl;or  unb  ber  ilapeüe  St.  Seon^arb.  (2)ie  l)eutigc  fott 
oon  S.  5?ogt  erbaut  fein.)**)  Über  jebem.2t)or  er^ob  fic^  ein  l)0^er,  oierediger 
Jurm.  9ln  biefen  mar  oorn  ein  S^orbof  angebaut  unb  an  biefem  ®orbau  ^ing 
bie  [^allbrüde  über  ben  Stabtgraben.  So  jeigt  eö  beim  'föalbftetter  X^or  SKerian« 
iBilb.***)  ftel)en  nur  noci^  jmei  X^ortürme,  am  Sd)miebtl)or  unb  am  9iinberbadjer 
äuöeren  2:bor.  Die  2)Zauer  mor  mit  53ndelfleinen  oerlleibet.  Sin  2Sef)rgang,  auf 

*)  1Ö52  würbe  bie  '-Prürfc  um  unteren  3bor  oom  voebwaffer  wcgflcriflen;  ^ie  Stabtmauer 
würbe  bamal^  nach  innen  gerüctt  (jUanS). 

**)  1583  würben  über  ben  ©raben  beim  St.  Seonbarb^tbor  jwei  fteinerne  58rücfen  erbaut 
(ÄtauS). 

♦**)  9{bbitbunflen  non  3''flbrücfen,  nach  l^b‘t>nife»  bc5  18.  3abrbinibcrl§  CJebler,  SBeitniann) 
bewahrt  bie  Srbarb'fcbe,  jebt  ftabtijebe  ^(tertinnsiannnlnnQ. 


360 


!^agftfreiÄ.  Cbcramt  @münb. 


^oläftü^cn  ru^ciib  unb  mit  einem  3ic9eIi)orf)  gcberft,  lief  ringe  nm  bic  ©tobt.  4119 
Schritt  jÖ^Iten  bic  ©niünber  auf  bem  Umlauf,  ben  fic  gern  alö  SSnnbcI^affe  be= 
nü^ten  (bi#  1811).  S3on  ber  3Kauer  finb  noch  längere  ©treden  auf  ber  5Rorbmcft^ 
feite  erhalten  unb  eii]  ©tüd  beim  fRinbcrbadjer  X^or.  2)ie  3:ürmc  tuaren  an  ber 
3nnenfeitc  offen,  nur  mit  93rctteni  oerfd^lagen.  bem  ®od#*  unb  bem 

3öalbftctter  5t)or  maren  brei  al#  ^albtürme  au#gebilbete  Sfionbelc  unb  ein  5urm  üon 
ä^nlid^cr  ©eftalt  am  Snbe  ber  3ic0fl9QfK*  5ln  ber  au#f^)ringenben  @dc  norböftlic^ 
oom  SBalbftetter  ^®ar  eine  Pforte  unb  ein  üierediger  ^^nrm  (nach  SWerian# 


(Hmünb.  ^rUi0(TCUitiT(^r.  veili0rS  (Urab. 


?(bbilbnng).  2)er  ftönig#tnrm,  febon  auf  bem  2b<*tranb  erridbtet,  mar  nnb  ift  eine 
.^oebmarte,  melcbc  bie  gan5C  ©tabt  beberrfdbt.  ®r  fpringt  bolbrunb  au#  ber  ÜKaner 
oor  unb  ift  nacl)  bilden  offen,  malerifcb  mirfenb  bur(^  ben  .^oljeinbau.  @r  ift 
über  30  m bod)  febr  f^lanf.  Unten  finb  ©efängniffe  eingebaut.  (?lbb.  ©.  342.) 
5^011  bmr  bi#  311111  fHinberbadjer  ^l)Of  jeigt  ber  ftataftcrplan  oom  Sabre  1831  smei 
Sflonbele.  35er  iDi'inberbadber  ^nrm  ift  oicredig.  5ln  ber  fRüdfeitc  ift  er  offen; 
bic  -Öffnung  mit  einem  ©pibbogen  nbermölbt,  jc^t  au#gcfüttt  butd)  einen  ßinban 
oon  .polj  mit  Srctteroerfcbolung.  darüber  ein  ©urtgefim#  mit  itarnie#profi(,  an  ber 
9iüdfcite  oerlröpft;  nnb,  etma#  au#labenb,  ein  SBobnftod  mit  3eitbad).  Die  Durchfahrt 
bat  fpi^bogige  Dhore,  ba#  öftlid)e  an  ber  9(nhenfeite  umrabmt  oon  einer  9ii|chc  mit 
J^lachbogen,  in  ber  bn#  ^aügitter  bi»9.  Unter  bem  ©urtfim#  eine  SSappentafel  mit 
ben  ©chilben  be#  Sicich#  nnb  ber  ©labt,  umrahmt  oon  ©chnhieiften.  'Jfn  ben  Beiben 


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Wmünö.  {)CiIig(TrujtiT(^f.  Wallb0clnAl^r  im  inneren  Sogtnfelb  be»  töeftborfol*. 


3(52 


Cbernnit  Ömüub. 


‘D^cbcnjeiteu  [inb  Siuiibbogcnpfurtcn  in  bcc  |>öbc  be§  SBe^rgangg  bcr  SD^aucr.  Stcinme^^ 
jetc^cn.  9ln  ber  Ü)?aucr  beim  ^urm  ftc^t  bie  3nbrc§5a^I  1087.  (9lbb.  ©.  410.) 

^lüif^en  bcm  9?iubcrbac^er  unb  bem  (Sc^micbt^or  [teljt  ein  SSJaficrturm, 
burc^  bcn  beu  9tcm?miU)(ba^  ^crcinflicßt.  ®r  ift  üieredig,  hinten  offen  (mit  ®rctter* 

manb)  unb  trägt  ein 
3eItbQcf).  3)ie  Pforten 
jiim  SBcljrgnng  l)aben 
gcroben  ©turj  mit  'Jrng- 
fteinen  in  ben  (Sefen. 

oberftc  ®e|rf)of3  ift 
an  bcn  Seiten  oorgclragt 
auf  9iimbbogenrcif)en. 

S)cr  Sd)mieb* 
t^orturm  ift  mieber» 
um  uioretfig  mit  Cnnbcr» 
mauern;  unb  an  bcr 
iUiicffcitc  geöffnet,  jc|jt 
oerfc^alt.  !^ie  ^ur^= 
fa^rt,  mit  fpi^bogigen 
‘I()orcn,  ift  fe^st  oer* 
mauert.  31n  ber  ^tu^cn- 
feite  ift  bie  SJifdje  für 
bae  ^-aßgittcr.  'Jariiber 
jmei 'iÖQppcnfc^ilbf.  9In 
bcn  Sh'benfeiten  ein 
runbbogigeä  nnb  ein  gc=* 
rabgeftiirjteö  3Sebr* 
gang^pförteben.  ^öl;cr 
ein  ii'rans  oon  oorge^ 
fragten  93ögen,  Prägern 
bcr  9(n^Iabung.  9Zod) 
l)öber  ein  ®cfimd  nnb 
abermaf«  jtoei  SBappeiu 
fc^ilbc  oon  bcr  ^orm, 
bie  in  bcr  jlocitcn  ^älftc 
bc§  15.  3af)rf;unbcrt# 
üblic^  mar,  gesattelt  oon 
einem  (Sngcl  unb  über» 

bedt  oon  einem  flad)en  5bieIbogen  nnb  einer  ilicgenleiftc.  9fudi  bie  Satjrc^jnbl  1498 
über  einem  Jvotfter  biefeö  ©todroerfö  bejeugt,  baß  baefelbc  fpäter  aufgefe^t  ift.  9luf 
bcm  ©lodentünmi^cn. 

9(n  bcr  9iorbcdc  bee  9J?ancrringg  ftanb  ein  oierediger  ^urm,  bcr  Ärepplc^turm. 
folgten  bcr  gaulturm  nnb  ein  5nrm  Ijinter  bem  Spital,  einer  biotfr  bem  ®aft» 
bau§  ;^um  9iotcn  Cc^fen;  bann  bcr  ®corgcntnrm,  ein  'öafferturm  am  9ln§fliiB  bc^ 


0lmünt).  ^cili0txru;itii(^c.  €(^rri)er'SrnftcT. 


(^mfinb. 


363 


©tabtmü^l£>acf)g.  ©iibHc^  nn  bcr  SC^cftfcitc  bcr  2:iirm  be§  Scber*  ober  Unteren 
nnb  ber  fünfedtge  |’og.  5fnbpfle?turm.  5)er  ^flidturm  ift  erhalten;  er  Ijot  einen  molerifd^en 
^Qc^luerfiinffa^  mit  ©nttelbod).  !£er  Änöpf  leStnrm,  jo  genannt  nndj  ben  Slnänfen 
feines  ^clme  feiner  brei  6rfer,  ift  cn.  30  in  feine  5^udel» 

mauern  2 m bid.  3tn  ber  9lngriffSfeite  ift  bie  SD?ancr  üerftärft  burd)  eine  im  .^^orijontaU 


tfmünb.  ^«iligfceujtirc^e.  CboiBcftü^I. 

3m  ^intergrunb  bie  Siuftung  bes  tOArgeimeiitcTt  Siauc^bein. 


fc^nitt  breiedige  iUorfage,  fo  baft  ber  !Jurm  fiinfedig  ift.  3)ic  fRüdfcite  ift  anc^  ^ier 
offen  gehalten,  jept  mit  ^otjtoerf  gefc^loffen.  5tuffer  jiwei  SeitenpfÖrt^en  ju  bem 
'jyet)rgnng,  bereu  cineS  rnnbbogig  ift,  baS  anbere  gernbgeftiirjt  mar  mit  ©dnerbinbung, 
I)at  er  nur  Sc^Iipbffnungen  bis  auf  ben  oberften  Stod,  ber  als  .^oc^mäc^tcrS» 
mof)nung  angelegt  ift.  ?tn  ben  brei  Sden  ber  SlngriffSfeite  finb  ^ier  (irfertürmc^en. 
3n  unb  jmifdjen  biefen  finb  jinnenartige  ^enfter Öffnungen  nnb  über  i^ncn  baS  fpüter 
aufgefe^te  ®ac^gefimS.  Sliif  bem  ^irft  ein  •\ierHd^cr  ®Iodenftubl  uon  Sdjmiebeifen. 


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364 


:^agftfrci4.  Cberaint  ©münb. 


llrfprüngli^  Idqv  ber  ?(b=> 
eine  offene  Plattform 
mit 

®rtem  an  ben  brei  oorberen 
@(fen.  (9t  6b.  <3.  341.) 

S)er©tabtptan(®.338) 
3eigt  noc^  überatl  bie  ge- 
munbenen  mittelalterlidtjen 
©nffenjüge  (genannt  finb  in 
Urfunben  beg  14.  '^a^r^. 
bie  Utigt)ofec»,  9^?äber*  unb . 
3KiI(^gaffe;  im  15.bieSeber*, 
©^rnieb*,  SHing^artg*  unb 
^M'eifer'^gflffe).  ®ie  Raufer 
finb  ^äufig  nic^t  in  einer 
^hu^t  aneinanbevgereibt, 
fonbern  ftaff eiförmig,  eiu§ 
über  baS  anbere  öorftofjenb. 
.fiofftätten  unb  ®ärten  finb 
innertjalb  ber  SKaucrn  in 
er^cblid)er  9tugbet)nung  uor^ 
Rauben,  befonber?  feit  bcm 
©tabtbranb  üoii  1793.  98ie 
bie  ®affcn  reid)  finb  an 
malerifc^cn  'iperfpeltioen,  )o 
haben  bie  ^läpe  bei  ben 
.Jponptgebänben  bnrdjmeg 
günftige  ®erhältniffe.  2:er 
äJ^arftplah,  lang  gejogcti  in 
ber  Cnerrichtnng  jnm  5^t)at, 
ift  oon  gefchloffenen  Käufer« 
geilen  eingefaßt  unb  an^  an 
ben  fchmalen  6nben  fo  gut 
mie  abgefd)loffen,  Oornehm* 
lieh  norbmeftlidhen,  loo 

(Smüiib.  {ttiligfreualitttie.  ^top^)ettnftatuttt*n  auf  bem  (if)otgeffüf|l.  L^pitat  ben  ^Tofpeft  bc- 

grenjt  unb  bie  ©affen  feit» 
märt§  an§mnnben,  bie  eine 

fogar  nur  mit  einer  ®nrd)fahrt  bnr(^  bn4  2Saifeuhan§.  5)er  obere  2eil  beäi  S9?arftpta^ee 
mor  früher  oerbant  bnreh  ba^  fRathan§  non  lij23.  2)ie  ^eiligfrenjfirche  hf*l 
unb  an  ben  ©eiten  reichlich  genügenbe  9tbftaube  oon  ben  umgebcuben  ,*päufern,  an 
ben  'JPtt  beiben  ©eiten  befcheibene  ©ebiinbelörper  fo  nahe  h^ran, 

bah  fie  bie  ©eitenplähe  abfchlieheu  unb  einen  hinteren  ^la^  abgren5en,  ber  in 
^.^erbinbung  mit  ber  langen  |>offtatt  bie  reijooHften  ßhnvQufichten  gemährt,  ^ie 


(Sniünb. 


365 


Oimünb.  ^(ilietiru;)tir(bc. 


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366 


:^agftfrei'$.  Cberanit  @niünb. 


3o^anni§flrc^e  ^at  für  bic  ^i^ontoiifid^t,  nörblid^e  ©citenanfic^t,  bie  übrigen^  früher 
öerbaut  loorbcit  loor,  uub  bic  ©ijoranfid^t  geniigenbe  freie  fpiäbc  um  fic^,  für  bic 
ül)oranfid)t  ben  SRarft;  bafe  bic  üierte  Seite  in  ber  fc^mafen  @£iffc  faft  »erbaut 
ift,  tüirft  für  olle  anbereu  §lnfid^ten  günftig.  9(uf  bem  fUJarftpIab  fommen  ju  ben 
Sicijcn  beä  näc^ften  arc^iteftonif^cn  JHnljmen^  Ucblid^c  ^wnbUber,  bic  grünen  ^^al« 
t)änge  unb  auf  ber  ©üboftfeite  ber  Ä'önig^turm.  5)ic  meiften  älteren  .fpäufer  ber 
Stnbt  flammen  au^  bem  17.  unb  18.  Sa^rbunbert,  nomcntlicb  bie  Sfiofofobäufer  ucr» 


(ümünb.  .»eiligtreu)(it(^r.  Kitc^cubiinfc. 


leiben  „ber  inneren  Stabt  it)r  eigentümlid)cö,  feftli^eg  unb  fo  fcl)r  anmutenbeä  ®cprägc" 
(^aulu^).  '2)ic  Jv«ffabcn  finb  faft  aQe  mit  forgföltig  au^gebilbeten  ?:bi*r=  unb  fyenfter* 
einfaffungen  gefc^mürft,  bie  ^büren  mit  5K?appcn,  fi^micbeifernen  Cbcriicbtgittern  unb 
gefebnibten  ^b'^flügf^n  üon  (Sicbenboli,  bie  fjcufifr  mit  au^gebauebten  (Sifengitteni ; 
unb  9J?eiftcr  Storrd  Sebmiebefunft  erftreeft  fidb  weiter  auf  bic  Präger  ber  ®affcnfpiegcl 
unb  ber  ^Safferfpeier  an  ben  JJaebrinnen,  bic  mit  ben  ©cttcrfnbnen  wetteifern,  ^ier 
unb  ba  ftebt  no(b  ein  ättercä  .^au^  mit  eigenem  3JiegeIwer!.  3m  18.  3abrbunbcrt 
fotlen  bic  meiften  .^äufer  mit  (Srlcrn  »erfeben  gewefen  fein  ober  mit  (Gängen,  Cauben 
»on  .^ol5Werf. 

®ic  iürdben. 

Statb.  ^farrfirebe  jum  bl-  i^euj  unb  St.  fü^aria. 

SRefleften:  1284  t 5krd>toU»  fflcbjaflcl  unb  roirb  bei  ber  ^»eiltgfrciiifircbe  beflraben,  in 
bereu  'Jlnnioerfarienbucb  fein  ^Jorne  eingelrufleu  ift.  Sein  Jobeijabr  gibt  ber  ©rabftein  on,  ber  au« 
bem  16,  3abrhuubcrt  ftaiuiut  unb  uortnal«  an  ber  St. 'J)Hcbael«fapelIe  ftanb;  ie^t  in  ber  Äreujfit^. 


(^tniinb.  i^reustircbe. 


3C7 


1297,  18.,  übergeben  ?lbt  unb  Äonoent  bed  Älofterä  2ord)  bem  Sefon  imb  2!oiHfopitel 

)ii  'Jliig^biirg  bie  ^jarrfirc^  )u  ©münb,  bereu  Patronat  bent  Alofter  }uftanb,  jamt  ber  l^apeOe  be^ 
b(.  ^obanned  unb  aOen  (^bjcbrift  im  3pita(ard)iD  unb  im  ^nniuerjarirnbucb  ber 

^forrlitcbe.)  1318 

roirb  bann  bie  ^.Mart* 
fircbe  bem  *3)omtapiteI 
einoerleibt  (C^l'ö. 

S.  2.')9). 

1317,  'älpril: 

9lblafjbrie|  für  bie 
1J.Marrlird)e  jum  bi- 
.9  reu),  roelcbe  im  @e* 
brauch  bcfinblicb  er« 
fcbeint.  i^arrcr 
mirb  flcnnnut  ÜJleiftcr 
Jlonrab , llanonüer 
ju  i'orcb;  al4  iffiobl* 
tböter : Sifrib  gen. 

5öopbiuger,  mit  mcib« 
lieben  '^liigebbrigrn. 
unb  eine  grau  '-Bene- 
bilta  ll'uftrietin 
(Staat^arebin).  Gin 
öbnlicbcr  '21blaf(briei 
mirb  134.")  für  bie 
^farrfirebe  unb  ihre 
AtapeUen,  joroie  für 
ben  Spital  auSflcftcDt 
(5t..?l;). 

1321:;  ftiflet 
füleifter  .Qonrab  citie 
^frünbe  jnm  grauen- 
altar  (b.  i.  ber  Gbor* 
altar)  in  ber  '^Jfarr- 
fircbe;  unb  1-327  2Bal- 
Iber  ilur)  eine  folcbe 
)um  'Jlltar  ber  bl- 
Afatbarina  ebenba- 
felbft.  (®eibe  Stif- 
tungen finb  angegeben 
in  bem  iSerjeiebni'^ 
ber  '4.tfrünben  unb 
tüfeffen  ber  Pfarrei 
imm  3abre  13.54,  ba4 
al4'?lu4)ugt)om^abre 
1729  au4  einem  Sal- 
buch  Dom  3abre  1:V4 
in  ber  ipfarr-fRegiftro- 
tur  erbalten  ift.) 

l;3tt:i  ift  $eter  Ißarler  )n  ©münb  geboren  al4  Sobn  be4  fDleifter#  ipeinrieb  Itkrler  non  ftöln 
(gnfebrift  am  Gbor  be4  '!^om4  }u  $rag ; petnis  henrici  (p)arleri  de  colonia  magistri  de  gemunden 
in  snevia,  seenndus  magister  bnins  fabrice,  quem  Imperator  karolas  IV  addnxit  de  dicta 
civitate  et  fecit  eum  magistrom  huius  ecclesie;  et  tnnc  ftaerat  uBBorum  XXIII  «t  incepit  regere 


CMmuiib.  Cxiligtreuatirrfie.  ftrtujofttnfoiiuin. 


C^ugfifrei^.  COeranit  (diiiüitb. 


ar,8 


anno  domini  MCCCLVI  [1856]).  3)ic  ©inünbcr  Überlicferuiiö  bat  fei'tfttbatten,  bab  ^einrid)  ber  Stein» 
meb  1'18.8  nact)  @münb  berufen  luorbcn  fei  jum  ^au  ber  jTreii}tir(be  ('JJlaucb  in  $eibanbl.  be& 
itereind  f.  ftnnft  n.  ?Utertuin  in  Ulm  n.  Obcrfcbiu.,  1870,  S.  13,  ^Inm.  4).  i^m  anninerjatienbucb 

ber  ^fnrrfirtbe  ftebt  (^ol.  48v.):  Anniversarium 
magistri  Hainrici  architectoris  peragetnr  annatim 
in  die  sancti  Galli  (16.  Olt.)  de  proximis  rigiliis 
cum  una  libra  ...  de  bonis  nostrae  fraterni- 
tatis.  Sepulchriim  eins  est  ad  beatani  virginem. 
Unden  in  der  kirchen  ist  ain  grosser  stain. 
.i')einri(b  mar  aljo  in  ber  Jürcbe  begraben  nnb 
Ijatte  bnrin  einen  5?enfftein. 

1351,  17-  (ölten  Äalenber4)  inarb  ber 

(Srunbftcin  gelegt  jum  (Ibor-  (3nj(brift  in  ber 
Ütorballe  bc4  nörblicben  (iborportülS:  t anQO  • dni . 
lu®.  ccc®.  Li®,  ponebatnr . prim(us) . lap(is) . pro . 
fiindamento  . huius  . chori  . XVI . kl . augusti.) 

1368,  ^ej.  18.  ftirbt  ju  ©innnb  .^einrid> 
0.  Scbönerf,  refigniertcr  5öifcbo|  non  'ilugSburg,  nnb 
mirb  begraben  in  ber  Slircbc  (bei  ber  .ttanjel).  @r 
(jatte  nach  bein  5 ob  flaijer  l'ubroig^  be§  iflapern 
abbanfen  inüffen  nnb  lebte  feitbein  in  @münb, 
nermutlid),  lueil  ibin  bie  6infnnfte  biejer  '4}jarrei 
iuin  Uni  erbalt  angeiuiejen  roaren  (OSltlV  S.  2.59). 

1.372  ift  urlunblicb  crmdbnt  (bei  (Sitinbel 
j.  u.);  mcifter  3obonn4  unjer  frauen 
p n IV  e C'  IV  e r f m c i ft  e r }ti  @mnnb.  ^ie  Urfunbe 
ift  burcb  eine  3lbj(brift  Seb.  Scbreier-j  überliefert. 

1399  ift  bie  ÜRebe  von  St.  SlobannS  ']3farr« 
firdic.  'Xiefe  Jffopelle  biente  al4  ^ifarrtircbe  iväb« 
venb  bes  3)an^  be4  (5l)or4  an  .ticiligfreuj  (IHaiie, 
2Ö.  !Pjb.  1901,  S.274). 

1403  (ober  1406)  ivirb  bie  HJriefterbrüber» 
idjaft  ivieber  in  bie  '])faiTlir(be  verlegt  (O'Jl’3. 
5.  259). 

1410  an  St.  'Blattbiii  ivirb  ber  ßboraltnr 
in  ber  ijjforrlircbc  ju  ©bre«  be4  bl-  Jlreuje4  nnb 
U.  2.  i^ran  geiveibt  (C3l'-B.  S.  259).  3|i»  $)lobr 
1410  foib  ancb  mebrerc  'llltdre  nnb  3)leffen  geftiftet 
ivorben;  bann  1436  ivieber  einer  nnb  noch  mebrere 
bi4  jnr  3)litte  bee  tflabrbnnbert«. 

1474  iverben  ju  Olnnften  ber  Slaulaife  ber 
']tfarrfird)e  foivobl  ein  'llbla^  al4  eine  f^aften» 
inbulgenj  (Sllau4  a.  o.  0.  S.  282.  283  f.)  au»» 
gefcbrieben. 

^llbrecbt  @eorg,  ffirftlicber  IBaunteifter  ju 
Stutlgort  (t  1492),  bot  — nach  3lu4n)ei§  feines 
SüoppenS  an  einem  SebluMtei«  — ben  ©bor  ein* 
jnivölben  begonnen,  1491.  ©in  banebenftebenbeS 
!Dleifterjei(ben  (f.  S.  347),  baS  ancb  i«  ber  fDlarbacber  ^lleranberfircbe  nnb  in  ber  Speprer  Äircbe  ju 
Dibingen  vorfommt,  meift  aber  auf  einen  fDlitarbeitcr  ober  92acbfolger.  1492  erfebeint  als  anfdbiger 
jTirebenmeifter  ein  ^anS  von  Uracb  (ÄlauS). 

1496  ivirb  3);attb(tnS  Döblinger  von  ©blingen  ju  Dtate  gezogen  ivegen  ber  ^Ifarrfircbe  i\\ 
(Mmünb  (Xanffebreiben  beS  ©inünber  5HatS  an  ben  ©filinger  fRat,  batievt  22.  fDiärj). 


(Bmünb.  ^ciliatceuiliicpe. 

17.  3abrl). 


Woiiftraiij. 


@niünb.  5heu}(irc^. 


3()9 

1497  in  bcr  9lac^)l  be^  Slarfreitofl? , naci  9 U^r,  tpft^venb  bfi  fleid)loiie«c»  il)«««  am  bc« 
Ieiid)fetcn  ^)I.  ©rab  einige  Sdiülcr  iongen,  ftürjten  „beibe  fiim,  fo  jutijc^en  bein  (for  nnb  bcm 
tanginünfler"  geffanben,  ein.  Xer  jübli^c  2nrm  fiel,  toie  e§  jcbcint,  in  bie  ITirdie,  ber  nörblicbc 
gegen  ein  benac^bavlc#  ^taH#.  (©leic^jeitiger  SJericbt  bti  Stabtfcbvciber«  ."poB,  Peröffentlicfjt  pon 
ctabtpi.  iPfi^ec  i.  b.  iScj.  3ieil.  beS  StaatSanjeigers  1890.  Xayt  bie  6teininfc^rift  über  bem  6ftor» 
bogen  be4  nörbficben  Seitenjebiff^ , gegen  Cften;  Anno  dm.  1497  am  karfreitagf  zu  nacht  sind 
zweu  thiirn  an  diüera  gotzhaus  gefallen.) 

1497,  !^nni  18.  |cbreibt  ber  Slijcbof  eine  Jftoüefle  an^  jur  SÖieberberflelhing  ber  .IVircbc 
S.  284).  ')lblabprioi(egien  unb  eine  ermeilerte  gafteninbnlgenj  nuirben  ju  ©unften  ber  'JJeifanrolion 
1497,  1499,  1500,  1.507  au^geftellt.  ^n  ber  .ffircbe  bängt  eine  9lb(abtafel,  mit  gemalter  ^Ibbilbnng 
bc4  51aumerl#,  pom  :^abre  1505  (renopiert  1612  unb  1718). 


0mmib.  t'clliflfreujfitdjc.  8iori  fteU^e.  I«.  OobO).  SStdier  Halfer  Hail»  V.,  l.V»i 


Xie  ^abrejübl  1505  ftebt  nebtt  bem  SBappen  beS  Stifter^  Seb.  Scbrcper  am  ©eiPölb 
unb  an  ben  J^nftern  ber  je^igen  2anj(apelle,  melcbe  an  ber  Stelle  be«  nörblitben  CborlurmS' 
erbaut  ift. 

Über  Sau  unb  iMii'^ftattung  ber  JTapelle  Hnb  genauere  3lu|iei(bnungeu  be§  Stifterei  porbanben 
CJJürnberg,  Ärei'Sarcbip ; peröffentlicbt  uon  ?l.  ©ümbel  in  Diitteilungen  be4  Serein«  für  ©efcbicbte 
ber  Stabt  Ülürnberg  1908).  Xic  4öeibe  fanb  am  2.  3*<ni  ^ö07  ftatt.  3m  3obr  1505,  al§  Scbrepcr 
bie  Stiftung  übernabm,  mar  bie  Aapelle  nocb  nicht  unter  ^ad)  unb  ©emölb.  1506  mürbe  ba§ 
lyeufter  eingefefet  biircb  'Jietrid)  Geringer,  ©lafer  ju  ©inünb.  1508  fam  ba^  ©eftübl,  ein  ^loljbilb 
St.  Sebalb§  unb  ber  3lltarf(brein  auS  9Ub.  Stirer«  lllerfftatt,  fnmt  ^aftentüchern  jur  Serbüllung 
bc§  Elitär'?.  1509  ein  ©ifengitter.  1506  —09  mehrere  liturgifcbc  Südfer,  'JUtarbeden,  9)leHgemänber, 
iJeucbter;  alleä  au^  'Jlüruberg.  Tie  Sloften  finb  genau  notiert. 

1507  ift  bie  flircbenmeifterftelle  frei.  Stefon  SBeorer,  flircbenmeifter  ju  5JörbIingen,  ber  jum 
Sau  ber  bieftgfu  jlreujlircbe  iRat  gegeben,  roirb  für  bie  Stelle  empfohlen,  bleibt  aber  in  fRörblingen 
unb  erteilt  pon  bort  1512  noch  einmal  IRat. 

'Satiluf,  Xcntmäler  auS  9ürttem6crg.  ^aßfifTeiS 


24 


370 


Cberamt  (Smünb. 


1521  ftcbt  am  lebten  ©urtcnfd^nittpunlt  be§  ^{itteljcbiffgemölbeS  beim  ^^eftgiebe!. 

1529  mirb  $aud  2aler  alä  $?ir£bcnmeiftec  angenommen  mit  bemfelben  Üaglo^n  mie  ein 
TOeifter  Ceon^arb. 

1550  mirb  bie  6mporc  neu  geroölbt,  bcr  6bor  «)cbön  gebeHert"  iinb  neue?  Stublrocrl  ge> 
macht  (dhi^onilen).  ^ie  3ahr?)ah(  1552  j'teht  an  ber  ii^rüftung  ber  Orgelempore;  1550  am 
gefliil)!;  1551  an  bet  Jtanjel.  1688  ift  bie  Orgel  eingebaut  roorben. 

1586  ij't  fieonh-  Söllher  Äirdhenmeifter.  1608  mirb  e?  flajpar  93ogt  (t  1644).  ^ia^l  ih»> 
fein  Sohn  fjriebrich. 

1670  neuer  6ht>tuitor. 

1774  mirb  auf  bem  älteren  ^achftuhl  ber  'i^acbreiter  errichtet. 

Um  1800  lä^t  5Jefan  Ätahet  nieleS  in  ber  flirche  neränbern,  b.  h-  jumeift  jerftören. 

1803  neuer  Ghoraltar  na^  bem  fDlufter  be?jenigen  in  ber  3lete?hfi«ier  Älofterfirche. 

1850  ff.  SBieberherfteüung  ber  Äirche  burch  f^erb.  9lieh  aus  ®münb;  befonber?  im  inneren, 
ba?  banf  bem  IRnt  be§  Hofmaler?  ©egenbauer  non  ber  Jünche  befreit  mirb.  SBieberherftelluiig  ber 

gotifchen  Elitäre  unb  Entfernung  ber 
'.ßarocfaltäre,  unter  benen  ^racbtftüde 
gemefen  fein  follen.  3teue  @Ia?* 
gemälbe  uon  Jg^echt  in  Dieutlingen 
unb  Submig  SRittermaier  au?  Sau> 
ingen  u.  % nach  Entmürfen  non 
Eberlein  in  'Rürnberg  nnb  ^Inbreä 
in  3)re?ben.  1861  neuer  ^tocbaltar 
non  HBörmann  in  ÜRnnchen. 

1887  ff.  UBieberherfteUung  be? 
ganjen  33anförper?  burch  Slarl  ÜRaier 
unter  Seitung  non  3ofeph  n.  Egle. 
'Rbbtiid)  ber  jur  3obise>t  füblich  an» 
gebauten  6atriftei. 

(ritte  ürtlid)c  Ü6crliefe= 
fung  lueife  üon  einem  Baubeginn 
um§  3al)r  1 240.  Überrefte  eineS 
fold^en  S3nud  finb  in  ber 
bei  97a^grabungen  gefunben 
iDorben,  (Sfninbmnucrn  |pät* 
vomnnifthev  6()or türme,  eben 
jener,  bie  1457  eingeftnr^t  finb.  ®er  füblidje  luar  ben  öauformen  nni^  etiuoS 

jünger  alS  ber  anbere.  ©eibe  innren  ober  nur  nn*  unb  eingebaut  an  eine  iß  a f i ( i ! n 
bed  12.  5ohrbunbert§,  uon  ä()nli^em  (SJmnbrife  mie  bie  SohanniSfirc^c  hier  unb  mit 
Pfeilern  (f.  b.  ^lon  346  f.). 

Um  1330  begann  bie  <3tabt  mit  bem  97eubau  einer  gotifchen  fallen* 
lirche,  5iinä(hft  nm  ©ihiff;  1351 — 1410  folgte  bet  (Jhor.  3)ie  Zürnte  blieben  ftehen, 
obmohC  fie  bie  ©eitenfehiffe  oerfperrten.  3^uifchen  bem  erften  unb  jmeiten  3och  be§ 
©chiffö  (oon  SSeften  her)  ift  ein  SSechfel  be§  ©hfiemS  511  bemerfen  nn  ben  ^enftem. 
Heinrich  parier  batf  als  ©chöpfer  beS  ©d)iffS  gelten.  2)cr  ®hor  ift  oictteicht 
eine  fclbftänbige  ©dhöpfung,  üicl(eid)t  baS  SSerf  beS  1372  bezeugten  SOZeifterS 
3ohann,  ber  erft  türjliih  ber  5htnftgefchichte  miebergefchenft  morben  ift  (©.  368). 
(Sin  fÜi'eifterjeichen  hut>en  bie  Srbauer  ber  Äreujfird)e  unS  nicht  hiuterlaffen;  ein 
©efellen^eiö^cn,  entfbred)enb  bem  ^anbseichen  'ipeterS  finbet  fid)  am  SBeftgiebel  unb  an 


(Bmfinb.  ^eiligtreujtirdie.  We6(ünnci)tii. 
17.  3obtb. 


@münb.  Streu}fird)e. 


371 


bcr  erften  Säule  liiifö.  Um  1350*)  luor  baö  Schiff  mo^l  unter  S^ac^,  jeboc^  noc^ 
uid)t  gemölbt.  1491  begann  man  unter  Seitung  SJZeifter  ?llbredjt  ©eorgs  üon 
Stuttgart  mit  ber  ©inmölbung,  unb  jwar  am  6l)or.  ®crmutlid^  ift  gerabe  baburd^ 
ber  ©iiiflurä  bcr  (S^ortürmc  ^crbeigefü^rt  morben,  etwa  bei  bcr  (Srluciterung  bc§ 
(J^orid^cibcbogenö  (bcr  Sodcl  eineg  ^o(^gotifc^eu  6l)or|(^eibebogeng  ift  1855  bcfeitigt 
morben).  9lad^  bicfcr  Äataftroplje  mu&tc  bag  le^te  3o^  bcg  St^iffg  (famt  Safriftei 
unb  Scbalbglnbctle)  erneuert  werben,  aud^  jwci  nnbere  Säulen  beibcrfcitg  in  ber 
nörblic^eu  9ieil)e  famt  bcn  ©urtbögen.  ®ag  wcl(^eg  neben  9Ubredbt  ©eorgg 


0m&nb.  ßciliglTCUAtiTc^e.  Platte  au  ben  Wc6(änn£^n. 


'Bappen  am  Sl)orgewölbc  fteljt,  mag  ben  (Erneuerer  aiijcigen.  1521  würbe  bag 
©ewölb  am  3Seflenbe  beg  Sdjiffg  gefc^loffcn. 

3)ie  SSänbe  fiub  in  alleu  2eilen  aug  Ouaberii  gefügt  Don  weiblichem  förnigem 
iteupcrfanbftcin;  bie  33ilbl)auerarbeiten  fiub  in  feinem  gelbem  Siagfonbftein  auggeführt, 
ber  fich  gut  gehalten  h^t.  ©u  Steinbrinh  U.  I.  f^ran  War  beim  Sccherlchen  (am 
9?orbhang  beg  Siemgthalg,  nahe  bei  ber  Stabt).  5)cr  eigene  ®achftnhl  ift  alt. 

S)ic  öciligfreu^Ürdje  ober,  wie  fie  jur  9lenbang  hielt»  Srauenfirchc 

ift  eine  ;g>altcnfirdhc  mit  a 1 1 e n dh o r.  3)ic  ^altenform  beg  Schiffg  war  oielleidht 
ni^tg  ganj  97eueg  mehr  in  S^Waben  (bie  granenfirchc  5U  .^lerrenberg  ftheint  ooran» 

•)  ?tm  SBeftgiebel  innen  fteht : 77  jar.  Sog  mag  bebeuten : im  ^obr  1377 ; olg  öoubotum 
tonn  eg  ober  foum  gelten. 


372 


;Vfll’tfrci'§.  Dberamt  ©müiib. 


gegangen  511  fein).  ber  ipotteiic^or  ift  )d)lüerlici§  freie  (Srfinbung  bc^  ©müubcr 

'JOZeifterg.  3“  öuffnttenb  ift  bic  Übereinftimmung  mit  bem  1343  begonnenen 
ber  (Jiftcrsicnjcr  511  3'^Jctt  i»  S^ieberöfterreic^.  (@ottte  StönigSbronn  bie  (Sntlebnung 
öermittelt  ^oben,  bn3  ßifterjienferftift  bei  ®münb,  bnS  aiidj  oom  ^aufe  Dfterreic^  1305 
geftiftet,  eben  bamalä  fein  3Kiinfter  bnute  ? ®ort  ift  oon  bem  ftlofterbau  beö  SJZittel- 
fllterg  fein  (Stein  auf  bem  onberen  geblieben.)*)  ^ie  Übereinftimmung  beg  ©münber 
iSf)or§  mit  bem  erftredt  fi(^  bi^  auf  ben  ©runbrift:  bog  ^o(t)gon  beg 


üimünb.  vrilistreujtiTC^r.  Simpel.  17.  3al)tb- 


llmgnngg  f)ot  eine  f)ö()cre  Seitenjofjf  olg  bog  S^orf;ou|)t,  unb  bie  Strebepfeiler  finb 
ing  Snnere  gejogen.  (3wif<^en  ben  Streben  finb  .^iopetten  ongclegt,  bie  fic^  öu^erlid) 
borfteUen  mie  ein  Umgang  o^ne  Strebebögen.)  Soponn  peipt  ouc^  ber  ®oumeifter 
beg  6f|org.  Ser  So^onn  51t  ©inünb  ift  roofjl  noc^  unter  ben  ^orlern 

ju  füllen.  Sop  eg  berfelbe  3J?eifter  ^oponn  oon  ©rnünb  ift,  ber  1356  in  fyreU 
bnrg  i.  33.  ben  6por  beg  9)?nnftcrg  angelegt  (nnb  oon  1350  ob  in  ®ofel  bag  9J?iinfter 


*)  3n  liJrnf  l’ubiuifl  v.  Cttiiiflen  imiiieng  jeineg  Sibii’aflcr'S,  beg  .vterjoßg  'JUbrcdit 

u.  Cfterrcicf)  ben  Wrunbftein  ßeleflt  ('l?an(ug,  Srfiroarjiwalbfreig , S.  316);  aljo  ein  ^liubbar  pon 
ÖJinünb. 


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@ntünb.  jkcuifird^e. 


a7:i 

toicbcr  aufgebaut)  ^at,  bad  bejeugen  bic  (Steine:  man  uerglcii^e  nur  bic  alten  5lcUc 
be^  Freiburger  ß^orS,  bie  portale,  bie  ©afriftei,  bn§  l)(.  ®rab! 

®ie  (Seitenfe^iffe  fmb  in  ©rnünb  ^alb  fo  breit  nig  baS  9)2ittelfd^iff.  5?cr 
fiangc^or  ift  boppclt  fo  lang  aU  breit.  5)ie  Äämpfer^b^e  ber  ®ctoölbc  im  6l)or 
entfprid^t  ber  falben  ©efamtbreite  (cinfd^IiefeliÄ  ber  S?apeüeu).  (Sborafteriftifc^  für 
ben  inneren  ©(ieberbau  ber  ^'>eiligfreu5tird^e  finb  bie  9lunbpfeiler  mit  ©octel  unb 
Äapitelltranj.  9?on  ben  Erbauern  mären,  mie  bie  ©urtanfübe  feigen,  einfache  Slippen» 
freujgemölbe  oorgefeljcn.  Slu^gefü^rt  unb  erhalten  finb  fold^e  in  ben  Sborlapellcn. 
®ejei(^neub  für  bag  öubere  ©pftem  finb  bic  ©alerioi,  bie  auf  allen  ®ad)fimfen  l)in* 
laufen,  unb  bie  pruufootle  ?lu?bilbung  ber 
Strebepfeiler,  namentlich  am  Shor-  ®ie 
Feufter  ber  faden  auf  burd) 

ihre  ungemeine  ©reite,  ©ntfdheibenb  für 
ben  räumlidjcn  ©inbrud  be«  3nncreu  ift 
natürlich  bic  ^^atlenaiilage  mit  ihrer  Fort* 
fehung  im  ©hör.  GtmaS  üon  bem  geheimniä* 
oollen  3ouber  ber  fransöfifchen  Äathcbrol» 
d)örc  ift  bem  SdZotiü  be§  Umgang^  unb 
iTapedenfranje^  auch  in  biefer  Umgeftaltung 
geblieben,  lüo  ber  ©clcuchtung^cffcft  bod) 
jur  ^ölfte  geftört  ift.  ®ic  Äapeden  finb 
im  Snucren  holb  fo  l;od)  al3  ber  Umgang 
unb  bag  ©horhowpl-  ©eftimmenb  für  bie 
äußere  ©cfamtcrfdjeinung  ift  bo§  ungeheure, 
über  Schiff  unb  ©hör  gleichmäßig  hi”' 
geftülpte  2)ach. 

2ÖO  mag  ber  Sdhöpfer  bicfc§  ©au= 
gebilbe^  feine  fünftlerifdhe  |>eimat  hoben? 

3)ie  ^rager  Oinfehrift  nannte  ihn  loahr* 
fchcinlich  einen  .Kölner.  3J?onche  Formen 
bc8  ®münber  ®cbäubc§  (Slunbpfeiler  fchou 
im  Schiff,  noch  anberc§  mehr  am  ©Ijor) 
fcheineu  au8  bem  ©adfteinbau  herübergenommen,  ©iiijeluc  SÖiotioc  oom  ©hör  ju  ®münb 
lehren  an  ben  böhmifdjen  ©auten  ^eter  ©arlcrg  micber.  3m  ©hör  erfd)cint  bic 
Äreujfirchc  bod)  aU  Urbilb  mehr  ber  frÖnfifd)*fchtt)äbifchen  (Schule,  bereu  ipauptiuerle 
in  9(?ümbcrg,  .&ad,  2)infel§bühl,  9Jörblingen  ftehen,  benn  ber  parier* Sdhule,  bie  in 
• ©Öhmen  unb  in  Cberbeutfchlanb  gemirlt  h«t.  dagegen  ftehen  bic  Formen  beö  S^iff^, 
uon  ben  diuubpfeilent  abgefchen,  benjenigen  nahe,  bie  ber  f^mäbifchen  |)ochgotif,  in 
'Jieutlingen,  fRottroeil,  ©ßlingen,  geläufig  finb,  unb  noch  franjöfifchen  dJZuftern  folgen. 

©iner  eingeheuben  ©aubcfchrcibiing  finb  mir  enthoben  burd)  bic  ?lbbitbuugen 
(ogl.  ?ltlaö  Sanb  2 unb  Supplement).  3”  anjiehcnbftcn  ©insclhcitcn  3ähleu 

bie  ©ortalc  unb  il)rc  ©orhallen.  2;ic  SBeftfaffabe  ift  einheitlid)  unb  organifch  lom» 
poniert,  ber  obere  5eil  aber,  ba?  ®iebelbrcied,  oiedeid)t  öon  jmeitcr  ^anb  au#^ 
geführt.  untere  ?)?cd)ted  bi(^  jum  ^»auptgefim^  ift  fehr  cinfncl)  gehalten,  brei* 


374 


Cberaint  ©münb. 


teilig  mit  fünfetfigcn  Strebepfeilern  in  ber  ^ront  unb  iibererfgeftettten  an  ben 
97ur  @in  ^ortat,  jmeiteilig,  mit  glatten  Äe^Ien,  baS  ©ogenfelb  mit  palber^abcnem 
iöIej!bmaBtt)erf  gefußt,  ber  3ic'^9*cbel  mit  burc^broc^enem.  (9tn  ben  2aub»Soffen 
be§  SSed^fel  beä  SWobeflS  5U  bemerfen).  3m  oberen  ijeil  beg 

9ied§tecfÄ  brei  tiefprofilierte  9lo)enfenfter  in  ppramiboler  9inorbnung.  darüber  bie 
©alerie.  Da§  ©iebelbreied  ift  etloaä  jurndfgefe^t.  Seine  ^läc^e  ift  gegliebert  burc^ 
jtoei  StrebepfeiIer^®orIagen  nnb  fünf  ^lenbfenfter  oon  abgeftufter  fiöbe  mit  frei 
perauggcfi^afftem  Stab»  unb  9)Zn|mer!.  ®ic  ©icbelfi^rägen  finb  befefjt  mit  einem 
(erneuerten)  Äamm  oon  3fl^<^*^'ö9cn,  ben  eine  Shreujblume  frönt. 

Über  ben  inneren  9(ufbau  nur  ein  paar  Semerlungen.  3)ie  Socfel  ber  Schiff» 
fällten  fteden  oermutlic^  im  5)oben,  ber  umS  ®c^iff  beträ^tlic^  getoad^fen  ift.  ®er 


Smünb.  Clocttiiftüble. 


^lattenboben  ift  in  ben  5loci  lebten  gelbem  beS  S^iffS  um  eine  Stufe  erpö^t,  im 
'Borc^or  loieber  um  brei  unb  im  .^oc^i^or  no^  einmal  um  oier.  ®ie  jloei  ißfeilcr 
üor  bem  ßpor  finb  im  Ouerfc|nitt  oerftörft  in  eigentiimlid^er  ^orm,  mic  menn  fie 
aus  jioei  Säulen  snfammengebaefen  loären.  ®nö  innere  Spftem  be«  ß^orö  ift  jtoei' 
gefd^offig.  2)aö  ©urtgefimS  oerfröpft  fic^  über  bie  3)ienftbünbel  im  2)reiecf. 

I)ie  poben  Jenfter  be§  Sd^iffä  finb  breiteilig,  bie  oberen  be^  oier»  unb* 
bie  unteren  fei^gteilig. 

9tiicb  bie  fpätgotifeben  Bauteile,  bie  ©eioölbe  unb  bie  erneuerten  Säulen, 
bie  Sebalbgfapeße  (je^t  5!auffapeUe)  unb  bie  Snfriftei  nebft  ben  anftoBenben  ißartien 
ber  .^ocbioänbc,  iörüftungen  unb  ^reppentürmeben  finb  treffticb  biirdbgebilbet  im  Stil 
ber  lüirtenbergifcben  Sebnte.  "Jln  ben  Sfippenfrcit^ungen  ber  Scbiffgetoölbe,  an  ben 
J^enftermafimerfen  nnb  am  Stabtoerf  afler  9labmengliebcr,  Socfel  unb  Simfe  ift  baö 
39?otio  ber  ^nrebfteefungen  liebeooß  gepflegt.  ®ie  ^b^r  5»^  Safriftei  unb  eine  Sebneefe 


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@münb.  Jrtreii^firc^e. 


375 


(Hmünb.  OlodentuTm  bei  bet  ^Uigtieujltrcbe.  Orunbrib,  Cueifi^nitt,  fluftib  bet  J&elmt- 


nebenan  finb  mit  einer  öerfc^menberifc^en  feinften  3>‘^f'öerfg  an^geftattet.  (?lbb. 
S.  353.)  2^ie  ©nfriftei  ^at  jtuci  Oefc^ofle;  im  nnteren  ein  JRippcnne^geroöIb  mit 


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(Otm'inb.  (tobannitlicc^c.  (Brunbrin. 


376 


^jaßftfrei^.  Oberamt  ©münb. 


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ü)ntrinb.  Rieujfircbe. 


377 


figurierten  ©c^lujjfteineii  (3i?nppen  ber  ©tabt  unb  beö  ;f)erjogtiuiig  ©d^lunbeii  unb 
®ruftbilb  ©brifti  niit  ber  ©eißel),  luelc^eö  bne»  "iprad^tfenfter  überfd^neibet. 

3fm  SBeftenbe  bc^  ©(^iff§  ergebt  fic^  eine  fteinerne  (Sinpore  in  ^riUjrenaiffance» 
formen,  oon  1550—52  (Sa^rg^a^t  unb  Jlieinm,  SB.  ©.  u.  S.  gig.  234, 

üon  2inbnd^).  1604  mürbe  bie  ®rüftung  repariert  oon  einem  (S.  SS.  (SSogt).  Um 
1688  ift  bo§  obere  C^efd^ofi  in  ©i^en^olj  aufgefebt  morben  mit  ben  gigantifc^en 


Omünb.  Ool|aniiiAttr(l)r.  Siincreb. 


Jrngerfiguren  unb  ber  Orgel.  3)ie  untere  timpore  pat  ein  ljübf(^eö  9>ie^geroölbe 
unb  ornamentierte  2:oden  oon  ©tein.  (SScrgl.  Slbb.  ©.  354.) 

2)ie  ©fulptur*)  ift  jum  ©c^murf  biefc^  ®aumerfs  rcidjlid)  perangejogen  morben. 
^rnc^tige§  2aub  umfränjt  bie  ©iiulen  unb  2)icnftbünbcl  unb  bie  oielen  Äonfolen 
beg  ^oc^gotifdjen  Saug  unb  an  ieinem  Slufjcrcn  bie  ^obUc^le  ber  ®efimfc,  and)  ber 
SWauerbögen  unter  ben  ß^orgaterien.  ©tatuen  ftel)en  an  ben  ©trcbepfeilern  be« 
©i^iffg  mie  beg  S^org,  bort  unter  überedgefepten  '^albad)inen,  pier  in  9U)d)cn.  9llg 
grotegfe  fjiguren  finb  bie  Sßafferipcier  auggcbilbet,  meld)e  oon  ben  ©trcbepfeilern 
beraugragen,  immer  paarmeig,  nur  am  ^odicbor  cin5cln.  Unb  fein  "iportal  ift  ol)uc 


*)  3,'erfll.  Hiibfe,  cyofrfi.  b.  S-Maftif,  S.  398  ff. 


378 


C>agftfrci#.  Cbciaint  (Simlitb. 


Sitbtuer!.  5)od^  seigt  auc^  I)ier  bcr  6^or  ein  anbcrcS,  reicheres  ©Aftern.  9?on  beit 
bic  ba§  ßaubtoerl  bic  »nb  ba  cinfaffen,  uerbienen  6c)oubcre  ©nüäbnung 
bic  gioet  ^rägerfigüreben,  mit  benen  bic  erfte  ^raucc  be«  8cbiff«  auf  bet  S^orbfeite 
aiißen  unb  innen,  unter  bem  Sönibaebin  beö  ©trcbepjeiler«  unb  nm  ?lnfob  beg  ®e» 


iBmünt).  do^annittiic^e.  0nfid)t  uon  ftoibrotflen. 


toöIbcS  bejeiebnet  ift,  lucit  fic  Silbniffe  auS  bcr  ii^Qubüttc  bnrjuftetten  febeinen.  ®ie 
binbootifcbni  @cmölb»®cb(uft|'teine  in  ben  (Sborfopelfen  jeigen  Icilsi  ßaub,  teitg  ein* 
fn^c  Sinnbilbcr  (iWafc,  'Jtntlib  ßbnfti.  ^clÜan,  Söme  mit  jungen,  9?afili§f)  unb 
©Uittermagfen  unb  ipätgotifcbcn  SKcifter  bci?  b^ben 

nn  ben  9(nfnngern  einige^  3?ilbiuerf  angebraebt,  '-Sruftbilbcr  ber  bl»  brei  Könige  mit 
ibrem  Stern  u.  bcrgl.  9tn  ben  Scblnftfteinen  .'pnlbfigurcn  ber  'ifJatrone,  SKorin, 
3Scit,  3obonneä  u.  f.  m. 


@mflnb.  ilreuifir(f)e. 


371) 


2)ic  IßortQlffulpturen  unb  bic  ©tanbbilber  bcr 
Strebepfeiler  erpeifc^en  »apere  ®etracptung.  Sepr  öiel  bauon 
ift  erneuert  bnr^  5*  1850  ff.  ®ocp  ift  ber  alte  Stil* 

^arafter  nidpt  oerluifept.  2?ie  ^ortalffulpturen  finb  jnm 

Xeil  loie  baö  pl.  @rab  Vlibeiten  erften  IRang^.  ?llle  seigen 
Spuren  alter  Semalung. 

?lm  njcftlidpen  ^auptportal  ftepen  brei  pocpgotifdpc 
Statuetten,  am  2J^ittelpfeiler  eine  perrlicpe  3)?uttcrgotteg  (au§ 
ber  SopanniSfirepe,  ?lbb.  S.  356) ; nnb  an  ben  Seitenpfeilern 
jwei  (auep  niept  urfprünglidp  piepet  gepörige)  Sifdpof^figuren, 
9)iartinn3  nnb  Ulritp.  ?ln  ben  Slonfolen  bcr  Sturjplatte  finb 
gigürdpen  pumoriftif^=<moralifcpen  Sinne?  an?gemeiBclt 
(3uba?,  oom  Teufel  geritten  u.  §1.).  3m  Scpcitel  be?  ^por» 
bogen?  erfdpeint  mit  palbcm  ficib  fcproebcnb  ein  (Sngcl,  bcr 
eine  5?rone  pielt,  mit  ®ejiepung  mif  bie  SWarienftatue  be? 
Upürpfeilcr?.  3)ic  oier  feitlidpen  Ißortale  poben  famtli(p  eine 
'i^otpalle,  b.  p.  ein  ätoiftpen  bic  Strebepfeiler  eiiigefprengtc? 
'Botbadp  (ba?  nörbli(pe  opne  ®emölbe,  mit  glatten  eingebeeft). 
?lm  97orbportal  bc?  S(piff?  ift  bic  ißerfönbigung  bargeftellt 
in  jmei  Stanbbilbern  unb  bie  35ßeipnadpt?gcf(picptc  — ®eburt 
ßprifti  unb  ^ulbigung  bcr  brei  Könige  — im  Slelief  bc? 
5:pmpanon?.  Slm  Siibportal  im  93ogcnfelb  ber  5;ob  unb  bic 
Shrönung  ber  SJZaria.  (?lbb.  S.  357.)  ®ei  bcr  ®crfünbigung 
pält  bic  3ungfrou  wie  jur  ?lbmepr  ba?  famt  bem  ©ewanb 
gefaxte  ®ucp  fepompaft  üor?  ®efidpt.  (?ltlQ?  (£rg.*^.) 

2)ic  beiben  ßporportalc,  angelegt  an  Stelle  oon  Äopellen 
im  erften  3ocp  be?  2ang(por?,  finb  weit  reieper  bcforiert ; an 
bcr  StirnWnnb  ber  SSorpalle,  an  ben  ©ewänben  unb  iw 
Sogenfelb.  ®ic  ®cwänbe  be?  Sübportol?  finb  bi?  an  bic 
IBorberlanten  ber  Sporftreben  oorgejogen  unb  in  ben  Äeplen 
befept  mit  Statuetten  unb  mit  lleinen  ©ruppen  bi?  pinauf 
jum  93ogcnfcpeitcI.  2)a?  ©ewölbipen  be?  9?orbportol?  ift 
naep  bem  (Sinfturj  ber  ^iirmc  ernenert  worben  unb  bic 
2)eforation  bcr  Stiniflä^e  fobann  nodp  einmal  ^um  gröpten 
Teil  im  19.  Saprpunbert;  bc?glcidpen  bic  ber  5?orbcrwanb  om 
Siibportal,  mit  Statuetten  oon  (Spriftn?  nnb  ben  ?lpofteln. 
'3lm  Siibportal  ift  bie  Sßeltf^öpfung  famt  ber  llrgcfcpi^tc 
gefdpilbert  in  frie?förmigen  Slelieflompofitioncn  auf  ben  Seiten» 
wänben  ber  ®orpnHe  nnb  ba?  SBeltgeridpt  am  ©ogcnfelb,  eben» 
fall?  in  ftreifenförmiger  Sinteilung.  (?lbb.  S.  358.)  3” 
gepören  bic  Statuetten  oon  lßaffion?»6ngc(n  unb  oon  ^ro» 
ppeten  in  ben  beiben  ^oplfcplen  be?  portal?.  9ln  ben 
Jlanfen  ftepen  noep  ctlicpe  ^oppeteu.  9lm  9?orbportal  fdpilbert 
ba?  ®ogenfelb  bie  Ißaffion  Sprifti.  (9lbb.  S.  .359.)  3n  ben 


0münb.  3o(|(>nnlS(iT(^tutm. 
%$trtifalf(^nitt  nac^  %au(us. 


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380 


Oberaiiit  OJmünb. 


®DCienfer;(cn  finb  bic  '^afftonen  ber  .^eUigm  bargeftellt.  5Im  ®etüänb  ftc^en  bie 
3C^u  Jungfrauen  (oiellei^t  für  bie  Sübpforte  beftimmt).  beu  ©trebebfeileru 
bc§  finb  in  ®albnd)ineii  ©taubbilber  Don  'i|5ropf)eten  aufgeftcllt;  in  ben  9^i)d)cn 

ber  tS^orftrebebfeifer  fi^eiibc  Figuren,  beren  ifonograp^if(^er  ßufammen^ang  lodcrer 
ift.  9}on  ©üben  ^erum  ergiebt  fid^  folgenbe  fRei^e:  Äoifer,  ^apft  — biefe  jtnei  ju 
feiten  be§  f|5ortaU  — Slarbinal,  öifd^of,  JraiiäiSfu^  iinb  anbere  SDcönc^e  unb  ba3tt)ijc^en 
■St.  6t)riftop(),  ©ottöater  mit  bem  ®ilb  beg  getreujigten  ©obneS  unb  ber  Staube  be? 
1)1.  ©eifteS  (fog.  ©nobenftul)!,  ?)QrfteIlung  ber  göttlichen  2)rcifaltigleit),  bie  brei  Könige 
einzeln,  SOZaria  mit  bem  Kinb,  Jofeb^  (biefe  beiben  Statuen  fbötgotifch).  2)ie  f^igur 
ber  Kaiferin  am  'Pfeiler  linfl  bei  ber  Salriftei  ift  neu.  2)ic  alten  Statuen  finb  gum 
Seil  — befonberS  bic  5DZöndj§tl)bcn  — nur  im  groben  3ugel)Quen,  auf  getumirfimg 
bered)uet.  5ln  bic  ^^ortalftatuen  fd)ließt  fid)  toieberum  an  ben  Strebebfeilern  eine 

untere  9lei^e  oon  ®ilbfäulen  an. 
Sie  fProbl)eten  unb  bie  10  Jung= 
frauen  finb  ftarl  reftauriert.  Unter 
ben  'ifJrob^ctenftatuen  fällt  burd^ 
aufjerorbeutlid^en  9ieali§muS  ber 
jefaiag  auf,  eine  .fjol^figur,  bie  nid^t 
für  biefen  fßlab  gefd)affen  ift.  Sic 
erinnert  an  Sliiterg  'ißrobl)ctcn= 
geflalten  oom  fogenannten  älZofeS-- 
brunnen  311  Sijon.  i^on  ben  ^fcil^r- 
ftatuen  finb  bic  intcreffanteften  eine 
SJZaria  mit  bem  Schugmantcl,  ein 
treujtragcnber  dl)riftug  unb  ein  (J^ri- 
ftu3  al^  SOZann  ber  Scljmerjcn.  Sic 
|^lad)bilbcr  au^  ber  1)1.  OJefd^iebte  finb  mannigfnd)  merfmürbig.  Sic  9Zcil)C  beginnt  mit 
ber  Sthöpfung  ber  (SngcL  3Beitcr:  @ott  crfd)offt  ^immcl  unb  (£rbe  (bie  Grbfugel  mit 
Sternen  unb  bem  Siertreil^;  bal)intcr  Sßollen;  ber  Schöpfer  in  allen  S3ilbern  gleid) 
an  ©eftalt  unb  Haltung).  Sic  S(hcibung  be^  ®affer§  oon  ber  ©rbe,  bie  ©äiime 
trägt.  ©Ott  läßt  Sonne  unb  93Zonb  erfc^cinen  (als  Köpfe).  Sie  Sierc  bc8  SSaffer^ 
(fjifd)e,  Krebfe,  Krotobil)  unb  bie  93ögel  beö  §immelij^.  ©rfchaffung  ber  @on;  baneben 
benennt  (ober  äal)mt?)  ?lbam  bie  Siere.  ©otteg  ü^erbot  au  bie  Urcltcrn.  J^rc  9lug» 
treibung  (erneuert),  'ülbani  l)adt  unb  ©Da  fpinnt.  Ser  tote  Kain  (?)  toirb  oon  ©oa 
betrauert;  boneben  eine  nnoerftönblid)e  Scene,  (©in  ©ngel  bringt  auö  bem  “ifJarabieg 
ber  ©ua  einen  unbcutli<hcn  ©egenftanb;  bog  Kinb  Seil)?)  ©ei  ber  9lrd)e  9Zoa^  ift 
nad)  alter  Überlieferung  alg  ©egenftüd  jur  Saubc,  bic  auf  einem  ©auinc  fipt,  ber 
9Zabc  abgebilbet,  ber  auf  einem  ?fafe  fifjt.  9Zoal)g  Cpfergaben  finb  micberum  SZamm 
unb  ©arbc.  Sag  ©Jeltgerichtgbilb  bleibt  mit  ben  ^auptgcftaltcn  im  überlieferten 
Schema,  Unter  ben  ?lnfcrftcl)enben,  ©egnabigten  unb  ©erbammten  finb  bic  oer= 
l^icbcnen  Stäube  ber  ©bi'ifl<?ul)eit  gclenn5eid)nct:  ©apft  unb  Kaifer  ober  König, 
©if<hof,  SZitter,  iOZägblein,  .Stnnbe.  Sie  9luferftebcnbcn  finb  511m  Seil  nod)  ©erippc. 
Sem  Srad)enfopf,  ber  ben  §öllenrad)cn  gäpnen  läßt,  reifet  ein  Seufcld)cn  bag  9luge 
auf.  ©in  felbftänbigeg  Sfulptnriocrl  in  ber  Kird)C  fei  feier  angereifet:  bag  fei.  ©rab 


CSmfinb.  ^oijanniMirditutiti.  ßk'roöl6tippc!i  im 
Ürbflefc^ofi  unb  ad)tert. 


(^inünt).  j7rcitifir(()r. 


381 


in  bcr  Sc^luBfiipellc  bc5  (£^or§;  um  1400.  (S^riftuö  liegt  in  einer  «Spi^bogen* 
ftellung.  2)ie  5 ©tntuen  hinter  ber  Xumbn  finb  befonberö  |c^ön.  (?(bb.  '2.  360.) 
Xnd  l)eilige  ÖJrab  im  ÜJZünfter  erjc^eint  Inft  mie  eine  Sl^iebcr^olnng 

beö  unirigen. 

?ln#  berfelben  itnmmen  bie  SBanbmnIcreien  eben  biefer  Jlnpelle,  eine 
Mreujignng  unb  eine  Streuäabnal)me,  beibe  treffli«^  lomponiert  mit  Dielen  unb  ftarf 
bemegten  Figuren  (1864  Don  5^ejc^Ier=>?(ng^bnrg  reftmiriert  nnb  etiunS  übermalt). 
'Jöer  ben  llrl)eber  fennen  möd^te,  mag  an  ®itel  Ü)?artin  beulen,  bcr  al^  angcicl)cner 
SKalcr  1414  in  ©miinb  aiiftritt.  (ißcrgl.  ?(rc^iD  für  cl)rifil,  .Shinft  18‘)2.) 

Um  jioei  SKcni'c^enaltcr  jünger 
crfc^eint  bn^  f^önc  Sre^fobilb,  bad 
innen  auf  bem  ©ogenfelb  bca  23cft» 
portale  jum  5,?orfc^cin  gefommen  ift, 
ein  9J?aria»2d)ubbilb.  (kbb.  2. 3«>  1 ). 

iSon  alten  ® l a ö g e m ä l b e n 
finb  nur  ein  paar  Heine  iöilber  an^ 
bem  3abr  1505  Dor^anben  in  bcr 
el)emaligen  2ebalb^fapelle.  XaiS 
2tiftcrpaar  mit  feinen  Wappen,  nnb 
feine  ^^atrone,  9)?aria  unb  2cbalb. 

9iürnbcrgcr  "Jlrbcit.  (9lbb.  2.  362.) 

.Vlir^lic^c  91uöftnttnng: 

'Baä  Don  alten  5lltarn)erfen 
übrig  mar,  ift  nac^  18f)0  ff.  reftan- 
riert  unb  mebr  ober  minber  frei 
roieber  jufammengefe^t  morben  auf 
ben  Elitären  ber  (Iborlapcllen. 

!?n  ber  eljemoligen  2cbalbö* 
fapellc  fte^t  jcjjt  bcr  Dormaligc 
iPfarraltar  mit  ber  Xinrftellnng 
ber  1)1.  2ippc  nnb  bC‘3  2tamm= 
baumä  61)rifti  (SBurjel  Seffc).  Dbcn 
.SUnjifij:  unb  ®reifaltigfeit.  |icrrli(l)c 
2d)nitcreicn  au^  ber  J^rü^rcnaiffancc  um  1520.  '-16d1)1  9?ürnbcrger  ^Irbcit.  ihönung 
nnb  ^lügcl  finb  bei  ber  fReftauration  leiber  befc^nitten  morben.  Xie  Ö^emalnng 
mürbe  erneuert. 

X'er  2ebalb^altar,  geftiftet  Don  2cb.  2^rci)er  für  bie  2ebolb§fapeIle, 
ftc^t  jc^t  in  ber  jmciten  (51)orlapelle  ber  2übfeitc  (oergl.  'Jlrc^io  f.  c^riftl.  5hinft  1893; 
Wümbel  in  ÜRittcil.  beS  '-yerein§  für  @efd)ic^te  ber  2tabt  5Rürnberg  1903;  W.  ®ad) 
im  ß^riftl.  Äunftbl.  1904;  .^iftor.=poIit.  Blätter  V,  581).  2)urc^  eine  '?luf,5ei(^nung 
be^  2tifter^,  bie  erft  füngft  mieber  ang  öic^t  gezogen  mürbe,  ift  er  al'^  (SrjeugniS 
ber  2)ürcr’fc^en  ^erfftatt  Dom  3a^r  1508  ermiefen.  !^cm  iKelief  im  2d)rcin  — bie 
2tifter  in  '4^cre^rung  beS  1)1.  2ebalb  — liegt  ba^  SibmungSblatt  einc^  3Riffale  jn 
(^rnnb,  ba^  2d)rcl)er  1499  mit  '^aul  '45olfamer  in  2t.  2cbalb  jn  Slürnberg  geftiftet 


lümünb.  Ooi)oniiit(ircl)r.  vauptpoital. 


382 


Oagitfrcii«.  Cberaint  @niünb. 


üDic  ®ruppe  bcr  f)l.  HpoUonia  mit  il;rem  genfer  ift  bei  bcr  9?euaufftettung  auf 
ben  Schrein  gefegt  morben.  2)er  Snijalt  bcr  ©cmälbe  an  ben  Jlügcln  innen  unb 
außen  ift  bie  Segenbe  nom  pI.  Scbalb,  ^riiiäcn  non  SDönemart:  Jrnuung,  ?l6f(^ieb 
non  bcr  ©raut  unb  ^itgerfc^aft,  ÄontronerSprebigt,  jmei  SSunber  — ^Jcijung  mit 
©iäjQpfen  unb  931inben^eilung  — , Teilung  5toeier  goHfüc^tigen,  9l6mc^r  non  9?äubern, 
^crc^rung  bcr  fHcIiquien,  SBunberfrnft  bcrfclOen.  ?ln  bcr  ifJrcbella  bic  5Jerfünbignng 
(innen  auf  ben  ^liigeln)  unb  bie  14  9?ott)cIfer.  2)ic  Joppen  über  bcr  Hauptfigur 

bciietjen  fid)  auf  bie  9(bfunft  beg 
Heiligen  unb  feiner  ©raut.  9Jadb 
©d^reperg  5tufjci(^nungen  finb  bic 
^lügcl  non  5mei  ©efcClcn  $>ürerg 
gemalt,  bic  iprcbeüa  („ber  ©arg") 
non  einem  britten.  ®en  beften 
(Sinbrnd  mad)cn  bie  äußeren  f^lügel* 
bitber;  man  loirb  an  ©c^Öufelein 
erinnert,**) 

?luf  bem  ?Utar  ber  erften 
(Etjortapette  bcr  ©übfeite  ift  eine 
fpätgotifd^c  fßieta  mit  Sopanneg 
unb  SKagbatena  aufgeftettt. 

5n  ber  britten  ein  fpät* 
gotifd^eg  51ügelnltärd)en  (im 
Hanbcl  ennorben)  mit  ©tatuetten 
im  ©^rein  unb  ®oppeIfIiigeln, 
welche  innen  93ilber  aug  bem 
Sieben  (iprifti  unb  9)Zariä  in 
popem  SRelicf  unb  außen  gut 
gemalte  Heiligenfiguren  jeigen. 
3)arauf  ftept  eine  pL  5tnna  aug 
ber  So()annigfircpe. 

3n  ber  nierten  Kapelle,  ber 
ret^bergif^cn,  ftc^t  auf  bem  Sütar 
ein  fd}öneg,  grofieg  Ärujifij  aug  bem  IG.  ^aprpunbert,  nom  ehemaligen  Äreujaltar, 
bcr  unter  bem  ©horbogen  ftanb. 

35ic  fünfte  Äapellc  enthält  am  9lntoniugaltar  alte  Ho^figueen,  Sohanneg, 
9?i!olaug,  Sarbara. 

®ie  achte  Slapclle  hot  am  @eburt»Shrifti»9lltar  ein  ^lügclbilb  aug  bcr  jtueiten 
Hälfte  beg  IG.  Sahrhunbertg  mit  S)arfteUungen  ber  55erfünbigung,  H^^io'fut^ong, 
Slnbetung,  93cf(hneibung;  unb  ein  fReliefbilb  bcr  9J?aria  alg  iBefchüperin. 

SSn  ber  zehnten  Äapelle  am  Sofeph^altar  eine  alte  ißieta,  Hol^gruppe  öom  ehe* 
maligen  fRedhbcrger  9lltar.  2)ie  neueren  Holsffnlpturcn  an  ben  oerfchicbenen  Altären 

•)  Jycrfll.  aud)  ben  4)oljfcbnitt  non  ^üter:  St.  Sebotb  (Öartfd),  ?tpp.  9Jr.  21). 

**)  Setfll.  ?ltla*  ©tflönjung^tieferung  3—7,  luo  bie  ?lnbenbilber,  Snnenbilber  unb  ^kebellcn« 
ftficfe  je  auf  einet  2nfe[  nereinigt  finb,  leibet  niept  in  bev  veebten  {Reihenfolge. 


Smünb.  3aljannU)«T(&e.  $otta(  ber  Sfibfeite. 


1 


t 


f 


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^münb.  Areitifirc^e. 


383 


beS  S^orumoangd  ftammcn  Don  93ömtanit  in  97M'mci^cn  unb  oon  beit  ©münbent 
unb  ^nuli.  (9?äi;ere3  bei  Sorcnt,  ®cn!malc  be^  3?ZittctaItcr^.) 

ß^orgeftü^I  (?(bb.  ©.  303)  bot  in  ben  Dünungen  ;^oIjcinIagen  — 
^rofpeftc  — , an  ben  ^Uaftem  ber  SRiidtroanb  fdjön  gef^ni^tc  SiapiteUe  unb  oben 
balblebenSgroBe  Statuetten  au«  tSicbenboIj,  unb  ätoat  !£üppelftatuetten  mit  jioei  gleichen 


«0m&nb.  3o{)annlttic(^c.  Qefllic^eb  4iorta(  brr  Sübftitt. 


SSorberfeiten,  (unftgefcbic^tlic^  intereffante  SBetfe  au«  ber  äKitte  be«  10.  3a^rbunbert«. 
(9tbb.  S.  304.)  Sie  [teilen  12  ^ropl)etcn  oor  mit  beutfd^en  ®ibel)prücben  auf  il)ren 
. SloHen  unb  bie  3>oötfboten  mit  ben  Säpen  be«  ®(auben«befenntni[[e«.  3)er  Urheber 
be«  ganzen  ®e[tül)lS  i[t  mol)I  ber  namenlofe  SJieifter  A D 1550,  toäbrenb  bie  9J?ono* 
gramme  B B 1089  (in  geteiltem  Sc^ilb  mit  5mei  Sternen),  RN  1718  unb  P A (in 
einem  Sc^ilb)  nur  ouf  Slu«be[[erungen  bintoeifen.  B B mirb  Söenebift  Sojebenbiebter 
[ein;  P A loobl  ^eter  ?llbrec,  ber  „[^ranjofenpeterl*  (f  1777).  9?acb  bem  5lir^en«= 
budb  loar  er  „ein  großer  5tün[tler  in  ber  ©olbfcbmieberei".  2)ebler«  6b>^onil  [ebreibt 
ibm  bie  ganjen  ßboritüb^c  [o'oif  S^anjel  ju  mit  ber  1722/23.  ?lllein 


3S4 


3rtflftfrei'5.  Cbcramt  ©inütib. 


tOmünb.  3o()annibfit(i)e.  €tie6tbf(ilc’: 
Qit  brr  Sübiorftrctr. 


bcr  Stil  bcr  S^obbclflatueltcn  lueift  cntfd)icbcu  auf 
boS  IG.  Sa^r^unbcrf.  ^ür  ^ctec  ?tlbrec  bleibt  am 
6^orgcftiif)l  aud)  nur  eine  reftauricrcnbe 
'J'agcgeu  gcf)ört  bic  Jrögerfigur  bet  Jtanjcl  mit 
bcncn  bcr  Crgcl  5U)ammen;  unb  |o  nuc^  bag  (Sc^ni^» 
lücrl  bc§  ©c^attbcdet?.  ilaiijcl,  ftird)enbänfc  unb 
obere  Crgclempore  fiitb  wobl  gteid^jeitig,  gegen  (inbe 
bc^  17.  3abrfjunbcrtä  entftanben.  ^Ubrccs;  SSerfc 
finb  unter  .ben  oiclen  tü^tigen  Siofofoarbeiten  bcr 
©tabt  5U  jucken.  ’JCud)  bic  ilreujlird^c  befi^t  noc^ 
CS'inigcä  oon  biefer  ?lrt. 

'i<on  berSbausel  ift  bie  53rüflung,  ober  bod) 
ba§  f^üUmerf  mit  ben  SWafereinlagen  jugteid)  mit 
bem  (St)orgcftüt)l  entftauben  (3at)r#5at)I  1551).  Tie 
^igut  beS  trageuben  ©iganten  unb  bcr  ©t^ollbedcl 
finb,  mic  gejagt,  Orgclfnofpcft  ent* 

ftnnben.  Tic  Crgel,  uon  ^aul  ^rc)d)er  511  9?örb= 
(ingen  1G88  erbaut,  bat  ein  brad)tooncd  ®ebftu^  mit 
©d)nibcreien  in  natürlid^cm  Sinbenljolj.  ®on  ben* 
felbcn  .'pönben  finb  bic  ©igantenfiguren  in  ©idicnfiolj 
gcfdjni^t,  tncidje  bic  obere  Smpore,  bie  Crgelbül)ne 
tragen.  (9lbb.  <S.  3G.5.)  Ü^pig  unb  njüb , mie  fic 
finb,  geboren  biefe  33arodf(^nipereien  511  ben  beben» 
tenbflen  Tenfmälcrn  ber  ^criobe,  bic  in  S^loabcn 
erbalten  blieben.  Tic  Überlieferung  bült  ihren  ®miin* 
bcr  llrfprung  feft.  Ter  fogenannte  Sebifter,  oon 
bem  bie  l£b>^onif  fpriebt  nlö  einem  grojjen  Slünftler 
aber  libcrliebcn  ®cfeöcn,  ift  ödem  nadj  3.  SW. 
3J?aud)cr. 

Tic  ilirtbcnbönlc  ('?lbb.  ©.  3G6),  bie  mit 
aufgelegten  ©(bnipereien  uon  toeid)em  ^olj  — lölatt» 
ranfen,  grueptgebängen,  2Sappen  — jtt)if(ben  “ilJi* 
laftem  unb  9iabn>enleiften  oergiert  finb,  f^einen  bcr* 
felbcn  (injugebörcn  luic  bie  Orgel,  follen  aber  fpötere 
Oiabteäjablcn  tragen  (1772.  1796).  @ie  finb  leiber 
oenoabrloft.  feböne  öeicbtftüble  in  Wo» 

fofüformen,  bie  im  (Spor  fteben,  mögen  auf  9Ubrec 
5urüdgcfübrt  loerben. 

Ter  Slirtbenfcbop,  ber  in  einer  ffammer 
bei  bcr  Touffapellc  oerloabrt  ift,  gilt  al§  ber  reiepfte 
bc§  CanbeS  (uergl.  .S^inbenfebmuef  XII,  10.  11 
unb  XII  ö.  1:  'JluSftenung  fird)I.  Utenfilien  in  ©miinb 
1862;  ^Ircpio  f.  ebriftf.  Äunft  EI  (1885),  ®.  120, 
m.  ?lbb.,  Äeppler  a.  a.  O.).  ®i§  1796,  mo  ein  Teil 


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(^inüiib.  itrcu)fir(Oc. 


385 


(Bmün^.  Sranaifttannlirc^r. 


beö  ©c^o^cg  burc^  bic  Shiegäfontribution  oerfd^lungeii  imirbc,  foH  berfelbc  10 
nn  cblen  ÜKctnücn  enthalten  boben.  — ?luöge,^cic^net  finb  folgenbc  ©tiiefe  beg  I)eutigcn 
Ü8cftniib§:  ein  5lrcu5pnrti{cl  (9lbb.  ©.  3(37),  ©Uber  nergolbet  unb  emailliert,  an- 
näbernb  1 m f)od),  in  Sonn  eine?  .Slainarienberg?,  |'pätgoti[^  ca.  1410.  9tn  bem 
Ärnjifii*,  beffen  ®nben  aiicbaiüon?  mit  ben  Silbern  ber  Ööangeliften  nnb  Äirc^en 

%aulu<,  Xcnfm&ler  ou0  tSürttembtTg.  QaQfttreif.  Z> 


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38Ü 


^aflftfreiÄ.  Cberamt  ©inüiib. 


leerer  tragen,  finb  jierlici^e  <>igür(^en  unter  iöalbnci^inen.  2)er  Unterlaß,  in  Tupfer 
getrieben  unb  öcrfilbert,  jeigt  bie  ®ianern,  3i*^**^*i  'Xürme  einer  ©tobt.  ?tn 
ben  fentred^ten  glücken  [inb  Zeichnungen  au^gefpart  ('ZSappen  Don  ©miinb  u.  a.). 


Qlm&nb.  SronjietaiieitiTd)t.  (üeiuölbebicnftc. 


I)ie  gü^e  nts  93albnchine  mit  filbernen  5*9Ürchen  nuSgebilbet.  3)ie  gro^e  gotifdhe 
©nframentgmonftr nnj  (?(6b.  ©.  368),  90  cm  poch,  20  9)?art  ©ilberS  fdpmer, 
bejeiepnet  mit  M 0,  ftammt  au§  ber  Zc't  um  1500  unb  ift  auggejei^net  burdp 
gtüdUepen  ?(ufbmt,  mit  ®u(feln  nm  gnfe  nodp  ?(rt  ber  fog.  ?tnana§pofnle,  burd) 
3?eicptum  ber  5fu§[tattung,  mit  11  Statuetten,  unb  ^einpeit  bet  9(rbeit,  3.  ^8.  an. 


Önnliib.  itreiijfirct)c. 


387 


[>  jiMK  I Vf 

kJw!II^V> 

nlH 

% 

(ümünb.  SranjiXancitirc^e.  {loi^oltar. 


bcn  gcbrc^ten  @öul(^en  öon  tlfttuerf,  toel^c  bic  Sefröiimig  beä  ©ijlinberö  trogen. 
3)ie  Flügel  neben  bem  (Sijlinber  finb  gebadet  olä  fefte  SWonerförper.  (Sine  9)iün= 
ftron^  (916b.  ©upbt.)  onä  ber  Stenoiffance^eit  — um  1620  — folgt  in  ber 


388 


Cberamt  (^inünb. 


©runbform  norf;  ben»  ^orbilb  bcr  f^iätgotifd^en  ^tn  einzelnen  ift  it)rc 

'?(vc^itcftur  ou^  Säuld^cn  unb  3?olutcn  sufamincngcfctjt.  [tef;cu  5 t^igür* 

c^ni.  (^anje  ift  18  Ü}?arf  frf)i»cr  imb  cq.  50  cm  ®ic  fonn  ^crau^^ 

genommen  toerben.  !5)er  ift  Srgänjung  au^  ber  f^rii^jeit  be§  fRotofo.  3)iefc 

üJJonftranj  fam  im  ^nnbcl  auö  ber  ©d^iueij.  äRarfen  nnbeutüc^.  ®inc  grofic 
Sonnenmonftranj  (9lb6.  Stla^,  SuppL),  ^tugeburger  9lrbeit  oom  Snbe  be^ 
17.  5a^rt}unberte,  40  fOinrf  fd)loer,  ca.  1 m ()od).  ®er  guß  ift  Befehl  mit  oier 
t^fiernbi^föpfcn.  91U  'Jräger  bient  ein  (Sngel.  Cftenforinm  ift  t)crjförmig,  oon 
einem  ®albac^in  überragt  unb  über  ben  flammen  ber  ®toric  umfrän5t  öon  fRanfen, 
jmif^en  benen  9 ^igiir^en  in  Flachrelief  oertcilt  finb.  ^ar titeln,  oon 

St.  ?lnna  unb  St.  Seboftian  haben  bie  gotifche  SD^onftran^form.  Die  eine  ift  nad)* 
trägli^  mit  baroefen  ii^oluten  ftatt  bcr  Strebebögen  montiert  loorben.  '.öcibc  finb 
einfach  gebaut,  mit  hübfehen 

(Sin  Speifefeld)  (?lbb.  S.  369)  uon  fchlii^tec  'ipofalform,  Silber  oergolbct, 
lonr  ©efdjenf  S^aifer  .ßarl$  V.  on  ben  ^Biirgermeifter  JRauchbein  1522,  laut  5n* 
fchriften  am  ^X)ccfcl  unb  Fufe- 

Unter  ben  ,(l'eld)en  (?lbb.  S.  369)  ift  ein  golbener  mit  fRubinen  unb  (Smail» 
'JRebaillonö.  Sin  .^elch,  9iofofo,  mit  Smaillen,  ift  geftiftet  öon  bem  äReßner  .^lerlifofcr 
1760.  3fichcn  oon  ?lugöburg  mit  N unb  J W G.  Siner  trägt  ben  9?amen  beö 
Stabtpfaneti^  F’^-  3.  ÜJiolitor  (1723—27).  I)er  SMch  ber  SRarienbruberfchaft  jeigt 
p-hon  tlafficiftifche  Foroien. 

Sine  glatte  mit  2 SD?e3tönnd)en,  oergolbet  unb  mit  @mail*21?ebai(lonö 
befe^t,  gehört  mit  bem  erftgenannten  iTcleh  ju  ben  feinften  ?lug§burgcr  'Jlrbeiten  Oom 
Silbe  beö  17.  3ahrhunbert^  (?lbb.  S.  370  f.).  ?ln  filbernen  ?lltar leuch tern  be» 
fi^t  bie  5l'irchc  eine  ©arnitur  oon  oier  größeren  unb  ^loei  fleinercn,  §lugöburger  Sr» 
jeugni^.  Sine  filbernc  ?lmpel,  ?lugöburg  au^  bcr  3^0  um  1700  (?lbb.  S.  372). 
3toei  JRaudjfäffer  Oon  Silber;  boö  eine  au§  ©otte^jell.  Sin  einfaches  S?crfeh* 
gerät  mit  Stiftcrinfehrift,  16.— 17.  3ah>^f)anbert. 

3toei  SBeihrauchfehiff  dhen  oon  Silber,  Spätrenaiffancc,  baS  eine  mit  einem 
5>clph*n  als  3^rägcr  einer  mufdielförmigen  Sdhale.  3^on  bcr  SebaftianSbruberfi^aft 
finb  jmei  filberne  5ir e ben jbe eher  bcS  17.  3nhrl)inibertS  in  ben  Ä'irchcnfdhab 
gefommen.  Sine  Silber  ft  atuettc  ber  SRuttergotteS  (^bb.  ?ltlaS,  Siippl.) 
auf  f^langcnnimounbcner  .^immelsfugel  ftehenb,  faft  lebensgroß,  babei  Oon  feiner 
Slrbeit,  fRolofo.  Sin  filbenier  SBeihfcffel  oon  1667.  Smünber  Stempel  trägt 
fleincS  filberneS  ilTeu5reliquior  oom  Snbe  beS  17.  SahrhunbertS. 

9ln  'Paramenten  finb  nur  noch  einige  alte  ©olbbrolatc  aufjuführen. 

(^locfcn:  3n  bem  ^Dachreiter  hangen  5ioei  Heinere  SHoden,  bie  nicht 
nnterfudht  toerben  fönnen.  3m  ?!unn  bei  bcr  Äirchc:  1.  (größte)  Umfehrift  in 

iPiinuSfeln:  zu  unser  frowen  ere  Hut  man  mich  . hans  eger  von  reit- 

lingen  gos  mich  . fRamen  bcr  Soangeliften  . anno  domini  1455.  2.  9?amen 

bcr  (Soangeliften  in  3RinuSfeln  unb:  anno  domini  1456;  loohl  gleichfalls  oon 
Sger  gegoffen.  3.  9?amen  bcr  (Soongeliften  in  3)?ajuSfeln.  4.  Ave  maria  — 

tecum,  ebenfo.  ®ie  gioci  Heineren  (SJlocfen  ftammen  angenfcheinlich  auS  ber  3eit 
beS  .SlirchenbauS. 


öniünb.  Äreu5tird)e. 


389 


ÖJrabbcnfmälcr:  Sin  ©rabftcin  bei  ber  iianjel,  im  3)iitte(gang  bc?  <Sd^iffä, 
mit  uncntjiffcrtcr  Snfc^rift  unb  untcnntlid^cm  SBapben  gilt  ai«  ber  beS  ©if^of^  ^cinrirfi 


(Km&nb.  StonjUtoncrtiK^c.  ftiidjtnb&nfe  unb  äitfte  ooin  CbOTgrftüf)!. 


öon  0c^öncd  (f  1368).  Xct  angeblich  nllefte  ©rnbftein,  jc|jt  in  ber  itirdje  auf* 
gcflettt,  uriprünglic^  in  bet  ÜJJid^Qel^tapeüe  gelegt,  erinnert  jmnr  an  ©erc^tolb  Äleb» 
,^agel,  primus  magister  civiimi,  f 1284,  nnb  3eigt  'fönppen  biefe^  SJefc^lei^t^, 


390 


^agitfrei^.  CbcvanU  @münb. 


l'tommt  aber,  wie  Sdjrift  unb  Ornament  beWeijen,  öoin  ?(ndgnng  bc^  SKittclnlter?. 
@in  ®rab|tein  mit  SBobpen  geljört  einem  5Sarbccf,  f 1524.  ?n  ben  (S^orfopeflen 
)‘inb  folgenbe  ©robmöler:  ,f)an-l  n.  .^nnfen  jii  ^Bagen^ofen  mit  i?otiobUb  be^ 

paar^,  1011  uon  Safpar  S?ugt, 
f)nnbnjert^mäßig.  Silbpanerjei^ 
c^en:  Älemm,  SB.  93.  n.  93. 0ig-  280. 
— <£tein  mit  jc^önem  ®riiftbi(b  unb 
SBoppen  be^  93iarrer§  ©c^mönj- 
ünger  non  ßein^ell  f 1523.  — 
Dr.  Seonbarb  ßagcr’g  (f  1617), 
rotmormorner  ®rQbftein  mit 
93ronjemappen  im  (Stil  2.  ÄernS. 
— Soponn  Strofter,  ilanfmann, 
t 1518,  rotmarmome  glatte,  noc^ 
im  ^ujjboben.  — 3u  ber  9^ec^)» 
berger  ftnpette  liegt  nod^  ein  Stein 
mit  bem  red)bergifd^cn  93appcn. 

2>ie  ^otenfd^ilbe  tinb  jc^t 
mittfiirlid^  in  bie  öerf(|iebenen 
(S^ortopetten  üerteilt.  fügen 

l'ie  fici^  in  biefe  9lei^e:  ®aig. 

bevg,  fniferl,  9?ot,  f 1541;  SScit 
Spät  non  3:öümnau,  f 1541; 
2eon^nrb  t 1546; 

Stafpar  ®ebler,  üöiirgermeifler, 
1 1557 ; SBolf  Säger  b.  ^f.,  Ober[t, 
t 1586;  9(nt^oni  ^ngger, f 1616; 
Dr.  Seonparb  Äager; 

Raufen. 

9UlerIei:  Sin  gefc^ni^teS 
Sh:n5iiij,  fpätgoti|c^,  ^ängt  an  ber 
nörblic^en  SSanb  be§  St)orum» 
gangS.  S)arnuter  ftel)t  auf  einer 
fc^önen  alten  93iIbfon)o(e  bie  9?ü* 
ftnng  [amt  Schwert  beg  Bürger» 
meifterS  ÜRanc^bein , eine  Srinne= 
rung  an  bie  93efc^icBung  ber  Stabt 
im  Snijre  1546.  3iie  93ogcn= 
«rnüno.  3Tnnai«raneTtir(^f.  0rabftcin  be»  «ittets  b.  »otmban.  felber  bei'  uier  Seitciiportale  finb 

bebedt  mit  gemalten  Sterbtafeln 
nom  9lnfang  be§  17.  3a^rl)unbertö.  on  ber  jweiten  Änpellc  ber  SüDfeite  pängt 
eine  9lblabtafel  nom  Sapr  1505,  mit  Sd^ilberei  bee(  93anwerf!^,  baS  naci^  bem  Sin» 
ftnrj  ber  Sl)ortiirme  norgenommen  Würbe.  Sie  ift  |mcl)rfad)  renoniert  laut  ®ei= 
fdirift.  9ln  ber  Sübwnnb  be§  <3d)iff^,  bei  ber  Safriftei,  ftept  ein  fteinerneS  93ilb)töd» 


C^müub.  Äreujfirc^c. 


:J91 


Omünb.  ftusuriinetliTrijr,  irbt  tuang.  fticdjt. 


c^cn  mit  Figuren  (Stoloariengruppe,  9Jifotnu8  unb  Seboflian)  uom  Snbe  bc8  15.  3a^r« 
^unbertg,  üom  Spital  ^ierf)er  öerfept ; ergänzt  oon  3iie^.  (Srmä^nen^mert  finb  ferner 
ein  fiimftf^Io6  an  ber  Snfriiteit^ür;  ein  ©c^Io^fc^ilb  an  ber  ^()iir  neben  ber  3!auf» 
!apeße;  jmei  ©eififeffctfüBe,  Sc^miebeifen,  9iolofo  (9lbb.  S.  .373);  ein  SDiarienleuc^ter 


^aGl’Jfrcie.  Cbcramt  Ömüiib. 


;i92 

öon  SKcffing,  ®arorf,  im  ©^iff  autgc^ängt;  5mei  ©lorfenträger,  ©c^miebcijcn,  Steuaif» 
l'ance  (5(66.  ©.  374).  @cfd)ni^tc  5!()urcn,  17,  Sa^rljiinbcrt. 

5?örblic6  Don  ber  Slird)c  fte(jt  für  fid)  bcr  ©loden türm,  anfc^ciucnb  ein 
alter  ‘iljorturm  511m  Äird^^of  unb  im  14.  3Q6r()nnbert  umgebaut  jum  @Iodcn6nu§. 
2)er  ©lodenftu^I  nnb  ®ad^ftu6I  fi^cint  im  18.  3a^rf)unbcrt  — 1727  flebt  am 
ba^  — nac^  bem  alten  9Kufter  erneuert  luorbcn  ju  fein  (5(66.  ©.  375). 

S)eg  f^rieb()ofd  um  bie  ^farrfirc^e  ift  fc^on  gebucht,  mie  auc^  ber  SOiic^ael#* 
firc^e  mit  ©ruft,  bie  fübmeft(id)  oou  bet  ftirc^e  ftanb.  5(n  bie  Äirc^e  fe(6ft  maren 


f •UV' 

* * 

(Ümünb.  «t.  iJroiil^arb. 


53uben  i»on  J^äublcrn  unb  i^anbtoerfern  angebaut;  ba^er  füllen  bie  9lefte  oou  5i^aub= 
molereien  rühren,  bie  mou  jmifdieu  ben  ©trebepfeilern  fonb. 

i^atl).  .ft’ird^e  ©t.  3o6ctnne^  b.  ©u.  (unb  ©t.  !Jo6nnneö  b.  ^auferö). 

5lac6  ber  Sage  ift  St.  ^obann^  JlapcUe  ju  ©infmb  geftiftet  pou  bcr  ftaufifcfien  .t^eriogin 
'Jlgiic?  oou  S(6u>aben  (f  1105)  an  bcr  StcUc  joo  fie  ihren  auf  ber  Soflb  oerlorcnen  Irauriiig  joicber 
fanb.*)  Urtunblich  crjtheiut  bic  Äopellc  1297,  ba  ü«  »nit  ber  ^fnrrtiiAe  in  ba*  Patronat  bei?  4>och* 
ftift^  5(ug§burg  übergeht  oom  lllofter  Sorch;  unb  1800,  100  ihr  ein  5tbia6‘$riuilcgiiim  auSgeftclIt 
njirb.  1354  luirb  ein  5Utar  U.  1'.  fvrauen  mit  grühmebpfrünbe , bie  Johann  oon  Slinbcrbac!) 
geftiftet,  oon  beffen  Sohn  bem  Stnbtrat  übergeben.  1.S99  ift  bie  fRebe  oon  ber  rynihmeffc  im  6hor 
pon  St.  3ohanu4  'fjfarrtirche ; bic  3t*6auni4füpcUe  biente  aifo  mähreub  be-?  ’-yanS  beS  grauen' 
münfterS  al4  ipfarrfirche.  1429,  am  2ag  bc4  ht*  ©aUu4  (16.  Cft.),  ift  bcr  ^lochaltar  famt  bem 
(Ihor  bcr  !^ohanniäfapellc  gemeiht  morben,  laut  ^ufebrift  auf  einer  5Retal(p(atte,  bie  1870  im 
Sepulcrum  beS  alten  .'Hochaltar*  gefnnben  mürbe.  ?lu4  einer  bifchöflichen  5lbtnburfnnbc  p.  3. 1444 

*)  Sine  3uf<6r'ft  «m  Triumphbogen  gab  fotgenben  Tcrt:  InVento  .\^etis  annVLo  LaV- 
reaC'enses  posterltati  Me  aeDIfICaVerVnt  (1829). 


@inünb.  ^o^aimi'Mii'(be. 


393 


üimünb.  6t.  Ucon^arbtrapcUf. 


erfahrt  man,  ba^  breimal  möcbentlicb  eine  jeierlidjc  Wefje  jti  6^ren  ber  'Diuttcr  @otteS  in  ber 
•Kapelle  gejimgcn  mürbe. 

lUiit  allcbem  erjebeint  8t.  !^o^ann  eben  als  ^lialtircbe,  als  Aapellc.  ^ber  nur  mit  Ijktro* 
natS«  ober  ^^aroc^ialoer^altnifien,  bie  mir  nicht  mehr  fennen,  bürjte  eS  su  erllären  jein,  ba^  neben 
ber  ipjnrrfirdie  mit  ihrem  Gönicterinni  eine  jolcbe  grohe  Äapelle  mit  eigenem  Ariebhof  unb  jlatt* 


394 


;^agfth;ei§.  Oberamt  @münb. 


Hebern  @Io(fentucm  gegrünbet  mürbe.  @ebörte  uielletebt  bte  eine  bem  Stijt,  bie  anbere  bem  5llofter 
Öortb?  Slebenfall'S  ift  ber  b«ute  beftebenbe  33ou  unter  bem  ißatronat  bes  fifofterS  9orcb  entftanben. 

©runbmauern  unb  33ru(bflü(fc  einer  9Ipfi8,  unb  ^roar  einer  frübromaniieben,  mie  angegeben 
roirb,  fanben  beim  9lbbrucb  be^  gotifeben  6b<'r^;  unb  ba^u  im  6(biff  bie  norbere  ©runbmancr 

einer  einftbiffigen  flapeUe, 
beren  Seitenmaliern  annäb* 
ernb  unter  ben  S^liffpfeilern 
ber  SaHlifa  oertiefen.  S)ic 
i!änge  biefer  äderen  ilapelle 
mar  17  m.  3bre  3)iauern 
maren  au3  gemaltigen  Oua* 
bern  }ufammengefügt.  $or 
ber  Seftmaner  berfelben 
mürbe  ein  gemauerter  ^run« 
nenlran)  entbedt. 

92acbbem  ber  ijjfarr« 
gotteSbienft  mieber  in  ba* 
neuerbaute  grauenmünfter 
oertegt  mar,  mürbe  au(b  bie 
3obannidfapelIe  umgebaut. 
?tn  ©teile  beS  ß^bor^  mit  ber 
9pfi^  trat  ein  längerer  @boi^ 
mit  ^olpgonfcblub  unb  großen 
Jenftern  in  ben  (jormen  ber 
©pätgotif.  ‘^ie  UmfaffungS> 
loänbe  be'S  ©<biffe>  mürben 
jpäter  fo  meit  erhöbt,  ba^  e§ 
unter  ein  ©attelbacb  tarn  unb 
gro^e,  bob^  ^enfter  eingefebt. 
Xabei  mürben  bie  romani« 
feben  Ornamente  fomeit  mög> 
Heb  beibebatten,  oietleicbt  mit 
IRüdfiebt  auf  bie  @rünbung§> 
fage,  bie  man  in  ben  ^ilb> 
merfen  au^gebrüdt  fanb.  ?(n 
ben  6nben  ber  ©eitenfebiffe 
maren  !)iebgemöbe  eingejogen 
über  ben  9Utären.  1474,  mirb 
beliebtet,  fei  ba^ innere  erneu« 
ert  roovben;  unb  1594  aber« 
mal4  ba§  9iubere  unb  ^Innere. 

Um  bie  Sßenbe  be* 
17.  3flbrbi‘»t>ert§  mürben 
(Hntünb.  ^(TisottSiubtopene.  Oiunbrib  nebft  ^oiijontalfc^nitt  buit^  bann  im  @ef(bmad  beS  93a« 
bas  ettogon.  £ängenfc()nitt.  rocco  ©^eiiigemölbe  mit 

©tudaturen  einge^ogen  unb 

im  ^itfaiitmenbang  bamit  ber  alte  äiebtgaben  mieber  freigclegt  unb  freilieb  auch  mit  großen  SRunb« 
fenftern  burebbroeben,  bie  ben  töeftanb  be4  5Saumerl4  gefäbrbcten.  — 9ln  ben  9lubenmänben,  nament« 
lieb  am  6bor,  mürben  nach  unb  nach  Äramläben  angebaut  (1785  miteinanber  erneuert).  1798 
mürbe  bie  üapelle  profaniert  alö  Urieg^magoyn.  1831  mürbe  fie  auegebeffert. 

1869—80  ift  unter  iieitung  oon  ©teinborf*9lürnberg  burdb  ©tegmaier^Ömünb  bie  flirebe 
reftauriert  morben  alö  romanifebe  ©aillifa.  2)er  romanifebe  ^bor  mit  ber  9lpfi4  ift  ganj  neu 
tonftruiert.  ‘JBeniger  gelungen  ift  bie  93emalung  ber  .^loebmänbe. 


(Sinünb.  ^o^anni#fir^e. 


395 


5)ie  3ül)aiimßfirc^e  ift  eine  flac^geberfte  ®afilifa  o^ne  Cuerid^iff , mit  adjt 
^feilerpaoren  im  <2c^iff,  (J^orüodnge  non  ber  ®reite  be^  3J?itteIf(^iffg,  unb  ?(Vfi^; 
bie  ©eitenfe^iffe  platt  gejt^loffen ; ber  ©locfentnrm  ursprünglich  freii’tehenb  im  SJinfel 
jmifchen  t£hor  unb  ©citenf^iff. 

I)n8  ®anje  ift  ober  tonr  einft  ein  SSert  au«  einem  ®u^,  entftanben  in  ber 
erften  .f)ölfte  be§  13.  ®er  Urheber  foU  berfelbe  fein  mie  ju  ^ournbau 

an  ben  öftli^en  ^teilen- 
ber  ©tiftöfirchc  (nach 
©chmibt).  ®ie  ehe^ 
malige  ©tift^lirchc  ju 
53renj  gehört  berfelben 
©chule  an. 

®a^  ©Material  ift 
ba«feI6emiebeiber^ei* 
ligfreujlirche:  ©mün* 
ber  Äeuperfanbftein. 

3m  ©runbrife 
(?lbb.  ©.  376)  fallen 
gro&e  Unregelmäßig* 
leiten  auf,  bie  fieß  auch 
on  ber  SBeftfaffabc  Der* 
raten.  2)ic  nörblidhe 
Umfaffung^wanb  beS 
Schiffs  toeicht  gegen 
“©eften  h»n  um  1,4  m 
juriiet  ^)er  ©runb  ift 
ni^t  erftihtli^ ; bo^ 
miffen  mir,  baß  h‘^>^ 
an  ber  fJlorbfeite  bie 
^citSlapeKc  ftanb.  Um 
bie  ®reitenabnahme 
auf  alle  brei  ©chiffe  ju 
verteilen,  hnt  ber  ®au* 
meifter  auch  bie  beiben  ®müni).  ^engotttTu^raptUe.  «cnru^t. 

'^feilerreihen  gegen 

Sübmeften  abmeießen  laffen  unb  bamit  bie  ?lchfe  beS  ©^iff§  von  ber  beS  (5hor§,  2)aS 
^auptportal  aber  fteßt  mieber  genau  auf  ber  ^Verlängerung  ber 
aus  ber  SWitttc  ber  gaffabe  unb  auch  3J?ittelfchiffS  meggerüdt. 

3)ie  lebte  ?lrlabe  beS  S^iffS,  oor  bem  Shor,  ift  enger  als  bie  übrigen  unb 
barum  im  ©pißbogeu  gefprengt;  ein  S3emeiS,  baß  man  von  3Seften  ben  ^Infcßluß 
an  ben  Gh^r  gemann.  ?lm  SBeftenbe  ber  nörblichen  Sogenreiße  fteht  ftatt  eines 
'ZöanbpfeilerS  eine  ^albfäule  mit  'üSürfelfnauf;  ber  ©runb  ift  unerflärt. 

3m  Ouerfchnitt  (vgl.  9lbb.  ©.  377)  finb  bie  SSerhältniffe  ber  ®afilifa  breit; 
einfache  ^‘'(l^P^ucr^öltniffe  finb  nießt  erfidhtli^.  9luf  Übermölbung  mar,  menn  bie 


396 


3agi'th:ci§.  Cberamt  QJmünb. 


Slonftiuftiüu  mit  i(;ren  @(f|äulcn  5Rec^t  ^at,  bet  S^orraum  angelegt.  2)ie  'ißJeftpmporc 
i)*t  mobenicr  Sinbaii;  ber  ®aIfon  im  S^or  loo^I  ebenfalls  mobernc  (Srfinbiuig. 

Sdt  ift  ber  ^riumb^bogen  mit  bem  2)rad^enpQar  am  Kämpfer  ber  Siorbfeite. 
©urtfimS  über  ben  ^Irfobeii  ift  refonfmiiert.  ®ic  “iPfeilcr  finb  üon  jierlic^er 
Gilbung  mit  Änaufföiilc^cn  an  ben  Äanten  unb  ffad^oerjierten  ©c^miegenfimfen. 

S)ie  2^agegbclcuc|tung  beä  S»nern  ift  ftimmunggüotl,  benn  faft  atteS  Sic^t 
fommt  burc^  bic  Dberfenfter;  boc^  nur  aöäufef^r  gebümpft.  ®er  6^or  liegt  faft 
ganj  im  2'unfel.  @3  finb  ber  Dberfenfter  11  auf  jeber  ©eite. 

5)ie  SSeftfaffabc  (?ttla§!)  erinnert  an  baä  SKünfter  ju  SJZouIbtonn  burd^  ben 
bafilifnlen  Duerfd)nitt  unb  mand^e  (5injelt)eiten,  mie  bic  Umrafimung  ber  portale  mit 
bem  uerfröpften  ©ocfelprofil;  aber  fie  ift  me()r  in  bic  ©reite  gebef)nt,  unregelmäßiger 

unb  in  einem  ®eift  nerjicrt,  ber  ju  ber  ©trenge  beö  ©ifter^ienferorben^  in  ftarfem 

©egenfa^  ftc^t.  5>ic  9)iitteIpforte  ift  mie  gefugt  uerfeßoben  unb  ber  rechten  Sieben* 
Pforte  cutfprirf)t  (eine  (infe.  ^J)er  untere  ^orijontalfriee  fpringt  oor  bem  9)?ittelfclb 
in  einem  3lbfa^  hinauf.  2)n3  ©unbfenfter  ift  öon  bem  SBieber^erftcHer  erfunben. 
X>ic  ’5)adf)frf)rögeu  finb  — menu  rid^tig  refonftruiert  — üerfjältniSmäßig  fteil. 

' ?(n  ben  ©eitenfaffaben  ift  mit  9?ii(ificf|t  auf  bo§  ®cfäll  beg  ©obcu§  ber  ©ocEcl 

abgefe^t.  5>ie  ©iuteilimg  ber  3Bänbc  burd;  ßifenen  (ober  ©äulen)  unb  bie  ©erteilung 

ber  ^enfter  entfpridü  nidjt  ben  Sntcrtolumnien  beS  inneren;  lefjtere  ift  übcrt)Qupt 
unregelmäßig,  ©or  bem  öftlid^en  ^elb  beS  ©eitenfeßiffS,.  ba§  einen  9?ebcnaltar  befom, 
ift  je  eine  Pforte  angeorbuet.  9(n  ber  ©iibfeite,  ©eßaufeite,  noeß  eine  5mcitc  meftlicß. 
5)ie  ?torbfeitc  ift  burd)  Sifenen  eiiigeteilt,  bic  ©übfeite  burd)  ©tredfäuli^cn. 

©efonberg  rei^oott  mirft  bie  (moberne)  Dftfaffabe  in  ber  ißcrfpeftioe  mit  bem 
'Jurm,  mie  fie  fid)  und)  bem  ©Zarftpla^  ßin  barbietet. 

I)cr  5urm,  Sd)miubetftein  ober  JsJenbelftein  genannt,  ift  oon  glüdticßfter  @igen= 
art.  9fuf  maffioem  ©odel,  ber  nießt  über  bie  Würfelform  auffteigt,  ein  ebenfo  maffiocr, 
ßoßer  ^.ßfeilerfdjaft,  einem  Dbeli^fen  äßniieß,  ber  fieß  mit  uugemößnlid)  fteilcn  ©eßräge« 
511m  5td;ted  oerjüugt,  unb  bann  bie  fd)Ianfe,  in  5lrfaben  aufgelöftc  ©lodenftube  mit 
bem  3«it^iidj.  2)a§  5)acß  ift  mobern,  bie  urfprünglid)e  ^orm  unbetannt.  2)ic  Stein* 
gicbel,  bic  noeß  auf  jmei  ^Idßted^fciten  ftcßeu,  laffcn  einen  itranj  oon  oier  Oiiebcln 
rcfonftruicren,  oerbunben  mit  einem  ©tcinßelm,  mie  511  S^omburg.  I)aS  erftc  Sturm* 
gefd)oß  entfpridßt  imgefäßr  bem  breiten  Unterteil  ber  ©timfaffabe,  ba§  jmeite  mit 
bem  Übergang  in«  9ldßtedE  bem  .^odjmcif  ber  ©afilifa.  2)a§  untere  Xurmgefd)oß  ift 
Oerjiert  mit  Sifenen,  ©ogenfriesJ  unb  beutfeßem  ©anb  unter  bem  @efim§.  S)a§  smeitc 
ift  glatt  bi§  jum  ÖJurtgefimS.  35a^  ®lodenßau§  ift  in  jmei  ©todmerte  cingeteilt 
unb  im  oberen  juriidgefeßt,  mie  and)  über  ben  5lämpferbänbern  an  jebem  ©todioerf 
eine  Gin^ießung  ftattfinbet.  3)ic  ©d)aUbß'nungeu  finb  gepaart  unter  überfangbögeu, 
alle  ©ögen  in  ber  ?(rt  ber  ®otif  alö  ©pißbögen  gefcßlageu  unb  unterftüpt  oon 
©äulcßcn.  2)er  gau3c  Sturmbau  ift  erfüllt  oon  lebenbiger  Straft. 

3ept  ift  ber  Gßor  an  ben  Stunn  angebaut  unb  audj  ba^  ©eitenfdßiß*  burd} 
einen  mt  ben  ^urm  angeftoßen.  (?lbb.  ©.378  u.  ?ltla§.) 

i?lu(ß  ba§  innere  bei  SiunnS  (?lbb.  ©.  379)  ift  feßenSioect.  3)a§  Grbgcfdßoß, 
als  ©alriftei  benüpt,  ßat  ein  Äreu5gemölbe  mit  breitgeleibten  ©ippen  (§lbb.  ©.  380), 
auf  roßgeformteu  Stonfoleu  ober  Kapitellen;  bie  furjen  ©eßöfte  ber  Gdfäiileu  feßlen 


@müiib.  ^o^anui^firc^c. 


397 


ie^t.  35cc  @^luj}ftcui  ift  mit  einem  ®tern  Qejiert,  fe^r  be)c§eibeii.  jweitc 

©e^c^üfe  bdt  jmei  9lei^en  non  überipi^igen  ©ntloftung^bögen  übereinnnber.  T)n# 
?fcbted  ift  bebecft  mit  einem  ©temgeroölb,  beffen  ®icnfte  Dom  58oben  be^  9(d)tcd«S 
bnr^laufen  unb  o^ne  Änpiteü  in  bie  meit  norfpringenben  Üiippcn  übergeben. 

ber  5Wippen  ift  auS  Jte()le  nnb  fRnnbftab  mit  Steg  ju)ammciTgefebt,  frübgotifd) 
(9Ibb.  S.  380).  ®ie  Sorfel  ber  5)ieni'te  finb  fonneliert.  ?lm  S(^IuBflcin  ein  3)rnbenfuö. 
Offenbar  ift  ber  ^urm  ber  jüngfte  "Jeil  ber  ganjen  33aiigruppe  gemcfen.  ®r  cntfpricbt 
bcm  3beal  einc^  l)immetanfteigen* 
ben  ©locfenturm^,  mie  e§  bei  ber 
Scbilberung  be§  ©ralStempelS  im 
jüngeren  ^itnrel  511111  ^lu^brucf 
fommt. 

^>ie  'portale  ber  '-önfilifa 
finb  iimrnbmt  non  einer  5?erfröp= 
fnng  beei  SodeU,  bie  Oiemönbe 
ein«,  jmeU  ober  bteimal  eingetreppt 
nnb  befe^t  mit  Säuicbcn,  bie  fid) 
lim  Sogen  a(^  SBiilfte  fortfeben. 

Die  .S^apitefle  finb  barbarifdje  Um« 
bilbungen  non  formen  beö  Uber* 
gnngäftilg  ober  ber  ^rübgotif.  'ülm 
beften  finb  fie  noch  am  ^aiipt* 
portal  gelungen.  Sonft  finb  e« 
langgeftredte  .Stolben  mit  fladbem 
unb  fleinlicbem  Slattlnert  non 
forgfamer,  aber  banbinerrgmäBiger 
?lrbeit;  mie  aUe  ©fnlptur  an  biefem 
Sau.  Die  ^toei  öftlicben  Seiten* 

Pforten  haben  offene^  Sogenfelb. 

Son  ben  Silbroerfen  an  ben 
Sogenfelbeni  ber  brei  übrigen 
ifjforten  mirb  unten  bie  fRebe  fein. 

Die  SJanbfäuIen  ber  Siibfnffabe  (bie  jmei  aufterften  jur  3Jecbten  unb  jur  iJinfen 
finb  alt)  erinnern  an  bp^antinifebe  SRetallarbeiten : fnbiftbe  Äapitette  unb  flad^e  Schaft* 
banber,  beibe  mit  eingegrabenem  Slattomament.  Die  Sogenfriefe  finb  gefüllt  mit 
erhabenem  Ornament,  ^almettcn  u.  a.  Slattlnerf,  Sdhlingmuftern,  lebenbigen  Figuren 
ober  5löpfen.  Sin  mannigfach  oer^ierte^  Sogenbanb  begleitet  bie  tuagrechten  J^riefe 
unterhalb  unb  oerbinbet  bie  ^üllornamente  miteinanber  jum  anfteigen- 

ben  ^riefen  ber  ®iebelfchrägen  finb  bie  Sbgen  burch  wagrechtc  Seiften  gefchloffen, 
unb  Don  ihren  Schenfeln  hangen  ^almetten  h^rab.  ?lm  öauptfim«  unter  bem 
^affabengiebel  unb  an  ben  Dachgefimfen  folgt  auf  ben  Sogenfriea»  ein  oertiefte« 
^ohnfehnittbanb  unb  bie  Schmiege  be«  ©efimfcä  ift  bebedt  mit  einem  J^fthl^anb. 
?lm  ®iebelfim§  ift  bie  ^ohlfehle  jmifchen  ben  beiben  SJulften  mit  5arten  Sierblättchen 
befept  unb  unter  bem  ®efim^  läuft  ein  Snnb  mit  flachen  Sech^blättern.  ?ln  ben 


(0münb.  Stotion  am  St.  «aloator. 


398 


3oflftfrei§.  Cberamt  ©niüiib. 


©iebelfimfcn  bcr  3(bfciten  aber  jie^t  fid^  unten  ein  ^anbgefdjlinQc  ^in.  S)ic  3(rbeit 
ift  fauber  unb  überäierlid^,  nod§  bie  ©tengel  ber  Stätter  fein  äifeliert  mit  S^erb» 
Ornamenten,  wie  man  beim  9rufftieg  jum  3^iirm  au^  ber  9iäbe  je^en  fann.  ((SiujcU 
feiten  finb  abgebilbet  in  ^eibeloffä  Dmamentif  ^eft  IX  Xaf.  2 Sig.  b,  c;  u.  V la). 

?tm  Xurm*  finb  bie  ©urten  mit  aufeerorbentlic^er  ©orgfatt  be^anbclt,  mit 
büppelt  öertieften  ^ö^nft^nittfriefen,  glatten  ober  gemufterten  SBitlften,  flachen  Äc^Icn, 
getrennt  biird)  jarte,  geferbte  33Iätt(^cn  unb  barin  gbttungen  oon  5Paub*  unb  ©latt- 


Gimüiib.  Uufgans  autn  «aloator. 


merf  ober  Silbtoerl.  ?tn  ben  ^enftern  ber  ©lodenftube  toirfen  namentlich  bie  Jierb» 
oerjieningen  ber  fenfrechten  Ä^anten  jniifchen  ben  runben  Schäften  ber  öalbfäulen 
unb  bie  breiten,  burch  iSilbmerf  hfröorgehobenen  Äiimpferbänber. 

Unb  baju  fommt  nun  ba5  erhöhte  Seben,  ba§  bie  figürlichen  ©ebilbe  bem  23au* 
mer!  oerleihen.  „®ie  ftarren  formen  ber  ?(rchiteftur  loirfen  bobpcit  neben  ben 
beloegten  2inien  biefer  berben  iCeiber." 

3n  ben  Sogenfelbern  ber  "ipforten  finb  folgenbe  DarfteHungen  erhaben  auS^ 
gemeißelt:  5tm  .^lauptportal  (?lbb.  ©.  381)  6h>^M’t«^  am  S^reuj  in  ber  5Iuffaffung  al^ 
Seben«!fürft , gefrönt,  bie  ®eine  ungefreu5t.  Sieben  ihm  3Jfaria  unb  SohanneS  mit 
ber  herfömmlidhen  ©ebärbe  beg  ©chmeräe?.  9ledhtS  unb  lin!^  ift  je  ein  Saum  jur 


©inünb.  ^o^üiiniefirclie. 


399 


^luefüüiuifl  bcg  eingcgrobcii , ald  auSgcmci^cU.  !Dcr  eine  ^nt 

(ilätter,  ber  anberc  [ganj  fonücntioneffe«  Dntamcntblattttjerf.  5(iif  jebem  ein 
^ogel.  ©emcint  finb  lunfjrfd^einlid)  ber  DIbaum  mit  ber  JriebenStaubc  unb  ber 
©cinftüd  bc5i  ®cclenl)ci(8.  ?(uf  b?m  .ftiimpfer)im^  fi^t  am  beginn  be^  ®ogen« 
re^t#  imb  Iinf§  je  ein  Untier  ; unb  ouben,  roo  ber  i^nmpicr  in  ben  glatten  JWaI)mcn 


(4münb.  Station  unb  lüiloßoct  beim  Saloatoi. 


Übergebt,  ein  ^^bcltier  in  flacher  9lrbeit.  SRcd^tg  ift  c«  ein  (ientanr  mit  Sd^ilb  unb 
'Sd^locrt ; gegenüber  ein  öogenfd^ü^  mit  ®ogeUeib,  ©^langenfditoanj  unb  Söiuenfü^en. 

?lm  Siebenportal  (SIbb.  ©.  382)  jeigt  ba«  öogenfelb  jloei  t^ronenbe  ©eftalten, 
Ijcilige  SKänner,  re^t§  betrug  mit  bem  ©c^Iüffel,  Iinf§  luo^I  ber  Ulrid)  mit  bem 
Sif^ofSftab.  2)ie  Äöpfe  finb  faft  oergangen.  X'nneben  red^tg  ein  Slbler  unb  linfS  eine 
Aud^fdjerc.  2)ie)c  Smbleme  finb  ^eralbifd^  511  beuten,  auf  ba^  9ieid|  unb  auf  ben  ^ntron 
ober  SKo^ltbüter  ber  ^r(^e;  bie  ©d^erc  bleibt  oorlÖufig  ein  ^eralbifc^e^  Sifttfel.*) 

*)  S3cifll.  ^obenlobe  »äöalbcnburfl,  Spbragift.  ?lpbon#nieii  1882,  3.  50; 

^obaiuiiSfircbe  )ii  @münb  unb  ^ijebof  SBaltber  I.  uon  ^ugoburg,  1888.  (}ürft  ^obenlobe  rät  aui 
'■3ifcbof  .^artmann  an*  bem  ;£taufe  ^silliiiflen,  ber  ober  erft  1250  bo*J  '3i§tiim  ongetroten  bat. 


400 


Cberamt  (Smüiib. 


n)eftlicf)c  'i|JürlQl  ber  Sübjeitc  (9t6b.  <S.  383)  jeigt  im  53ügcnfelb  ^luci 
ööiüeii  über  Scobürben,  mobt  bie  bot)en)taufifdbcn  öom  .fierjiogtum  Sdbtoabcii , uiib 
bavübct  mieber  eine  3;iid)fdjere,  jiuifdjen  bereu  ^Hingen  ein  fonjoletiartiger  ^opf, 
nngebtid)  eine?  3)^öncb?,  ber^orrngt. 

?tm  loejtlicben  ©trebepfeiler  ber  ©iibfeite  ift  eine  tbrouenbe  9)hittergotte?  au?» 
gemeißelt,  bie  bem  5linbc  einen  9(^fe[  rck^t ; am  ©dbu^bäcblein  bariiber  ein  fliegenbet 
öngcl;  nnb  unterbalb  in  flad)crcr  ?lrbeit  Sagbbunbe  unb  ein  Säger  mit  bem  .^orn, 
ein  anfprengenber  9?itter  u.  a.  ®in  ^ilbroerf,  ba?  jeiu  in  ber  ©übmauer  eingelaffeu 
ift,  jeigt  Sbriftu?  am  ÄTeu§,  bie?mal  mit  gcfreujtcn  Seinen  unb  ebne  i^rone,  9)?aria 
unb  Sobanne?  unb  unten  Subas  mit  bem  Slutgelb  in  ber  ©cbale  unb  bem  ©trid 
um  ben  .fjnlS.  (Scrgl.  bie  9lbb.  ©.  383  u.  384.) 

3«obcrft  im  ^affabcngiebel  ift  ein  puppenartige?  33?ann?bilb  in  langem  3iocf, 
bie  red)te  |>anb  5ur  SBange  erbobeu,  üermutltd)  Sobanne?  ber  Simngelift.  3^*  feinen 
yüßen  Eniet  ein  SZann  in  ber  ®ugel,  üenuutUcb  ein  H6t  üon  l'or^,  unb  auf  ber 
anberen  ©eite  erfd)cint  bie  |>al6figut  eine?  9Jienfd)en,  ber  auch  bie  Üapuje  trägt 
al?  ©tübfigur;  ba?  fann  ber  Saumeifter  fein.  9ladj  bet  Solf?meinung  ift  ber  Sau» 
meifter  tiefer  unten  bargeftellt,  »wie  ibn  ber  'Jeufel  au  ber  SfJofe  reißt.  Jer  Setreffeube 
trägt  aber  einen  Subenbut. 

Jicrifebe  ©eftalten  liegen  auf  ben  3p«fterbrüftungen  ober  fißen  an  ben  genftcr» 
bögen.  Jrägerfigürdjen  Eauern  unter  ben  ©iebelenben.  '3luf  ben  Siittelpfoften  ber 
Jurmfenftcr  ragen  menfcblicbe  ^albfiguren  ober  Jiergeftalten  empor.  Jie  Slämpfer» 
bänber  be?  Jurm?  finb  befe^t  mit  köpfen  au  ben  ©den  unb  3igürd)en  baj^mifdjen. 
Unb  um  ben  ^rie?  be?  iTranjgefimfc?  oben  fdjeint  eine  mitbe  Sngb  ^u  rofen.  Sn 
ben  5rie?bögen  ber  Safilifa  unb  felbft  an  ben  iiifenen  ber  f^affabe  fiebt  man,  unter» 
mifd)t  mit  ')ßflanjen»  unb  Sanbomamenteu  allerlei  menfdblidbe  Jröger  unb 

.^oder,  unb  Jicre,  einzeln  unb  fpmmetrifd)  gepaart;  al?  ba  finb  Sömen,  Sären, 
©ticre,  ©d)lociite,'  ?lffcn,  .^unbe  — ©innbilber  gemalttbätigcn  ober  unreinen  S?efen?  — , 
allerlei  Sögel,  uamentlidj  'Pfauen,  ^päpue  unb  «nb  loic  bie  Jracben, 

Safili?Ecn,  ©Eorpione,  Gapricorne,  bie  Sentauren,  ^arppien  unb  ©irenen.  (£?  ift  bie 
gonje  Kreatur  mit  ben  SWödbten  ber  ©iinbe,  bie  braußen  oor  bem  Jempel  ipr  SQSefeu 
treiben  (nacb  ©jecbiel  8,  7 — 10).  ‘‘^lud)  ein  ©adpfeifer,  Jen  ©teinmeßen  Eam  e? 
aber  tool)l  mel;t  bnrauf  an,  reeßt  oielerlei  Sebenbige?  abäubilben  unb  jloar  eben  nur 
jum  ft'ennen  ab5ubilben.  Jeun  bei  aller  ©orgfalt  ber  omamentolcn  9lu?fül)rung 
finb  biefe  Silbdßen  finblid;  rol),  ma?  nießt  au?fdßließt,  baß  ba?  Seben,  bie  Semegung 
glüdlicß  erfaßt  ift.  S)er  Seliefftil  ift  gauj  primitio;  bie  SZauerfläd)e  al?  Olrunbflädße, 
bie  ©ill)Ouette  au?gcfport  oom  Soffen  mie  in  ber  romanif(^en  SJauerplaftit  ber 
\?ombarben.  ?lud)  bie  religibfcn  JarfteHungen  an  ben  portalen  u.  f.  m.  finb  gan5 
uuEünftlerifd)  unb  erfdjeiuen  barum  l)od)attertümli(^. 

?lu  ben  feoeßmiinben,  ?lrfabenpfeilent  unb  unteren  ©eiteumänben,  unb  aueß  on 
ben  Wußenloänbcn  ber  Äapelle  mären  ©puren  mittclalterlid^er  5>^c?Een  (^ernbadß 
im  Sfunftbl.  1847,  dtv.  22).  ?tußen  mar  u.  a.  ein  (£ßriftopl)oru?  ju  erfennen.  Jie 
©rparb’fcße  ©ammlung  beroaprt  Mopien  oon  ^re?foreften  ber  Snnenmänbe,  ^^Ipoftel» 
figuren  u.  n.  (Sine  ^^igur  ber  l;l.  SEatparina  feßeint  bem  13.  Snßrbunbert  angeßort 
ju  ßnben;  nnberc  bem  fpäteren  SZittelnlter. 


(Smünb.  3lof)üiuiidfu(^c. 


401 


Unter  bcn  £ t e i n in  e m n r f c n,  welche  bie  geiuöl)nlid)cn  ^ünncn  bcd  rornnnif^cn 
Zeitalters  jeigen,  ij't  bemerlcnStuert  ein  großer  (Spißßanuner  in  einem  S)reie(f. 

Zur  9luSftQttimg  ber  ^oljonniSürc^e  gehören  ^iuei  M e l rf)  e onS  ber  ®eitSfapcHc, 
ein  ficiner  ipätgoti|cßcr  mit  bem  ®ilb  beS  .^eUigen  nnb  ein  reid^erer,  ben  “i^efan 

')iaulu0,  SenfmAlet  auS  tBüTttembrrg.  Sagfltirid.  26 


(Ürnünb.  6t.  6albator.  3af)abe. 


402 


SflflfttveiÄ.  Cberamt  Öiiiünb. 


©tovr  1730  gcftiftct  ^at  (inidjriftl.).  ©in  CSciilatoriiim  mit  SieHquie  @t.  ^eit§.  ©ine 
?lmpel  Don  SfupKr,  oerfilbert,  mit  bvei  Scfticn  ftcnfelit,  mag  )o  alt  fein  aU 
bo'?  Äird^engebäube.  ©in  DIbitb,  o^ne  S^nnftroert,  fteüt  bic  ©eirfji^te  uon  bem  Ming 
bet  öerjogin  "Jlgnc^i  bar,  gemalt  1670  uon  S-  ®.  ^ieberlcn  (^€^1  ber  3nf(^ritt  bei 
©münb,  ®.  61).  ©in  ©robftein,  ber  je^t  aufecn  an  ber  ©itbmanb  eingelafi'en 
ift,  jeigt  ba^  Silb  eineS  öleiftiidjen  mit  ber  Umfd^rift:  anno  grade  1050  [b.  f).  1500] 


9miinb.  3t.  Salvator.  Untere  ftapeQe. 


obiit  Johannes  kirssene.sser  . caplan  . ad  sanctuni  spirituin  . cui’ . auima . requies- 
cat  in  pace.  2>a;S  g^’lG^^ube  ift  oeric^rieben,  e§  foUte  too^l  ben  ^obe^tag  angeben, 
©in  ^öljerned  ©i^bilb  ber  SJhittergottc?,  altgotifd^  gefofet  (13.  3al)r^unbert),  ift  in  ben 
Öanbel  gefommen.  2>er  ©^oraltar,  ber  1670  für  bie  ^eiligtreujfir^e  ^ergefteHt  mar, 
mit  irfbilb  ber  ^immelfal)rt  Sliariä,  ift  ber  91eftauration  jum  Opfer  gefatten. 

S3on  ben  ©loden  ^eigt  eine  bie  97amen  ber  ©oangeliflen  in  altgotifd^en  9)?ajue* 
fein.  S)ie  grofje  ^at  folgenbc  Umfe^rift  in  SJiinu^feln;  frantz  . puiesen  . meister  . 
von  . esslingen  . gos  . mich  . von  . cristus  . gepurt  1400  und  33  jor  . Jesus  . 
maria.  S)ie  britte,  mit  g(ad)bilbd)cn  ber  ©d^mer^en^mutter  unb  be«  ©efreiijigten 
unb  ber  llmfd^rift;  S.  Johannes  Baptista  . ora  pro  nobis,  ift  1652  gegoffeiL  iJJie 
uiertc  1711  oon  Jranj  S!ent  5U  üliig^biirg  (3:otengIöddben). 


®münb.  !QeitÄ(apeDe. 


403 


2)ic  5^ eit dfa pelle  ift  1401  cr)*tmal§  em)äl)nt.  ©ie  ^attc  eine,  imc^  anberen 
jluei  ®rüfte  (eine  obere  unb  untere)  unb  in  ber  Sfrijpta  einen  Elitär,  ber  je^t  im 
Sapibarium  be^  ©inünber  ©etoerbemujeumS  QufbeloQl)rt  »irb.  @r  ift  oon  grau* 
loeiBem  ©tein  unb  jeigt  G ®ru)tbilber  üon  armen  ©eelen  (17.  3nl)rl).?).  3)iefe 
Slapelle  mürbe  1807  abgebrochen.  ®on  ihrer  ®e[talt  giebt  eine  altere  3eith>ti“^9  (M) 
nur  eine  jehr  unoollfommene  SSorftellung;  fic  erfcheint  barnach  eher  mie  ein  gotifcher 
iöau.  Vermutlich  Oratorium  unb  Samarium  beg  5lohanni8friebhof^. 


(Ümünb.  6t.  6alDator.  Cbert  ftapelle. 


(Eh^tnalige  lilöftcr.*) 

Jyransiäfanerfirt^e,  je^jt  jmeite  ©tabtpfarrfirche  jum  pI-  iiubmig. 

^lacb  ber  Überlieferima  be^  Orbene  unb  beS  ßIoftcr§  jelbft  roöre  baSjelbe  jebon  im  ^abr  1208 
gegrünbet  oon  einem  ber  erften  ^öager  beS  bi-  ^ranjidfuä,  bem  Vruber  liaDib,  befien  @rabftein 
beute  noch  in  ber  Itircbe  gezeigt  mirb.  ^b"'  i^<  eine  Sobnung  nebft  jtapelle  in  ®münb  non 
6iiter}ien{ern  eingeräumt  unb  baran  1210  uom  ftonuent  ein  größerem  5Mo)ter  nebft  llircbe  ange* 
baut  morben.  Stifter  ober  ^auptioobitbäter  mirb  genannt  ÜBalter  uon  Dtinberbacb- 

2)ie  3)iiitpriten  fmb  erft  1221  natb  Deulfcblanb  gefommen.  3brc  autbentifebe  Sbronif  aii§ 
ber  3eit  bis  1224  (^orbanuS  be  @iano)  mei^  meber  non  einer  'llieberlaffung  in  ®mänb  noch 
uon  einem  Vruber  ^uib.  ÜBalter  uon  Stinberbacb  ift  nach  guter  CueQe  (^nniuerfarienuerjeicb' 
niS  uom  3abr  1684)  im  S^br  1270  geftorben.  iJJeter  ber  SBolf,  ber  nueb  Stifter  beS  ÄlofterS  ge« 

*)  3)ur(b  bic  @üte  beS  ^errn  iHettorS  Dr.  ÄlauS  in  ©niünb  mar  SJerfaffer  in  ben  Staub 
gefegt,  beffen  neuefte  f^orfebungen  über  biefeu  @egenftanb,  mel^e  in  ben  2Bürtt.  ilHerteljabrSbeften 
für  CanbeSgefebiebte  1904  ueröffentlicbt  merben  follen,  auS  ber  §a«bf(brift  jn  benülten. 


404  ^>aflftfrei§.  Cbcroml  ©inünb. 

uannt  mirb,  narf)  Urfiuibcn  ju  Slnfatifl  bel^  14.  3a^rbunbei1S  gelebt  (imcb  ber  ^au4« 
trabition  100  ^£»bf«  früher). 

'IRöglicb,  bü^  boeb  halb  iiad)  1224  bie  SJlinoriten  nach  ©mütib  famen  (1229  nü^  lUtn). 

3lutnabnie  in  ben  ©foblbof  eines  SifteriienferfloftevS  mürbe  bem  SBorflong  in  Sebro.  .5)q11 
entfpreeben,  mo  bie  ®enebiftiner  uon  Äoinburg  auf  33itten  bet  Sürger  ben  fDiinoriten  ibr  Stabt» 
filiat  mit  ber  JiafobSlinbe  einräumten.  2Hc  haben  offenbar  febon  ein  flirebengebäube 

Dorgefunben,  unb  ^roar  unoollenbet,  beim  bie  romanijdien  llnfänge  beSfelben  fmb  beute  no<b  beutlicb» 
■^aS  (Eifterjienierfloifer  ÄönigSbromi,  bem  nacbmalS  ber  anftobenbe  ^of  gehört  bat,  ift  ouS« 
gef(bloffen,  ba  eS  erft  1302  gegrünbet  mürbe,  ^ie  (Jitabfdirift  2)o»ibS  (Candide  lector.  Hoc  sub 
lapide  requiesennt  ossicula  Davidis  ex  primis  fratribus  qni  a S.  P.  Francisco  huc  missns 
septem  cum  fratribus.  1‘^)  ftammt  auch  erft  nom  'JluSgang  beS  SKittelalterS.  2:ie  HMotte  felbft 
bat  freili^  altertümliche  ^orm  unb  ift  mobl  auch  älter  als  bie  Schrift.  9la(h  ber  Überlieferung  lag 
fie  erhöbt  auf  einer  2umba  mit  fierjcnbaltern,  bie  mie  ein  .^leiligengrab  uerebrt  mürbe.  Ü)ian  fönnte 
an  ben  berühmten  Sauib  uon  UlugSburg  beuten,  menn  biefer  nicht  in  ^lugSburg  geftorben  märe  (1271). 
^ebenfalls  ift  biejeS  Älofter  baS  altertümliihfte  S3anbenfmal  beS  tyranjiSfanerorbenS  in  Sdimaben. 

3n  ber  'JieformationSjeit  mar  eS  bem  Untergang  nabe;  mürbe  auch  tut  f^maltalbifchen  firieg 
geplünbert.  Sein  ÜBieberberfteller  ift  ber  (Suarbian  ^afob  Saib  (t  1645).  SllS  IBaumeifter  mar 
G.  93ogt  beteiligt.  1689  mar  ein  S3ranb  im  Hlofter.  3m  3abr  1715  begann  ber  ©uarbian  IRap» 
mnnb  '4emmermaper  (ber  auch  eine  ^auSdjronif  anlegte),  bie  flirche  ju  reftaurieren,  moju  er  überall 
?llmojen  jammelte.  2abei  mürbe  bie  Orgel  e choro  antcriori  (uon  einem  Öettner  ?)  ad  inferiorem 
locuni  auf  bie  SBeftempore  übertragen.  ?lm  JUofter  mar  ein  ?^eubau  nötig,  beffen  (Srunbftein  am 
19.  3lpril  1718  gelegt  mürbe.  IBaulcitcr  mar  ein  Saienbruber,  Gufeb.  fDlooSbvngger  auS  ber  ISorarl» 
berger3«uft-  1719  mürben  in  berilirihe  brei  neue  Elitäre  gemeibt;  1720  bie  ?lntoniu8fapelle  renouiert. 

3n  ber  Slirche  mürbe  auch  «i«e  neue  Äanjel  errietet,  neue  fffenfter  eingefefet;  1746  ein  neuer 
3lltar  ber  bl-  Barbara  errichtet.  1749  gab  bie  Stabt  baS  .v^olj  ju  neuen  Äircbenbänfen  (n.  Gubel). 

3]on  'ii'ürttemberg  mürbe  baS  Sllofter,  baS  auch  eine  höhere  Schule  hielt,  aufgehoben  unb  1824 
im  jUoftergebäube  ein  Sehrerfeminar  eingerichtet,  bie  ftirdic  aber  jur  iiueilen  Ißfarrfirche  erhoben 
mit  bem  2itel  St.  Snbmig  u.  Jouloufe. 

®ie  .Siird)c  ift  euifc^iffig  unb  langgeftrcrft  (45,7  m bei  13  m inncuev  Skeite); 
im  ©djiff  urffirünglidh  fleberft.  ®ec  öerhältniSmäffig  lang,  fe^t  hoch  unb 
fchmol  unb  plattgefchluffen,  ift  geluölbt,  oon  ftrenger  SRaumloirfung.  3n  ben  Cftecfen 
beS  Schiffe  ftonben  bie  9?cbcnalt(irc  ücrmutlidh  unter  ben  ©emölben  eineS  Settuerg. 
3)ie  .'pauptpforte  ift  in  ber  5D7itte  ber  SBcftfront,  runbbogig,  oon  jioei  ^^ülften  cin^ 
gcfaBt.  ©offelgefimö  ber  Sfirche  ift  romanifch,  bag  ^ai^gefims  fchon  früh= 
gotifd).  4)ic  0übmanb  beg  Schiffe  foü  im  18.  Sohrhunbert  neu  aufgeführt  fein 
mit  iöenu^ung  be^  alten  .^auptgefimfe^.  Der  ßhot^  ift  geioölbt  in  jloei  Sodheii, 
unb  äioar  nadh  gotifdher  ?lrt.  @r  hot  aber  äugen  noch  ?lnfäge  §u  Sifeneu  neben 
ben  @trcbepfeilern,  luelche  in  ber  9J?itte  ber  Songfeiten  unb  an  ben  ßden  ben  @e« 
lüblbefchub  auffangen.  Die  Äreujrippen  hoti^o  ähnliches  ffJrofit  wie  baS  (^ewölb 
im  Durme  ber  3ohanniSfiiche.  Die  Ouergurten  baSfelbe  Sirnprofil,  nur  oon  jwei 
3(unbftäben  eingefagt.  Die  «Schilbbögen  ein  anbercS  mit  fpiättchen,  .ftehlc  unb  95>ulft. 
3n  ben  Dfterfen  ftef)cn  ßcffnulcn  olS  (SJewölbebienfte  mit  Slnofpentapitellen ; bie  S3afen 
finb  nicht  mehr  3U  fehen.  ®egen  SBeften  fipeii  bie  Slnfänger  beS  (MeWölbcS  auf 
oorgefrogten  furzen  @äulenbünbeln.  3c  brei  Söuldhen  finb  jufammengefagt.  @ic 
ftehen  auf  Slonfolen  mit  tief  unterfdhnittenem  iiaub  unb  enbigen  in  Sl’nofpen»5tnpi» 
teile,  bereu  3.kluten  3.  D.  auS  reichen  Saubbüfcheln  beftehen  (?(bb.  2.  386).  Die 
Decfplatten  finb  rechteefig.  Diefe  Jvormen  bebeuten  einen  sierlicheii  ÜbergangSftil 

mit  ßrinnerungeu  an  cifter3ienfifd)c  (Gewohnheiten.  (3nnenanfid)t  S.  385.) 


@münb.  Sraiiiil!tanerf(o)ter. 


405 


5)ie  fjenftcr  nni  finb  im  50Qrocfgcfc|mnrf  öcrönbert,  Pad^bogig.  ?(m 

6^ot  finb  bic  nitcn  früfigotifd^cn  f^enfter  nod^  erholten  ober  boc^  crfcniibar, 
unb  f^mal,  je  brei  bei  cinonber,  ba^  mittlere  böJ)er,  ungeteilt  unb  mit  glatten 
©d^rägen  eingefaßt. 

3c|»t  finb  bie  tS^orgeloöIbc  mit  baroefer  ©tiufatur  ocrfleibet  unb  im  ©d^iff 
finb  flacbe  ®elublbe  mit  ©tudaturen  gleichen  ©tilg  unb  ®emölben  eingejogen.  ^ie 
Oemälbe  ftammen  (toag  merfroürbigertoeife  big^er  uubefnnnt  blieb)  oon  Sofepb 
SBannenmac^er  oou  2omerbingen,  ber  fotoo^l  im  ©c^iff  alg  im  (£^or  feine  Slünftler* 
infebrift  angebraebt  b^** 

Sabrcöjobl  1752.  ®ic  3)arftel» 
lungen  finb:  im  Sbor  bie  unbcfledEte 
(Smpfangnig,  bie  üicr  SBeltteile, 
bie  brei  ^ugenben;  unb  in  SWeboil* 
long  grau  in  grau  oier  Silber  aug 
bem  fieben  ber  3D?aria.  3m  ©ebiff, 
am  (^ciDölbc  bie  Sifion  oou  ber  > 

Öimmelfabrt  beg  bl-  feine 

^ufnabme  in  ben  .ipimmel,  unb  in 
ber  9)?ittc  feine  ®Iorie  unb  ber 
^riumpb  ber  brei  JRegcln;  an  ber 
Crgcicmpore  ein  (Sngelfonjert  unb 
2)aoibg  ^anj  unb  SDfirjamg  ^^an^. 

2)ie  ^regten  fallen  burd)  treibigen 
'Jon  auf. 

9ln  ber  Söeftfeite  ift  ber 
Orgelcbor,  ber  oom  oberen  ©torf 
beg  S?lofterg  jugänglid;  toar.  Jer 
■Jurm,  ber  ju  Einfang  beg  10.3abr=‘ 
bunbertg  nbgebrodben  loiirbe,  mar 
nach  ber  ?lbbilbuug  bei  SJierian 
aud}  nur  ein  Jadjreitcr  auf  bem 
©iebel  oor  bem  l£bor. 

Über  SBannenmadber  f.  unten 
bei  Seonbarbglapelle;  uiib  oergl.  Sert.  Pfeiffer  in  SS.  Sjb-  1903,  ©.  55.. 

Slugftattung:  ^»ocbaltar,  unter  ©auleubalbacbin,  1751  (Sbronofticb),  reftau» 
riert  1881  (?lbb.  ©.  387).  9?ebenaltöre  mit  ölgemalten  Slöttem  oon  5.  ®. 

©trobl  1704,  ol)ue  befonberen  5tunftroert.  ©efc^miebeteg ' ftommuniongitter  in  ©pöt* 
renaiffanceform,  18.  Sl)or6änfe,  beftebenb  aug  Jorfal  unb  quergeftellten 

ilniebnnfen,  mit  Sanbelmerf  in  ^lad^f^ni^erei  unb  ^oljfiguren  oon  9lpofteln  u.  f.  m. 
(Slbb.  ©.  389). 

3n  ber  ©afriftei  ein  Dlbilbuig  beg  ©uarbiang  Öaib  1620  mit  Snfe^rift  unb 
ein  Äru5ifit  oon  3Kcffing  unb  ein  ^aar  SWeBfännd^en  1623. 

®rabben!mäler:  ©rabplatte  beg  Sruberg  Jaoib,  aug  ber  ?lntoniugfapeHe 
beg  Jllofterg,  trapejförmig  mie  bie  ©teinfnrgbedel  beg  früheren  SWittelalterg,  mit  ^mei 


406 


3aflfttreiö.  Cberamt  ©möiib. 


eifmicn  9?ingen.  ^ie  Unifd^rül  f)at  ipätgotifc^c  3Ktnu§(cln  mit  untermife^tcn  5^“^* 
renaifiancc^TOojuöfeln  mib  mit  arabifc^en  1-  ®*  "^04,  ?lnm.  — ^anb* 

grabftcin  bee  9tittcr§  3örg  üoii  ®erf  511  9liebcr=®eurcn,  1534;  fi^öneS  Sruftbilb 
in  9Mfd|enreIicf,  4 35oi)pen  (?(bb.  ©.  390).  — ©in  folc^er  mit  5So;)pen  öon  2Böü= 
mnrtt)  unb  9ied)berg  ou^  bcm  17.  Sa^c^unbcrt,  mit  anmutigem  9JeIief  eines  Stitterd 
in  ?tnbctung  not  bem  5hiiäifi5.  (3)ie  ©djriftafel  rc^It.)  — Siner  für  Sil^.  S^riftop^ 
?lbelmann  D.  9(.,  1635.  — ?(uBen  an  ber  3^eftfeite  ein  paar  unbebentenbe  @ebenf= 
fteine  au§  bem  17.  3a^ri)unbert.  Sni  itrcujgang  jwei  fleine  ber  gamitie  Sta^l 
(1759,  1770). 

2)as  Äiofter  umfe^UeBt  mit  brei  Ringeln  in  brei  iStodtnerfen  ben  .f)of  ober 
fiten, ^garten,  beffen  ©übfeite  bie  fiirc^e  einnimmt.  S)iefc  fpringt  gegen  SBeften  etmag 
öor,  mic  an  ber  Dftfeitc  be§  filofteriS  ba§  ©t)orpoIpgon  ber  ?[ntoniusfapeIIc  nnb 
ber  füblid^c  fitofterftügef.  5'cr  firenjgang  fc^t  an  ber  fiirc^c  au§.  2Bieoie(  oom 
©au  bc§  18.  3a^r()unbertS  mittdalterlid^  ift  in  Oirunbmaitern  unb  Umfaffungg» 
mönben,  ift  nic^t  unterfne^t.  2Bie  baS  fitofter  gegen  ©nbe  feined  ©eftanbs  eingerichtet 
mar,  geigen  bie  Scmbed’ft^en  ©runbriffc  in  ber  iianbe^bibliothef.  ©S  ift  ein  fpuBbmi 
in  einfachen  formen.  5m  ©rbgefdhoB  Hegt  ber  fireujgang  unmittelbat 
llmfaffungsmonb.  5m  SSinfel  bei  ber  fiirdje  [prang  ein  fpfortenhäu^d^en  oor.  91n 
ber  ©übmeftede  liegt  bo^  Siefeftorium , bem  fid^  öftlich  bie  fiüdhe  anfchHeBt-  2)ic 
51ntonin§fapelle  an  ber  Cftfeite  be'S  fireu5gangg  ift  oermutlidh  ein  alter  fiapitelfoal; 
fic  mürbe  im  18.  5af)rhiinbert  ber  fiirdhe  entfpred)enb  beforiert,  im  19.  profaniert 
nnb  an^geleert,  um  aB  (Speifefaal  beg  Seminar^  511  bienen. 

Stirere  liegt  bie  ©ofriftei,  unb  biefer  gegenüber  ift  ber  fireujgang  511  einer  91rt  non 
fiapelle  edoeitert,  in  ber  iiembed  jmei  Elitäre  ner5ci(^net  unb  bie  burch  ^enfmäler 
aB  ehemalige  ©egröbnisftälte  bejeichnet  ift.  ©in  f^Hebhof  foll  auch  nor  ber  filofter» 
firche,  gegen  SBeften,  gemefen  fein. 

2)a^  §luguftinerf lofter  mit  ber  jeBigen  enangelifchen  ©tabtpfavrfirche. 

^tn(b  ber  .^auStrabitioii  foll  ba2  filoftcr  oom  ftaijer  Slonrab  III.,  bem  Stmifen,  gefltfmbct 
fein  im  Sa^r  1140,  nnb  imar  al4  6hc*rhcrrenftift.  2)ie  ^liiguftiner  (Sremiten  nnirben  ju  (ümünb 
juflelaflen  im  3ahr  1284  (ffi.  U».  VIII,  S.  429). 

3«r  SBauflejebiebte  liegen  9?a(bricbten  oor,  bie  Rcb  nicht  nöllig  lufammenreimcn.  14.32  befetm 
bie  Stirne  einen  neuen  längeren  6b<>r.  1446  erlaubte  ein  3tacbbar,  bafe  im  Sangmünfter  jmei 
fyenfter  burebgebroeben  mürben.  1449  mürben  micberum  jroei  genfter  übereinanber  burebgebroeben 
beim  Dbilienaltar.  1782  begann  ein  'Itcubau  (ber  fiircbeV).  7.  Sltärj  17.88  mirb  ein  töauüberfcblag 
— jum  filofter?  — non  (5briftian  SBübtmann,  SÖaumcifter  and  Oberelcbingen,  angenommen. 
(SBibmann  bat  auch  }um  filofter  SBiblingen  ben  Iplan  gemacht.)  1756  mirb  mieber  einem  3Jacbbor 
ein  Steoerd  audgeftellt  megen  jmeier  fiircbenfenfter  bei  ber  Orgel.  1757  finb  bie  ^redfogemälbe 
im  Sebiff  batiert.  ®ad  33anbatum  1758  (0?(.'®e)cbr.)  bejiebt  f«cb  mobl  auf  bie  SBeibe  ber  Slircbc. 
5nr  bod  filofter  mirb  al§  5abf  ®ineS  8tcuboud  (b.  b-  ber  Soflcnbnng?)  auch  1747  angegeben. 

®on  SBürltemberg  mürbe  bo§  Slloftcr  180.8  aufgeboben. 

2)ic  fiirche,  au^menbig  oerpuBt,  inmenbig  mit  6tudaturcn  unb  f^regfen  im 
ÜHüfofoftil  beforiert,  ift  in  ben  Umfaffunggmönben  oiellcidjt  oon  unten  her  noch  mittel» 
alterlich,  aber  oeränbert  an  ben  ^enftern  unb  ben  ’pforten.  3)cr  ©hör  fchlicBt  polpgon, 
hoch  ohne  Strebepfeiler.  Schiff  unb  ©hör  hoben  Spicgelbcdcn  mit  Stichtappen, 
auf  fionfolen  in  f^orm  non  @ebälfncrfröpfungen.  §ln  ber  SSeftfeite  ift  eine  Orgel» 
empöre  eingebaut.  5)er  ©inbrud  bes  meiten  unb  fel)r  hohen  9?aumg  ift  ein  be» 


C^inüitb.  ^ugiiüinerfloitcr. 


407 


bcutcnbcr.  finb  an  bcu  Sönbcn  freilich  Diele  große  ^lödjcn  fa^I  getün^t. 

Ü)ic  3rfS!en  in  ber  Äirc^c  finb  üon  3of>  ?(muanber  auö  2auingcn  1757  (Snfe^rift 
am  ^lofonb  bc^  Sc^iff^).  Sie  ittuflriercn  ba§  öcben  beg  ()I.  9(ugui*tin.  3)ie  ftompo» 
fitionen  boju  ^at  ^Imonnber  fc^on  1752  burd)  filoiibcr  in  9fiig§6urg  ftcd^cn  laffcn 


0münb.  Svital.  Vmtljaub. 


für  ein  ©ebetbud).  Schiff  nnb  ß^or  boben  je  ein  !?crfcnbilb  iinb  einige  3Banbbi(bcr. 
®ie  2;erfenbUber,  in  meifterbafter  grofcbpcrfpcftiDc  mit  glönjcnbcn  ?(rdiitefturftüden 
fomponiert,  Dercinigen  mebrere  Scenen  mit  Dcrfdbiebencm  Slugenpnnft.  9iMc  ba§  Slinb 
Don  feiner  SDInttcr  unterriebtet  mirb  unb  mie  ber  Süngling  bnrd;  i()rc  ©ebete  er* 
f(bnttert  toirb,  ift  in  SO^nnbbilbern  bc^  borgefteHt.  Xie  gebeimni^Dotte  Se* 


408 


^agi'tfrei^.  Cberamt  @münb. 


rufung  (Tolle  lege!)  au  bec  2>edc  be§  ß^or^.  ©eine  ^oufc  in  einem  ©citcnbilb 
ber  ©ebiffäberfe,  [eine  ^ricjterroeilje  in  einem  ß^orroanbbilb,  [eine  53i[c^o[gtoal)I  jn 
einem  5Banbbilb  bc^  Schiffs,  ßb^^ifti  ßrfdb^‘“^”9  bem  ^eiligen  im  nörbli^en 
©eitenbilb  ber  ©c^iffgbeefe.  ©eine  SJerebrung  für  ben  leibenben  ^eilanb  unb  bic 
(Gottesmutter  ift  nn  ber  Crgelbrüftung  mitten  gefebilbert;  feine  Siebe  p bem  9luf* 
erftanbenen  im  oierten  3BanbbiIb  beS  ß^orS  unb  fein  feliger  S^ob  an  ber  Drgel* 


Qlmünb.  Spital.  Sog.  U^rftube. 

brüftung  linfS.  5)ie  ©Uber  finb  gut  erbalten.  Sb^c  ^arbe  ift  nodj  bemnnbernS* 
merter  olS  bic  ('^Ibb.  ©.  391). 

3)aS  groye  ölgemnitc  ©latt  bcS  ßboraltarS  f^ilbert  ben  ^triumpb  beS  bl- 
'3lugnftinu8  über  bie  3rrlebrer.  3Iußcrbem  büngen  in  ber  Slird;e  jttjei  gute  alte 
JDlbilber:  ber  2!äufcr,  prebigenb,  unb  ber  unter  bie  91äubcr  ßJcfallenc.  ©on  bet 
?luSftattung  im  9iofofoftil  finb  nodj  bie  fdjöngefcbnibten  Äird)cnbänlc  übrig,  ferner 
ßborftüble  mit  burd)brod)ener  Ärönnng  ber  ÜHndroanb  unb  ber  prüd)tige  Äanjel» 
bedcl.  3m  ßbor  eingemanert  ift  ein  bbbffb*^^’*  Keiner  (Grabftcin  eincS  ©enfft 
ü.  ©ulpurg,  t 


@münb.  ^omiuifanerflofter. 


409 


Äloftcr  ^Qt  al^  SBauluerf  nid^tg  3ntcrcffantc?.  Über  einem  ©ngang  ift 
bag  Stonbbilb  beg  Sluguftin  in  ©tein  genauen  mit  ber  Sa^re^jabl  1747.  ©n 
®otiürelief,  fi'rujifij  mit  SWaria  unb  3oI)anneS,  fpätgotifd^,  ift  in  einem  bc§ 

(Srbgefd^offe«  eingemauert,  unb  ein  äbnlic^e^  mit  ©tifterbilb  uon  1508  (renooiert  1730) 
im  9iefeftorium.  5)ie  ©tiftungStafcI , gefd^ni^t  unb  gemalt  in  guter  Sienaiffancejeit, 
ift  ücrfd^oUcn  (^quarettfopie  in  ber  ©r^arb’fc^en  ©ammlung.  ßbenbort  9(ufna^men 
öon  jroei  fRofofo* 
teuren  au«  bem  Älo= 
fter).  ?tm  X^or  bc« 

5lameralamt«garten« 
ift  ba«  Stabttuappen 
mit  ber  3abre«jabt 
1504;  om  2:bor  be« 

Sllofter^of«  bie  Sab» 
reSjabl  1508  unb  ein 
©teinmebseicben.  3cpt 
finb  im  S^Iofter  ba« 

51'.  Dberamt  unb  Ä. 

Slnmeralamt  unter» 
gebracht. 

2)ominifaner» 

Ilofter,  jept  Slafernc. 

Da«  5Hofter  marb 
1284  gegrünbet  unb 
1296  erbaut.  Die 
Äir^e  mar  ber  3J?aria 
i0?agbalena  gemcibt. 

1428  pjurbe  3iir  SBie* 
berberftellung  be« 

.Sllofter«  gefammelt. 

1704  foll  nach  ber 
©cblacbt  bei  Donau» 
mörtb  ba«  5lIofter 
geplünbert  unb  bie 
Slirebe  oermiiftet  mor* 
benfein.  3m  IS.Sabr» 

bunbert  Jourbe  ba«  Äloftcr  famt  ber  5?ircbe  neugebaut.  Da«  ÜKobett  jum  ganjen 
5Hofter  fotl  Dominif  3intmermann  — ber  ©rbauer  ber  ©teinbuufer  Stirebe  — gc» 
liefert  haben.  ?lm  2.  3wli  1724  tourbe  ber  ©runbftein  gelegt.  "Jim  18.  9?oOember 
1725  fam  ber  ^interbau,  ben  3*"*aicrmann  mit  bem  iD?attbia« 

Äraut  oon  Dinlelfcberben  erbaut  baben  fotl,  unter  Dacb.  Dann  blieb  ber  Sau  . 
liegen.  1738  fotl  ba«  Übrige  iiiebcrgeriffcn  unb  bonn  in  bemfelben  Sabr  „ber  3l®frtb" 
unb  Sange  Sau,  worin  ba«  grofje  IKefeftorium  fiep  siept  bi«  an  ben  erbaut 

Worben  fein  (Cod.  hist.  237  ber  Sanbe«bibliotbeI).  1762  War  ber  9?eubau  ber 


Omünb.  %t)üt  in  ber  Ubrftubc  brb  SpitnlS.  l.>96. 
VIeifter  M.  H.  9ia<b  Jliifnabme  oon  QriftaDrr. 


410 


3,aflffh:ci§.  Cberaint  ©tnünb. 


Äirc^e  üottcnbet,  1764  bie  ^i^egfcn.  ^^otfäd^li^  i[t  ber  97cubau  bcr  Slird^c  bod^ 
nur  ein  Umbau  gcroejen.  ©ie  fte^t  auf  ben  mittelalterlichen  ©mnbmauern,  unb 
l'elbft  bie  Umfaffunggtoänbe  finb  alt.  Sei  3lbnahme  beS  Serpu^eg  im  So^r  1893 
tarnen  on  ber  ©übfeite  hod^gotif^e  Pforten*  unb  genftereinfaffungen  jum  Sor* 
fdhein;  unb  am  ©horpolhgon  finb  gotijehe  genfterbdgen  ä“ 

iSeforation  be§  Innern  ift  miebergegeben  in  einer  ^ufch^eichnung  3.  3J?.  Äcüerä 
oom  3ahr  1764,  non  bem  auch  ein  ^^urchfihnitt,  ^lufriffe  ber  3Beft»  unb  ©üb» 
faffabe  u.  a.  erhalten  finb  (®münb  M).  Der  ©tuttgarter  Hofmaler  ©uibal  hoUe 
bag  Statt  beg  ipochaltarg  u.  a.  für  bie  Dominitanertirche  gemalt,  baö  je^t  oer» 
fdhoHen  ift.  3*»ci  J?reibe5eichnungen  oon  ?Utarbilbern  bet  Dominifanertirche  finb 
oon  ©uibalg  ^anb  erhalten  (öinünb  M).  1796  im  9lnguft  mürbe  megen  ber 

fran^öfifcheu  Sranb^^ 
fchahung  bog  fiir* 
chenfiIbereingefchmol= 
jen;  ung  ift  nur  ein 
Ser5eichnig  ber  (^e» 
genftönbe  überliefert. 
1803  mürbe  bag 
Stiofter  aufgehoben. 

Die  Slirchc  ift 
mie  bie  ber  51uguftiner 
cinfdhiffig  mit  langem 
eingejogenem  ^<oIp= 
gonchor,  ©piegel» 
plafonbg  mit  ©tid;» 
tappen  in  ben  Souten, 
©ti^bogenfenfter, 
SJanbflächen  auhen 
mie  innen  oerpu^t. 

Dag  riefige  Dccfenbilb  in  ber  Dominitanerfird)e  mar  3oh.  §lnmanberg  §aupt» 
metf.  ®g  mar  bezeichnet  unb  batiert  1764;  alg  9D?itnrbeiter  beg  SDteifterg  mar 
5.  5lnmanber,  Sergülber,  genannt.  Über  1200  fod  bag  Silb  enthalten 

haben;  eg  galt  für  eineg  ber  grofjartigften  !2Serte,  melche  Deutf^lanb  im  18.  3ah’^* 
hunbert  h^rworgebra^t.  3e01  f»nb  nur  noch  Srudhftüde  bnoon  ju  fehen.  Denn  bie 
Mirdhe  mürbe  1821  511m  ^ferbeftnH  benüljt,  fpäter  öerbaut  ju  Äafernenräumen. 

3m  Dreppenhaug,  bag  eine  fteinerne  Dreppe  enthalt,  ift  auch  ein  Dedenfregfo : 
©t.  312idhael  alg  ©atangüberminber. 

Dag  fogen.  i^löfterle,  chemal.  5ranzigtaner»97onnenllofter  jinn  hf-  fiubmig, 
bient  je^t  ©dhulzmeden.  Dag  Älofter  ift  angeblid)  oon  3.  Äeller  1764/65  er» 
baut  an  ©teile  eineg  Saug  oon  ^inemermeifter  Sluguftin  ^erlitofer  a.  b.  3.  1657. 
"üln  beffen  ©teile  mar  ein  1445  geftifteteg  ©eelljaug  geftanben.  Die  ÄUr^e,  je^t 
oerbnut,  ift  etmag  älter,  1701  erbaut,  1719  geioeiht.  6in  Silb  auf  .!^olä  gemalt  1449 
unb  renooiert  1610,  mit  ber  3nf^rift:  Dag  ift  ein  gleichnng  ber  perfon  crifti,  bie  leng 
nnb  grög,  mit  jmei  tnienben  S^rfonen  in  altertümlid)er  Drad)t  (Staifjer),  fcheint  jetU 


@niänb.  ftloftci 


411 


ücrid^ollcn.  ©runbtiffe,  aufoenommen  üoii  ScmbedE,  in  ber  ßmibcSbibliot^ef  ju  Stuttgart. 
Unter  ber  Sbireöc  luar  eine  fatalombcnartigc  ©ruft  mit  ©c^icbgrnbcrn  läng«  eines 
iWittelgangS,  ouS  ©ncfftein  gemauert.  (Slufnal)me  in  ber  (Sr^arb’fc^en  (Sammlung.) 

3)aS  S^a^ujinerflofter  mit  Sl'ird)e  ©t.  Ulrit^  loar  gegenüber  bem  Älöfterle 
in  ber  fogen.  Söilbecf,  mo  je^t  bie  3rrenanftalt  ©t.  ^incenj  fte^t.  ®S  tonr  1652— .ö4 
erbaut.  1810  ift 
es  abgebrochen  toor* 
ben.  ©runbri^aufa 
nahmen  oon  Sem» 
becf  bcmahrt  bie 
SanbcSbibliothef. 

©otteS5eII, 
ehemal.  Spönnen» 
flofter  5)ominU 
faner»DrbenS,  je^t 
©trafanftalt. 

Dlach  bcn  @inün* 
ber  6hronifen  märe 
baö  Jllofter  im  3ahr 
1240  geflijtet  non  jmei 
2Qitroen  ou8  bem 
C^münber  @e{^(echt 
ber  Schaupen  (SchO' 
po).  @8  ift  aber  (in 
einem  Itopialbucb  nom 
3aht  1692,  beim  Jla» 
meralamt  (ämünb) 
eine  Urtunbc  be8  Älo» 
ftcr8  @otte8ieII  f^on 
aii8  bem  ^affv  1227 
überliefert.  S)a8  Jtlo* 
fter  beftanb  aifo  fcbon 
länger,  unb  }roar  an> 
fänglirh  al8 
frauenftift  nom  9tic 
guftiner-Crben.  1246 
am  8.  fyebruar  beftätigt 
ber  $opft  ihm  biefe 
OrbenSregel , geneb* 
migtaberamlS.ÜJlär} 

feinen  3lnf(blnb  an  ben  ^rebigerorben.  5Ja8  fliofter  hieb  offijiell  m.  ad  cellain  Dei  extra 
muros  Gam.,  m.  sororam  ordinis  S.  Augnstini,  sub  cura  fratmm  o.  praedicatorum.  ^ie 
Airche  mar  na^  St.  fDlaria  betitelt.  Ta8  Hlofter  mar  reich  begütert,  hedie  eigene  Unterthanen 
unb  ^atronatSpfarreien.  3^ie  ©ef^techter  ber  Stabt  unb  ber  ummohnenbe  ?lbcl  oerforgten  hier 
ihre  löchter.  ®efonbere  SÖohlthäter  be§  ©otte8haufe8  mären  bie  ^tntn  n.  Jlechberg.  ^£ie  Stobt 
©münb  hatte  bie  Schuhherrfchaft  unb  pflege.  Sa8  jtlofter  nerfuchte  immer  mieber,  fub  non  ©münb 
freijumachen,  cinmai  1476  burch  Untermerfung  unter  SGßürttemberg ; hoch  immer  nergeblich.  3ni 
9iahr  1476  unb  nochmals  1477  mürben  bie  {yrnuen  fogar  cytommunijiert.  1478  mürbe  bann  bo8 
ftioftcr  reformiert. 


(Smünb.  Sie  <0iät^  im  uifprünglic^en  3uftanb  (15.S6  erbaut). 
9)a<b  !Ptb(er<  CbroniC. 


412 


3a0!tfrci§.  Dberaiiit  ©münb. 


I 


»yür  ünieren  ^ipccf  finb  bic  Sia^ri^ten  bo^  ba§  fliofter  im  otöbtefriefl  perbrannt 

unb  1450  roieber  oufgcbaut  roiirbc ; im  Sauernlrieflc  fleplflnbert,  im  ©<bmoltalbii^en  flrieg  roiebcc 
perbrnnnt  unb  1551  roieberbergcitellt.  ?lucb  1609  litt  c4  burcb  eine  5«ufr?brunft,  pon  ber  jebocb 
bie  5tir(bc  pevfcbont  blieb.  1750—60  ift  cS  $um  2eil  umgebaut  ober  neugebaut  morben,  namentli<!b 
am  fübroeftlicben  2ei(  ba4  ^Priorat  mit  bcn  ©ofträumen.  1802  tarn  bo4  ftioftcr  an  SBfirttemberg 
unb  ipurbe  im  folgenben  aufgehoben. 

Dq§  Älofter  liegt  ca.  Vs  oor  bcni  ©c^miebt^or  am  ?lu§goiig  beö 
tl)alS.  ift  als  umgeben  bon  feiner  SKauer.  9Iuc^  öon  biefem 

Älofter  Ijnt  und  Semberf  ©ruubriffe  ber  uerfd^iebenen  ©efc^offe  binterloffen  (2anbed= 
bibliot^ef).  35ie  Jfird^e  greift  in  unorgnnifc^er  SSeife  öon  ©iiboften  in  bad  Älofter- 
gebäube  ein,  bad  mit  brei  unb  einem  l;alben  umfdhliefft.  ®on 

ben  hier  ^lügeln  bed  Äreujgnngd  finb  jmei,  bad  fiiblic^e  unb  meftlii^e,  leiblich  er- 
l^alten,  fpätgotifrf)  mit  gefüttten  ^enftern,  ungetuölbt. 

®ie  Äird)e  ift  einfd)iffig  mit  3t(^ted  breifeitig  gefd§Ioffenem 

(J[;or.  3>ie  (Srtueiterung  bed  (Sf)ord  in  bcn  2BinfcIn  üor  bem  ©c^iff  ift  roobl  nit^t 
urfprünglid).  2)ie  .Wirc^c  ift  ringd  mit  ©trcbcpfeilcm  befept,  ^nt  aber  fein  ©emöfbc 
mehr,  foubern  eine  ,f)ofäbedc  mit  Slaffetten  unb  Dcrgolbeten  ffiofetten,  'fHenaiffancc, 
bcmnttfidj  bon  ber  9feftaurntion  im  3a|r  1551.  ^>ie  ©l)ibbogenfcnfter  Ijaben  feine 
^•üHung  mc^r.  2)ic  9ludftattung  gehört  bem  fRofofo  an  unb  umfaßt  borjügfid^e 
^oljfdjuipercien  an  5]^iiren,  Slircf)cnbänfen,  ©eic^t*  unb  Sborftüfjlen  unb  bem  ^od)* 
altar,  ber  nud^  ein  guted  Ölbilb  bed  1;1.  ©ebaftian  enthält  unb  einzelnen  f^iguren 
(fDfaboutta,  ©t.  Öufad). 

Töeftfic^  an  bic  Stirere  ftöfjt  ber  breiftödige  ^nuptbau  aud  ber  SRofofo^eit,  ber 
bad  ©riorat,  bie  'äBohnung  bed  ©cic^toaterd  unb  bie  ©aftraume  entf)ieft,  mit  ‘‘^abitton 
an  ber  meftlidjcn  ©rbgefebafe  berfc^iebene  (Snngänge  ober  (Sinfnhrtcn  in 

bie  Stiaufur  unb  in  bcn  2Birtfd)aftdhof,  unb  jmei  ©precfjsimmer.  ^In  ber  9iorbofterfc 
bed  Sfreuägangd  lag  bad  ©ommerrefeftorium,  unb  bnran  rcif)teit  fid)  gegen  Sßeften 
im  SJorbfÜigel  bad  SBinterrefeftorium  unb  bie  Äirdje.  2!m  1.  ©tod  lagen  ju  beiben 
©eiten  eined  ®angd,  ber  im  ©iered  ringdum  fiibrte,  bie  3fßen ; babei  ein  Oratorium, 
an  bie  ilirc^e  anfto^enb,  unb  eine  Tabelle  im  9?orbflügel.  @in  ®ang  — eine  ge=^ 
bedte  ©rüde  — führte  über  einen  fleincn  §of  auf  ben  Orgeldhor  ber  5!ird)c,  ber 
eine  Sßeftempore  bilbete.  3m  if^riorat  finb  9?efte  ber  alten  Sludftottung  erhalten.  3m 
J^of  ftc^t  ald  9tllarndononc  ein  altroürttcmbergifd^ed  ©efc^ü^  aud  -^ersog  .Qarld  3eit- 

üapeHen. 

©t.  Seouljarbdf apelle  ouf  bem  ^riebhof  (?(bb.  ©.  392  u.  393).  5)er 
gneb^of  ift  1.542  ongelegt,  1622,  1830  unb  1865  ermcitert.  ®ie  Änf)efle  ift  im 
14.  3abrf)unbert  erbaut;  1471,  loctc^e  ^^cr  ©übpforte  fte^t,  oieüeic^t 

reftauriert  unb  1776—79  im  fliotofogefc^mnd  umgebaut  luorben.  ©ie  mar  im  ©d)iff 
flad)  gebedt,  im  6^or  getoölbt.  3ept  hoben  ©dhiff  unb  (Sl)oi  flodje,  reich 
©tudatur  unb  ^^e^^omalerei  oer^ierte  ©cmölbc.  S)ic  g^nfter  finb  f)o^^>  ncminuert, 
eine  'Pforte  int  3of>fftil  ift  eingefept.  3m  übrigen  jeigt  bad  ''jliifjcre  noch  ^od  alte, 
fdjöne  Cuabermerf.  91m  Sh^r  fi«b  ©treben  mit  altertümlichen  ©iebelfnäufen.  91uf 
bem  SBcftgicbel  ein  fchöued  ©teinfreuj. 


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@münb.  ilaptUdi. 


413 


®ic  greifen  im  Snnem  finb  öon  Oiol*.  SBaniicnmad^er,  „Academicus  Ro- 
manus“ 1776  fSnl'c^r.).  3)rei  foloffole  Elitäre  mit  Säulen,  Spinnereien,  SluctaUiren 
unb  ©emälben;  Äirpenbänfe  mit  gefpnibten  SBongen;  Qlle§  in  S^ofofoformen.  Stuf 
bem  ^opQltar  ftc^t  eine  ^opgotifpe  .fioljfigur  ber  ÜKuttergotteg.  ?lu^en  über  ber 
Sübpfortc  ein  bopgoti=> 
ipeg  ®itb  ber  äWutter- 
gotteä,  Stein ; om  ß^or 
eine  Steinfigur  beg  f)l. 
fieon^arb,  gleipfoflS  au§ 
bem  14. — 15.  ^a^r* 

^unbert.  — ‘^In  ber 
iWorbfeitc  ber  Jlirpe 
fteljen  mehrere  ©rabfteine 
ber  Familie  Sto^l  ou3 
bem  17.  unb  18.  ^a^r* 

Ijunbert. 

ÄapcIIc  jur 
?lune  ßb>^ifti  beim 
Jriebbof  (?lbb.  S.  394  f.). 

Sie  ift  laut  ®auin)prif* 
ten,*)  bie  fip  außen 
unb  innen  finben,  uon 
ßafparSSogterbaut  1622 
bis  1624  an  Stelle  einer 
älteren  ÄopeHe  unb  be» 
fte^t  aus  einem  apt=> 
etfigen  Sluppelbaii,  ber 
als  ß^or  bient,  unb  einem 
quabratifpen  Spiff,  baS 
napträglip  (1792,  3n* 

Iprift)  nop  um  ein  Oua= 
brat  ücriängert  toorben 
ift.  ®ie  5hippel  ift  als 
JRippenfterngemölbe  fon=* 
ftruiert,  baS  Spiff  ^tit 
im  älteren  Xeil  ein  Slip* 

penfrcuägemölbe,  im  jüngeren  ein  Slreujuabtgemölbe.  91n  ben  Splufefteiuen  bie 
reipSftäbtifpen  28appen.  I)ie  ^enfter  beS  DftogonS  finb  in  gotifper  ?lrt  gcbilbet, 
mit  2:cilungSpfoften  unb  SOZafemerf.  Die  urfprünglipe  ^enfterform  beS  SpiffS  ift 
unbefonnt.  51u&en  l)öt  baS  Dftogon  im  unteren  Xeil  gotifpe  Streben,  oben  jonifpe 
fünfter  an  ben  Spanten  unb  ein  antiüfpeS  ©ebälf  unb  gefpmacfuoll  oer^ierten 

*)  3)ie  2afel  ini  Schiff  flieht  bie  3abrc§|abt  1622,  bie  Initialen  beS  33aumeiifer8  C V unb 
lein  3^iä)en  unb  bie  SBappen  ber  9lei(t)8)tabt  nebft  einem  iQilb  uom  Scbrceibtud)  ber  \)U  33eronifa. 
bie  2afe(n  aufsen. 


Qtmünb.  Adnistbronnec  $of.  Orunbrifle  Dom  (itb*  unb  Oauptgt{4o6. 
Vnfühe  Don  einet  Säule  beb  Saalb. 


414 


Oberamt  (Smüiib. 


grieä  mit  (ingclsfbpic^en  an  ben  Selen.  5)arübcr  eine  toclfc^c  .^aube.  5)er  Elitär  bßt 
einen  in  ©Vötrenaiitemeeformen  mit  einem  guten  Xofelbilb  (be^.  C.  F.  1623), 

bie  Äreuätragung  borftellenb.  ^rebetta,  $IbenbmnbI,  bej.  M M 1623.  91m  5!riump^= 
bogen  eine  jpätgotifd^e  ^olägritppe  ber  91nna  felbbritt. 


(Bmünb.  fibniflbbtonntr  .^of-  iSoebetftitf. 


91n  bie)'e  Eapelle  fnlipft  bie  ©oge  Dom  Seiger  ju  Smünb  unb  bem  nngeblit^en 
Söcilienbilb.  3«  Einfang  be^5  19.  So^r^unbertg  foll  in  ber  ÄopeHe  ein  ©ilb  Dor* 
Rauben  getoefen  Jein,  baö  bie  Segenbe  borftellte. 

Sine  9?ac^bilbung  ber  .^errgottgru^fnpeße  ift  bie  ©t.  Soiep^glapelle  oom 
Sobr  1677  (Snfe^r.  an  einer  Seioblbgurt).  ®ie  ^enjter  beä  S^ovä  finb  fpipbogig, 
aber  ungefüllt,  bie  beg  ©d^iff«  rmibbogig  mit  Äleeblattfüttung.  ^lltaraufjap  im 


@münb.  SaloatorfapcUe. 


415 


iHofofoftil.  ©ci'c^ni^tc  in  bec  i'pi^bogigcn  Sübpfortc.  3n  bcr  Siapette  ij't  eine 
tü(^tigc  ©teinffiitptur , 5ob  9J?ariä,  mit  1518,  unb  eine  .^oljj^ni^erei, 

3:0b  Sofep^d,  1709;  beibc  ftommen  angcblici^  au§  ber  35ominifanerfirc^e,  nacp  nnberen 
aus  ber  StapU5incrÜr(^c.  — 3n  bcr  9?ä^e  ift  ein  SUbftocf  uon  ß.  ®ogt  1625. 

©in  unbebeutenbcS  ibnpell^en  ber  pl.  ® reifnltigfeit  00m  5(n^r  1693 
ftc^t  on  bcr  Strafe  na^  Söalbftettcn. 

Äapelle  ©t.  ©aloa? 
torauf  bcm  97cpperftein 
(9Jcberft.,  ©pperft.). 

^ie  Sagt  fü^rt  ben  cbrift* 

Iic()en  ftuttud  an  biefer  mertmür« 
bigen  Stätte  roeit  }uriicf,  biS  in 
bie  2!age  bec  !3erfolgungen  unb 
ber  €infübcung  beä  6briftentum^. 

^amal^  bitten  biefe  .^öbten  )ur 
Sleriantmlung  ber  (gläubigen  ge* 
bient.  ®ej(bi(b6i(be  jlunbe  boben 
mir  uon  ibnen  {eit  bem  15.  ^abr* 
bunbert.  2)er  'Sominifaner  Jelir 
ijfabri,  ber  mit  einem  $errn  d.  5Re(b* 
berg  1483  in^  .tteilige  Sanb  ge> 
pilgert  mar,  joU  auf  ihre  tbniicb- 
feit  mit  ber  ^afobSböblc  bei  3<’ 

Tujalem  bingeroiejen  hoben.  '9iacb 
ber  2öieberber)tellungbe8  ftatboliiiÄ- 
mu§  in  bec  JHcicbSftabt  finb  bie 
^öbicn  ju  ber  heutigen  Doppel* 
fapelle  au'^gebaut  morben  (1616 
bi#  1620)  burcb  ftajp.  58ogt  (^Ju* 

{(briften).  .^»auptitifter  mar  ber 
^Pfarrer  .^"»cinr.  ^fenningmann  ju 
Suljfelb  am  Üliain,  ein  geborener 
©münber.  öauberr  mar  ber  9tat. 

2ie  ü3Ubftö(fe  am  Stationenroeg 
geben  jum  Seil  auf  frühere  ^abre 
jurüd  (1601).  3tm  19.  ?luguft  1618 
mürbe  (infcbriftl.)  bie  untere  ftapelle 
gemeibt,  am  10.  Sept.  1624  ein 
2eil  be#  Clberg#  in  ber  oberen 
(©rimrn).  3ia(b  bem  jlrieg  mürbe 
bie  gan^e  ßapelle  neugemeibt  im 
3abv  1654.  Sieben  ber  ßapelle,  ba  mo  febt  bae  bi-  ®rab  ftebt,  mürbe  ein  .'5äu#(ben  oufgefteOt 
mit  (ebenSgroben  ^olsfiguren  oom  englifcben  ©ruji  unb  ber  bl-  t^amüie  unb  uieb(i(ber  ^u#ftattung. 
'Xiefe  Casa  Santa  ift  1792  abgebrochen  morben.  !Bi#  babin  mar  ba#  bi-  ®’^ob  in  ber  unteren 
flapelle,  su  binterft.  3)ie  StationSfapellen  am  ®eg  foUen  in  ber  jmeiten  ^>älfte  be#  18. 
bunbert#,  namentlich  unter  ben  Stäbtmeiftern  18eb  unb  ^Utajer  aujgeri^tet  morben  fein  famt  ben 
'4)affton#gruppeu.  ®ie  formen  beuten  gleicbfaü#  auf  ba#  ^be  be#  18.  ^abrbunbert#.  1813  mürben 
mehrere  baoojc  renonicrt.  3)a#  Senefijiatbau#  ift  1770  erbout  non  3-  3)1.  fteller.  3)a#  fDlc^ner* 
bau#  ift  älter.  Um  1775  ift  in  bcr  unteren  ftapelle  einige#  erneuert  morben.  3)or  1870  ift  bcr 
(frei#  überarbeitet  unb  bie  untere  Slapelle  renouiert  morben.  ’S>ie  lebte  fKeftaucation,  bie  ficb  uor* 
nebmlicb  auf  bie  obere  Rapelle  erftredte,  gefcbab  1901.  3«  neuerer  3**1  Ttnb  aucfa  uo^  mehrere 


CMmünb.  Sas  flrtn^auA. 
CSf).  con  SBdftrr. 


416 


^Qflflfrei^.  Obeiaint  (öniünb. 


IBilbftöcfe  uon  oerjcbiebcncn  Orten  auf  bcn  Salontor  übertragen  roorben.  IBiS  1745  mürbe  bie 
Aapeilc  Don  ftapn}inern  bebient;  in  ibreni  (^eift  ift  bie  ganje  jTultftdtte  au§gebaut. 

®cr  S^cjtpcrftein  ift  ein  StubcnfnnbftcinfeU  am  regten  Siemgufer,  njcnig 
unterhalb  ber  ©tobt.  511  feinem  reid)en  bie  Cbflf;aine,  unb  über  i^m 

rau)rf)t  ber  2;annenmalb,  burc^  ben 
bie  römifc^e  ©renjmauer  50g.  ©11 
berrlidjer  §lugblid  ift  ^ier  auf  bie 
®tabt  unb  bad  unb  auf  bie 
58erge  ber  91  Ib.  $übfd^  ift  fd^on 
ber  ?lufftieg,  ber  jmift^en  grünen 
Reefen  Don  0tation  5U  Station 
^inaiifleitet  bi§  jum  ^aloarieufelS 
unb  ber  ^’^b^IenfapeUe.  ^er 
StationStoeg  mit  ben  Äapellc^en 
ober  $cmpelc^en  unb  ben  lebenif* 
großen  barin  erinnert 

an  ben  Sdjöncnbcrg  bei  GHmangen 
unb  ben  S^ifoIau^bergä'uSBürjburg. 
Die  '^on  ^olg  ge* 

fc^ni^t  unb  bemalt;  „aderbing^ 
fc|Iec|ter  3opf  öon  teitmeife  ro^em 
©efe^maef,  aber  manchen  auS 
i()ncn  fann  bod^  ein  unmittelbar 
aufg  ^erj  tuirfenber  föinbrud,  eine 
Idaturgettmtt  be^  ?tffeftg,  eine 
bobeitSoode  ?luffaffung  unb  auch 
ein  gcioiffeS  5orni9cTi*bI 
Sinnftoermögen  nid)t  abgefpro^en 
tücrben"  (Slepplcr).  3bre  Urheber 
finb  noch  nii^t  ermittelt.  Die 
beften  ©nippen  finb : (£briftu§  oor 
^ilatuS  unb  3efuS  unter  bem 
.Slreuj  jufammeugebroeben  (?Ibb. 
0.  397).  Die  @ccebomo*©ruppe 
ftebt  oben  in  einer  Doppcifapede; 
unten  fließt  ba^  .fierjiefubrünnlein 
aug  ber  Scitenlounbe  eines  Sb^^ifiuS* 
bilbS.  '3tud)  ber  Sb*^h’lu^  o»”  Ärcuj 
unb  bie  beiben  0cbäd)er  finb  bcad)tenSmcrtc  'Jlrbciten,  anfd^einenb  auS  ber  ©pät« 
renaiffance.  Der  ijelsoorfprung.  auf  bem  fie  fteben,  ift  jur  Derraffe  aufgemauert  unb 
mit  fteinerner  iPrüftung  biibfeb  eingefaßt  (5(bb.  0.  398).  ?tn  ber  ^ctSronnb  ift  ein  neu» 
bemaltes  dielicf  ber  Äreujerböbung  mit  ilafp.  3JogtS  Initialen  neuerbingS  eingemnuert. 
Die  ^ieta  in  ber  mit  9}?ufd)eln  ouSgcfleibeten  bl-  ©rabfapede  5eigt  noch  gotifi^c  9ln* 
dünge.  ®eacbtung  oerbienen  aud)  bie  ©djmicbeifengitter  ber  Stapeden  (?lbb.  0.  399). 


(ümfinb.  91inbtr6ad)ei:  ZI)oi  bon  innen, 
«ej.  Don  Seiffer. 


@inünb.  Saloator. 


417 


®ie  öilbftöcfe  Äafpar  ®ogt«  (öcrgl.  ®.  399)  finb  oon  ©teilt  in  Mcnoiffanceform 
jicrlic^  auSgemcißelt,  bic  9Jeliefbor[tet(ungen  unbcbcutcnb.  SefonberS  gefällig  finb  ber 
ältefte,  tion  1610  botierte,  bei  ber  S)oppelfapefle,  iinb  ber  oberfte,  batiert  1621.  97oc§ 
1628  ift  einer  in"  bie  9lei^e  ein  gefegt  »orben  (bejeicä^net  mit  einem  ßömennmppen 
unb  VMV).  3)q3  fReliefbilb  ber  Jheujer^öbung  befonb  fii^  früher  bei  ber  oberen 
Siemäbrüde. 

^ocbmalerifcb  ift  bie  ^affabe  ber  ©aloatorlopetle  mit  ben  natürlichen  ^elS^ 
mänben  unb  ben  33Ubtoerlen  boran,  mit  ben  monnigfa^en  ^enfteröffnungen  unb 


0münb.  $on  einem  ffiobnfjauB  (Dr.  (BSmer). 


ißforten,  Surm,  kreppe,  fteinerner  ^tufeenton^el , SBoiibbrunnen  unb  bem  meitauö« 
lobenben  !!)a(h;  aUe^  umrahmt  oon  iBäumen,  bereu  £aub  ein  ©chattenfpiel  ouf  bie 
^el^urnnb  toirft  (§lbb.  ©.  401).  Unb  ftimmung^oott  finb  bie  beiben  ÄapeUen  im 
3nnem  mit  ihren  gelfenbilbem.  3Kan  loirb  halb  an  bie  ©fterfteine,  balb  an  ©ubiaco 
erinnert  unb  an  ben  ©t.  ißetergfriebhof  ju  ©aljburg.  3)ie  ganje  Einlage  atmet  ool!«» 
tumllche,  oon  religiöfer  SPTpftif  erfüllte  92aturpoefie. 

^ie  untere  5lapeQe  ift  gan^  in  ben  ^eU  gehöhlt,  in  ben  au^  bic  Pforte  unb 
bie  genfteröffnungen  famt  ®ilbn>erfen  eingefchnitten  finb.  3)ie  Silber  in  ber  9lufeen* 
toanb  finb  regellos  oerftreut;  ein  ölberg,  aJiofeä  am  Duellbrunnen,  bie  Kirche  nebft 
gifch  unb  3:aube  mit  bem  Öljttjeig,  arme  ©eelen  im  gegfeuer  unb  babei  eine  ^anb  mit 
Äelch  unb  Softie;  ein  Sßeinftod  unb  allerlei  ©etier:  ein  ^irfch,  eine  ^nne  mit  Büchlein, 
eine  @ule  in  ber  ^lälluft.  Sin  ber  ©chale  beg  SD?ofedbrünnlein§  fteht  1769.  SDSan  lonn 

Oaulul,  Sentmälrr  an*  nüittembere.  daofttreil.  27 


1 


I 


I 


418  ^aßftfrei^.  Oberamt  ©miinb. 

fic^  biefer  naiucn  93ilbnerci  nur  freuen.  U6er  bem  Singang  ift  eine  <Stiftung^tofeI  uu3» 
gemeißelt  mit  Silb  be^  ©efreujigtcn,  uor  bem  ein  ©eiftlid^er  fniet,  babei  ein  SBappen 
unb  bie  Snfd^rift:  ven.  henrico  pfeningmanno  . liuius  criptae  reparatori  memoria 
n.  1617.  ?tm  @ingong  jum  3:urm  ift  toicberum  eine  ©tcintafel  mit  Ärujifij  unb  brei 
fnieenben  Herren  in  einer  iJanbfc^aft,  meltbc  bie  brei  ftaiferbcrge  jcigen  foü,  unb  einem 
5:ejt*.  ?lnno  1617  biefer  ftain  ober  copel  fRenoöiertt  morten,  fein  bcrcn  ftettmaifter 
in  ber  ^Regierung  gemefen.  3uco6  fpinbler.  ^alt^ad  bffiiingman  unb  martini  grieb. 

S)ie  untere  Äapefle  ober  Sht)ptu  (?tbb.  ®.  402),  10  m lang  unb  6 m breit,  ift 
burd^  ein  ©d§miebeifengitter  in  ©c^iff  unb  6^or  geteilt.  3)ie  ®ecfc  ift  j?od|,  bie 
3Bänbe  finb  non  aüerlei  fRifc^en  malerifd^  jerftüftet.  ©törenb  toirft  bie  bunte  gcnfter- 
oerglafung.  S)cr  9t(tar  ift  mobem,  j.  mit  3^uff»  unb  3!ropffteinen  sufammen» 
gefegt.  Über  i^m  ift  an  ber  3Banb  ber  ®erg  ber  Söerfläning  mit  ©teinfiguren  auf= 
gebaut.  (J^riftu«  fi^enb  jtoifd^en  2Rofe^  unb  @lia§,  mel^e  auf  bem  ©erge  fte^n 

unb  barunter,  an  bem  ©erg  ge- 
lagert, bie  brei  Sünger.  9lec|t§ 
baneben  ift  in  einer  fRift^e,  ouä 
bem  gemeißelt,  baS  SSaH* 
fal)rt^bilb  ß^riftuS  am  Äreuj  jloi* 
f(^en  SD7aria  unb  ^o^anneS,  in 
^alblebenSgro^en  Oeftattoi,  ®e* 
malte  3nf^riften  in  loteinifd^er 
©pra^e  befagen,  bab  i.  3.  1617 
bicfc  uralte  ©nippe  erneuert  toor-= 
ben  fei.*)  S)abci  bie  Snitialen 
L F D.  @ine  anbere  Snfd^rift  Der»« 
jeic^net  bie  SEBei^  jtoeier  Elitäre 
in  ber  ®§re  bc«  ©nloator  famt 
ben  ?lpofteIfürften  nnb  ber  beiben 
?lpoftel  Sol^anneg  unb  3a!obu8, 
am  19.  ?luguft  1618.  S)aS  §llter 
ber  überarbeiteten  jmei  ©nippen 
ift  nic^t  ju  beftimmen  (13.  3a^rp.?).  — hinter  bem  3:urm  ift  no^  eine  ©rotte,  bie 
früher  non  ©infieblern  beloopnt  gctoefen  fein  foß.  — 3»if<ä§en  ben  oberen  genftern  ftept 
an  ber  ^offabe  eine  gefd^nipte  3Ruttergotte§ftatuette,  anfd^einenb  fpätgotifc^,  neugefnbt. 

2)ic  obere  Äapette  (?tbb.  ©.  403)  ift  aud^  au3  bem  gelS  gebrotpen , nur  bie 
©or^aHe  aufgemauert,  ^ie  ®ede  ber  Äapefle  fteüt  jmei  flad^c  Stippentreujgctoölbe 
bar.  §(n  ben  neugefa^ten  ©cplufefteinen  bie  SSappen  ber  ©tabt.  3n  ber  Sorpalle 
melbet  eine  3nfcprifttafel : 3c^  6a8pr  ©ogt  fteinmep  S?irc|enmeifter  pabe  bifee  ßapet 
renoo.  ?lnno  1617 — 1620.  ®ie  Äapeffc  mi|t  im  fiie^ten  8 x 4 m.  3)er  ?Iltar 
fte^t  bem  ©ingang  gegenüber  an  ber  SBeftmonb.  3n  ber  9lltartoanb  finb  mobeme 
©lulpturen : 3wei  fnieenbe  ©ngel  in  iRifc^en  mit  romanifd^cm  Ornament  unb  bajtoifd|en 
©prud^blöttcr  unb  natürlid^e  fRofenranfen.  ?ln  ber  Oftmanb  ift  ein  ©otiorelief  oon 

*)  Scalpta  fuit  praesens  christi  pendentis  imago,  moenia  ganmndiae  quam  prius  nrbis 
erant  — et  renorata  füit  matias  dmn  sceptra  teneret  anno  bis  trino  primns  in  iinperio. 


U 1 I I 

Vmfinb.  9artfn^au>.  9tunbri6  (Oouptectebofi). 


1 


I 


@münb.  Saloator. 


419 


%ogt:  S^rijtud  am  Shreuj,  äßaria  unb  3o^anned  unb  ber  getftlic^e  Stifter.  9(u 
bcr  Sübtoanb,  neben  bem  ?lUQr,  ein  großer  Ölbetg  in  tiefer  9tifc^e,  nod§  nac^  gotif(^er 
Überlieferung,  bi«  auf  bie  Solbaten,  bie  fic^  qI«  ec^te  JRenaiffancet^peii  barfteüen; 
reftauriert  (Äbb.  ©.  403).  ®a«  ^Utarbilb  ift  ein  Ujertüotte«  ©einälbe  »om  So^re  1536, 
an  Sc^äufelein  erinnernb;  1902  burc^  ^anb)uerf«mä^ige  92eftaurotion  nerborben. 
3)argeftettt  fmb  bie  Sieben  S^merjen  9Koriä,  mit  ber  ^ieta  ol«  ^auptbilb  unb 
fleinen  SKebaillan«  ringsum.  Stiftertoappcn  (filbemer  ^af)n  in  9tot  unb  brei 

rote  Stofen  in  Sil* 
ber).  3)ie  Xofel  foÜ 
au«  ber  Herrgott«* 
ru^fapelle  ftanunen, 
roo  nod^  ein  ®egen* 
ftüd  ba^u  oor^anben 
ift.  !Die  ^u«ftattung 
ift  leiber  erneuert  unb 
ni^t  fe^r  gefc^mocf* 
oofl.  SWobeme  @(a«» 
malereien.  Ält  ift  ber 
Opferftod.  3n  ber 
®or^aüe  ftel^t  neu» 
gefaxt  ber  alte  ipotm* 
efel  Don  ber  @rün» 
bonner«tag« » ^ro  jef» 
fion,  ein  S^nipioerf 
oom  6nbe  be«  15. 

3a^rt)unbert«  (?lb. 

©.  405).  6r  tourbe 
1797  unb  1901  reno- 
oiert.  ®er  $urm, 
oben  ad^tedigmitrnet* 
f(^er  ^aübe,  ftimmt 
trefflich  5u  bem  gon* 

^en  Sbpll.  aJon  ben 
Oloden  ift  bie  größte 
1780  gegoffen  oon 
3of.  unb  Stif.  ?IrnoIb 

)u  ®infel«bü^l,  bie  5meite  oon  S^riftian  ®ift.  |)erolb  in  Shkrnberg  1763,  bie  britte 
un^ugängli^. 


Qtmünb.  fita^rfc^e*  (bartrnbau*.  64nitt  no4  bet 


Alte  Sofpitäler. 

1.  ^a«  Spital  }um  ^I.  ® ei  ft  am  !D7arIt.  1269  mürbe  ein  ^of  getauft,  um 
eine  Stopede  5um  Spital  ^u  bauen.  1840  mürbe  ba«  alte  Spital  famt  ber  5^apeHe 
abgebrochen  unb  in  mobernem  ©efd^mad  neu  aufgefUhrt.  @«  blieben  ba«  alte  ^mt^au«, 
ba«  baran  anftogenbe  fianghau«  unb  bie  Spitatmiihle.  ^ie  3chnt)cheuer,  bie  ben  $of 
gegen  Storben  abfchlofe,  ift  ncuerbing«  abgebrochen  morben.  *l)ie  Kapelle  St  Slitolau« 


420 


3agftfrei$.  Cberamt  ©rnüub. 


enthält  mehrere  ^otjfiguren  üom  ?lu8gang  bed  SWittclaltcrg : SKaria,  öoit  einet  9Scr* 
fünbigung;  3toei  grauen;  (S^rifluä  ol^  ©c^merjenämann ; ©t©ebaftion;  unb  eine 
‘‘ißietn  üon  ©tein.  alte  nnb  ^rud^tfajten  ift  ein  pröd|tiger  Sftiegelbau 

mit  fteinernem  Unterftod  unb  3mei  ^o^en  ©iebein  (?tbb.  ©.  407).  Srbgeje^ofe 
^at  ipi^bogige  ßforten,  an  einer  folc^en  im  3nnern  fte^t  1495.  ®er  Sicnaiffancebau, 
ber  nörblid^  boran  [töfet,  enthält  im  oberen  ©tod  bie  oertäfcite  ll^rftube 


0münb.  Stai)I’l4e<  (Saitenijau*.  Sorbeifanobf. 


mit  jtoei  rci^oerjicrtcn  3^biaen,  batiert  1596  unb  bejeic^net  mit  M H unb  einer 
3Kat!e  (®bb.  ©.  409).  3)ie  ©pitalmü^Ie  ^ot  ge|c^ni^tc8  9?iegelmerl  aug  bet  SRes 
naiffoncejeit  (roo^I  1581),  je^t  übertün(|t.  !Dq«  ehemalige  SBaifenbauS  ^at  über  ber 
3^ür  ba3  ©tabtlüQppen  mit  ber  SQ^re^ja^l  1767.  68  beherbergt  je^t  bie  ftöbtiithe 
^ItertumSfammtung  (f.  unten). 

2.  ®a8  gelbfiechenhouS  jur  Äatharina,  an  ber  9iem8,  unterholb 
ber  ©tabt.  1326  erftmal8  bezeugt  !Die  5^apeQe  ftammt  au8  bem  14.  Sahrhunbert, 
ift  aber  in  ber  Siolofojeit  (1749)  oeranbert;  je^t  nicht  mehr  im  Gebrauch,  ©ine 
hübfehe  Pforte,  f^fcölen  oon  SBannenmacher  unb  ©tudaturen,  ein  Ältnrbilb,  ©nt« 


@mänb.  ^öuier. 


421 


^auptung  ber  ^I.Äat^orino  (öon  «Strobel?),  gefd^ni^teS  Stu^Itoerf,  jd^önc  Xt)ürbeid^Iägc, 
S^orgitter;  ein  fpätgotifd^e^  Sotramentd^äudc^en.  3m  ^a^reiter  eine  alte  @Iod!e. 

HItc  ßänfer. 

9Jo^  in  bieromanif(^c  foHen  bic  nebeneinanbcr  fte^cnben  unb  urfprtingti^ 
jufammen  gehörigen  Käufer  9?r.  853  unb  854V«  um  3)2orft  jurüdtreid^cn , bie  bcn 
^obenftaufen  old  3ogb^aud  gebient  Ratten,  ^od  erfte  ift  ein  Stein^oud.  ^ad 
jtoeite  ein  fteinemed,  getoölbted  ©rbgefd^ofe  unb  barüber  ftottü^ed  3iiegelh»ert. 
3m  2.  ©cfc^ofe  toar  ein  gotifd^ed  3<mmer  bid  in  neuere  3^it  erholten  (9tbb.  S.  410), 


Utmünb.  «ta^ri^e»  Oüacttn^au«.  Tce^pengelSnber. 


mit  gemötbtem  öotboc^in  in  einer  @de,  »ie  man  ed  in  5?lofter=9lefeftoricn  finbet,  g.  ©. 
in  ?tlpirdbad^  unb  SÖIaubcuren. 

®ie  fog.  @ratl^  (®rebe)  am  9Karlt,  beim  9?at§oud,  früher  ummauert,  ift  mobt 
bad  ältcfte  ^aud  ber  Stabt.  Sie  biente  old  öUefted  SRatbaud,  augleidb  SBagbaud, 
3eugbaud  unb  Scbobboud.  9?adb  öiteren  Änfii^ten  (@münb  M;  Sfbb.  S.  411)  ift 
ed  ein  SHiegelbau  mit  fteinemem  Ünterftorf.  3)ad  fUeticfbilb  oon  ber  Slnbctung  ber 
Könige,  meldbed  je^t  in  ber  ^affabe  eingemauert  ift,  ftammt  oon  einem  anberen  öaud, 
ift  aber  fßodbfolger  einer  atten  iafcl,  toelcbe  baran  erinnern  fottte,  bab  unter  Äaifer 
®arbaroffa  bie  ©ebeine  ber  bl*  brei  Könige  auf  ber  Steife  nach  Äöln  bi^^^  über  fRad|t 
cingeftcttt  morben.  Gin  Gifenarm  biclt  eine  fpetbpfanne.  ?tuf  einer  Gifenftangc  neben 


422  Cberonit  @münb. 

bcr  $^ür  tDor  bö8  Sttcnnmfe  eingetragen.  ®ei  bem  ©n^orntoavpen  .ftanb  h d unb 
an  ber  Pforte  1536. 

SSon  bem  alten  9?at^au8,  bag  auf  bem  SJiorftpIab  ftanb  unb  1523  oon  bem 
berühmten  ®öppinger  ^cter  Srem  au§  ©üben  in  ©d^en^otj  erbaut 

mar,  ^at  eine  ß^ronif  eine  ?Ibbilbung  bemo^rt  (®münb  M).  @3  ^atte  U^r  unb 
®lo(fen.  Pranger  unb  9^arren^äu3d^en  maren  angebaut.  ?In  einem  ®altcn  ftanb 
ber  ®er3:  fieib  unb  ©c^meig  ertrag,  ®lüd  menbt  fid^  aUc  2:ag. 

3)ie  fog.  <Sd^mqIjgrube,  au^  SSificr^of  genannt,  ift  1589—91  erbaut  (Snf^rift). 
Der  ®ifier^of  mar  abgebrannt;  Don  i^m  rühren  noc^  bie  ®em5lbe  be3  S?eHcr3  unb 


beS  6rbgefc^offe3.  5tn  ©teile  be3  18ifier^of3  mar  suüot  ber  Äönig3bronner  Sfloftcr* 
t)of  geftanben  unb  nod^  früher  — nac^  Eingabe  ber  ßb^oniften  — ein  ©tein^auS 
„fo  oor^in  Staifer  53arbaroffa  Dag  gemefen",  erneuert  1308,  mit  2Sappcnfd§iIb  unb 
3abre3jal^I.  Die  ©d^malsgrube,  fo  genannt  al3  gettmagajin,  ift  ein  Ouaberbau  mit 
ßinbau  Don  ßic^enbolj.  Die  formen  ber  ^oc^renaiffance  finb  fd^Iec^t  unb  rec^t  ge» 
braucht;  bie  öilb^auerarbeit  ift  mittelmäßig.  Der  SKcifter  L V (3eic^en  Älau3,  ©.  244) 
ift  mo^l  ber  SSater  Slafpar  9Sogt3.  Die  fteinenie  Dreppe  fteigt  unmittelbar  oon 
ber  SWittelpforte  innerhalb  einer  Deiluug3mauer  auf.  Der  Dberftoef  ift  eigentlich 
eilt  ©aal  mit  fünf  gebam^ten  ßichenfnulcn.  ?ln  ben  SGBänben  ber  unteren  ®cmölbe 
follen  merfmürbige  Snfehriften,  Äripeleien  oon  ®efangenen  au3  bem  16. — 18.  Sahr» 
bunbert  fein  (fo  muh  Sl'önig3turm).  SJergl.  ^bb.  ©.  413  u.  414. 

3lu3  ber  S^enaiffancejeit  finb  nur  menige  .^äufer  außer  ber  ©chmaljgrube 
übrig.  5)ei  bcr  granji^foncrfirchc  ftcht  ein  .^au3  mit  ©graffitomalerci  unb  ber 
an  einer  ßcfföule  ongcbrad)ten  Sahre^jaht  1590.  3m  i^intcrhau3  be3  ®afthof3 
ju  ben  brei  9J?of)ren,  einer  früheren  Sefi^ung  bc3  Deutfchorben3,  ift  eine  gcfchnihtc 


©rnünb.  .^ujer.  423 

©äule  t»om  Sa^r  1011.  ba3  .&oft^or  ift  erlDÖ^nendtoert,  fowic  ein  ©arten» 

t^oc  am  Jtalten  SD^artt. 

®on  bet  ^errlid^feit  bet  ^uggerei,  worin  ^err  5tnton  S^gget  o.  Söeifeen^otn 
gelebt  l)Qt  unb  in  fprii^Wörtlid^n  ©c^ulben  1616  geftorben  ift,  fie^t  man  beute  ni^tg 
mehr.  3«  bem  ;^of  unb  ^aug  geböctc  ein  ©artenboug,  eine  SHeitbobn  u.  f.  W. 

3m  5^etter  beg  G.  Grbarb’jcben  J^aufeg  in  ber  tSoclggaffe,  bag  cinft  jum  93odg» 
wirtg^aug  gehörte,  ift  bet  ©dblu^ftcin  beg  ©eWöIbeg  gebilbet  olg  grober,  i^nab* 
böngenber  ©ierbumpen ; bie  untere  ^Ö^e  jeigt  ein  ©ebiib  mit  fpfingenbem  öorf  unb 
bem  3ei^en  unb  ben  3nitioIen  f^riebri^  ®ogtg  1658.  Gin  3:b“e9eftell  in  berfelben 
iBoefggaffe,  beim 
berfen,  ift  batiert  1641. 

Ginigc  ^Öufer  in 
Dortreff  liebem  Stiegelbau, 
fpätgotifcb  ober  aug  ber 
Stcnaiffoncejeit  finb  (au» 
feer  ben  oben  erwähnten 
©pita(bauten)  no^  an» 

5ufübren;  bag  fog.  Stren» 
baug  (?lbb.  ©.  415),  ba» 
tiert  1508  an  einem  Gd» 
ballen,  bag  51'ornbaug  in 
bet^an}igfanergaffe,bag 
SBerlbaug  in  ber  ©e» 
bolbioorftabt,  bag  ab» 
gebrochene  ©dbiebbuug 
im  SBalbftcttertbal  (unten 
woren  bie  ©tbiefeftönbe, 
oben  bie  SBirtfebaft). 

®Qg  je^ige  9tot» 

baug  ift  1783/85  oon  t^eKer  erbaut  alg  ^rioatbaug,  bann  in  ben  neunziger  3abren 
umgebaut  für  feinen  gegenwärtigen  3u>cd.  !!)ag  $aug  enthält  ein  ^rchiDgeWölbe  unb 
einen  ftudierten  ©oal,  ber  1865  renoDiert  Würbe. 

Stololo*^iiufer,  Jfeüer  jugefthtieben,  finb:  bog  ehemalige  Äopitclgbaug  D.  3. 1746 
(öibliotbcl,  jebt  Äir^cn»  unb  ©^ulpflege),  bag  SBaifenbaug  1767,  bag  öeneficiat» 
baug  auf  bem  ©aloator  1770;  bag  ^aug  im  ©tablfchf«  ©arten  1780.  Slufeerbem 
noch  mancheg  unbatierte  ipaug,  befonberg  am  IDtarlt;  fo  bag  jebige  ^oftgeböube. 
SKancheg  ^aug  ift  auch  uur  wegen  beg  fteinernen  Grbgefchoffeg  bemerlengWert. 

®en  ®efchluB  machen:  bag  jebige  SKutterbaug  ber  barmb.  ©chtoeftem  1788  im 
Souig  XVI»©til;  unb  bag  jeb-  3:^aubftummcn«3nftitut,  im  Gmpireftil  1791  f. 

®ag  Don  Äeller  gefebaffene  ©ortenbaug  beg  ©tabl  D.  ^feilbalben  ift 

ein  reijenbeg  löauwerl,  mit  gefchnibter  3^rebbe  unb  ftudiertem  ©aal.  3m  ©arten, 
ber  leiber  ni^t  mehr  bie  urfbriingliche  Einlage  jeigt,  ift  eine  ©onnenubr  neu  naeö 
altem  iWuftcr  oufgefteflt.  Slueb  bog  ©artentbor  mit  ©tatuetten  auf  ben  ^feilem  ift 
gefällig  (9lbb.  beg  ©artenbaufeg  f.  ©.  414  ff.). 


424 


3aflftfrei8.  Oberomt  ®münb. 


®tc  ©münbev  93iirger^äu[er  au8  bet  Sflotofoseit  erfreuen  burd^  bie  be^aglid^e 
©runbribeinteilung  mit  geräumigen  SSorplÖ^en  unb  bequemen  kreppen  unb  buri^  bie 
gef(^macfDoUen  ^öffoben.  3)ie  3.?orplä^e  moren  mit  ©tudaturen  unb  ou^  mo^l  mit 
grellen  beforiert,  tnie  ba§  Dr.  Äöt)Ierfdbe  .§au«  mit  folc^en  öon  3BannenmQ(|er,  bie 
ermatten  finb.  3)ie  ?!rebpen  finb  non  (Sid^enljoli  mit  burc^broc^enen,  gefc^ni^ten  ®e» 
tänbem.  5)ie  ^affabe  ift  minbeftenS  im  Unterftoef  maffiu  non  |)auftein,  mit  forg= 
faltig  profilierten  (Sinfaffungen  ber  5;^üren  unb  gefc^ni^ten  unb 

jierlic^en  <sc^miebeifengittern  in  ben  2^()üroberIid^tem  unb  öor  ben  genfteni.  3)ie 
2)ä(^ct  oerlröpft  unb  an  ber  ^affabe  unterbrochen  burch  einen  9«* 

fihroeiftem  ®icbcf.  5)030  Sledjbra^en  nn  ben  ^Dachrinnen. 

5)enfmälet  u. 
bergl.:  ^uf  bem  ^la^ 
füblich  ber  Sheujfirche 
fteht  je^t  bie  9J?arien« 
faule  (früher  auf  ber 
^offtatt  bei  bem  ®run» 
nen);  eine  9kdhbilbimg 
ber  fKegenSburger  @chö* 
nen  9J?nrio  laut  Snfehrift. 
(Sine  anbere  Snf^rift 
lautet : 3»  ehren  ßhrifto 
3cfu  unb  üJZariae  h<ri 
gemacht  unb  machen  laffen 
bife  ®ilbtnu8  öenebict 
®o^henbiebter  Surger 
unb  9)?aurer  unb  (Stain« 
hauet  alhie;  Monogramm 
B B unb  ©teinme^jeichen 
(Älemm  SS.  S.  unb  S. 
^ig*  290).  Slenooiert  1816,  1867,  1900.  5)ie  Statue  felbft,  überlang,  ift  ohne 
eigentümlichen  ^unftmert. 

Der  S3runnen  auf  ber  ip off* alt,  hinter  ber  ilrcu^firche,  hat  eine  fteineme 
löalufterfäulc , mit  ©irenen  relifiert;  auf  bem  forinthif<hen  5lapitell  hoeft  ein  Ööroe 
mit  ftäbtifchem  SSappenfd)ilb , baron  bie  SahreSjaljl  1604.  Slm  cifernen  ^ifthtrog 
SSappen  oon  SJatShcrreii.  (Slbb.  b.  2üble,  Deutfclje  IRenaiffnnce  I,  gig.  83,  nach 
Dollingcr.) 

Der  9)?arftbrunnen  hat  eine  ©teinfäule  in  fReimiffanceformen,  mit  boppel* 
feitiger  9J2uttergottegftatuettc,  auS  ber  fRofolojeit;  beibe  ein  menig  roh-  Drog  oon 
©uheifen  mit  ®efd)lechteilutippen. 

(Sinige  93  i l b ft  ö d c finb  fchon  bei  bet  S^cinfirdhe,  Sofephelopelle  unb  bem  ©al* 
oator  aufgeführt  toorben.  liiner  oon  ber  fog.  ©chloärjcrmiefe  fteht  je^t  im  ©orten  oon 
©t  Sofeph;  er  ift  bc5eichnct  H S B 1691;  SSappen  ber  gamilie  ^ehlin  1691.  Sin 
fteinerneä  Ärujifij:  oon  1646  ftept  an  ber  fiordjer  ©trabe,  ein  fold)cä  oon  1776  fteht 
am  SSege  jum  ©aloator.  Sin  ©teinfreu^,  gotif^  mit  SSerjierung  in  ben  oier  SSinleln, 


@münb.  ^ItertutnSjamiiUung. 


425 


boticrl  1514,  bei  ber  iRliibecbat^cr  9KiU)Ie.  ©it  anberce  t;ier  fog.  Su^freu^ 
ftanb  beim  ©elbeit  an  ber  <Stro|e  imc^  SBatbftettcn;  unb  ein  britteS  am  9?anb 
beS  3BaIbe8  2J?uti)lon9cr  SJie^tocibe. 

3)ie  [tnbtifd^e,  oon  t 3ul.  ©r^arb  begrünbete  Uertu  möf  omni  tun  g im 
©enjcrbcmufeiim , bem  alten  SaifenbouS  am  SOZnrft,  umfaßt  ein  fiapibarium  mit 
römif^en  Steinen  üom  Sc^ierenbof  unb  neueren  ©rabfteinen,  Sammlungen  au^  bem 
Äunftgemerbe  unb  ber  Äulturgefcbid^te  @münb3  unb  ein  reic^e^  3)?aterial  non  Äuf» 
nahmen  alter  ®au»  unb  Älunftbcnfmäler  ber  Stabt  unb  Umgebung,  bejonber^  aud^ 
öon  abgegangenen.  3'®^*  iiebcrtöflc^en  au§  bem  ^ominifanerfloftcr  (9(bb. 

beg  einen  S.  424).  ©agatarbeiten,  J^iligranfd)mucf,  firc^tid^e  ©olbicbmicbearbeiten. 


S P 


/ 2 


» « » t * t 1 I 1 J 1_ 

S * S 4 7 2 ^ ft  f2  f3  /* 


^rgcnftlb.  Sbang.  *^farrttrcf}(.  ^rutibtis  (t’ot  tem  Umbau;. 


gejdjliffenc  ©lafer,  "iperlftridereien  unb  Stiefereien,  gef^nibte  9J?aferpfeifenföpfe  u.  St. 
öertünbigeii  ben  alten  iUubm  ber  ©münber  Snbuftrie.  Stn  SSerfen  böt)crer  .^lunft  finb 
(au^er  ben  oben  bei  ©etegenbeit  ermähnten)  anäufübren:  ©emätbe  unb 
öon  .^eberten,  Strobel  n.  a.  ©münber  Slünftteni,  eine  SDUniatur  au8  einem  titurgifeben 
®ucbe  ber  SebatbStapette,  mit  Sd)reberg  S3itbni§  (üergl.  öeibetoff,  Drnamentif, 
13,  %.  8;  ©ümbet  a.  a.  O.,  S.  1,3).  ©in  Öeucbtermeib^cn,  montiertet  ^irfebgemeib, 
16.  Sabrbunbert,  mit  recbbergi)(bem  S?3nppen  unb  Sabrt^abt  1716,  ftammt  nut  bem 
Stmtbaut  bet  Spitalt. 

3m  .^inbtief  auf  bie  Slunftgefcbicbte  ©münbt  fei  no^  bemerft,  bn^  bot  ©er^ 
manif(be  Ü)?ufeum  ^n  9?ürnberg  ujib  bie  lUiinebener  ^inafotbef  Stltarbilber  aut  ©münb 
befi^en;  unb  jmar  bie  ^inatotbef  einen  3fitblom,  bat  ©ermanijebe  2)Zufeum  einen 
Sebäufetein  unb  ein  merfroürbiget  Sttterbeitigenbilb  öon  unbelannter  ,^anb.  ®ort 
merben  oueb  einige  gotifebe  öer^ierte  ©rat^icgel  nnfbemabrt,  bie  aut  ©münb,  anfebeinenb 
öon  5{irdben  ftammen. 


426 


^agfthrei^.  Cberamt  @inüiib. 


^argau. 

^farrliri^c  ©t.  3afo6,  1729  erbaut  an  ©tcüc  einer  mittelalter* 
lid^en.  (®ie  ^ßfarrei  1471  nbgetrennt  »on  ^eubac^.)  ©infac^er  Sarodbau.  ?luf 
bem  ^albac^tedigen  (S^orj^Iuf}  [i^t  ein  eigenartige^  ©lotfentiinn^en  mit  iBretter« 


1»H'  i-i-t-H-  i 1 ! l'l  i ' ' ' 

3>fBcnfelti.  SoanQ.  l^fartlirc^c.  Cuerfc^nitt.  Uänernf(i)nitt. 


i 


m 


mönben.  ^oc^altor  baroef.  ©pätgoti|d)e  ©aframent^nif^e  mit  Sßimperg  unb  barin 
®rii[tbilb  ©otteS,  fc^roa^  erf)nbeii.  @info<^er  fpätgotifi^er  ?:au?flein.  ®obenf[ie)en. 
Sine  ©lode  öon  ©int^cr  in  Sfönig^bronn  1721  unb  jinei  oon  2T.  S33eingart^en 
in  Sauingen,  oerjiert.  3n  ber  J^ird^^ofmaucr  jmei  ©rabfteine,  SRenaiffance. 

XO'J  ^orf  gehörte  ju  ber  gleicbnamioen  ^iirg,  bie  auf  einem  äl^oriptung  be#  Scbeuelberg^ 
ffanb,  beim  33irfbof.  5)er  breite  ?lbfcbnittgraben  unb  bie  93erme  laffen  nu  eine  oorgefebitbHiebe 


'■öort^olomä. 


427 


2öoIIburfl  bcufen.  '35ie  mittelaltcriictje  Surfl,  1»40  en'tmoI'S  cnoöbnt,  ift  1817  abßcbrocbett  njorbeu. 
Über  SJJauerrefte  üu}  bcc  ®cnite  j.  Heller,  ®l.  be§  S<i^ni.  2l.*iß.  X,  Sp.  192.  5)a§  5cblöfel€S^au§ 
joH  in  feiner  nörblicben  fi)ftlfte  ein  Übeueft  ou^  ber  IHiUcrjeit  fein.  (5in  ßb’^iftuSbilb  oon  Stein, 
angeblicb  au§  bem  14.  3ttbrt)unbert,  ba§  in  ber  Steuer  eingentaiicrt  iff,  mag  ebebem  jur  Sarg* 
fnpeHe  gehört  hoben.  ®arggraben  ift  eine  ßifternc. 

^ie  SöinSroanger  Hapelle,  im  17.  3iohrh-  erbaut  an  Stelle  einer  mitfelnlterliehen  SBoll» 
fahrtSfapelle  mit  fDluttergotteöbilb,  ift  al§  iönamerf  unbebeutenb  unb  enthält  ni^tS  SBemertenStoerteS. 

3114  Ort  einer  oorgeithichtlichen  Ültallburg  mirb  aiuh  ber  2if  bei  SSargau  angegeben,  (fjr. 
Heller,  .^euba^),  S.  62;  ®l.  b.  S<hro.  31.'®.  X,  Sp.  191.) 

^ie  3afob4höhle  am  Scheuelberg  fteUt  eine  3lrt  von  Hlaufe  bar  mit  2hör  unb  genfter. 
Tie  Snhenroanb  jeigt  Spuren  eines  ®orbau4. 

"iSavtßoComä. 

®er  Crt,  in  einem  flachen,  boumlofen  T^rocfcnthal,  aber  int  nntürlidhen  3J?ittel=» 
punft  beö  ?lIbud)S,  too  niec  alte  ©teigen  and  bem  9?em§t^al  [ich  öcreinigen  mit  gort» 
jeb«ng  nac^  bem  Srenjt^al,  urfbrünglid^  Soubenfjart.  beftanb  im  fÜZittel» 
alter  nur  au§  hjcuigen  ipbfen,  hatte  aber  einen  Sahrmarft  on  ©artholomäi  unb  tuor 
ein  fWittefpunft  beS  9l(buch§.  3n  neuerer  3^it  hatte  bie  CrtSherrfchaft  johtreithe 
©chu^genoffen  aufgcnommeii.  ®aher  bie  !athoIi[i^e  fßfarrgcmcinbe  unb  bie  ärmlichen 

©elbnerhäuS^en.  3)ie  mciften  ipöujec  haben  nur  ein  @rb= 
ge[^ofe ; unter  ben  ©trohbächent  haben  toieberholte  große  95räubc 
im  19.  3ahrhunbert  aufgeräumt. 

©Dang,  fpfarrlir^e  (©t.  93artholomäuä).  Urfprüng» 
lidh  romanif^;  1510  burch  ?lnbmi  eineg  ©harS  an  ben  alten 
(Shor  unb  Xurm  erweitert ; 1741  (3öhün)^rift)  erneuert.  2)cr 
6hor/  int  halben  §ldhtecf  gefthloffen,  ift  an  beji  Turm  angebaut 
gegen  Dften.  ®r  hat  geteilte  genfter  mit  gifchblafenma^toerl  unb 
ein  97ehgett)ölbe,  an  ben  fpolßgoneden  ©trebepfeiler.  T)ie  Oletootb» 
rippen  oerlaufen  teils  in  bie  Sßanb,  teils  ftehen  fie  auf  Stonfoleii 
mit  graßenföpfen.  (Sine  Äonfole  ift  bebeeft  mit  einem  ©chilb,  ber 
ein  ÜKeifter^eichen  unb  bie  ^ahreSjohl  1510  jeigt  (Älemm,  SB.  ®. 
u.  S3.  gig.  229.)  Ter  Turm  hat  jtoei  Obergefi^offe  unb  ein 
fßprnmibenbadh  mit  3>m  jmeiten  ©torf  gegen  ©üben  ein 

fchöu gefülltes  gotifcheS  genfter;  im  britten  gegen  9lorben  ein  romo» 
nifdheS  Toppelfenfter.  3m  ©chiff  ift  eine  fteineme  ÖJebcnftafel  für 
ben  fßatron  @.  S07.  oou  ^olß  1755  eingelaffen.  Slu^en  ftehen  brei 
©rabfteine  im  (Smpiregefchmad.  Tic  St'irchc  liegt  auf  einem  §ügel 
im  ummauerten  griebhof  unb  giebt  ein  malerifcheS  Silb. 

Äath-  ^farrlirche  äum  h^-  ^reuj.  1865  neu  erbaut.  Stuf  bem  rechten 
Seitenaltnr  fünf  gute  fpätgotifche  .^oljfiguren  (ÜlZaria,  3ol)anneS,  S^artholomöuS, 
SBenbclin,  Katharina).  Sin  ber  ©übmanb  beS  ©dhiffS  ein  alteS  Slltarblatt  mit  bem 
hl.  ©ebaftian,  angeblich  italicnifche  |>ochrenaiffancc. 

3m  SBeilct  SD7öhnhof  fteht  bie  ehemalige  lath.  fßfarrfir^e,  alS  5lapelle  cr=« 
baut  1767 ; unbebeutenb. 

3m  JlüllmannStoalb  ftanb  eine  Äapellc  beS  hl.  5?olomon,  1800  abgebrochen. 
TaS  SBallfahrtSbilb  jeßt  in  ööhmenfireb. 


3um  £ängenf(^nitt  bei 
%fatxfiT(^c  iu  Stgenfelb. 


428 


3aflftfrei§.  Oberamt  ©münb. 


5egenfeC6. 

3)orf,  pra^töotl  gelegen  im  fioutert^al,  äWifd^cn  I)o^en  Sergen  ber  ?llb, 
gehörte  jn  ber  gleid^namigen  Snrg,  Stammburg  eincg  nod§  ^eute  blü^enbcn  ®c* 
fd^led^td ; *)  Ce^en^bci^tfn  mnren  urfprünglt^  bie  o.  9led^» 
berg.  ®ie  Surg  ftanb  auf  einem  öftlic^en  Sorberg 
be§  ÄubbergS.  ^3)ic  IcJjten  9)?Quern  tmirben  1811  ab» 
gebrod)en,  übrig  ift  nur  noc^  ein  ©raben.  (Sin  2)cgcn» 
fetbfd)e§  ^errenbauS  [tanb  ebegml^  auch  im  2)orf  bei 
bet  Äircbc.  * 

Suang.  ilirdic  (^itcIbcUigcr  unbclaniit).  1)ic 
Jlirdbe  jtebt  auf  einem  ^üget  ob  bem  2>orf,  nodj  in 
ummauertem  ^riebbof.  (S®  ift  ein  romani)d)e§  (SJebäube, 

©cblwefter  bet  Sfirdje  ju  SBeiler  (f.  u.),  neuerbiug§ 
reftauriert.  Som  5!urm  ift  baes  (Srbgef^ofi  nod)  ur» 
fprünglicb.  (S^  entbält  ben  (S^or,  ber  in  ber  SSeifc 
be§  Übergang^  jur  ®otiI  eiugeluölbt  ift.  Sin  fuppeU 
artiges  (^etoölb  auS  Cuabern,  aber  mit  Slteuj»  unb 
©dbilbguvten,  bie  auf  berben  Sdfäulcn  fi^en.  ?(ttc 
©urtbögen  finb  im  ^^albtreiS  geführt,  im  Querfdbnitt 
reebtedig  geformt,  gan,^  ungeglicbert.  2)ie  Üreusgurten 


1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 

f f 2 3 ^ 's 

fO 

iSm. 

Srgrnftlb.  (^uatis-  Itirc^f.  6abfafTabt. 


febneiben  fi(b  ©bne  Scblufeftein.  5)ie  Sdfäuten  b^i^cn  Sefbtätter  an  ben  Safen 
unb  SJürfelfiiüufe  mit  robem  Sletiefornament , nämliib  Sanbmerf  ober  ^ierfiguren 

*)  .(llcmm  in  SB.  SJib-  IV  (1881),  S.  241  ff.;  VII  (1884),  S.  112.  Älcmm  üermutef, 
bie  ®urfl  fei.'üon  Äonrab  ».  SBeiffenftein'S^egenfelb  um  1267  erbüiit  morbciu 


^egenfclb. 


429 


(Äbicr  unb  fiöttJc,  bcc  in  ben  ©c^ttjanj  bci^t).  3)er  S^orbogcn  ift  balbninb, 
bic  Setbung  ungcgliebcrt.  ?lnt  ®cin5lbc  finb  in  romanijc^em  ©tit  gemalt  bie  @Dan' 
gclicnl^mbole,  restauriert.  9ln  ben  5^ömpferSimSen  ein  erhabener  ^rieS  üou  ocr» 
flo(|tenen  unb  ornamentierten  ®ogenbänbem.  5)ad  obere  ©eft^oB  be§  ^urmg  ift 
oon  ^0(5  fonftruiert  unb  oerfc^alt,  oc^tedig,  mit 

auf  ber  ©übfeitc  unter  bem  ®ac^gefim§  noc^  jteei  oon  ben  urfprüngli(^en  fd^malcn 
Sflunbbogcnfefter^en.  3)ic  anberen  ^enfter  finb  fpötgotifc^.  ®ag  portal,  romanif^, 


Srgtnftlb.  Coang.  $fairtir(4c.  (tinjet^dten  im  lurmi^or. 


ift  mobem.  ®ie  SBänbe  finb  au^en  unb  innen  oerpubt  %Itar,  ®a^ftu^l,  liegenb. 
Äanjel  in  einfad^en  ©pätrenaiffanceformen,  braun  mit  ©olb.  ©nlrament8nif(^e,  ein* 
gefaxt  oon  jmei  Älebfäut^en,  ^oc^gotif^.  älteS  ^lltarlrujifif.  ©rabmal  eine«  ^aben 
0.  ®egcnfelb,  17.  Sa^r^unbert.  3)e3gl.  für  3BBU^elm  o.  ®egenfe(b,  f 1551;  3^ten» 
fd^itb  fc^lt.  ©loden:  mittlere  mit  Snfe^rift  ber  ©oangeliftennamen  unb  ber  So^reg» 
jo^I  1446  unb  SReliefbilb,  ©briftuä  am  Äreuj  jmifd^en  SKaria  unb  Sobannc«;  fleine: 
biefelben  97amen,  1465,  SRelief:  ©briftuS  im9Beinberg(?);  gro^e:  1788.  — (?lbb.©.  425 
bi«  429.) 


430 


^agftfrci'J.  Cberamt  ©münb. 


2)cr  Dermcintlic^c  ®urgtoall  bei  bcr  QJurg^olbe  (@.338;  @.312) 

erfc^cint  na^  bcn  llntcriu^ungen,  bie  ^err  aJZojor  @teincr  im  ?luftrag  beg  Äonferöa* 
tord  gemalt  ^at,  atd  natürlid^e  $errutfc^ung. 

5>urCattgen  mit  "^ßanau  un6  ^immerßacß. 

2)er  ©emeinbcbcjirt  liegt  auf  ber  ^)oc|cbcne  nörbli^  oom  9icm8t§al,  bie  mit 
i^ren  Sßalbbauem^äiiferu  ben  ß^arnfler  beS  SBelj^einier  2BaIb§  ^at. 

3n  ®ur langen  ift 
eine  ÄapcIIe  jum  ^l.  9ln* 
toniug,  Dom  1744, 

unbebcutcnb. 

3n  eine 

fot^.  ÄQpelle  (»Äird^e“) 
@t.  9J?aricn  mit  alter  SBall* 
fa^rt,  gilial  Don  3in^*ner* 
bad^;  feit  1425  bejeugt  mit 
5^0planei,  bem  Älofter  ©ottciS* 
jell  gehörig,  ba^er  |e^t  ber 
@taat  bie  9)aiiloft  ^at.  ®a8 
Jlirc^lein,  Ijübfclj  gelegen  in 
bem  flcinen  grünen  ^riebbof. 
ma(bt  noch  einen  burtbauS 
altertümlicben  ©inbnnf.  @8 
ift  ein  @anbfteinbau  be8 
15.  3ab’^bunbert8,  nab  »er* 
manbt  bemjenigen  ber  (eo.) 
5lircbe  ju  @^)rnitba(b;  ein» 
febiffig  mit  $urm(bor,  burdb» 
au8  fladbgeberft.  2)a8  @^iff 
jeigt  an  ber  SBeftfeite  eine 
einfache  ©pi^bogenpforte 
nnb  recbt8  unb  linl8  bnoon  ^iWei  boebgerüefte,  fibmale  ©pi^bogenfcnftcrcben.  9ln  ber 
Siibfeite  eine  Pforte  mit  fpätgotifeber  ©lieberung  unb  jloei  ©pi^bogenfenfter,  bereu 
^üHiuig  fehlt;  an  ber  fRorbfeite  ein  folcbe8.  3m  2Sinlel,  loo  füblicb  bie  ©afriftei 
angebaut  ift,  geljt  febräg  bur^  bie  2Rauer  eine  Siidbtöffnung.  3)er  ©bor  bat  an  ber 
©übfeite  ein  ©pi^bogenfenfter,  bem  bie  Füllung  fehlt,  unb  an  ber  Dftfeite  ein  brei» 
teilige8,  gerabgeftürjteS  gcaft^r.  SBeiter  oben  bat  ber  Xurm  nur  einzelne  oieredige 
^iebtf (barten.  @infa^e8  ^pramibenba^  mit  3ic9^i^<^^ang.  9lu8ftattung:  ein  paar 
Sarorfaltöre,-  unbebeutenb  unb  Derborben.  9lm  ©boraltar  ba8  ©nabenbilb,  eine  bacb* 
gotifebe  ^ieta  in  ^olj,  Raffung  übermalt.  5?ircbenbönfe  mit  aufgeleimten  fiaubfög» 
Ornamenten,  ©pütrenaiffance.  ®ie  größere  ©lode  bat  eine  3nfcbrift  in  fpötgotifeben 
SD7inu8feln  (got  marin  hilf  >in8  unb  bin  lieb8  finb  u8  aller  not).  9luf  ber  fleinereu 
ftebt:  bartbolome  vieberer  üon  mi(n)blbeim  go8  mich  1651.  Äelcb  ©pütrenaiffance, 
mit  9lug8burger  Sefcbniijcicben.  — (9lbb.  ©.  430  unb  431.) 


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Turlongen  mit  S^anau  unb  ^inimerbact). 


431 


®er  fogcn.  fianbgroben  lief  uon  ^fjanmi  bi«  jum  ?(nfong  ber  Älingc,  bie 
fi^  öftlic^  öon  3*ninierba(^  l)injiebt  (D9t  ®.).  Über  i^onaii  gc^t  ein  alter  SBeg, 
von  ber  ^poc^ftra^c  abjtoeigenb,  nnc^  iRorben  über  <Spraitbac^  unb  fiintbal. 


l^anau.  Watienfaptne. 


3immerbQd^:  2)ie  lotf).  'ißfarrür^e  jum  f)l.  ßpriatu«  ift  ein  ncuromani» 
f^er  ®QU  Don  SScpfer  au«  bem  Safjre  1851.  ®ie  enthält  eine  alte  ißicta  oon  .^olj. 
®ie  gtofee  ©lode  ift  öon  Sern^.  Sad)mann  in  .^eilbronn  gcgoffcn  1494  (Umft^rift,  mit 
bem  Äreujtitulu«).  2)ic  Heinere  oon  ®art^.  IRieberer  au«  SDHnbelljeim  1651  (Umfc^rift, 
0?l.*S8.).  2)a«  ^rac^tftürf  ber  Äirc^e  ift  ein  filbcroergolbeter  Äelc^  au«  bem  13.  3a^r» 
f)unbert,  ton  romanift^er  ©runbform,  mit  runbem  unb  großem  Änauf,  aber 


432 


Sagftfrci#.  Cberamt  @münb. 


^öggittgen  mit  <^orn. 
©öggingcn: 

Stapelte  („Äirc^c")  jum  \)L 
S'JifolQuS.  giliat  oon  Scinjctl; 
fpötgotif^,  aud  bcr  jrocUen 
|)Qlfte  beg  15.  Sa^r^unbcrtg, 
noc^  im  alten  S^arafter  erhalten. 
Sinje^iffig,  mit  Surmd^or.  3m 
©c^iff  fladjgcbecft;  im  ®^or  ein 
9?e^getoöI6,  befjen  alte  58e* 
maiung  mit  flammen  über* 
tüncht  ift.  SBenige  nnb  ein* 
fac^c  ©pi^bogenfenfter;  nur  am 
2;urmc^or  nörbtic^  einc4  mit 
fc^önem  9J?a&lüer!.  35er  3!urm, 
jtDeiftoefig,  ^at  ein  ißpromiben« 
ba(^  mit  ^oc^aitar 

im  iRofüfoftil.  ©pötgotifc^e 
^oljfiguren:  ©t.  ®eit,  SflifolauS 
unb  SJhitter  ?tnna  fclbbritt. 
©rofee  ©locfe  öon  maister 
Hans  zu  Esslingen  1551 ; ver- 
bum  doroini  etc.  — etemum. 
kleinere : ßnangeüftennnmcn  in 
frü^gotifd^en  SWajuäfcln. 

@ine  SSiertelftunbe  tocftlic^ 
uon  ©öggingen  ftanb  auf  einem 
Sergoorfpning  gegen  baS  c»”«  ®urg,  non  ber  noc^  ©raben  unb 

SBall  oor^nnbeit  finb.  ©ie  fc^neiben  einen  breiedigen  öurgplab  an  ber  ©pi^e  ber 
Sergjunge  ab.  0rt§abel  im  14.  So^r^unbert. 

$orn:  ©d^lofe  ber  ©rnfen  ü.  ®eroIbingen.  1748  erbaut  uon  bem 
ö.  ©c^luarjac^  an  ©teile  einer  Surg,  bic  im  14.  Sa^r^unbert  ben  .^erren  b.  Ä^el* 
fingen  gehörte.  3)ic  Sage  ift  anmutig,  auf  einer  einem  ^om  jmifd^en 

ben  2!^äld§en  ber  Sein  unb  beg  fjeberba^«.  35er  Surgplab  ift  burc^  einen  ©raben 
abgefd^nitten;  ber  ®or^of  war  eS  ebenfalls.  SKan  betritt  biefen  burc^  einen  ^^or* 


Bimmei&ac^.  (jum  Zeit  mobtrn). 


beloriert  im  ©efd^mad  bet  grü^gotif,  mit  SRanfen  nebft  Slöttern  unb  Slumen  ä jour, 
weld^e  bie  einjelnen  gelber  — ac^t  am  gu&  — überfpinnen.  9leftauriert;  ßuppa 
mobem;  ©tanbring  unb  ©d^riftbnnbcr  bc^gl.  (Slbb.  ©.  432.)  35er  5?et(^  ift  no(^ 
nic^t  lange  bicr. 

'35ic  alte  Jlirc^e,  romnnif^,  foll  me^rfac^  an  bie  ©miinber  So^annegfirt^e 

erinnert  f)aben.  ©teine  unb 
®ilbwerle  baüon  finb  an  einem 
^auS  ju  35urlangen  cingemanert. 


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^erlifofen. 


433 


toeg,  bcr  Iinf3  Don  einem  JRunbtunn,  rei^tS  üon  ber  üorfpringeuben  ©(^iofefopetle 
eingefaßt  ift.  ?rn  ben  ftöfet  fübli^  ber  ©c^Io|garten,  beffen  3Kauer  an  ber 

@übede  einen  ißaniHon  trägt.  Über  eine  ^rüde  (ommt  man  oud  bem  iBor^of  in 
ben  ©c^lofeboff  i»  bem  frei  baS  icÖiQc  fte^t,  ein  breiftocfiger  Sau  in  ein» 

fachen  Slofofofonnen,  mit  einem  Salfon  in  ber  SJZittc  ber  ^offaffabc.  ©c^Iofe^of 
unb  ©d^Ioßgarten  finb  aufgemauerte  ^erraffen.  — (?lb6.  ®.  433.  434.) 


Die  fatb-  ©c^^oft^apcI^c  <St.  SWarien,  1758  erbaut,  ^at  ein  ^albac^tecfigeg 
©börlein  unb  einen  böisemen  Dad^reiter.  Snnere  fRofofobeforation  mit  @tu(f  unb 
^re^len,  am  ^oc^altar  ein  Ölbilb  ber  2Raria,  im  Driumpljbogen  jtoei  fteineme  ©tanb^ 
bitber.  Steuere  SUberfenfter.  ?tn  ben  SSänben  einige  ©rabbenfmälet  (ber  gamilie 
^o^enfelb)  au§  bem  18.  3a^rbunbert 

^erCtßofen. 

3n  bcr  fatf).  Äird^e  jum  t)I.  9(Iban,  bic  im  ncuromanifd^en  ©til  1835  Pon 
SCßepfcr  erbaut  ift,  finb  einige  ältere  Äunftmcrfe:  ^Utarbilb,  18.  Sabr^unbert,  au8  ber 

$aulu>,  Sentmälti  aut  IBüittembers.  dagfttrdi.  28 


434 


3aflftfrei5.  Oberamt  ©münb. 


6(^[oft  ^orn  von  ۟brn. 


3cf)Io6  ^orn.  Uängenfc^nitt  oom  ZborgebAube  mit  ber  ftaptSt. 


©münber  ©tabtfiri^c;  fupferöergolbet , 1775,  au8  ®otteSäcH;  ^oljgcft^niltcr 

(S^riftug  am  Strcuj,  qu3  bcr  ©münbcr  ©pitalfirc^c.  (£liic  @Iocfc  au§  bem  17. 
Rimbert,  Don  SBoIfrot^  in  97örblingen  gcgoffen;  unb  eine  oon  1765. 

S?a pelle  jum  Äerler  ßprifti,  nnbcbeutenb,  aber  jd^ön  gelegen  pinter  jtoei  alten 
ßinben,  füblic^  öon  bem  ®orf. 


.^eubac^  mit  'Jioi'enftein  unb  3)u(b- 


435 


Sine  !3iertelftuiibe  nom  ^orf  ftanb  auf  einem  {(einen  (Borfpnmg  gegen  baS  Scbie^lbnl  ein 
(BurgftaK,  oon  bem  @raben  unb  Sali  unb  jTeUergeroöIbc  erhalten  fmb. 

ben  Seilern  IBurghol}  unb  ^uffenhoftn  ftehen  unbebeutenbe  fiapellen.  13ci 
IBurgholi  foUen  im  17.  ^(ahrhunbert  noch  Spuren  einer  9urg  gemejen  fein.  Xie  ältefte  f^orm  beS 
Crtönameng  ift  übrigen^  IBurgolbe^;  unb  Ort^abel  ift  nicht  bezeugt. 


{»tubac^.  SBanbrnalctd  im  ebemalioen  Sc^Io6. 


^eußaeß  mit  '^ofenflctn  un6  '^uc^. 

^^eubach:  !c!anbftAbtchen,  prachtuoU  gelegen  am  f^u^  bed  DiofeufteinS,  <5cheue(berg§  unb 
auberer  iflerge,  bie  in  IBuchenhochmalb  eingehüllt  unb  mit  f^eljen  gefrönt  n»b. 

^lö  "Sorf  gehörte  ^^euba^  mit  ber  18urg  Stofenftein  jur  ^errfchaft  Sauterburg,  bie  im 
12.  3ahrhiinbert  einem  pfaljgräflichen  ©efchlecht  (oon  Gillingen  V),  im  13.  unb  14.  ben  ^aefen  oon 
Sellftein  gehörte.  Um  1350  fam  fie  junöchft  a(4  i^lanbichaft  an  Sürttemberg,  ba4  fie  im  15.  ^ahr* 


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436 


3oflftfrci#.  Obcraml  ®münb. 


^unbert  felbft  toieber  oerpfAnbete  an  bie  Jerxen  o.  SBtUipart,  1579  aber  juräcffaufte.  ^eubacb, 
nac^  bem  ft^i  auch  ein  abeltgeiS  @e{4lled^t  nannte,  ^ei|t  1431  ein  9)tarft,  1430  eine  Stabt.  9U* 
iDflrttemberg  unterhielt  hier  ein  Oberamt.  ^(te  ßifenerjgrube. 

^ie  Kirche  jum  hi*  Ulri^  roar  SRuttertirdhe  oon  tBargau.  ^ai  Patronat  gehörte  }ur  4'<errf^aft 
IRofenftein  bi4  1342,  ba  eö  an  baS  ftlofter  Jtönigöbronn  iam.  (Si  beftanb  eine  t^ähtneife  bei  ber 
ißfarrfirche , eine  ^fratapelle  unb  eine  iBernharb§tapeQe  (ipohi  oon  flönig4bronn  gegrünbet).  $ie 
SReformotion  i[t  unter  roärttembergijdhem  ^ntcf  oon  ber  f)err)(haft  SBeüroart  eingeführt  loorben. 

3)ic  ÜKauent  ber  Slird^e,  ihrc3  ^Jumtcä  unb  unb  bcS  SRat^aujeg  mit 

i^ren  mächtigen  Quabcrblörfcn  ge^cn  uielleic^t  nodh  >u  bic  feiten  bet  ^fnljgrafcn 


^Orubac^.  (tDang.  Stabtfirc^e. 


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i 

unb  ber  ftnufifd^en  Slönige  jurürf.  5In  bie  Herren  üon  SBeßluart  erinnern  mant^e 
5?eiifmälec  au3  ber  ©pätgotif  unb  ber  SJenaiffmice.  llnb  niS  aitmürttembergiid^eS 
i^anbftäbtc^en  giebt  fic^  uoc^  ber  Ort  mit  feinen  SJiirger^  unb  Söauernböufern ; 
jene  tei(3  im  Sknoiffance»,  tei(§  im  9?otofoc^Qrafter  einfac^ftcr  Hrt;  bieje  jum  ^cil 
noc^  mit  fie^mfad^rner!  in  bcu  3Bänben.  Slltertiimfic^e  25?o^ntjäufer  mit  Täferungen 
unb  gefäßigeu  Treppengelänbcru  giebt  eg  noc^  muntre  in  ber  Sdlftabt.  3)cr  ®nrten 
hinter  ber  ^(pothefc  (1754)  h^t  feine  altertümliche  Einlage  beloahrt.  Tag  alte  Ober* 
amtggebäube  aug  bem  17.  Sahrhunbert  ift  fe^t  ^farrhaug;  bie  5lmtgf(^reiberei  öom 
3ahre  1661  jeht  umgebaut  alg  ©^ulhaug.  ?ln  ber  Hirchmühle  ift  nur  noch  ein 
3Söttmnrth'f(her  33appenftcin  (uon  1608)  alt. 


$eubaci()  mit  9)ojenftein  unb  i8uc(|. 


437 


2)te  ^Itftabt  toar  ummauert  unb  bte  9)7auer  mit  einem  gebedten  Umlauf  nec* 
fe^en  (1703  erneuert).  2)er  3“9  ®raben§  ift  in  manchen  ©treden  nod^  erfenn» 
bar.  Urfpriinglic^  foH  nur  ein  ©tabtt^or  üor^anben  gemefcn  fein,  beim  D^fen; 
bod^  ift  bie  ©tabt  ja  non  einem  uralten  ^erfe^rdmeg,  ber  ©e^rgaffe,  burc^^ogen. 

2)ag  9tat^au§  ^at  non  unten  herauf  noc^  93udelmauem.  3)ie  3a^regja^t 
1581  bejci^net  nur  einen  Umbou,  non  bem  bie  ^Qt^hJ^cf^gef^offe  ftammen.  5)ag 
Snnere  ^at  no^  mand^eä  §UtertümIid^e:  Äü^e  unb  ^an^boben,  getäfelte  ©tubcn  mit 
3a^nfc^nittgefimfen.  92od^  mirb  bod  9ti^tfd^mert  gezeigt  unb  ber  Xif(^,  auf  bem  ed 
aufrecht  angef^raubt  mürbe;  oud^ 
eine  ^alSgeige.  9Iu§en  mar  ein 
pranget. 

^ai  ©^Io§  liegt  an  ber 
fRorbfeite  beS  ©täbt(|enS,  fc^on 
auf  anfteigenbem  ©oben,  fo  ba§ 
eg  einen  freien  Überblid  gemÖ^rt. 

®g  mar  in  bie  ©tabtmauer  ein» 
bezogen.  2)ag  ©ebäube  ftammt 
nom  So^re  1524,  mie  über  ber 
3!^ür  ein  ©tein  mit  bem  SBapben 
®eorgg  0.  SBöIlmart^  angiebt. 

9Ba^rf^einIic§  ift  eg  ein  umgebauteg 
^Ibelg^aug  aug  bem  S07ittelalter, 
ber  ©ib  ber  Herren  non  $eubac^ 

(1292).  ®eorg  n.  SSbümart^  ^atte 
ben  alten  ^farrbof  bajugelauft. 

SBofjl  an  beffen  ©teile  fte^t  bag 
e^emalg  jum  ©d^lo^  gehörige 
fogen.  Sang^aug  (1550),  bag  aui^ 
noc^  altertümlid^en  ßinbau  ^at. 

2)ag  ©c^Io&  felbft,  in  ben  oberen 
©todmerfen  Slicgelbau  non  Sieben» 
bolj,  ift  im  19.  Sa^r^unbert  äu&er= 
lic^  no^  me^r  alg  innerlich  beg 
^errf(^aftlid§en  beraubt  morben;  bie  ^o^en  genfter  nermauert,  bie  35eden 

nieberer  gelegt,  ©in  2:rebbenturm  ift  obgcbrod^cn  morben.  3m  3nnem  finbet  man  noc§ 
ftattli(^e  3:rebbengelänber  mit  gebre^ten  2)odcn,  @änge  mit  ©teinfliefen,  nertäferten 
SBänben  unb  5 ^ümcrlleibungen ; im  smeiten  ©tod  eine  gefd^ni^te  ©äule  unb  ein 
intereffanteg  3>>^i«cr,  beffen'  nertäfelte  SBänbe  in  S^iarofeuromanier  mit  grüner  6rbc 
bemalt  finb.  ®ie  SWalereien,  teilg  figürlich  — 3J?uttergottcg , G^riftop^orug  u.  a., 
au4  ^umoriftifc^c  2:iergeftaften  — , teilg  9Ian!enornament,  a^men  fjlac^f^nibcrei  nac^ 
unb  ftammen  aug  ber  3^*1  1525.  (?lbb.  ©.  435.) 

• 5)er  5D?arftbrunnen  ^at  einen  »^*1  SBapbenfd^ilbern,  Slönigg» 

bronncr  ßifengufe  nom  3a^re  1771. 

S)ie  enang.  ^farrlird^e  liegt  auf  einer  Ileinen  Plattform,  bie  alg  flir^* 


OcubaA.  «atiiftei  bei  roana.  itiicbt. 


438 


^agftfrei«.  Cberamt  ®münb. 


^of  mit  ftadcr  unb  f)c»bct  SKoucr  umgeben  mar.  2)ie  9J?auer  ^atte  einen  gebcrften 
SBe^rgang.  ?ln  ber  ©übfeite  ftonb  ein  runber  3;urm,  ber  fogen.  S)iebäturm.  9tn 
bec  ©übofterfe  ber  nod)  f)eute  oor^nnbene  X^orturm,  S3Iod^auS  genonnt  toegen 

feiner  (Sefänguiffe.  Über  bem  ^^^or  fte^t  bie  1473.  3In  einer  ©c^iejj» 

fc^arte  weiter  oben  ftet)t  eine  unie^bore  Snfe^rift  unb  ein  ©teinme^äcic^en  in  einem 

©c^ilb.  ?iuf  einem  ©teilt  im  ®iebel  bnö  SKappen  unb  ber  97ame  ber  Jerg  v.  Wel- 

wart.  2)ie  ^^ore  finb  fpifjbogig.  5)er  ^Jurm  mog  älter  fein,  al§  bie 
nngiebt. 

'2)ic  5lirc^c  felbft  War  eine  romanifd^e  ^fcilerbafUifa,  beren  3^urm  frei  pinter 
ber  SlpfiS  beS  fub(id)en  ©eitenfd^iffe^  ftanb.  35iefe  97ebenapfi3  ift  al§  9?ifd)e  in  ber 
l;eutigen  ©nlriftei  erl)alten.  2)er  ^urm  fteljt  noc^,  bie  jluei  unteren  ©efei^offe  finb 
urfprunglicl^.  2)q§  nörbUdje  ©eitenfd^iff  ift  bei  einer  Erweiterung  bed  ©d^iffe  nad) 
bem  breifjigjnljrigen  ^'ieg  üerfi^Wunbcn.  2)ie  Sudelfteine  in  ber  9lorbWanb  flammen 
Wüpl  öon  einer  abgebrochenen  SSehrmauer.  5)ie  lebten  3iefte  beS  ©übfdhiffä,  brei 
^Irfaben  oon  breiten  Pfeilern  unb  Sflunbbögen  unb  ctlidje  Heine  SRunbbogenfenfter 
in  ber  UmfaffungSWanb  fowie  im  Sichtgaben  finb  erft  1895  bei  einer  9leftauration 
befeitigt  Worben.  2)iefe  Safilila  War  oermutUch  eine  ©d)Wefter  ber  ©müiiber 
hanni^fapelle. 

3n  ber  erften  .^älfle  be§  13.  ^ahrhunbertg  mog  bo8  Oftenbe  be§  ©übfehiffS 
ju  jener  Sl  a p e 1 1 e erweitert  worben  fein,  bie  heute  aU  ©nfriftei  bient  (9lfrafapelle  ?). 
©ic  füllt  ben  Sinfel  j^Wifdjeu  ©djiff  unb  ^urm  annähernb  au§  (hoch  blieb  ein 
Heiner  9iaum  jwifchen  2^urm  unb  SVapeüe).  Ein  ochtediger  Pfeiler  mit  Jlapitell* 
wulft  ftü^t  in  ber  dritte  beg  9tnume8  bie  oier  fpipbogigen  Slreusgewölbe , bie  burd^ 
©urteil  getrennt  finb,  aber  ber  Siippen  entbehren.  ®ie  ©urtbogen  finb  ungegliebert, 
am  gufj  etWaä  oerbidt.  3ln  ben  SBänben  flehen  fie  auf  Slonfotcn  oon  Wulftförmiger, 
bem  iiapitell  beS  3)Httclpfeiter§  entfprechenber  ©eftalt.  ©(^lufjfteine  fehlen.  iJ'ie 
formen  erinnern  einigermaßen  an  ben  Übergang^ftil  ber  Eifterjienfcrbauten.  Xk 
tiefe  Sage  ber  (yewölbanfönge  giebt  bem  9laum  etWa§  Dom  Sh^rafter  einer  Strppta. 
5)ie  gefoppeften  ^eufter  finb  mobern.  Sei  ber  Slcftauration  finb  SSanbmolereien  be§ 
Übergang^ftilS , 5?reuä,  SZarin,  Säume,  5um  Sorfchein  getommen,  bie 

nicht  erhalten  werben  tonnten.  2)ie  frühgotifchen  SZalereien,  bie  man  fieht,  finb  eine 
$Hachbilbung  ber  alten,  hoch  ni^t  fehr  treu.  S)er  Soben  ift  belegt  mit  fchönen  goti* 
fdhen  ^honffiefen  au«  bem  Eh^r.  (^bb.  ©.  437.) 

§lm  SJeftenbe  be«  SliebenfehiffS  war  gleichfall«  eine  gotifdje  5Ba  pelle  äuge* 
baut,  unb  jwar  au«  ber  3eit  um  (3ohre«5ahl)  1530.  2)ie  Pforte,  bie  jept  in  ber 
SJanb  ber  Jlirche  felbft  ftept,  foU  Don  biefer  Äapelle  flammen. 

®er  Eh*^^  ebt  Einbau  in  fpätgotifchen  SahrcSjahl  1441 

ftanb  on  einem  ©ewölbeanfänger.  ®em  breiten  Duerfdhnittuerhöltni«  entfprid)t  ber 
Weite,  niebrige  Triumphbogen.  Ter  Epor  patte  ©ewölbbieuftc  unb  ^anfänger,  aiu^ 
©trebepfeiler  außen.  Ta«  ©ewölbe  war  bei  einem  Sranb  — währeub  be«  breißig* 
jährigen  Ärieg«  — ciugeftürjt.  Sept  ift  ein  ©cheingewölbe  in  9labip»Äonftruftion 
eingejogen,  bie  alten  ©ewölbanfäpe  würben  Weggefpipt.  Tie  fchönen  großen  Epor- 
fenfter,  fieben  an  ber  3‘>P^»  breiteilig,  ba«  StaßWert  nodp  opne  f^ifcpblafen,  bie 
inneren  ©eWänbe  einmal  gefeplt.  9ln  ber  ©übfeite  eine  pubfepe,  Keine  Pforte,  jept 


.f)eiibac()  mit  Stoienftein  uiib  %u(b- 


439 


ocrmonert.  ?(u8  bcrfclben  niag  aud^  ba§  obere  Oef^oft  beä  ®to(fcnturm8  mit 
ben  uermauerten,  einft  jc^ön  gcgliebertcn  ©c^atlfcn[tcrn  ftammen. 

?hi(^  im  Schiff  erfc^eint  bic  ehemalige  Sofilifa  ber  ©tauferjeit  jc^t  — imd^ 
ben  9lcftQurntionen,  bie  fie  um  1530,  um  1650  uub  beionberg  im  19.  3a^r^uiibcrt, 
1857,  1895  f.,  1898  f.  erfahren  ^at  — qI8  eine  fpötgotifd^c  ©oalfir^c.  iJccfe  unb 
genfter  finb  mobem.  (3tbb.  436.) 

91  u 3 [t  Q 1 1 u n g : 3m  S^or  eine  ©aframcutSnifc^e  mit  @fcl§rü(feu  uub  ß^riftuS- 
topf.  3m  5!riumpI)bogen , hinter  bem  ?lltar  ein  gefc^ni^te^  fflilb  bc^  Olefreujigtcn, 


<0tu6a(^.  tfDang.  €tabttir(j^r.  Otalcrei  an  bei  Smbott. 


9lenaiffQuce.  3m  ©(^iff  bie  Staujet  unb  bie  ©mporen,  beibe  geftiftet  oou  ©ebaftion 
0.  SSöffwnrt^  (f  1662),  beforiert  mit  SJtalereien.  ?ln  einem  Pfeiler  ber  loeftlic^en 
Smpore  foll  übrigens  bie  3abreSja^I  1507  geftonben  fein.  ?Tn  ber  ®riiftung  ber 
©mpore  finb  3KaIereien  in  Ceimforben  auS  ber  ätfitte  beS  17.  3u^r^unbertS ; ©^riftuS 
unb  S)aoib  unb  Drp^uS  (§tbb.  ©.  439),  ein  ©tiief  3;ppoIogie,  baS  ^ier  überraf(^enb 
mirft,  unb  bie  3lpoftel  unb  ißrop^eten.  ?ln  ber  S^torbloonb  ^(ingt  eine  grofee  ^olj» 
tofel  mit  jmölf  Silbern  anS  bem  Seiben  ß^rifti,  mittelmäßige  Clmnlerei  oon  einem 
fpäten  S^tac^folger  ©cßäufelcinS  (mit  ber  3a()reöäaßl  1615  oerfe^en;  1899  reftauriert 
oon  $aaga).  @in  SIltQrfcßrein  mit  ®emälben,  ber  als  Suc^erfc^rant  benu^t  mürbe, 
ift  ganj  üerborben.  ©ne  fleine  ^oljftatue  beS  l)L  lUric^,  fpätgotifeß,  im  Sl)or  auf* 
geftettt,  ift  unbebeutenb. 


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440 


3aflflfrei^.  Cberomt  ©münb. 


3ur  SHrd^e  gehören  rinige  f^önc  (SilDcrgcfnfee:  ber  Äranfenfelc^ , urfprüngtic^ 
pcofon,  öom  ®nbe  be§  16.  Sa^r^unbertä  mit  SKarfc  (?)  imb  ©tcmliel  (?),  ^oftien» 
bü(^)e  öon  1688,  ^ufgcfc^irr  öon  1715. 

® Io  den;  ®ie  gro|e  ift  ein  HKeiftertocrl  öon  Valentin  Sllgaicr  in  Ulm  1603, 
rcicb  oer^iert,  mit  eoongcliftenbitbcm,  Cmamenten  unb  ©d^rift.  ®ie  mittlere  ift  1789 
oon  97eubert  in  fiubtoigSburg  gegoffen.  2)ie  britte  of)ne  ©c|rift,  ftommt  i^rer  fd^tanfen 
gorm  nod^  oug  bem  14.  Sa^r^unbert. 


SuTgruinc  Roftnfliin. 
Slufgenommen  von  St.  Stod). 


Sotenbentmäler:  @(biff  neben  mehreren  ©rabplatten  non  ©eiftlicben  au(b  eine 

{ol^e  mit  bem  iSilbe  einer  iBifebof^mü^e  unb  ber  1^,  nermutlicb  einem  ^bt  non  ©(!• 

mangen,  ^Ibre^t  auS  bem  ©efcblecbt  ber  ^aefen,  jugebörig.  $ie  ilirebe  biente  nach  ber  ©egen* 
reformation  ©münbä  al8  öegrflbniS  für  iproteftanten,  benen  in  ©münb  ba?  SöegräbniS  nerroeigert 
mürbe.  ©rufiuS  (II,  417)  nennt  jolcbe.  ©rbntt^n  finb  no^  niete  ©rabfteine  mit  Slßappen  unb 
3nfcbriften;  fo  non  ©eorg  tReinbort  n.  SEöUroartb,  t 1569,  ÜRnrgaretbe  t))ropbolin,  f 1668,  3ob- 
ajletib.  ®ef)erer,  f 1662,  Sobann  n.  SBefen,  f 1715,  biefe  innen  unb  non  einer  grau  Jerjago, 
ÄaufmonnS  grau  ju  ©münb,  f 1593,  au^en.  Slufeen,  an  ber  8afriftei,  ftebt  au^  bie  gubeiferne 
©ebenftafel  bei  tPfarrerJ  Ofterbingcr,  f 1747.  gu  ben  ©rübern  gehören  ferner  bie  Jotenfdfiilbe 
non  ©.  9t.  n.  SööUroartb,  .^)einri^  n.  Ütottenburg,  7 1583,  eineö  Diitter«  n.  9BöHroartb'9lobenftein, 


^eubo(^  mit  IHoitnßein  unb  SBiub. 


441 


i 1619,  unb  anbere  mit  ben  9iamen:  ^annS  u.  Söimmen,  f 1828,  jpannS  nom  |>otb  o.  $)obcn> 
oltinflen,  f 1860,  Sdüroortb,  flobenftein,  S^örler,  ©(broobSberg,  (Sgfllinflen;  bie  Scbilbe  idmtli^ 
qu8  bem  16.  3£>br^wnbert.  3)oju  gebört  ou(b  bie  Sififtung  (.^»elm,  ^antij^  unb  fjabnc)  be§  4>erm 
D.  SBefen,  ba§  Ctbilb  beS  ?Pfarrerä  Dfterbinger  unb  bie  bölieme,  gemalte  Sterbtafel  einet  ^farr» 
familie  (SBagner),  um  1598.  3«  ber  Safriftei  eine  ©ebenftafel  mit  bem  ©ilb  be§  ©farrerä  3örg 
Äeppelmann,  ber  nebft  feiner  fjamitie  in  ber  Rirdbe  fniet  (nor  1680).  — ©gl.  2ub,  ^»eubttdb  unb 
b.  siofenftein  1867. 

Surg  Slofcnftein:  ®ie  mittelalterliche  fBurg  liegt  auf  ber  äu^erften  füb* 
toeftlidhe«  ©pi^e  bcS  fRofenfteinS  (ober  fRoffenftein),  beffen  ^o^flädhe  fdhon  in  ooc- 
gejehithtfi^er  3^*^  fBoIfäburg  biente  (©.  335  ff.).  3®ci  ©räben  gehören  ju 
ber  mittelalterli^en  83urg.  3)er  äußere  (©.  338)  fchneibet  bie  fßorburg  famt  bem 
Sörmfcl)cii  öom  Öergrüden  ab,  ber  innere  bie  ®urg.  Seibe  ©räben  finb  in  ben 
5el4  gebrochen,  mie  auch  3J?auern  ber  93urg  auf  bem  fjelägrunb  fte^en  unb  bie 


9Jäume  jitm  ^eil  in  ben  gemadhfenen  ©teilt  cingefchnitten  finb.  ^ier  finb  offenbar 
bie  Saufteine  3ur  58urg  gebrochen  toorben.  5)er  @runb))Ian  ber  ©urganlagc  ift  nicht 
mehr  fuhcr  ju  erfennen.  $luf  bem  2ärmfel8  füll  eine  SCSarte  geftanben  fein;  ©puren 
finb  feine  oorhonben.  S?on  ber  93rüde  finb  ©eleife  im  f^täboben  übrig 

geblieben.  Wiuh  baS  Sfuflager  ber  toill  man  in  ©eftalt  Bon  stoei  brei» 

edigen  ©teiublöden  erfennen.  3)er  föurghof  mar  an  ber  Slngripfeitc  eingefaßt  oon 
einer  ftarfen  SRauer.  dahinter  finb  5?cttergen)öfbe  unb  ©runbmauem  eineS  ^aufeS. 
2)a«  ^auptgeböube,  ba§  ©teinhouS,  ftanb  au^en  am  fRonb  ber  f^Ifenfrone,  beten 
©Bänbe  turmhoch  fenfred^t  abfaHen.  ®ie  2Sanb  gegen  SSeften  h«!  üier  gro^e  Bier» 
edige  ^enfterbffnungen,  bie  bur^  einen  fßfeiler  geteilt  finb,  unb  mit  ©teinfipen  feitlich 
an  ben  9?ifchenlBänben.  2)ie  eigentlichen  genftereinfaffungen  fehlen,  ©inen  ©^lufe 
au3  ben  formen  auf  bie  ©ntftehunggjeit  geftatten  biefe  9?efte  um  fo  ioeniger,  alä 
fte  groj3enteil8  neu  aufgefept  finb.  9Ran  toürbe  auf  bie  ©pötgotif  raten,  ©ine 
fteilungSmauer  geht  quer  burch  baS  ^auS.  Sin  ber  IRorbfeite  biegt  bie  UmfaffungS* 
toanb  im  Borberen  IRaum  turmortig  au8.  3n  ber  tiefer  liegenbcn  füböftlichcn  ©de 


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442 


^ Oberamt  ömiiiib. 


bcg  ®urg^ofeg  ift  eine  Heine  Srunnengrube.  SRörblic^  banon  ging  eine  SluSfatt* 
Pforte,  beren  ©^njette  mit  ben  ?tngeln  erholten  ift,  burd^  bie  SJfauer  unb  ein  ^fob 
pinab  in  ben  ®roben,  b.  p.  junöt^ft  in  ben  SKauerjminger,  ber  am  Surg* 


(^tögrlaftac  in  ber  itapeae  in  Suc^. 


felfen  angelegt  war.  3)ag  ©emäuer  ber  ©üboftecfe  ift  fc^wäc^er  unb  fc^Ie^ter  alö 
bag  übrige. 

®in  ^Ritter  üon  iRofcnftein  ift  1283  genannt.  2)ie  ®urg  !am  nac^malg  über 
bie  Öttinger  ®rafen  an  bie  3Sirtenberger  unb  oou  biefen  (1413)  an  bie  SSeHwnrt. 
3)iefe  oerlegten  1524  i^ren  3Bopnfip  piuab  in^  ©tabt)d)lo§.  3m  Sauernfrieg  foll 
bie  Surg  9tofenftein  5erftört  worben  fein.  3“  SrufiuS’  3eiten  War  fie  fd^on  oerlaffen. 
(?lbb.  ©.  440.  441.) 


Iggingen,  lautern. 


443 


^eutc  fü^rt  eine  — nur  ju  elegante  — Gifenbrüefe  öon  ber  SBoIbtuiefe  hinüber 
jum  ®urgfelfen. 

teuren  ^at  eine  enang.  $lapelle  ol^ne  gefd^ic^tlid^en  ober  lünftlerifd^en 
ß^orafter. 

®ie  eoang.  51 Q pelle  in  93u^  ift  fpötgotifc^,  1519  erbaut,  aber  je^t  mobemU 
fiert.  ©ie  enthält  einen  ^lÜQcIaltar  au8  ber  3^*1  1520,  ^rii^renaifjnnce  ber 

Ulmer  ©c^ule,  im  Sau  öl)nli(^  bem  ©c^affner»SlItar  ju  SBafferalfingen.  3m  ©darein 
bemalte  ©^uibbilber:  9JZaria  mit  bem  Öeid^nam  ß^rifti,  5lat^arina,  SolobuS.  9luf 
ben  klügeln,  gemalt,  au^en  ber  englifc^e  @ru§,  innen  bie  ^eiligen  SBenjel  unb  Sar» 
bara.  ?luf  ben  feftfte^enben  Slenbflügeln : ©t.  Sld^atiug  unb  Siod^uS.  Än  ber  ^re» 
beUa,  aud^  gemalt,  bie  14  9lot^elfer.  2)cr  ©(^rein  fc^liebt  oben  im  Slunbbogen  unb 
trägt  einen  nieberen  9luffab  öon  Der» 
ft^lungenen  SBimpergen  unb  Meinem  ^ujifir 
in  ber  SWitte.  Ü)er  ?luffap  ift  gut  erhalten. 

Die  Dafein  finb  übermalt.  (?lbb.  ©.  442.) 


Söflinflen. 

3n  ber  neuromanifd^en,  oon  Söcpfcr 
1856  ff.  erbauten  5^irc^e  5um  1)1.  9Kartin 
ift  ein  fpätgotifc^eS  ©(^uigtoerl:  SKaria 
mit  bem  fieic^nam  @l)rifti.  ©lode  oon  1653 
mit  Snfd^rift  (D9l.^®.). 

Da§  ©^lofe  ber  Herren  o.  UdEiugen, 
auf  ben  ©c^loböcfem  füblic^  oon  39giugeu, 
ift  fpurlog  oerfd^tounben. 

3m  SBeiler  Srainlofen  fte^t  eine 
Kapelle  jum  ^l.  Ulric^,  anfd^einenb  aud 
ber  Saroefjeit,  mit  9lpfiS  unb  Dad^reiter; 
1829  renoüiert. 

3n  ©d^ön^arbt  eine  Äapelle 
5Um  ^l.  Sßcnbelin,  unbebeutenb. 


SeiitjcO.  8ir(^. 

Oapprn  oom  0ia6ma(  Slubolft  o.  fBefterftcttcn. 


<^autern. 

IHeijenb  gelegen  5U  f^üßen  beä  fRofenftein,  am  3lu3gang  beS  D^alg,  beffen 
Hinteren  ?lbf(^lub  bie  Sauterburg  Irönt.  ©in  lebhafter  Serle^r  ging  in  olter  3^it 
bort  hinauf,  au3  bem  fRem^t^al  nad^  ipeiben^eim. 

Die  ^farrtir^e  ©t.  SRarien  fte§t  auf  einem  ^ügel  inmitten  beä  Dorfs, 
00m  ummauerten  ^rieb^of  umgeben,  ©ic  ift  an  ©teile  einer  mittelalterlichen  Äird^e 
1783  öom  ©münber  ©pital  erbaut  in  einfachem  SRofofoftil.  Der  Durm,  mit  einer 
toelfchen  .^aube  bcbcdlt,  fte^t  an  ber  SSeftfeite;  er  ift  in  ben  jtoei  unteren  ©tod« 
»erfen  gotifch.  3n  feinem  freujgemölbten  ©rbgefchofe,  baS  eine  Sor^atle  bilbet,  finb 
jtoei  ©(^lufefteine  eingemauert,  ©rofee  ©lode  oon  Sern^.  fiad^eumann  1512  (ofannn 
l)eiS  ich  u.  f. ».);  mittlere  oon  ^ran^  Suiefenmaifter  1433:  bie  Heine,  o^ne  ©chrift, 
ift  ber  gorm  nach  bie  ältefte.  Die  inneren  SBänbe  beS  ©d^iffS  fiub  burd^  pnifche 
^ilafter  gegliebert,  bie  Dede  mit  ©tichlappen  gewölbt  unb  mit  fJreSfen  gefchmüdh 


444 


SoflfftreiS.  Cbcromt  ©münb. 


(Ärcujigung  im  ^^or).  ®rei  Altäre  mit  ölgemalten  Slöttern.  Äonjel.  S^orgeftu^l. 
5huäifij  ou3  ber  9?enaiffancejeit.  Drgel  1789. 

®ie  ^Pfarrei  ift  1367  bejeugt.  DrtSabel  1353.  ^er  6i^  ift  roo^l  im  S)orf  fclbft  ju  judben. 
Ser  ©oge  na^  ftanb  boS  6cbIo&  ber  ^txttn  oon  fiautem  auf  bem  ipf eif erSberg,  einem 
nörbli(ben  äuSlöufer  be§  9Kittelbcrg§.  Sort  ift  ein  fRaum  oon  ca.  40  m Sur^meffer  bureb  einen 
3 m tiefen  ©raben  abgetrennt,  ©runbmauern  finb  feine  $u  finben.  ?Iu(b  ein  3Seg  führt  nicht 

hinauf,  jfeller  finbet  auch  hier 
eine  fleine  SloIfSburg.  Sie  fog. 
@^an}e,  am  Ütbbang  beS  fRojen* 
ftein4 , unterhalb  ber  ^öhle 
Scheuer,  ift  mohl  eine  natürliche 
^«errutjebung. 

Ser  ©ürgleSbübl  am 
iPfaffenberg,  fjunbort  non  ©fel4* 
hufeifen,  ift  ein  an  ben  ^ügel> 
ranb  anfto^enbeS  Srapej  non 
SBall  unb  ©raben.  (irrtümlich 
febon  auf  S.  3 mit  aufgeführt.) 


cÄetngeir. 

Äath.  ^farrfird^e 
©t.  ©eorg.  S^urmt^or  ur* 
iprünglid§  im  Übcrganggftil, 
mit  fpi^em  (Jhorbogen  unb 
eben  fold^cn  ölcnbbögcn  an 
ben  brei  anberen  ©eiten;  auf 
ein  fRippentreujgetoöIbe  be» 
regnet,  je^t  mit  einem  jpöt» 
gotif^en  9?e^genjöibe  beberft. 
I)ie  oberen  ©toctroerfe  beS 
Cftturmö  finb  abgetragen. 
(Jin  ©lodenturm  oon  brei 
mit  borifd^en  ^iloftem  ge= 
faxten  ©tocEtoerfen  fte^t  an 
ber  97orbfeite  beg  ©chiff§ 
unb  ift  mit  i^m  (1783)  auf» 
geführt.  S)ie  grobe  ©lode 
ift  oon  83.  fiadhenmann  1492  gegoffen  (ohanna  hei^  id^  u.  f.  m.);  bie  fleinere  toohl 
oon  bemfelben;  Umfdhrift:  hilf  • h^lißcr  • f • jeboltig  . unb  . h^ilger . f . jiHacter  . unb 
heilger  . f . loolfgang  . 1492.  ®aö  ©dhiff  ift  auben  oerpupt,  an  ber  Sßeftfeite  mit 
einem  borifchen  ©öulenportal  gefdhmücft;  innen  mit  jonif^eii  ^ilaftem,  ouf  benen 
©tidhfappen  anfe^en.  ?lm  ©piegel  ber  ®edfe  ein  grobeg  gregfobilb,  SD7ariä  §immel= 
fahrt,  ^odhaltar  im  3opfftiI-  ^m  Triumphbogen  ein  guteg  Ärujifijr.  ?lm  ©ingong 
beg  ©h°^^  citt  ©rabbenfmnl  in  ©anbftein,  mit  SSappen,  für  9tubotf  o.  3Sefterffetten 
oom  8Utenberg,  f 1504,  unb  fRofine,  geb.  83eterin,  f 1512.  (8lbb.  ©.  443.)  ©rab» 
benfmal  beg  ^reiherm  ffarl  ©ht^ifiop^)  ö.  Song,  f 1819,  ©anbftein,  ©mpire. 


€<^Iog  SdnjtO.  Qlrunbrib. 


SttnteQ. 


445 


H 1 1 h 


* • t f 


I I j I I I H — |- 


■4—1 — y- 


6(^Iog  Scingefl.  Cuerfi^nitt. 


#r 


Sc^tog  StingcQ.  Vnpc^t  oon  Qßen. 


3)a8  ber  frei^crrlic^en  ^omilic  ö.  Song  gehörig  feit  1640  co.,  ftc^t 

Quf  bem  ®runb  einer  etttoangif^en  Se^enÄburg.  I)er  Unterftod  ift  alt,  ein  ©tein» 


I 


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446  Cberamt  ©münb. 

^ou§;  bicjttjci  oberen  i'tnb  jüngere^  Sliegelrocrf.  5)cr  ?tu«fc^u§  an  ber  ©üboftfeitc  ift 
burc^  ^öljcrnc  ^foften  unterftii^t,  bic  eine  ©aleric  tragen.  Sn  ber  ©übfeite  fpringt 
ein  runber  ©c^nedenturm  üor.  Sn«  ber  ^Ringmauer  fpringt  gegen  ©üben  ein  ^a(6* 
runber  ^urm  üor;  unb  an  ^wei,  urfprünglit^  bret  ©den  ein  üierediget  'Xumi;  mit 
originellen  breifac^en  ©^iebfei^arten.  2)er  ©raben  ift  jugefc^üttet.  S)ie  Surg  fperrtc 

ba«  fieint^al  mit  ber  ©traße  üon  Omünb  in« 
Äo^ert^ai  — (S66.  ©.  444—446.) 

©oang.  ^fnrrfirdbe  ©t.  iRifoIau«. 
(Sbor  mit  nörbti^  angebautem  5!urm,  on* 
geblic3|  üon  1470  (DS.  wa^rfd^cinlicb 
Don  1524).  S)a«  romanifc^e  ©d^iff  ift  1902 
abgebrochen  unb  burch  einen  92eubau  üon 
S)olmetfd^  erfe^t  toorben.  3)o8  ©on^e  toat 
fet)r  altertümlich  unb  üon  hohent  malerifchem 
9iei^.  2)a«  ©dhiff  war  au«  ©udelquabem 
auf  geführt,  glei^toie  ber  alte  Xurm  be« 
©chloffc«,  an  ber  SBcftfeitc  gan^  ohne  Öffnung. 
Sn  ber  ©übfeite  war  eine  fRunbbogenpforte. 
S)er  fbibe  ©horbogen  fafe  auf  romanifchen 
Äämpferfimfen.  3)cr  6hor  h^^t  ein  höbf<h^ 
97ebgewö(be,  beffen  Stippen  in  ber  SBanb 
ücriaufen;  im  ©chtufeftein  ein  Sttianjwappen 
($anfen  ü.  Ziemer).  iWa^werffenfter.  Äeinc 
©trebepfeiler.  ®a«  ©tbgcfchofe  bc«  5;urm«, 
a(«  ©alriftei  benü^t,  h^^t  ein  hübfehe«  Stippen» 
nebgewölb  mit  ©teinmcbjcichen  (^blemm,  SS. 
SS.  u.  SS.,  234)  im  ©chtu^ftein.  ""5)ic 
alte  5^an5el  war  in  Üiarodformen  au«geführt. 
3m  Sitar  würbe  ein  ©Io«  gefunben  unb 
eine  SSIeiplatte  mit  3nf^rift  1524  . sub  . 
protectione  . bansen  . demers  . ibidem  . bar  . vogt  . plebanus  . in  ickingen. 

3)a«  ©chlof},  ©igentum  be«  ©rnfen  ü.  SSeroIbingen,  ift  eine  alte  ftmififdhe  SSurg 
an  ber  ^odhftrafee,  ©tammburg  ber  SlcichSfämmercr  ü.  S5ßein«berg.  3n  Urfunben 
be«  14.  3ahrhunbert«  ber  „Xurm“  ju  Öinbach  genannt;  re^bergif(^e« , nadhmal« 
limburgifche«  unb  württembcrgifche«  Sehen.  SBoIfram  ü.  Sinbach  1404.  3m  16.  3nh’^* 
hunbert  faßen  hiec  bie  2>iemer,  Wel^e  1535  ba«  ©ut  teilten.  S)amat«  foH  ein  neue« 
©chlöfechcn  (woI)I  im  ®orf?)  erbout  worben  fein.  1577  würbe  ber  ^urm  ober 
„fteineme  ©tod“  an«  Älofter  Sorch,  b.  h-  Q«  SBürttemberg  üerfauft,  unb  bann  ber 
Sanbhofmeifter  ©.  ü.  Sapmingen  mit  ber  .^errf^oft  belehnt.  1543.  al«  ^on«  ®icmer 
mit  ©münb  in  ^ht>e  lag,  war  ba«  ©chloß  noch  wehrhaft  unb  Wiberftanb  ben  ©täbtern. 

2)a«  ©dhlob  liegt  auf  ber  freien  ^ochflä^c,  am  ©teilranb  einer  SBolbfchlucht. 
®ie  brei  jugiinglichcn  ©eiten  finb  ober  Waren  urfprünglich  biird)  einen  breiten  ©raben 


S(^(o6  SeinaeQ.  SinatC^eittn. 
(Cinfaffung  bet  €4ne<fenpforte.  6<b<et(4ort( 
ber  Siingmouer.) 


Sinbac(). 


447 


Vf-L 


€c((o6  fiinbacf).  Sogrplati. 


Dcrteibigt.  hinter  bicfcm  läuft  an  bcr  Dftfeitc  no^  eine  SRouer  mit  unb  einem 
runben  SBe^rturm.  S)er  Unterftotf  be^  ölten  ©d^Ioffeg,  b.  t.  ber  alte  ^urm,  jeigt 
möc^tige  Duaberblöcfe  mit  öiufeln  o^nc  IRanbf^Iag.  3ätnen  ein  Shrcuäno^tgemölbc, 
nnterftii^t  non  einet  ©äule.  3)er  obere  Sau  ^at  einfad^c  ©böttfnaiffanceformen, 
gefobpcite  IRec^tedfenfter  mit  ©teinf^jroffen.  ^n  ber  S^lorbtoeftfeite  ein  ©rfer  mit  oer* 
gierten  ©orfelfimfcn  auf  ftei» 
nemem  Unterbau.  Sin  bet 
IRorbfeite  ein  großer  runber 
^Ire^jpcnturm  (über  bem  @in» 
gang  bag  SEßappen  o.  öerol* 
hingen);  on  bet  ©äule  oben 
ftef)t  1583.  Sin  ber  ©übfeite 
ein  runbeg  3^ür meinen  (1624). 

3 m erften  Dbcrgefc^ob  böt  ber 
nodb  altertümlicben 
rafter,  obmobl  alle^  |)oIjn)erf 
übertunebt  ift.  3m  gtoeiten  finb 
©turfbeefen  aii3  bem  1 8. 3abr=' 
bunbert,  unb  bie  ebemald  fog. 

©appenftube.  2)o3  Sieben» 
gebäube  legt  fid)  mit  brei 
klügeln  um  bad  ©cblog,  an 

bcr  Siorboftede  eS  berübrenb.  [ 1 1 1 i l ■ i ■ < j 1 1 

S)er  fcbmalc  nörblicb^  5^ügel  0-^/0 

enthält  unten  ^ferbeftällc,  S(^Io6  Sinbai^.  Orunbrin  b*8  ctflen  C6crflff(ftof5rd. 


•4?»u5>JMno  -ftioquja  gojqjs 


448 


^^agftfreiS.  Oberamt  @mänb. 


oben  5^ammem  unb  einen 
©ang,  ber  auf  ©tü^en 
^inau^gebaut  ift.  ^n  ber 
SRorbloeftecfe  flet)t  ein 
maffiöet  Sau  mit  Staffel* 
giebeln.  3a^reg5a^Iin« 
fc^rift  1588  (D9l.«S.)- 
3)cr  SBeftflügcl  ^at  oben 
oerjierte  ®ip§becfen;  an 
einer  2:ür  fte^t  1701. 
®er  füblid^e  ieit  beS 
loeiten  ©d^Io^^of^ , in 
ben  baä  S^or  oon  Dften 
^ereinfü^rt,  loor  ioobt 
e^ematg  burd^  einen  ©ra* 
bcn  oon  ber  Surg  ge* 
trennt  unb  fetbft  an  jmci 
anberen  ©eiten  burt^  einen 
©raben  oon’bem  ebenen 
©clänbe  abgcfd^nitten.  — 
(SIbb.  ©.  447—449.) 

^öggCingen. 

Sielleic^t  eine  ur* 
alteSiebelung.  hierüber* 
fc^reitet  bie  ©aljftra^e 
bcn  Slemdbad^  unb  un* 
fern  trcujt  fie  bie  ^oc^* 
ftrafec.  Serf  c^icbcnc  ©rup» 
pen  oon  ©rab^ügeln 
liegen  auf  ber  972arfung 
(©.  339),  unb  ein  großer 
^ügel  bicfcr  9lrt  — locnn 
el  nid^t  blo^  ein  Surg« 
ftaH  ift  — liegt  im  35orf 
felbft,  fübüc^  bei  ber 
Äir^e.  ?Iuf  i^m  ftanb 
loo^i  bie  Surg,  in  ber 
bie  Studien  D.  SWedflingen 
gcfcffcn  unb  bie  1367 
oon  SBirtcnberg  angclauft 
war.  ScnfeitS  beg  ^ot)(* 
weg«,  wcftli^,  fd^lo^  fid^ 
Wo^I  ber  Sor^of  an. 


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^obenrtc^bcrg.  flirrf)r.  Ctnnrrtft. 


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!U<ut^langen  Ober«  unb  Untecbettriiigtn. 


449 


Die  lat^.  jum  ^I.  ^etru8  liegt  etwas  er^ö^t  nm  9ianb  beS 

Dorfes.  Der  S^orturm  ift  im  Srbgef^ob  romanifd^,  fla^  gebeeft,  mit  runbem  Drium^^* 
bogen  unb  einem  fRunbbogenfenfter  (neben  einem  fpi^bogigen).  Die  gWei  oberen  ©tod* 
werfe  finb  gotifc^,  Dom  Sa^re  1442.  Damals  Wnrbe  bic  Äirc^e  erneuert.  Dann 
wieber  1618,  burc^  Äafpar  ®ogt  oon  ©miinb.  (S\vii  Snfd^rifttafeln  in  ber  3Beft» 
wanb.)  Das  je^ige  ©d^iff  ift  1840  erbaut.  Die  öaulaft  ^at  feit  1449  baS  ©pital 
ju  @münb.  9(uf  einem  9?ebenaltar  fte^t  ein  fpätgotifc^eS  ©c^ni^werf,  fßiela.  Drei 
|)oIjfiguren,  SKuttergotteS , Dnufer,  ®ifc^of,  auS  ber  f^rifb^offapetle  in  Sffingen; 
15.  3af)r^unbert.  Sine  9J?onftranj  im  33arorfftiI  ift  burc^  originelle  Äom^jofition 
ausgezeichnet ; baS  Dften> 
forium  ift  cingefe^t  in  bie 
©ruft  einer  9J?abonna, 
bie  mit  auSgebreiteten 
Sfrmen  als  ©ruftbilb  in 
JRelief  fc^ön  bargeftettt 
ift.  ©rofjc  ©lode  oon 
©ernl;.  2achenmannl512 
(ofanna  ich  i**  1*  '^•)- 
Das  ^farrhöuS 
ift  ein  ftattlid^er  brei« 
ftodiger  ©teinbau  mit  oer* 
jiertem  portal  oon  1760. 

'^ut^Cangen. 

Die  fath.  ^farr^ 
firche  ©t.®eorg,  1847  ff. 
erbaut,  enthält  einige  alte 
©chni^bilber:  ©t.  ©eorg 
ju  9lo§,  5D?arin  mit  bem 
fieichnam  ®h>^ifli,  ©t.  Katharina,  ©rofee  ©lode  oon  1470  mit  llmfihrift  ber 
©oangeüftennamen;  Heinere  oon  Sal.  ^(Igaier  in  lllm,  1602,  reich  tJcrziert,  „ju 
gotteS  lob  unb  ehr  braucht  man  mich";  auS  ber  abgebrochenen  97ifolauS“ 

fapeHe,  bie  gro^,  fchr  alt  unb  ganj  auS  Cuabern  erbaut  geWefen  fein  foHi  ©ie 
War  gilial  oon  Sggingen  biS  1783. 

?ln  ber  fogen.  ©urghalbe,  einem  ©ergoorfprung  über  bem  SBalbauer  Dhölchen, 
weftlich  beim  Dorf,  ift  feine  ©pur  oon  einer  ©urg.  ?lu(h  oon  einem  ortSanföffigen 
9fittergefchlccht  ift  feine  Siunbe. 

^Bcr«  un6  'gCnferBettringen. 

Dberbettringen:  Äath- ^farrfirche  ©t.  (SpriacuS,  oom  ©münber  ©pital 
1813  ff.  erbaut;  enthält  brei  grofee  ©arodaltäre  auS  ber  ©münber  ©tabtfirdhe  mit 
©emälben:  J^reujerfinbung,  14  S^othelfer,  ©t.  ßaurentiuS;  am  ipnuptaltar  auch  einige 
gotif^e  ©chnißbilber  gleidher  ^erfunft : ©t.  ?lnnn  felbbritt  unb  Katharina,  unb  enblich 
einen  ilelch  oon  1674,  eben  borther.  ?lm  Durm  ift  ein  fleineS  gotif^eS  Dabernofel 

$auIuB,  SenCmSIer  auB  fflürttemberg.  dosfCCrelB.  29 


450 


^agftlreiS.  Oberamt  ©rnünb. 


ciitgctnoucrt.  S)ie  grolc  ©lode  tft  öon  ^antlion  ©^blet  5U  ©ßtingen  1504  ge* 
goffen,  Umfd^rift:  ibesns  pro  nobis  factus  est  . ihesus  pro  nobis  mortaus  est. 
2)ic  alte  SEirt^e  fott  1487  neu  l^ergeftettt  toorbcn  fein. 

Äapclle  ©t.  9iifoIauS,  im  2)orf,  bwfoniert  |)oc^gotifd|er  ®au,  um  1300 
entftanben,  1742  rcnooicrt.  ©d^iff  unb  ißolpgond^örd^en  flod^gebedt.  kleine  ©pi$» 

bogenfenftet  ol^ne  ^S^eilung. 

Unterbcttriiigen:  5?ot^. 
pelle  ^ur  pl.  Dttilia,  f^ilial 
öon  Oberbettringen,  früher  ^farr* 
firepe,  fog.J^oljfird^c(1358).  SSor= 
maU  SaQfa^rtöpeiligtum  (%blag 
1457).  3)ie  Äopette  pat  eine  an* 
mutige  Sage  über  toalbigem 
pong,  bem  ißfarrborf  Unterbett* 
ringen  gegenüber,  unb  ift  no(^  non 
griebpofSmauem  umgeben.  3)er 
^urm  mag  in  ben  Umfaffungd* 
mauern  beb  (Srbgefc^offeb,  bab  ben 
^Itarraum  bilbet,  auf  romanifd^e 
3eit  5urU(fge^en.  ^er  (S^orbogen 
ift  aber  fpi^ig  unb  bab  ©etuölbe 
ift  ein  ^od^gotifd^eb,  fpipbogig,  mit 
fd^malcn,  cinfad^  gclcplten  8?ippen 
unb  ©d|(ubftein,  an  bem  bab  $lnt* 
lip  Sprifti  auf  bem  ©d^mei^tuc^ 
aubgebaucn  ift,  unb  @ddonfo(en 
mit  SKabfen.  35icfe  ettoab  älter, 
meil  breiter  alb  bie  Slippen.  S)ab 
©d^iff  ift  1767  erbaut,  aber  neuer* 
bingb  in  romanif^em  ©til  um* 
gebaut  morben.  (£b  entpält  einige 
fpätgotifebe  Ultarftatuetten  uon 
halber  Sebenbgrbpe:  ÜRaria,  Sar» 
bara,  Slatparina,  Seonporb.  3)ie 
Heinere  ©lode  trägt  in  gotifeber 
3)?ajubfelf(brift  bie  2iomen  ber 
3Karia  unb  ber  Gunngeliften ; bie 
größere  in  3D7innbteln  folgetibe  Umfdbrift;  in  fant  luy  . mary  . matpeub  , unb  in  fant 
ottilia  er  gob  mitb  pantlion  fibler  oon  efflingen  im  XV  punbert  unb  grnop  . far. 
©or  bem  Gingang  ftept  alb  Dpferftod  eine  romanifd^e  3ü>fr9fÖMle,  bie  öcrmutlicb 
oom  5:urm,  aub  einer  ©dballöffnung  beb  abgetragenen  ©lodengefeboffeb,  ftanunt. 

3m  ®orf  Oberbettringen  fofe  in  einem  „2^urm"  ober  ©teinpaub  ein  ritterlicpeb 
©efd^led^t,  nacbmalb  ber  ©münber  ^mtboogt.  5ln  feiner  ©teile  ftept  bie  Sfirebe. 
®ie  red^bergif^e  S3urg  ©etringen  ftanb  am  fogen.  SUofterfturj,  einem  ©or* 


16$.Z 


4. 


* €(^Io6  SHnba^.  Cinjtl^rUcit. 

1—8.  SibittfibttTU.  4.  SSule  in  ber  Btoften  6<bne«te.  6.  Zrägtt  btt 
trteiä.  6.  SabreBtabl  in  bn  groben  C^ttfe.  7.  ^Ig(.  in  ber  tieinen. 
8.  6uinmetie{(bm  am  unteren  Xeil  bc4  $auptgebSube«.  9.  genfler 
oom  oberen  Xeil  belfelben. 


Oberböbingen. 


451 


fprung  über  bem  dtemSt^at.  ^aQ 
unb  ©rabcn  finb  ju  finbcn.  Sodann 
ö.  Sflct^berg  nonntc  um  1340 
ö.  öettringeu.  3)ie  Surg  fott  im 
©täbtefricg  jcrftört  worben  fein. 

?luf  bcr  ^lur  ®ügllng,  öft» 
oon  Oberbettringen,  War  eine 
oierectige  iBerft^onjung,  je^t  fpurloä 
»erfd^tounben.  ©n  9?cgcnbogcn» 
f^üffelc^cn  ift  ^ier  gefunben  worben 
unb  oieie  alte  eid^ene  ^fö^Ie. 

^BerßöBittgen. 

®o.  ^farrlird^e  ©t.  9Ki^aeI, 
Dormalö  oon  ^rieb^ofmoueni  umgeben, 
in  burgartiger  Sage  über  bem  ?Ib^ang 
bed  Mo^bad^t^ald.  ©ie  ijt  erbaut 
aU  romanifd^e  5^a)}elle,  3!oc^ter  ber 
Äird^e  311  ^eubac^.  ®er  ?Utarraum 
War  uriprUngIic|  im  @rbgefc^o§  bed 
XurmS;  ber  Triumphbogen  ift  runb, 
noch  romanifch.  Tie  nbrbUch  bem 
Turm  ongebaute  ©alriftei  h®^ 
Tonnengewölbe.  Taö  Grbgefiho^  beS 
Turmd  hat  jept  famt  bem  öftlich  an- 
gebauten fpötgotif^en  6hae  ein  9?eh* 
gewölbe,  bief  übertüncht.  ?luf  bem 
©chlufeftein  beg  ®horS  ift  i>er  ©3» 
enget  3)2ichael  mit  ©chWert  unb  ^age 
abgebitbet.  Tie  Shorfenfter  haben 
hübfehe  f^üttungen  mit  ^ifdhblafen. 
Tü3  ©chiff,  ftachgebeeft,  hat  neuere 
©tichbogenfenfter.  Ter  gebrungene 
Turm  trägt  über  einem  romanifchen 
©im^  einen  ®iebel  unb  einen  fur3en 
achtfeitigen  ^elm. 

9tltcr  fetchförmiger  Taufftein. 
Snt  33oben  GJrabptatten  au«  bem 
16.  Sahrhunbert.  ?In  ber  9Rüdwanb 
im  Turm  fteht  ein  fchöne«  @rab* 
benfmal  be«  ^on«  SBoIf  o.  SSeU 
Wart  3U  Unterbebingen,  f 1558, 
©anbfteinptatte  mit  ©tanbbilb  in 
.^oihretief,  auf  einem  Söloen  ftehenb. 


Cberböbingen.  Qtiabbentmal  beS  Ootii  iBolf  0.  Qclroart 
ju  Unttrbebingrn.  f 


452 


3ügftfrei§.  Cbcramt  ©tnünb. 


9Im  ©c^tocrt  SScrgolbitng.  3n  bet  ©oWftei  ein  paar  ^öljemc,  gemalte  ©eben!* 
tafeln  au§  bem  17.  Sn^r^unbert  3m  Surm  ©puren  mittelalterlicher  SSanbmalerei. 


{toI)(nrni^6rtQ.  flirc^e. 


©lode  üon  ®cmh.  Sachenmann  1495  mit  Umfehrift:  ofanna  hei^  u.  f.  to.; 
Heinere,  öltere  mit  Soangeliftennamen  in  SKinu^feln. 

Pfarrhaus  au«  bem  17.  3ahrh»»i>ert.  fReihengröber. 


SRtd^berg. 


453 


3m  9BcUec  3inimern  eine  ÄapcHe  mit  ^übft^em  9liegelwerf.  ©c^on  im 
14.  3o^r^unbert  ftanb  ^icr  eine  JlopeHe,  bic  jur  Pfarrei  Sggingen  gehörte.  Sin 
®auern^au8  auf  bem  ^ud^dberg  foH  ein  e^emalige^  ©c^Iö^c^en  fein. 
fRei^engräber. 

■^ccßßerg. 

5?at^.  ^farrlird^e  ©t.  SWaria,  auf  bem  fogen.  Äir(^berg,  bem  $aupt  beS 
fRet^berg«.  Srbaut  1686—88  alä  SSatlfabrföfapelle  jur  fd^önen  SRaria,  üon  ®raf 
Sero  Sem^arb  o.  iRed^berg.  ®ie  ältere  5lapeIIe,  aud^  oon  einem  ^errn  D.  9letb» 
berg  1488  erbaut,  tourbe  bamalg  jur 
Slaplanei  umgebaut  — bag  je^ige 
^farr^aug  — unb  ber  ?:urm  abgetragen, 
fRo^  früher  (1424)  ftanb  bort  eine 
bbl^eme  5^opetlc.  2>aS  SRarienbilb,  baS 
bie  SBallfa^rt  Oeranlapt  bo&fn  foH,  ift 
noch  Oorbanben. 

2)ie  je^ige  SHr(^e  ift  ein  einfe^iffige^ 

Jheuj  mit  lur5en  Ouerarmen  unb  län- 
gerem, abgelebtem  Gbor,  bet  auBen  brei- 
feitig,  innen  runb  fdbtiebt.  3m  SBinlel 
jmifeben  Querarm  unb  nörb* 

Ii(b  ber  3:urm,  füblidb  ift  bic  jmei» 
gefdboffige  ©atriftei  angebaut.  2)erQucr» 
f^nitt  ift  fcblanf.  2>ic  ©tirntoönbe  laufen 
in  Solutengiebel  au?.  5)ic  3SanbflÖdben 
au^en  finb  geglicbert  bureb  eine  borif^c 
^ilafterorbnung.  ^obe  fRunbbogenienfter. 

2)ic  portale  fröftig  eingefaßt  mit  ©äulen 
unb  gebrodbenen  Sogcngiebcln.  ^3lm 
Sbor  außen  gegen  Dften  eine  ^üfeße  mit 
9Raricnftatue.  S)er  3!urm,  nadb  einem 
Sßetterbranb  1775  im  oberen  2!eil  er* 
neuert,  ganj  au?  Quabent  mit  ©tein* 
fuppcl,  im  obent  (^efdboß  an  ben  @(fcn 
abgefdbrägt.  3m  3nncrn  3;onnen*  unb  Sfreujgcmölbe  mit  berben  ©tucfoerjierungen, 
bie  ftcb  audb  auf  Elitäre  unb  Äanjel  erftredfen,  Saubgetoinbe  mit  giguren  oon 
Sngeln  u.  a.  ?ln  ber  Sfanäclbrüftung  fi^en  bie  oier  Sonngeliften  in  frei  fidb  löfenben 
Figuren.  ?luf  bem  |)auptaltar  ftebt  ba?  ©nabenbilb,  ein  bodbgotifebe? , gefaßte? 
©ebnibtoerf  ber  2Ruttergotte?,  fi^enb.  3lm  erften  97ebenaltar  ba?  fteinerne  ©tanbbilb 
be?  Sernbarb,  üom  Semf)arbu?berg  bießergebra^t.  ©cßönc  Scießt»  unb  5firdben* 
ftüble,  baroef.  Siet  ©loden  oom  3abre  1775.  (?lßb.  ©.  452  unb  Sidbtbrud.) 

©^on  auf  einer  9lbbilbung  be?  Serg?  oom  3aßre  1679  (DSl.*S.)  ift  ber  SBcg 
oon  ber  ©dbloßbrüde  jum  Äircbberg  mit  ©tationen  befebt,  toie  beute  toieber. 

®icfe  ganje  Heine  S?allfabrt?ftätte,  .S^irebe,  ^farrbau?,  SD?e?nerbütte  unb  f^ricb- 
bof,  in  ber  cinfamen  $öbc,  too  ber  fiinbenbaum  miibfelig  fein  Jiafein  behauptet 


.0oi>cntcd)6erg  (Sirc^btTg)  oon  Stia6botf  aut. 


454 


:$)|Oßftfrei?.  Cbcramt  ©münb. 


ift  ooll  eigenartiger  ©timnmng,  traulich  in  aller  Sßerlaffen^eit,  aU  toäre  @ott  ^ier 
nä^er,  fo  im  ©türm  uiib  ®onner  mie  im  ©onnenfe^ein. 

©iirg  ^o^enred^Berg,  auf  bem  meftfic^cn.  tiefer  aU  ber  Jtird§6erg  fiegen* 
ben  Söudtel;  eine  ber  fc^önften  Burgruinen  ©d^toaBcnS.  ßigentum  ber  gräflichen 
gamilie  t».  Bechberg.  3m  Borhof  no^  bewohnt.  (?lbb.  ©.  454—461.) 

3)a8  ©ef^Ic^t  ber  4>crren  o.  IRe^berß,  cblen  aKiniftcralen  ber  Staufer  unb  fDtarfcbäüe  be« 
$ersoflt«m§  ©ebroaben,  ift  1179  erftmat«  ßenannt;  bie  SSurg  1355.  S)ie  SBurß  ift  im  SWittelalter 
nie  bejrounflen  roorben;  au^  im  Sauernfrieß  nerf^ont  ßeblieben.  1554  bot  fee  ficb  ber  mürttem» 


Wuinc  ^o^cnrcc^brig  oon  Cften. 


berßifcfien  9Itannf(baft  be§  ^mt4  Seboniborf,  bie  unter  SBilb.  u.  3anomib  auf  bem  üircbberß  (aßerte, 
erßeben.  Sie  blieb  bamal4  unnerfebrt.  Srufm^  befebreibt  fie  im  aüßemcinen  al§  febr  feft.  ©abel« 
fofer  jfiblt  bie  SCBappcn  — ber  Slbnen  Ulricb§  »•  JReebberß  (f  1572)  — auf,  bie  in  be8  3unfbern 
Stube  ßemalt  waren,  unb  nerjeiebnet  bie  ^nfebriften  in  ber  StblofefapeHe.  1599  9?on.  25  würbe 
bie  löurß  abermals  bureb  württemberßif^e  Diannfcbaft,  einiße  Rimbert,  überfallen.  Sie  fprenßten 
ba§  äußere  2bor  auf  unb  branßen  in  ben  ©raben  ein.  überßab  ber  $oßt  bie  tiefte.  3nt 
3abt  1648  branßen  bie  f^anjofen,  bie  in  Sebornborf  laßen,  bureb  einen  liftißen  Überfall  in  ba$ 
Scblob  unb  richteten  e4  furchtbar  ju,  fo  bab  e4  fortan  für  bie  ^errfebaft  unbewohnbar  war.  Wonach 
würbe  ein  2urm  abßebrocben  unb  bie  ilöenbeltrcppe  baraud  nach  Schloß  3U^>^ai^en  oerfebt.  ©ine 
9lbbilbunß  beS  ®erß4  oom  3abr  1679  ift  erhalten  (r?L»!ö.).  1786  wirb  ber  Sitar  ber  Scblob» 
fapelle  aufßeboben.  1865  6 jünbet  ein  Slibftrabl  unb  jerftört  ben  Cberbau  ber  ®urß. 

1896  ff.  SuSbefferunß  ber  SHuine,  mit  ju  reichlicher  Snwcnbunß  oon  ©entent.  5)a§  ®ilb  ber  oer« 
wabrloften  SHuine  (Sbb.  S.  454)  war  nicht  nur  malerifcber  mit  bem  üppißen  flleib  ber  Reifen» 


9te(!^berg. 


455 


ftrdu^er  unb  SBalbbAume,  fonberit  auc()  oerft&nblicber  unb  ftimmungdoodec.*)  Sen  alten  3uftanb 
bei^  @<b(offe2  geben  geometrifcbe  9lufnabmen,  bie  ba3  gröflic^c  IBauamt  in  Sonjborf  bennt^rt,  unb 
unter  mehreren  ^nfubten  namentlich  eine  Cithographie  non  Sl^dlffle.  93ef(hreibungen  finb  norhanben 
aus  ben  fahren  1806  (roiebergegeben  bei  ©4>ön,  ®l.  beS  (Schm.  ?L*5B.  V,  ©.  9),  1820  (SRinf  im 
8(hn)äb.  Safcbenbucb)  unb  1823  (@uft  Schmab,  Sie  ^).  SaS  gräfliche  ^Irchio  ift  für  bie  3)lonu< 
mentalgefchi(hte  ber  IBurg  no^  nicht  auSgenüht 

@S  mirb  ein  Shürgeftell  befchrieben,  baS  bie  SBappen  Heinrichs  u.  9techberg  (f  1438)  trug. 
SaS  2&anbbilb  eines  ^unbeS  mit  $rief  am  ^alSbanb  foll  ft^  auf  eine  hiftorif^e  ^nelbote,  non 
einem  ^unb  Ulrichs  o.  Siedhberg  (f  1496),  bejogen  hoben.  d)lit  biefem  ^errn  h^ogt  auch  bie 
©eifterfage  ber  ®urg  com  „fllopferle"  jufammen. 

^ian  hot  früher  angenommen,  fchon  bie  Diömer  hätten  ben  ISurgfelfen  befe^t  gehabt;  im 
!Burggraben  follen  öfters  römifche  dRilnsen  gefunben  morben  fein,  ©in  9)lauerecf  non  einigen 


6urg  ^o^enrcc^bcis.  Saeeplan. 


Cuabern  eines  angeblich  ortSfremben  €teinS  (itiefelfanbftein) , baS  für  am  nörbli^en  ^ang 
unter  ber  Surg  fleht,  mürbe  für  bie  Slömer  in  ^nfpruch  genommen. 

®ic  Surg  fte^t  auf  einer  gel^fuppe  beS  meinen  3ura,  bie  fich  länglid^  gegen 
SBeften  ftrecft.  ®ie  geläinänbe  pnb  Kinftlid^  nbgefdhrofft  ober  mit  9J?auertoerf  um* . 
montelt  unb  unterfongen.  ®er  ©attel,  ber  ben  S3urgfel3  öftUd|  mit  bem  Sergrüdcn 
üerbinbet,  ift,  fünftti^  oertieft,  ber  oorbere  QuergroBen.  Sine  ^o^e  unb  lange  <Stein» 
Brücte  fi'i^rt  je^t  hinüber,  beren  ®ögen  loeithin  fi^tbor  finb ; ein  S3ilb  loie  üon  einer 
italienifchen  93ergfefte.  ®ie  SSorburg,  bie  fidh  an  bie  ho^geführte  äußere  f^utter* 
mouer  beS  jloeiten  ©rnbenS  anfchliefet,  ift  noch  ringg  umgeben  Oon  einer  SDlantel* 
mouer,  mit  QCflfn  bie  ©rüde.  Sie  enthielt  eine  Sögermohnung  mit  Sieben« 

*)  »gl.  C.  «Piper  in  ®l.  b.  ©chm.  «.<».  XII  (1900),  ©.  31. 


■giiqunaii)  '8iiq(}MiU44o^  Bitia 


456 


SagftfreiS.  Oberomt  ®niünb. 


To 


-or- 


ll.ii.iitt'''’'*'"' 


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iRccfcberg. 


457 


gcbäuben,  bie  [i(i^  on  bic  3)?ouer  anjc^Iic^cn.  3ni  äSinfel,  ben  bic  SSorburg  an  ber 
9?orblDe[tc(Ie  nnt  ber  ©rabenmauer  bilbct,  fpringt  ein  §albtunn  öor,  üon  meitcm  ®urd^= 
mcffer  unb  mäd^tiger  3)7auer[tärfe , hinten  offen  (fe^t  mit  einer  Srettertoonb  ge» 
fd^Ioffen);  ein  ©efc^ü^turm  beä  15. 3al)rtiunbert§,  mit  großen  «Scharten  (Slbb.©.461,H), 
für  .f)atenbü(^fen  beftimmt.  Unter  bem  ipof  unb  ben  .^iiufcm  ber  58orburg  fteden 
oerfdjüttete  Äafcmntten,  jmci  ^albfugclgeloölbe;  ba«  eine  Oom  ^of  auä  jugünglid^; 
baS  nnberc  Don  an^cn,  Dom  5toeiten  ©raben,  in  ben  e§  mit  einer  ^|Jforte  unb  einigeji 
genfterluten  fid^  öffnet. 

2)er  innere  ©roben  fe^t  fic^  atä  ^tt^inger  ringg  um  ben  Surgfelfcn  fort  Än 
ber  Dftfeite  ift  er  au3  bem  ^elS  gebrochen  unb  mit  3)Zaucrmert  gefüttert ; fonft  gegen 


t t f 1 I I I 7 Vff> 

Würg  ©o^cntec^bttg.  ©runbtiö  be*  oberen  ®todmerf«. 


au^en  burc^  eine  307auer  mit  ®d^iegf(^arten  unb  Dorfbringenben  türmen  abgef(^loffen. 
0d^on  an  ber  9?orboftfeite  toirb,  toeit  ba§  Öufjere  ©elönbe  fteil  abfäfft,  bie  aufjere 
gutternmuer  jur  bod^aufge^enben  Setjrmancr;  bort  ftef)t  ein  ©tüd  Don  einem  9)?auer» 
türm.  Stn  ben  übrigen  ©eiten  finb  bic  Jürmc  mcift  Derfallen.  ©iner  ift  on  ber  ©üb» 
feite  ju  ertennen;  in  ber  9^öf)c  eine  Slu^fallbforte.  ?tud^  tiefer  unten  toaren  am  ©üb= 
abtjang  noc^  SJormevfe.  ®iefc  unteren  unb  äußeren  2:ei(e  ber  58urg  finb  bei  ben 
©r^altunggarbeiten  nidjt  berüdfic^tigt  morben. 

2)er  ®urgfe(g  felber  ift  auf  aUen  ©eiten  fturmfrei.  ©einer  Oberfläche,  bie 
ungefähr  bic  ^orm  eine«  ©ügeleifenä  h"^  ^cr  ©^jiße  gegen  SBeften,  folgt  bie 
fRingmancr  in  ©eftalt  eines  unregelmäßigen  ®ictedS.  ©ine  ®enne,  ein  fRunbengang, 
ift  an  ihrem  ^uße  ringsum  auf  bem  ^elSrnnb  übrig,  auSgebaut  ju  einem  3ü>inger 
mit  Sruftluehr,  bie  gegen  Often  an  ber  ©übfeite  5U  größerer  §öhe  auffteigt  unb  bort 
einen  ^föehrgang  mit  Dorgefragten  ©ußlöchern  trägt. 

?IIIe  SSehvmauem  unb  bie  UmfaffungSmauern  ber  ©ebäube  finb  ouS  bem  roft» 
gelben  Sraunjura-Sonbftein  aufgeführt,  ber  in  ber  ©egenb  gebräuchlid;  ift.  9hir 
einige  ^ti^ifdhcnioänbe  jüngerer  Surggebäube  beftehen  auS  Surafalffteincn. 


-;4}u^juno  Bana 


458 


3aflftfrei§.  Cberomt  ©münb 


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9le(|)berg. 


459 


53on  jbcr  SSorburg 
jur  Surg  jü^rt'einc  jtocitc 
S3rücfc  an  baö  ber 
®iirg,  ba«  an  bie  ©üb» 
oftedc  ber  Mingmauet  an» 
gelernt  ift.  Som  3:^or 
auf  ben  mittleren  93rüden» 
Pfeiler  mar  einft  eine 
gallbrüde  gef  erlagen.  3)q8 
2^orbnu8,  einem  älteren 
9)?ouertl)or  norgebaut,  im 
15.  3o^rbunbert,  fteigt 
tunnartig  nuä  bem  ® raben 
auf.  Überber  fpi^bogigen 
©infa^rt,  bie  nod§  mit 
glügeln  oerfcbliebbar  ift, 
fiept  man  bie  ©^lipe  unb 
^ölje  für  bie  ©cplnung» 
ballen,  an  benen  bie 
briiefe  ping.  Daneben 
unb  bnrüber  toie  barunter 
©cpie&f^arten  öon  ber 
auffattenben  ©röfee  unb 
ber  einpeitlicpen  ^orm, 
toie  fie  nn  allen  qu§  bem 
1 5.  Saprpunbert  ftammen* 
ben  Deilen  biefer  93urg 
mieberlcprt  (9lbb.  ©. 
461,  H).  Sieben  bem 
Dpot  ift  ein  ^förtdpen 
für  gu^gänger,  einft  mit 
eigener  ^aUbrüde  au§=> 
geftattet.  Unter  bem  Dpor* 
roeg  ift  eine  Stafemotte, 
jugängli(p  über  eine  ge* 
tounbene  Dreppe  im  nörb» 
liepen  ^nbau.  ^ier  unten 
finb  nu^  ein  paar  SBerliefe 
mit  9lii3fcpnitten  in  ben 
Dpüren,  jum  ipineinrei* 
dpen  ber  9laprung  für 
bie  ©efnngenen.  Da^ 
unterfte  ©elab  tuar  Dom 
©raben  aud  jugänglicp. 


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Quxß  ^oI)ent(d)6eTs.  fiängtnf^nitt  buref)  ben  Sübflü0e( 


460 


Sflflfthrciä.  Cberamt  ©ntünb. 


®crabe  ^iuQuS  au§i  her  X|or^aße  fü^rt  ein  frü^gotifd^eS  ^^or,  baS  alte  Srück»t|or 
ber  öurg.  5titd§  nod)  red^tg  ^inaiiS  fü^rt  ein  in  ben  3^®ingcr.  83on  rtid« 
njörtS  fd^Iiefet  an  ba3  2;^or  cinerfeits  bie  9iingmauer  an,  anbererjeitg  bic  3*®ingcr* 
mauer  mit  bem  5E3e^rgang,  ber  ^icr  mit  einer  2:rept)e  anfteigt  unb  olS  öefrönung 
mit  3innen*  unb  SMid^fenfd^arten  ba§  5:^or^aug  umläuft.  !3)ag  je^iße  ^ac^  beS 
ift  ein  9Jotbet)eIf. 

3m  3bJingcr  ge^t  e§,  gegen  SBSeften  toeiter  anfteigenb,  ju  bem  eigentlid^en 
iöurgtijor.  3“^  JWcc^ten  ^at  man  bie  ^o^e,  alte  9iingmauer  mit  ©ocfel  ^©c^räg« 
fim§)  unb  öucfelfteinen.  ®arin  in  ÜKannät)ö^e  uier  fenfred^te  ©c^li^e  unb  ^b^er  eine 
5Rci^c  Don  tief  au^gefd^rägten  9iunbbogenfenftern  (9Ib6.  ©.  461,  G).  ©ie  finb  eng 
aneinanber  gereift,  fünf  in  einer  Cinie  unb  tuieber  brei  in  einer  böseren ; unb  einjeln, 
am  öftlic^en  @nbe,  no^  ein  romanifc^cS  5)ot)petfenfter  mit  jierlid^em  ^^eilungSpfeiler 
(m.  ©.  461,  F). 

• 3u*^  hinten  ergebt  fid^  bie  3'oingennauer  mit  bem  SBe^rgang,  gegen  SBeflcn 

iiberge^enb  in  eine  ebenerbige  Srufüoe^r,  bie  ben  3'uinger  rings  umgab.  SSorl^r. 
aber  ift  fie  untcrbrod^cn  burd^  ein  merfmürbigeg  SSerl,  einen  ^albrunb  öorfpringenben 
®efc^ü§turm.  (Sr  ift  in  bie  gel^toanb  bes  unteren  3>oingerg  eingebettet  unb  fe^r 
ftarf  gemauert.  3>oci  Stafemattgefd^offe  enthalten  je  brei  9?ifd§en  mit  ©c^arten  ber 
befannten  gönn,  2)er  obere  2^cil  ift  nad;  bunten  offen;  nad^  au^en  aber,  in  ber 
.^ö^c  beg  umlaufenbeit  Söe^rgangg,  mit  ber  (Sinrid^tiing  oerfe^cn,  bie  ben  öurgen» 
forfdjer  befonber§  intereffieren  mag  al§  eine  ©clten^cit  auf  beutfd^em  öoben:  ben 
lüZad^icouliä,  beiitfd^  fügen,  ©ufelöd^ern.  3n  einer  oorgelragtcn  93an!  ber  Srufttoebr 
finb  fie  auSgef^iart,  il)rer  18  im  Umfang  be§  ^nrm§,  geeignet  5ur  gebedten  53e* 
obad^tung  beg  SJiauerfu^eä ; and)  jur  91bmel^r  burdb  SSürfe  ober  ®üffc.  §Inci^  am 
SBe^rgang  ber  3iwingermauer  ^aben  fie  fid),  loie  eS  fdjeint,  nad^  beiben  ©eiten  fort» 
gefegt. 

3)ie  Herren  ti.  fRed^bcrg  ^aben,  mie  e8  fdjeint,  im  15.  3al)r^unbert  für  ben 
^eftnng^bau  oorjiigli^c  ibräfte  gefunben;  aud^  bie  9iuine  ^o^en»©d^ramberg  im 
©djluarjmalb  ift  ein  IBetoeiS  bafür. 

58on  bem  fRunbenloeg  abjweigenb  fü^rt  ber  Surgmeg  in  einem  einfpringenben 
SSinfel  ber  9iingmauer  burd^  ein  romanifc^e^  fRunbbogentpor,  ba§  urfpriinglid^  in 
ben  ®nrgpof  felbft  münbctc.  9Jad^triiglidl)  ift  bort  äloift^en  5lüei  ©teinpäufem  ein 
innere^  3^por  erbaut  unb  fo  ein  neuer  SSpr^of  angelegt  toorben.  S)aä  alte  2;l)or, 
innen  mit  flad)em  Sogen  abgefc^Ioffen,  jeigt  nod^  bic  Sorri^tung  jnm  Scnammcln, 
in  ©eftalt  oon  Sbe^em  unb  f^älsen  in  ben  Pfeilern. 

3n  bem  breiedigen  $bf(|en  pinter  biefem  ^por  ^at  man  jur  fRed^ten  ein  ©tein* 
bau§  mit  romauifc^cn  ©teinmefjmarfen  (Su^ftaben)  nnb  Scrfepäeic^en  (römifc^en  3if* 
fern)  unb  mit  einem  ^|or  (fept  ^ellcrtpor).  Sor  fid)  l)at  man  beim  Gintritt  in  ben 
Sorpof  ein  anbere§,  jüngeres  ©teinpauS,  in  beffen  Grbgefc^o^  ©d^ic^fd^arten  Proben. 
Ginc  fpforte  füfirt  auc^  pier  in  einen  (nod^  peute  benii^baren)  ft'eüer. 

3mmer  anfteigenb,  finb  mir  im  inneren  Snrgpof  angelangt,  Gr  ift  uieredig, 
nad)  Dften  geftredt  unb  oerpöltniSmä|ig  geräumig.  Sielleidjt  ftanb  in  ipm  ber  Serg» 
frieb;  meint  ber  Xurm,  ber  um  1660  abgebrod^en  mürbe,  toirllid^  ein  fold^cr  .(oaupt* 
tnrm  mar.  (3)ie  SJenbcltreppe,  bie  nad^  ©d^Iof)  .3Heraid)en  überfiil)rt  mürbe,  möchte 


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3le4>berß. 


461 


Sutfl  ^o^tiutt^bcTfl.  ®tna«lb*lten  OenUer  unb  «chatten). 


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462 


!^agftfrei^.  Oberamt  @niflnb. 


c^cr  auf  einen  S^repfjenturm  fc^Iie^en  taffen.)  3n  biefem  $of  ifl  aud^  ber 
brunnen,  beffen  au^gemauerter  ©d^a^t  auf  20 ' 2^iefe  SBaffer  galten  foH.  35er  ^of 
ift  im  ©üben  begrenzt  non  einem  fd^malen  romanifd^en  9Bot)nbau,  bem  mutmaBtic^en 
^olag  fnmt  ben  Äemenaten  unb  ber  Äapelle,  fotote  ben  ^ferbeftällen.  9In  ber  Dft* 
feite  beg  ^of3  fte^t  eine  9J?auer  mit  brei  früt)gotif^en  Pforten  (bie  mittlere  erneuert). 


S(^(o6  Kamiberg.  2agct>Ian.  SrunbriB  beb  4>aubt8<^&^ubee  im  oberen  (Befc^ofe. 


^ier  ftanb,  mit  brei  ©eiten  auf  bie  ^Ringmauer  aufgefe^t,  in  neuerer  ba2  ^au^t* 
geböube  beä  ©c^toffe^,  ein  ^oljbau;  urfpriinglid^  ino^t  bie  ^atte.  35ie  2?orbfeite 
beS  ®urgf)of3  mar  anföngtit^  burc^  bie  fRingmauer  felbft  begrenzt.  ©pÖter  tourbe 
aucB  ^ier  ein  fc^maler  ^lüget  in  ^oljfoi^merf  angebaut.  9tn  ber  SBeftfeite  beä  |)ofeä 
ftet)t,  nod^  5iemlid^  ^oc^,  ein  ©tein^au§  nuS  bem  fpäteren  SKitteloIter,  in  ben  oberen 
®ef^offen  oieUeic^t  jünger  atS  im  unteren  ^^eif.  ift  fünfedfig,  mcil  in  bie  Sfiing» 
mnuer  eingebaut.  3)ie  ©d^ieBfc^artenniic^en  im  ©rbgefc^oB,  gegen  ben  breieefigen  ^of, 
finb  oon  eigentümlid)er  gorm.  ®egen  ben  Surgtjof  ^at  ba«  (Srbgefi^oB  eine  ©pip* 
bogenpforte,  bie  auä  bem  14.  3a^r()iinbert  ^errü^ren  mag.  35a^  erfte  Dbergefd^oB 


SRe^betfl. 


463 


^Qt  gegen  iRorben  ^pöt» 
gottj^e,  bteredige  iX)oppeI< 
fenftet  mit  Podien  @nt^ 
laftunggbögen.  3)a§  stuelte 
Oberge)(^o6  ^atte  »er* 
mutlic^  nad^  aden  Seiten 
genper.  (I)ie  SSeftwonb 
ip  teilloeife  Qbgeftürjt.) 
?(uc§  bie  Dberge|d|offe 
^aben  Pforten  gegen 
Dpen,  gegen  ben  Surg- 
^ot;  pe  führten  auf  ben 
Se^rgangberSftingmauer, 
ber  ben  SübPügel  mit 
bem  Sßepbau  neebanb 
unb  in  ben  ^erbinbungd« 
pügel  jtoifc^en  5Bep»  unb 
Dpbau.  ißermuttid^  lief 
ber  SBe^rgong,  teil«  frei» 
(iegenb  teil«  bur^  bie 
an  bie  ^lingmauer  an» 
gebauten  Käufer,  ring« 
um  bie  ®urg. 

3)er  Oppügel  ent» 
^ielt,  mie  gefagt,  öermut» 
li(^  bie  grofee  ^atte,  35iir» 
ni^;  barunter  einen  Leiter 
mit  mäd^tigem  3!onnen» 
gewölbe.  3n  ber  Oft= 
roanb  öffnet  fi^  ein  ^fört- 
c^en  — innen  gotifd^, 
nufeen  romanif(^  ($lbb. 
©.  461,  E)  — gegen 
au§en,  wo  oermutlic^  eine 
Stiege  l)inabfü^rte  in  ben 
3toinger.  (?lu(|  im  nörb» 
lid^en  3^9  l>cr  SRingmauet 
ip  eine  fol^e  Pforte  ju 
bemerlen.)  ®ie  oberen 
Stocfmerle  biefe«  ^o^en 
SBo^n^aufe«  waren  oon 
^oljfad^werf. 

®er  fd^male  Süb» 
ffügel  erfebeint  am  alter» 


€(^Io6  {Ram&bero. 

iifinstnfd^nitt  bur(^  brn  Curg^of.  Duerfdjnitt  burc^  bab  Strin^ouS. 


4Ö4 


Cbcramt  ©münb. 


tümlici^ften.  3^^  unterft  bcr  gctoölbte  ^elfenfettcr,  beffen  i«  ber  ©üblpeflecfe  be^ 

Oftbauö  log.  ®ie  itcllertreppe  am  SSeftenbe  fd^eiiit  nac^träglid^  burc^g  ©etoölbc  ge* 
brocken,  darüber  ein  SRaum,  ber  auc§  nod^  unter  ber  Oberfläche  bc8  SurghofS  lag  unb 
gegen  ben  Surgmeg  hinnuS  jene  üicr  nach  innen  auSgej^rögten  SDZauerfchli^c  hnt»  öer= 
muttich  ber  ^ferbeftatt,  mit  ^h^^^^n  an  betben  (Snben.  Uber  biejem  ein  gflebräicntotiond* 
raum,  ^ier  )inb  j[enc  acht  9?unbbogenfcnftcr,  bie  fich  nur  nach  nn^cn  ertociteni,  alfo 
jur  33eleuchtung  tuenig  tauglidj,  ober  nötigenfattä  jum  ©d)ub.  2)ie  brei  öftlichen  Hegen 
höher,  ohne  crfichtlichen  ®runb.  ©ie  greifen  fogor  in  bie  ööhenHnie  bcr  SaUcnlöchcr 
ein,  lueld^e  eine  3n>i)chenbedc  anseigen.  Unb  bann  noch  weiter  gegen  Often  bad  öer* 
jierte  3)obpeIfenfter,  in  einem  9{aum,  bcr  burch  swei  ®efd)offe  reid^te.  3'nei  2Banb* 
Pfeiler,  bereu  9(njähe  an  berfelben  2Banb  ftehen,  pötten  Wohl  Ouerbögen  5U  tragen. 
§ier  war  oiellei^t  bie  alte  Öiirgfapelle  mit  wcftlidher  @mporc.  Später  War  bie  Surg» 
fapellc  an  ber  S^orbwcftccle  biefeä  ©ebäubeö  um  ein  ©todroert  höher.  3hr  ©hörchen, 
mit  jWei  ©eiten  gefdhloffen,  war  auf  ba«  'Jhor  hinauägebaut.  Sn  ber  ©üboftcefe  be& 
®urghof8  war  an  biefen  eine  ^Innentreppe  oon  ^f)olj  angebaut,  bie  biö  sum 

jweiten  CbcrgcfchoB  beg  Oftflügel§  aufftieg. 

Seim  gfiunbgang  um  bie  ®urg,  entlang  bem  oberen  3wingcr,  fleht  man  an 
ber  alten  9?ingmauer  auch  an  bcr  Seft»  unb  9iorbfeite  intereffante  (Sinselheiten : 
Pforten,  (Srlcranfäfjc,  genfterocrbachungcn. 


■^eicBcnßacß  mit  "g^amss-ßerc^. 

5)ie  fatl).  '4^farrfir(he  in  9ieichenbach  ift  ein  fpätgotifdjcr  iöau,  im  Snneren 
oersopft.  Sinfehiffig,  mit  abgefeptem,  breifeitig  gefchloffcnem  Ci^or,  einfachen  ©pi|* 
bogenfenftern ; auf  bem  fahlen  2BeftgiebeI  ein  ^Tachreiter.  9iingdum  bie  Äird^hof* 
mauer.  Snnen  fKofoto»©tuccaturen  unb  *§Utäre.  9ln  ber  (Smporc  ©tationäbllber, 
an  ber  9?orbmanb  ein  ^ujlfif.  3wei  Heine  fteinerne  ®rabbcnfmäler  oon  Pfarrern, 
1730,  1782.  3)ie  gro^e  ©lode  hat  frühgotifd)c  SD^ajibMelinfchrift,  iRamen  ber  (Süan* 
geliften.  2)ic  mittlere  ift  nur  mit  5ireusen  oerslert.  2:ie  Heine  mit  ber  SJfajuöfel* 
infdjrift:  0 rex  glorie  etc.  — pace  ift  nmgegoffen. 

2)a§  ©chloB  Siamgberg  (Eigentum  bcS  ©rafen  o.  9?cchbcrg)  Hegt  auf  einem 
füblichen  Slusläufer  beg  9iehgcbirg§,  über  bem  Sauterthal  unb  ®urg* 

plo|t  ift  burd)  einen  tiefen,  aber  ungefütterten  Ouergraben  Viom  53ergrüden  abge* 
fehnitten,  breiedig,  üon  einer  9üngmaner  umfaßt,  bic  an  ber  9?orbWeftede  in  einer 
jüngeren  Grtociterung  baS  2^1)«?’^  enthält.  ®ie  9)?auer  ift  unten  noch  wit  SudcH 
fteinen  üerfleibet.  3ln  ber  SBeftfeite  gegen  ben  ©raben  ift  ein  3winger  üorgclcgt, 
9ln  ber  Oftfeitc  eine  tiefere  ^lerroffe,  auf  ber  ein  SBirtfdhaftögcbäube  ftcht.  3)a§ 
©djlo^gebäubc  nimmt  bie  ©übede  beS  ©urgbering^  ein.  ift  ein  einfache!^,  brei* 
ftödigeö  ©teinhauS  mit  ©taffelgiebeln  unb  oleredlgcn  ^5)oppelfenftcrn,  nnfdjcinenb  au^ 
bem  16.  Sahrhunbert.  !T<aS  Sntereffantefte  ift  ber  5?eller,  ber  wohl  nodj  nu§  bem 
13.  Sahrhunbert  ftammt,  eine  §aHe  mit  neun  9iippcnfreusgen)ölben  auf  oler  a^t- 
edtgen  ffJfeilcrn;  auch  ber  ^cllerhal§  forgfältig  eingenjölbt.  9lm  ©dhlufjftein  eine 
feltfame  ©crjierung,  bielleicht  ein  jgappenscichen.  @in  ©ergfrieb  würbe  1830  ab» 
gebrochen.  — (?lbb.  ©.  462—465.) 


9{ei(f)enba(^  mit  9tam4berg. 


465 


SSot  bet  öriitfe  fte^t  im  ^ricb^of,  ctiooS  cr^ö^t,  oon  SBeinlaub  unb  9lofen 
lunranft,  bie  ©^loBfobctle  ©t.  ÜJZargarct^cu,  mit  gotifd^cn  formen  onS  bet  3^it 
ber  ^oc^renaiffoncc,  namentlich  an  ben  genftent.  9luf  bem  Sficnaiffancegicbet  bet 


SSkftfeite  fi^t  ein  ©lodcntürmchen.  Über  ber  ift  eine  fteineme  SSSappentatel 
(ü.  Subenhofen  u.  a.).  3nnen  ein  SRofofoaitar  mit  ©emölbe  ©t.  SDIartin.  ©obelfofer 
fah  in  ber  5labeIIe  eine  ?Reihe  oon  SBonbgemätben , öilbniffe  au«  ber  re^bergiiehen 
gamilie  beg  15.  unb  16.  Sahrhunbert«  (©c^ön  in  ?(rchio  f.  chriftl.  Äunft  1893). 

3)ie  Surg  befaft  feinen  eigenen  |>errf^aft§beäitf;  fic  gehörte  immer  5ur  .^errfchaft 
Sfiechberg.  1328  ift  5tonrab  o.  SRechberg  ju  SRam^berg  gefeffen.  Sine  ©chlofefa^jette 

$au(uV,  XentmAIer  aiiB  Qüittembcrs.  SagfltteiS.  SO 


466 


3aöftfrci§.  Cberamt  ©münb. 


ift  1407  bejciigt.  Unter  ü.  9tcd^bcrg  tonr  bo§  ©d^Iößd^cn  eine 

»ertrieBener  ^räbifonteii.  Um  1560  !am  eö  biird^  eine  ©rbto^ter  an  bie  ;|)erren 
n.  ®uBen^ofen,  eifrige  ÄatBoIifen.  ©ie  ^aben  bie  fe^ige  S^obctte  crboiit. 

§prait6ac^. 

Äat^.  ^farrtird^e  ©t.  SIafiu§  1863  ff.  3)ie  grofec  ©locfe,  angeblich  au^ 
fliofter  ©otteSäcH,  ift  1770  umgegoffen  non  3.  ®.  Söfd^  in  Srailä^eim  mit  (freier?) 
SBieber^olung  ber  alten  Sitfc^rift;  fie  lautet:  ofanno  ^eif  id)  . in  bem  nal)men  jcfu 
(^rift  Icut  ic^  [urfbrünglit^  too^l:  in  unfer  frauen  e^re  leut  ic^]  . bem^arbt  lac^mann 

gog  mid^  . 1426  [für:  1496]. 
3ujeite  öon  9t.  SBeingarttjen, 
iiouingcn  1705. 

@ü.  ^farrfir^e,  frütjer 
fjrieb^offobettc  jum  ^I.  ÜJZic^ael, 
niclleic^t  juDor  fc^on  eine^farr* 
fir(^e  unb  SKutter  ber  S?ir(^c 
öon  3in^nterbaci^  (1360),  nac^= 
mal#  ^[ioc^ter  berfctben  (1420). 
3)a#  JUrd^Iein  war  bi#  1902 
noc^  in  altertümlid^em  3uftanb, 
jebt  umgebaut,  ©bätgotif^er 
Duoberbau , einfdjiffig , mit 
^urmd^or.  3a^rjablinf(^riften 
1489  (nörbl.  Pforte  be#  ©c^iff#) 
unb  1490  (am  ©eWöIbe  bc# 
6bor#;  nebft  ©teinme^5ci^en, 
Älemm,  SB.  93.  u.  ®.,  fjig.  149). 
®er  3:imn(^or  tjot  ein  SRibpen* 
nc^gewölbe;  be#gleic^en  bie 
©afriftci  (am  ©d^tu^ftein  baSfetbc  3fit^en  Wie  im  6t)or).  2)ie  genfter  im  @t;or  finb 
öiertcilig,  mit  bübft^em  SRafewerf  im  öogenfcib.  ®o#  ©c^iff  patte  ^Weiteitige  f^enfter, 
eine  pübfcp  mit  ©tabwerf  eingefaßte  Pforte  gegen  ©üben.  ©atrament#gepäu#  mit 
gla^bilb  be#  ©dpweißtu(p#  Sprifli.  ©rabftein  eine#  gmünbifepen  SSogt#,  ßpriftopp 
0.  SBotf#tpnI,  genannt  ©teinpäufer,  f 1584.  ffirdppofmauer  mit  brei  Pforten. 

©pemalifleä  Scplöb^cn  ber  .^jerren  u.  .f'orfbeim  (um  1530),  jpöter  flmünbi|^e§  ^tmtpauS. 

1540  tauft  ©münb  non  3öoIf  o.  'Jlc^berß  ben  töurgftall  uub  2utm  ju  ©praitbaep.  (ftlauS, 
9®.  9)jb.  1902,  ©.  5 9lnm.) 

9luf  ber  9)latlunfl  ber  2eilflemeiiibe  4''crligbo|en,  eine  SBiertelftunbe  nörbli^  non  Spanau  ift 
ein  93urggraben.  ©ine  93ergnafe  ift  bunp  ©raben  unb  9®all  abgefepnitten,  unb  banon  roieber 
burep  einen  ©raben  bie  äußerfte  abfallenbe  Spi^e. 

9lörbti(b  non  iBorbertint^at  }og  quer  über  ben  .^öpenrüden  ein  Canbgraben,  bie  ©renje 
iioif^en  gmünbifebem  unb  limpurgijcbem  ©ebiet. 

^tra^bevf. 

©0  genannt  nad^  einer  Srömerftraße;  bn#  Dorf  gepörte  oon  jeper  jur  üBurg 
9led)berg.  Die  ']ßfarrei  ift  Oon  ber  Soreper  Äirepe  abge^Weigt. 


Stra^borf. 


4G7 


Äat^.  ^farrürd^e  jum  ^l.  ß^riofuS.  unb  frei  gelegen  im  ^rieb^of, 

beffen  2)7auer  eine  alte  ©pi^bogenpforte  §at.  fRomnnifd^er  ©au,  einfd^iffig,  mit  ^urm* 
^or;  1477  ff.,  nad^  einem  ©tanb,  in  fpätgotif(^em  ©Hl  umgebout  unb  burc^  9lnbau 
eines  S^orS  erweitert  (Über  ber  SBeftpforte  ftc^t  1478.)  3m  SCurm  ein  fe^r 
gefprengteS  24)nnengcmölbe,  o^ne  5?aml)fcrfimfe.  ®er  XriumiJ^bogen,  tiefer  angefe^t, 
ift  fpi^bogig,  gnnj  ungegliebert  ®aS  ©(^iff,  flod^geberft,  ^at  an  ber  SGSeftwanb  nod^ 


€trafcbotf.  ffatb-  $farttitc^(. 


ein  romanifd^eS  9iunbbogenfenfter^en,  neugotifd^e  ^nfter.  5)er  6^or,  breifeitig  ge* 
fd^loffen,  ift  gewölbt  unb  mit  ©trebe^feilern  befe^t.  2)aS  ©ewölbe,  ne^förmig  mit 
feinen,  an  ben  Scf)nittpunlten  uorftogenben  9?ippen,  ^eigt  bie  f^onnen  beS  ®ewöIbeS 
in  ber  5lreu5firc^e  ju  ®münb.  ?lm  ©c^Iufeftein  baS  rec^bergif^e  SßJappen.  ®ie  jwei» 
teiligen  5^nfter  ^aben  5umeift  nod^  bie  alten  SÖJafewerle.  Der  Dnrm,  oben  inS  9ld^terf 
umgefe^t,  mit  Rialen  an  ben  9tbf(^rägungen,  jweiteiligen  DJiafeWerlfenftern  an  ben  oier 
^»auvtfeiten  unb  gebrungenem  3cltbad^  oon  trefflid)  über  ber  (S^or* 

^aube  auf.  Die  ®ruppe  erinnert  an  altwürttembergifc^e  Dorflirc^en.  (?lbb.  ©.  467.) 
©alrifteipforte  1569. 


468 


Obcramt  iSmüiib. 


StraBboif.  Itatl).  $farrtir(^e. 
Q}(a6&cntmnl  beS  Ulrich  ».  Wtc^berg. 


9ütgoti)c^er  3!auf|tcin. 
©piitgotifc^c  bemalte  $oIj= 
figuren  üon  ©t.  9?lfoIau§  unb 
einem  oiiberen  93i[c^of  (am 
ß^orbogen).  (Sin  )c^öncr  Sruci» 
fiju^  Don  J^o(^renaif[ance, 
unb  ein  jmeiter,  fleinerer  auä 
älterer  3eit.  (SJrabbenlmal  beg 
lUrid^  ü.  Sled^berg,  f 1572,  unb 
ber  9lnafta[ia,  geb.  ö.  SSöttwart, 
t 1596,  ©anbftein,  unbemalt, 
ein  SKeiflermerl  (?lbb.  ©,  468). 
3löci  (SJrabfteinc  oon  ^^ßwen 
aud  ben  ^äujem  9ted^berg  unb 
SBöHroart,  Dom  Slnfang  beS 
16.  Sab^^unbert« , banbtoertg* 
mä^ig ; ÜJ?otroncnfiguren  in 
Saörelicf.  ©rabplatte  mit  ein» 
geri^ter  bocbgotiftb^r  grauen- 
geftalt.  Scidbtftüble  mit 

eingelegtem  Ornament  1740, 
1741.  ©lorfe  mit  ©bibbogcn« 
frieg  unb  Umfdbrift  in  goti[(^en 
3)?inudfeln:  ju  gotteS  lob  unb 
ebr  gebor  icb,  criftof  glocEengic|'cr 
5U  norinberg  go^  mi^. 

?ln  ber  ©trage  nach  ®münb 
ftebt  eine  i^apelte  jur  bl.  2)rei> 
faltigfeit,  1718  f.  auä  Seitriigen 
oon  ®ürgem  erbaut,  ©runbrig 
oierpafefbrmig.  genfterumrife 
aug  lauter  Öogeulinien  5ufam* 
mengefegt,  ©pätgotifcbcsi  gc» 
l^nigteä  SDhittergotteSbilb. 

^farrbauS  bei  ber  Jtir^e 
foU  au^  jcbon  1477  erbaut  fein. 

ebemalige  @<tilbb(ben  ber 
Herren  n.  JHecbbcrg  ift  ein  jroci* 
ftoctigeS  8teinbau4,  mit  einem  auf< 
gefegten  @ej(bob  unb  (Siebet  oon 
Stieflcliocrf ; Uienaifjance  bcS  16. 3abr» 
bunbertS.  93om  Ä^Iobflraben  Siefle. 
JRecbberß  erioarb  1469  bie  abetiße 
®ebaufunfl  eine#  ^)errn  o.  Uffenlo^. 
1275  ift  ein  Diittcr  o.  Strabborf  ur* 
(unblicb  genannt. 


Si&ferrot^.  Unterböbingen. 


469 


“^dferrot^. 

2) q3  ganje  2ßalbborf  mit  feinen  altertümlit^en  Sauern^nufem , im  Seint^al 
lüo^l  gebettet,  ift  ein  Sb^II.  ®ic  Jfird^e  jur  5tfra,  bie  im  Ortsnamen  fortlebt, 
»or  3Witte4)iinft  eine«  anfebnlid^en  ©))rengelä,  Eigentum  beä  S?Iofterg  fiord^,  oon 
3Bürttcmberg  reformiert. 

3) ic  eo.  ^f  orrlird^e,  im  er^ö^ten  unb  ummauerten  f^rieb^of  ftc^enb,  ift  oon 

unoerftänbigen  ^änben  um  i^r  alteS  ®e^)räge  gebracht  toorben.  55er  ©au  ift  1491 
errichtet  (Sabr^abf  über  ber  ©übpforte).  S)er  5!urm,  toobl  oon  einem  romanifc^en 
©QU  fte^t  jloifcben  “«b  ©bor;  er  ift  jmeiftoefig,  mit  mächtigem 

3eltba(^.  55er  ©bor,  breifeitig  gefcbloffen,  ein  fdböneg  9?ippenne^geto5Ibe  unb 


<K. 


— I — I — I — f — I — I — I — I — I 

0 » _ /O  -m- 

QtUer  in  brn  9trgen.  itatb-  ^fatrlirc^e. 


©treben.  55q8  ©^iff  b^t  e*oe  5!äfelberfe  mit  fOZalereien  im  ©pätrenaiffanccgefcbmacf. 
^ie  ^enfter,  namentlich  im  ©b^^r»  finb  mit  gifebblofenma^wert  oerjicrt. 

5^QbemafeIni)dbe.  ©otifeber  Srucifijng.  (Sborgeftübl  mit  jebn  eingeritten  §alb» 
figuren  oon  ^ro4)bcten  auf  ben  tannerien  9iü(fbrettern ; febr  fpät  gotifcb,  aber  meifter= 
baft.  55ie  ©cmalung  im  17.  3abrbunbert  erneuert.  $tucb  bie  Ärbnung  beä  5)orfat§ 
ift  gut  beforiert.  ©rabftein  ehteS  9iitter8  (0.  SBafenberba^  ?)  1604.  ©lotfe  mit 
frübgotifeber  5)?njug!elinfcbrift  (Soangeliftennamen)  unb  anbere  mit  Sabre^jabl  1468 
unb  ©oangeliftemmmen  in  SJZinu^feln. 

■glnterßößingen. 

Über  baS  römifebe  Äaftett  auf  bem  ©ürgle  f.  ©.  341.  ?llcmannifcbe  9icibcngräber. 

Äatb.  Stirebe  ©t.  Sofef^b  1837  ff.  ©efebnitte  ©tatuetten:  ©t.  Dttilia,  bo^* 
gotifcb.  ©t.  97ifoIaii§,  lUricb,  älZaria  mit  bem  Seiebnam  Sbnfti,  fpätgotifeb.  Süter» 
tümlidbe  ©lode  oon  flraffer  ^onn,  ohne  ©ebrift.  3^cite  Oon  S.  Sfieubert  in  fiubwigg* 
bürg  1780.  55ritte  oon  1784:  St.  Michael  ora  pro  nobis. 

@ine  enang.  ©artboIomöuStir^e , im  !D{itte(aItei  t^Hialfapelle  non  Oberböbingen , ift  1813 
abgebrodben  morben. 


470 


Oiaflftfrci?.  Cberamt  ©rnünb. 


Xa§  ^^facr^aii#,  ein  ftattlic^er  Steinbau  mit  }niei  t^Iügeln  unb  iBoIutengiebeln,  im  Spät* 
renaiiianceftil,  ift  ein  ehemaliges  Über  ber  iPforte  baS  Söappen  be§  SJornftiftS  CQ* 

mangen.  9törbli^  baoon  ein  großer  ehemaliger  (^uchtfaften  mit  9tunbbogenfriejen  an  ber  einen 

@iebel)eite.  S(hlo|  unb  3ubehör  mitjamt  ber  abgebrochenen 
Äirche  loaren  non  einer  DJtauer  mit  jmei  feften  Jhoren  umjchloijen. 

Conradns  de  Bebingen  1120.  Um  1320  flonrab  ju 
Sicbingen  unb  ^iichelftein.  ^icje  Slitter  oon  ®cbingcn  finb 
ÜBappcngenofjcn  berer  doji  Schechingen  unb  oon  Ül'efterftetten. 
XaS  j^nucnftijt  St.  Stephan  ju  SlugSburg  ift  1695  Sefiher 
beS  SchlöfichenS  unb  errichtet  eine  lath-  Schlofefapeüe.  SJaS 
'Jomfapitel  ßllroangen  fam  burch  Uaiif  in  ben  Sefih- 

■25aC6flcttcn. 

SSalbftettcn,  aiidj  ‘üSalftctten  iinb  SBaüftettcn  gc* 
fdjriebcn,  ift  ein  altredjbergifd^e^  ®orf,  ju  ber  9?urg 
SSalbftetten  gel)örig.  1G99  an  ba?  Stift  (Süiuangen 
üertanft,  ncrbficb  cl  biefcm  bi§  1803.  3“  Äird^e, 


|-*-H 1 1 1 1—1 1 1 1 1 

0 } fo  m 


XBcilrt  in  bm  Sergen,  itati).  Sfarrtirc^e. 


bie  bcm  Sigtuin  Äonftanj  jugctcitt  war,  pfarrte  bic  ®urg  9?ec^berg  felbft.  — 5)a§ 
®orf  liegt  ^alb  ocrftedt  in  einem  ftiHen  5^al,  wo  fächerförmig  mehrere  Schluchten 
lü,-  jufammenlaitfen,  311  AiiRen  fahlhöuptiger  ®erge:  ^ornberg,  ©tuifen,  ÜRechberg. 

K ®ie  fatt).  '^f nrrtirdhe  St.  Sorenj  fte^t  burgartig  auf  einem  fteilen  SSorpgel. 
Sie  ift  ein  romanifd)cr  Cuaberbau,  hoch  grünblich  erneuert  im  Slnfang  beS  19.  3ahv= 
hunbert^.  5)er  '^Ittiurnum  im  Xurm  ift  mit  einer  ^ängefuppel  überwölbt.  ®egen 
Dften  ein  romanifdicö  <^enfter,  fonft  nur  Schlipe.  ?ln  ber  SBeftfeite  beg  3lurmö  ift 
bem  5bir^enboben  ba^  alte  Sihu^gefimg  be§  Schiffbad^ö  ju  fehcn.  I)cr  Södel 


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SDalbftetten. 


471 


am  unb  $urm  ift  mit  einer  ©c^rögc  abgebetft.  2)o8  ^auptgefim«  jeigt  eine 

§o^lfe^tc.  SRomanifd^c  ©teinme^jeid^en.  9In  ber  ©übfeitc  bc^  ©d^iffS  eine  wer* 
mauerte  romanif(|c  Slunbbogenpfortc*  o^ne  ©nebcrmig.  S?er  Siurm  enbigt  mit  öier 
©icbetn  unb  einem  ^o^en  3)a§  ift  flad^gebedt,  mit  JRotofofrcSfen 

beforicrt.  5tttäre  au§  bem  19.  So^r^unbcrt;  an  einem  j^inb  in  einem  ©taSfc^ranf 
bie  ©cbeine  beg  SKärttjrerg  SleftuS  au^geftellt.  (Sin  mittelmö&igeg  Ölbilb,  SEBelt^ 
gerieft,  in  Smpirera^men.  ©eftü^l  au8  bem  18.  So^röunbert.  Sine  frü^gotifd^c 
(SUoefe  o^nc  ©d^rift;  eine  ^od^gotifd)e  mit  3J?aj[u§feIfd^rift;  o rex  glorie  criste  veni 
cum  pace,  unb  eine  fpätgotifc^e  mit  ben  (Suangeliftennamen  in  3)?inu^lelfd^rift  unb 


ffieiltr  in  bcii  bergen.  Aat^.  ^faittirdie. 


ber  ^a^rcS^a^t  1459.  3tuBcu  an  ber  Sird^e  fielen  einige  ©rabfteine  im  (Smpireftil 
unb  ein  ©d^micbeifenfreuä  non  1813.  ?luf  bem  ^rieb^of  au&er^alb  be§  I)orfeS  eine 
St a pelle,  tuorin  ein  fpätgotifd^eS  ©djnipbilb  ber  SKuttergotte« ; einige  ©d^mieb* 
eifenfreuje. 

3m  $orf  ein  ebemalifleS  te^berfliiebeä  6d)Iöbd)cu,  ju  Stnfang  beS  17.  3<ibrb‘mberfö  er- 
baut, 1634  ^erftört  unb  bann  notbürftig  roieber  berfleriebtet  a(4  ?lmtbau4;  je^t  im  ^^rioatbefib» 
unbebeutenb. 

!8on  ber  ®urg  2ÜaIb[l eiten,  bie  auf  bem  oorgefebobenen  .^tügel  6icbbö(jlc,  öftlicb  nom 
^orf,  ftanb,  ftnb  SÖall  unb  ©roben  fubtbar,  ©runbmaueni  oorbanben.  2)ie  ®urg  mürbe  1449  non 
ben  ©münbern  jerftört. 

2;ie  ^feilbalbe  bei  ©münb  ift  ein  im  18.  Sabrbnnbert  non  ber  gamilie  6tabl,  bie 
banon  ihren  ?Ibe(4tite(  fährt,  angelegtes  fianbbauS  unb  >gut. 


472 


Saflftftei«.  Cbcramt  ©tnünb. 


i0ei  Jl^aiuuDeUer  fmb  Spuren  »on  jroei  Surgen,  auf  bem  jogen.  JHccbbergfe  unb  bem 
Serg  ©ranegg. 

3n  iÖeil.erftoffeI  fle^t  eine  Hape  Ile  be«  1755  erbout,  mit  S)a(breiter,  innen 

bübjeb  beforiert  mit  Stuccatur  unb  »»b  mit  ?lltargcmölbcn  unb  Statuetten. 

Sine  Äapelle  im  Sbriftentbal,  unbebeutenb. 

Reifer  in  öen  "gSergen. 

©Inc  impofante  ,S?ettc  öon  Sergen  umgiebt  ben  grünen  ^I)alfeffcl.  3)a8  Sorf 
ift  jtDifd^en  SoumgrubVen  gar  maletifd^  nerftreut.  luor  im  9)?ittelaltcr  größten* 
teils  rec|bergifc^,  nad^mals  gmünbifc^.  S)ie  Pfarrei  ift  alt,  1358  üon  Sic^berg  Der- 
fauft,  1413  bem  ©münber  ©pital  cinuerleibt. 

®ie  fntb-  jum  bl-  SD7icbaeI  liegt  auf  einem  Sorbügel,  bem  fo* 

genannten  ileffelberg,  umgeben  üon  ber  ^riebbofmaner.  9?omanifcber  Sau,  ganj  über* 
einftimmenb  mit  ber  'Segenfelber  51irdje  (©.  428).  Ungeteiltes,  furjeS  Sdbiff  mit 
flacher  2)ecfe  (im  18.  Sabrbnnbcrt  gegen  SBeften  öerlöngert)  unb  mäd^tiger  Cftturm 
über  bem  ^lltarraum.  §lm  S^iff  gegen  ©üben  eine  feböne  romonifebe  Pforte  unb 
noch  ein  einjigeS  öermauerteS,  febr  fcljmaleS  IRunbbogenfenftcrdben.  S)ie  '^^forte  ift 
üon  SBürfeltnauffäuIen  eingefaßt,  baS  Sogenfelb  üon  einem  Sßulft.  ®ie  SBürfel* 
fnäufe  mit  ©d}murfbänbern  eingefaßt.  ®a(hfimS  farnieSförmig.  ©bürbogen  runb, 
mit  Slämpferfimfen.  ®er  ^lltarronm  ift  eingemölbt,  mit  einem  bo^bM'g^n  IRunb* 
bogengeroölbe  auf  ©dfäulen,  ©ebilbbögen  unb  ungeglieberten  S^reujgnrten,  febr  maffig 
unb  altertümlicb.  S)ie  ©dföulen  b‘^l’rn  attifdbe  Safen  ohne  ©dblätter  unb 
2Bürfelfnänfe  nebft  ©cfimSüerfröbfungen.  S)ie  3BnrfeUnäufe  finb  nur  gan3  einfach 
üerjiert  mit  eingegrobenen  ^erlenfcbnüren. 

3m  2riumübl>ogcn  bängt  ein  gutgefd)nit?eS  oltgotifcbeS  Sltujifif,  HItnre  im  3ü^)fftil; 
am  ^auptaltnr  JDlgemälbe  beS  ©ngelftur^eS.  Unbebeutenber  Ölberg.  Kleine  ©lode  üon 
frübgotifdjer  f^onn,  ohne  ©d^rift;  gröficre  üon  Sorg  Kaftner  311  Ulm  1522,  mit  ©iefeer* 
infebrift  (311  ©bf<^”  ©üangeliften)  in  gotifeben  SZinuSfcIn.  (?lbb.  ©.  469 — 473.) 

Sin  auäflcbel)ntcr  Sutßftall  ift  im  ^orfc  jctbft,  ouf  bem  jogen.  3Bört.  5){an  findet 
50lüucr)puren ; im  fogen.  Sebtobgarten  einen  oerjebütteten  Keller;  bO'S  Siicger’jcbe  mit  nor* 

jpringenben  ty<ub«®erfgeid)offcn  unb  hoben,  an  ben  ^Jedfen  nertäfelten  3i”^»»iern,  foll  ein  2eil  be§ 
Sdlloffe^  fein.  SBcr  einft  in  ber  Surg  gefeffen,  ift  unbefannt. 

3u  .^ertlin^rocilcr  fafj  ein  2lbel^gefcble(t)t,  angeblich  in  bem  .fpau«  be#  Säuern  ©eiger. 

Sine  Slingburg  mit  tiefen  ©räben  liegt  auf  bem  f^figelrücfcn  meftlidi  oon  Söeiler,  an  ber 
fogen.  Surghalbe,  oberhalb  ber  Steinbacherhöfe.  2)ie  rceftlicbe  Spifje  bes  Sotjprung«  ift  aufeer« 
bem  burch  einen  ©raben  abgefd)nitten. 

3lm  ©iengerhof,  nörblich  »ou  ÜSeiler,  ift  ein  Setgooriprung  mit  ©röben  unb  lünftlichen 
Söfd)ungen  oerfchanst,  bic  fogen.  Surg.  hinter  tiefem  Duergrabeu  liegt  ein  gcftrccftcr,  fchmaler 
Surftel,  bem  ftch  an  ber  entgegengefehten  abfaUenben  Seite  ein  fleinercr  anfchlie^t.  3^er  obfallenbe 
©rat  ift  mehrfach  oon  ÜRaoinS  burchfdininen.  5)er  9lame  be§  ^ügel§  unb  ber  ©urg  mar  Stuben* 
berg.  ®er  4>of  heipt  fo  na^  einem  3nh®bcr,  ber  ihn  1461  oon  lRed)berg  oerliehen  befain. 
.t>euen  ».  Stubenberg  fmb  im  14.  Sahrhunbert  bejeugt.  (Klemm  in  23.  ©fl).  VII  (1884),  S.  112.) 

^tn5tngcu. 

Katb.  fßfarrfitdje  311  bem  bl-  ^ebaftion  unb  SioebuS,  1692—96.  Siegt 
etmaS  erhöbt  am  ©nbc  bcS  ®orfS  im  ummauerten  ^-riebbof.  ©dbiff  flacbgebcdt  mit 
Slenborlnben , einfachen  Sogenfenftern.  ©l}or  breifeitig  gefd)loffen,  find}  gemölbt. 


Si^olbingen. 


473 


3lui}cn  öcrpu^t,  innen  ftucfiert.  2)cr  3!nnn  bilbet  »eftlic^  eine  SJor^aUe,  inirb  oben 
ac^tedig  unb  f^Iie^t  mit  einem  3wiebelbac^.  ©ine  ÄapeUe  ber  Siot^elfer  ift 
jüblid^  an  ben  ©^or  angebaut. 

©in  grofeee  mertüoKeö  ^Htargemälbe,  ©fjriftuS  am  ibreiij,  auS  bem  17.  3a^r* 
bnnbert,  italieni[(^,  ift  nur  no^ 
in  einer  Slobie  öorbanben ; baö 
Original  meggegeben  aU  ipono» 
rar  für  ben  Äopiften.  2)er 
®arocfra^men  alt.  ?ln  ber 
Crgetembore  finb  jmei  alte  Öl* 
gemölbe  auf  ^olj,  S^riftu^  am 
.^reu5  unb  t)l.  fjamilie,  in  italieni* 
ft^er  SOtanier,  17.  Sa^r^unbert, 
unb  ein  alted  Ärujifij.  $oIj* 
figuren  ber  Änna  unb  ber 
3)7aria  mit  bem  Seic^nam  S^rifti. 

{^uß  einer  gotif(^en  SKonftranj 
mit  ©raoierungen , fiipferoer* 
golbet.  ©lode  oon  1430  mit 
9)?inn${e(inf(^rift:  hilf  maria 
amen;  größere  öon  1G02: 

Sant  Sebastiane  ora  pro  nobis. 

C^n  ber  9?ot^elferfapeUe  finb 
nm  mobemen  5lltar  ein  paar 
origineÜeipotjfiguren  aufgefteüt, 

St.  SBenbelin  unb  ^atrij,  unb 
S3ruftbilber  ber  14  9iot^eIfer; 
um  1692.  9tu§  berfelben  3^*1 
ba4  'Jlltarblatt,  St.  ^Intoniuö 
unb  bag  5intepenbium,  ÜKa* 
bonna.  Ölberg  mit  mittelmäßi* 
gen  J^iguren,  Spötrenaiffance. 

$ie  uriprünflli^c  ftird)c  joll  an  auberer  Stelle  (im  Äolb’i(beu  ©orten)  geftonben  fein.  S^ie 
Pfarrei  ift  olt. 

^0^  gräflich  re(bbergifcf)e  Scblop.  füblicb  oor  bem  2otf,  ift  ein  gro|e§  fctilicbe^,  brei* 
ftodigeS  6teinbau'$.  Über  bem  ©ingang  bo^  UDoppen  non  IBubenbofen;  im  bob^n  ©b<^n  jinei  ge* 
fdbnibte  ©i(benfäulen.  ^n  feiner  Stelle  ftonb  im  3Hittelalter  eine  tBnrg  ber  Dtitter  n.  S.  (1307). 

■gCiggoCdingert. 

5)tt4  ®orf  liegt  unb  fd)bn  am  Steilranb  eineS  oom  Stuifen  oorgeftredten 
®ergrüden4.  Seine  blauten  Sauern^önfer  l)eben  fic^  oom  tiefen  ©rün  pra^tooKer  97u6* 
banmgruppen  ab.  3)ie  tatb.  ^farrfirebe  jum  §1.  3ol)anne3  b,  %.  fte^t  mitten  im  2)orf, 
bic^t  an  ber  Strafe,  im  erl)öbten  Äircbbof,  511  bem  eine  Staffel  emporfü^rt.  3)er  “Surm, 
beffen  tonnengctoölbteä  ©rbgefdjo^  ben  §lltarranm  bilbete  unb  je^t  al^  Safriftei 
bient,  ift  im  unteren  $eil  romanifd);  oom  britten  ©efc^o^  an  barod,  adjtedig  mit 


SBeiler  in  ben  lOecQeii.  ftatb-  $iair(ir(bt.  6übvfortr. 


474 


3a(jftfrei4.  Obcramt  @münb. 


nicberer  ^au6e  unb  einem  ©lorfentiinnc^cn  auf  bem  ©d^eitel.  3)n8  laut  Sn» 

l'c^rift,  1615  üon  Äai'p.  93ern^.  n.  9?ec^beTg  erlueitert  unb  emeuert.  1776  ift  es 
obermaU  ertneitert  unb  burc^  ein  boppelte§  ^enfteripftem  entfteHt  luorben.  Snnen 
flnd^e  ®e(fen  mit  ©tic^fnppen.  SRofofoaltäre,  ge)c§ni^te  ©tü^Ie.  ßinige  fteinerne 
Gpitap^ien;  bc§  Sau^errn  5^.  i>.  Stec^berg  1616,  eineg  ^farrerg  1693,  unb  eineg 

anberen  1757.  ©rofee  ®locEe  mit  ©pi^bogenfrieg  unb  SWinugfelinfc^rift  ber  ^on» 
geliftennomen  1479;  fleine  mit  oltgoliidjer  SD7q jugfelinfc^rift  beg  ©ngelgrufeeg ; mittlere 
öon  ©ottlieb  Äorn  ju  Ulm  1737.  SSeftlid^  üor  bem  Crt  eine  SKarienlapelle,  1765 
erbaut,  unbebeutenb.  2)ie  Pfarrei  i|t  alt,  fonftan5if(^  mie  SSinjingen,  mit  bem  fic  3U» 
fammenpngt.  ®ag  ^fgrr^aug  ift  ein  e^emaligeg  ©ci^lö^^en,  mit  einem  @rfer  an 
ber  ©de;  aug  bem  16.  Sa^r^unbert. 


(ümünb.  mtaibtib  ln  ber  ^mgottSru^taprdr. 


^aQ  »Olt  6üben. 


®beramt  IfaD. 


9^atur  ^at  bod  bÄüifc^e  Sanb  mit  reid^en  S^a^rung^queQen  iinb  mit 
feinen  fRcijcn  für  bie  3)Zen)(^en  ouggeftottet  5(uf  ben  meiten  gläc^en  ber  ßetten» 
fo^Ic,  in  ber  fog.  ^äflifc^cn  @bcnc  unb  im  fRofengarten  bic  frud^tbaren  3(cfcrfelber; 
unb  auf  bem  ffeupergürtef  an  ber  Sübmar!  gegen  ©c^moben  grofee  SEBÖIber.  3m 
5loc|ert^aI  aber  ber  „©0I5*  unb  ©egen^queß"  unb  baS  ©teinfaljlnger,  bng  i^n  fättigt. 
Sluf  ben  Oorgefd^obenen  §ö^en  lueite  fRunbf^nu.  3n  bem  engen  SD?ufd§elfal!t^at  ber 
Sü^Ier  unb  ben  ©eitenfc|lu^ten  fd^öne  öilber  freier,  milber  9Zatur. 

®od^  mie  ein  gefc^Iiffener  ©belftein  oerbanft  bieä  alte  ilulturlanb  feine  ^bd^ften 
©c^bn^eiten  ber  ÜRenfe^en^anb.  5)eutli^er  al^  fonft  finb  in  ber  öaffer  ßanbfd^aft 
bie  ©^)uren  ber  @efd^ic|te,  ein  bebeutungSooHe^  ^atinH)feft  im  Sud^e  ber  fRatur. 
2Ber  uom  hochgelegenen  Bahnhof  hinausfehaut  über  bie  ©tabt  unb  thalaufmärtS  nadh 
Sim^urg,  Äomburg  unb  bem  Sinforn,  fieht  in  eine  ©jenerie  hinein,  bie  ihresgleichen 
fucht.  ^eute  noch,  öieleS  hi^>^  jerftört  mürbe,  ift  eS  ein  ®ilb  aUfrnnfif^en  SebenS, 
fo  reich  bie  ©chmefterftabt  an  ber  Zauber,  fRothenburg.  §luf  engem  fRaum  finb 
hier  bie  ®enfmäler  auS  brei  Sahrtaufenben  unb  anS  ben  oerfchiebenften  ©tufen  unb 
Steifen  beutfdher  Äultur  äufammengebröngt. 

$tuf  bem  Ginfom  oorgefdhichtli^e  ©puren  beS  ßRenfchen  unb  bie  fRuine  einer 
3SattfahrtSfirdhe  auS  ber  i>er  ©egenreformation , bie  oon  SBürjburg  aus  auf 
Äomburg  ihren  ©tühpunft  fanb.  3luf  Jlomburg  baS  SRitterftift,  baS  mit  feinen 


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476 


3aßftfrei».  Cberamt 


unüeri'c^rtcn  3Bcl)rcn  unb  bcn  brci  romonifd^en  SKünftertünnen  in  bic  ©cgcntoart 
^ercinrogt  toie  ein  SKontfalüatfd^.  ©eltene  Äunfttterfe  birgt  eS  feit  ber 
S^omburg  ein  S5enebi!tinerflofter  unb  eine  Surg  beg  Ultromontonigmug  int  Äamfif 
mit  bem  ßaifertum  mar.  5luf  bem  97eben^ügel  fte^t  in  unöeränbertem  (S^araltcr 
ble  ©äulenbofilifa  beg  grauenflofterg.  S)ie  Überlieferung,  noc^  toeiter  gurüeCreid^enb 
alg  bie  ®enlmäler  ber  Slunft,  erjä^lt,  boß  biefe  Äomburg  guöor  ein  ©c|Io§  mäd^tiger 
Orafen  geloefen,  eine  ber  älteften  ^Ritterburgen.  3n  grauer  Sl?or5eit  hjor  eg  üieHeid§t 
fc^on  ein  feltifd^er  ^errenfi^. 

?Iuf  Dbcriimburg  mieber  eine  öorgefd^id^tlid^e  58oIfgburg;  unb  barin  eingebaut 
bie  mittelalterliche  93urg,  bag  ©tommfchlo^  ber  fReid^gerbfchenfen.  ®on  hier  brohte 
ber  ©tobt  .^att  lange  3cit  ber  Scrluft  ihrer  Freiheiten.  9Bie  bie  brci  ungleichen 


^Oall  noc^  Werian  (aufeenommen  oon  Seon^.  fitrn  co.  164Ü). 


iRadhboni  auf  bem  engen  jRaum  einanber  im  SBSeg  mnren,  ficht  mon  heute  nodh  an 
bcn  Xhorbqutcn  unb  Srinncrunggtafeln  jmifdhen  ©tcinbnch,  Untcriimpurg  unb  ^aH. 
S)ic  ©tabt  hatte  fogar  über  100  3ahre  lang  ihr  Xhor  gegen  Unterlimpurg  sugemouert 

9ReinethaIben,  fott  ber  Slönig  ©igigmunb  entfehieben  haben,  mögen  meine  lieben 
©öhne  ju  §att  alle  ihre  3^orc  sumnuem  unb  mit  Seitem  über  ihre  3Raucm  fteigen. 

5)icfe  ©tabt,  mie  ift  fie  no^  fo  altfrönfifch , fo  malerifc^  unb  heintatlidh  troh 
allen  SSerfchönerungen  beg  19.  Sahrhunbertg ! 5n  engem  3!halfeffet>  ber  üon  ber 
Dktur  nicht  jur  ©tabt  beftimmt  ift,  baut  fie  fich  in  ©tufen  auf;  mit  bohen  Ufermauem 
unb  ^ierroffen,  fteilen,  engen  ©affen,  hohen  ©icbeln  unb  behäbigen  ^opfbädhern.  ?lug 
bem  ©cminfcl  ber  ^öfc  ragm  ftol^e  Rirdhtürme  im  ©til  ber  ©taufenjeit,  ein  gemaltigeg 
gotifcheg  ©teinhaug  unb  ein  elegantcg  IRathaug  im  Söarotfftil.  S)cr  ift  belebt 
burch  grüne  3Böhrben,  alte  ©rüden,  Stühlen,  3Sehre;  unb  babei  ber  benlroürbigc 
^alplap.  ©on  ben  ^Ringmauern  mit  ihren  türmen  unb  ©otlmerlen  fteht  menigfteng 
nodh  fo  oiel,  bab  man  fich  oon  bem  ©erfchhjunbenen  eine  ©orftcllung  ma^en  fann. 


477 


Um  bie  (Sigcnart' bic)e8 
©tabtbilbcä  oolt  ju  genießen, 
mu§  man  feine  SSergangen^eit 
leimen,  wie  fic  in  ben  öerfc^ic» 
benen  ß^ronifen  anfd^aulic^ 
gefc^ilbcrt  ift.  2SeId^  eine  ^unb» 
grübe  für  bie  5!iilturgefc^ici^te! 
©d^on  oor  ^unbert  Sohren  ^nt 
ein  ©o^n  ber  ©tabt,  3^- 
©röter,  mit  großem  ßrfotg  fie 
au«5ubeuten  begonnen.  ®a  ift 
bie  ©aline  unb  bog  gloBloefen, 
bie  3Jhinje,  bag  ritterliche  Jlnrnpf« 
geeicht,  ber  ©efchtechterabel  unb 
bag  ©eiftli^» 

feit;  ein  öarfü^erltofter , eine 
Sühanniterfommenbe,  bie  big  ing 
19.  Sahrhunbert  Beftnnb,  ein 
alteg,  reicheg  .^ofpital.  2Sie 
merttoürbig  bie  3unft  ber  ©ieber, 
eigenartig  in  ©prache,  3;ra^t 
unb  ©itte;  ihr  Srunnenfeft,  ber 
fog.  ©ieberghof,  mit  SBaffen* 
fpiel  unb  ©ingreigen ; ihre 
SBachgtafeln  unb  9tunenmäler 
beim  lioljfauf.  Unb  loag  für 
intereffante  ßpifoben  h^t 
höttifche  ©efchichte,  oon  ber 
^ohenftaufenjeit  big  in  bie 
©egentoart;  bie  patter  ©efte 
jur  3cit  Äönig  ilonrabg,  bie 
3toietrachten  in  ber  ©tabt,  bie 
Äbömpfe  gegen  durften  unb 
^Raubritter,  Srenj  unb  bie  Sief  or» 
mation,^aHg?fnteUam  53auern* 
frieg  unb  fchmalfalbifchen  Krieg, 
feine  ©^irffale  im  2)rei§ig» 
jährigen  Krieg.  2Bag  für  ©eenen 
fich  abgefpielt  halben  in  biefer 
intereffanten  ©cenerie ! ®ie 
Sinjüge  beutfiher  Kaifet  unb 
Könige  oon  ben  ©taufem  big 
auf  Karl  V.  unb  SRajimilian  II. ; 
ber  g^lbherren,  ^h*^*PP  ®on 


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{tall,  6tabtanfi(^t  nac^  Otaun  unb 


478 


Soßfiftei#.  Cbcramt  ^>al(. 


Reffen,  .t>Q5felb,  ^urciinc,  Sörangcl.  3)et  9}eic^«tag  unter  Äönig  §einric^  VI. 
1190;  unb  toieber  bie  ^iirftciitage  ber  proteftanttfc|cn  Union  1609  imb  1610.  S)te 
^uf^üge  ber  ©eifticr  im  14.  Sa^r^unbert  imb  ber  ‘^iu^jug  ber  5Unbcr  im  3a§r  1449, 
bie  jum  ^I.  S0?id|QcI  in  bie  9^ormanbic  pilgerten  mit  0(^uImeifter  unb  ©fcl;  graufige 
Scenen  loic  bie  mittelalterlichen  ^inridhtungen , bie  Subenoecfolgungen,  bie  ^ejen* 
proben, ’baä  fog.  .^ejenbab  ber  baprifchen  Sotbntemociber  an  ber«  ^enfer^briiefe  (1644), 
große  Überfchrnemmungen  unb  ^euerSbrünfte  (1376,  1680,  1728).  Unb  fa[t  mie  ein 
©tücfchen  nu^  bab  im  „©traubentrieg",  ber  -^ehbe  eines  Äarren« 

iuhrmannS  gegen  &qII  (1514 — 17)  bie  ©tabt  abermals  ein  ‘Ihor  sumauem  lieb. 
Unb  boch  waren  bie  ©ieber  fonft  eine  tapfere  Sompagnie.  S)ie  patter  fclbft 
hatten  oon  jeher  an  heiteren  ©djwänfen  unb  ati  feltfamcn  Ääujen  eine  befonberc 
greube.  9JZit  braftifchem  .^umor  f(^ilbert  ber  ©hronift  .^crolt  als  Slngcn5euge,  Wie 
bie  rebellifdhen  ^Bauern  bei  ©ottwoHsh'aufen  oor  ben  Äanonenfehüffen  bet  ©täbter 
umfielen.  ?lber  auch  bie  höWifch^*^  dauern  ho^^^n  öor»  unb  nachher  in  manchem 
Jlriege  il;ren  Eliann  geftcllt.  Obwohl  bie  Herren  Don  ^all  fich  trefflich  burch  3^rinl 
gelber  jn  oerteibigen  Wußten,  fo  banften  ©tabt  unb  2anb  buch  ihren  @^uß  3umeift 
ben  ©tabtmauern  unb  ber  Sanbheg,  bie  beibe  nidjt  umfonft  errichtet  unb  erhalten 
Worben  finb. 

®on  ben  fianborten  berichten  bie  (Shroniften  auS  bem  EKitteloIter  faft  nidhtS 
anbereS  alS  3)?orb.  unb  Elranb,  bie  baS  Sahrhunbert  ber  großen  ©täbtefriege  erfüllt 

haben.  UmftÖnblich  Derjeichnen  fic  aber  bie  abeligen  ßJefchlechter,  ihre  Söappen  unb 

ihre  ©iße.  S3on  leßteren  lourben  im  UmfreiS  beS  heutigen  DberamtS  .^aH  — ab* 
gefchen  Don  ben  9Zachbarbc3ir!en,  bie  am  olthällifdhen  2onb  teilhaben  — mehr 

ols  ein  halbes  .^nnbert  gesohlt,  .^eute  ift  im  ganjen  Sesirl  nur  noch  ®belfih- 

95on  ber  frieblichen  ^hllturarbeit  unsöhliger  ®efchlc(htcr  finb  bie  alten  SSege,  bie  gelb» 
marfen  unb  2)örfcr  mit  ihren  Etamen  unb  bie  Äirdhen  mit  ihren  .^leiligentiteln  3euQniS. 

EluSgescichnet  bur^  anmutige  STf^einung  unb  gefchidjtlidjc  2)enfWürbigleit  ift 
!Beriberg^©töcfenburg.  SBellberg,  bnS  ©täbtdjen  mit  bem  ©chlofj  auf  fteilem  ®or« 
fprung,  eine  23ergfefte  auS  bem  15.  unb  .16.  ^ahrhunbert;  ©tödenburg  ber  $ügel 
gegenüber  mit  ber  alten  ERartinSfirche.  'X>aS  ift  bie  alte  meroWingifche  ©tod« 
heimer  iöurg  unb  bie  Eltutterfir^e  beS  ganzen  ERauladhgauS,  b.  h-  beS  größten  2;eilS 
Don  württembergifch  graulen,  ©in  5Urd)gang  über  ben  ®ühlerfteg  unb  ben  ©toffel» 
weg,  ben  alte  ©albbciume  befchatten,  mub  aHein  fchon  ©onntngSfreube  fein. 

Sn  ben  Dörfern  ^ir  5)nuemhöfc  auS  ben  ©ölbncrhöufern  heraus ; 

ftattliche  ©ehöfte,  bie  ungeteilt  forterben.  Über  ben  ^auStüren  finbet  man  oft  5)cnf« 
fprüche.  3m  SSohnsimmet  ift  ein  ©retterDcrfchlag  für  bie  EluSbinger  aufgefchlagen, 
baS  fog.  ©aoenötle.  ©in  tßpifcheS  ©ölbnerhauS  Dom  Sahr  1794  3U  Unter afpach 
ift  aufgenommen  in  bem  ÜtafelWert  2)aS  beutfdjc  S3auernhauS,  EBürttemberg  Etr.  6. 

EiorgefchidhtlicheS.  Obwohl  bie  Roller  ©hronilen  bie  ©ntbednng  beS 
©olbrunnenS  in  baS  9.  ober  10.  Sahrhunbert  feßen,  ift  bod)  wieberholt  mit  Der» 
fchicbenen  ardhöologifchen  ©tünben  ein  Dorgefd)idjtlid)eS  Ellter  ber  Roller  ©alj» 
gewinming  behauptet  worben.  ©S  ift  hingewiefen  tuorben  auf  ben  Ortsnamen,  ber 
leltifd)  fei;  hoch  ber  lann  als  ®eseichnung  bcS  Betriebs  mit  biefem  oudj  in  fpöterer 
3eit  bem  Ort  gegeben  Worben  fein.  ©S  ift  weiter  hingewiefen  worben  auf  bic  Dor» 


479 


$aU. 


^ad.  Stabtolan  mit  btn  Sefeftigungtn. 
CHng«).  uon  3R.  Sacb- 


gcfd^ic^tltc^cn  SBcgfpuren,  bie  in  jufommcnloufen.  2)iefe  ÜBn^rnc^mung  fd^cint 
ober  ber  S^ac^prüfung  nic^t  ftanbju^alten  (f.  unten),  ©c^liefelic^  ^at  man  birefte 
©puren  üorgefc^ic^tli^er  ©atjgeminnung  am  Ort,  auf  ber  ^öpe  pinter  ber  9iuine 


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480 


Sagftfreid.  Oberamt  ^all. 


ÖimButg,  finbeit  lootten  in  ©eftaU  oon  gebrannten  Steinen  (SettcnfoBlenftein,  ber  am 
Drt  üorfommt).  5)ieje  Steine  foßen  inic  bie  ^^BonftüdCe  ber  lot^ringifd^en  fogcn. 
SBriquetagen  jum  SSerbampfen  ber  Sofe  gebient  ^o6en,*)  S)icfer  ^unb  ift  fc^r  un* 
jid^er.  3“  Sßiebern^att  om  Sfod^er  (0?t.  Miijeläau)  mag  f(^on  jur  §attitatt5cit 
eine  Sotqueßc  auägeBeutcl  worben  fein;  bort,  auf  ©rieebad^er  aJZarfung,  ift  ein  auS» 
gcbe^ntel  Seicfienfelb,  beffcn  Seftattungen  oon  ber  J^aßfiatt^eit  über  bie  Sa=^6ne* 
f)ertobc  bi§  in^  3)?ittetalter  burd^gct)en.  2)ie  ©egcnb  oon  $aß  fc^cint  erft  im  3J?itteI= 
alter  ftÖrfer  Befiebelt  worben  jn  fein;  unb  ^aß  fclBft  ift  eine?  bet  jüngften  Dörfer 


Cberlimburg.  Uagtplan  bet  Dotgef(bi<bUicben  unb  mittelalteiiidben  Surg- 
Xufgenommen  oon  Sftojor  ).  S.  Steiner. 


gewefcn.  Selbft  bie  Sfloc^rid^t  oon  bem  SaljBrunnen,  an  bem  ba§  Äloftcr  geud^t» 
Wangen  um«  3a^r  1000  Anteil  ü)irb  mit  größerer  SSoBrfdBcinlidBteit  auf 

IJliebem»  ol«  auf  DBcrn-.^üß  Bezogen.**)  SSermutlicB  ift  Bi«  in  bie  Äarolingerjeit 
bie  ^aßer  Solqueße  oom  Äo^erpuB  bcbccft  gewefcn.  SBeber  ber  SoljPub,  um  ben 
bie  ^crmiinburcn  mit  ben  fümpften  C^acit,  ?[nnal.  13,  57)  ift  Bier  ju  fu^en, 

no(B  bie  umftrittenen  Sal^queßen  an  ber  ©ren^c  jWifdBen  Alamannen  unb  S3ur« 
gunbem  (Slmmian.  ßJZarceßin.  28,  5). 

@ine  SBallburg  erften  Ütang«  ift  bie  S im  bürg,  roorin  bie  mittelalterliibe  Surg  ber 
StBenfeii  oon  2.  erbaut  mor  ber  J£)of  Oberlimburg).  3)ur^  eine  ÄUnge  ift  eine  SBergjunge 

*)  Sögt.  S<blij/  ®i”  oorgefcBi^tl.  3Baü  bei  ScBm.  4>all  in;  9lad)ricBten  über  heutige  Htter* 
tum«funbc  1902,  3.  4;  mit  oon  ?l.  SBob- 

•*)  Süriefe  2Öigo§  oon  ^utBlroangen , no(B  Steitbete,  SöiSt.  Augsburg  in,  S.  341  ff.,  bei 
Sojfert,  2Ö.  UMB-  1881,  ®.  281 ; SöeUer,  2B.  »|B.  1894,  ©.  89,  «nm.  2). 


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481 


•» 


4)aü. 

gebilbet  mit  SteilabfoD  an  iroei  Seiten,  beten  eine  aufeerbem  bureb  ben  bi^t  an  ibtem  ^u^e  flie^enben 
Äoebet  geberft  ift.  5>iefe§  3)reied  ift  an  bet  iöafiS  but(b  SÜall  unb  ©raben  abgejebniften  unb  bie  Spifte 
noch  einmal  bureb  ben  mitlelalterli<ben  Öurggraben.  3«  «inet  @inbu<btung  bet  Sübfeite  tommt  bet 
Äiirgroeg  oom  Ibal  unb  Süotf  herauf ; al§  natürlicber  JRooin  febt  günftig  jut  ißerteibigung.  6ine  ^iilbe 
ift  am  5brbcnbe  beS  äubeten  ©rabenl.  ®cr  ©raben,  febarf  unb  regelmäßig  angelegt,  ift  an  ber 
Soble  4 m,  oben  8 m breit,  na<b  norn  2 m tief.  ?tn  ißn  fcbließt  fub  innen  eine  ©ärme  (®ortctraffc) 
Don  8 ra  Söreite  unb  fobann  ber  Söall,  ber  im  fübli<ben  2eil  uoeb  moblerbalteu  ift,  im  nörblicben  ganj 
abgetragen.  @r  bal  «in«  ^Jaftö  oon  16  m,  eine  S^eitelbreile  non  2,5  m unb  ebenfooicl  J^öbc  über 
ber  3Mrme.  5)ie  ^läebf  bem  ^of  ift  tiefer  gelegt,  roobl  um  @rbe  jut  ©rböbung  beä  2Batl4 
5U  geminnen.  9ln  ben  abfallcnbcn  Seiten  bc§  ®urgplabe§  fmb  feine  SBaüfpuren.  ("ilbb.  S.  480.) 

$iie  ©rbroerfe  am  StreifleSbcr g (SKarfung  5DJi^elfelb  unb  ©otltooll^bflw)««) » bic  banf 
ihrer  uetborgenen  Öage  im  tiefen  3öalb  fo  febr  bie  Söißbegicrbe  reijen  unb  bie  anregen, 

fmb  teil#  eher  in#  Sfrübmittelalter  ju  feben,  teil#  in  oorgef(bi<btli<bfi  3*if-  Streifle#berg,  4 km 
roeftlieb  non  JpaU,  ift  ein  ®orpoften 
ber  31'albenburger  ®erge,  am  Sin- 
gang  be#  ®ibertbal#.  (5r  beberrfebt 
bie  Straße  .f)all~3)iainbarbt  unb 
oueb  bie  alte  Steige  nach  ©naben- 
tbal.  5)ie  .^änge,  feßl  biebt  beroalbet, 
ftnb  fteil.  ®on  ber  ft^elförmigen 
Cberfläcbe  ift  bie  fübroeftlicbe  ^älftc 
bureb  einen  2Baü  unb  ©raben  ab* 
gefebnitten.  5)er  ISall  ift  bei  einer 
®aß#  Don  6—8  m nießt  ganj  1 m 
hoch.  ®or  ihm  liegt  eine  8—5  m 
breite  ®ärme.  ®er  ©raben  ift 
4—6  m breit  unb  1 m tief.  S5et 
öftlicbe  <t)ang  jeigt  bi#  25  m oor  unb 
ebeniooiel  hinter  bem  ©raben  einen 
©rabeneinfebnitt,  ber  bann  umbiegt 
unb  al8  jeießter  .fiobltneg  ben  ^)aug  binaßjiebt-  ■£)ier  liegt  eine  fölenge  non  Steinen.  ?luf  ber 
■potbßäcbe  fmb  jroei  4'>üli’en.  2)ie#  mag  eine  oorgeicbicbtlidbe  gfießburg  fein.  (3lbb.  S.  483.) 

Iföeiter  oftnorböftlieb,  auf  einer  ®ergsunge,  bie  gegen  9lorboften  in  bie  ©bene  norfpringt  unb 
abfftUt,  fmb  übereinanber  j i» e i U m m a ll u n g e n angelegt.  3)ie  obere  bat  gegen  Süben  Steilabfall ; 
bie  untere  bat  ring#um  nur  fanftc  ^önge.  ®ei  beiben  ift  bie  ©rbe  au#  ben  ©röben  nach  außen  ge> 
roorfen,  ba«  ift  gegen  ben  Smerf  eine  SBebranlogc.  ®ci  ber  oberen  fmb  um  eine  annäbernb  reeßtedige 
glöcbe  (non  30  x 10  m)  jroei  ©räben  gejogen,  ber  innere  3—6  m breit  unb  1—2  m tief,  ber  äußere, 
2—3  m entfernt,  3 m breit  unb  bi#  iu  1 m tief.  ®ie  untere  jeigt  jmei  geftredte  fjlätbfn,  bie  Heinere 
(17  X 8 m)  innen,  bie  größere  (32  x 8 m)  außen  an  ber  'Jlorbfpiße,  um  1 m höher  al#  bie  b”<tere; 
jebe  oon  einem  ©raben  umfaßt  unb  beibe  jujammen  mieber  bureb  S^ei  ©räben,  uon  unregelmäßigem 
3ug,  bie  an  ber  3iorbjpiße  ineinanber  laufen.  S)ort  ift  bie  Einlage  geftört  bureb  einen  quer  oorDber* 
jiebenben  33eg,  bem  an  ber  9Jorbroeft)eite  bc#  HBcrt#  ein  ca.  40  m langer  ©raben  oorgelegt  ift.  ^^ie 
©räben  fmb  2—6  m breit  unb  0,5— 1,2  m tief.  3)aß  ber  äußerfte  auf  eine  Strede  bi#  ju  35  m unter* 
broeßen  ift,  fann  oon  fpätcren  Kulturarbeiten  ßerrüßren.  Sroei  parallele  SWauern  (4  m lang,  1,3  m 
ooneinanber  entfernt),  im  fJJorbroerf,  ftanimen  rooßl  oon  einer  äöalbßütte.  3>®*f«b««  'ßnen  foHen 
früher  einige  Stufen  in  eine  ©rube  geführt  haben.  — 3n  beiben  fog.  SlingmäUen  (bem  oberen  unb 
unteren)  ßat  ber  biftorii(ßc  Skrein  1900  graben  (affen,  oßne  leitenbe  fjunbe  ju  ma^en.  Sie  erinnern 
an  früßmittelaltcrlicße  ißallburgen,  erfeßeinen  aber  ni<ßt  reeßt  (rieg#mäßig.  (?lbb.  S.  482.) 

©ine  mittelalterliche  ®urg  SlDiefenftein  ftanb  in  biefer  ©egenb.*)  9luf  bem  Streifleöberg 
(offen  bie  Roller  ©ßroniften  ein  ^eibenfcßloß  geftanben  fein. 

*)  Slngeblicß  ouf  ben  löiefen  gegenüber  ben  fog.  iRingmäUen,  auf  ber  anberen  Seite  be#  ®acß#; 
naeß  anberer  Eingabe  ober  oben  beim  fog.  2anjp(aß.  lEBiefenftein  mar  ber  Siß  ber  «t'erren  oon  .tieimbacß. 

%aulu&,  ZenrntfilCT  aut  fBüTttemOerg.  dagflfKiS.  31 


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482 


Sagftfreiä.  Dbcramt  ^)oII. 


1 > «f|Ui  • 41  « 


^^wlr3r>g*:rT:^g3c^J. 

(R V i »|Mi  » 


VBaOburgm  am  6trdfle96erg  bei  ^a((. 


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483 


€>aß- 


3m  Sartroalb,  om 
Oftronb  bet  „@roM 

6bcne"  ift  jmijcben  jroct  beii 
,^ang  ^inabfü^renben 
loegen  burd)  einen  unb 
©raben  eine  Sc^anje  an» 
gelegt,  n>o^l  |um  @({)n^  beS 
2Öege>5.  Sie  fapt  nic^t  ganj 
6 ?lr.  3)cr  ©rabcn  ift  5 m 
breit  unb  2 in  tief,  ber  9Baü, 
unten  5 m breit , fdUt  nad) 
Rillten  1 m tief  ab  unb  ift 
27  m lang.  S)ic  Stelle  roar 
nermutlid)  eine  mittelalter» 
lic^e  Söarte. 

©rnb^ügel  füllen 
bei  SWic^elfelb  oor^anben 
fein  ober  gettjefen  fein. 
3n  bie  finb 

beim  ßonfernatorium  ein* 
getragen:  ?lnf  SWarfung 
SU^ofen:  im  ©uc^^olj 
1 großer,  im  öfeböfj  @r* 
Inc^  6 (3  grofee  unb  3 
Heine,  2 geöffnet). 
bie  9J?arfung  ©rofe* 
^Ittmerfpann  l)at  9lntcil 
an  biefer  ©nippe,  bie  mit 
ber  großen  Siebelung 
oon  5lird}berg  n.  b.  Soit 
jufammenpangt. 

© i n j e l f u n b c : 
35er  angeblich  prÖI)ifto» 
rifc^c  ©c^erbenfiinb  nu« 
^aü  felbft  (föerjeid^n.  b. 
©ammf.  b.  piftor.  SJcccing 
G II  ©.  19)  ift  gan^  nn* 
fidper.  ©in  gef^liffene« 
Steinbeil  (Stuttgart  M) 
ift  am  ©infom  gefunben 
toorben,  ©in  '-öron^e* 
fdpmert  bei  ©ailenfircpen 
(ebenba).  ©in  ^^ronjelelt, 
gefunben  1897  bei  ber 
9luine  ber  Surg  Öiclriet 
(•ttttll  M).  ©in  öronje* 


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StinsniaU  unb  SSaDbutgen  auf  unb  bei  bem  StTeiflebbeTg. 


484 


Cbcramt  ^all. 


bold^  im  Ginforntoalb  6ci  ber  3;cutelgfan5ci.  öiciriet,  an  einem  mid^tigen  Sudler» 
Übergang  gelegen,  ift  nielleic^t  nuc^  eine  nütgefd§ic|tlid)c  Surgonlage.  9?egenbogen» 
fd^üffeldjen  bei  ®aug§l)auicn  (^nnbberid^te  a.  ©djiuaben  XII)  unb  SU^ofen  (gb.  I). 

9Htc  Stcajien:  2)ic  .^obcftrajje,  bie  auf  ber  3Baüerjc^eibc  sroif^eii  Äoc^er  unb  3ajt 
Dom  9h(fart{)al  biä  in  bie  Slcuperberge  löuft  (S.  230),  fling  ohne  3roeif«l  bureb  ben  norböftli^en 
2eU  unfercS  ®ejir!*,  ift  aber  nur  noch  unb  ^HeinaHinerfpann  erhalten.  3)er 

bällij(be  üanbturm  bei  ^erlebacb  beincift  mobl,  bafj  fie  au^  im  !DlitteIolter  no^  bem  3)erfcbr  non 
.pall  nach  3lorben  unb  ^lorbrocften  biente,  ^cr  ?Jnfcb(ub  non  ging  über  ihöffelbacb  mit 
Übergang  über  bie  Sübter.  (Sin  anberet  ^ö^roeg,  non  norgef(bi^tUcbem  Slltcr,  ber  ^alineg,  au^ 
„Äoblcnftrabe"  genannt,  bet  auf  ben  ßimpurger  ®ergen  nom  (ginforn  gegen  Süben  iiebt  (S.  191) 
übet  Äoeber  unb  9ietn3  unb  übet  ba§  lUbueb  (S.  391)  jur  2^onau.  Sine  Sortfebung  gegen  3iorb* 
ineften  gebt  nom  Sinforn  bi>ntb  nach  ©teinbaebr  öftücb  norbei  an  ©rofifomburg ; eine  anbere  ging 
ohne  3>feifel  übet  bie  Sbene  norboftinürt?  jur  ^obenftrabc. 

Gin  SJüturroeg  fommt  non  .^leilbvonn  (2öartberg)  über  bie  ileuperböben  gegen  töubenorbie 
unb  gebt  non  ba  auf  ber  2Öafjer)^cibe  äroif^en  5Wot  unb  ®iber§  über  ©ittenbarbt  unb  f^ronlfnberg 
nach  3Utborf  (C9i.  ©ailborf),  roo  ein  alter  ßotberübergang  mit  tiefen,  fteilen  .^oblrocgen  naebgeroiejen 
ift.  ^ie  iRömer  höben  an  ibrem  2ime§  auf  biejen  ©trabenjug  feine  Sfürffubt  genommen;  er  ift 
affo  jünger.  — biefen  .^»öbeuraeg  münbet  bei  ®ubenorbi§  einer,  ber  non  3iorbroeftcn  b^rfommt 
auf  bet  Söaffetjcbeibe  jjoifdben  Srettacb  unb  Obrn;  unb  ein  iroeitci-,  ber  bie  9Bafferf(bcibc  jrcifeben 
Obrn  unb  ®iber§  benübt  (Sailo^— 9?euenfircben— Öanbturm). 

Über  bie  SBalbcnburgcr  3)eige  nom  ©treitbof  unb  ©olbbocb  fommt  ouS  ber  Cbringer  ©egenb 
ein  fRanbroeg  über  ben  Äreujftein  unb  jum  5ub  be«  ©treifte«berg« , mo  bie  3®äIIe  finb.  ®eim 
Rreujftcin  ift  ein  9Ibftieg  nach  Untermünfbeim.  Dort  auch  eine  ©ebanje  am  3lbftieg  nach  übrigS« 
baufen.  Gine  „ölte  ©trafie"  non  fRinnen  nach  .^all  gebt  but^  ben  Söartroalb  in  mebteren  .^obl» 
megen  biimb  nach  GottmoUdbaufen. 

3Ute  Jlo^erübcrgange  unb  Ü«b  bei  Steinbacb,  ©elbingen,  9)lünfbeim,  Gn#= 

fingen  unb  ©eiSlingen. 

9(llcmaiinifd^»fränfifd)e  Slci^cngräbet  finb  bis  jc^t  nur  Bei 

9JZid^cIfc(b  gefunben  morben. 

ältefte  ©iebelungen  gelten:  (^ei^lingen,  GnBlingen,  Srebingen  im  flo^ertbaf,  SÖiünfbeim, 
©ontbeim  unb  löcftbeim  (marcha  788)  am  ftoeber  unb  Storfbeim  (Störfenburg-Stodbeimer 
mit  Dböfbcim  «n  ber  ©übler,  ©ei  ber  frünfiftben  ©aueintciUing  tnor  bem  ajlaulacbgau  bo8  ©übler» 
tbal,  bem  jfoebergau  bad  Aocbertbal  ju9<^i(b<(ben  inorben. 

Urpfarreien  finb  ©t.  ÜRartin  ju  ©tötfenburg  unb  ©t.  3)lartin  ju  ©)eftbeim;  nieflei^t 
and)  ©t.  ©li(bael  ju  ©liebeffclb  unb  Jpabfelben.  Gin  febr  großer  ©prengel  gehörte  urfprüngli^ 
aueb  jur  Slirrf)e  non  SRünfbeim,  bereu  Ditelbeiliger  ©t.  ftilian  übrigens  auf  eine  ©tiftung  bcS 
äöürjburger  ©ifd)ofS  binj«»»eif«n  jebeint.  Der  .f)eilige  ©rictiuS  in  GnSlingen  nieift  glcicbfallS  noch 
auf  bie  3Jferonjingerjeit.  Der  OrtSuome  SRünfbeim  jeigt  niellcicbt  eine  uralte  mömbifebe  Grünbung 
an.  Der  CrtSnamc  Sbüngentbal  eine  Dingftätte;  (Srobaltborf , Alahdorp  gilt  als  eine  ©tötte 
beibnijeber  (SotteSnerebrung. 

Gin  ßanbgraben,  auch  >f>ede  (.^cg)  genonnt,  umjog  ba§  ganje  b«ö'f4)c  Gebiet  mit  3lu§* 
nabme  ber  na<bmittelalterli(beu  3*"»ö(bSgebicte.  Gr  reichte  febon  1.352  bi§  SeofelS  (021.  ©era» 
bronn),  mar  aber  1503  noch  nicht  ganj  abgef^loffeu.  Der  ©raben  mar  bepüanjt  mit  ©tangenbolj, 
bie  fflege  maren  biircb  ©ebranfeu  unb  f^aUtbore  gefperrt,  bie  2anbftraben  auch  bureb  Dürme  mit 
SBötbtern  unb  Doppelbafen.  ©olcbe  fianbtürme  ftanben  bei  ^örlebacb,  ©raebbaeb,  2eomeiler, 
©anjenbad);  erbalten  ift  allein  ber  erftgenannte.  3m  einem  Umlauf  oon  7 Sabren  mürbe  bie 
§ecfe  neu  gebegt  oon  ©auern  im  f^ronbienft.  ©rabenreiter  führten  bie  2lufjicbt.  GS  gibt  auS» 
fübrlicbc  ©efebreibungen  beS  ©rabenjugS  auS  ben  3abrea  15&1/  1586  unb  1639. 


485 


^"barC  mit  ^ßerlimpurg. 

luirb  eritmalg  genannt  im  ©tiftung^brici  beö  ©tiflS  erringen  1037  oU 
Villa  Halle.  Sifc^of  öcb^arb  öon  Siegen^burg,  einem  fränfifc|en  ^etrengc)d;Ied;t 
biefer  ÖJegcnb  entiproffen , uerlei^t  bie  eine  |>älfte  beä  ^orf§  an  ben  ®rofen  non 
ibomburg  alö  ^öogt  beg  ©tiftS  Düringen,  5 §öfe  aber,  tüobl  bie  anbere  ^älfte, 
jebenft  er  bem  ©tift  felbft.  3)ic  ÜWarfung  non  §011,  urf^riinglidb  auf  baS  redete 
5tod;erufer  be)d)ränlt,  ift  Uein  unb,  h)ie  bie  ^arocbialnerböltniffe  anjeigen,  berank* 
gefdbnitten  au^  benen  oon  ©teinba^,  ©elbingen,  ©ottmoDl^b^^ufen  unb  SBeftbeim. 
2)ie  ftöbtifebe  (Sntmidlung  batiert  toobl  non  ber  ©inmeibung  ber  2}iid}aet§tircbe  im 
Sabre  1 156,  mobei  ber  ®i)d)of  non  ©iirgburg  (ald  §erjog  in  j^ranlen)  einen  üJiorft 
ftiftete,  nermutlid)  eben  erft  bem  3)orf  ein  9)iarftredjt  nerlieb-  ?ln  ben  ÜJiarft  fcblo^ 
ficb  bie  iKunje  an  (1208  erlnäbnt).  ©tabtbefeftigung  ift  1264  bezeugt,  eine  ©rüde 
1228.  ®ie  ©ieben  öürgen  fiub  ©teinbäufer  ber  ©efdble^ter,  bie  ©ieben5abl  mag 
berrübren  non  ber  urfi)rünglid)en  3<^b^  ©dböffen.  ©pätcr  inurbe  ber  ftabton» 
föffigeji  ^Jlbeligen  eine  große  ©b*^oniften  unb  ©teuerlifteu  nennen  über 

150  ©efcblecbt^namcn.  3m  iiauf  be^  14.  Sabrbunbertä  ermarb  bie  ©tobt  bie  micb- 
tigften  9ied)te  unb  öefißungen  nom  SReicb-  X^en  Stern  be§  Crte^  §all  bilbete  urfbrüng« 
lid)  mobl  ein  ^ronbof,  ber  non  ben  ©rafen  an  ba§  Stiofter  Sfomburg  fam,  bann  ber 
9)ticbaelSfir^e  meidben  mufete.  Filter  als  bie  aWi^aelS!ir(be  loor,  wie  bie  Übcrliefe» 
ning  inei^  unb  auch  ber  ^itel  anjeigt,  bie  ©t.  3otobSlird)c,  offenbar,  niie  anbere 
Safobstireben  in  fronten,  eine  ©tiftung  ber  ©rafen  non  Siomburg.  ©t.  3)Jicbael 
inurbe  non  ber  ÜBürgerfebaft  (ab  incolis)  geftiftet  mit  S3eibilfe  ber  Slbtci  Slomburg, 
bie  bis  jum  ©d^Iu^  beS  iDiittelalterS  ?ßotron  blieb  unb  bie  Stirne  mit  ihren  ©in- 
fünften  ficb  einnerleiben  liefe,  unbefebabet  beS  ^arod)ialnerbanbS  mit  ©teinbadb. 

2)ie  ©elbinger  S?orftabt  mit  ihrer  Stabetle  jum  f)i.  3obofuS  gehörte  mie  QkU 
hingen  jut  Pfarrei  ©rlacb.  ©t.  Slatbarinen  mit  ber  gleichnamigen  Sorftabt  mar  3'iliale 
ber  Söeftbeimer  Äbirthe,  bie  bem  SHofter  9Jfurrbarbt  gehörte.  2)er  fog.  SScilcr  gehörte 
jur  ^.pfarrei  ©ottroüllsh^^**^”-  .ST'omturhof  beS  SohanniterorbenS 

mit  SohanniSfabelle.  2!aS  ^£orf  Unterlimburg  fam  erft  1541  mit  ber  ÜHurg  an  bie 
©tobt  unb  mar  immer  offen.  ®ie  Stirefee  jum  h^-  Urbon  mar  1283  non  ben 
©^enfen  auS  bem  ^farmerbanb  mit  ©teinbach  befreit  morben. 

©ine  5Sorftabt  fiangenfelb,  bie  äur  §errf(haft  Simburg  gehörte  unb  bicht  nor 
bem  nach  benannten  oberen  ©tobt  lag,  fott  non  ben  §allecn  um  1375 

für  immer  5erftört  morben  fein.  97ahebei,  an  einer  ©teile,  bie  ben  jit  Jh^I  führenben 
©chiebmeg  beherrf^te  unb  in  ber  glurfarte  noch  *i23»r0"  benannt  ift,  ftanb  mohl 
eine  ®urg,  nielleidht  bie  limburgifchc  ^oUftötte  ®reftenfelS,*)  bie  1441  non  ben 
§allern  befeitigt  mürbe.  Sin  ©teile  ber  ©bitalmühle  foll  normalS  eine  SEafferburg 
ber  .§erren  non  ®ottmollShau|en  geftanben  fein.  5)ie  SKün^e  fam  1396,  bie  ©aline 
1397  in  ben  löefiß  ber  ©tobt.  5>ie  3D7ünjbrägung  bauerte  bis  1545.  ©in  §ouS  in 
ber  ©elbinger  Ü8orftabt  heifet  noch  bie  SJfünje,  1494  mar  übrigens  bie  SJUinje  im 
neuerbauten  JKnthaiiS.  i8on  ben  baulichen  Slrbeitcn,  bie  im  Saufe  ber  Sahi^h^^ttberte 

•)  9iach  ber  überlicferuna  roäre  ein  Steinhaus  am  ?luSßaii0  beS  SchiebroeflS  in  ber  2im* 
purger  (Saffe  (Sir.  13)  baS  ehemaliße  Schtöfechen  unb  SeUhtmS  fflrcftenielS. 


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486  ü^iagfffrei#.  Cbcramt  ^>aU. 

am  ^pal  gcirfja^en,  gibt  eg  einge^cnbe  Scridjte,  aud^  eine  9Ibbilbung  (©tidj  no(^ 
&.  3).  3wciffcl  1716). 

'Bie  ©aljquelle  flob  urjprüiifllic^  offen  ong  einem  ffaltfclfen  am  ffodicrnfer.  Sie  mürbe 
bann  in  einem  eichenen  Raffen  gefabt.  SBegen  ber  ttberj^roemmungen  nom  Hod)cr  imb  bann 
roegen  ber  SebroeUnng  bcäjelbcn  bureb  ba§  3)reimüblenroebr  mufete  fie  immer  tiefer  gefaxt  roerben, 
jebt  36  5uji  tief.  Um  bem  Cfinbringcn  roilber  SBaffer  ju  roebren,  mürbe  ber  förunnen  1306  um« 
fangen  mit  einem  hoben  aebteebtigen  Raffen  oon  .ftoU.  sieben  (?  ober  in?)  bieiem  mürbe  ein 
Heineg  Stnblein  eingejebt,  an?  bem  bic  Sofe  — 6—9  6imer  in  ber  fDHnute  — bureb  5 Albern 
in  ben  Raffen  flog.  1496  muhte  bet  Raffen  roegen  ber  ftetigen  Senfung  ber  Duelle  erneuert 
metben,  bureb  ben  Stobtbaumeiffer  ^efer  Öoeforn.  1521  mar  ber  ®ebalt  ber  Sole  roicber  burd) 
milbc  SBaffer  febr  oerringert;  fte  mürben  burdb  Ranälc  in  ben  Rodler  abgeleitet  unb  für  bie  Sole 
ein  Stböpfroerf  erftellt.  ©eil  ber  Stabtboumeifter  .^ong  ^iubenbut  nid)t  jureebttam,  mürbe  ein 
iöoumeiftcr  au§  iöaiiern  berufen.  1541  erjeböpjte  3Jleifter  Ibojna^  Stoli  »lit  5ßumpen  bie  Duelle 
unb  tagte  fie  in  eine  neue  ^ürunnenftube.  SMgbcr  ftanb  bet  ötunnen  offen,  nur  mit  einem  'Sacb 
bebedt.  1575  mürbe  er  mit  Srettermdnbcn  umf(bloffen  ui\b  mit  2 2nren  uermabrt.  3Jacb  manchen 
j.  2.  loftipieligen  'Jlugbefferungen,  bei  benen  1580  ein  ßrailgbeimer  2ecbnifer,  @1.  Scbelbantmer, 
1603  ber  Stuttgarter  Rrejmaier,  unb  fpäter  ber  Ulmer  S.  iBncbmüller  beteiligt  maren,  mürbe  1716 
über  bem  Sörunnenfaffen  ein  neuer  ^oljfcbuppen  erriebtet  mit  8 Säulen;  an  ben  beiben  Uang* 
feiten  maren  ©nlgen  aufgeftcllt  jum  Schöpfen  bet  Sole.  1728  oerbranntc  er  mit  ben  .^alhäujern, 
b.  i.  ben  ^oljfcbuppen,  in  benen  bie  111  Siebpfannen  ftanben.  Scfaöpfmerf  mürbe  1753  oon 
iöernbntb  bureb  ein  Xructmert  erfegt ; bajn  mürbe  ein  Ranal  bureb  ben  Untermöbr  gegraben.  1789 
mürbe  ba8  erfte  ©rabierbaug  erbout  burd)  !Hofd)er;  bie  ©rabierbäufer  ftanben  im  2bol  unterhalb 
bet  Stabt  unb  am  üiipperg.  ©in  ©etlgfanal  unb  Sammelteicb  für  bic  Sole  gehörten  boju. 
1835  mirb  oon  Stoef  bic  neue  grohe  Saline  auf  ben  Spitalmiefen  im  2bal  erbaut,  beten  Sofe 
aus  bem  Bohrloch  oon  ©ilhelmSglüd  bergeleitct  ift.  3:er  alte  ^albrunnen  ift  feit  1840  ummauert 
unb  jugebedt;  er  bient  nur  noch  bem  Solbab. 

ürc^lic^e  Sieben  I)at  aud)  nod;  beit  3f’^^örimgen,  bie  im  17.  unb  18.  Sabr« 
Rimbert  burd)  ©raube,  im  19.  Sn^r^unbert  burd;  ©IcicihSü^^'S^^'t  “itb  ©etüinnfudjt 
^crbcigefiii^rt  mürben,  eine  iniljonierenbc  güüc  öon  Xenfmälern  f)interlnffen.  ?lb= 
gegangen  finb:  ein  ^r^iüS'^^aüerflofler  mit  Rirc^c,  eine  R'laufc  non  ©egl;arben  unb 
eine  non  ©egl)inen  in  ber  ©labt,  eine  ^raucnflaufe  mit  RapcHc  in  lluterlimpurg, 
eine  große  SSattfa^rtglnpettc  in  ber  Sdiußiiai^goffe,  jmei  Rapeltcn  auf  bem  Rird)t)of 
non  ®t.  9JZid)ael,  bic  eine  auf  bem  Stamer  (camarium)  mit  2 ^j.^frünben,  bie  anbere, 
bic  Familiengruft  ber  F^lbner,  fogar  mit  4 foldhcn,  eine  .RnpeHe  im  'pfleghof  beg 
.Sllofterg  Sc^öuthaf,  eine  R'apclle  ^um  1)1.  3obofug  in  ber  ©clbingcr  ©orftobt,  eine 
jum  1)1.  9?ifolaug  beim  2eprofenl)aug  an  ber  @trafjc  nnc^  ©elbingcn,  eine  nor  bem 
Sangcnfelber  2:^or. 

©?it  bem  !ird)(id)en  öeben  l)ing  5ufammcn  bag  bem  bic  5lapcHe  nicmalg 

fel)ltc,  unb  bag  ®i)mnafiiim  (1578),  l)cute  noc^  befielen  beibe.  !J)ie  SReformation,  nor* 
bereitet  burd)  bie  5lblöfung  ber  fremben  ©atronotg*  unb  augmörtigen  ©arod)iaIrcd)te 
am  ?luggang  beg  Üllittclaltcrg  Unirbe  1522—34  nad^einonber  in  ben  ncrfd)iebenen 
.S\irc|cn  unb  ÄiapcIIen,  äuleßt  1541  in  llnterlimpurg  bnrd)gcführt ; aber  of)ne  ©Uber- 
ftürmerei.  Unter  ben  firc§Iid)en  Runftfe^äßen  beg  fÜUttelalterg  in  $att  ^at  bag 
19.  Sö^r^unbert  [d)limmcr  gekauft  alg  bie  SReformation  unb  ber  3)rcifeigjährige  ihieg. 

i>on  hefonbereu  ©reigniffeu  ber  häUifchen  ©ef^ichtc  fommen  für  bie  biefeS  öueheS 

ootnchmlid)  bie  3«dtörungen  in  ©etracht,  bie  burdh  bie  ©lementc  angcrichtet  mürben.  1376  ier* 
ftörte  ein  ötanb  faft  bic  gaujc  3Utftabt  mitfamt  bem  Slrchio  ber  Stabt.  1680  mürben  über  100 
Sirfte  in  ber  ©elbinger  Sorftabt  oom  Feuer  oerjehrt,  unb  ber  grohe  Stabtbranb  am  31. 3uli  1728 


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487 

uer^eerte  bte  norbrocftU^e  größere  ber  ?Ut|labt  mit  bem  JHot^auS,  bcm  Sarfü^erfiofter  unb 

Spitol  unb  294  .^äujern  o^nc  bie  3(^euern. 

5ür  bie  ftulturflef(^i(^tc  fommt  bie  — freili(ö  3roeifcl  erreoenbe  — Überlie{enm(j  in  Se» 
trocf)t,  ba^  bie  „crfte  3»»«trad|t"  in  ber  Stabt,  jmijt^en  ^trijiern  unb  ^Plebejern,  burc^  eine  5ßct» 
orbnung  beS  SRat‘3  erregt  roorben  fei,  ber  bie  fteUermfc  in  ben  ©üfffit  abjc^affen  ober  bod)  i^r 
Übermaß,  foroic  bie  'JluSlabung  ber  ©efc^offe  einfdirftnfen  roollte  (1261);  unb  bie  gefieberte,  ba^ 
eä  bis  1624  in  ber  Stobt  Strobbäcber  gab. 

?lu(b  als  Seftung  bat  einige«  erlebt.  ®ie  (Ebconiften  miffen  ooii  einer  Belagerung, 

bie  im  13.  Sabtbuubert  ein  Bif^of  ooit  ffiürjburg  über  bie  Stabt  oerbäugt  habe  (?).  Seine  SButf^ 

mafebinen  feien  auf  bem  ©olgenbcrg  geftanben.  9(m  13.  Sept.  1639  mürbe  bie  Stabt  oon  ben 
ftaiferlicben  unter  Buttler  beronnt  unb  erobert;  1629  im  3uni  oon  ben  Bopern  unter  ©apling 
blorfiert  unb  befe^t;  fpöter  mürbe  fie  nod)  einmal  oon  ben  Baperii  unter  Sporf  bureb  einen  liftigen 
Überfall  eingenommen. 

3)ie  ©lanjjeiten  ^tallS  ftnb  bie  Staufenjeit,  bie  3«ü  ber  Stübtebünbniffc  unb  «Iricge  unb 
bie  9leformation«ieit.  fRad)bcr  war  -tJall  jiemli(b  ifoliert  unb  ba«  bürgerliche  öcben  unbeftreitbnr 
oerfumpft.  5)ie  (^inmobnerjabt  betrug  im  3abre  1782  nur  5210,  ba§  ©ebiet  umfabte  20875 
Seelen  im  3abrc  1808-  2)cr  Übergang  an  SBürttemberg  broebte  bie  ©rlöfung  oon  einer  febmeren 
Scbulbenlaft,  eröffnete  aber  auch  bie  3frf*örung  oieler  Baubenfmölcr,  befonber«  roebrbafter  unb 
fir^lidter ; auch  bie  ^uflöfung  ber  'Jiüftlammer,  oon  beren  Qnbalt  ©räter  einige  fllocbri^ten  gibt. 

Sine  ipeimat  ber  .^imft  unb  be§  5fiinftgelDerDe§  in  bcm  @rabe  mie  (ymünb 

über  gnr  Ulm  ift  ^all  mobt  nie  gemefen.  S§  mar  bie  ©tabt  ber  ©aljfieber  nnb 

ber  3)iarft  für  bie  Sanbmirtfd)aft  ber  böüifcben  Sbene;  aufferbem  bliibtc  bie 
macberei,  unb  im  17.  unb  18.  3abrbunbert  bie  Töpferei,  au(b  ö1§  Slunftgemerbe 
(S.  ©dbauffele  in  SB.  SSjb-  1881).  ?iur  mäbrenb  be§  ii^auä  unb  ber  ?luS)d§mncfung 
ber  SD7i^ael8fircbe  im  Icptcn  3abrb»»bert  beg  3)UttcIaIterd  erf^eint  ipall  aU  eine 
il'unftftabt  Hon  ®cbentung,  bie  niub  nach  au^märtä  föautecbnifcr,  iöilbbauer  unb 
füZalcr  ober  bereu  SBcrfc  entfenbet. 

S§  gab  natürlich  aueb  fpöter  bie  .Slunftgemerbe,  bie  fief)  bem  fSaugemerbe  an= 
fcbliepcn:  Silbbauer  unb  Silbfcbniper,  9)?alcr  unb  (ä^laSmalcr.  S§  fcblte  niebt  an 
(^olbft^mieben,  Slanncngie^ecn,  Ubrmad)crn  unb  Slunftfi^loffcrn.  iöilbmcbcrci  in  §att 
ift  1610  be,^eugt.  9?ambafte  §aücr  SU’mftler  finb  bie  UMIbbaner  ©imon  ©cblör  im 
16.  unb  Seonbarb  .ft'cni  im  17.  3abrbunbcrt.  97ur  burd)  einen  Srrtum  ift  9)?arfu§ 
^Iftfalf  oon  öafl,  ber  um  1590  alg  3)?alcr  tätig  mar,  in  bie  Slunftgefd)idbte  ein» 
gegangen  nU  äWonogrammift  M.  A.  ber  ^rüb=  unb  ,f)ocbrenaiffancc5eit. 

Roller  Baum  elfter;  Bevtbolb,  ohne  3weifel  ein  Steinmeb,  nennt  fiel)  inf^riftlicb  am 
ÜÖcftportal  ber  BlicbaelSfircbe  um  1150.  Biellcicbt  ift  er  nicht  nur  ber  Bilbbaucr,  fonbern  auch 
ber  Baumeiftcr  geroefen.  (Sin  50lciftcr  ftonrab  oon  9iürnbcrg  erfebeint  1430-— 38,  möglicbenoeife 
auch  febon  früher  al«  Steinmeb  in  5>aUer  Steuerliften.  *)  Bielleicbt  ift  er  ber  erftc  Baiimeiftcr  beS 
gotifeben  -ttallenf^iffS.  'Jlilolou«  (Sfeler  oon  ?lljep  mar  1438—42  hier  als  Balicr  ober  als  ÜJieifter 
thätig ; ohne  3weifel  on  St.  Blidjael.  ©S  ift  bet  Baumeifter  ber  ©eorgSfireben  $u  fflörbliugen  unb 
®infelSbühl,  fpöter  auch  ®ombaumcifter  ju  fÖtainj.  ©in  Bteifter  Sfonrab  beenbigt  1525  ben  Bau 
ber  BiicbaclSlirdie  am  ©hat  (^»etoltS  ©hronil).  3n  ben  Steuerbüchern  erfebeint  er  febon  1510  olS 
Rircbenmeifter  (Äolb,  3Bürtt.  ©efebicbtSetuellen  I,  S.  137,  ?lnm.).  .^nnS  Biunj(?)  oon  Öhringen 
nennt  fieb  auf  bet  Snlcbrifttafel  om  Bwlaerturm  ju  |)all  als  ©rbauer  um  1515.  SJieiftcr  üeon« 
harb  f?romm  (fyrum)  oon  ^aU  mar  1568  beim  ^)üttentag  $u  Strahburg.  3ötg  Burthart  ift  bet 
erfte  unS  befannte  Baumeifter  ber  'Jienaiffance  in  .^afl.  ^ mor  Stabt)ocr!meifter  in  §all  unb 
bat  bie  jmei  oberen  Stodroerle  beS  fÖliebelStir^enturmeS  1573  errichtet  unb  roohrfebeinlieh  bie  Bau» 

*)  ©ütige  IDiitteilung  oon  ;pcrrii  Brof.  Dr.  Jlolb  in  $all. 


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488 


Suflfffreii?.  Cberamt  .^laK. 


tterfe  bc§  ^ropflS  ^Jeuftcttcr  in  Rombiirg  auSgefübrt.  Sein  ©rabftein  mit  feinem  OReifterjeitben 
ift  erbalten.  Sll§  Stcinmebmeiftec  roerbcn  genannt:  Seit  DDJartin  1594;  Sifol.  Setjpofb  f 1620; 
.'£)QnÄ  'JJtorib,  Grbmier  ber  ftircbe  ju  örmuiSbocb  1601—14;  Sernbarb  fireb§  ou§  SBeilberftabt, 
SBerfmeiffer  in  .^alt  1610,  1 1626.  % S-  Sieper,  Slrcbit-  Hai.  Snev.  nennt  fi^  al8  3ci^iner  auf  ber 
ßeftocbencn  Stabtanfid)!  na(b  bcm  Sranb  non  1728.  3-  %x.  3lofe,  ©oumeifter  unb  Sturfator  ju 
bat  Slö»«  jum  S<bloftbau  in  S<bmiebelfelb  (1789)  bintcrlaffen.  2>ie  2ßerlmeifter  be§  Satban§bnu§ 
511  ^all  (1730  —85)  finb:  ©berb-  (Jriebv.  ^eimbfcb  non  Stuttgart  unb  3(ob-  ©eorg  Srnolb  pon 
^aü,  ber  Salier  b'«H  3>«tb- 

?118  3'”'”‘®'f^*”®Hter  roirfen  am  Ulmcr  SRünftcrbou  .^lan«  non  $a[l  1463—80  (fltemm 
S.  77)  unb  3örg  pon  ^all.  öebterer  bat  ben  SJacbftubl  be8  S<biffe§  aufgcricbtet  (Älemm  S.  73). 
Seter  fiarforn,  ber  al8  Stabtipcrfmcifter  ben  Subleubau  ju  ^aH  1496  leitete,  foU  auch  ben  $adi* 
ftubl  ber  ÜJiicbaelSfir^c  aufgerltbtet  hüben.  Seine  Sacbfolger  ftnb:  §an8  3ubenbut  1522  unb 

Sieifter  2boman  Stolj  1539  f,  55iefcr  joll  au<b  am  2urm  pon 
St.  Slicbacl  tbAtig  gcipejcn  fein. 

Silbbauer  unb  Silbfcbnibcr:  gro^e  JTrujifiy 

(febt  am  ^ocbaltar)  ber  2RitbeI§firdbe  ift  gefcbnibt  pon  Slicbel  (jvbarbt 
pon  lllm  1494  (^nfcbrift;  Slicrj,  ßb^iftl-  Äunftbl.  1863).  Über 
5Di.  6rbarbt8  fonftigc  ibötigleit  pgl.  8lemm,  SB.  S.  u.  S.  ©inen 
3)ilettanten  au8  bcm  Baller  Sbel,  SÖielcbior  Senft,  genannt  ber 
%Ile  }u  ÜWüntbeiin,  neunen  bie  ©bfoniften  ol8  „berrlttben  Äünftler", 
Silbfcbniber  non  'JlUartafeln  um  1512.  3)ieifter  ^)an8  pon  .£iall 
meißelt  1513  für  ffirebberg  SSappen.  @iuer  ber  beften  ÜReifler  ber 
Öocbrenaiffance  in  Sebrooben  unb  Uranien,  Simon  Scblör  pon 
Caubenbaebf  büt  1553—98  nacbipci8bar  in  ^all  gcroobnt.  Seine 
öebre  b«t  cc,  niie  e8  fdbeint,  bei  3ofef  Stbmib  Pon  llratb  bureb* 
gemacht,  ber  (in  Stöcfenburg)  bei  .t)all,  für  bie  Herren  p.  Sellberg 
befebüftigt  mar.  ®in  Sobn  SdblörS  ift  in  Stuttgart  fein  SDiitorbeitcr. 
L^bürb  Sarg  auS  ©münb,  geb.  1544  (pgl.  S.  363),  arbeitet  mit 
Stblör  JU  Stuttgart,  porber  ift  er  für  Jlomburg  unb  Jlocberftetten 
befeböftigt  gemefeu;  naebber  ju  SBürjburg  an  ben  UnipcrfUdtSbau' 
rcetfen.  Slafpar  Hölbet  pon  ,^aü  feboflt  1575  am  'Iborbau  ju 
ßomburg.  (Sin  3-  3?-  ift  ber  Urbeber  be§  ©räterf^en  SenImalS 
pon  1562  an  St.  Ilatbarincn.  ©in  Silbfcbniber  SJortin  f^iebridb 
ift  1612  ju  ^)aU  oerftorben.  griebricb  ©rob  (©raxO  non  ^all,  bort 
naebroeiSbar  1602—14,  bat  1611  ba8  S^enfmal  beS  Sebenfeu  Sllbrecbt 
JU  ©ailborf  angefangen,  aber  fpäter  e8  unoollenbet  oerlaffen.  1614  arbeitet  er  in  äl'ürjburg  neben 
Slicbael  Hern.  3afob  Sejolb  (SejeO  oon  ^aU,  1619—42  nacbmeiSbar,  pollenbet  ba8  oben  genannte 
Sienlmal  ju  ©ailborf  jufammen  mit  Sbilipp  jToIb  pon  Cbringen  1620/21.  'Jlllein  liefert  er 
©robmäler,  bie  mit  feinen  SaiÜalen  bejeiebnet  ftnb,  für  bie  .^toller  Sirdjböfe.  Beonbarb  Hern, 
9)ii(bael8  b.  Sobn  non  3af<^if>'bcrg,  geb.  1588,  lebt  pon  1620  an  in  ^all  al8  Silbbauer  unb 
©Ifenbeinfcbnibcr,  unb  ftirbt  bttfeibft  1662.  §r  bat  bi«  befonber8  Hleinfunftroerfe  in  ©Ifenbein, 
4»otj,  Steebftein  gefebaffen  für  ben  Hunftmarft,  pon  ibm  ift  auch  bie  f^öne  Stobtonfubt  in  ÜJJerian§ 
Hupfermert  gejeiebnet.  (Sgl.  SSinttcrlin  in  ber  ?ll(g.  ^Jeutfcl).  Siogr.;  .Hlemm,  3B.  S.  u.  S.,  Holb 
in  b.  J&ift.  Serein8  f.  roürtt.  ^ranfen,  91.  1894.)  ©in  Sibüler  2.  Hern8  ift  per» 

mutlicb  3-  Si-  iiornung,  1673—1700  in  ^oU  naebroeiSbar  nl8  Silbbauer  unb  ©Ifenbeinfcbniber. 
g.  3.  j^epfinger  febafft  jmifcbeu  1709  unb  1725  ©rabbenfmäler.  ©benfo  Sifol.  SRitter,  fpfiter 
^tofbilbbauer  ju  Hircbberg.  ?lm  'JtatbauS  al8  Stuffntor  3ab»  Sioj.  Söcfbl»  mürtlemb.  .^tofbilb* 
bauer;  ©m.  Sigbini  «ab  2om.  ©ononi,  unb  neben  ihnen  bie  Malier  ©eorg  ®anib  2acforn  unb 
3-  ©.  3r.  3oft.  2acforn  bat  eine  9lnjabl  oon  ©rabbcnlmölern  au8  ber  3«it  oon  1734—62  bintcr* 
laffen.  3n  ber  jroeiten  ^tülfte  bc8  18.  3abtb«ai'f'^(*  ftnb  3»  ©•/  3-  6*  unb  3-  3-  3oft  bie  Silb* 
bauer  ber  ^^aller  ©rabbenfmäler;  neben  ihnen  3-  5-  ©10?  ««*  1775.  Slueb  ber  Saumcifter  be8 
!Äatbaufc8,  ©.  4)cint  »on  Stuttgart  bat  ein  (^rabbcnlmal  in  §all  geliefert,  fomie  fpfltcr  bie 
jungen  ©röften  Sonneefer  unb  Sdjeffaucr. 


^aa.  ®ftem.  Sorföfierftoftcr. 
tSappen  Pom  OtrabbenCmat 
UItl^9  0.  ©oilentir^en,  t l-tW' 


489 


i)aü. 

3KaIer:  Slofee  Flamen  pnb:  ^)an§  ©fofer  1468;  iParl^iot.  5Rot  1484  ; 9J?art.  ^elblinß  1486. 
S9on  l'.  6rana(^  b.  beft^t  ba4  @<rm.  9Iationa(mu{eiim  ju  ^ürnbrrg  ein  @emAlbe,  baS  au$ 
einer  fallet  flirc^e  ftammen  joH.  ipeter  SBölfcr,  ber  no(^)  1602  norfonimt,  ^at  1586  ba«  ®ilb  be? 
SaumeifterS  am  ©eroölbc  ber  ÜJli^elSfir^e  erneuert  (3nf(^)ri{t).  3ofob  ^)ofmann,  nielleic^t  S^lörS 
®c()roieflerfo]^n,  ®taler  ju  .t)all,  wirb  1603  non  bort  ouSfleroiefen.  ©emftlbe  non  il^m  finb  in  .i|iaU. 


{kiIL  ®t.  SRic^acIStir^e.  S^or. 


Xf)omaS  Sc^meiler  (f  1602),  ein  jhüppel  o^ne  ^rm,  mar  a(§  ßun[tfd)reiber  berül^mt,  au(^  al4 
97liniaturma(er  t^ätig.  ÜRarfuS  ^)tfa(f  non  fiat  1592  bie  neue  Orgel  ber  Warienfirc^e  }u  9teut< 
lingen  bemalt  unb  nergolbet.  (@rabmann  in  ber  f^eflfcfirift  }ur  ^eier  ber  Sieber^erfteOung  ber 
3)lnrienfir(^e  ju  91.  1902.)  ©enannt  merben  als  9)ialer  ju  1587—1603  9leinroalb  ©itterer; 
1598—1621  Micron.  JRapolb  (SReppolb);  1633  3af.  ©itfiroenb  auS  OtegenSburg;  ^»anS  Schreier 
1596—1676  (Stabtbilb  non  1643  im  ^alamt);  3.  1655  ©o^n  ®eorg  ^oib 

1693.  9luf  ben  ^niniaturbilbniffen  ber  OlatS^erren,  bie  im  Otat^auS  gefammclt  ftnb,  nennen  fi(^ 


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490  3a(jftfrei§.  Cberamt  ^all. 

als  SWüter:  ©lorfer  jroif^en  1651  unb  1710;  S.  3)lepet  1743;  ?(.  ©ger,  „Hofmaler"  auS 

SDlurr^arbt,  jroifc^en  1746  unb  1779;  9lnbr.  ©berlein  1778;  3ol^.  ©^riftof  öeii'djlag  1645  bis 
1712  malt  fflilbnifie  (Stuttgart  M.  V.  A.).  3m  neuen  JRat^auS  roaren  alS  5DtaIer  bej^iöftigt: 
3-  2K.  5Ro)^er,  non  bem  am^  ba^  ©ecfenfreSfo  in  ber  ©pitalfircbe  l^emi^rt ; Sioio  IHetti  non  ßub« 
roigSburg  1736  ff.;  3«  ©•  unb  5r.  Sdjreiet  non  ^aH.  3-  2Ö-  Äleemann  malt  1771 

bie  jroei  Ofenf^irme  im  IHatsjaal. 

Sonftige  Äunftbanbroerfer:  5)ct  §afner  SSolfg.  3llbr.  ©epet  nerfertigt  1679  ein 
irbeneS  Seroice,  baS  ber  IRat  ber  flaiferin  oerefirt.  3o^.  2or.  ^naf,  gormfcfineiber,  ift  geboren  ju 
^>all  1737,  geftorben  in  ®erlin  1802. 


Xitct^en  unb  j^apeUen  famt  ^löftern  unb  j^pitälern. 

1.  ©t.  Salob  toar  bie  ältefte  ober  ÄopeHe  ber  ©tobt,  ber  Ü6erliefe> 

rung  imc^  fc^on  uot  ber  (Sfrünbuiig  beg  5^om6iirger  iHofterS  öerbunben  mit  einem 
®enebiftinerf(ofter,  bann  im  ®efi^  ber  Templer  (?).  SBa^rl'd^einlic^  luar  fie  oU 
^ilialfopelle  öon  ©teinbad^  im  11.  Sabr^unbert  geftiftet  uon  ben  (5Jrofen  r»om  5tom= 
bürg,  bie  qu^  fonft  ben  9tpofte(  SoIobuS  b.  91.  3um  ^otron  i^rcr  0rt8fircben  toöblten. 
1236  mürbe  fie  üon  ber  9lbtei  S^omburg  grnnjigfaner  SJiinoriten  cingernumt,  bie 
hier  ein  iHofter  grünbeten.  (9Ö.  U.  93.  III.,  5?olb,  93arfüberfIofter  in  unb  feine 
©efd^iebte,  2Ö.  gr.  9?.  g.  IV,  1882;  ©melin  460  ff.) 

illofter  beftnnb  bis  jur  5Keformation  1524.  9(uS  feiner  inneren  ©ef^iebte  • 
ift  benfmürbig  bie  93ejicbnng  ju  ber  ®emegung  ber  „Äle^er  Don  $ntt"  1244  ff.  3n 
ber  SleformationS^eit  biente  eS  einige  Sobre  a(S  Sateinfcbule.  1534  aber  mürbe  ber 
größte  3!cil  beS  SllofterS  nbgebrodben  jnr  93ergrö^crnng  beS  oberen  unb  unteren 
3)?nrftpIabeS  unb  Anlage  ber  SfiatbnuSftaffel.  ®ie  Raufer  fRr.  47.  48  ftommen  in 
ben  ©runbmauern  mabrfd)einlicb  noef;  uom  SHofter  (2)orment  unb  fKefeftorium)  b^r; 
9ir.  47  ift  1561  neu  oufgebaut  (Sufebrift).  2)ie  Sürdje  ftanb  an  ©teile  beS  baldigen 


491 


ÖqU. 


3iat^aufe§,  mit  bem  6^or  no^  in  beii  jc^igen  9WarftpIn§  ^ineinrngenb.  ©üblid^ 
fic^  bec  Äreusgang  unb  bet  Äirdj^ot  mit  bem  5lamet  an,  ber  Ifig  smifd^en 


^all.  St  9}2i(4ael>tiT(^e.  lOIid  in  brn  (£()or. 


bem  Äapitel  unb  bem  5?om)ent^auS.  9(uc^  ein  ©arten  gehörte  jum  Ülofter,  bo:^  eine 
SRingmauet  umfc^lüB.  2)iefe  .f)öte  mürben  teil«  abgegraben,  teitö  nufgefc^üttet.  2)er 
(Sbor  mürbe  1534  abgebrod^en  unb  1591  auc^  noc^  ein  Seit  bed  ©djiff«  (SB.  ©e* 


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492 


3agft(reiS.  Oberamt  .'pall 


1 - ■'  •, 

I 

I . 

4all.  St.  9H(^ae(8tir(^r.  <6Ii(t  burci)  ben  S^or  inb  Sci)iff. 


l'd^id^tgqu.  I ©.  40, 141 ; VI  <B.  268,  370  ff.)*  ben  Stbbilbungen,  bic  in  ©tobt 
bilbern  ju  finbcn  finb,  toar  cg  eine  romnnifc^c  ®afitifa  mit  langem  ©d^iff  unb  meit 


493 


voll. 

audlabenben  S^rcu^armen  unb  einem  i^ierungdturm , nieUeid^t  ä^nli(^  ber  ^gibten» 
firc^e  beS  1102  gegrüiibeten  9ionnentIofter8  §u  Älelnlomburg  (f.  u.).  ©teine  üon 


^II.  st.  9}i(^aeI•filc^^  Bcftl.  Zuimoor^aDt  mit  Stanbbilb  brt  Crjtngell  Slic^atL 


bet  SafobSfirc^e,  barunter  ©tüdfe  öon  JKunbbogenfriejen,  tiermauert  in  ber  Ufer» 
mauer  beö  Sfoi^erS  beim  Sanbgeric^t.  3'®^'  ®r  ab  ft  ei  ne  öom  Sarfü^etürd^^of  finb 
eingemauert  an  ber  füblid^en  ^at^auöftaffel.  S)er  eine  jeigt  eine  Snfd^rift  in  9TOinu2» 


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494 


SagftfreiS.  Dbcromt  ^taH. 


fein:  anno  domini  m.cccc.XIX  [1419]  starb  Ulrich  vö  gailenkirch  am  fritag 
noch  saut  franciscentag , unb  ba§  3SQ))pen  mit  bcm  (?I6b.  ©.  488).  25cr 
anbere  ^at  nur  eine  3njdjrift  in  3Jfinu8feIn:  anno  domini  mcccc  X [1410]  obiit 

heinricus  alt  in  die  sancti 
in  octava  sti  stefani. 

2.  ®t.  ÜJfic^ael; 
I.  ei). ©tQbtpfnrrfir(|c. 
S)cr  ^itel^cilige  foll  auc^ 
l'onft  mit  ©alincn  in  58er= 
binbung  [tebcn.  2)ic  ©rünbe 
jur  ©rünbung  einer  jtoeiten 
Äirc^e  ober  ifopeKe  neben 
©t.  Snfob  [inb  nic^t  meljr 
erfic^tlid).  SRac^  ber  @in=> 
luei^ungdurlunbe  non  1156 
(2S.  U.)  ging  fie  non  ber 
iöürgerfd^aft  au^,  bie  §Ibtei 
Sfombiirg  Ijatte  aber  ba§ 
^atronat,  unb  bie  Stirere  non 
©teinbadj  ^nrod^iotred^le. 

3)ie  Sage  ber  Äird^e  i|t 
^ernorragenb,  ouf  einem  ®or» 
iprung,  ber  alS  ummauerte 
^erraffe  auSgebaut  i[t.  3)ie 
heutige  ©eftalt  be#  ftirdh» 
f)of§  mit  ben  ©tühmauem 
rührt  au«  bem  19.  3ahr» 
hunbert;  früher  mar  er  gröber, 
bie  ©affen  an  ber  9?orb« 
unb  ©übfeite  fchmälcr.  (1589 
unb  1842  ertneitert  laut 
Snfehriften.)  9ln  ber  3Seft» 
feite  erhob  fich  im  SOJittel» 
alter  ber  Äirthhof  mit  hoher 
©tü^mauer  unb  jtnei  feit* 

^on.  st.  »lic^aewtitdie.  Bon  ben  glüBcln  brt  ^oc^attort.  li^en  ©toffelu  Über  bem 

SKarftpIah.  ©ine  Sinbe 
fdhmüdte  ben  ^la§  not  ber 

Sfir(he.  Slnbere  ftanben  hinter  ihr  auf  einem  ißlah,  ben  öftlidh  bie  ©tabtmauer  begrenzte ; 
bort  mar  eine  ®cri(ht«ftätte.  1507  mürbe  erftmal«  bie  runb  norfpringenbe  grobe 
5Hr(henftaffel  erbaut.  2)ie  h<^utige  mit  ihren  54  ©tufen  ftammt  auch 
19.  SSahrhunbert.  ©«  mar  beabfid^tigt , fie  5U3ufchütten  unb  al«  JRafen  nn^ulegen; 
Äönig  SaSilhelm  I.  rettete  ba«  SBahrjcichen  ber  ©tabt.  3n  ber  füblidien  ^uttermauer 
be«  Äir^hofö  ift  eine  93runnennifdhe  au«gefpart.  9ln  ber  ©üboftede  ift  ba«  alte  ©pm* 


^all.  @t.  Wic^ael. 


495 


nafiolgcbäube  beinahe  an  ben  (S^or  angebout  (1578  unb  1764).  Sine  greUegung 
ift  ni^t  jii  njünfd^cn.  §luf  bem  Äir^^of  ftnnbcn  biS  1492  unb  1509  bie  jtuei 
Äopetten,  bie  beg  Slarnetg  unb  bie  ber  ^ötniHe  gelbner.  3)ie  ©teile  ber  gcibner» 
fo^ette  toar  au  ber  9iorb* 
toeftede  beg  5Bir^^ofg  über 
bem  SOZarltpIa^.  ?ln  ber 
Oj'tfeite  loar  in  ber  5Hrc^r 
Ijofmauer  eine  Pforte. 

'3)ie  1156  getnei^te 
Stirere,  nlg  SÖZünfter  (mo- 
nasterium)  bejcic^net,  mar 
o^ne  eine  [tattlic^e 

®afilila,  o^ne  Cuerfd^iff, 
mie  eg  f^eint;  mit  einem 
2Bcftturm,  ber  alg  3?or^nIIe 
biente  unb  uoc^  erhalten  ift. 

((Srg.’Htl.  %.  41.)  ©eine 
formen  meifen  auf  bie  fflaus 
f)ütte  oon  Homburg  unb  bie 
©Collie  non  SSürjburg.  ®er 
®ertf)ott,  ber  fid)  infc^riftlid^ 
niu  portal  in  ber  Xurm^alle 
nennt,  ift  o^ne  ßüJcifd  ber 
Öilb^auer  beg  '^ortalg,  öiel» 
leicht  auc^  ber  5Jaumciftcr 
beg  ©anjen.  31tle  öier  ©eiten 
beg  ©tbgcfc^offcg  finb  fü^n 
genug  burc^brod^en  oon  3:or» 
bögen.  ^3)er  meftlic^e  mu^te 
1535  unterfangen  unb  an 
ben  Pfeilern  uerftärft,  in  ber 
fiie^töffnung  öerengt  merben. 

®ie  SKittelföuIc,  bie  ben 
©Reitel  beg  fd^meren  Ätrenj» 
gurtgemölbeg  unterftü^t  unb 
alg  eine  ©öule  mit  Voluten» 
lapiteOen  unb  ^iimpferauf« 
fä^eu  gebilbet  ift,  jeigt  gegen* 

über  ben  Sünbel  oon  oier  SBürfelfniiufcn,  bie  in  ben  SBinfeln  fte^en,  eine  fortgcfc^rittene 
©ntmicflung  an  unb  ift  mitfamt  bem  ^Ireu^gurtengemölbe  faum  beufbar  um  bie  3)2itte  beg 
12.  3nl)rl)unbertg,  mii^  oielme^r  alg  na^träglic^e  ®erftörfung  aufgefafet  loerbeu.  2)ag 
93ogcnfelb  beg  Snucnportalg  unb  bag  Wapitell  beg  9J?itte4)feiterg  finb  fe^r  reid)  oerjiert 
mit  Jlac^oruamenten , burc^meg  ^almetten  unb  ©t^lingbänbcm  oerfc^iebener  f^onn. 
*J)ag  3:i;mpanon  jeigt  in  ber  9)?itte  ein  Sreuj  iind^  ?lrt  ber  iUortragelreuje.  (Sin 


^all.  6t.  SUc^aelStin^e.  Von  ben  ttlügeln  bc8  fioc^altai«. 


496 


3aflftfrei§.  Oberamt  ^oU. 


fteinerneS  «Stonbbilb  beg 
cngelg  ift  um  1300  am 
SWittelpfeiler  aufgcftcUt  toor» 
bell.  1539  nac^  SSoHenbung 
be'?  6^or§  mit  feinem  l^o^en 
2)ad)  eri)ö^te  man  ben  ^urm. 
59Zeifter  2Ijoman  fe^te  an 
©teile  beg  uermutUc^  maffi* 
oen  |ielmg  einen  gac^merf* 
auffa^  non  5mei  ac^tedigen 
©todluerfen  mit  fc^Ianfem 
3eltbad^.  1573  Umrbe  biefer 
ga^njerfauffa^  erfefjt  bur^ 
ben  heutigen  maffiuen,  ber 
aus  jloei  ad^tedigen  ©tod* 
toerfen  in  gotifierenbeii  9?e» 
naiffanceformen  Befielt  imb 
über  einem  ftran^  mit  fd^mieb= 
eifeniem  ©itter  (1718)  ein 
gefd^hieifteS  Äupferbad^  mit 
ßaterntürmc^en  trägt.  Sorg 
®urfl)art  loar  ber  Saumeifter 
(Snfe^rift  im  2urm). 

3m  Sa^r  1427  nmrbe 
no(^  ?Ibbru(^  DeS©t^iffS  ber 
romanif^enSafilifaber97eu* 
bau  beS  gotifd^en  fallen* 
fc^iffS  begonnen  (Snfd^rift 
am  ©c^nedentürmc^en  ber 
SEBeftfeite). 

1456  murbe  baS  ©c^iff 
eingemölbt  (SaljeeSja^l  mit 
SKeifterjeit^en  bei  einer  ®au^ 
meifterfigur,  aufgemalt  am 
©elDÖlbe,  im  lebten  3o(^ 
bcS  ©übfe^iffS  bei  ber  2Seft=< 
loanb,  1586  erneuert  oon 
P.  V.  — äJZaler  ^^cter 
®ölfer?).  33ei  ber  ^igur 
fte^t  M.  H.  S)aS  33Zeifter* 
5eicl)en  (97r.  28)  ift  ma^r» 
fd^einlid^  bnS  beS  älteren 
S^itoIauS  (Sfeler.  (5llemm 
2B.  1885,  ©.  191.) 


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$all.  8t.  !D]i(I)ac(. 


497 


2)ic  brci  (Schiffe  bcr  ^aße  finb  g(cid)  breit,  bic  JHunbpfeilcr  Dcr^ältni^mä^ig  bünn. 
3<icr  einfache  Seitciipforten  oujicr  ber  oltcii  romaniid)en  ^aiibtbfortc.  breiteilige 
^enfter.  S)ie  ^feileriodel  adjtfeitig,  bie^edplatteiiber.^ämpferfinifeebenfaß«.  5)ie<Sd^eib- 
bügen  barüber  no^  gcfteljt.  ?(n  beii  5Sänben  fteben  bie  ©etüölbefü^e  ouf  <Spi^* 


^aQ.  6t.  Sli^aeKtir^r.  Stitai  bet  Sippe. 


lonfoten.  Gine  Sd^eitelöffnimg  ift  iimiränjt  t^on  einer  prac^tnoßen  ^rone  a\ii  $ängemaB> 
inerf;  ^ier  |‘oß  nii  ßb>^i|ti  ober  SJZarin  f>immeltQ^rt  eine  ^igur  oufgejogen  toorben  fein. 

§ln  ber  SBeftfeitc  au^en  fie^t  man  beiberfeitS  oom  3^unn  SSerja^nungen  öon 
fiouferquabem,  beftimmt  für  ben  5lnbau  eineö  fotoffnten  Turmes  an  ©teße  beS  alten. 

ÜKeifter  i^onrab  oon  92ürnberg,  in  Jgtaß  nac^loeiSbor  1430 — 1438,  barf 
alä  Ceiter,  oießeic^t  gar  al^  <2^öpfer  be^  Sau8  betrad)tet  werben.  3ft  eS  jtonrab 

$auIuS,  Xentmölei  aus  SBÜittcmbeio.  ^agfitTeiS.  32 


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^aU.  6t.  SRlc^aeKtitc^e.  $crbcQa  bet  mit  bet  tluteieftuns  bet  Ijl.  Qteiflet. 


498 


3afl[tfrci§.  Cberamt  .^üU. 


9?ori^cr  oott  9tcgcn«burg, 
ober  ßonrab  öcinjelmaim 
öon  U(m?  9ÜS  fein  9?ac^* 
fofger  cri'c^eint  1438—1442, 
6alb  unter  bem  Sa(ter§»  bolb 
unter  bcni  SDJeifterStitel, 
S^ifoloug  6) der.  S)ie 
funftgefc^ii^tli^e  ©tellung 
beg  Schiffs  ift  flar.  fte^t 
in  ber  9?eibc  ber  jd^tuäbifc^» 
fränfii'c^en  ^oHenlir^cn  l)iu* 
ter  ©miinb,  neben  9?örb» 
lingcn  unb  oor  2)infefgbü^I. 

3ni  erften  ?od)  beei 
©c^iff‘5  ift  ber  ^“Po^cn 
um  oier  Stufen  erhöbt,  über 
benen  ficb  ber  SEreusnltar 
unb  5U)ci  nu  ben  Sdjilb* 
mauern  ber  Seitenfi^iffe 
aufgerii^tete  9?ebenaltnre  er* 
t)obeu.  2»er  IS  b ^ t liegt 
abermals  um  oier  Stufen 
böber,  um  1,50  m böb^r 
baä  ü8orberfd)iff,  bag  fclbft 
mieber  böb^i^  ^*^9^ 
Jurmoorbatic.  3)er  @e* 
mölbefcbcitel  ober  liegt  im 
6bur  fogar  um  7,G  in  böb<^>^ 
qIö  im  Sd)iff.  3u  berSÜngS* 
ad)fe  mcidbt  bet  Sbor  erbeb* 
lid)  t*om  Sd)iff  ab.  3m 
SOiittelf^iff  fc^t  er  bic  ©reite 
bc^  Sdbiffö  fort,  in  ben 
Seiteufebiffeu  ift  er  fcbmäler, 
obloobl  bic  llmfoffung^* 
mauern  bi^  in  bic  S^uebt 
ber  Strebepfeiler  b'>iouä* 
gefeboben  finb  jur  (SJemin* 
nung  oon  ÄapcÜennifcbcn. 
®ic  Crtpfciler  unb  bic 
Scbilbmauer  be^  nörbli^en 
Seitenfebiff^  — an  ber  Siib* 
feite  bilbet  bie  ongebaute 
Sofriftei  ein  Sföiberlager  — 


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4>afl.  St.  ÜHirfiacl. 


499 


finb  Derftärft  burd)  ungeftaltc  StrcbemauerpfeUcr,  bic  baS  ®eu)ölbc  burdbbringen. 
!Scr  6bi>r  ift  iiod^  länger  imb  — njic  gejagt  — no(^  lueit  ^ö^er  n(ä  ba8 
feine  Sänlennrfaben  noc^  lociter,  jeine  fyenfterfläc^en  breiter,  feine  ©elnölbe  no(^  3ier= 
(id^er  gegtiebert  ol^  bie  be^  (5i;orS.  2)cr  innere  6I;or  fdjiiefjt  mit  brei  0eiten,  bet 
Umgang  nnb  JEapellenfranj  mit  fnttfen.  2>er  Umgang  um  baS  innere  ^olpgon  ift 
iiifammengefe^t  au3  einem  trapezförmigen  3o<^  nnb  fed)S  breierfigen  ^albjoc^en. 
3n  9?örblingen  fommen  auf  brei  innere  ^olpgonfeiten  nur  noc^  brei  äufjere,  in  ®münb 


4>an.  st.  9Hd)atI«fiic^t.  Zafelgemälbe,  (finsus  bc«  Stalferb  ^rcacliue  mit  bcm  l)t.  Krtuj. 


unb  9?ürnberg  ©t.  Corenj  fieben.  SWit  ®münb  unb  9?ürnberg  ©t.  Sorenj  Ijat  §all 
uor  9?ürnberg  ©t.  ©ebalb  unb  Diorblirtgen  unb  3)infel^bü^l  ben  Slapeüenfranj  üorau^. 
®augef(^id)tli(^  flel)t  ber  patter  6f)or  am  ©d)lub  ber  gaiijen  9i'eibe.  Qi  fonn  auf» 
fallen,  bafe  bie  3^^^^  ^reipfeiler  — 10  im  ©djiff  unb  12  im  6l)or  — überein* 
ftimmt  mit  ber  ©efamtjabl  3u  9JörbIingen  unb  3^infel8bu^I;  bic  bcrfelben  ©c^ule, 
ber  (Sfcler,  gröfftenteild  angeboren.  |»ocb  unb  genug  ift  bicfe  ^alle, 

ungehemmt  fd)meift  ber  33(i(f  nad)  allen  ©eiten  burcb  bic  ©änlcnallce.  ?lber  bic 
©äulcn,  bie  ohne  SJerfüngung  auffcbieBcn,  erftbeincn  übermäßig  fdjlanl,  beängftigenb 
bünn.  ü'ie  ändere  Grfcbeinung,  bei  allen  .^attcnfirtben  minber  günftig,  ift  bicf  bf* 
fonberS  ungefcblad)t,  aber  ^araftcriftifcb  für  ba§  ganze  ©tabtbilb,  burcb  bo3  ricfige, 
Uorn  mit  einem  GHcbcl  unb  itrüppelmolm  abgcfcbloffenc  S)a(^  bcS  6bor^,  baä  felbft 
ben  übcrböbtfn  5;urm  in  ©cbatten  fteUt.  3*®^*  ©eitenpforten  finb  öorbonben.  I)ic 


500  Cbcramt  ^)aD. 

^oc^iüänbc  ^oben  in  jebem  ©cttjölbfclb  einfad^c  öicrteiligc  fjenfter,  bie  ÄopeUcn  gc* 
foppelte  üierteiligc.  ®le  ©cwölbefüfec  ru^en  an  bcn  SBänben  auf  brcitad^en  ©äulcn:- 
bünbeln.  2)ag  Slibbenneb  bcg  oberen  ©etoölbeä  folgt  fcc^g  oerfc^icbenen  ©^ftemen ; 
barunter  eineä  mit  gemnnbenen  JRei^ungen.  2)ic  ©eloblbe  ber  Kapellen  finb  j.  Z. 
niefjt  me^r  jur  SSoHenbung  gefommen. 

©üblid§  am  ß^oranfang  ift  bie  Safriftei  in  bcn  SBinfel  eingebaut,  jmeiftodEig 
mit  innerer  SScnbeltreppe,  nur  oom  S^or  au8  /iugänglic^.  Srbnuunggjcit  1505 
(3nfc^rift  innen).  ?Iu§cn  an  ber  SBeftfeitc  ber  ©afriftei  ein  großes  ©teinme^jeid^en,  ocr- 

mutlid^  beg  Sanmeiftcrä  (9?r.  29). 
®er  ®au  bcS  ß^orS  ift  1495  bc» 
gönnen  (3nfci^rift  an  ber  ©afriftei). 
flZac^  SBibmann«  ©broni!  mürbe 
bamalg  erft  ber  alte  (romanifebe) 
®bor  abgebrochen.  2)a8  erfte  3och 
bed  (£boc8  folgt  übrigen^  noch  bem 
©bftem  beg  ©d^iffg.  1525  ift 
nach  Eingabe  ber  jeitgenöffifdben 
Sbroniften  ^erolt  unb  SSibmonn 
ber  (Ebor  ooUcnbct  morben,  aber 
nodb  ohne  bie  ©emölbc;  unb  gmar 
bur^  einen  3Kcifter  Äonrob, 
ber  f(hon  1510  al§  Jtir^enmeifter 
üorfommt.  (ißgl.  @rg.«21tla3  3!.42.) 

Silbbduerci  am  ®au» 
merf:  ®a§  Sogenfelb  ber  5E5cft= 
Pforte  ift  nach  au^cn  oerjiert  mit 
glacboniamcntcn,  beren  9JZitte  ein 
Ocr^ierteS  Äreuj  einnimmt  Slm 
öünbclpfeiler  in  ber  Slurmoorbatle 
fiept  ba§  ©tanbbilb  be^  ©r^cngclg 
9Ki(hacl  aU  iDraepentöter,  öon 
©tein,  bie  ^Oigcl  oon  5hipfcrblcdb , um  1300;  üiclleidbt  auä  ber  ©tiftäbaubutte  oon 
SBimpfen.  2)ie  ^\^üt  mar  gefaxt  mit  ®olb  unb  färben.  3lm  fübbftlicben  Scfpfciler 
bc3  (Sporg  ift  auf  rcidp  au8gebilbeter  Äonfote  unb  unter  entfpreepenbem  Snlbadpin 
mieberum  bie  ^igur  be«  pI.  SKidpael  in  ^odprelief  gebilbet  um  1525.  2)cr  (Srjengcl, 
im  XppuS  eines  S)iatonS  ber  realiftifcp  auf  gefaxt,  pält  in  ber  linfcn  ^anb  bie 
©celcnmagc,  mit  ber  regten  fdpmingt  er  baS  ©dpmert.  3n  ber  einen  SBagfcpalc 
erfepeint  in  ÄinbSgeflalt  eine  SWenfdpenfcelc;  bie  anbere  fu^en  ^cufclcpcn  pinabju^iepen. 
gigur  unb  Ornament  beuten  ftitiftifdp  auf  biefefbe  SSerfftatt,  bie  ben  gifdpbrunnen 
unb  ißrangcr  (f.  unten)  gefepaffen  pat  ®ie  ©cplupfteine  im  ©epiff  unb  ßpor  finb 
j.  Z.  mit  Silbmcrf  gefepmüdt:  ©t  9J?itpaeI,  SBappen  ber  ©tabt  unb  bcS  fReiepS. 

SBanbmalcrcicn:  Sin  mepreren  Pfeifern  bcS  ©epiffS  finb  ®ilber  in  9^adp= 
apmung  oon  ^^eppiepen  auS  bem  15.  3aprpunbert,  1900  aufgeberft;  pt  gamilic 
(3ofcpp  !odpt  bcn  ®rei),  (EpriftuS  am  5heuä  mit  SRaria  unb  SopanneS,  SpriftuS  alS 


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^all.  6t.  3)iid)ae[. 


501 


<Sc§mer5eiigmonn  ober  Fronleichnam  mit  5toci  ^eiligen,  51ntoniug  ber  ©inficblcr,  ein 
hl.  ®i)choi.  §ln  ber  Dftloanb  beS  nörblidhen  ©citenfehiffä  ein  3!eppichbalbadhin, 
gehalten  oon  ßngelchen,  al^  gemalte  9?ücfmanb  eineS  (nicht  mehr  oorhanbenen)  SlltarS ; 
mit  ?lufichrift  ad  lau.  et  glo.  s.  trinit.,  um  1530.  9ln  ber  nörblichen  ^odhtoanb 
beg  ßhorö  bie  gemalte  Umrohmung  ber  Drgel,  bie  oormalg  h*fr  hing,  au8  ber  3«^ 
um  1575;  2)aoib  unb  SwBal  al§  SWufifanten.'*')  3m  innem  ®ogenfelb  ber  SBeftpforte 
mürbe  ein  ©emölbe  1848  aufgebedt  (SKauch,  ?l6hnnblung);  97ähereg  ift  nicht  an» 
gegeben,  nicht  einmal  ber  ©egenftanb.  9lm  ©emölb  im  lepten  (me^tl.)  3och  be3 
füblichen  ©eitenf^iffe«  i[t  bie  FiQur  eine«  Saumeifter«  in  ber  Fracht  be«  15.  3ahr» 
hunbert«  gemalt,  1586  übermalt  oon  einem 
P.  V.  (f.  oben  ©.  496). 

@la«malerci:  3nt  mittleren  ©hör* 
fenfter  finb  bie  9lefte  gemalter  Fünfter  au« 
bem  15.  unb  16.  Sahrhunbert  jufammen» 
geftellt:  ©iinbenfall,  SJiaria  mit  bem  fiinb, 

©eibelung  3efu,  3)omenfrönung,  Sheuj* 
traguug,  ©hriftn^  nm  5heu5,  älti^ael  al« 

©rachenbeäminger  unb  jugleich  al«  ©eelen» 
möger,  berfelbe  noch  einmol  in  anberer 
©eftalt,  SWorio  unterm  Shreuj,  fiula«  ber 
(Soangelift,  Katharina,  ^apft  ©regor,  ein 
®ifchof,  ein  3)oftor.  3n  Shortapellen ; 

©tifter  unb  ©tifterin  je  mit  SBappen,  erfte 
^ölfte  15.3cthrhunbert,  ©t.  Snlob  16.3ahr» 
hunbert,  ^oppenteile  mit  ©an«  in  IBlau; 
be«gl.  mit  ©c^man  in  ©elb,  beibe  Slnfang 
16.  Sahrhunbert.  3nnftfcheiben.  ©ine 
Äabinettfcheibe  1639  (f.  unten). 

?lltarmerle:  i^ochaltar,  ur» 

fprünglidh  Äreujaltar  (?lbb.  ©.  494  f.  unb 

itl.  ©rg.):  SBanbelfchrein  auf  alter  SKenfo:  Um  1460  gefchni^t  unb  gefaxt,  1860 
reftauriert  oon  Samberti  in  ©tuttgart  3)er  ©dhrein  ift  nach  olömif^er  ?lrt  gefüllt  mit 
©chnihmerl  in  figurenreichen  5?ompofitionen  Meinen  HRa^ftab«,  bie  hier  ohne  9lahmen 
aneinanberfto^en ; linf«  bie  Äreujtragung ; mitten,  höh^r  oufragenb,  bie  Äreujigung; 
recht«  bie  5heuäabnahme ; Dom  jebe«mal  eine  ©nippe,  beren  SWittelpunlt  SWoria  i^ 
unb  bei  ber  Äreujtrngung  ouch  Ißeronifa.  35ie  SGSirfung  ber  ©ilber  ift  beeinträdhtigt 
burch  bie  mobeme  S^eubemalung  in  ferneren  Ölfarben,  mit  oiel  2)unlelblau  neben 
©olb.  ?luf  ben  ®oppelflügeln  finb  innen  oier  ©jenen:  Ecice  homo,  ^ilati  ^önbe» 
mafchung,  ©hrifti  Sluferftehung  unb  ;^öllenfahrt  gemalt,  au^en  bie  oier  Äirchenoöter. 
?ln  ben  Meinen  oberen  FlÜQcltt  innen  bie  ©eftalten  ber  5Urche  unb  ber  ©pnagoge. 
?ln  ber  ©orberfeite  ber  ^rebeHo,  bie  einen  ©d)ranf  mit  einem  Slirchen  in  ber  SKittc 
barftellt,  finb  in  ©pipbogenfteMungen  gemalt:  mitten  ©priftu«  mit  bem  ?lbenbmahl«* 

*)  (Sine  Crgel  rourbe  1488  non  einem  9Jleifter  2homo4  aufgefteUt;  ein  Stüdpofitio  1592 
oon  bem  blinben  Stuttgarter  Slonrab  6^ott. 


^aH.  6t.  VU(^aeUtii(be-  Zaufftein.  Vnfic^t. 


502 


5oflflfrei8.  Cbcramt 


fcl(|,  lintö  bie  ^eiligen  SKic^oel,  3o^anneä  b.  ©corg,  ^etniS;  rechts  bie  ©ijmbole 
ber  üicr  ©üQngcüen.  StCfe  ©cmälbc  finb  nie()r  ober  nicnigcr  übermalt.  Sie  ^tilget» 
bilber  erinnern  in  ben  3^i;pen  an  ©ierf  ®outS.  Xa§  gefd^ni^te  Crnamcut  am 
@^rcin  ift  neu. 

hinter  bem  ^oc^altar  ergebt  fid^  baS  gro^c  5lruäifij,  urfprünglit^  mo^I  im 
©Torbogen  oufge^ängt,  über  bem  ^cujaltar.  ®ic  Semalung  1860  ouggebeffert  non 
2Sclfefd|ebet  in  .^all.  ?lm  ©aum  be§  Üenbentu^S  fte^t  in  golbenen  iBud^ftaben  am 
©d^tufe  ber  ©ieben  SBorte  MICHEL  ERHARDT  1494  (^.  SKerj,  (S^riftl.  Jhinftbl. 
1863).  5)aS  SBerf  gehört,  mic  üon  biefem  Ulmer  SWeifter  erften  9iange3  ju  ermarten, 
ju  ben  üorjügli(^ften  feiner  3dt  unb  91rt.  5DaS  ftorpug  ift  über  2 m ^od^. 

5lltarfd^rein  beg  SD^Id^acl 
in  ber  ©afriftei,  um  1520.  ©djreln 
mit  ^albriinbcm  ?lbf(§Iub,  ©efpreng 
erhalten.  5ni  ©c^rciit  ©tatuette  beg  t)L 
ÜKic^ael  in  golbener  9iüftung,  bag  ©c^toert 
über  ben  ®rac^en  f^mingenb,  ben  er  unter 
feine  gufee  tritt,  ^lügel  innen  gefd^ni^t 
unb  gefaxt:  linlg  oben:  3)arfteIIung  ber 
93arm^erjlg!eit  gegen  9Inne  unb  fieibenbe, 
unten  ber  reid^c  SDiann  unb  ber  arme  2n= 
jarug;  red^tg  oben  bag  ^eltgerid|t,  unten 
bie  ^ötte.  ?tu^en  auf  ben  ^(ügcln  unb 
ben  SSorftöfecn  gemalt,  oerborben:  linfg 
mönnlictje,  red^tg  loeibli^c  ^eilige  in  hielten 
Raufen,  l)anbmerfgmäBigc  ?lrbcit, 
^o-eftu  j'oofm.  bäHifd^.  5m  ©efpreng  fte^t  eine 

^all.  St.  Slid^aelSliic^e.  laufilein.  Seunbrig.  ©tatUCttC  Oon  S^riftug  alg  ©(^mer= 

jengmann.  ©ine  ^rcbella,  bie  nic^t 
ju  biefem  ©^rein  gehört,  jeigt  in 
^pi^relicf,  ftarf  unterfd^nitten,  bag  erfte  9(benbma^I,  fel)r  gut  gefi^ni^t,  mit  §ln= 
le^nung  an  Sflicmcnfd^neiberg  Äunft;  altgefafet.  Um  1510  (?(bb.  ©.  496). 

9Utarfc^rein  ber  ^I.  ©ippe,  je^t  auf  ber  9Kenfa  ber  mittelften  6^or= 
fopeUe  aufgefteüt.  Um  1520,  pKifd^.  5m  ©c^rein  gefd^ni^tc  ©nippe  ber  bl*  <3ippc, 
^ocbrelief,  ftarl  unterfebnitten ; altbemalt,  oor  graoiertem  ©olbgrunb.  S>ag  Sbriftfinb 
fehlt,  bie  ©rgönjungen  an  ben  Figuren  mie  bag  erneuerte  oben  finb  noch 

unbcmalt.  ®er  linfe  ^lügel  (mit  S)arfteUung  beg  bl.  ©infieblcrg  $aulug)  fehlt.  ?lnf 
bem  rechten  innere  9Kalerei  erholten:  ©t.  9lntoniug,  holbnadtt,  oer» 

fu^t  Oon  2:eufeln;  oben  gemalteg  Dmoment,  9?adhahmung  oon  ©chniptoerf.  ^re» 
bcUa  gemalt  (Siüdfeite?):  ©chtoeißtuch  mit  5lntlih  geho^i^”  öon  jloei  ©ngetn. 

9lltarf(hrein  mit  ber  ^luggicfeung  beg  hl.  ©eifteg.  III.  ©hoJ-lobcHo 
oon  ©üben.  ?lug  ber  ehemaligen  ©(huppach^ßapelle.  3n  Öulj  gefdhniht,  um  1520. 
fJieugefafet  um  1750  in  9?achahmung  oon  Stlabaftcr  mit  ©olbfäumen  unb  oon  buntem 
3Karmor.  SJertooUeg  Scnfmal  oltfränlifdher  93ilbfchniherei.  5m  ©dhrein  SJelieftnfel : 
^uggiefeung  beg  hl-  ©eifteg,  SWaria  inmitten  ber  9lpofteI.  9lm  gefchnipten  Crna» 


.^»nU.  et.  ÜJtic^ael. 


503 


ment  juoberft  üiele  unbemolte  Srgönjungcii.  25er  §hiffn^  mo^ler^alten  unb  [e^r  reij* 
öofl,  mit  gigürc^en  ^üiferftcljenber  ftoffiert.  9(uf  bem  jejjt  feftfte^enben  glügel  innen 
JHelicfbilbcr:  ßb^ifti  Sinjng  in  Serufalem,  ©rfd^eimmg  öor  ben  (Slfen  (25^oma^’  Un» 
glauben),  G^rifti  Himmelfahrt,  25ob  ber  ÜJJaria.  ?(uf  bem  einen  au|en 

gemalt  bic  gubluafchung  (Säger,  Äiinfibl.  1829,  ©.  371).  ?ln  ber  ^rebetta  eine 
25ofel  in  ftärlerem  fRclief:  hl-  ^Ibenbmahl,  mit 
3abn§,  fehr  lebhaft  belocgt.  Dbcn  erneuertet 
Ornamentf(^niön)erI  Don  SBeinlaiib. 

3lltarf(^rein  ber  brei  hl-  löifchöfe, 

1521,  hälli)^-  V.  ShortopeUe  (non  ©üben  an 
gewählt).  3m  ©chrein  brei  ©tatuetten  non 
®i)chöfen,  mitlelmüBig  gefchni^t,  altgefafet. 

©tnbe  u.  bgl.  ergänzt.  ocrgolbet 

mit  graoiertem  Srofatmufter. 

©chreint  erneuert,  ^lügel  innen:  oltgcfa^te 
fRelieffiguren  bet  hl-  97ifolaut  unb  hl-  S'tt“ 
fieblert  Dnufriut,  auf  Äonfolcn  fteheiib,  auf» 
gelegt.  teilroeife  oergolbet,  mit 

Srofntgraoierung.  llnterfchrift  in  grührenaif« 
fancemajutfeln:  SANT  NICOLEIS.  SANT 
TEONOFERUS.  ^lufecnfeiten  gemalte  Figuren 
oon  S.  ERASMUS  unb  S.  BONIFACIUS 
unb  9^enaiffanceornament.  ^^rebeUa  gemalt: 

25ie  nier  Kirchenlehrer,  hinlct^  einer  örüftung, 
batiert  1521,  feingrnoierlcr  ©olbgrunb.  2)ic 
ÖJemälbe  ftehen  an  Kunftloert  über  ben  ©tatuetten. 

91  ltnr) chrein  bet  hl-  SSolfgang, 

Kotmat  unb  2)amian.  @nbe  15.  3ahr* 
hunbertt.  II.  ©horfapelle  oon  ©üben.  3m 
©chrein  oltgefafetc  Hol^ftatuetten  ber  brei  ge» 
nannten  Heiligen,  mittelmäßig,  fjlügel  gemalt. 

3nnen:  25er  hl-  SBolfgang  fdhiägt  einen  Cuell 
aut  bem  Reifen;  unb  toirft  bat  Seil  (Kirchen* 
grünbung).  Seibemal  h^l  er  einen  Slnaben 
alt  Segleiter.  ©olbgninb  mit  feinen  fRanfenmuftern  in  fRelief.  ?lußen:  Serfünbigung. 
©chloa^e  9I?aIereien  oon  1509  (Säger),  HnHer  ©djule. 

9lltar  ber  hl-  brei  Könige,  25riptpchon  auf  ber  9lItarmenfo  ber  I.  6h®e» 
fapelle  oon  ©üben,  ©^toar^geftridjen  mit  Sergolbungen  unb  farbigen  ^igürchen 
in  gla(hrelief.  Um  1525.  llnbebeutenb,  aber  beloratio.  SRitteltafel:  ?lnbctung  ber 
brei  SBeifen.  3n  ber  linfen  6de  fniet  alt  ©tifter  ein  latholifcher  ©eiftlicher  mit 
^riefterhjappen  unb  ben  Snitialen  K K babei.  llnterf^rift  (nachträglich  ?)  EvSA  IX 
PUER  EST  NOBIS  ufio.  1585.  25arunter  bie  Figuren  bet  Sohannet  @0.,  Sifchof 
©ratmut  (?),  ©tepl;anut  (?).  9luf  ben  ^lügeln  U)ieber  Sohannet  ©o.,  9lnbreat,  betritt, 
^auliit.  9lußen:  gemalte  ©injelfigürd)en  oon  Heiligen  unb  bie  Snfe^rift:  ALTARE 


OaO.  6t.  Vlic^atldtirc^e.  ftanjtl. 


504 


3aflftlrei§.  Cberamt  .^oU. 


TRIUM  REGUM.  9(uf|cj(j:  5)iei  Sinicttcn  mit  ^atbfigur  (^otteg,  SDiaria  unb  Sngel 
ber  SScrtünbigimg:  PATER  DE  CELSIS  DEVS  MISERERE  NOBIS.  EXOR- 
DIUAI  NOSTRE  REDEMPTIONIS.  ©ocfet:  EI  QUI  NON  OPERATÜR 
CREDENTI  AUTEM  IN  EUM  QUI  lUSTIFICAT  IMPIUM  REPUTATUR 
FIDES  EIDS  AD  lUSTITIAM.  2)aS  Jriptljrfion  fd^cint  fitrj  Dor  ber  Slcformation 
gcftiftct,  tiad^^ct  bnrc^  neue  3nid)riften  im  euangelifd^en  Sinn  abnpticrt.*) 

Äleineg  ,^oI jtafelgemnlbe  in  nitcr  Umrnf)mnng,  migeWid^  fritier  mit  glügcln, 
ntfo  Xriptpe^on.  Um  1490.  S)a§  ©cmälbe  ftcKt  üor:  ben  Ginjiig  beg  Staiferg 
.^eradiug  mit  bem  Ijl.  5hcuj  in  3crufalem;  mittelmäßige  Sllcinmalerd.  5)ie  Umrö^= 
mung  gefd^nipt  nnb  alt  öcrgolbct,  ergänzt  opne  18crgo(bung;  Stlcinarc^itehiir 
mit  üJnubmerf. 

^ ober  na!  el  türm  d^en  Pon  Sanbftein,  nn  einen  Q^porp^eiler  migefc^t,  erjd^eint 
aber  alg  nltcrcg  SSerl,  aug  ber  3dt  nm  1440  (31bb.  S.  500  unb  31tlag  ©rg.).  3(m 
2!aberuafel  felbft,  unter  bem  C^ittertürc^en  ift  in  einem  Sd)ilb  ein  3ci<^fu  Qngebradjt, 
bag  aber  eljer  einer  .^"^augmarfe  beg  Stifterg  gleicp  fiept  alg  einem  Steinmepjeiepen. 
2>ie  ^igürepen  finb  nad;  alten  Spuren  um  1860  neu  in  @olb  unb  färben  gefaßt, 
@g  finb  am  ^aberualcl  felbft  Pier  Statuetten  pon  fproppeten,  bie  burep  ipren  fRealig-^ 
mug  an  ©lötcrg  f^iguren  beg  ÜJ?ofegbrunncng  311  S)iion  erinnern,  mit  9!amengüber» 
fepriften  unb  SprudiroÜen  (Ecclosiasticus ; cibavit  illum  dominus  pane  vitae; 
David : pluit  illis  manna  ad  mauducandum ; Salomon : angelorura  esca  nutrivisti 
populum  tuum;  Jesaias:  vere  tu  et  deus  absconditus  deus  israel).  3m  2^iirm» 
epeu  übet  bem  ^abeinalel  ftepen  frei  Pier  Statuetten  ber  5^ircpenleprer  mit  Spruep«' 
rollen:  raanducate  experti  [3lmbrofiug] ; impossibile  est  etc.  [^ieronpmug] ; coeli 
manna  etc.  [©regoriug];  panem  istum  quem  sumimus  [31uguftimig].  ?ln  ben 
fßfeilern  beg  S3albncping  unten  alg  Stonfolbilber  bie  ©pmbole  ber  Pier  ©Pangelien 
mit  Spruepbänbem:  9J?orhig:  sumite  hoc  est  corpus  meum;  Sßattpäug:  beati  qui 
esuriunt  et  sitiunt  iustitiam;  Sopanncg:  ego  sum  panis  viUe;  2u!ag:  accipite 
et  edite  corpus  meum.  ipnen,  am  SKittelpfciler,  bag  2amm  ©otteg.  91n 

ben  .f?onföldjen  unter  ben  ©pangelienfpmbolen  Pier  meiblicpe  93üften  (Sibpllen?)  unb 
unter  bem  Samm  ein  mönnlicpcr  Äopf  (3opanncg  b.  5:äufet?).  |)bper  an  ben 
fßfeilcrd)cn  beg  Salbadjing  fünf  Heine  ©ngelgbübcr,  aiicp  mit  SprucproHcn. 

'Sauffufe  Pon  Sanbftein,  fpntgotifcp  Pom  3upr  1405  laut  3nf^rift,  bie  bie 
bnmaligen  ißorgefeßten  beg  Roller  3opnnniterpaufeg  nennt,  aber  niept  fidjer  Icgbar  ift. 
Stammt  aug  St.  3opann  (31bb,  S.  501  f.). 

Spätgotif^e  5tan3el  famt  ^!reppe  Pon  Sanbftein,  um  1490,  an  einen  fßfeilcr 
beg  Sdjiffg  angebaut.  ®ie  fünf  Statuetten  an  ber  iörüftung  finb  mobent  (Pon 
ßinbenberger).  SdpaHbedel  Pon  1835.  ©igenartig  ift  bag  unregelmäf3ige  ^ifcpblafen« 
maßloerf  ber  burepbrodjenen  Füllung  an  Srüftung  unb  ©elänber.**)  (31bb.  S.  503.) 

^eiligeg  ©rab,  in  einer  9tifd)e  an  ber  Sübloanb  beg  Sdjiffg  innen.  3n 
ber  9?üdlpanb  ber  9iifdje  ein  Perglafteg  gotifepeg  ^enfter,  beffen  Säben  geöffnet 

*)  'Jln  Stellt  biefeg  Slltarg,  00c  bem  Spor,  mürbe  1778  ein  Dlololo«3Utür  aufgefteHt,  ber 
im  19.  3abrbwubcrt  serftört  mürbe. 

•♦)  3ia(b  Silßer  (HunftbL  1829)  mar  „ber  Stoef  ber  Stanjeltreppe"  ßcj^mücft  mit  einer 
„S<bni^arbeit"  [?],  2)tatia  mit  bem  ^efugfinb. 


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^al(.  0t.  ^Mc^ad. 


505 


tucrben  fomtten.  S?on  Stein  ift  bic  Xumba  mit  üoffrunbcm  6^riftn§Iei6  auf  bcr 
oberen  unb  üier  ^alberl^nbenen  Äriegcrgeftotten  nn  ber  oorberen 
üoörunben  Stmibbilbern  oon  3o[e))b  unb  iWifobenm^  an  ben  fc^malcn  Seiten;  §rü§<= 
renaiiiance  um  1510;  neu,  mit  Ölfarbe  geflric^en,  um  18G0.  ®on  §0(3,  aud^  neu* 
gefaßt,  finb  bie  fialbfiguren  ber  brei  fKarien  unb  bed  ®o.  3obonneS  auf  ber  5:umba, 
biefe  oltertümlic^er  al8  bie  Steinbitbwerlc,  nod^  me^r  fpötgotifdj.  Über  bem  itorb« 
bogen  ber  iWifc^e  jmci  gemolte  SBabpenfc^ilbe  oon  einer  9?eftouration  im  3a^rc  1702 
^errüßrenb.  5)ie  ilJif^enmänbe  toaren  biS  jur  Sieftauration  mit  ^u^gemälben 


^aO.  6t-  9li(4aelllit4e.  Cibeig  IMS. 


gefc§mü(ft  2)ie  Slif^c  ift  mie  ein  9lltatfc§rein  oerfd^Iicßbar  mit  jmei  unglci^  großen 
^lügeln,  bic  innen  mit  pacßgefcßni^tem  unb  bemaltem  ®ilblocrf,  außen  mit  ©cmölben 
bcbcrft  finb.  5)ic  Slclieftafeln,  neu  in  ^urbcn  unb  SKetall  gefaßt,  jeigen  in  fe^r  leb» 
ßaften  aber  bcrben  Äomljofitioncn  bic  Slreujigung  3cfu  unb  bic  Slreujabna^mc.  !Die 
äußeren  SWalcreien  finb  1702  lunftlog  erneuert.  3)ic  oier  ^albßgurcn  fte^en  ben 
f^igurcn  bc8  ®robeg  in  St.  5lat^arinen  ().  unten)  nal)e.  (Slbb.  @rg.  5ltl.) 

Dlberg:  SanbftcingruplJC  mit  tcilloeifer  Raffung  in  SKetaH  unb  färben; 
unter  einem  Slippengemölb,  baS  smifcßen  ein  Strebepfeilcrpaar  ber  Slorbfcite  außen 
eingebaut  ift.  ß^riftug  unb  bic  brei  3ünger  finb  ooQrunb  auSgeßaucne,  überlebend» 
große  Statuen  oon  mittlerem  SBcrt;  oorsüglicß  ift  bcr  Äopf  bed  3o^onned.  3)ic 
j^äfeßer  ßinten  am  3uun  ald  Heine  fRelicfgeftalten.  3)ic  öanbf^aft  gemalt  (öfterd 
erneuert).  3ln  ben  brei  Sißlußfteincn  bed  ©eloölbed  finb  bic  SKuttergotted  unb  ber 
S(ßilb  unb  ^clm  bcr  gamilie  Senft  oon  Sußlburg  angebra^t;  on  ber  Stirntoanb 
bic  3aßredjnl;l  1506.  9lm  ©emonb  bed  3alobud  finb  ^ierbueßftaben  (^rößrcnaiffance» 


506 


Cberamt  ^aK. 


ffliojuSfcIii),  bic  beu  <Spriid)  ergeben:  anior  vincit  omiiia.  ©c^miebeifengitter, 
17.  Sa^rbunbert  (3lbb.  ©.  505). 


^qQ.  €t.  Siic^arKtirc^e.  S^OTgtR&^f. 


Gborgeftübl  in  mit  ornamentalen  ©cbnibercien  iinb  Einlagen,  1.534 
(infdbr.);  1900  reftnnriert.  3m  JfrieS  ber  Stüdfeite  moraüfebe  3n)cbruten  oon  naiocr 
?(n^mabl  unb  ^orm,  meift  23ibclfpriid)e  (3lbb.  <S.  506). 

3n  ber  ©alriftei  'TBanboertäfelung  oon  1606  mit  biblifcben  3n)cbriften 
nnb  Crnamenten  in  aufgelegter  Sanbfngnrbeit;  nnb  jmei  gro^e  eingeloffenc  SSanb* 


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('taü.  St.  !Dli4ia((. 


507 


f(^räufe,  beten  cit^enc  ^Ifjürflügel  mit  Meinen  ornomentolen  ^oijeinlogen  unb  mit 
pra^tnoHen  öer^innten  Sel'c^Ingen  gefd^mürft  finb,  ?(ngeI6änbem  non  oerid^iebener 


«aa.  6t  Wici^acIitiT^e.  «egttK^  1516. 

^orm,  '2(^iüflel| drüben  unb  ©riffen.  2)ie  ^oljeinfagen  unb  Sefd^Iägc  ergeben  Der* 
ic^iebene  unb  SWonogromme;  ANNO  DOMINI  1500 . 1508  . 


508 


^aflftfrciS.  Obcramt  §all. 


IHS  . MARIA  . FO[?]  . WM[?];  audj  baS  ®llb  cinc§  S^otcntopfg  u.  a.  (Sin  fleincrcr 
5Banb)c§ranf,  für  bie  ©cfö^e,  [)ot  eine  @ife«61ed)tf)ür  mit  jicrlic^  aufgefef^ten 
bemaiten  SBap^enfdjilben  unb  ©ürud^bnnbern,  1508.  ®ie  ^Ijür  bet  ©afriftei  ift  au^ 
otte,  fpätgotifc^e  ^djlofferarbeit.  ^olägcfdjui^tcg  ^.^ortrogefreuj,  barod,  17. 
Rimbert.  Clgemölbc:  9(uferftnnbencr  ßl^tiftuä;  1714  nnb  ^amilie  gleic^= 

5eitig.  ®ec  gan5e  9?aiim  mit  ber  reichen  altertiimlid^en  5(u^ftattung  ift  öon  ungetoöl)n* 
lidjem  ©timmung§rei3. 

©toefen:  ®ropc:  ©pfttflotifcbc  'Ddnu§fclin{cbrift;  pro  populo  catholico  luaria  virgo  inter- 
pelle;  9lcliefbilbdt)eit,  Setfünbigung,  Ütcnaifiaiice.  9kcb  .t>cro{tS  Übrouil  ift  bie  grobe  ©lorfe  1539 
gegoficu  unb  29  jebrcer.  i^tHbflOtiicbe  Ü)Jniu§felinj(brift:  ANNO  DOMINI  MCC. 

NONAGESIMO  NüNO  [1290].  5^rifte  glait,  j^ton!,  13.— 14.  3«brb>mbert.  ©ieberglocfe : ©pöt* 
gotij(be  3JHnu»te(n:  sanctus  dominus  deus.  16.  Subrbunbert.  9trme|ünberglocfe : (^bflotifdic 
SOtajuSfeln,  AVE  MARIA  ufm.  ©ine  feebfte,  glatte  ©lode  gehört  ber  fdilanlen,  fcfili^ten  fjorm 
nach  iuin  älteren  ©eläut. 

Äircbengefäb«:  ©ilberoergolbete  ilclcbe:  a.  jpätgoti)d)  [1516].  2)er  5ub  olä  Se^§blatt 
gebilbet,  mit  ©raoierungen  au  ber  Cberpäcbe:  SJlaria  mit  bem  ©briflföib;  bie  brei  bl-  Könige, 
opiernb;  ein  b.  ®i}<bof  mit  Stab  unb  Sebmert;  ber  ©rjengel  Uticboel  mit  ber  Seelenroagc.  ®ar* 
unter  Umidirift  in  ^b*'-Henaiffance*a)?aiu§fein : DOMINE  NON  SECVNDVM  PECCATA  NOSTRA 
FACIAS  NOBIS  NEQVE  SECVNDVM  INIQVITATES  NOSTRAS  RETRIBVAS  NOBIS.  Knauf 
getrieben;  über  ibm  Sdjrift:  IHESVS,  unter  ibm:  MARIA.  (9lbb.  507),  b.  fpätgotifd);  fecb§* 
blättriger  [yub  auf  einem  mit  erhabenen  fRofetten  nersierten  Stanbring.  Über  bem  Knauf  ftebt  in 
fpätgotifeben  2)iinu4feln:  got  hilf;  unten:  mit  willen,  c.  fpätgotifd);  fcöböblättriger  §ub;  bie 
Knäufe  be3  9lobu8  mit  Stofen  befebt;  bie  bajmifeben  liegenbeu  Spangen  grauiert  mit  SJtabroerl. 
d.  fpätgotifd),  Cberflädie  beö  fe^öblättrigen  gu^cS  graoiert  mit  IDtabmerf ; Knauf  roie  bei  c.  e.  fpät« 
gotifcb,  flein  (jebt  Krantenfelcb),  Knauf  roie  bei  c.  unb  d.  Silberne  oergolbete  ipatcnen;  eine  mit 
Roller  Stempel  unb  IDtarfe  GF.  Silberne  9lbenbmabl'§funnen : a.— d.  cergolbet  unb  grooiert,  1667, 
Stempel  non  4>all,  9Rarfe  ®lumenftrau&  (?)  in«  Sebilb,  e.  ^e«gl.  1773,  Stempel,  Sebilb 
mit  tÖlumenftraub,  IR  F.  f.  ^eSgl.  1779  4)oll  CR.  g.  h.  grob,  uergolbet,  liamm  auf  bem  5:cdel, 
9lug§burger  Stempel,  PS;  um  1700.  i.  uergolbet  unb  bejeiebnet  ED.  k.  llcin,  ?lug§burg,  IDtarfe 
unbeutlid).  Silberne  £)oftienbüd)fen : a.  uon  1769,  Roller  Stempel,  9)tarle  L HB.  b.  non  1796, 
.^■»aller  Stempel,  SÖtarfe  F L R.  c.  mit  i'tallcr  Stempel  unb  'JJlarle  G F.  d.  mit  Malier  Stempel 
unb  unbeutlicber  Utarfe:  im  Sd)ilb  3 roagreebte  gefeblängelte  fjiguren. 

3(nfd)riften:  9lm  SüBeftportal,  in  romonifeben  IRaiuSfeln;  BERTHOLT.  9lm  2reppen« 
türnuben  ber  3Beftfeite , in  fpätgotifeben  SJtinuSfeln : anno  . domini . m . cccc  . XXVII . iuchoata 
est  preses  basilica  . ad  edificandnm  . de  novo  . feria  tercia  p'xia  post . festnm  . sei . iacobi . ap’Ii . 
9ln  ber  Safriftei,  in  fpätgotifeben  IDlinu^leln  mit  einjelnen  Snitiol«3)taiuäteln : Anno  . dm.  M.  cccc  . 
Ixxxxv  . [1495]  an  dem  nechsten  dinstag  . vor  S.  Gregorientag  . in  der  vasten . ist  gelegt  worden . 
der  erste  stayn  an  diesem  chore. 

3m  9ld)ted  bei  lurm«:  in  fWenaiffance-Ültajusfeln:  DO  MAN  ZALT  1573  IST  DIESER 
THURNEN  VON  NEUEM  IN  DIE  ACHT  ECKEN  ERBAWET . WAREN  DES  RATS  BAUHERN 
CASPAR  BUSCHLER  . JÖRG  SEIFERHELD  . JÖRG  BURCKHARDT  * HIES  DER  MEISTER. 
5)ei  * fein  Steinmebieicben  ('Jlbb.  9lr.  30). 

9ln  ber  9lltar«5Dlenfa ber  mittelften ©borlnpelle, in  frübgotifdien  5ötaju§feln:  DISE. CAPELLE . 
IST  GEWIHET  . 1 . SÄT . ERASM . E . VND . I,  SANT  MARGARTE . VND  WART  GEBA WEN . 
VÖ  . DER  ERBERN  . FRA  WEN  G VTE . DER  VELDNERIN . DO . MAN . ZELTE . VON  CRISTES 
GEBVRT  . MCCCXXXXIIII . AN  . SANT  . MICHELS  TAGE.  Stein  ftommt  bemnaeb  an§ 
ber  obgebroebenen  Kapelle  ber  fjelbner  (f.  o.). 

“Senfmäler  in  ber  Kirebe:  3m  ©b^r,  an  ber  9Jorbfeite  roeftlieb  beginnenb: 

5Mlbni8  ber  fDlagbaleim  u.  3cugumer  Klofter,  geb.  ©onböfferin,  1794,  Dlgemälbe  (non  ^etfeb?). 

3n  ber  I.  Kapelle  (2ürballe):  Sterbbenfmal  beö  ^rebigerS  3)eijfd)log,  um  1720;  §olj . 
II.  Kapelle:  ^öljerne  ©terbtafcl  beä  ^ier.  ijirebigerä,  f 1667;  be^gl.  bcS  SRat»bettn  ^ao. 


$all.  €t.  Wicf)ae(. 


509 


Snieiffcl,  t 1666;  beÄflf.  bc8  ®onböffer,  i 1676.  3;ieif  brei  roobl  oiiS  einer  SöerfftaU. 
Sterbtafel  beS  3-  W.  Sonböffer,  ^rebiger«,  | 1716.  3'P'itbe»  ber  II.  unb  HI.  Äapeüe:  grope« 


Li* 

A W 

Hfl. 

^oQ.  €t.  Vlic^arllfirc^.  Oicabbenlmäler,  innen,  Worbfeite.  I.  unb  2.  ftapene. 


©rabbeitlnial  be§  3.  gr-  53onböffer,  t 1778,  in  buntem  fUlarinor  mit  ©ipSfiflureH/  flafrtjiftifcb ; 
gemeinfame?  3nfle«bipcrf  non  Xanneder  unb  Scbeffaiier  (Elften  ber  fiarl#j(bu(e).  ffleröffentliebt 


510 


3;agftfrei§.  Cbcroint 


iii  flupftrffid)  Don  öallep  1781  (?lbb.  509).  III.  ftapcUe:  ©robbcnfnial  be§  'SlöbtmelfterS  3ob. 
^lamberger,  t 1615,  unb  jcincr  ©aftin;  ^Uabofter;  ^orträtfiflureii  pollrunb;  im  Hufia^  ^odj* 
rclief  ber  2ouje  ßbrifti/  oUcflOrii^eä  SÖoppcn;  im  Stil  SOI.  ftcrnä.  ^-»öljcrne  gemalte 

©cbenftafel  beS  '4JrebigerS  ©.  ®.  SiMbcl,  t 1707,  ^lulfafe  fef)lt.  — ^c?gl.  be8  ^NfarrerS  3.  Dieib, 
t 1710,  au«  berjelben  Serlftatt  rcie  bie  uorige.  ^e«gl.  ob«e  Snjtbfift»  >nit  ®oti»gemftIbe  eine« 
©^epaar«  bei  ber  ilreujigimg  ©bi^ifti,  um  1630. 


^aO.  3t.  SRic^aelttirt^e.  lottimuftiflelmns  nac^ 
tUobofKncUtf  oon  Scon^.  Rnrn. 


3ioij(beu  bet  III.  unb  IV.  Jtapelle:  ^ruuloolle«  ©rabbenlmal  be«  Stäbtmeifter«  3.  >yr. 
Son^öffer,  f 1770,  ÜJiarmorfturf  mit  Ölbilbui«  uub  Statuetten  (?lbb.  ©rg.*?Itl.), 

IV.  Itapelle:  2otenf(biIb  uon  2bom.  Sanroalb,  1 1603.  SJronjetajel  für 'IBoIfg.  flafp.  Son* 
roalb,  StAbtmeifter,  t 1734;  mit  SBappeu  unb  S^rift  auf  einer  Draperie.  Job.  Jac.  Schmid  iu 
Nürnberg  fecit. 

^öljerne  ©ebenitafel  (Jriptptben)  für  2^oma8  S^meifer,  | 1602,  mit  SÖUbniS  bc8  arm» 
lofen  nunftfcbreiber« , bej.  I.  H;  uub  ©rabfcbrift  pon  feiner  eigenen  ^tanb.  ©ingelaffen  in  einen 
Steinra^uien  CBanbfcbranf)  au«  bem  15.  3(ibrbunbert,  mit  Steinme^jeicben.  kleine  ©ebenitafel 
für  ein  nerfrüppelte«  5rauenjimmer,  17.  3abrb»t’bert. 


^all.  6t.  'JJtid)Qcl. 


511 


2Dappfiii(()eil)e  ber  2W.  äqI().  o.  otcrnfelb  16.%.  9(uf  ber  9Ulürnienia  ein  oorjüfllid)c3 
9lalübofterteUcf  ber  'Jlnferfte^uiifl  ber  2oten  narf>  6jed)iel4  ©eftcbt;  aufflcnialt:  J.  Leonh.  Kern 
fecit  (9lbb.  510).  6iiiflelaf|en  in  ein  $enfmal  für  6br-  Stcllmag,  Stöbtmeifter,  f 1707. 

3unfd)en  ber  IV.  unb  V.  Äopeüe:  'Tenfinal  für  3.  2.  SoiuDülb,  elcibtineifter,  t 1778, 
fDlmmorftjuf  mit  ißergol' 
bnng,  ibealen  i^ignren  nnb 
ölgemalien  5)i(bniffen. 

V.  llüpdle:  .2>öl* 
jerne  gemalte  Sterbtafel 
für  9lnbr.  'Jreitler,  1 1669. 

©ebenttafel  für  bie 
Stifter  jnm  ©pmnnftnm, 
mit  pielcn  92appen. 

3n)if(ben  ber  V. 
unb  VI.  iTapeüe:  Senf* 
mal  für  3. 2or.  SreA^ler, 

Stübtmeifter,  f 1725, 

Stndmarmor,  mit  olle* 
gorifcben  giguren,ißntten, 
ölbilbniS,  Scbrifttafel, 

SÖnppen. 

VI.  «apelle:  ©e* 
malte  ©ebenftafel  für 
San.  Scbmalcalber,  Dr. 
jur.,  7 1636. 

SBnppentafel  für 
bie  Stifter  511m  JHeicben 
9llmofen  nnb  pon  Schüler* 
ftipenbien,  17.  3»^^' 
bunbert,  mit  9Mlbern 
('IBerfe  ber  S^larmberiig* 
feit),  ©ebenftafel  für 
9ßeter  f^imfiaber,  1 16^7, 
unb  fleinere  für  9lfro 
f^irnbaberin,  1 1633,  mit 
Stammbäumen. 

VII.  Hapelle:  ©e* 
benftafel  für  ben  ^rebiger 
^orrimoniuiS , t 16.36; 
be?gl.  für  3-  ßreter, 

9ßrebiger,  j 16.35;  CI« 
bilbniS  bed  3-  iir-  5)ep* 
fcblag,  ^rebiger,  f 1766, 
in  reichem  oergolbetem 
Sfahmen;  beSgl.  non  3« 

Smei  ©ngelgeftnlten. 

VIII.  ftopelle:  3 gemalte  ©laSfcheiben,  15.  3«hthunbert,  Stifterpaar  unb  iBappen. 
malte  ©ebenftafelu  für  9)erftorbene,  17.  3«h>^hunbert. 

9lm  Pfeiler  auhen  hängt  ein  ©pitapbinm  für  J^r.  % SBibel , ^irebiger , t 1691 , mit 
bilbni#  nnb  gefchnihten  Figuren  unb  9Bappen. 

IX.  jlapelle : f^lügeltafel  jum  ©ebächtniä  ber  Stifter  für  baS  9Baifenbau8,  17.  3<th<^hunbert. 
©ebenftafel  eines  Äönig  auS  Sillingen,  17.  3ahr^unbert,  mit  biblif^en  Silb^en.  9lm 
©ro^eS  Senfmol  für  ©.  S.  9frnolb,  t 1746,  .t>olj  unb  Stud  mit  2 Clbilbniffen. 


^aD.  St  92ic^ad<tirc^e.  Ocabbcntmäler,  au6m,  Korbivefttife. 


Seiferbelb,  Srebiger,  t 1726,  ClbilbniS  in  gefchnihtem  IHabmen  mit 


2 ge* 


CI* 


512 


3oflftfrei'$.  Cberamt  ^all. 


X.  flopcUc:  3^cnfmal  für  Sorcnj  d.  ^enfluiner  Älofter,  f 1761,  fJIItaraufbüu  mit  2 ®cuien 
utib  DlbüfcniS.  '3)e8flt.  für  ®altf)a»  ÜJiofer,  f 1602,  unb  t 1610»  3llabaftcr,  iPotiobilb  bcr 
gamitie  unb  ©cniuSfifluren ; manieriert,  ^cntftein  für  eine  lUmofenftiftung  oon  1494,  (jefe^t  1591 
(3nfcf)rift),  and  bem  ehemaligen  <5chüf)e(han§.  Über  bem  innen:  Dlbilbni4  non  IQl. 


^atl.  St.  SOücbaelMiic^e.  (Hrabbentmäter,  äugen.  Süb(citc. 


Sciferhelb,  f 1798,  in  gejehnihtem  'Jiahmeu  mit  2(n)cf)i^ift  nnb  SBappen.  Über  ber  2hür  }ur  Safriftei 
hingt  ein  5)enfmal  für  % %x.  öonhöffer,  Ifjrebiger,  f 1785,  ^loli  mit  figürlicher  Schniherei,  ner» 
golbet,  unb  ÖlbilbniS,  Sopfftil;  linf4  neben  bcr  Ihür  fleht  ein  groheä  Senfmal  für  3Ä.  fjr.  ^lafpel 
non  ipfannenburg,  t 1790,  3Banbobeli8f  ufro.  non  ®ip§marmor  unb  .^olj,  flaffisiftifch. 

Sie  Senfmäler,  Sotenfehilbe,  fjahnen  unb  onbere  Senlinürbigfeiten , bie  fich  im  Schiff  be* 
fanben,  mürben  im  19.  2iahrhunbert  hioau^gefchafft  unb  nernichtet.  Sie  ganje  jfirche  mu^  ein 


§ttU.  St.  ÜJMc^acI. 


513 


roa^re?  5Dtujcum  ^ftUii'c^cr  (Sejc^icftte  flciocjen  |ein.  2)o8  flir^enrcgiffec  uon  1819  jftl&lt  tiod}  240 
2)en(m{Uer  in  ber  Hir^c.  Sictjt  finb  im  Schiff  nur  no(^)  4,  oKc  auf  .^olj  flcmalt:  für  Slcronifa 
Sc^ult^er,  t 1590,  mit  ©ilb  bcr  S^erflftruiig  ß^rifti;  fDlclcfiior  Söenfler,  f 1602,  mit  9lbra^amS 
Cpfcr;  ^einr.  Sern,  ^rcb.,  1 1716,  50ilbni8;  9lol&-  Sfleibner,  35efan,  1 1606,  i5flmUien'S3otiübUbm§ 
mit  3obanne4  6o.  unb  SBolfgang.  S.  töüfdjler,  f 1570  (unooUft.).  3.  Steliroog,  t 1679. 
2)cntmöterau^en.  91  orb feite,  non  Oft  nac^  Seften  (9lu4ma^l): 

©rabplatte  für  Äonr.  [jEreutroeinj  b.  fl.,  t 1438,  5 SSappen.  ©rabptatte  be§  91atf(brciberS 
.peinr.  Söinfelbofcr  auS  ©gingen,  f 1485,  mit  ^ortratfigur  in  i^a^relief,  2 SBappen.  3.  % Scbrog* 
müUer,  f 1703.  ©rabplatte  für  ,t>an§  unb  iöart^ol.  ®üjc^Ier,  bcibe  1494  f,  1 UÖappen.  ©rab* 
platte  be4  Stübtmeifter4  3*  5Ji.  .^artmaun,  f 1744,  bejcirbnet:  @.  ^!.  Üadorn.  3*  SBibel, 
I 1702.  3-  2*  ®re({)§ler,  Stöbtineiftcr,  1 1712,  bej.  fyrepönger.  ©rabplatte  mit  5 äöappen  unb 
3nj«brift:  michel  senft  der  alt,  | 1471.  ©rabplatte  non  vridrich  schlez,  5 'JBappen.  ©eben!» 
ftein  für  ©ertraub  Sogelmennin , f 1563,  mit  Iportrülfigur  unb  4 Sappen,  ©rabplatte  für  siz 
schnowasaer,  f 1409,  1 Sappen.  3>  '-ß-  Stäbtmeifter,  1 1711.  ©afp.  t 1565, 

Don  Scblor.  ©.  ©ber^art,  f 1516,  ('^Ibb.  511.) 

Seft feite:  *Sentftein  für  3of-  ®ogelmann,  f 1568,  ^orträtfigur  mit  fja^ne,  norjüglic^. 
@.  fy.  itllin^ig,  ^faaer,  1 1645,  mit  aDegorijc^em  fjlat^relief.  Seb.  ©urt^arbt,  f 1653.  0r.  ^jör^ 
mann,  f 1642,  bejro.  1.  B.,  allegorifcbe  fyigur.  ®enl|tcin  für  Solfg.  Saninalb,  f 1581,  renooiert 
1770  non  ©üntter  (injd)r.);  3 Sappen. 

Sübfeite:  ©on  0.  nach  S. : 3-  ©.  Stabtmanu,  Stäbtmeifter,  f 1670,  Sappen:  ©ulten. 
iJao.  Stabtmann,  | 1631,  Sappen,  ©br*  Stellinag,  t 1625,  Sappen,  beij.  F.  F.  ^enf* 
ftein  für  ©.  ©b-  ©onböffer,  ©rebiger,  f 1676,  ©orträtfigur,  ber  Unterlörper  bebecft  non  ber  Scbrift* 
tafel.  flbnlitb  bie  folgenben  ©rebigcrbenffteine:  für  3* 'Seibner,  fl606  ; 3t>fcf  Slobtmann,  fl676; 
3.  ©oob,  t 1632  ; 3.  S.  Seibner,  f 1669  ; 3.  ©.  Sibcl , t 1710;  3.  fyr.  ©onböffer,  f 1783, 
bej.  3-  ©•  unb  einer  ohne  Flamen  unb  $atum,  17.  3ubtbunbert.  ^ier.  Slopffer,  f 1666, 
Sappen;  3-  Seefrieb,  IHei^SfebultbeiS,  f 1636.  S.  ©.  ©oiiböffer,  ©atsfonjulent,  f 1775. 

©rabplatte  einet  grau,  flnf.  16.  3ubtbuubert§,  Sappen:  ©gen  unb  3 anbere.  ©rabplatte 
für  ©olfart  ©gen,  t 1499,  2 Sappen,  ^enlftein  für  flnt.  .'^ofmaifter,  f 1531,  Safcl  gebalten 
non  ©litten,  mit  lateinijdier,  griecbijiber  unb  bebräijcber  3nj(brift;  smijcben  ben  ^in  fleineS 

glacbbilb : ©ottoater  nimmt  bie  Seele  au4  bem  i^ei^nam ; intereffante  grübrenaiffance.  (flbb.  512.) 

Xenlftein  für  Äatb.  ©brerin,  | 1560,  ©orträtfigur,  10  Sappen.  5)enfftein  für  flgatba 
3<bencjin,  1 1559,  ©orträtfigur.  ^Cenfftein  für  bie  Sitme  be§  fReformator^  3<>b*  ©rens,  mit  ©rab* 
fcbrift  Don  bem  Sobne.  Diefe  3 grauengtabmäler  mobl  non  einer  unb  berfelbeu  .^lanb. 

©rabfteiu  für  gr.  ©.  Sibel,  t 1754,  mit  S^rift;  gefertigt  non  ©.  S).  Sadorn.  O.  gr. 
©epfiblag,  f 1766,  bcj.  Ö.  6.  ©üntbcr.  3*  ©•  ©epftblag,  '5)cfan,  t 1717.  3-  2.  Seifcrbelb, 
©reb.,  7 1725,  bej.  3-  ®-  ©robftein  für  ©arb.  Seitftein,  f 1581,  ©rofilfigur  in  ©elicf. 
©rabftein  für  lleonb.  geuibter,  Stäbtmeifter,  f 1561;  Sappen,  ©ieltb.  Secjel,  Stäbtmeifter, 
15 . . (?) ; gigur.  Steiner  ©rabftein  eine?  .^lerrn  non  ©euenftein  mit  3obr«äiäbt  1329 ; bo<b  ei«' 
gemauert.  *) 

9lur  ein  tleinerer  Jeil  bet  'SJenlmätet  ift  oon  Anfang  an  an  ben  Sircbcnmauern  anfgeftellt 
ober  auigebängt;  bie  ©rabplatten  lagen  urfprünglid)  auf  ben  ©räbern  fetbft.  Sie  flammen  au? 
ber  Sircbe  unb  ben  abgebrocbencn  Sapellen  ober  auch  non  freiliegenben  ©räbern  bc?  Sircbbof?. 

Sonftige?:  goffilcr  ©lammutjabn  in  »ergolbeter  Scbmiebeifenfaffung  aufgebängt  oor  ber 
mittelften  ©burfupellc,  ol§  nermeintlitb«^  ^otn  eine?  ©inborn? ; baber  bie  jmei  ©inbornfiguren  an 
ber  gaffung.  9iüd»  einet  übertüncbten , bei  .fiaufer  a.  a.  O.  S.  72  miebergegebenen  gnf^rift  ge» 
funben  1605  im  ©üblertbal  bei  |>obenftatt.  — 3»  ber  Safriftci  eine  üulberbibel,  gebrudt  1599  bei 
Öor.  Säuberlid),  Sittenberg,  in  Otiginaleinbonb  non  gepreßtem  unb  bemaltem  ßeber  mit  ©ilbni? 
Sutber?  unb  gubre-^iubt  1569.  Stiftung?eintrag  non  1648.  --  ©iferne  ©Henma^e,  um  2urm. 


•)  ©alb  na^  bem  Stabtbranb  i.  3- 1383  machte  baS  in  ^aH  anfäfpge  ©efcbled)t  bcr  SRitter 
non  fReuenftein  eine  bebcutenbe  Stiftung  für  bie  ©rbauung  eine?  langen  SRfinfter?  an  bcr  ©jarr« 
firebe  (3äger,  Sunftbl.  j.  ©iorgcnbl.  1829,  S.  361). 

Paulus,  3!enfmälct  au8  ©ürttembna.  aoflftttei*- 


33 


ri'cirtuu  i»0U. 

ni  I 

K vilw  'f«  Wttc»  vom  tO,  vVtbibuuMt  rtb.  ^»oUtatfKwmAlb«: '>bünnt»  auf 

«‘"«n 'i'W’nrtr  .IKillu*  «tmhrt. 

't  vv-t.  «\\tD»\vumt.  U,  f\v  «'trtbtV'farrlirAe.  für  bat  Stabltcil  Urfi 
bob  wlsbouV  WcUOU't  \vs\b\<vl)v'u\lui)  XH'«  bot  (Nwibcrmi  iv  Sknbcim.  Urban  um 
' U'^tromünltdk  lAOö 

'^iial  iHin  ’Scnbaia,  uBtcr 
b<«  '^trt*nat  bcr  'Ähn  ?Scu* 
bcrbi  eia  pleb*a*} 

Katb^rin^  I.'rr:: 
rorv^lL:>itS»c  5ferici>fj 
^'rJ.  i;jU^  vSrtKiix  xztaJL 
X.  C'Ä^  «.  l±4.  Xai  ic 
iXr.'nr^rr:,*^  »TJitci  ram  ea. 

ht  ei  “ xrü 

c^x:^5^rliTiÄrcTi>»  eöi-^ 
rr>  ^TiaCrrnri  I»r: 

:ü><  CmriJCTri  Jo»  ^oar=r 
Juri  miJ  5t  ilr:_ 

fr.**«  e■-tal^^r^n^  ior  ijra 
int  I>T.’  crunjc  it  ^itr — >— ^ 
' mic^r  niH^rroiiE  mr  uk 
navoi-ÄT  enr\±ptü=c  T— 
Cuui>rnlc\a  ui' tr  ^ -nffciur^^s. 

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^oll.  St.  iJot^orinen.  515 


^all.  €t.  Aat^arinentiif^e.  0tunbii6  unb  S()0rann4t  (öltet  .SuRonb). 


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516 


3aflft(rei§.  Cbcraint 


{tan.  st.  Aat^axinenlin^c.  Sinael^eitrn  Dom  Xurm. 


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^all.  €t.  i^at^arinen. 


517 


,^all  — ift  bis  auf  baS  2)ad)gefd§o^  erholten.  ®r  ift  im  ©runbrife  oblong,  bie 
brcileien  Seiten,  gegen  Cften  unb  SSeften,  finb  im  Srbgefc^o^  mit  jwei  Spi^bögen 
geöffnet.  5)ie  fc^möleren  Seiten  tooren  urfbriinglid)  beibe  Oerftörft  unb  enneitert 
burc^  tonnenförmig  übertoölbte  97ifd^cn.  Über  2)ac^  finb  bie  Sreitfeiten  f)albiert  bur^ 
Sifenen ; bie  gelber  im  unteren  ©ef^ofe  mit  einem  3fiunbbogenfrieS  abgefc^Ioffen.  ?tc^t 
gefoppelte  Sc^aUöffnungen.  I)ie  ^^eilungSfÖuIc^en,  beren  einige  nm  Schüft  oc^tedig,  finb 
teils  mit  p^nntafti)(|cn  ®löttertelc^en  teils  einfad^er  in  teltonifdjen  formen  abgebedt. 


^aU.  (st.  ttat^arinentirc^c.  unb  Sqnagoae.  lüemälbt  ber  obeten  glügelc^tn  be«  HItaTfebrein». 


5)er  l)0(|gotif(^e  S^or  oon  1343  ift  o^nc  Streben  eingetoblbt  auf  ®imftab* 
rippen  mit  einfo^en  Äbonfolen,  am  Sd^lufeftein  (£^riftuSfopf.  3m  Gtjorfd^lufe  brei 
jmeiteiligc  *Jon  fpätgotifc^er  ®ilbung  beS  Stob*  unb  SDkfjmertS.  Sin  ber 

Sübfeite  um  1460  ein  größeres  breiteiligeS  mit  ben  formen  oon  ber  SJZic^aeliSfird^e. 
SOSit  bem  S^or  tont  bie  tonuengemölbte  Safriftei  gebaut. 

©laSmalerei:  10  Silber  auS  ber  1343,  jebt  feit  1900  im  füblic^en 

IS^orfenfter  jufammengeftetlt,  mit  einigen  mobernen  tafeln,  üon  oan  5!reef,  SKünc^en; 
friil)er  im  norboftlidjen  (Jljorfenfter  (ogl.  SilberatloS,  Snnb  III).  Sie  flammen  an* 
fc^einenb  auS  5loei  oerfd^iebenen  eine  9iei^e  umfaßt  8 Silber,  bie  auf 

blauem,  in  Dianfenmuftern  bamaSjiertcm  ©runb  in  gelb  getönten  bodjgotifc^en  Slrlnben 


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«lojJB  »jq  0II»q>iÄ  J^iiuujuiao^jOB  49  •U«') 


518 


3aflftfrei4.  Cberamt 


ftel)cn  unb  feitlid;  üon  blauroten  ®änbcm 
mit  fiiliennmilcr  eingefaßt  ftnb.  2)ie)c 
umfaßt  6 Figuren  oon  5!ugenben, 
bie  fiegreid^  baS  Softer  niebertreten,  je 
burd^  ein  ©prud^bonb  mit  9?amen  be= 
5ei^net.  3)aäu  lommni  2 ^eiligen» 
geftalten:  3)orot^en  unb  SWargoreta.  55ie 
Qubere  ©nippe  umfaßt  nur  noc^  2 Silber: 
®t.  Stot^arina  uor  ben  ©ete^rten  Hon 
9(Icjanbritt  unb  bo3  fJ^^STfwer,  beibe  in 
9J?cbaitton8  auf  getoürfeltem  ©runb. 

3)ie  51irc^e  patte  brei  ?iltarpfrün« 
ben : jn  U.  I.  ^rau,  ben  pl.  3®öIfboten 
unb  ©t.  ©rpart.  Som  (Sporaltar  ift 
ber  ©dp rein  erpalten,  ein  oerpättnis* 
mäfeig  früpeä  SBcrt  (um  1460);  1858 
burd)  ©roß  unb  1900  bur^  ©.  ©^mibt 
reftauriert,  ftar!  übermalt.  2)er  geöffnete 
©dprein  fteüt  ba^  Seiben  unb  bie  Sr=> 
pöpung  beS  (SrlöferS  bar.  9luf  bem  liiifen 
S)oppclfUigeI  gemalt  auf  ©olbgrunb: 
Ginjug  in  Serufatem  unb  Serrat;  im 
©^rein  gefepnipt  unb  gefaßt  in  ©olb  unb 
garbe:  S)ornenfrbnung,  Slreujtrngung, 
51reu5igung,  ?(uferftepuug;  auf  bem  re^* 
teil  ^lüget:  ^immelfaprt  (Sprifti  unb  5(u3» 
gießung  bcS  pl.  ©eiftc^.  ?(uf  ben  geöffneten 
glügclcpcn  beö  pöpereu  aKittelftüd^  bet( 
©dprein« : 3)ie  Stirdje  unb  bie  ©pnagogc 
in  grauengeftalt.  5)ie  ?lltarftaffel  jeigt 
gemalt  bie  Sruftbilber  oon  ßpriftu« 
al«  Salvator  mundi,  mitten,  auf  bem 
Xpüreper,  5toifdpcn  ben  ^eiligen  fflZario, 
Äatparina,  Sorboro,  Situ«,  (SraSmu«, 
©ebaftian.  35ic  Sruftbilber  finb  oon 
erpabenen  ©pißbögeu  eingefaßt;  ber 
©runb  blau.  5)ie  fünf  ©nippen  im 
©eprein  finb  je  au«  einem  ©tüd  ge» 
f^nißt,  figurenreiepe  bemegte  Slompo=- 
fitionen  llcincn  Wafeftab«;  oergolbct,  nur 
bie  gleif^teile  bemalt.  Worunter  gül* 
lungen  oon  fein  bur^broipcnem  9J?aß» 
wert;  oben  Salbadpine  mit  feinem  ©itter^ 
tocrl  unb  ein  grie«  mit  burdpbrodpenem 


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4'tatl.  8t.  flat^arinen. 


519 


SKa^tuerf.  ®ic  Äleinarc^lteftur  öuf  bcm  ©c^rein  ift  inobern;  bcr  alle  SlriijifijuS 
Dorjügli^  gejc^ni^t.  ©cfc^Ioffcn  jeigt  ber  ©c^rein  auf  bunfcliarbigcm  (^runb  gemalt 
bic  ^eiligen  SJi'aria  mit  bem  S^rifttinb,  SJat^ariua,  3ol)onne^  b.  %.  unb  Soljaniieg  @t).; 
bic  Oberi^iirc^en : Barbara  unb  3J?agbaIena.  ?luf  bet  Siiicfieite  finb  am  ©^rcin  bie 
©cjt^i^te  oon  ber  c^emcit  ©d^lange  9J?o[e  unb  an  ber  ©taffel  3luei  ©ngel  mit 


4>an.  St.  ftat^acinentirc^t.  Wufnfle^iino,  gric^niott  Siuppe  im  9lUat|i^itin. 


üciben§toer!3cugen  grau  in  grau  gemalt.  X'aä  S03erf  flammt  offenbar  au§  berfelben 
SGBerlftalt  loic  baS  fRicbener  9lltärd^en  in  ©tuttgart  (M.  V.  A.). 

®in  ^oljgejc^ni^tc«  5lrujifir  oou  lünftlerifc^em  SBert,  1900  neu  bemalt,  ^ängt 
im  61)orbogen. 

^1.  @rab  oon  1470  (infdjr.  an  ber  2!umba,  nebft 'Ißabpen:  3 halfen,  belegt 
mit  1 fc^rcitenben  gefrönten  iiöloen  unb  ©igla  S.  K.  V.).  5!umba  öon  ©tein  mit 
jtoei  ^alberbaben  angearbeiteten  Figuren  fdjtafenber  Srieger  an  ber  33orbermanb. 
ü^eic^nam  61|rifti  unb  ©tatuetten  oon  C^Eofebl)  unb  Ülfifobemuö  in  ^olj  gefd^ni^t; 
^albfiguren  oon  So^anneö  unb  ben  brei  9)farien  be^gleidjen.  3)ie  ^oljfiguren  be= 


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520 


3agfttrei§.  Cberanit  iioD. 


malt  (1846  ne»  bemalt  mit  Ölfarben).  ?ln  ben  9?ifc^entT>äubeu  tnaren  jmei  @ngel 
mit  fRaucbfÖffern  unb  Sferjen  gemalt.  3e^t  finb  fie  mit  einem  grofjen,  grellen  ^evpi(^» 
mufter  überzogen.  ®ie  Figuren  finb  mo^I  in  berfelbcn  SSerfftatt  gef^affen  mie  baS 
bl.  ®rab  non  <St.  aWid}ael. 

Ölberg,  früher  au^en  an  ber  ©otriftei,  je^t  in  einem  bö^c^^cn  ®ebäu§ 
(1851)  im  Sbor.  ©tatuetten  non  ©briftnä  unb  ben  brei  ^tpoftcln,  1851  neu  — mit 
Ölfarben  — bemolt.  ©igentiimlicbe,  maljcnförrnige  i^opftb^cn  mit  fpibiQcn  9?afcn, 


^an.  «t.  iiatijaTinentirdir.  flberg. 


mürrifdjem  91udbrud.  93on  anberer  ^anb  alg  bie  Grablegung  bifcfelbft,  aber  au8 
berfelben  3cit- 

©teineme  ©tatuctte  ber  bl.  S^atbarina,  bemalt,  14.  Sabcb^i^^^rt;  früher 
außen  an  einer  @cfe  ber  ©afriftei  aufgeftellt. 

^olägef^nißte  Gruppe  ber  9JZuttergotteg  mit  bem  Slinb,  fißenb,  fpätgotifcb 
um  1450,  bemalt  (neu),  frönfifcb.  ©tanb  früher  auf  einem  §lltar  im  ©d^iff. 

^anbtaberiiafel,  um  1420  mit  jcbmacb  erhabenem  Ißecontfabilb  tm  (Siebel^^en  unb 
5mei  oon  (Fngel^cn  gefialtenen  äöappen  beä  iHeich^  unb  ber  Stabt,  ^racbtoolle^  unterf^atfteS 
tJaubmerf  am  Socfet.  3)a5  Steinroerf  mar  farbig  gefabt,  baS  ©itterlhürdhcn  uergolbet  (erneuert). 

2 n u f ft  e i n , fpötgotifch  um  1450.  3«  ben  Spifjbogennifrhen  ber  13  Seilen  gemalte  Süruft» 
bilber  »on  Ghriftus!  unb  ben  jmölf  Soteii,  übermalt.  ')lm  IHanb  ftchen  bie  Flamen  ber  2orgeflellten 
cingehauen.  .t'öljcrner,  bemalter  2ecfel,  Spütrenaiffance. 


.^all.  3t.  {{at^arinen. 


521 


^11.  6t.  ^at^arinentirc^e.  ^oQ.  6L  ffat^aiinentirc^e. 

6totuftte  bcr  i}l-  ftat^orina.  ffianbtabenialtl. 


ftanjel  Don  1694  (3iijt^|riit  am  2JecfeO,  1900  bc8  unb  ber  Ireppe  beraubt  unb  ucr» 

je^t.  mit  Scbnibroerl,  teüpergolbct.  ^In  ber  ^kflftung  4 Statuetten  ber  @pangeliftcn. 

Sc^taUbedel  2 uon  ß^riftuS  [jc^jt  bcjeitigt]  unb  3t.  üat^arina.  öibeliprut^inf^iriften.  2 Stifter» 
mappen. 

^ItarbrüftungSgitter,  S<bmiebeijen  mit  ^Mättern  unb  fHojetten,  tciloergolbet  mit 
Scfiattierung  in  Qlroiijefarbe.  1799.  J PT.  M MT. 


522 


3afl]tfrci^.  Cberamt  4>all, 


^oll.  6t.  Stat^otinenliTCl^e.  609.  Qeic^tftu^I. 


I 


i 


3 n>  e i { i b / )0fi-  fp&tgotifcb  um  1470,  mit 

Stücfmanb  unb  burcbbrocbener  ihdmmg,  bie  Seitenmänbe 
ebenfaQ4  mit  8tab>  unb  üna^mecf  fenfterartio  bur^brocben, 
bie  ÜBangen  geicbmücft  mit  erhabenem  ^anfengefcbling 
(9Ibbi(bung). 

3roei  Heine  ^oljtafelgemölbe,  einft  beim  Opfer* 
ftocf  aufgebAngt,  mit  ^arftellung  be^  ^ImojengebenS  unb 
Unterfcbrift : 1540. 

!iiicbt  mehr  fi^tbar:  1 SBanbgemötbe;  ä^orberei* 
tung  ber  nceujigung,  um  1450,  1894  aufgebedt  unb  teil* 
roeife  übermalt,  1900  uerbant.  ^(quareUtopie  in  ber  Safriftei; 
iOefcbreibung  bei  ^ier)  a.  a.  O. 

Itircbengefä^e:  ftranfenfelcb , Silber  nergolbet, 
i$u^  rabiat  gebiufelt,  6uppa  graniert  mit  iputten,  trafen 
unb  IRanfen.  3u)4)nit  iu  9tenaiffance>^iajugfeln ; boc  pocu- 
Inm  novQiu  testamentum  est  in  meo  sanguine  . bibite  ex 
boc  omnes.  ^uf  ber  ba.^u  gehörigen  ^oftienbücbfe  ftebt: 
verbum  caro  factum  est.  1578.  ^»allcr  Stempel.  fDiarfe: 
3 ^irfcbbörner  (?).  5)iejelbeu  an  ber  '^latene  beS  ÄeI4)4. 
ftelcb,  Silber  »ergolbet  famt  ^»oftienteUer ; Unterer  mit  @ra* 
nierungen  oerjiett  unb  batiert  1701.  kleiner  Äelcb  nom 
Anfang  18.  3<>bcbunbert4,  filbernergolbete  J^oftienbficbje  mit 
Stempel  G.  Heinr.  Wacker,  um  1800.  Silberne  SBein* 
fannen:  a.  mit  graoiertem  0anbelmert  unb  ^eiluergolbung 
1738,  Stempel  uon  ?lug4burg  CO*  5Diorfe  F.  b.  2e§gl.  1742, 
Stempel  oon  fJiümberg,  3J?arfe  non  3-  3-  (roeiblicbe 
3igut).  c.  ®e?gl.  1741,  Stempel  unb  Diarfe  roie  bei  b. 
d.  2;e§gl.  1744,  31ug*b.  Stempel,  PH. 

3 @ loden,  alle  gleidbmöbig  ge')iert  mit  ^'taller 
ilBappen  unb  3>M4ri)t  SOLI  DEO  GLORIA,  169  . . SSor* 
tragefreu)  boUoef^uibL  13.  3uh<^^tmbert. 

5)enfmäler,  innen:  ÖlbilbniS  oon  3-  3-  ®«i' 
~ f^lag,  I 1752,  ^Munrer  ®.  fl.  ®ölb,  1 1745,  3-  ®ötj(b* 

mann,  1 1740,  iPfarrer  ®.  Xötfcbmann,  1 1786.  Sterb* 
benfmäler,  oon  .^olj,  mit  biblijcben  ©eimSlben,  au8  bem  3ubr  1600,  für  3lbr.  (Sifenmenger , mit 
2öeibna(bt4bilb ; 1664,  für  Q»  3Jf  SDlangelt,  mit  ®rablegung;  1605,  mit  Sif^jug  ipelri. 

?luben:  ©rabf^rift  an  ber  ßborroanb:  Anno  . DNI . M . CCC  . LXXVIII . 0’  KATfilNA  . 
DE  . GERSTETE  . DÖICA  . OCVLI . ET  . EODEM  . ANNO . FIA  . QNTA  . P . OIM  . SCORV  . 
0’  . IHOS . FILP  . EI  . ET  . FERIA  . TERCTA  . P . [ELISABET  . 0’  . IHS  . MARIT  . EI  . CO  . 


^all.  8t.  jtat^arineii. 


523 


^aO.  6t.  Uibanttirc^e  i.Untrrlimpurg).  Onnenanfic^t. 


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524 


Cbcramt  §qü. 


PATER  . IHIS.]  ?hiffö|uiig  nia^t  mu  bei  beni  oo  . Scbroicrigfeit  (ogl.  dafpart,  SB.  5^.10,  208; 
fllcmm,  511'.  S.'ib.  1885,  197;  Äolb,  SBibmann  @.  211  Sinnt.).  lOHS  nnb  IBS  ift  anfiulöjen  in 
lOHANNES.  Seeluft  ber  3n|(brift  fel^lt  je^t. 


{>all.  St  Uibanilird^c.  9Iltaifc^rcin. 


Olrabftein  bcr  Hatlj.  Giienniann,  f 1572,  mit  5HcIic|,  'Bortifttfigur.  TeSßl.  ber  ©op^ie  ©röter, 
fleb.  3)üi(f)lcr,  mit  SBnppen,  non  SJcjolb.  Tc^ßl.  cinc3  Sd)nltcr,  t 1619,  mub  non  töesolb. 
TcSfll.  2).  Sl.  iKöblcr,  f 1709,  pon  5.  2t-  ^yrepfingcr.  Xcsgl.  3. 5£.  iüöurlen,  1 1788,  pon  Sl.  fflittcr. 

®.  flern,  SJfnrrcr  in  forenjimmern,  tl731.  ©rabinicbriften  jür  i^fnrrcr  5Dli(b.  ©röter,  tl572, 
Sabina  ©röter,  f 158.5,  Biieb-  ©röter,  j 1590. 


$aU.  St.  Urban. 


525 


4.  ©t.  Urban  in  bcr  SSorftabt  Untcrlimburg,  cu.  ^iUalfird^e  öon  ©t.  ü)?ic^QcI. 
1283  taufest  ©c^enf  SSJnltljcr  bie  gt^cUjeit  bcr  Änpcße  ju  Untcrlimpnrg  non 
Äomburg  (nnb  bcr  Pfarrei  ©tcinbac^)  ein;  feitbcni,  bi§  1808  ift  fie  ^farrfirc^e; 
lüirb  non  ^qII  (1542)  reformiert  nnb  fpÖtcr  bem  Ärei^fontingent  nl§  @arnifon§firdjc 
eingcräuint ; non  'SMirttemberg  bem 
cnangclif^cn  ©otteSbienft  bc^ 

@brcninna(ibcnforp§  51t  5tombnrg. 

Sine  Grncucrung  fnnb  1698  ftnlt. 

(Smporen  inurbcn  1614  nnb  1765 
eingebaut.  Urfprünglic^  einfe^iffige 
itapeUe  mit  ebenfo  breitem  unb 
langem,  breifeitig  ge)rf)Ioffenem 
(i^or,  an  beffen  97orbfeite  ber 
Xurm,  nrfprünglic^  jugteie^  ©afri» 
ftei,  ftet)t;  ber  Sf)or  geiuölbt  mit 
einem  Äreuj»  unb  einem  fec^§» 
teiligen  Sterngetnölb,  jroeite  J^älfte 
IS.Sa^r^nnbertö.  ©päter  erroeitert, 
an  ber  37orbfeite  auf  ber  ganzen 
fiiinge  be§  ©(^iffS  um  bie  öreite 
beg  ^nrm^,  an  bcr  ©ubfeite  burc^ 

?lnbau  einer  Äapette  nor  bem 
d^or;  fo  mürbe  5Raum  gemonnen 
für  älnei  97cbcnaltare.  Urfprüng* 

Ii(^  ift  no<^  bie  romanifdjc  ?lrc^i» 
teftur  beS  Jurm'ä!  in  feinem  maffinen 
2;eil,  bem  um  1698  eine  ® loden« 
ftubc  mit  ^elmbad)  mifgefc^t  mürbe. 

Uripriingtid)  finb  auc^  am  dl)or 
bie  Sifenen  unb  ©imfe.  Cb  bie 
gotifc^en  Sl)orfenfter  gleid)cn  Ur* 
fprungS  finb  mie  biefe  romanifi^e 
ÜKauerglicbernng,  ift  frnglid);  im« 
mer^in  gehören  il)rc  l;odjgotifc^en 
formen  noc^  iu3  13.  3al)r^unbert.  «>011.  st.  utban«ntdjt.  fBonbtabfmorei. 

('Jlnberc  finb  fpätgotif^  neränbert.) 

5)ic  Sifenen  finb  non  fogenannten  diamanten  cingcfänmt.  ®a^  erfte  ©efirn^  bed 
$unu§  ^at  in  bcr  5?cl)lc  roUenfbrmige  Äonföld^cn.  5)ic  ^^cilungefäuld^en  ber  ©d^aU« 
Öffnungen  ^aben  Söürfelfniiufe  non  fd^ncibiger  dleganj  (5(tl.  drg.,  %.  42).  ®a8 
©emölbe  im  dljor  ift  ni^t  me^r  baS  urfprlmglid)e  ober  urfprünglic^  bcobfic^tigte ; 
bod)gotifd)e  9?ippen,  bie  aber  immerhin  auc^  nod)  bem  13.  Sabr^unbert  angel)örcn, 
fteben  auf  berben  frü()gotifdbcn  ii^onfolen,  bereu  gleichen  in  bcr  Äirdbc  5U  Xbüngenthal 
(091.  $ott)  norfommen.  5)ic  9Keftpforte  mit  ihren  ©tabnerfchneibungen  im  ©dheitel 
ftammt  aul  bcr  üJZitte  be§  15.  SahrhunbertS ; fo  auch  einige  fjcnfterfiillungcn  am 


526 


3aflftfrei§.  Dbcramt 


©d^iff  iinb  bie  <2eitenfabcHe  bcr  ©übfeitc  gct)öit  luo^l  biejer  Soiijcit  nn, 

bic  burc^  bo§  9lIllanjnjQppcn  £impurg=2;ierfteiii  im  3:prt)ogeu  bcg  (Skiffs  bejcidjnet 
mirb  a(ä  bic  be3  @d)cnfen  griebric^  V.  (geb.  1445,  gcft.  1474).  ?In  brei  öon  bcn 

Dier  S?onfo(en  bc3 
(5Jcmö(6c§  ber  ffapeffc 
finb  SBoppenfc^ilbe 
cri)Qltcn : Sobcu» 

©pon^cini,  93inftingcn, 
©lanfcnbcrg:  ?ibncn 
bcr  (Sufaniie  u.  ^ier* 
ftcin.  ?(m  öjtlic^en 
ec^Iußftcin  bcS  ß^orä 
ift  baö  £amm  ©ottc^ 
a»gge()Qucn ; ber  «or= 
bere  i[t  leer.  5lm 
©c^lu^ftein  bcr  ©eiten» 
fapeße  ba§  Simpurger 
5Soppen  iinb  brei 
Stöpfc  in  einem  9?icr» 
pQjj.  Slitf  ben  ©0^1» 
bänfen  jmeier  ßpor» 
fenftcr  liegen  ein  £öh)C 
unb  ein  öermut» 
Ii(^  Vertreter  bcr  Sie» 
mente  ßrbeunb  3Baffer. 
5>ieQlteÄirc^^ofmaucr 
ift  erliolten ; bag  ®an3C 
gibt  nad)  £agc  nnb 
Umgebung  ein  an» 
jic^enbeä,  cd^t  länb» 
lic^eS  S^ilb. 

Snncte  ift  ^eut  bag 
cinjige  unberidjrte  58eU 
fpiel  cineg  altbaflijcbcn 
®ottegl)OH jeg , ebenjo 
l'c^ötibar  im  lünj't» 
lerifc^cn  ©inne  aiö  im 
fulturge)c^id^tlic^en. 
SDZödjte  bem  Sfir^tein 

jebe  SBicbcr^erfteÜung  erfpart  bleiben,  bie  mit  bem  5t(ten  aii[räumt,  um  ju  uer)d)önern ! 

9lugftattung:  ©djrein  auf  bem  ß^ornltar,  um  1450,  nod^  unberüt)rt 
im  2Be[entIi^en.  ®ic  5^ügel  (ein  ^nar  große  unb  ein  ißaar  Keine,  obere)  feplen; 
fic  maren  mit  ©emälbcn  au^geftattet,  beren  no^  ®rüneiicn,  3D?ou^,  5Bangen  gebenfen. 
®cr  ©c^rcin  I;at  noc§  Breitformat,  oben  mit  ert)öl)tem  SDUttclteil,  ber  mit  Rinnen 


{»aU.  6t.  Urbanetiic^e.  Sebenltafet  fär  £ubn>.  'Otriin,  t mt‘2. 


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^all.  8t.  Urban. 


527 


bcfrönt  t[t  unb  ein  fd)öne8  bemaltet  Ärujifij:  trögt,  3m  Sd^rein  fielen  unter  einer 
burc^brod^enen  Äleinor^iteftur  mit  .f)nngebögen  brei  ©rupfen  non  ficinen  giguren: 
tS^rifti  ©eburt,  mitten;  ?lnbetung  ber  SSßeifen,  rec^t«  öom  Skfe^oner;  Sefebneibung, 
lint^.  Uber  ber  ©eburt  erfd^eint  im  Dberteit  bie  ^olbfigur  ©ottöater^.  3?ie  ^igür» 
eben  [inb  jumeift  oergolbet,  bie  ^leijcbteite  bemalt;  unb  fteben  öor  einem  gemufterten 
©olbgrunb.  Sergolbet  ift  Qiieb  bie  Äleinordbiteftur  im  ©ebrein  unb  baS  burcbbrod)ene 
ÜWafetoerf  unterhalb.  Sin  ben  ;^öngebögen  bö”0C”  SBappenf^ilbe,  mie  eS  [cbeint 
bief eiben  Slbnenroappen  mie  am  ©elnölbe  ber  ©eitenfapeöe.  5)ie  ©taffel  [teilt  einen 
nieberen  ©dbrein  bar,  in  bem  meiblicbe  33ruftbilber  non  |)ciligen  ftanben;  auf  ben 
Slügeln  unb  fe[t[tebenben  3^eilen  ber  Söorbertoanb  ift  ÜKalerei:  ©briftuö  unb  bie 
3n)ölfboten  in  S3ruitbilbem  (Slbb.  ©.  524).  Unter  ben  ©ebreinen  biefer  beftimmten 
©ttttung,  bie  toir  öon  öatt  unb  Umgegenb  fennen,  erfebeint  ber  ju  ©t.  SBatbarinen 


^alL  €t.  UrbanSfiTC^e.  Smpoitnfäulen. 


als  ber  altertümlidbfte,  ber  biw  ju  Urban  ift  ber  beftcrbnltene.  ®r  ift  mabr- 
fdbeinlidb  audb  geftiftet  uon  griebri^  l).  fiimpurg  unb  ©ufanna  ö.  Sierftein.  Slefte 
eineg  5 weiten  SlltarfcbreinS,  beiberfeitig  bemalte  tafeln  finb  in  ber  ©taatg- 
fammlung  üaterlönbifdber  Slltertümer  in  ©tuttgart,  9lüdfWanb  unb  ^lügel  einer 
ißrebetta  unb  jwei  Dberflügeldben ; bntiert  1491,  ulmifd^.  Über  bem  ©botaUar  ftebl 
ein  Ärujifij,  bemalt,  um  1500. 

^tauffufe,  ©anbftein,  jwblffeitig,  fpötgotifdb,  um  14.50,  öbnlicb  ber  aug 
©t.  3obann  ju  $all,  bie  je^t  in  ber  ©tabtKrcbc  5U  ßrailgbeim  ftebt.  Sin  ben  Seiten» 
felbem  finb  bie  ^toölfboten  gemalt,  18.  3abrbunbert,  öielleitbt  auf  älterer  ©runblage. 

©teinerneg  Sßanbtabernafel,  um  1450,  mit  Silbmerf ; ^Judb  ber  SSeronifa 
unb  jWei  räudbentbe  ©ngel,  Sllteg  ©ittertbüreben  (Slbb.  ©.  525). 

3n  ber  ©afriftei  ein  alter  Sluggufiftein.  darüber  eingemauert  ein  ©btiftuglopf, 
frlibgotifeb.  Sllteg  2!bürbefcbläg. 

Äanjel  üon  ©anbftein,  ®rüftung  bur^brodben  mit  95?o^toer!,  on  ben  üier 
©dien  iJaubfonfolen,  für  ©tanbbilber;  ©toct  alg  93ünbel  üon  nier  ©öufeben  gebilbet. 


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(an.  st  So^aitn.  (Srunbri6  mit  beigcaeic^nettn  Smfttcn. 


528 


3aflftheii?.  Cberamt  ^>aü. 


S()orgcftü^I,  iiod) 
in  ^üd^gotifc^cn  einfachen 
gönnen.  5m  in 

bet  9?orbioanb  9?i|c^e 
eineä  Ölbergg.  iönjn  ge* 
bört  ioobl  bie  [c^öne 
fnieenbe  gignr,  bie  bn* 
neben  nuf  einer  Sieben* 
Ionb!onfoIe  antgejteUt  i)t; 
oieilei^t  ein  Stifter,  erftc 
^nlfte  15. 5af)r()unbertg. 

‘?cnfniÄler:5nncn: 
©rabftein  für  ©eorg  Sd)ipal>, 
1 1579,  mit  Söappcn.  5)e§fll. 
für  ^crm.  Jöüjcblcr,  7 1591, 
mit  iporträtfiflur  (iyotiorelief), 
Stil  Sem  Scblöt^.  Se^gl. 
für  @ufrof.  ^üf(f)Ierin,  1 1580, 
mit  ^orträtfiflur , glad)bill> 
oon  Dom.  3)c^8t.  für  5-  -t*- 
31curlin,  f 1608,  mit  Slinb§> 
figur.  5)e«ßl.  für  ^Ign.  ÜJto« 
lerin,  geb.  Senfftin,  t 1630, 
lEÖ.  S!e?Ql.  für  9lnna  ÜJiaria 
non  ßrailebcim,  7 1631:,  2ö. 
Steinerne  ©ebcnftofel  für 
ftunig.  DOn  Jegernnu,  7 1621. 
SJeSgl.  mit  SotioOHelief  einer 
fRitterfomilie  um  1600;  Si'op« 
pen;  Schrift  mileferlicb.  Vöt« 
jerne  ©ebenftofel  ber  3^arb. 
Söerlin,  geb.  Sebenjin,  f 1578, 
nergolbet  unb  bemalt,  mit 
Sarftellung  bei  fog.  ©naben* 
ftuhll,  ^Jortrötfiguren  unb 
Söappen  (?lbb.  S.  526). 

21  u neu:  ©rabftein 

für  5oh-  €>ertlein,  7 1567. 
®elgl.  für  ^^farrer  .^iefeel, 
t 1738,  mit  ä^appen  unb 
©enien.  3)e8gl.  für  5*  2- 
©ifenmenger,  7 1688.  ©rab« 
platte  für  llolfbart  pon  i^on* 
hart,  t 1407,  09.  5^c«gl. 

für  Otolfbart  uon  ^onbart, 
t 1448,  OB.  2)elgl.  für  @. 
3fr.  OBibel,  7 1689,  non  % 
2li.  ^iornung.  2luf  bem  che* 
maligen  griebbof  ©rabbent* 
mal  einel  Scbiöer,  ©mpirc. 


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^all.  8t.  :^o^onn. 


529 


Unter  ber  !Xurniftiege : @rabplatte  mit  '-lOappen 
unb  Umic^rift:  ANNO  DOM  . M . CCC.  LXV . . . . 


5.  S^emoligc  5ltr^e  <§t.  So» 
^ann  unb  So^anniter^of. 

1228  mürbe  baiS  8pital  }uni  ^(.  So^anneS 
burc^  bie  Stiftung  eines  ^Bürgers  erneuert  OIB. 
U.  734);  bie  erfte  Stiftung  ift  unbefannt.  1249 
na^m  ber  So^anniterorben  eS  in  SDermaitung. 
1288  ift  bie  ^)of(opeIle  erbaut.  1317  (bejm.  1323) 
gebt  baS  Spital  mieber  in  ftdbtifcbe  iBermaltung 
über  unb  roirb  neriegt  auf  bie  Stelle  recbtS  beS 
flotberS,  am  Sa^,  mo  eS  bfute  noch  ftebt.  3m 
3obanniterbof  aber  roirb  1385—1404  bie  Äapeüe 
erroeitert  unb  1404  neu  geroeibt.  S<bon  1298 
bat  fie  8 ^illtdre.  Sie  gehörte  in  bie  ißfarrei  @ott> 
rooüSbaufen.  1539  roirb  fie  nom  IRat  gejcbloffen 
unb  bann  bem  enangelijcben  ©ottelbienft  über» 
geben,  alS  ißfarrtircbe  für  bie  Sforftabt  Steiler, 
^ie  ftommenbe  beftanb  bis  1505,  übrigens  feit 
bem  17.  3flbr^l>inbert  mit  bem  Sib  in  ^Iffaltracb- 
^ie  n ircbe  rourbe  1812  gejcbloffen ; 1816  profaniert 
unb  1846  als  Siurnbaüe  eingerichtet. 

(iBauer  in  2Biyr.  IX,  14  ff.,  76  ff.,  365  ff. 
©melin  S.  452  ff.  Äolb,  ^»erolt  S.  46  f.  ?lnm.) 

3^aS  SInniuerfar  erbalten  im  Senfftenbucb 
(banbfcbriftl.). 


^aO.  st.  Sfo^ann.  Schnitt. 


©infd^iffig,  mit  fur5cm,  brcifeitig  gc» 
fd^loffenem  unb  langem  Sm 

SBinfcI  f üblich  am  ß^oran[^Iu§  fte^t  ein 
©lodentürmc^en  eingebaut,  ba§  ac^tedCig 
au§  ben  !Däd§em  aufftcigt  unb  bis  jum 
Shtauf  bcS  ^elmS  maffio  auS  .^aufteinen 
gebaut  ift.  S^or  unb  3!urm  finb  fpätgotif^, 

um  1400  erbaut.  55aS  8c^iff  ift  älter,  aber  um  bie  genannte  umgebaut.  Dieben 
groben  jtoeU  unb  breiteiligen  genftem  mit  fbätgotifc^em  IDlabluerl  (5.  %.  1699 
erneuert,  toic  aud^  am  6^or)  fic^t  man  f leine  ©d^li^fenfter  unb  an  ber  Dlorbfeitc 
ein  romanifd^cS  portal,  biefe  oermauert.  ®er  6^or  ift  mit  öiniftabrippen  eingeUJÖlbt, 
ohne  ©trebcn;  am  ©cblubftein  ©otteSlamm.  unb  reijOoll  ift  baS  ®lorfen» 

türmd)en  angcorbnet  unb  burt^gebilbet.  ®ie  jmei  lepten  ©eitcnfenfter  gegen  SBeftcn 
haben  feitlic^e  ©i^bänfe  in  ber  Dlif^e.  ®egen  SÖeflen  öffnet  fi^  ein  SWaffttjerffenfter. 
Dtn  einem  Salfenlragftcin  ein  ©dhilb  mit  SBerljeicheu,  fpätgotifch. 

3Son  ber  alten  DluSftattung  ift  lläglich  wenig  erhalten:  S)aS  Söanbtabernafel, 
fpätgotifdh  um  1400,  mit  pradhtüollem  fiaubfrieS,  jtoei  wappenhnltenben  ©ngelchcn 
unb  ©(hroeibtuch  ber  SSeronifa.  öon  Sohanniterrittem , bie  als 

©tifter  fniecnb  neben  bem  Xabernalel  bargeftellt  Waren,  finb  je^t  weggenommen 
(©amml.  bcS  ^ift.  SSereinS).  S3on  einem  hl-  ®rob  ift  nur  bie  Dlifd^e  mit  fpätgotifdher 
Umrahmung  übrig.  ^übfdheS  fleineS  ÖJrabbenfmal  in  ©tein  für  ben  ©^offner 


$aulus,  SenCmdlet  au8  Quittembeig.  3agft(id8. 


530 


Oberamt  ^qU. 


©d^toeiib,  t 1594,  mit  ^orträtfigur  in  .^ot^relief,  nac^  <Sd§Iör«  ?lrt.  ?ln  ber  <Bof)U 
bonl  eine«  genfler«  im  ©d^iff  fte^t  cingc^oucn:  SEM  SCHLÖR  V.  LAVTERBACH 
BILDHAVER  1555. 


Slbgebrocbene  2öa Ilf a^rtStopelle  jur  1^.  3Raria  in  ber  S^u ppacbflofie. 

Sin  Stelle  einer  ^tanSfapelle  nom  Slnfong  beS  14.  3a^rbunbert8  int  ^of  ber  ^^milie  Unmu|, 
1464—1467  erbaut,  1802  profaniert,  1812  abgebro^en  jur  ©rroeiterung  ber  ©affe.  Sie  ^otte 

8 9lItAre.  ©rigolten  ift  bie  fnblicfie  Umfaffiing8> 
roonb  im  unteren  Jeil.  9>ergl.  ben  9luffafe 
in  SB^r.  VIII  (1869),  S.  321,  mit  ?lbbilbnng 
nadb  Aufnahme  oon  1812.  ^ie  Slapelle  mar 
102  S^u^  lang,  35  breit  nnb  48,5  bo(b;  mie 
e$  f4ieint,  einfcbiffig,  bur^anS  gemölbt  mit  Strebe» 
Pfeilern,  breiteiligen  fDia^merlfenftern  nnb  jdtlan* 
fern  2urm  fiibli(b  am  6()or ; ber  adjtedige  2urm« 
beim  eingcbecft  mit  grfinglaftertcn 
©loden  feblten.  5)ie  Jorinen  benen  non  St.  SKicbael 
entiprecbenb;  unb  ba4  ©an^e  Abnlicb  ber  jlircbe 
}n  Diieben  bei  4>aD.  Über  ber  unteren  Airebentbür 
mar  eine  3njd>rift:  Anno  Domi  MCCCCLXVII 
do  ward  angefaiigen  zu  bawen  dy  Capel  an  Mon- 
tag nach  Oculi.  2ie  ftapelle  boOe  „oil  feböner 
XafeU"  O^terolt),  btc  ein  .^terr  non  5l§bad>,  ge» 
nannt  HRüller  (t  1549)  geftiftet  ballte-  ©in  9lltar, 
ba§  ^fingftfeft  n.  a.  barftellenb,  ift  oiellei^t 
roieberjuerfennen  in  bem  Schrein  ber  9)lidbel4lird)e. 
Über  ber  ftanjel  mar  ein  ©börlein,  }ugdngli(b 
non  ber  Safriftei  über  eine  Jöcnbeltreppe  unb 
unmittelbar  au4  bem  anftobenben  $ürgerbau4  ber 
0.  fUlünfbeim,  jebigen  ©aftbof  jum  ?lbler. 

»3.  @0.  ©pitalHr^c  j.  ^I.  @eift. 
1317  ober  1323  morb  oon  ber  Stabt  baS 
SicebenbnuS  am  Sa^  rechts  be§  Äoeberä 
gegrünbet.  ®ie  JtapcIIc  befam  ben  5!itel 
nac^  bem  @eift,  ein  ^Itar  aber  nac^ 
Sobanne«  b.  %.  Sie  baOe  julcpt  oier 
fßfrünben:  ju  St.  3obann,  Ottilia,  U.  l. 
^rau  nnb  öeonbarb.  2)er  blutige  3)au 
ift  na^  bem  großen  Stabtbranb  1731  biä 
1738  errichtet  unb  auägefcbmncEt;  unb  jmar, 
toie  man  fiebt,  oon  benfelben  Äünftleni  mie  ba^  SHatbau^.  3BieberbcrgcftcIlt  1903. 
Saalraum  mit  fladber  ©ipgbccfe,  bob^«  9lunbbogcn-  unb  fteinen  9?unbfcnftem.  ®erüft* 
empöre  an  jmei  Seiten,  ©anblanjel  mit  figürlichen  5.  %.  oergolbeten  (bronzierten) 
Stuffnturen,  fßetruS  unb  fßnulu«,  (Sngel  u.  bgl.  2)aoor  bet  ^ifchaltar  mit  förüftung«» 
gitter  in  Schmiebeifen.  5US  Sluffab  ein  guteS  Ölgemälbe,  ?(benbmabl,  in  gefchnibtem 
IRnbmeu  unb  barauf  ein  ^^rujifij.  2)a3  2)edenfre«fo,  bej.  3.  9)i.  9iofcber,  ftellt  ben 
§immel  oor  mit  ben  Seligen  auö  ber  ®ibel  unb  ber  Slirchengefd)id)tc,  einfchließlid) 
ber  9?eformatoren,  in  perfpettioif^er  9lnorbnung  über  einer  SäulenbaEe,  bie  mit 


4>oII.  3o^annitcrtit(f)e. 


531 


SWufifanlen  ftafficrt  i)t.  3n  8 9Kebaißon8  finb  ©ngel,  ?lpoficl  unb  Soangeliftcii 
bargcftcttt.  äußere  ^^ürgerid^tc  an  ber  Dfii’eile. 


Son  ber  Sc^önt^olerftapelle  iamt  bem  anftofeenbcn  Slfibtt^or  (inneren  ©elbinfler 
21&or)  ift  eine  ^Ibbilbung  überliefert  (obflebnicft  bei  ©erman,  «Malier  Gbronif  S.  33).  Sie  beftanb 
fcbon  1296  (?lblQHbrief).  1362  rourbe  ftc  mit  reichen  Stifinnflen  begabt  non  ben  Senft  unb  5)acben« 
ftein.  Sie  blieb  bem  fatbolifcben  ^»au^flOtteSbienft,  bis  bie  Stabt  1718  ben  ganjen  S^dnlbaler 
.^)of  anfaufte.  majftDer  IBau 
hielt  1728  ben  groben  ®ranb 
üon  ber  ©elbinger  lüorftobt  ab. 

1808  rourbe  ber  4">of  famt  ber 
ÄapeDe  auf  ®efehl  ber  roürttem« 
bergiftben  IRegierung  abgebro^en. 

Dtacb  überlieferten  ^(bbilbungen 
batte  fte  fpätgotifcbe  (formen 
gleich  bem  @bor  ber  fDtidbetStir^e. 


BefeftigungBUjertie. 


3n  einer  Urfunbc  oon  1264 
roirb  baS^obanniterfpital  bejeicb' 
net:  extra  mnros  civitatis 
(2Ö.  U.  1743) ; bamalS  roar  alfo 
minbeftenS  bie  ^Itftabt  ummauert, 
bie  roeftlicb  bis  anS  ftocberufer 
reichte.  Sie  boH^  Sbore; 
üangenfelber*,  baS  ®rücfen*, 
üimpurgcr  unb  ©elbinger  Ibor. 

1431  rourbe  baS  Simpurger  ^b^r 
nermauert  unb  blieb  fo  bis  1543. 

“Safür  rourbe  1431  baS  öangen* 
felber  Zbo*^  bei  ber  fDMcbelSfircbe 
erneuert.  35er  llocbertbabSerfebr 
rourbe  über  ben  ®erg  geleitet, 
über  ben  Scbüttroeg  oom  fHofen* 
bübl  biiu>b  juc  ^atfteige.  1515 
rourbe  oor  bem  Diofenbübl  ein 
iroeiteS  äupereS  fiangenfelber 
Üboi^  erbaut;  ber  Überlieferung 

nach,  um  baS  bi^t  am  inneren  Übor  ftebenbe  timpurgij^e  unfcbüblicb  }u  machen.  1543 

rourbe  baS  Cimpurger  Jbor  roieber  geöffnet  (^nfchrift  in  ber  ©artenmauer  an  ber  Strapc)  unb  wer« 
ftörlt  burch  einen  jroeiten,  aubcrbatb  ber  alten  ©rabenbrücfe  erbauten  3^borturm.  1831  fiiib  beibe 
abgebrochen  roorben  (5Diauerinfchrift).  .fteroltS  nicht  gan)  beutlichen  'Angaben  rourbe  1534  auch 
bie  Schütt  abgegrabeu  unb  an  ihrem  ©nbe  eine  Schilbmauer  mit  einem  ^b(»^  errichtet.  35aS  innere 
GrailSheimer  Jhor  rourbe  1826  abgebro^ien,  roie  fchon  früher  jroei  oorgef^obene  2ürme  an  ber 
SraitSbeimer  Strafe,  ©löcfteS'  unb  fttöhleStbor  genannt.  ®iS  1856  roar  ein  Diammbalfen  (Stiirm> 
bocf,  2Rauerbrecher)  non  1441  oorbanben,  ber  am  inneren  3bor  unter  ber  ü'eh  gehangen  batte.  3)aS 
äußere  Sangenfetber  3bor  ift  noch  fifl  noQftönbig  erhalten;  ein  Surm,  an  ber  ^ubenfeite  mit  ben 
USappen  beS  'JteichS  unb  ber  Stabt  gefchmücft,  unb  ein  baoortiegenbeS  ^horbauS  mit  ®tattform 
unb  6r!er  unb  mit  Schlihen  für  bie  Schroungruten  ber  3u0brücfe,  auch  eine  Seitenpfortc  mit  ‘JluS* 
tritt  nach  bem  ©raben.  Sn  einem  2urm  auf  bem  SRofenbübl,  bem  fog.  5Reuen  ober  ®ürgerturm. 


^aU.  Spital  vPofanfictit  mit  ber  ftircbe. 


532 


Sogftfrei^.  Oberamt 


’ r 

3[h 

^,1 

1^^ 

{N>a.  6pitaltir4e.  %Itai  unb  ffanjcl. 


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$all.  !Befe)tigung$iDer!e. 


(Daren  1350  bie  !^uben  gefangen  gefegt  unb  oerbrannt,  ber  ^urm  bann  roieber^ergeftellt  roorben 
C^erolt  3.  144;  SEBibmann  S.  82).  Pforten  in  ber  Äingmaner  ber  ?llt|labt  roaren:  baS  6i(btbor 
nnb  ba4  Snlfertbor.  I'a«  6ic^it^or  itar  am  ^üieblturm , an  ber  ^lorbroefterfe  ber  ?Ütflabt.  5)a4 
Sulfert^or,  bur^  einen  2urm,  ben  noc^  erhaltenen  3nlferturm  mit  Doriiegenbem  1horhan4 
gebedft,  führte  and  ^^affer  unb  baneben  auf  einen  3teg  }um  Untertuörth.  6in  9(r(hiDgeiDö(be  nnb 
ein  tBIoctgefAngnid  ftnb  im  Surme  erhalten.  X)ie  ^ebachung  ift  nach  bem  93ranb  uerdnbert  roorben. 
5)er  Snlferfteg  (?lbb.  S.  534)  ift  1579  nnb  roohl  auch  fpäter  noch  einmal  erneuert.  3>rei  2hüren 
gingen  aufterbem  Dom  ^a(  ind  ftreie  burch  bie  ÜRauer.  (Sin  ging  beim  ßecfenhof  auf 

ben  Steinernen  Steg,  ber,  1516  erbaut,  über 
ben  fDiühlgraben  unb  ben  Untermörth  führt.  6d 
tuurbe  1813  abgebrochen.  "ler  fchöne,  figurierte 
ZBappenftein  ift  erhalten  (Samml.  bed  htftor. 

SJereind).  9luf  bem  ^Ifeütr  bed  3'rüc(^end  mar 
eine  '.Behaufung  turniartig  aufgebaut. 

^ie  (^ahrbrüefe  über  ben  jto^er.  St. 

3 0 h a n n d r.  genannt  ober,  fpäter,  ^ e n f e r d« 
brücte,  mürbe  im  5(riegdfaU  (1525)  mit  @efchüh 
befeht.  Sie  trug  au^  eine  tBehaufung. 

1444  mürbe  ber  @raben.beim  Sangenfeiber 
ühor,  b.  i.  permutlich  ber  fog.  jtnrse  @raben 
an  ber  9iorboftfront,  gefüttert  unb  bie  ^ruftmehr 
gebaut  (SBibmann).  1534  bie  3n(ingermauer  am 
j?ocher,  beim  ßichthor,  ton  ber  i^enterdbrüde  bid 
}um  tBoQmerf  am  ^iebdturm  erbaut  oon  ben 
Steinen  bed  obgebrochenen  '4iarfüher(Iofterd 
(^)erolt  S.  44;  iEBibm.  372).  Slöie  ed  fcheint, 
lief  bie  Sübfeite  ber  ^ütftabtmauer  urfprünglich 
meiter  innen,  fo  bah  bie  Schuftergaffe  unb  mahr> 
fcheinli^  aud)  ber  Biofenbühf  auherhalb  maren. 

^ie  Stabtmauern  in  ber  ^Itftabt  mie  ben 
SBorftäbten  maren  20— .30'  hod)  unb  4—6'  bid; 
teiid  mit  Cuabern  pon  ^iufchelfalf  oerfleibet,  teild 
mit  nieingemäuer ; mit  überbedtem  äBehrgang, 
bie  Seh  genannt,  nnb  mit  Stürmen  oerfchiebener 
ttorm  unb  23ichhäufern  befeht.  S3or  ber  9ting> 
mauer  lief  ein  3>uiuger  in  ber  iöreite  non  20' 
unb  bapor  ein  ©raben  Pon  20—25'  liefe.  Sie 
innere  fSuttermauer  mar,  mie  gemöhnlich,  ing(eid) 
bie  3u)ingermauer,  mit  einer  ^ruftmehr  unb  audi 
mieber  mit  Sürmen.  “jlm  Diofenbühl  unb 

ßiirien  ©raben  ift  bie  befchriebene  Ummallung  erhalten  (^bb.  S.  533) ; nur  ber  ©raben  ift  überall 
jugefdiüttet.  ?lld  eine  ?lrt  Pon  Surg  mürbe  1509  (ober  1504)  bid  1527  ber  fog.  9leue  3) au 
errichtet  ald  3tughaud  («'.9üd)fenhaud'')  unb  |^u<htlaften. 

Sad  3)rüdenthor  ift  längft  abgebrochen.  3)om  inneren  ©elbinger  ^h<u^  (uu^  Stätt*  ober 
4)alIbetger*2hor  genannt),  bad  1807  abgebrochen  mürbe,  ift  3lbbilbung  überliefert.  3ln  ber  3lorb' 
meftede  ber  3lltftabt  fteht  noch  ber  runbe  fogenannte  Siebdturm.  Sabei  ehemald  ein  33oQmer{. 
31n  ber  9lorboftfront  hinter  bem  flur}en  ©raben  fteht  ber  9)lalef i^turm  (ober  ftapeHenturm), 
an  ber  Siüdfeite  offen,  nur  mit  3kettern  oerfchalt.  3lm  Slofenbühl  ftehen  auf  ber  Diingmauer  ein 
SDichhuud  unb  i^mei  in  ben  ©raben  porgefchobene , auch  ^<u  3>uiuger  fperrenbe  pieredige  Sürme 
mit  ©uherlern  (ber  eine  holl’  abgebrochen). 

3luch  bie  Sorfmühle  mar  befeftigt;  an  ber  Schleufe  ftanb  ein  runber  Surm. 

Um  bie  fDiitte  bed  14.  ^uh^^hunbertd  mürben,  ben  6hi^uni(en  nach,  bie  beiben  3)orftäbte 
ummauert.  Soch  meifi  ^erolt  pon  ber  ©elbinger  3)orftabt,  fte  fei  noch  }u  IDlenfchcngebenfen  offen 


^alL  Sangenftlbet  Zor,  £ct  unb  3>oinser, 
Süc^fcn^aul. 


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534 


!^agftfreiS.  Cberamt  ^')aU. 


^all.  iBefeftigung^ioerle. 


535 


geroefcn.  Soc  bem  ©elbinger  2^or  ber  ^(Itftabt  erftredt  ftc^  t^alabroörtS,  ber  Sanbftra^e  entlang« 
bie  @elbinger  9}or)tabt;  nörblicb  abgei(^(of)en  bur^  bad  äußere  @e(binger  ^^or,  baS  1807  ab' 
gebrochen  imtrbe.  ^n  ber 
äÖeftfront  führt  beim  £t. 

^ofenturni  ein  S^höclein  burch 
ben  3roinger  an«  glufeufer 
ben  brei  fDIühfen  unb  bem 
(Srfenbab.  3)er  3 o f e n t n r m, 
ber  noch  ficht/  h^^i  ben  !)2amen 
non  einer  angebanten  Slapelle 
h-  3obofu«,  bie  1379  er» 
neuert  mar  unb  1680  burch 
Sranb  jerftört  mürbe.  5er 
gadunerfauffah  ftammt  au« 
ber  3cii  nach  1680.  ?ln  bet 
Oftfront  jog  r«<h  ber  Sange 
©taben  hin,  ber  1532— 38  ge* 
füttert  (au«gemauert)  mürbe. 

;pinter  ihm  ftanben  brei  nach 
hinten  offene  2ürmc.  9ln 
feinem  Sübenbe  ging  ba« 
jtelfet«thürlein  auf  bie  Zettel» 
fteige,  jum  ©aigenberg  (1844 
abgebrochen ; ein  3Qappen» 
ftein  banon  mit  3ahre«iah( 

1545  in  ber  ©artenmauer 
©rabenftrahe  1).  ©in  abge» 
runbeter  Saftionturm  fprang 
an  ber  Süboftede  nor.  ©t« 
halten  ftnb  anher  bem  3nfcn» 
turin  ber  lehtgeimnnte  ©cf» 
türm,  bet  norbmeftliche,  rimbe 
©ctturm  unb  ber  untere  5ei( 
eine«  hnlbrunben  gront» 
türme«  an  ber  UBeftfront. 

5aoor  am  Shihlgraben  ftanb 
ba«  fogenannte  5reimühlen> 
bollmerf,  non  bem  ber  untere 
Seil  noch  fleht. 

5ie  Sorftabt  linlS 
bc«  ffocher«,  ju  St.  Äa tha- 
rinen, famt  bem  Sohanniter» 
meiler,  hatte  jmei  Strahen» 
thore:  ba«  2Beilerthor  gegen 
9Iorben,  ©ottrooU«haufen  ju, 
unb  ba«  Sliebener  gegen  Sü» 
ben,  Dor  bem  fuh  mehrere 
Steigen  abimeigten;  auher* 
bem  ein  ©artenthor,  ba«  fog. 

^eimbacher  5hor,  ba«  in  bie  gleichnamige  ßlinge  münbete.  5iefe«  ^hörlein  mürbe  1514  im  fog. 
Straufienfrieg  oermouert.  5o«  SRiebener  2hw  ^arb  erft  1490  an  feine  Stelle  oerlegt;  oorhec 
mar  ba«  Sübthor  meiter  oben  am  Ihalhang,  an  ber  Sübmeftecfe  ber  Sorftabt,  roo  bie  Sange  unb 
bie  3oUhüttengafje  jufammenlaufen,  unb  hich  goUhüttenthor.  ^In  feine  Stelle  trat  ein  ©efchühturm, 


^n.  Uaeepfan  bet  6tabtbefeftigung  am  8tofmbfiI)t,  mit  bem  ttraUf^eimet  Xbor  unb  bem  9fid)fenbaub. 


536 


Sagi'tfrci«.  Oberamt  ^)aU. 


ber  ncuerbinflS  jofl.  45 utoer turnt  unb  ber  ©iienba^nbamm.  5^er  ^liulncrtiirm  (?tbb.  S.  538) 
trägt  eine  ^njcbriit:  anno  dm.  MCCCCLXXXX  [1490]  am  montag  nach  dem  palmtag  ward 
gelegt  der  erste  stein  an  disem  thum.  'Jobei  ein  Stein  mit  SBerfjeidjen  CiUr.  31)  unb  Sei* 
[cbrift:  hans  münz  [?]  von  oringen  1490.  '2ln  anberet  Stelle  ftebt  (nach  iiauler)  bie  3a^re§* 
1515,  bie  ftd)  mol^l  nur  auf  eine  ^bänberung  ober  SiebertierfteUung  beließt.  Jet  Jurm 
entbält  ie^t  bie  'JUtertümerfammlung  be§  .^iftor.  '-Vereins  (f.  unten).  'U^eiter  gegen  3?orben,  im 
©arten  be4  ©aftbof4  3^)^  ©ifenbabu,  ftebt  noch  ein  Sionbel  non  ber  SBeftjront. 


^aU.  €og.  3>vinger  mit  fiangenftlbei  Z^oi. 


Ja4  1490  angefangene  iloHroerl  umftblob  bie  ®ergfeite  ber  ®orftabt,  unb  jroar  mürben  ein 
@robe§  unb  ein  Slleineä  öoümerl  unterftbieben : feneä  mor  bei  St.  flatbarinen,  biefeS  am  SDeiler. 
Offenbor  finb  beibe  nur  5)lerftar!ungen  mit  Dlücffubt  auf  grobes  f^eucrgefdjüb.  1526  begann  man 
ben  ©raben  am  kleinen  iöoUmert  bis  }um  SBeilertbor  su  füttern  unb  bie  bauen. 

1528  ftürjte  ein  Stücf  ber  ^uttermauer  bei  St.  Äatbarinen  roäbrenb  beS  SauenS  ein,  meil  man 
bie  ?lngoben  beS  ÄirdienmeifterS  nicht  befolgte.  JaS  SCßeilertbor  (im  14.  3abrbunbert  ^euber» 
tbor  genannt)  mürbe  1579  in  Stein  auSgebaut ; urfprünglid)  mar  ber  2urm  an  ber  SRüdfeite  offen 
ober  nur  mit  S)rettern  oerfcbalt.  2urm  unb  2bovbo«>*  Pnb  erbalten;  an  lebterem  auch  noch  bie 
Scblibe  für  bie  Scbmungrutcn  ber  3u0l>rücfe.  llorn  om  2urm  baS  reicbSftäbtifcbe  Joppelroappen. 
SBeftlicb  Dom  Jborbo“'*  fpringt  ein  ^albturm  oor  (bie  iborfiflflci  non  1526?).  ?luf  ibm  unb 
einem  2eil  beS  IborbaufeS  fibt  ein  malerifdier  Üliegelbau,  beS  Sbormans  Stube.  Jer  ©raben  ift 


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^aQ.  iBefeftigung^nierfe. 


537 


!(uge{(f)ütlet.  ^er  9)kuerabf(^nitt  oom  Sßeilert^or  bi$  jum  jTocber  ift  jieinlicb  lool^l  erhalten.  @in 
JRunbturm  nimmt  bie  ^iorboftede  ein,  am  Äocberujer.  6r  trögt  einen  Cberbaii  in  malerii^em 
SRiegelmevl  ('?lbb.  im  @rg.*3lt(a§),  entiprecbenb  bem  am  SSeilert^or. 

iBon  8t.  ßat^arinen  fü^rt  über  ben  linlen  5To(berarm  sum  Untermört^  ber  iRote  Steg, 
ber  1579  na<b  einem  ^oc^roaffer  unb  1790  Onfcbr.)  erneuert  mürbe.  SJlan  betritt  i^n  burcb  baS 
^boc  eines  fieinen  ^urmeS  auS  bem  16.  !^abrbunbert  mit  (^acbmertauffab. 

1824  mürbe  baS  SRiebener  Jbor  (5lbb.  ©errnan  8. 103)  abgebrochen ; 1872  ber  ©raben  non 
ba  bis  }um  ^uloerturm  eingefüllt  unb  als  Stabtgarten  angelegt,  ©in  Surm  muhte  ber  ©iienbabn 
meinen.  Itor  bem  Söeilertbor  mürbe  ber  ©raben  nnb  bie  ®aRei  eingeebnet;  ber  ?lbbrucb  beS 


^qH.  Qoopcntoftl  oom  Steinemtn  Steg.  Sammlung  bc8  ^{ftOTÜc^cn  SSeieinB. 


Jborturw«*  mürbe  nor  nicht  langer  Seit  nwr  mit  3Knhe  nerhinbert  (bur^  t Äonr.  Schauffele,  ben 
flonieroator  beS  ^)iftor.  3)ereinS).  2)er  Saulturm,  b.  i.  ber  runbliche  norbroeftliche  ©efturm,  mürbe 
1880  abgebro^en.  Smif^en  ihm  nnb  bem  ehemaligen  ^eimba^er  ^or  fteht  no4)  ooQftönbig  ein 
jogenannter  S^alenturm,  hinten  offen,  norn  runb. 

Seit  bem  16.  Sahrhunbert  roaren  eS,  mie  bie  alten  Stabtanfid)ten  unb  »plöne  jeigen, 
27  Sürme  an  ben  Stabtmauern,  ohne  bie  SBichhöufer.  Snterefjant  ift  bie  Stnrmorbnung  non  1525 
unb  ber  IDericht  über  bie  proniforifchen  IBerftörfungen  ber  Stabtbefeftigung  im  IBauernfrieg,  bie 
^eroltS  ©hronit  überliefert  hnt. 

3)ie  ^»alfteige,  b.  i.  junödhft  bie  rechtjeitige  Jhnlftrohe  focheraufmörtS  bis  Steinba^t,  früher 
bie  einjige  J^erbinbung  mit  Steinbach  unb  Äomburg,  ift  bem  5lerg  unb  SBaffer  abgemonnen  mit 
hohen  Stühmauern  unb  ©emölben.  9ln  ber  ©renje  gegen  baS  ©ebiet  non  jlomburg  mürbe  nach 
bem  Slnfauf  ber  ßimpurg  ein  Keiner  Strahenthorturm  errichtet,  bem  flomburg  einen  ähnlichen 
entgegenfehte  (f.  bei  Steinbach).  3)lit  bem  im  18.  Söhehunbert  erneuerten  Oberbau  ift  ber  hnHifchc 
lurm  ein  3bpU  non  großem  molerij^em  SReij.  3)urch  bie  Spitalgafje  lief  bis  inS  19.  Sahrhunbert 
offen  ber  $ach,  genannt  bie  Sdtuppa^. 


538 


5aoftfrei§.  Dbcramt 


.(laU.  609.  9uIoeTtunn.  Sitfic^t  oon  6üben.  Q)iunbri6. 


Säufer. 

Ü)q8  9lrc^itefturbilb  ber  <Stabt  f)at  nod^  boS  altreid^gftäbtifc^c  ©cprSgc. 
SWittclaltcrüd^en  6^ara!tcr  f)at  oonic^müd^  bcr  Stabttcll  fiibllc§  üon  ber  9J?ic^cl8!irc§e, 


{>al(.  »aficnbilb  am  »ofenbübl 
9)a4  3^4nui*8  tBtpfxr. 


bcr  ooni  ©tabtbraub  1728  uerfd^ont  blieb:  enge  ©affen  itnb  toinfelige  |)bfc,  ^o|e  ©iebel* 
Käufer,  jum  ^^eit  biirgartigc  ©tein^öufer.  S)er  3Jcft  ber  ^Utftabt  5eigt  ein  jiemlic^  ein* 


^all.  Käufer. 


539 


au?  ber  Saroctjcit,  bie  natürlich  aiid^  in  bcn  übrigen  ©tnbttcilcn  Der» 
treten  ijt,  mit  bc^ngfic^  einfachen  ^afjaben  unb  bübfd^  Derjierten  X^üren.  S)ic  ©elbinger, 
fiimpurger  unb  <St.  ilnt()arinen=SSoritnbt  jeigen  ein  ©emifcb  Don  aßen  ©tilpcriobeu 
[eit  bem  9J?itteIa(ter  mit  InubHci^em  ©infc^Iag,  beionber?  Diele,  jum  3;eil  Dorjüglic^e 
^oljfac^merfbauten.  2)ic 
ber  ©elbinger  58orftabt 
l'inb  meift  nac^  bem 
®ranb  Don  1680  er» 
richtet,  SRamentlid)  bie 
obere  unb  untere  Herren» 
gaffe  unb  bie  ^farrgaffc 
geben  mittelalterliche 
©affeubilbcr,  bie  ÜJiarlt» 
ftra^e  fol^e  au?  ber 
^erüden»  unb 
®er  3Karftplnb,  anftei» 
genb  unb  burch  ^lerraffen 
unb  kreppen  gcgliebert, 
ift  linf?  unb  re(^t?  Dom 
IRathau?  unb  Don  ber 
2Wichel?firche  eingefofet 
mit  altertümlich  ftatt* 
liehen  löitrgcrhnufern, 
bie  trefflich  jufammeu» 
paffen,  obroohl  fic  au? 

Dier  Dcrf(^iebenen  Sahr» 
hunberten  flammen.  9ln 
ber  SBeftfeite  neben  bem 
fRathau?  lauter  ge» 
fchloeiftc  ©iebelfaffaben; 
an  ber  IRorbfeitc  5:rauf» 
faffaben,  meift  mit  3Wan» 
fnrbenböchern ; au  ber 
©übfeite  ältere  gach» 
lDerf?giebelhäufer,  leiber 
neuerbing?  Derblenbet. 

5n  ber  9lingmauet 
unb  Ufermauer  am  SD?ühl* 

graben,  nörblich  Dom  ©teiuernen  ©leg,  fieht  mau  iiod)  ein  paar  9lunbbogeufenfter, 
9iefte  einer  romanifchen  ^au?faffabe.  SJon  einem  geloppeltcn  Sanfter  berfelben 
ift  bie  ?:eiluug?fäule  mit  SSürfelfuauf  erhalten  (in  ber  ©amndung  be?  öiftorifchen 
herein?,  ^att).  |)aufer?  IKermutung  loar  h«fr  bie  ^eljaufung  ber  löeg» 

horben.  2iie  Äanteu  biefe?  alten  ©teinhaufe?  (fRr.  191)  finb  Don  Ißudelquabcm 
eingefaßt. 


^all.  Untere  ^erreneone. 


540 


!^agftfrei'$.  Cberamt  $all. 


3)ic  [og.  Äe  den  bürg  in  bcr  unteren  ^errengofi'e  (9?r.  166.  167)  ift  eine  ber 
alten  ©icben  Bürgen,  ein  turmartige§  ®teinl)ou4  mit  ©dbudeln.  @inbau  ber  öicr 
©todmerfe,  ^cnfterburc^brüc^e  unb  ^od^merfaufi'a^  eines  fünften  ©todmerls  finb 
jünger,  17.  unb  18.  Saljrbunbert.  5)ie  ©teinloonb  ift  an  bcr  5!^alfeitc  bis  311m 
SlranjgefimS  18,5  m unb  1,2  m bid.  ®er  juge^brige  ^of  unten  am  Äo^erufer 
ift  als  ^lab  crl)alten. 


^aU.  Site  ^du(et  on  bet  SNauergaflc. 


©in  äbnlic^eS  ©teiu^aiiS,  gleid^fnüs  ju  ben  ©iebeu  Bürgen  5äl)Ienb,  angeblich 
als  „©ieberSburg",  fte^t  in  bcr  ^aalgaffe  (97r.  207);  im  oberen  5:eil  1728  ab= 
gebrannt.  ®ie  UmfaffungSmauem,  je^t  noc^  gegen  11  m ^od)  unb  gegen  1 m bid, 
^nben  innen  no^  5ltagfteiuc  üon  ben  früberen  ©todmerten.  SSermutlidb  ift  bicS  baS 
„gemalt  ©teinbuS  an  ber  Subenfcbul"  (bem  je^igen  ©cblatbtbauS),  baS  eine  Urfunbe 
üon  1356  nennt.  33Jabrf^einIicb  gehörte  baju  nueb  baS  öftlicb  angebautc  §auS 
(Raufer,  ^att  ©.90).  ®ieS  ift  oielleitbt  ber  oon  ^erolt  fo  genannte  Surtönrt 
©berbarbS».^of  „unter  bem  fHatbaufc",  fo  genannt  nach  einem  3™cig  bcr 
milie  0.  ©IterSbofcn. 


^all.  .päiijer. 


541 


Tie  übrigeit  fünf  oon  ben  Sieben  i^ürgen  Hiib  grünblicb  neräubert  ober  ganj  oerfcbrounben. 
■iln  ber  Stelle  be«  ^aufeS  'Jlr.  520  in  ber  bleuen  ©affe  bei  ber  ißrüde  ftanb  ber  fog.  S u I m e i ft  e r ä« 
turni.  6r  brannte  1728  ab;  übrig  ftnb  bie  ©rnnbmanern.  ^n  ber  Tiefe  oon  2 m nnterm  Q3oben 
rourbe  ein  alter  ©ftricb  entbedt  nm  1870. 

Ter  ®ctler*4)of,  ancb  91onnenbof  genannt,  an  ber  Sllofterftrabe  (51r.  6)  s«iflt  beide 
nichts  mehr  non  einem  tnrmartigen  SteinbanS.  Ter  Tnrm  faint  einem  ^lorbanS  foQ  1718  ein* 
gefallen  fein.  Tide  SJlanem  nnb  ein  alter  Heller  ftnb  oorbanben.  Ter  .^'tof  biente  nacbmalS  einem 
Honoent  oon  i?teguinen  als  IBebanfung  nnb  foU  nach  ben  dbeonifen  einmal  (1363)  bie  bl-  '-Brigitta 
auf  ber  fRomreife  beherbergt  buben. 


^alL  Käufer  am  SRaift,  Itnri  bom  9<attiaui. 


Ter  f$elbner'.v>of,  auch  ^ilabturm  genannt,  ftanb  in  ber  Sebuppa^gaffe , loo  febt 
bie  Hunsfebe  ^Brauerei  ftebt.  1728  nerbrannte  er.  TaS  Stodgemäuer  mürbe  1834  noUenbS 
abgebrochen.  ©S  mar  Hleinmauermerf  mie  bie  IDlanern  beS  IQerler • C'iofS  auch,  ohne  !Budcl* 
quabern  an  ben  ©den. 

?ln  ber  Stelle  beS  ?lbefcbcn  4>aufeS  am  ^Jarft  (9lr.  7)  beim  fyifcbbronnen  ftanb  bis  1728 
ein  „Turm",  ber  famt  3wbebflr  1496  an  bie  u.  Dtinberbacb  nnb  1499  an  bie  ©gen  oerfauft  mntbe. 
‘-Bis  1538  biente  er  als  Trinfftube  ber  ©efcblecbter  ($erolt  S.  142). 

(Über  bie  Sieben  ^Bürgen  nergleicbe  ^)auber  in  SÖirtcmbergif^  Sfranfen  1863;  nnb  -t». 
tBauer,  ebenba.) 

^IS  gotifebeS  ^auS  bentlicb  getennieidinet  ift  fRr.  55  in  ber  oberen  ^errengaffe  burd) 
}mei  non  ben  'lliappen,  bie  an  ben  Hragfteinen  beS  erften  ©efeboffeS  anSgebanen  ftnb:  non  @i(g 
Senft  1494  nnb  IDlargarete  non  SHnberbacb  (^bb.  S.  54.3).  3ifci  bürgerliche  SSappen  anS  bem 
18.  3ab<^biinbert  bejei^nen  einen  Umban. 

^Im  4liiiterbanS beS  ©aftbofS snm  'Jlitter  ift  eine  Steintafel  oon beS ehemaligen  ^obunniter* 
HommenturbofS,  nielleicbt  noch  am  urfprünglicben  Crte,  eingemauert;  fie  jeigt  baS  ©u}* 


542 


3og[tfrei'?.  Cberamt  ^aÜ. 


bcrgfcfje  SÖappen  unb  eine  Qnfctirift*)  in  ipäigotifcben  3Äinu§IeIn,  roorin  ficb  ber  flommentur 
Sfriebri^)  oon  @n}bcrg  als  iBan^errn  nennt  1502.  ^a?felbe  üßappen  ift  ou(^  auf  ber  ^orbieite 
beS  @ebäube§  iu  jeben.  9ta(b  ^aiijer  (a.  a.  O.  €.  95)  foK  baS  @aftbauS  sutn  Slitter  auf  ben 
©ninbmauern  einer  Äelter  erbnut  fein  (1820),  bocb  ober  au(b  bie  1694  clngeri^tetc  .t)au8* 
fnpelle  beS  ÄoinenturbofS  enthalten.  ?(n  ber  flirebe  ®t.  Johann  (f.  oben  S.  529)  ftnb  ner> 
mouerte  Senfteröffnungen , loelAe  erfennen  Inffen,  bnji  bn§  JhrnnfenbauS  ber  Sobnnniter  (non 
1228)  roeftli^  an  bie  Aapelle  angebaut  roar;  uermutli^  ftanb  ber  Itranfenfaal  mit  ber  .^apeOe 


^all.  Käufer  am  iRortt,  bom  Slat^aut  (Cberamt,  c^m.  9argeiftu6c). 


in  unmittelbarer  Serbinbung.  3t*>^  flommenbe  gehörte  ein  lÖirtfcfaoftjhof.  ®a§  3«>honniterhüu§ 
hatte  bi§  1661  9lii)lre^t. 

(fine  ©pihbogenthür  bejeiehnet  baS  Steinhaus  beim  Steinernen  Steg,  rethtS  neben  bem  bcS 
WnlerS  ^affner,  als  ein  gotifcheS.  2!a8ielbc  gilt  oon  einem  ^aufe  in  ber  unteren  ^errengaffe,  ber 
jteefenburg  gegenüber.  @S  märe  möglich,  nach  ben  mittelalterlichen  Stciierliften  unb  Urlunben  bie 


"')  Anuo  dni  MDII  [1502]  hat  der  erwilrdig  und  gestreng  herr  Friderich  von  Entzperg 
ritterbruder  vnd  Comeuthor  des  hans  zu  Schwäbischen  hall  Saut  Johanns  ordens  dise  behawsnng 
von  newcni  angefangen  von  seinem  bruder  seligem  nemlich  Cunrads  vö  entzperg  zum  erbe 
vnd  aigem  gnt  geschenket.  (^aufser  S.  95.) 


4'»aU.  .i’^ftuler, 


543 


'Oon.  6cnften-^u*.  Sappen  beS  Saubeirn  unb  (einer  5iau. 


4alt.  Väcbfenbaui.  ^Ueteb  iTcnflerfQrtem. 


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544 


3agftfrci§.  Cberomt  ;£)oU. 


5öertfter  mand)cr  alten  J£)äuier  unb  4)öfe  für  beftimmte  3«'*««  i»  ermitteln ; aber  ber  öefift  b«»*  oft 
geroecbfelt  non  einer  tyamilie  }ur  anberen. 

Tad  b»bc  ^cuiS  am  @nbe  ber  Unterlinipnrger  ^Anferieit  gegen  Steinbad)  foQ  [rüber  Sib 
ber  (impurgifeben  Scbnltbeipen  gemefen  fein.  ift  ein  gotijdieS  6teinbau§  an$  bem  14.  3ob>^* 
bnnbert  mit  ebenfo  altem  t^acbmerfauffab  al^  jmeiteS  Dbergefebop  nnb  abgercalmtem  @iebel.  üln 
ber  Sübfeite  eine  Spibbogenpforte.  Cftjeite  in  ben  $erg  eingefebnitten. 

1a§  ehemalige  Spital,  febt  ©aftbauä  jum  Sebmanen  (Unterlimpurgerftr.  102),  ift  ein 
cinftöd iger , maffiner  53au  aiiä  ber  3®ü  »•”*  fDlalerifcber  Treppenaufgang  oor  ber  fiird)e. 

Über  ber  Spibbogenpforte  eine  Steintafel  mit  ÜBappen  non  Simpurg  nnb  3nfd)cift  in  febönen  f^rüb* 

renaiffance  > ^Diaiudfeln : Ao  Dmni 

MCCCCLXXV  circomcisione  dnmi 
obiitVenerabilia  etGenerosns  dominns 
Wilhelmns  Dominus  in  Limpurg, 
Sacr.  iroper.  pincema,  Coloniens.  Barn» 
bergens.  Herbipolitan.  eccles.  canoni- 
cus  et  fundator  huins  hospitalis,  euius 
anima  in  s.  pace  reqoiescat.  Amen, 
(^tauber  S.  108.)  Ta8  Spital  inurbc 
non  9S)ilbelm  n.  Simpurg  1450  geftiftet 
„3ut  ?lrmenrube",  1562  non  ben 
Sdienfen  nach  Cberfontbeim  oerlegt. 

Tüer  fogenannte  9lene  53 an 
mürbe  al«  53ücbfenbau8  (3eugbau4) 
nnb  Äorn|pei(ber  1505  bi4  1527  ober 
1533  erbaut  (ngl.  ^erolt«  ßbronit  ed. 
jtolb  S.  142.  248,  5l3ibmann4  @b>^onil 
ed.  Holb  S.  116.  369  nnb  Aolb4  5ln> 
merfungen  baju).  1510  mürbe  ber 
53au  eine  3eitlang  eingeftellt  megen 
ber  fogenannten  britten  3n)ietrad)t  ber 
löilrgerfcbaft  unb  Stäbtmeifter53üicbler4 
ijali.  Tie  3obl  lö27  ftebt  auf  einer 
Steintafel  nebft  ben  non  Jütten  ge> 
baltenen  TL^appen  bc4  9iei(b4  unb  ber 
Stabt  auben  an  ber  norböftlicben  @iebel* 
feite,  ^erolt  bemerft,  bab  ber  53an 
1527  „nil  fcblecbter  bann  erftmal  an* 
geben"  auSgebaut  morben  fei,  „mic 
bann  ba4  funbament  mit  pfeilern  an* 
^on.  «üfe^ut-eou«.  8>««i  <iofpfotten,  U07,  i.m  jeiflt  uff  melcbe  man  oben  Trnib  unb 

unten  ba^  gefebüb  bot".  berTbot 
Hnb  einige  IKiuibpfeiler  ber  groben 
^alle,  bie  ba§  Stbgefebob  einnimmt,  non  Stein,  mit  (Semölbanfängen ; fonft  ftnb  bie  Stüben  be4 
©cbällS  non  Gidbenbolj.  5tucb  an  ben  ^enftern  ift  ein  'löccbiet  be«  Suftem§  sn  merten : bie  älteren 
zeigen  ben  fpätgotif^en  53orbangbogen  (5lbb.  S.  548).  5lu^  bie  Strebepfeifer  an  ber  nörblicben 
üangfeitc  laffen  erfennen,  bab  ba«  ßrbgefebob  cingemölbt  merben  folitc. 

Ter  ©aftbof  inm  51  bl  er  (5)iarltplab  3lr.  11)  ift  urfprünglid)  roobl  ber  .pof  ber  Unmaben 
non  5Utenbaiifen  gemefen  (14.  3ob>^^-)-  Ubifl^  $an4  ift  um  1550  non  ben  n.  5)tün{beim  er* 
baut.  3br  IBoppen  ftebt  auben  in  ber  ScbnppaAgaffe  an  einer  5[3forte  be4  §intergebäube4  neben 
ben  lebten  Steften  ber  ebemaligen  Scbnppacbfir^e,  ber  urjprünglirben  .panSlapcUe  biefer  abligcn 
53ebaujnng.  Ta§  53orbergebäubc  gibt  fub  bureb  feinen  6rfer  noeb  al4  ein  urfprflnglicb  gotifebeÄ 
aii4  bem  16.  ^abrbunberf  jn  erfennen.  TuS  ^anS  ift  um  1730  unb  tnieber  im  19.  Sabrbunbert 
uingebaut  morben.  (iinige  3>ni>o«r  hoben  berbe  Teftenftudaturen  mit  3ieicbSablern. 


^ad.  ^flrger^äufer. 


545 


bcm  llnfang  bei$  16. 
^unbertS  f^eint  baS  t)orma(S 
®üf4l(erf4ie  ;£)au8  am  !D2arIt 
(9lr.  12)  }u  ftammen,  in  bem  Haifer 
Äarl  V.  1541  unb  1546  a(4  @aft 
beS  StdbtmeiftecS  ^erm.  Q)üf(!bler 
geroobnt  l^at.  Über  bec  ^oftbflr  be4 
3)orberl^aufe8  ift  aber  eine 
gotiicbe  ®lAtterma4fe,  uubim  2.  @to(( 
ein  paar  Heine  Spi^bogenfenfiter  mit 
Siamantboffen.  ^ofpforten 

zeigen  $erm.  IBüfcblerg 
1507  unb  1508.  @8  ift  ein  mafftner 
@teinbau  mit  @eitengfebe(n.  $a8 
.^oftbor  an  ber  S^uppatb  mit 
feinen  t8ucfe(quabern  gehört  an» 
fcbeinenb  nodb  bem  18.  Sabrbunbert 
an.  @ni  fteben  ^oUfAuten  non 
ber  fcbt  oerbauten  $alle.  Studt« 
beden  au8  ber  tBarod)eit.  @ine  rnittei» 
alterli^e  tBranbmauer , bie  ben 
ißorftöjsen  beö  alten  tffad^toertbaufeö 
folgte,  ift  jtoifcben  9ir.  11  unb  12 
erbalten. 

SDoblerbaltene  Iß  a t r i } i e r> 
bAuferanöberfRenaiffancejeit 
finb  auch  bie  ütacbbarbAufer  91r.  9 
unb  11  in  ber  oberen  ^errengaffe. 
91r.  9 bdt  bie  @infabrt  jum  $of  im 
groben  f^lur,  in  ben  auch  eine  ge» 
loölbte  Kammer  unb  in  ber  ^ofede 
ein  Sreppenturm  eingebaut  ift. 
hinten  im  J£>of,  in  ben  ®erg  ein* 
gefcbnitten,  bie  Scheuer;  linl8  ein 
fcbmaler  Stallbau.  3n  ben  Ober* 
gefcboffen  Valerien  an  ber  .t>offeite 
beö  Ißorberbaufed  unb  beS  9leben* 
bauje8.  ^ie  faalartige  ^rioatftube 
ift  im  2.  Obergefdiob.  ^a8  Sor* 
berbauA  febrt  ber  Strabe  eine 
Jraufe  ju.  (?lbb.) 

^aS  Siebenbaus  S2r.  11  b<it 
oielleicbt  früher  ju  bem  oorigen  ge* 
hört.  Sin  einem  ffopfbanb  be8  Unter* 
ftodS  ftebt  bie  3<>b)^e8}abl  1508. 
l)ai  ^aui  b^l  t’orn  einen  groben 
tylur  mit  ©infabrt,  babinter  einen 
ebenfo  groben  Lagerraum.  3m 
1.  Obergefcbob  nad)  oom  einen  Saal, 
gegen  ben  .^of  oon  Sir.  9 ben  (?rn, 
baneben  bie  ftü^e;  im  2.  Ober* 
gefcbob  Stuben  unb  51ammern.  ^er 
untere  6rn  b^t  eine  Sretterbede, 


^a((.  50oppefbaut  in  brc  Oberen  ^crrenoafle  (9tr.  9 u.  11). 
9tunbiiite  oon  biei  9e((^ogen. 


Ilaulu«,  Dentmfilei  ou9  narttemberg.  3agfthelb. 


35 


~r 


546 


3oflftfreiS.  Oberamt  ^>aü. 


bittu  mit  Sternen  bemalt ; ber  obere  eine  flefelberte ; ber  untere  Soal  bot  eine  Soblenbede.  3)aS 
obere  ßdjimmer  gleicbfadd;  mäbrenb  ba8  bittere  3intiner  eine  Studbecte  mit  berben  IBarod« 
rabmengliebern  unb  IDlufcbeln  aufioeift,  barin  in  Öl  gemalt  baS  Sßappen  be$  Senator^  (Sngelbarbt, 

ber  1688  ba$  ^auS  umgebaut  bdt- 
Slm  ©itterfenfter  be^ä  ©rbgejcboffeS 
[tebt  bie  ^ob’^e^jabl  lö97.  %n  ben 
auben  ift  eine  IDtalerei : 
2 iputten  mit  Sinnbitbern  ber  93er- 
gdnglidbfeit  (Vanitas  vanitatom), 
um  1688.  5Recbt§  neben  bem  ^)au8 
ift  bie  ©infabrt  su  einem  lleinen, 
Don  !debenräumen  umgebenem  ^of. 
Sie  ift  übermölbt  unb  trägt  eine 
9lltane.  2)eren  tSrüftung  oon  burcb« 
brocbenen  Steinplatten  jeigt  93efcbläg' 
mufter  nebft  IRoIIroerl  im  ©eidjmad 
ber  Seit  »w  1580,  am  iPfeiler  ben 
9ieid)SabIer  unb  eine  Snfcbnft  be§ 
©ngelbarbt  oon  1688.  5)n8  Jbt>r  ber 
©infabrt  }eigt  bie  3Abee$$abI  1578. 
Unter  bem  SReicb^abler:  Flures  judi- 
ces  qnam  artifices. 

2iie  reife  Xeut|(b*9lenaiffonce 
oertritt  aud)  ba^  !£oppeIbaug  neben 
bem  SHatbauS,  9lr.  5,  baS  oon  ©eorg 
IRubolf  IBMbmann  unb  feiner  j^rau 
geb.  S(b»oertin  1561  erbout  ift 
(2Bappen  u.  Snfdbr.).  35a8  iportal 
cntfpridit  ftiliftifd)  ben  portalen  oon 
93altb-  sbolff  am  ^ienenfteiner  Scblob- 
dahinter  ein  ©b^n  mit  Säule  unb 
einer  95ßenbeltreppe  an  ber  Seite, 
^ie  iroei  oorberen  ©iebel  Hnb  mit 
tyoluten  unb  ObeIi?len  oerjiert. 
2)ie  Diüdjeite  ber  ganjen  ^läufer- 
gruppe,  bie  an  ber  Stelle  be§  oor« 
maligen  jUofterS  ftebt,  ift  noch  im> 
mer  malerifdb  genug. 

9lr.  7 in  ber  unteren  Herren» 
gaffe  bot  großen  fjlur  mit 

4)oIjfäulen  in  töalufter«  unb  oier* 
fantiger  fjorm. 

.poI|fad>merlbauten. 
91od)  gotifdi:  ©aftbauä  jum  Stern 
in  Unterlimpurg  mit  gotifi^n 
Sretterbeden  in  ber  SEöirtSftube. 
©egenüber,  bei  ber  ftird>e,  5?r.  53, 

4>aii.  lijüteinianung  bf»  (Bibmonnfcben  ^oufe»,  Worftpiao.  bejonbcr§  malerifcb-  Unterlimpurger 

©affe  9lr.  60:  ba«  alte  ScbulbauS, 
urjpriingli^  flelter,  16.  3abr* 
bunbert.  CO  ©benba  Ülr.  64,  fübroeftlid)  am  flirdienplab,  angeblich  baä  ehemalige  S^Iöbd)«« 
Schauenburg,  roobl  auä  bem  16.  3flbrb'*nbert.  ©benba  3Jr.  13,  angeblich  ba8  oon  ben  ©broniften 
genannte  SodbauS,  93reftenfel# : Steinbttiig  mit  5öth**xri<tuffah,  oertünd)t. 


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^aü.  Sürfler^äujet. 


547 


3m  .^interl^Qu^  b«^  ^lonnen^of'?  (5l(o|'terftr.  9Jr.  9)  ift  eine  So^lenbecfe  fpöfflotiicficr  ?lrt 
erl^alten  (bei  Schreiner  ftioclenberger). 

^at^metfSfliebell^Änjcr  mit  fteinerncm  8tocf:  fllofterfJra^e  2 (6(üuSnifeer§  4>au«),  er* 
baut  1592  (Sa^linicbtift),  iJoHöbe  neu  oerHeibet  1888.  ('?Ute  ?lnpc()t  auf  einem  ber  oerbecfteu 
SBanbbilber  im  9tatbau8.)  ©benba  9tr.  10  (Dr.  ^ürrS  ^iau§),  erbaut  1611  (3a^Iin)(brift  am 
Äellert^or),  flcj^icft  reftauriert  1906.  Jlir^ßaffc  9Jr.  7 (Hnf«  be«  ftocbers)  bat  Oberbau  in  ^Ofbmert 
mit  jroei  (§rfern  an  ben  ßrfen  ber  öftli<ben  ©iebelfront.  9lm  Rcllertbor  ftcbt  1554  30t. 

“Die  Stabtmübie,  früher  ®orfmflbfe  genannt,  jeigt  an  ber  Slbür  bie  1570; 

barübcr  Spuren  uon  ber  !t!eb,  bem  'iBebrgang  ber  Stabtmauer.  ?im  5)amm  im  Äodber,  gegen 
Söeftcn,  ftanb  früher  ein  Heiner  fHunbturm  (nach  älteren  StabtbUbern). 

fogenannte  gärÖer^auS  ©efbinger  ©affe  9?r.  47:  0eiuc§  .f>oIjfQd)ttjerf= 
auf  ftelnentem  ©tod  (?ltl.  S.  II).  ©rbaut  1605  (3nfrf)rift  an  einem  ®rüftung^= 
tiegel  im  jmeiten  ©efd^ofe.  2)abei  bie  9?amen  ber  S3auf)erren  ALBRECHT  FRANCK  . 
HANS  GRETER).  S)ie  anbere  Sa^reßjnfof  1686,  bie  am  älpciten  unb  britten  ©e» 
fd^of}  fteht,  be^eic^net  eine  'föieber^erftettung  naci^  bem  33ranb  im  3a^re  1680,  ber 
bag  oberfte  ©efd)o^  jerftört  I)Qtte.  S)er  ©ntnbri^  enthielt  im  ©rbgefc^o^  eine  2)iele 
nnb  baneben,  an  ber  ©tra^e,  eine  ©efd^öft^ftiibe;  an  ber  .^of feite  bie  S^reppe  unb 
eine  Äammer.  3n  ben  Obergefd^offen  je  eine  ©tube  unb  baneben  eine  5f:ammer  noni 
^eraug,  bahinter  ben  ©rn  famt  ber  Xtepbe  i»nb  ber  5lüd^e,  bie  nur  al§  ein  fKcr* 
f(^lag  mit  ^foftenmönben  eingebaut  ift,  unb  eine  Sfammer.  3!)ie  untere  SSo^nftube 
^at  eine  3^afefbcde  mit  3a^nfc^*^dtgeftmä.  5I)a3  3)ad^gef^o|  t)at  nad^  üom  eine 
große  Sobenlule  mit  ^fuf^ug.  2)ic  fjaffabe  jeigt  im  ©rbgcfd;ofe  ein  $Hunbbogentf)or 
mit  ©ißnifd^en  in  ben  Pfeilern.  2)ie  SSanb  ber  ©tube  ift  nad^  ber  ganjen  ©reite 
in  eine  breifad^e  g^nftergrufjpe  aufgelöft.  Sin  ©teinfimg  f^Iießt  bog  Srbgefc^o^ 
ab.  S)ie  beiben  Dbergefd^offe  in  f^ad^mert  laben  menig  au§.  ®ie  ganje  f^Iöd^e  über 
ben  ©rüftungen  mar  in  genfter  aufgelöft:  brei  fpaare  jmifd^en  oier  ^foften.  3)ag 
5)ac|  lehrt  ber  ©tra§e  eine  3:raufe  ju.  ?lm  2?adherlcr  ift  bie  ©obenlule  non  jmei 
unöergfaften  ©udfenfterehen  eingefaßt.  2)ic  ^oljteile  ber  fyaffaöe  finb  oerjiert  mit 
3immermanngfchni^ereien,  meift  eingeftodhenen  glof^ori^ontenten  geometrifdjcr  unb 
^jflanjtidher  9?atur,  bie  Sdftönber  finb  al2  ©äulchen  hrrau^gearbeitet,  bie  ©riiftungg» 
riegel  nadh  unten  obgerunbet  unb  at6  Raumer!  behanbelt.  2)ic  ?lu^Iabung  ber  ^eoftcr» 
rahmen  ift  an  ben  ^foften  burd;  ilonfolen  unb  SKagfen  marfiert.  ^)ie  ©rüftungen 
finb  in  mannigfachen  3D7uftern  mit  gclreujten  ^öljem  gefüllt,  bie  Slreujungen  jum 
2:eil  mit  gebrehten  itnöpfen  befeßt.  (9lbb.  im  ?ltln§  ©.  II.  ©gl.  Slid,  Äobeme 
^lrd)itefturen  7.  25.  26.  38.  3^^^^  in  üDenfmolpflege  1906,  I,  ©.  6 f.  mit  ©runbriß 
unb  ?lnfichten.  SßSieberherfteHung  burch  3cÖcr»1'armftabt  ftcl)t  beoor.) 

3n  bet  ©elbinger  ©affe,  an  ben  3i>ienturm  angebaut,  ein  2öohnhau§  mit  fteinernem  Stoef, 
einem  ®ohngcjd)ob  unb  9l»ifiugerfer  oon  äh«li^  behanbelt  roie  ba§  ^ürbethauS. 

3oDhüttengaffe  Olr.  6 ift  ein  ©iebelbau  non  ^ochtnetf  über  fteinernem  Stoef,  beffen  'Jtunb* 
bogenthor  mit  jroei  bürgerlichen  SBappen  au4  bem  17.  3ahrhunbert  gefchmüeft  ift.  Über  ber  §alle 
(bem  3Iut)  ift  no^  ein  ^olbgefchob  mit  quabratifeben  ^enftern.  darüber  ba3  ^auptgefchob- 

Unterlimpurger  Strabe  9Jr.  7,  früher  SlmtSgericht,  ift  ein  nertümhter  ^öthroertbau  mit 
fteinernem  Stoef  unb  Sefturm  oom  3ab’^c  1575  (3ohreäjahl  am  2urm).  2hüt  ber  3<it  um 
17:K),  mit  SBappen  ber  gamilie  ®etlin  o.  9BäIber«hub.  ©ine  hübfehe  IHenaiffancethür  mit  ge* 
fchnihten  SBappenfchilbern  auf  ben  fjlügeln  jeigt  ba#  oertünchte  f^achroerfhau^  Olr.  24  an  ber 
Unterlimpurger  Strapc. 


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548 


S^agflfreiC  Cbcramt  ^oK. 


17.  5)0?  ftäbtifc^e  IßagbouS  ift  no(b  bern  ®ronb  ber  ©efbinger  Sot» 

ftobt  1680  oon  neuem  erbaut  (©ebcnftofeOi  i>örin  eiuflcmauert  ein  6tein  mit  ber  3obre?jabI  1565, 
roo^l  non  berfelben  Souftelle.  ©elbingcr  ©offe  9lr.  25  (^>au§  bc8  floutmannS  ®opft)  ift  laut  3n» 
f(brift  1705  an  Stelle  eine?  1680  obgebrannten  .^aufe?  erbaut  non  3.  9B.  ©Jigelbarbt  unb  tfhrau 
?I.  3JI.,  geb.  $cjetin.  (2ia8  ift  berfelbe  Sauberr  roie  bei  9ir.  11  in  bet  oberen  ^jcrrengaffe.  ?tud> 
on  einer  Scheuer  in  ber  Slenbftatt  [9ir.  254]  roar  eine  lateinifcbe  Souinf^irift  uon  ihm  1696  an» 
gebracht.)  Sinfa^e  Stucfbecfen.  S)ic  ebemolige  Hecfenburg,  9ir.  8 in  bet  unteren  ^)errengaffe, 
ift  1688  (Sablinfcbrift  an  einer  ^auStbür)  umgebaut,  bejiebung?roeife  burcb  einen  9lu|bau  erroeitcrt 
loorbcn.  5)abet  bie  b^b^n  Saatfenfter  im  oberften  Stocf.  Hlofterftrabe  9lr.  8,  bejeicbnet  mit  bürget» 
liebem  Sßappcu  au?  bem  18.  Sobrbunbert:  im  unteren  6rn  eine  Salfenbecfe  mit  Unterjug  unb 
Säule ; feitlicb  eingebaut  ein  .tialbgejcbob,  bo§  jebt  ol?  IBerlftatt  bient,  unb  in  einer  hinteren  6<fc 
bie  2reppe.  3”^  oberen  ®ru  roieber  eine  Säule  unb  ein  Siegelboben. 

§oI$facbiocrfbäuferau8bem  16.— 18.  3nbrbunbcrt:  3nber9lltftabt:  5)fanr» 
gaffe  9lr.  12,  übertüuebt.  ßbenba  9lt.  16.  Srücfenbof  9lr.  2,  17.  Snbrhunbert,  tlein  unb  einfach, 
aber  altertümli^  unb  malerifdb.  Öfllicbe  -t^äufcrjeil  am  fRojenbübl  (fRilcffeiten !).  IBerjcbiebene 
^intergebäube  sroifdben  9)iarltplab  unb  Scbuppacb. 

3n  ber  ©elbinger  S3or ftobt:  ©elbinger  ©affe  9ir.  75  (Scheuer),  ebenba  ba?  fogenanntc 
IDiünjbnu?  unb  beffen  fübliche?  9lebcnbau§. 

^tinter  bem  SSagbau?  ein  großer  S^iuppen  (9ir.  9)  mit  ©iebellouben,  Einfang  19.  3äbc' 
bunbert?.  ©elbinger  ©affe  9ir.  99:  ^)ou?portal  in  ©idbenbolj  uon  1688,  ganj  ähnlich  bem  an» 
©änöberg  (f.  unten),  mit  öolufterbalbfäulen  unb  SJoluten  barüber.  5)ie  fogenannten  55reimübleii 
bilben  noch  immer  eine  malerifcbe  ^äufergruppe,  obioobl  ba?  .^olifachtoerf  oertüncht  ift.  ©efebnihte 
3enftererler  an  bem  einen  ^aufe  la^en  auf  ein  reichere?  >]immern)erf  bc§  17.  3nbrbnnbert8  f^ilicfecn. 
5)aneben  erbebt  ftch  ein  grofic?  ©rabierbau?  au8  bem  18.  3äb’^bnnbert , ba8  einsige,  ba8  noch 
erhalten  ift,  mit  burchfichtigen  .^oljtachmerfioänben  unb  franiöfifchcm  55ach. 

3n  bet  9)orftabt  St.  iTatbarinen,  Sangeftrafte  9lr.  27,  Sorberfeite  oertüncht.  3« 
©locfcngaffe  malerif^e  .^täufergruppen.  3n  ber  93rübergaffe  eine  fReibe  Keiner  fffu^ioerfbäufer, 
malerifcbe  ©nippe  oon  ber  Siücffeite  gefeben.  Sogenonnte  .'pittenf^euer  @c(e  ber  .t)eimbocher  unl> 
iöainbtgaffe  (9lr.  23).  Scheuer  CJlr.  16)  in  ber  fieimbocber  ©affe  (feht  Stuttgarter  Strafe  ge- 
nannt). 3'”  fiinboch:  bie  Sägmübte;  ba§  Sohnbau?  unb  oerfchiebenc  grofee  Schuppen,  einer 
batiert  1652.  9lm  @än?berg  9lr.  2 ift  ein  .^ou8portal  oon  Sichcnbolj  erhalten,  mit  gebauchten 
4ialbfäulen  al8  Ginfaffung  unb  Soluten  als  llrönung;  bejeichnet  G.  Z.  1682  unb  (in  einem  Schilb) 
J.  I).  'JWauerftrofje  12,  am  Unten  Jtocherufer,  .^oUfochroerfbauS  auS  bem  16.— 17.  S^bi^bunbert, 
in  jioei  Stocfioerfen,  mit  oorfpringenbem  9Balmbach,  boS  3rachmerf  ocrjiert  butch  gefchmeiftc  ßreuj« 
böljer,  gefchnihte  Stänber  unb  fJüHungen  mit  fladjen  .palbrofetten.  Urfprünglicb  roobl  ähnlich 
burchgebilbet  roie  boS  ^toUfachroerf  am  ^ütberhauS,  aber  oerborben.  Slbgebrochcn : ^ouS  jur 
©Ionen  Gute,  Gcfe  bet  Songen--  unb  3<>Ubüttengaffe , gachroertbau.  Slbbilbung  erhalten  in  9luf» 
nähme  oon  !Reif. 

2)a§  fRat^QuS  (Srg.-M.  ii.  §Ibb.  im  'Sejt  @.  549  f.). 

$as  ältefte  fRatbauS  ftanb,  noch  Eingabe  ber  Gbroniften  (2Öibmann  S.  93)  an  bet  Stelle 
beS  nachmoligen  ÄornbaufeS,  unten  am  ©raSmartt.  3m  16-  3flbrb“>'i>*tl  fpre^en  fte  oon  einem 
alten  fRatbauS,  am  ^afenmarft,  unb  einem  neuen,  rocftlich  baoon  unb  tiefer,  am  3ul>e«martt  ge* 
legenen,  baS  1494  erbaut  toar.  55iefeS  enthielt  unten  baS  „itobbauS"  (©efchühf^uppen  ? Stoib  ju 
SÖMbmann  S.  90).  3m  neuen  IRatbauS  routbe  1494  auch  bie  9Jluniroerlftatt  eingerichtet.  2»a* 
neben,  roobl  an  ber  Stelle  beS  be«Ugen  Gburf^en  ^taufeS  ftanb  bet  Slanileibau,  um  1400  ein- 
gerichtet. Sie  alle  gingen  im  Stabtbranb  im  3ob’^£  1728  unter.  9lach  bem  ©raub  rourbe  als 
©auplah  für  baS  IRatbauS  bie  Stelle  beS  ehemaligen  ©arfühcrtlofterS  geroäblt. 

5tm  31.  ^luguft  1730  befd^loß  ber  9lat  beu  97eubau.  ®aumciftcr  für 
ben  2Öieberauf6au  ber  ©tabt  tour  bem  fRat  öom  .^^erjog  Don  SBürttemberg  ber 
gortcr  ©Jertmeifter  ©teinhauer  Gbcrl).  ^riebr.  .f)eim(bfc^)  äugefd^idtt  morben.  3hm, 
jufammen  mit  bem  .^aUer  ©Jerfmeifter  3oh.  Ofeurg  §Irnolb  lourbe  auch  ber 


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^aU.  9iat^aii$. 


549 


Siat^auSncubau  üBcrtrogen.  ?(m  31.  1731  tourbe  ber  ©runbftein  gelegt.  Sm 

97ooember  1733  toar  baS  ©ebäube  fertig  bis  311m  ®qc^.  ?(nt  18.  3uni  1735  tourbe 


ba4  neue  fRatbonä  feierlich  eingetocibt.  3m  3uni  1736  tnurbe  bie  ®ourecbnung  ab=- 
gefebtoffen  mit  55055  ©ulbeii  (ohne  bie  ©emälbc).  ®er  SBerfftein  fom  oiiS  bem 
©anbftcinbru(b  bei  @(tcr§bofcn.  @.  2).  So  dorn  unb  3.  ^r.  3oo§,  beibe  oon 


^11.  9<at^aue.  6etteiiioanb  im  ifcftfoal. 
0«).  vrn  ^ttring. 


550 


:^agttfrei§.  Cbccanit  ^all. 


$qH,  lieferten  bic  Silb^mier arbeiten ; bet  lüürttemberflifd^e  ^ofbilb^auer  3.  2K,  ißbrf^I 
(®ödef,  au8  Samern)  bic  ©tudarbeitcn.  ^)ic  ®ip§figuren  bet  2Bci§^cit  unb  ber  ®e= 

re^tigfeit  finb  öon 
@mnn.  ^ig^ini  unb 
5!om.  ®aüoni  in 
Subloiggburg.  2)ie 
fi^miebeifeme  2umi» 
fuppel  üon  bem  SBerf* 
febmieb  SooS  in 
Äönig^bronn.  Die 
Dt)ür»  unb  genfter= 
gitter,  ©^löffer  unb 
33efcblägc  öon  9J?. 
Subinger  in  ^aH.  Die 
©emälbe  in  ben  @älen 
bc3  ^nuptgefeboffeg, 
1736  in  ?luftrag  ge» 
geben,  finb  öon  ßh)io 
liRetti , njürttembergi» 
feiern  ipofmalcr  in 
SubloigSburg.  Sine 
Steife  tueiterer  fliamen 
oon  patter  ^nnb« 
tnerfern  finb  in  ben 
noch  üorbanbcneii 
SBnure^nungen  (im 
?ir(bio  ju  ^att)  unb 
9latgproto!oücn  ent» 
halten.  (3lu^bei®er- 
man,  SBürtt.  f^ranfen, 
97.  IX,  S.  61  ff.) 

Der  '^auplaj^ 
fäHt  fo  ftar!  ab,  bafe 
bic  hintere  ^affabc  um 
ein  ©toctroerf  tiefer 
fteht  alö  bie  oorbere. 
9ln  ein  quergcbchntcg 
IßorbcrhauS  ftü^t  ein 
fdhmälercd^interhand. 

{lalL  Siat^aul.  (Rittert^ür,  Don  St^Ioffet  tSubingcr  in  {iqQ  1735.  Da§  ^OtbcthaU^  ift  in 

allen  ©torfmerfen  brci= 

geteilt,  im  SJZittelteil  fi^toach  auggebogen.  Da8  Hinterhaus  ift  im  ilcHergefchob  quer* 
geteilt  butch  eine  ©cheibemaucr  unb  ganj  eingcmblbt,  in  ben  oberen  ©tocfmerleu  aber 
ber  Dicfe  nadj  breigeteilt  burch  s^t’ci  3tyi!thfnH)änbe.  Der  SKittclrnum  beS  SSorber» 


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^all.  SRat^auä. 


551 


^aufeg  enthält  im  @rbge)d§o|  bic  Sor^alle  mit  btci  Pforten.  2)er  SOiittelrauni  beS 
^iiitcrgcbäubcg  ift  XtelJpen^aug ; im  ©rbgcfd^o^  uiib  ^pauptgcfc^o^  liegt  I)ier  ber  Srn 
unb  QU  ber  SiürftuQiib  bie  breiarmige  SSorbcrgebäube  enthält  im  ^aupt» 

gcjd^üp  bic  $RepräfcntQtion§rnume:  einen  ©aal  mit  brei  öalfont^üren  unb  ^tuei  Heinere 
©die.  3m  ^intcr(;aii3  iinb  bic  Äaniteien  unb  SJegiftraturen,  im  getoölbten  Äetterge)c^oft 
i)inten  i;inau§  gegen  baS  5!^q(  ift  ba§  §lr(^io  oorgefe^en.  3n  bie  SSinfei  am  ?Infab 
be^  ^inter^aufc§  finb  9?unbtürmd^en  eingelegt,  bic  5JJcbentreppen  enthalten,  ©citfam 
ift  bie  31norbnung  beS  2)ac^cä  auf  bem  ^interbauS.  parallel  5ur  Xiefenac^fc  ftc^en 
5lüei  SUanforbenfattclbdc^cr;  unb  an  ber  JRürfmanb  quer  ein  SKonfarbenpuItbad^,  baä 
gegen  innen  auf  einer  f^^tftertoanb  nil)t.  TiaS  fRegcnluoffer  fließt  fomit  jum  2:eil  nac^ 
innen,  in  ben  fiie^t^of.  Den  ber  2)a^ftocf  einfc^ließt,  unb  mu^  burc§  ben  ®ac^ftocf 
l)inauSgeleitct  merben.  S)ic  f^enftcr  ber  ^)acb5immcr  liegen  in  tiefen  9?ifc^en,  fc^röge 
Sßnnbe  finb  öermieben.  2)aä  SKorbergebäube  l)at  im  3)a(^gefcl§ofe  einen  mit 

©iebeln  norn  unb  hinten  unb  bemgemöfe  ein  Ircu^förmige»  SWanfarbemoolmbad^.  ?lu8 
beffen  Gierung  ergebt  fic^  ein  gewimmerter  2:urm  mit  Sateme  unb  ©itterfuppel,  in  bem 
Ul)r  unb  ©lodfe  untergebrad^t  finb.  2111c  nier  ^Qffflbcn  finb  in  ^auftein  auggefü^rt; 
nur  bie  2)ad^Qufbauten  jeigeji  ^u^fläc^en  5tnif(^en  ben  ©lieberungen.  ®ic  ©eiten» 
faffaben  finb  gequabert  mit  ßagcrfugenlinicn.  3)ie  ®ac^er  finb  mit  cingebeett, 

nur  ba§  ^^nimu^cn  mit  ©c^iefer,  fjür  bie  Sorberfaffabe  moren  fünf  ©tatuen  öor» 
gelegen;  unb  jmar  für  bie  (SdEpfeiler  ber  ®ad^baluftrabc  unb  beg  SDac^giebel«  unb 
für  ben  ©d^eitcl  bicfc8  ©icbel^  (21nfid^t  auf  einem  1902  entbedten  SBanbgemälbc 
im  9?at^aug;  f.  unten).  Über  bem  9J?ittelfcnfter  be3  ©icbel^  prangte  in  ©tuef  au^» 
geführt  ein  SSappenabler  (big  1802).  21uf  ber  ©aluftrabe  ber  bem  (Srbgefc^of;  üor» 
gelegten  ^Jerraffe  ftanben  fteinerne  SSafen.  ®ine  'ipilofterorbnung  gliebert  bie  ganje 
^affabe  in  brei  Xeilc;  alg  Unterteilung  flehen  glatte  ßifenen  wtoifd^en  ben  f^enftern 
ber  ©citenteile. 

3n  ben  ©eitenfaffabni  ift  bag  ^inter^aug  aufg  entf^icbenfte  öom  SSorber» 
^Qug  abgefc^t;  jeber  3^eil  ^at  fein  eigeneg  ©pftem,  bag  ^interboug  natürlid^  bog 
einfa^ere.  ®ic)cg  gel)t  ouc^  burc^  bie  3flü(ffaffabe,  beren  (Sden  abgerunbet  finb. 

®ie  SSor^alle  ^at  ein  Änppengemölbe  mit  einfachen  JRa^menftuccaturen.  ®ag 
^^reppen^aug  unb  bic  beiben  Xreppenflure  ^aben  flad^c  (SJipgbeden  mit  linearen  ©tud* 
öerwierungen ; nur  im  5::reppen^nug  finb  figürliche  ©tuccaturen  — bie  üier  3ahreg» 
weiten  — an  ber  ®ede  angebracht.  9ln  ben  9iüdloänben  ber  Vorhalle  ftehen  in 
9iifct)cn  bic  wtnei  bronwierten  ©ipgfiguren  bet  ©crcchtigfeit  unb  Söahrheit.  ®ic  ^^reppe 
hat  fteinerne  Saluftraben  mit  23afen  auf  ben  ^feilem.  2)ie  ?l;ürgeftetle  finb  ge= 
füllig  profiliert. 

3)ic  brei  ^mnlwimmer  hfiben  eine  2)eloration  oon  Silbern,  bie  in  Dl  auf  Sein* 
manb  gemalt  unb  an  ben  2)edcn  unb  SBönben  auggefpannt  finb  wüJifchen  ©tud» 
rahmen.  2)ie  ©tudrahmen  finb  mit  naturaliftifchen  Saubwloeigen  unb  ein  paar  figür» 
liehen  aiZcbaitlong  gcfchmüdt  unb  teilloeife  bronjicrt. 

21uch  bic  fonftige  21ugftattung  ift  lünftlerifch,  bic  ^arlcttböben,  gcfchnihten  ®ünle, 
eifenien  Öfen,  gemalten  Dfenfchirmc,  bie  ^hüf'  2llle  oier  Öfen 

tragen  bic  3ahregwahl  1734,  bie  Söappcn  ber  Steichgftabt  unb  ein  Slcliefbilb  beg 
©laubcng,  bie  w'®ci  .^auptfaal  finb  getrönt  mit  je  einer  loeiblichcn  ©tatuette. 


552 


^aßftfreiä.  Cbcramt  ^all. 


ScIIona  ujib  ^ay.  Sluf  bcn  Dfenfd^innm  [inb  bag  Opfer  unb  9)Zoje§  am 

brennenben  ®ufd^  gcmatt  uon  3.  3SJ.  Älcentann  qu§  §all  1771.  2)ie  eigentli^cn 
öilb^auer  unb  bie  ©tuccotoren  famcii  üon  fiubtoig^burg.  2)ort,  im  ©d^lo^,  fmb  aud^ 
©tanbbilber  öon  ^ig^ini  unb  ®aöonl;  bort  auc^,  g.  S.  in  ber  {atf)oIifd|en  S^opettc, 
äpnlid^c  ©tucfbctorationen  luic  ^ier,  im  ©tilc  ßunilliöS.  SBebcr  .^eimbfd^  noc§  ?irnoIb 
finb  fonft  Qug  ®Qumcrfcn  befannt.  J)ng  ^IreppenpauS  unb  aud^  bie  35ad^anlagc 
beä  t^inter^aufeS  erinncni  an  ba§  5Reuc  ilorpS  be  2ogi^  ^u  ßubmiggburg.  ^bcr 
freilid^  finb  bie  ©inselformen  ^um  3!eil  eigenartig,  man  barf  fagen:  toinUiriic^cr  al§ 
in  fiubtoiggburg. 

5)ie  Dlflcmfilbe  »on  2iuio  Dietli  fmb  fiflflrbdbe  ^leforotionen  olleflorif^en  unb  l^iftorii^en 
3n^alt«.  2)05  Programm,  boS  nermutli^l  oon  gelehrter  ©eite  berröb^t,  ift  nii^t  überliefert  unb 
ber  l>er  Silber  barum  niebt  in  allen  teilen  ftdfier.  *)  2)ie  ©emölbe  rourben  1903  reftauriert 

non  ®.  ©(bniib  in  ^all. 

5m  groben  ©aal  febilbert  baä  S^ccfengeindlbe  (?ltl.  ©uppl.  2.)  ben  ©ieg  be§  ©briftentumS. 
2ie  dbriftli^ie  IRcligion  in  ©eftalt  ber  SDlinema  umgeben  oon  ben  gciftlid)en  unb  fittli^en  2ugenbeu : 
©laube,  fiiebe,  Hoffnung,  ©erecbligleit,  ©tarlmut,  ftlugbeit,  SJldbigung  unb  Sanftmut,  benen  fi^ 
bie  griebenSgöttin  jugefellt,  tbronen  oben  auf  Sollen;  unten  roerben  ooin  ©rjengel  fDtiebael  bie 
bämonifdben  Söcbte  geftürjt.  2ie  2after  ©uperbia,  öufuria,  3ra,  Snoibia,  ©ula,  Sloaritia  finb 
recht«  unb  linfS  baoon  oerteilt.  2a«  2ecfengemfilbe  ift  bejeiebnet:  2iuio  fRetti. 

Sier  oergolbete  ©tudbilber  in  ben  ©den,  non  SöH»  ftellen  bie  bcit»nifcben  Seltberrfcbcr 
fRebufabnejar,  6i)ru«,  meyanber,  ©iifar  oor  in  Serbinbung  mit  ben  2ierfpmbolen  ber  Seltreicbe 
(2aniel  7).  2ie  Sanbgemülbe  f^ilbern  baS  Söngftc  ©eriebt  unb  fteben  oorbilblicbe  ©efebiebten 
au«  bem  ?llten  2eftament.  3lbrabam«  Opfer,  galob«  Dtingtampf  mit  bem  ©ngel,  3ofepb  unb  feine 
Srüber  in  ligvpten,  ginbung  3Rofe,  ©imfon  mit  bem  Üöroen,  2aoib  unb  ^onatban  (Supraporte 
mit  flniefiguren),  ©imei«  3lbbitte  oor  ®aoib  (Supraporte),  ©olomon«  Urteil. 

©übli^e«  Stebenjimmer.  2ede:  gn  einem  IHunbbau  fiben  8 ^)elben;  SlcbiHe«,  Sutrollu«, 
.^eltor,  ^neaS,  ©öfar,  Sompeju«,  ©cipio  3lfricanu«  b.  g.,  gabiu«  ©unctator;  olfo  ©rieten, 
2rojanet  unb  SRömer,  al«  fJtacblommen  ber  2rojaner.  3 Sanbgemälbe:  linea«  auf  ber  gluckt 
au«  2roja,  3)tarcu«  ©urtiu«  fpringt  in  ben  3lbgrujib,  3Jtuciu«  ©eftoolo  büH  bie  ^)anb  in«  geuet. 
über  ben  2urm:  4)erfule«  mit  bem  ^töDenbunb,  3lleyanber  mit  bem  gorbifeben  Unoten. 

3lörbli(be«  9lebenjimmer.  2ede:  2ie  Segnungen  be«  Staat«,  bargeftellt  bur^  eine  roeib= 
liebe  ©eftalt  ber  Ülepublif  mit  Staat«(affe  (Nervus  Republicae  alentes  alo)  unb  ©aljpfannen,  babei 
eine  bämonifebe  grauengeftalt  (vana  est  sine  viribus  ira)  unb  anbere  ©enien.  3 Sanbgemälbe: 
3lbunbantia  (?)  am  büu«licben  ^erb,  männlicber  ©eniu«  be«  fianbbau«,  meiblicbe  Serlörperung 
ber  Soufunft.  3™®*  Supraporten:  Seiblicbe  ©eftalt  mit  einem  ©eniu«,  auf  beffen  ©priubbonb 
ftebt:  Nemo  otiosus!  Sännlicbe  ©eftalt  mit  ©eniu«:  nemini  sua  mnnera  claudit. 

ßioio  3lnbrea  3letti,  geb.  1693  in  ßaino,  Sobn  eine«  Soumeifter«,  ber  1714  in  ßubmig«* 
bürg  ftarb,  9Jeffe  be«  Saumeifter«  grifoni,  unb  Sruber  ber  Saumeiftcr  tfkolo  unb  Ceopolb  unb 
be«  fflilbbauer«  2onalo,  mürbe  1732  mürttembergifeber  Hofmaler,  mar  1743  au(b  lurpfäljifcbcr 
Hofmaler  unb  ftarb  1751  in  ÖubmigSburg.  greSfen  oon  ibm  fmb  im  ßubmigSburger  Scblofe  er* 
halten.  @r  febeint  ber  oencsianifeben  Schule  anjugebören.  Seine  ftunft  ift  nirtuo«,  rein  beforatio; 
ihm  fehlt  bie  ©obe  ber  ©b<irfllt<riftil  nöUig  (Salluff  a.  a.  O.).  Unter  ben  ßeinmanbbilbern  an 
ben  Sdnben  be«  fübl.  ^tebenjimmer«  fanb  man  1903  IRöteljfijjen,  bie  auf  ben  Sub  gejeiebnet  moren, 
mie  e«  fdbeint  ol«  groben ; barunter  intereffante  alte  3lnftcbten  oon  §all,  ßimpurg,  Äomburg  unb 
SeUberg;  auch  eine  Strabenanficbt  au«  ßubroigäburg.  ben  üllten  'rühren  fte  oon  g.  9)i. 

IRofcber  in  4'^all  b^)^*  Uopien  fmb  angefertigt  morben  oon  ©.  Sebmibt. 

Unter  @la§  unb  Dtabmen  bünfll  em«  Sammlung  oon  fOliniaturbilbniffen  famt  Sappen  ber 
9lat«berren  au«  bem  17.  unb  18  gabrbmibert. 

*)  Sgl.  Seper,  Sefebreibung  be«  fRatbau«faal§.  2.  9lufl.  .^atl  1862.  Salluff,  2ic  Dtatbau«* 
fäle  in  S^m.  ^all,  Sürtt.  gronlen,  91.  g.  IX,  S.  15  ff.,  mit  9lacbtrag  oon  Äolb. 


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^aU.  Sürger^Aufer. 


553 


{ogenannte  ßocn^au'8,  als  »^^tfc^ranne  erbaut  nach  bem  groben  $ranb,  in  ein« 
facbem  !Barodfti(,  ift  ie^t  im  6rbgef(bob,  einer  $alle  mit  ^oIjjAuIen,  als  Spri^enf^uppen  benfibt ; 
im  Cbergefcbob  finb  Aanjleien  eingebaut  für  bie  StaatSanmattjcbaft. 

^er  cbemalige  a r ft a II  ber  IRei^Sftabt,  beffen  Obergefcbob  als  IRüftfammer  biente,  gleich« 
falls  ein  einfacher  ®arodbau  auS  ber  3«it  nach  bem  Stabtbranb,  ift  jeht  umgebaut  für  bie 
beS  SanbgerichtS.  1803  mar  eS  roürttembergifche  ßaferne,  fpAter  itreiSgefängniS. 

^ie  ehemalige  IBürgerftube,  jeht  CberamtSgebAube,  fDiarftpIah,  ift  1728  }u  oorlAufigem 
&:fah  beS  abgebrannten  fRathaufeS  erbaut,  an  Stelle  ber  alten  bürgerlichen  Srinlftube.  TaS  innere 


OaU.  Slinncntbpf,  CVctbinger  Oofle  25.  Bafftripeiet,  Borttplap  10. 


ift  im  19.  3(ih<^^nnbert  umgebaut  toorben.  2)ie  f^ffabe  )iert  ben  !DiarftpIah  burch  ihren  gefchmeiften 
@iebel,  ihr  ^Ihürportol  unb  bie  f^eitreppe  mit  ber  IBaluftrabe. 

^aS  alte  ©pmnafium,  nörblich  am  @hor  ber  fDiichaelSfirche , ift  1764  erbaut  an  Stelle 
eines  ^oljbauS  oou  1578  (^nfchrift  am  Ißortal,  hrbräifch,  lateinifch  unb  beutfch  abgebrudt  bei 
Raufer  o.  a.  0.). 

$atri}ierhAufer  auS  ber  3rit  nach  bem  großen  Stabtbranb:  Schuppach« 
gaffe  fRr.  1,  erbaut  1730.  ^er  Cberbau  burch  rine  Ißilafterorbnung  gegliebert.  ^übfcher  IRegen« 
rinnenteffel  in  Urnenform  oom  @nbe  beS  18.  3uhrhunbertS. 

Um  Schmeinemarlt  baS  ehemalige  @afthauS  jur  &aube,  feht  IBanlhauS;  umgebaut,  er« 
halten  ein  gefchmactooU  oersierteS  ^auSportol  mit  UBappen  unb  Sdauinfchrift  oon  1732  (babei  eine 
mittelalterliche  ISranbmauer  mit  IBudelfteinen.  @in  Ahnli^eS  ll^ortal,  mit  llQappen,  am  fehigen 
IßfarrhauS  an  ber  Unterlimpurger  Strafe,  desgleichen  am  ^auS  ber  Schmenbfchen  IBuchbruderei 
in  ber  ^aalftrahe).  @ine  ganje  ^n^ahl  Ähnlicher  portale  lA^t  ft^  auf  benfelben  3Reifter  jurüd« 
führen,  anbere,  mit  fyiguren  oon  ©enien,  auf  einen  anberen  (Cadorn,  3oh). 

das  Seiferhelbfche  ^auS  (oormals  ftomburger  ^of),  Alofterftrahe  9h.  8,  hot  eine 
fchöne  SingangSthür  in  ^rührololo.  3m  Saal  beS  1.  ObergefchoffeS  eine  Studbede  mit  figürli^en 


554 


Sagfthrei^.  Oberamt  ^aQ. 


Steliefbifbern  (Sonne  oon  ^Butten  umtanjt,  bie  oicr  ^abreSjeiten  als  grauen),  unb  eine  Ofen* 
räcfmanb  oon  @u|ei)en  1734.  Saal  beS  2.  StodS  eine  entfpre^enbe  Stiufbede  mit  ^luftitia  unb 
^lütten  unb  ben  oier  (Elementen. 


.^aO.  Cfen  im  flon^afferfc^en  ^aufe,  ftlofttrftx.  7. 


IBom  ebemaligen  fRonnenbof,  früher  iBerlerbof  (illofterftrabe  3ir.  7)  ift  baS  ISorberbauS 
um  1740  Don  bcr  gamilie  Sonböffer,  bereu  ICBappen  bie  .t>auStbür  fdimücft,  ffattliib  im  Snnern 
umgebaut  morben.  @in  Saal  im  2.  Obergefcbob  bot  ölgemalte  ^edengemälbe , bie  Sioio  fRettiS 
|)anb  ju  oerraten  fcbeinen,  eingefaßt  oon  neugetönten  unb  ium  Seil  oergolbeten  Ornamentftuccaturen, 
meift  IBanbelmerl.  S)ai(u  eine  jüngere  l!Ba(b§tapete  mit  @binoiferien  unb  Satteaufienen.  S)ie 


IBürger^äufer. 


555 


@ipdbede  beS  unteren  @rnS 
l^at  einfa^e  @tu(fra^men  unb 
fc^öne  jtonfolen.  @ine  Cfen> 
nifc^e  mit  Stucfoersierungen 
im  t(a{fisiftif4)en  3ti(  beS 
18.3a^r^unbert§  unb  Empire« 
Cfen.  (?lbb.  S.  554.) 

■ja«  @cf^au§  (9lr.  4) 
an  ber  jübn>eft(i(ben  @cte  be4 
3)tar(tp(abe4  eine  febr 
ungünftige,  aber  glücflicb  auS> 
genügte  @runbf(ä(be  (@runb> 
riffe  6. 555).  3n  feiner  ftufee» 
ren  @rfcbeinung  pa^t  e$  fub 
mit  bem  gefcbmeiften  (Siebet, 
beffen  tBoIuten  auS  @icbenbo(} 
gej^nitten  ftnb , nortrcfflicb 
an  ba§  filtere  fRebenbauS  an. 
.pier  au(b  ein  fcbfineS  portal 
mit  SBappen.  3Ja8  Unter* 
gefcbo^,  an  ber  Rfergfeite  im 
iSoben  ftecfenb,  entbfitt  uer* 
fcbiebene  58orrat8rfiume,  bar* 
über  ein  .^albgefcbofi  mit 
SBobnrfiumen,  unb  eine  ^iele 
mit  ©aterie  (?lbb.  S.  656). 
^n  ben  oberen  Stoctmerlen 
alte  Sturfbeden  unb  Cfen* 
nif^en. 


@dbau$  an  ber 
(Sde  ber  3Jeuen  Strafee  unb 
be§  !IRarttp(abe$  ift  fiuberticb 
uerfinbert,  bat  aber  im  Innern 
noch  ba$  behäbige  !Ireppen* 
bau4  unb  in  uerfcbiebenen 
fRfiumcn  Stuccaturen  au8  ber 
3eit  bed  fHatbauSbau4 : im 
3aa(  beS  1.  6tod4  an  ber 
^ede  eine  Schäferin  unb  in 
ben  ©den  bie  oier  3abre4* 

}eiten  a(4  pulten,  in  ber  ^obt* 
fehle  einen  3agbfrie^.  Tönung 
unb  tOergolbungen  erneuert. 

^n  einer  lQ)anb  bie  äBappen 
ber  tJamilien  2ßibel  unb  Sei* 
f erbelb,  oon  einem  ^utto  gebal* 
ten.  2lm  anfto^enben  Scbtaf* 
limmer  leigt  bie  Sede  ^mor 
auf  einem  ^iaubenroagen. 

^aS  ^auS  9ir.  9 am  flRarftpIab  ift  non  Stfibtmeifter  ^recbfet  1730  erbaut,  ^n  feiner 
Stelle  ftanb  oormatS  bie  ^rinfftube  beS  ?lbeI8,  ein  alter  patri}ifcber  Stabtbof.  Scböned  ^au$< 
portal  mit  'iBappen  unb  sroei  auf  bem  @iebet  gelagerten  ffirauengeftatten  (?lbb.  S-  557)  unb  forg* 
ffiltig  auSgebilbete  ißarterrefenfter  mit  ©eremfen  (©ittern).  :?im  Innern  geräumiger  fjlur  mit  oer* 


tnnt= 


«all. 


«auf  am  Staittptat  (9tr.  4). 


(Prunbiifle  Don  brel 


556 


3flGftfrei§.  Dbcromt  ^iqU 


^all.  $atrijinl)Qu«  (Vtaittplab  4).  Sen,  ^nntnanfii^t  unb  Schnitt. 


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.^all.  ^ürger^äujer. 


557 


}ierten  ©ipSbeden  unb  @du(en.  @in  !•  ^at  eine  idlioere  iTaffettenbede  oon 

$o4;  ein  anbered  on  bet  ©ipdbede  ^edfen  (^finflftfeft  unb  4 anbere  bib(ijd)e  ©ejd)id)ten)  unb 
@tudfiguren  ber  uier  ^a^reSteiten.  3m  2.  6tod  niiebec  eine  ^olifaffettenbede.  ClbUber  im  i8e> 
fi^e  ber  goniilie  3opp«^be:  Slatfdireiber  Dietrich  1630,  ftonfiftorialrat  SBibcl  18.  Sa^r^unbert. 

SJiarftpIoft  9lr.  10,  an  bad  uorige  ftofeenb,  ift  oon  bem  IRat^d^errn  ©tier  erbaut  Onfdjrift: 
Was  Gottes  Zorn  durch  Feuersglut  verzehrt  1728  Hat  seine  reiche  Lieb  aufs  Nene  mir  be- 
schert 1732.  ©d>öne  ob« 
mo^t  }um  Seil  nerdnberte 
3ra)fcibe  (?lbb.  ©.  558), 
nod)  an  bad  alte  6orpd 
be  iloflid  bed  fiubroigd« 
burger  ©d)(o[fed  an« 

(lingenb,  nermutlidi  non 
einem  ber  ?lrd(iteften  bed 
iüatliauied  entworfen,  ^ad 
6rbgefd)o^  in  .^auftein 
gequabert , burc^  bad 
portal  geteilt  in  brei  ?lb« 
id)nitte,  benen  in  ben  jmei 
Dbergefdioffen  eine  burc^« 
laufenbe  Ißilafterorbnung 
entfpridlt.  Über  bem  por- 
tal ein  !Bal!on,  bie  oberen 
Stodroerle  in  ißub  unb 
Stud,  getragen  non  imei 
Setamonen  unb  bem  ald 
jtaruatibenbüfte  audgebil« 
beten  ©<f)luMtei»  bed  ipor* 
tald.  S/Ud  fdimiebeijerne 
^alfongitter  fünger.  Sie 
feitlicben  tjenfter  bed 
.pauptgefd)o|fed  ^aben 
?tufjäfee  mit  lüften;  bie 
5enfterbrüftungen  finb 
mit  ^uttenfbpfdien  befc^t. 

Über  bem  Sraufgeftmd  ift 
nac^  fDta^gabe  einer  alten 
91n)ldit  bed  IDiarltplabed 
(im  iHat^aud)  eine  IBalu« 
ftrabe  ju  ergdnjen.  3n 
ber  mitte  ein  Sac^erler. 

9ln  ben  Seiten  }mei  pban« 
taftif^e  SBafferf  peier  (?lbb. 

6.  558).  3ni  Snneren 

einige  Studbeden  mit  figürlichen  IReliefd. 

Ser  alte  ft  e den  türm  hot  in  feinem  jüngeren  Obergefchoh  unb  bem  IBorberhaud  an  ber 
unteren  ^errengaffe  eine  reiche  lludftattung  aud  bem  18.  3oh>^hunbert : Studbeden  mit  feinem 
!8anbe(merf  unb  figürlichem  Sielief  unb  mit  ©emdlben  al  fresco;  naturbraune  Shüren.  ^n  ber 
unteren  ^errengaffe  hot  ber  ftedenhof  jmei  fchöne  portale  im  f^rührolofoftil  mit  SBappen  bed 
StObtmeifterd  Sanmalb.  (Sin  dhnliched  etmad  ällered,  am  ))iebenhoud. 

ftlaffijidmud  bed  19.  3ohrhnnbertd;  Sßachthoud  am  Säumarlt  1811;  9lted 
Solbab  unb  ^Ited  Schiehhoud  1828;  Saline  1835;  Sanbedgefängnid  1847  u.  a.  '45auten  uon  Stod; 
©afthof  j.  fHitter. 


.^n.  {»auet^üi  on  9tt.  22.’>  (SRarttpIal  9)  beim  gifebbrunnen. 


558 


3ogftfretS.  Cberamt  ^)a[l. 


1 

1 

K! 

a 

a 

1 

□ 

a 

i 

□ 

d.- 

6aQ.  ^aut  am  92oittp(a(>  (9tr.  10)  1T38.  (Sac^brüfiuns  ergönat.) 


Berft^icbencs. 

^ne  ehemalige 
Synagoge  enthält  ba? 
'iBaKer jcbe  ^au§  in  Unter» 
limpnrg.  6«  ftnb  jinei 
Stuben  im  ^acbftod,  mit 
bemalten  ®rettern)änben. 
3nfcbrift  in  ^cbräij(f)en 
3iu(bfloben : ®ie  beibe 

gnäbige  4>errin  ftettmein» 
[ter  fampt  bocbebel  mn» 
jcbngftrat  5499"  (1739). 
'SKe'Ulalereien  finb  interej* 
iant,  orientalijcbe  ^eppi^> 
muftcr  non  e^noürbigem 
9Uter  mit  SUilbcrn  non 
2ieren  in  Siingen:  (Slef'ant 
mit  bem  Jh:ieg§turm, 
Gule,  ?lbler  u{n>.  im  nai« 
Den  Sarbengejcbmacf  ber 
2Bi§mutmalecei. 

2)ie  ie^ige  Sp« 
nagoge  in  ber  oberen 
^errengaffe  ^at  alten, 
filbernen  2boro|c^mu(f 
nnb  einen  2()oraf(brnnl 
mit  bunter  ÜJtalerci  im 
(£l)oroftcr  bet  SBanb* 
malereien  ber  ^etftube 
}u  Unterlimpnrg. 

S)er  5rieb^o|  ber 
3§raeliten  i[t  auf  Stein* 
bacber  3)tar{ung,  angelegt 
ju  Slnfang  beS  19.  3abr* 
bunbertS.  enthält 

einige  öltere  ©rabfteine 
in  ©mpirefotmen. 

2)et  5 r i e b b of  ift 
1509  angelegt  bei  ber 
fiapelle  }um  bl-  '!)iilolau4 
unb  bem  SiecbenbauS  am 
Si'eg  nach  ©elbingen. 
(Qlon  ben  jtircbböfen  mar 
ber  bei  St.  DJIidbael  ben 
Stättmeiftern , ipfarrern 
unb  iprebigern,  früher  ben 
Stitterbürtigen  unb  ben 
DteicbSfcbuttbeifien , oor* 
behalten ; bie  non  St. 
ßatbarinen,  St.  Johann, 
St.  Urban  blieben  al§ 


559 


^aO. 

©emeinbefrieb^öfe  im  ©ebraucb  bi§  in«  19.  SQ^rbunbert.)  3)ie  alte  Äapelle  jum  9?ifoIau8 
1309  bezeugt,  1389  erroeitert,  mürbe  1566  erneuert,  1835  aber  abgebro(ben ; eine  neue  ^fneb^of« 
fapelle  1842  f.  erbaut  oon  Stod.  1870  mürbe  ber  neue  Sfriebbof  jenfeit«  ber  Strafe  angelegt. 
3m  alten  3r»«bbof  ftebt  ein  grobe«  fteinerne«  ®ilb  oon  am  flreuj,  batiert  1566,  3n 

beiben  ^riebböfen  ftnb  alte  ©rabbenfmäler  au«  bem  16.— 18.  3abrbunbert  an  ben  9)iauern  auf* 
geftellt,  micbtig  für  bie  Ort«gefcbicbte  burcb  ihre  ^aten  unb  Bappen,  audt  funftgeicbi(btlid>  burcb 
ihre  SKelieffiguren  unb  Sdimudi’ormen;  leiber  nicht  oor  bem  Serberben  gejcbübt.  3mei  fcböne 
®enfm(Uer  auf  bem  neuen  griebfiof,  für  3<>b-  35ao.  Stellmag,  Spotbefer,  1 1734,  unb  3ob-  Saltb. 
SBibel,  t 1762,  ftnb  figniert  oon  ©.  2).  Saclorn.  ©in  2:enlnial  auf  bem  alten  fyriebbof,  für 
3ol.  (Jriebr.  Dlittmann,  gorftmeifter , f 1797,  oon  3.  2).  3ob  (fllemm,  9S.  llfb.  1885,  S.  198). 

©artenbäu«<benunb©dr> 
t e n.  ^n  ber  ©ottmoll«böufer  @teige ; 
unten  eine«  mit  ber  3abre«iabl  1617, 
renooiert  1890.  Steinerner  Stocf, 

Cbergefcbob  in  oerjiertem  gacbmerf, 
gebecfte  ^ubentreppe ; 3ic9cUettbacb. 

Über  ben  5*aften'  Dberlicbtgitter  mit 
gebrebten  4>oIibocIen.  3m  unteren 
Stocf  gegen  ben  ©arten  binau«  fllapp* 
täben.  SBeiter  oben  ein«  oon  1590. 

2)ie  2bür  be«  fteinernen  Unterftod« 
oerfcblicbt  bie  ©artentreppe.  3mei 
Cbergefd)offe  oon  f^acbmerf,  mitäuberer 
Stiege.  !nocb  meiter  oben  ein«  oon 
1549,  bem  oorigen  äbnlid)/  nur  einftödig 
im  Cberbau.  ^nbere,  ring«  um  bie 
Stabt,  au«  bem  18.  unb  19.  3abf‘ 
bunbert,  mit  franjöftfcbem  ober  ein« 
facbem  SBalmbacb.  ©in  ©arten  au« 
bem  18.  3abrbu«bert,  mit  fteinerner 
Sonnenuhr,  fe^t  in  malerij^er  Üppigfeit 
oermacbfen,  neben  bem  früheren  llmt«' 
gericbt  an  ber  Unterlimpurger  Strabe. 

„Clpmp"  beibt  ein  ©arten  mit  ©arten* 
bau«  auf  ber  fog.  9urg,  mit  ©arten* 
portal  oon  1810  unb  6 ©artenftatuetten 
au«  bem  18.  3abeb-  (1764  u.  fpäter). 

Srunnen:  9Hcbt  mehr  erhalten  ift  ber  ®runnen  auf  bem  IDlilcbmarft,  ben  „ber  alte 
ffir^cnmeifter"  gemacht  batte  unb  ber  1516  erneuert  mürbe  (^erolt  ed.  itolb  S.  190).  SBobl  aber 
ber  ®runnen  auf  bem  f^ifdimarft,  jebigen  )Ularltptab,  aucb  bübfcber  ®runnen  unb  3if^brun;ien 
genannt,  gefcbaffen  1509,  neuangeftricben  1586,  burdigreifenb  erneuert  1620,  2)er  Söafferfaften  ift  an 
bie  guttermauer  einer  2erraffe  angelebnt,  beren  plante  ber  ®ranger  einnimmt.  2)fc  brei  lRöb«n 
finb  in  bie  IRadben  breier  ®eftien  eingefebt:  be«  Üömen,  ben  Simfon  bejmingt,  be«  2Jrocben,  ben 
St.  fUlicbael  mit  ber  Sanjc  burcbbobrt,  unb  be«  üünbmurm«,  ben  St.  ©eorg  mit  bem  Scbmert 
erlegt.  2)iefe  brei  ©ruppen  fmb  in  Hochrelief  ou«gefübrt,  }um  2eit  oon  ber  ®)anb  gelüft;  fte 
fteben  auf  jfonjolen  unb  ftnb  oon  reichen  ®albacbinen  überbedt.  Sie  finb  bei  einer  IReftauration 
überarbeitet  — namentlid)  bie  ®eftien  — oerraten  aber  bocb  nod)  eine  beftimmte  ®ilbbauerbanb, 
bie  mir  auch  fonft  in  Hall  mieberfinben , namentlid)  an  bem  St.  fDficbael,  ber  auben  am  ©bor 
oon  St.  IDiicbael  bargeftellt  ift.  2)ie  Üllauerflüchen  baimifdien  finb  mit  ®lenbmerf  oon  ®foften  unb 
®ögen  belebt  unb  mit  ben  ®)appen  ber  lKeicb«ftabt  gefcbmüdt,  bie  oon  einem  ®utto  .unb  einem 
©ngelcben  gehalten  merben.  2)er  fd)miebeiferne  ©itterauffab  ift  oon  1620,  ber  gubeiferne  ffaften 
oon  1760.  2^er  ®ranger,  früher  an  ber  ftircbbafmauer  angebracht,  mürbe  jugleicb  mit  bem 


^all.  Oaitcnbaut  an  bei  CBottmoaipSufer  Steige. 


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560 


:^agftfrci^.  Oberamt  ^all. 


^Brunnen  aufgeftedt.  ^te  rei(b  auägebübete  $iale  oon  «Stein,  an  ber  bie  ^aldfetten  befeftigt  ftnb, 
ift  1903  erneuert  morben.  (^Ibb.)  ^ie  anberen  alten  fiaftenbrunnen  pnb  befeitigt. 

(^ne  fteinerne  IBrunnenfäuIe  mit  ^uffa^  in  Urnenform,  oon  einem  abgebro^enen 
Äaftenbrunnen , ift  je^t  im  fogenannten  Stobtgarten  oufgefteüt.  Sie  ift  bejeicbnet  3.  fj* 
.^[all]  1749,  unb  einer  3Rarfe  (9?r.  31). 

® n fcböner,  gotif(f)er,  teibcr  ni^t  mehr  oollftönbiger  ® i I b ft  0 cf , batiert  1430,  ift  fe^t  aubcn 
am  ^uloerturm  aufgeftedt.  (Ilbb,  S.  561.)  (?lbg.  Steinfreuje  am  Stäbttbor  unb  am  Unterlimpurger 
Äircbbof,  f.  $eroIt  S.  158  u.  2Öibm.  S.  88.)  — ?lm  Steinernen  Steg  erinnert  eine  Steintafel  mit  3n» 

fcbrift  an  bie  Überf^memmung  oom 
3abre  1570  (leyt  bei  Raufer  a.  a.  0., 
6.  50).  2ln  ber  ^uttcrmauer  linfS 
beim  3lnfang  ber  Unterlimpurger 
Strafe  ift  eine  grobe  Steintafel  ein- 
gemauert mit  ben  äBoppen  beS  9fei(b4 
unb  ber  Stabt,  unb  ber  Snf^rift: 
@emainer  nu^  t^at  mich  oor  jarn 
oermauren.  Serfelb  mich  fe^t  micber> 
um  lieb  öffnen.  ?lnno  5Jomini  1543 
b.  31.  ZaQ  fulii.  Sie  flammt  oom 
abgebroebenen  Iborturm.  Sine  loci* 
tere  3»f<brift»  bereu  Icyt  bei  ^»oufer 
a.  a.  D.  S.  11,  lourbe  1831  bin» 
Jiiflefügt. 

Brüden:  ®ie  fogenannte 
4)enfer§brü(fe,  fo  genannt  nach 
bem  .^au4  be§  ^)enfer§,  fpfiter  SBöcb* 
terS  für  ben  Sdieiterjod,  ba§  fic 
trug,  auch  St.  3obnnn4brücfe,  ift  bi4 
beute  bie  einzige  f^abrbrücfe,  bie  in 
ber  Stabt  über  ben  5lub  führt. 
Sine  ®rüde  ift  1228  enoöbnt.  1343 
oerlöngert  ber  ßaifer  ben  ber  Stabt 
jur  ?lu§befferung  ber  33rüde  be- 
roidigten  3<>d.  1502  befommt  bie 
Sörüde  fteinernen  Oberbau.  5)iefer 
ift  1589  erbreitert  unb  erneuert  loor» 
ben.  (^über  bnUe  fie  auf  beiben 
Seiten  richtige  SBebrgönge  unb  über 
ben  ipfeilerfporen  erferförmige  ?lu4* 
tritte  am  @ebioeg. 

^aiL  gifc^bxunnen  mit  Sranaer.  Steinerne  Steg  oon 

, ber  ^lltftabt  }um  Untermört  ift  1516 

erbaut,  ^er  Singangöturm  ift  ab> 
gebrochen,  ebenfo  ba4  ^äuöchen,  baS  früher  auf  bem  erften  ißfeiler  fa^.  ^er  meftliche  S!eil  ber 
^rüde  ift  erneuert.  IBon  bist  gebt  feitmärtg  auf  gemauertem  ^amm  mit  Steinbrüftungen  ein 
2Beg  |ur  Stabtmüble,  bie  jum  ^eil  auf  bem  überioölbtcn  IDiüblgraben , einem  ^rm  be4  ftoeberS, 
ftebt.  Sie  Steinbrüftungen  be4  alten  tBrüdenfochiS  hoben  no^  baS  tBanlett. 

Sie  beiben  malerifchen,  gebedten  Stege,  ber  !Kote  unb  ber  Sülferfteg,  gehören  in  ihrem 
heutigen  tBeftanb  beibe  erft  bem  18.  3ob<^hunbert  an,  fehen  aber  altertümlich  au8.  Ser  dlote  Steg 
ift  batiert  1790;  ber  Sülferfteg  ift  nach  bem  tSranb  oon  1727  toieber  erftedt. 

Sine  molerijche  gebedte  f^ahrbrüde  ift  am  IKipperg,  unterhalb  ber  Stabt,  1835  oon 
Stod  erbaut. 


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561 


«)aU. 


^ntertümerjammhing  beS  ^iftorij^en 
S^creind  für  ^ürttembergifc^  j^ranfen,  im  $u(oer* 
türm.  Äatalofl  (»oii  ft.  Stf)auffelc)  flebrudt  1897. 

^nbe  aii9  @rabbüfleln  bei  ^Ulbaufcn, 
.^'tol^ebad),  ftirebberg,  ftün^el'^ait,  fDiiftlau,  'JMebern« 
ball.  Slömifebe?  auS  ^agftbaufen,  'JDtainbarbt, 
Cbrinflen.  Offtrburfen  (Jiiftbriflftcin,  (iapricorn), 
Sinbrinoeii  uiib  fHutfarbt^büuferbof  bei  Sinbringen. 

9leibengrdberfiinbe  aiiS  !6urlcSiDag  unb 
^ngerSbeim  bei  6rail^bcim.  9iomaiiij(be  i^eufter« 
jdule  oom  .^^affnerj(ben  ^aufe.  Steinerne«  SBanb« 
tabernalel  an«  ber  ftirebe  non  ^Inbaufen  a.  b. 
3<übler.  ^totioftatuelte  eine«  3)eutfcborben«ritter« 
.t>arf(b  nom  ^abernalcl  ber  ^obanniterlapeUe  (um 
1900);  Seblubfteine  au«  ber  S<buppa(bfapelie. 
^rabfteine  au«  ^all  (bo^gotifeber  mit  Sbciftn«' 
bilb  nom  5ri*bbof  bei  St.  fWifoIai)  nnb  Unter* 
münlbeim  (ftnnegunb  'Iöal«brun,  geb.  n.  Stetten). 
iQotiDreliel  eine«  i))atri}ier«  ^alberger.  7eUe  ab* 
getragener  fDlonuinentalbrunnen.  ^appenfteinc 
uon  Sboren  unb  .^ünfern  }u  ftombnrg, 

Sicinbacb,  Utellberg;  barnnter  ber  nom  2,bor  be« 
Steinernen  Steg«  (S.  533,  'flbb.  S.  5.37),  1509, 
mit  3ob  unb  l!anb«(ne<bt  al«  Scbilbbaltern  unb 
jmei  2iebe«gefd)i(bten : Sufanna  (nach  UrS  ®raf) 
unb  ^tpramu«  nnb  ^bi^be.  ^o^bilbroerfe  au« 
ftireben  oon  tpall  (2  ^Jnlmejel  ogl.  .^»eroit  166, 
ftriuifif  unb  @rabcbri|'tu«  au«  St.  3lifolau«), 
'Jlltenmflnfter,  ftünjel«au,  3)lid)elfelb,  Untermünl* 
beim,  Unterlimpurg.  Sp&tgotijcbe,  bemalte  9)retter* 
berfe  unb  nügelbejcblagene  2bür  au«  ber  ftirebe 
Don  'Dlittelfijcbacb.  .t>öUerne,  gefebnibte  unb  bemalte 
2otentafeln  au«  ftireben,  3>ortragefreuje.  ipoli* 
mobell  eine«  freinfifeben  ®auernbaufe«.  .t>öljenier, 
bemalter  ftronleuebter  au«  bem  .f^taller  iHatban«. 
©efebnibte  f^apbbben  unb  ftaftlaget.  Schlitten* 
lüften,  iveuerjpribe.  Cfenfüfie,.2>erbjeballe,  Pfannen* 
träger  nnb  ßienbalter.  2bonfiguren  eine«  3larren 
uon  ber  aöafjerlunft  im  2ullaner  Seblojigarten. 
Cfetilaebeln  nnb  (formen  su  jolcbcn.  'öobenflieBen, 
ftrüge  u.  a.  .'pafnerarbeiten.  6rail«beimer  unb 
S(breibei'"«r  Steingut.  tRcliguiengla«  au«  5)licbel» 
felb.  ibemalte  Sebnap«bubel  au«  ber  ßrlaeber 
©la«büfte.  3*®*'  ftabineftjebeiben  au«  ber  fta* 
tbannenlirebe.  ftain^cljanbubr  au«  St.  ülliebael. 
Sebmicbeijerne  ©rabfreuje.  ftireben*  unb  ftüeben* 
jinn.  3»>‘flßc^öte.  aBirt«jebilbe.  gunbe  uon  ber 
2imburg. 

3m  .^anlamt  luerben  6rinnerung«ftüele 
uon  ber  Sieberiunft  aufbemabrt:  Silberner  ^ofal 
mit  2eiluergolbung  im  tlaififtftijcben  Stil;  Baller 
Stempel  unb  'iJlarfe  G C F L (Ceube?).  3luf  bem 


Vall.  ittilbfloef.  ‘Xm  $ulOtrtutm  atifflelirflt. 
91a<b  3<i<bnung  oon  ^^rbtle,  um  1850 


Paulus,  Denfmdler  and  fflüittembers.  ^asftCTcie. 


36 


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562 


Sfaflftfrci?.  Oberamt  ^all 


^edel  baS  giflürcben  eine#  Sieber#  iroifcben  ©iinern.  3m  Tedel  flraoiert  nerfdliebeue  Flamen 
unb  bie  1791.  ^m  IBau^;  „®emainen  ^aal#  SBol^tfa^rt.  ^urcb  ba#  ^aa(  Wagajin 


« 


^all.  Sc^uppa(f)ttT(^c  (abgebToi^cn). 
9}a4  Sit^ograp^if  Don  1869.  3» 


beförbert."  Sudelpofal,  Silber  ocrgolbct,  16.  3ö^t^M»bert,  mit  Dlorfe  3Jionogramm  6 B,  lieber» 
geftiftet  non  ber  an#  @mben  ftammenben  {vamilie  n.  3cngumer  Itlofter  1801,  beren  UDappen  in 
bem  non  einem  Änoppenfignrdjen  gehaltenen  Sdlilb  auf  bem  3)ecfel  graoicrt  ift.  — Seibene 


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563 


4>on. 

roeife  unb  grün  guergeftreift,  SAaft  1785,  Spifee  1692.  — .^oljffftbe  mit  ^)auSmorten  („3Jiäüer" 
genannt)  neric^iebencr  Sieber,  non  ber  Sc^eiterflö^erei.  — 5ZSat^§tafeIbu(^(  mit  6 lafeln,  1796.  — 
Silberne^  ^ruftj^ilb  eines  Trommlers  ber  Sieberfompagnie,  1765. 

^Ite  ^n fiepten  unb  $Idne  ber  Stabt  ^aü: 

1.  Stid)  nad)  @.  Hufnagel  1578  in  bem  Stabteroerf  non  Sraim  unb  f)ogenberg.  — 2.  Sti^ 
na^  2eon^.  Hern  in  SDlerian,  Topographia  Sueviae  164.S.  — 3.  Oemälbe  non  3.  Sdireper  im 
^alamt  1643;  neroielfÄltigt  natb  Äopie  oon  ^aaf  1868.  — 4.  ®ranbbilb  oon  1680,  Stic^.  — 
5.  Stid)  pon  ?l.  9iunjer  nad)  3-  ÜJteper  1728,  nad)  bem  ®ranb.  — 6.  ^lan  ber  Stobt  unb 
^Diarfung  pon  1710  im  Stabtare^in.  — 7.  ^nfid)t  in  Sagittarina'  Hist.  Halens  1747,  gcft.  pon 
3.  ©.  ßeopolb  unb  3*  SBerner. 


^all.  XtT  .^albrunnen  um  1716. 

!lu<  OtTtnanS  C^ronit.  6H4  oon  3.  a aHontalfgre,  nat(  A.  X.  3<o«iffc(.  3**  ®- 


•iparjclle  §of  Dberlimpiirfl:  JRiiine  ber  ©urg  fiimpurg  (^lan  @.566). 

2;ie  mittelalterlichen  IDtauerjüge  fiiib  1905  luieber  aufgebedt  roorben  pom  ^iftorii^en  Serein 
burcb  Iprof.  Dr.  Schleifen,  Stabtbaumeiftcr  lüJünjenmaier  unb  ®aurat  a.  'S.  5Ruff.  (3)gl.  9)urgmart, 
1906,  3.  5.  9Udtter  beS  Schmab.  91lbuereinS  1905,  7.  SBürtt.  91.  3-  1906.) 

ßimburg  ober  »berg  ift  offenbar  ber  ölte  'Jiame  beS  0rtS.  91ach  ber  5)urg  nannte  fidi  — 
nod)n)eiSli(h  feit  1230  — ein  3*®e'0  1*®^  S^enfen  non  Sllingenberg  a.  9)inin  unb  oon  fRöttingen 
a.  b.  Zauber,  ber  fuh  }uuor  p.  Schupf,  bem  Sorf  im  ^^aubergrunb  genannt  hntte.  SBahrfcheinlich 
ift  bie  9)urg  ßimpurg  pon  ihnen  erbaut,  }u  9lnfang  beS  13.  3öhrhi*nt'frtS ; unb  jroar  auf  eigenem,  oon 


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564 


^Vgftfrei^.  Oberamt  4»all. 


ben  Gbetberren  o.  ®iclriet  ererbtem  ®runb 
unb  typben.  (®of)ert,  SBürtt.  Sßjb.  1888, 
S.  58  ff.,  128  ff.) 

1230  ift  bie  Surg  erftmoB  genannt. 
1280  ein  SteinbauS  unter  ibr.  Sonft  bört  man 
nichts  Don  ibr  bi'5  jmn  i^erfauf  an  tpall  1541. 
Scbenf  @raämu3  »erlauft  um  45700  ©ulben 
al4  freiem  Eigentum  baS  ganje  Schloß  mit 
jroei  $<beuern  unb  einer  3»egflbütte,  »erfcbie* 
bencn  @ütern  unb  ©erccbtjamen,  unb  nament* 
lieb  bem  2)orfe  Untcr«2impurg.  5Reid)§leben 
ronreii  nur:  bie  bobe  ©eriebtäbarfeit , 3bU<» 
©eleit#anteile  unb  Söilbbann  (C?l®.  S.  178  f.). 
.f^erolb  (?lu4gabe  »on  Äolb,  S.  145.  261)  be» 
richtet  „1541  bot  man  ju  limpurg  bic  maucr 
am  fcbloft  gegen  ber  ebene  abbro^en,  roelcbe 
ein  roolt  fallen;  ben  rechten  grunb  gefuebt  unb 
ein  anbere  ufferbamen;  ben  b*>f  gepfleftert, 
barinnen  ein  galtprun  (©ülgenbr.,  3>cö' 
brunnen)  ift,  roeicber  bureb  ben  Reifen  73 
flaftcr  tief  gebaiven,  ift  bem  Äoeben  gleich,  »oie 
mon  fagt;  im  alten  fraiocnjimmcr  ben  fteinen 
erler  abbroeben,  bann  fteb  bie  mauer  bafelbft 
jerriffen;  unb  ba«  fcblob  mit  fpeib  unb  ftein 
»erjmidt  unb  »erroorfen."  ©S  fei  bamal* 
jebon  „ein  alt,  ierriffen,  grunbloS  6cblof}" 
gemefen  (S.  260).  1575  faben  ficb  bie  Malier 
boeb  genötigt,  baS  Scblob  abjubreeben  (C3l!H.). 
feilte  noch  ift  bemerfen,  bab  fie  ben  .^auptturm  unb  ben  ^urm  im  ©raben  mit  $ul»er  jprengen 
muhten.  tSi^  1904  mar  faft  nichts  mehr  »on  ber  iöurg  ju  feben.  ®urcb  3ofoü  ftitb  nian  auf  ben 
Stumpf  be§  JöergfriebÄ.  3ebt  finb  bic  noch  übrigen  ^Jllauerjüge  nicht  nur  freigelcgt,  fonbem  auch 
teilmeife  erhöbt,  einige  '^ögen  neu  aufgefübrt,  einige  f^enfterpfoften  mieber  cingefebt  (an  beliebiger 
Stelle),  bie  ©emölbe,  ©cmöcber  unb  $öfe  aui^geräumt. 


^aU.  Statt. II)or. 

91ä4  einer  3ei4nung  von  9<eif.  Su<  Oermand  C^ronit.  3u  S.  688 


2)ie  SiirgftcHe,  eine  öbbenjiingenipi^e  öon  felfiger  Sejt^affenbeit  (9)?ufc^elfa(f), 
bic  üicllei^t  f^on  ber  norgefc^ic^tlic^en  SSattburg  ().  oben  480  f.)  al«  9lebuit 
gebient  Ijat,  liegt  ctloa  80  m über 
bem  Jl'od)er  unb  ift  an  jmei  Seiten 
üon  Statur  feft,  uermöge  Steil» 
abfaQd  beS  S!od)crtbalranbS  unb 
einer  ftlingc;  nn  ber  britten  burd) 
einen  (Proben  nbgefc^niticn.  2)cr 
3«gang  mar  an  ber  Cftfeite,  unb 
jmar  nm  füblid^en  ®ube  beö  @rn» 
benä,  ber  burc^  eine  Jbormnuer 
unb  jmei  'Jiinuc  gefperrt  mar. 

2)Drt  miinbctc  ber  bei  ber  Ur» 
bmi^firc^e  beginnenbe  Surgmeg  in 
ben  (Srabcii.  2)icg  ift  oiclleid)! 

- . /f-  c (Clmtenfcitc)  mit  «c^öntliolct  ftaprllr. 

bnÖ  <'OnOCri  oon  l;>4.'l  (epcrolt,  ytadf  einer  3<<4<mna  oen  Sleit.  Bu*  9erman<  (E^ronil.  3“  S-  Ml- 


Cberlintpurg. 


565 


{kiU.  Siitbener 

9ia:b  (inrr  3<i<bnung  oon  Sitif.  Hu4  Otrman«  S^ronit. 


Seite  145,  13  ff.).  Uber  ben 

3roinger  ging  fobonn  ber  Surg» 
weg  Weiter,  an  ber  ©iibfeite  bet 
inneren  Surgmauer  eingefaßt  oon 
einem  äitfteren  SKouerjug  unb  ge* 
fperrt  oon  mehreren  3:^oren. 

[inb  in  biefem  ?lbic^nitt  nic^t  Weniger 
als  fünf  X^ore  gefunben  worben, 
bamnter  ein  boppetteS.  Xic  meisten 
^nferfteine  mit  i^ren  3)re^japfen* 
lö^ern  waren  nod^  an  i^rem  €rt. 

Sin  breiter  3toinger  liegt  an  ber 
Cftfeite  unb  9f?orboftecfe  ber  Surg, 
tiefer  al^  ber  innere  33urgbof;  ein 
^weiter  an  ber  'ffieflecfe.  'iüieUeic^t 
lief  ein  fc^maler  3roinger  jwifc^en 
beiben  an  ber  SRorboftfront  I)in. 

2)er  S^etgfrieb  ftanb  nir^t  beim 
^()or,  fonbern  nät)cr  ber  9?orboft* 
eefe  gegenüber  ber  .^oc^ebene,  aifo 
in  ber  9JZittc  ber  9(ngrifföfront.  (fr 
War  teilweife  in  ben  ^alaa  ein» 
gebaut,  ber  mit  ber  fßorboftede 

übet  bie  glud^t  beS  ^ala^  unb  ber  fRingmauer  ooifpringt.  ®effen  (frbge)d)o^  War 
eine  jweifc^iffige  gewölbte  .f>afle  mit  jwei  Pfeilern,  ocrmutlic^  ber  ÜRannfe^aftsraum, 
bie  3)iniij.  9fu(^  ba?  erfte  Cbergefc^oß  War  anft^einenb  gewölbt  mit  9iunbpfeilem 
uon  Sadftein  au§  jüngerer  3«i(-  3n  i)em  Keinen  9iaum,  ber  bie  fRorbofteefe  ber 

^Ringmauer  einnimmt.  Wirb 
wegen  gewiffer  5unbftücfe  — 
oon  fpötgotifd^em  iD^a^Werf 
— bie  Sfopelle  oermufet. 
3wifcben  il^m  unb  bem  ^alali 
ift  ein  bßll»*Jüerirbif^cr 
fRaum,  ber  fid)  al§  gewölbter 
®ang  gegen  ©übweften  bi§ 
jum  ebemaligen  inneren 
'^urgl)of  fortfe^t.  (fin  fpi^* 
winlliger  ÜRauerförper  oor 
ber  SSeftede  be‘5  i8ergfrieböi 
ift  oielleii^t  ein  ^eil  oon 
bem  gefprengten  Cberbau 
beöfelben.  Vln  bie  fRorboft« 

s«..l  ™„  u.t..,in,vu„.  i"*' 

9ta4  elntm  alten  ^oljf^nitt.  8uo  (Semant  S^ronif.  5teIIerge)UÖlbe.  llbet 


566 


Snoftfrei^,  Obcramt  ^oll. 


bem  nörblid^cn  fc^cint  beii  3lbfaHfunben  noc^  bic  iHic^e  geiocfcn  ju  fetit,  @iit  Heller 
tourbc  auc^  im  iiörblic^  üor  ber  93urg  entbcdt,  mu^te  ober  jugefc^üttet 

ttetbcn.  ^ier,  nn  ber  S^orboflerfe  ber  ®urg,  ftonb  üermutlic^  ein  3wi«9crtucm.  35cr 
runbe  3^>^i^9ccturm  an  ber  ©übo|'tedEe  ift  ou§gegroben  unb  jum  toiebcr  auf* 
gemauert  ttjorben;  olg  örunueiiturm  faim  er  ni(^t  be^eic^net  inerben,  bo  bet  ©c^ac^t 
in  geringer  'Xiefe  uon  einem  oeriperrt  toirb.  ^er  tiefe  ®runnen,  ben  ^crolt 


iBurgruinr  Uimpurg. 

Oninbrift  na4  btn  Ausgrabungen  nom  1906  unb  1906. 


ol3  im  öutg^of  befinblic§  erroö^nt,  ift  noc§  nid^t  aufgefunben;  im  inneren  ^of 
tonn  er  ni(^t  geluefen  fein.  35ie  ©Uber  ber  Surg  Simpurg  in  ben  Roller  G^tonifen 
finb  meift  mittfürlid^  ge^eic^net;  treuer  ift  bie  Stnfic^t  ber  ®urg  unb  beS  Dorfe§, 
bie  fid§  qI8  Srud^ftücf  eincS  ^poljfc^nitt^?,  nermutli^  einer  ?infic^t  ber  ©tobt  ^oH, 
auS  bem  Einfang  beä  16.  So^r^nnbertS  ermatten  ^ot  (©ommlung  ©d^miffele  in 
^ott.  «bb.  ©.  565). 

®ie  gefunbenen  Strd^itefturbrud^ftücfe  bezeugen,  bo^  bie  ®urg  ju  2lnfang  beg 
13.  3a(;r^unbettö  erbaut  hmrbe,  mit  Ö^nlic^en  ©c^muefformen  bcS  Übergangftil^, 
loie  fie  auc^  an  ber  Urban§fird§e  in  Unterlimpurg  üortommen.  ttnbcre  gönnen 
beuten  auf  bic  ©pätgotit,  Einfang  unb  SOiitte  be«  15.  Sa^rbunbertS ; toieber  anbere 
auf  bic  5rüi)renaiffance  beS  16.  ber  erften  fperiobe  finb  c§ 


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Öemcinbe  ?lrnäbor}.  iöibcrSfelb.  S3iibeiiorbi3. 


567 


•namcntUc§  ^fofteu  u.  a.  ^eile  woii  gef o Welten  ^cnftem  be^  ^qIo§,  mit  ÄerB=* 
fc^nittuer^icrungen  an  ben  ifantcn.  iJlu§  bcr  jmeiten:  ein  limBurgijdjcr  SSaWcnftcin 
mit  einem  Sngcl  al§  ©c^ilbt)atter , öon  einer  ^^forte,  ä^nlid)  Wm  am  Seftportnl 
ber  Untcrlim^urgcr  5f'ird)c;  iDZnfemerfteile  non  ^enftem;  nicllcid^t  aße^  non 

einer  ®nrgfapelle.  9lu^  ber  britten : Steile  einer  Saluftrabe  niig  'Xerracotta, 
nnf(^einenb  nom  oberen  ©todtnerl  be3  ?ßala§. 


^cmexnbe  Jlvitsborf. 

iHndertäbronn,  Seiler  mit  abgegangencr  S3urg  bcr  Herren  non  Sad^enftcin  ju 
!I)öttingen  (1427). 

'^x6erofeC6. 

^'ifauborf,  im  ioßen.  Stofengarfen,  an  ber  ®iber;  mit  SRittcrgut,  ba§  loitflc  ber  ^ontilie 
D.  'JJlorftein  gebörte.  SormalS  limpurgijd),  feit  bem  16.  ^io^rbunbert  gröfjtenteil«  bällifcl).  ®ie 
Äircl)e  $ur  bl-  IDiargareta  mar  eine  Jocbter  non  ber  ju  llöeftbeim  bi§  IJföO,  '3t(S  Stifter  roirb  ein 
4>err  o.  3leuenftcin  um  1350  genannt;  1406  mürbe  bie  neue  'llforrtircbe  eingerocibt.  (Oberamt§» 
befebreibung  S.  183.)  'Jim  2urm  ftanb  bie  3abre§sabl  1457  (?),  an  ber  .pauptpforte  1470.  '31b* 
gegangene«  ©robrnal  eine«  $farrer«finbe«  uon  1555  ('JUt.  b.  Stonfero.).  ßJatron  mar  Sflofter 
SJtnrrbarbt,  na^  ber  IReformalion  ber  .pcrjog  non  SBürttembcrg  gemeinjcbaftlicb  mit  ^''all.  ?lb* 
gegangen:  eine  91urg  (1415  „Ulurggraben") ; eine  ftapelle  $ur  bl.  9lgatba  mit  öniberbau«,  in 
ber  (^elbmarf,  gegen  ©ittenbarbt  ju. 

S)ic  eoangelifd)e  ^farrlirc^e  liegt  im  erböbten  uub  ummauerten  nor* 

maligen  ©ie  i[t  unter  teilloeifer  Seibcbaltung  eineä  mittelalterlicben  Oft» 

turmS  1868  neu  gebaut  non  ipflügcr.  ©efcbni^tc^  ^lltarfreuj,  S^jätrofofo.  ©dböner 
lebensgroßer  SfrujifijuS,  mobem.  (Sloden;  a.  ave  maria  grac.  anno  domini 
MCCCCXXXIX  [1439];  magister  conradus  gnoezhamer  me  fusit.  SDfinuSlclicbrift. 
©loden  olS  Kretin ungSjeicben.  b.  ihesus  nacareuns  rex  iudeorum.  bernhart 
lachaman  gos  mich  dhi  1491.  c.  ANNO  1700.  |)atler  SaW^n. 

Seiler  ^agenbaeb  (;pogenbucb) ; OrtSabcl  im  13.  3al)rbunbert.  3hJpis 
^aUer  f^amilic  ©dbultbeiß.  ®urgfteHe  unbefannt. 

Seiler  @tarfbol5bad)  (©tarfelSb.,  nach  einem  ^erfonennamen);  §lbgegangen 
eine  2)urg  ber  .f)erren  n.  (1386).  löurgftellc  unbefannt. 


^uBenorßis. 

ipfaaborf  auf  bem  'JKainbarbter  aöalb.  (Xer  CrtSname  Urbei«  (ommt  auch  im  (Slfab  uor.) 
35a«  ®orf  mar  limpurgijcb,  fpätcr  gröbtenteil«  bäUlfd)-  Äirtblicb  5ilial  uon  SJticbelfelb  bi«  1866. 
3Ibgegangen:  ^erjogcnmftleu  unb  fDiillbrunnen  (1270). 

®ie  enangcli)d)e  .^irebe,  oormalS  5?apelle  jur  bi*  SJfargarcta,  gotif^,  1903 
gut  reftauriert.  Sinfebiffig.  mit  gctoölbtem  2!urmcbor.  2)aS  ßborgetoölbe  l)ot  ^freu5=> 
rippen  ebne  Äonfolen;  am  ©(^lußftein  bie  3abreSjabt  1485  unb  ein  Scrfjeidben 
(9ir.  31).  Sn  jeber  @citc  ein  fcbmalcS  ©pipbogenfenfter.  S)atüber  noch  ein  ge* 
inölbter  9faum.  fRippenfreujgeroölbe  ohne  ©dblußftein  unb  Äonfolen.  9ln  brei  ©eiten 
je  eine  ificbtfcbartc  (fenfredbter  ©dblib*  nach  innen  auSgefebrögt).  ?tiu^  baS  britte  ©tod» 


568 


3aflitfrciÄ.  C-bcramt 


hierf  ()attc  urfpritnglid^  nur  ©d)artcn.  3)a^  niertc  ift  ^ai^iuerf.  Öfingöfattclboc^  mit 
ilrüpvcimalm  an  bet  Oftjcitc.  3)q^  ©ci^iff  jcigt  on  ber  ©übfeitc  jlnci  tleinc  genfter  non 
Trii^gotifd;cr  gorm,  fpittbogig,  ungeteilt.  5nt  SSeftgiebel  eine 'St^lüfielfc^arte.  9((tar- 
ic^rein  mit  '^nlblebenSgro^cn  §o4fignren:  9)iaria  mit  Alinb,  SBenbetin,  Barbara; 
an  ben  ^tügeln  innen  ^Iad;bilbtoetf : fieonbarb  unb  Katharina;  auBcn  gemalt:  SWaria 
mit  5linb  unb  Sarbara;  fcjtftebenbe  ^interflügcl : Äatbarina  unb  SBenbelin.  '^re* 
beda:  ßbi^ftuiS  unb  bie  ?(poftcI,  iöruftbilber  auf  ®olbgrunb,  mit  feinen  9?mden  in 
9ietief  gemuftert,  aber  blau  ongcflrid;en.  9iüdfeite  bes  ©ebreing : 3Bappen  non  ^all. 
2)ag  gau5e  ?ütarmerf  1888  überfebmiert.  1900  f.  nadb  9}?öglid)feit  tnieberf)crgeftcat 

non  ©ebrnib.  5UtarJrujifij  1680. 
Äanjetbedcl  1597. 

SBirtebauä  jur  Traube:  2:bür= 
unb  Jvc»ftcrrabmcn  in  öarodform; 
Sobanniterroappen.  ?tm  Äreujmeg, 
öftli^  nor  bem  5)orf,  ein  @teinfrcu,\ 
mit  eingegrabenem  Silb  einer  9tjt  ouf 
ber  fRüdfeitc;  unb  ein  ©renjftein  mit 
bem  '^^appen  non  SBürttemberg  unb 
SDZonogramm  HB.  (Württemberg 
batte  in  23.  ein  ^om» 

menbe  ^aü  befafi  feit  1424  (^üter 
unb  .^obeit?  rechte  bicr  ) 


^CtersßofeiT. 

S5orf  auf  bet  joflcn.  Sdi>Ii(bt,  ber 
^oebebene  reebtS  bei  5tod)er8.  ©tammfi^ 
eine!  ^tbellgetcblctb^?  (1210),  baS  inl  .tialler 
^trijiat  eintrat  unb  unter  neritbiebenen 
©ejcbleditSnatnen  — ßberborb,  ^bdipp- 
ilonrttb  — üietnertmeigt  n>ar;  1516  au§’ 
ßeftorben.  SBappen  eine  Sebnedenbcicbjet. 
S!al  ©<blöbcben  mav  bann  im  Söefib  ber 
.^laüer  J^aniUe  'itaget,  bie  ftcb  ».  ©ttcribofen  nannte.  Äirebenfitial  pon  Gielbingcn,  früber  ton 
©eillinflen  unb  Untermünfbeim ; mit  Stapelte  jur  bl-  3)taflbalena. 

2>ie  enangelifebe  giUaIfird)e  ift  1769  neu  aufgebaut,  einfad)  unb  fcbmudlo^. 
Der  runbe  Gborbogen  niclteicbt  noch  romanifcb-  3ni  ®bor  ein  neuereg  Ärcu^gemölbe 
obne  fRippen.  (Sin  Dachreiter  alg  (^locfenturm.  2l(tarfd)irm  oon  1683  mit  funft» 
lofem  Ölbilb  beg  erften  3tbenbmoblg. 

iSd)lof3,  Sigentum  beg  Grafen  u.  Wefterbolt  (^tbb.  S.  568  f.).  3m  17.  big 
18.  Sabrbunbert  alg  Suftfd)(öfjcbcn  erbaut  oon  .^atler  'ißatrijiern,  eine  pbantafiifdje 
fleinc  Wafferburg  im  ©ef^mad  jener  3eit,  öbniid)  bem  Wafferfcblöpcben  beim  Dbeuget* 
bab  D9I.  Weingberg,  bem  0dbIögd)cn  ju  Duffau  C2(.  ftafi  u.  a.  3m  ©rabenring 
ber  alten  Wafferburg  erbebt  fid)  ber  von  Sdiftunggmauern  eingefafjtc  @d)topbof  alg 
eine  üicredige  Derraffe  mit  baftionnrtigen  gejinnten  ^lltancn  an  ben  (Sefen.  Darauf 


©n^Iiiiflcn. 


569 


baS  ©d^Iöfe^en,  big  on  bic  üorbere  ©c^malfeitc  bcr  2!errof|e  öorfvringenb  mit  einem 
SJorbau.  2)er  Sßorbau  enthält  in  ber  SWitte  bie  ^^orI)aHe,  bie  man  oon  ber  ©rüde 
Qug  betritt,  rec§tg  unb  linfg  ^mci  ©tuben  mit  ©c^ie^febarten.  ®nrüber  eine  Plattform 
mit  jmei  ^aüittong.  2)ag  .fiauptgebäube  ba*  Obergefeboffe,  ein  franjöi'ifcbeg 
20almbacb,  öier  2)acbtürmcben  an  ben  ©den.  Sieben  bem  portal  au^en  finb  5mei 
^niianjmappen  eingemauert,  ©ngelbarb»©eiferbelb  1719  unb  ©ngelbarb » ©onböffer 


Sltert^ofen. 

92a4  einer  oU«n  3ei<4nung  im  9«fi(  bcA  Oraftn  o.  fflrftet^olt. 


1744.  3m  ©dblob  mirb  ein  ^otenfdbilb  aufbemabrt,  ber  aug  ber  5lir^e  ju  9Röt» 
tingen  091.  97eregbeim  ftammt  unb  an  einen  51a|par  ©dbenl  ü.  ©dbenfenftem  (1504) 
erinnert. 


^ndCtngen. 

^farrborf  im  flocbcrtbal.  $ie  .^)crren  o.  ©nSlinflen  (1261—15.34)  bitten  eine  Surfl  nm 
rc(t)tcn  Äodjert^albanfl,  bem  ^^orf  fleßenfiber,  unb  eine  onbere  mi{  ber  linten  Seite,  Gf^entbül  ,ui 
(fierolt,  ®.  77.  81;  SBibmann,  S.  72  ff.).  lUr^licb  mar  früher  gilial  oon  3Jtün!^eim,  mit 
JlapcQe  }um  ^(.  ©rictiud  unb  beu  14  9totbeIfem,  unb  Jtaplanei  feit  1405.  9teformation  non  ^aQ 
au8.  Über  bie  „3  feltfamen  ^eilißeu",  ©fintier,  ®iftor  unb  Cuirin,  unb  ihre  'Jllabafterfiguren, 
ofli.  'iSibmann,  S.  226.  9lbfl.  Clberfl,  on  ber  Äirebbofmauer. 

(Snmig.  ^farrfirt^e,  einfebiffig  mit  5urm  über  bem  ©bor,  gotifib ; Xriumpb* 
bogen  no(b  romanifdb-  ®ng  JHippenfreu^gemölbe  im  (Sbor  unb  ein  stoeiteiligeg  ©pip» 
bogenfenfter  ebenba  weifen  auf  bag  14.  3abrbunbert.  ©teinerneg  SSanbtabernafel, 
bübfcb,  bo^Qoüftb*  ®loden:  a.  osaiia  u.  f.  w.  bemhart  lachaman  u.  f.  W.  1508: 
b.  ©oangeliftennamen  in  9)ZinugfeIn  b.  15.  3abrl).;  c.  Soli  Deo  u.  f.  W.  1723  91tej. 
unb  97icoI.  9lrnolb  1723,  9Jeliefbilb  Sheujigungggruppe,  1 SBappen.  9lbg.:  Äanjel 
oon  ©teilt  1577  mit  Stoppen  unb  Snitialen  (5onr.  ©üfd)Ierg.  SBanbgemöIbe. 

Söeiler  ©oiSborf  (1078  ©iffenborf,  oon  bem  9Jlaun§namen  ©ifelbrecbt).  Crtäabel  (1078); 
©urgftelle  unbetonnt.  iöeiler  Sibönenberg.  9tbgegongene  3)urg  im  Siböferbolj,  auf  ber  öftlicb 
gegen  ©ei«tingen  unb  ben  Äoiber  bin  obfollenben  3iingc  ber  ©oi^borfer  4>öbe.  .^onä  oon  Sd). 


570 


SaßftfreiS.  Cbetamt 


um  1395.  Um  1600  (iBUbmann,  S.  70)  fa^  man  noc^  bie  ©räben,  biiUen  ic^r  tief,  uub  ben 
„'-öucf  [§ügel)  ber  Söcbaufung",  unb  uicle  3)tauerftcine  aber  tein  ©cmäucr  mehr  crbalteu;  er  fanb, 
bab  bie  Söurg  nid;t  grob  gemeieii  fei.  2)a§  ©appen  beret  ».  S(b-  ift  unbcfannt. 


OntiCcnßirc^en  mit  ^ottiDotlöBaufen. 

1266  ©eitcnfir^c,  ooii  einem  3Jionn§namcn.  5f)forrborf  auf  ber  ^öbe  Unf§  beS  flodierö 
unb  am  ber  ©albenburger  Söcrgc.  früher  limpurgifcb,  bann  böü'i^-  Ätrcbenfob  bobenlobif^), 
früher  gcmeinfcbajtli^)  mit  Öimpurg.  CrtSabef,  uon  bem  bie  Raiter  ©ejtbletbter  ber  fyclbner,  Stetten 
mit  bem  ^ifcb,  ©cier,  fiteincons  abftammcn.  ©appen:  mit  einem  fjifcb  belegter  blauer  Schräg* 
halfen  in  rotem  i^elb.  ^clm5tcr  ein  roter  ^eibenbut  mit  fcbwarsem  fjeberbujdb  ('Jlbb.  S.  488).  ©4 
rcaren  jroei  3)urgen:  bie  obere  über  ben  ©einbergen,  loor  bie  Stammburg;  bie  untere,  im  3)orf, 
mar  eine  ©afferburg. 

?llte  ipfarrei;  Hircbe  jur  bl-  ©aria,  Jocbter  non  ©ünfbeim. 

5)ie  eüaitg.  ^farrfirc^c  ficht  einer  SBieberherfteüung  (ober  einem  Umbau)  ent* 
gegen.  ®er  ^urm,  bcffen  @rbgef^o§  ben  bilbet,  ift  f^tötromanifcf)  mit  goti> 
fd)en  ©fcmenten.  fRi^fjcnfreujgemöIb  mit  einer  tieinen  9lo)ette  auf  ber  Slrcujung  unb 
©ctfäulen  ohne  ©(^ilbbögen.  ®ie  ©Öiilen  höben  frühgotifchc  öafiö  (SQ3ulft  mit  @dt= 
hoffen,  bariibcr  unoermittelt  ein  flacher  SBulft)  unb  ShtofpcnfabitcIIe,  oon  bencn  ba^ 
mcftlichc  unb  ba$  öftliche  ^aar  je  einem  unb  bemfelben  iDZobcII  entffjrcdh^ö.  ©pi^iger 
©horbogen  mit  ungeglicberter  fieibung  auf  flnchprofiliertcn  Äämpfcrfimfen  (fRunbftab, 

SSulft  unb  ®ecfplnttc).  3n  ber  Oftroanb  ein  romanifchcS  5Runbbogenfenfter„  in  ber 
©iibtonnb  ein  gotifcheä  in  fRed^tectform.  SDic  nörblich  angebaute  ©atriftei  ift  tonnen* 
gemölbt.  Über,  ber  ©afrifteithür  im  @h°*^  fi^ht  1474.  ©chiff  gotifch.  5tn  ber  ©üb* 
feite  ein  paar  ©pi^bogenfcnfler,  beren  TOafemer!  au^^gebrochett  ift;  unb  ein  ©pi^- 
bogenthor.  ©teincnieö  SBnnbtabemafel,  fpätgotifdj;  nltc  ^Htarmenfa.  Sütarouffa^, 

. 17.  3fohrhunbcrt,  mit  ©emätben:  ©rfteä  ?tbenbmahl,  Eccehomo,  otg  örunn  . 

bee  Sehend;  boriiber  ^aitfe  ^ufföÖ  ei«  gefdhnihter  ftrujififud.  Jaufflein  I 

1738.  ?lufeen  an  ber  ^rche,  ©robmal  eined  '^?farrerd  SBofdh,  t 1827,  mit  ®eniud 
in  JRelief.  ©loden  Oon  1496  (?),  1513  (95.  Sochenmann)  unb  ca.  1700.  Shürbefchtög. 

©eilcr  ©ottmoldböuf eu.  ®er  Crt4name  oom  3Jiann§namcu  ©otmalt.  ©inft  Sib  ber 
©ülben  oon  ©.  (1270  bejeugt,  1481  au-ägeftorbeu),  beren  ©oppen  ein  golbener  ©anndfopf  in 
Sebroari^  unb  ^elmjier  ein  ©annärumpf  mar.  9tocb  ber  Überlieferung  ftanb  bie  Stammburg  an 
ber  Stelle  ber  üirebe,  bie  fte  geftiftet  unb  mitjamt  ber  l^farrei  1229  bem  Sobanniterfpital  ju 
4)oü  gejcbenlt  haben.  2)ie  ipfarrci  umjapte  audb  ben  Sobanniterroeiler  $n  4*011.  ®ie  Üirebe  jum 
bl.  ©eorg  mar  bi§  1812  mit  St.  SSobann  in  4*oll  oercinigt.  'Jtacb  ber  Dberamt^bejebreibung  ift 
fie  1385  eingemeibt. 

©Dang.  Slir^e,  ^ilial  oon  ©ailcnfirchen,  fpätgotifch,  mit  ©hoo  im  2iurm,  um» 
geben  oon  bem  burgartig  ummauerten,  erhöhten  5l'irchhof,  ehemaligen  ^riebhof.  9iach 
ber  Dberamtdbefchreibuug  toar  noch  1847  „bad  innere  mit  f^rcdfomalereicn  bebedt, 
metdbe  1689  renooiert  mürben",  unb  enthielt  brei  Elitäre  mit  altbeutfchen  SDialereien 
unb  ©dhnihtoerfen.  93orhnnben  ift  nur  noch  eine  ^ßrebella  mit  un>hl  erhaltenem  @e* 
mölbe:  Sh^Mlö^  ^mb  bie  ^mölf  9lpofteI  in  93ritftbilbern.  ©teinerned  SBanbtabemalel, 
fpätgotifch,  14. — 15.  Sahrhunbert.  ^öl^enter  S^ouftifd),  1691,  mit  gemolten  ?lpofteI» 
bilbem.  3n  ber  ©ofriftei  eine  Sretterbede  mit  gemalten  Sianfen  in  ber  §lrt  ber 
fvrührenniffance.  ®lodc  oon  1509  (93.  Sachenmann)  umgegoffen,  2 alte  ohne  @^rift. 

I 

i 


Digltized  byGoo^e 


@r(ac^. 


571 


(frlac^.  (£d.  Sirene.  iSnfic^t. 
Xufgenommen  von  9ieU,  I^D. 


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572 


^agftfrei».  Dberamt  §aU. 


ttWtoCingen  am  ^ocßer. 

^forrborf  im  Üocberl^ial,  an  ber  ©inmünbiuiö  ber  ©übler.  ?Utc  ©eleit'^ftation  (1347)  nnb 
Örcnjort  be4  limpiirflticben  2Öilbbann§  (1241).  Stammfib  ftaufiirf)er  tüiinifterittlcn  (1215),  bereu 
©urfl  auf  bem  öeroenberfl  iroijcbeii  ben  beibcn  ^üjfeit  flanb.  Um  16(X)  job  man  nur  noch  menige 
Spuren  bauon  (©Mbm.,  ®.  70  f.).  SBappen  unbefannt.  Sa§  S5orf  lunbmal#  bälHitb-  Äircbenfilial 
non  ©iünfbeim  bi§  juc  JHcformation^seit.  Sine  Slapelle  $u  (S.  ift  1383  bejeußt  (O'Jl©.),  eine  Slaplanei 
1446.  (£ine  grübrneHc  jum  bl-  ©eit  imtrbc  1470  non  ber  ©emeinbe  fleftiftet.  ©nbe  18.  3abrb- 
mnrbe  bie  Hircbe  nerßröbert.  'J{a<b  ber  Oberamt4beicbreibunß  roaren  noch  1847  „Überbleibjcl  einer 
alten  StapeUe  an  ber  Hirebbofmouer  fubtbar".  ^Ibßegnnflcn  ift  eine  Ortf(baft  ©tnnbacb  (©runbbn^), 
nermutlicb  im  ©üblertbal. 

(Sonng.  i^ir^e,  reijooü  gelegen  im  ummauerten  ^of,  beffen  non 
umfponnen  unb  üon  einer  Sinbe  befd)nttet  ift.  ®ie  .Stirrf)e,  fc^eint  urf))rünglid§,  ba 
fic  nod^  afg  ÄnpeHe  biente,  ber  (Sngtinger  unb  ber  (SJcIbingcr  Slird)e  ä()nlid^  getoefen 
ju  fein.  3)er  @()or  ift  im  2^urm,  fein  (SJctuölbc  au§gebrod)en.  ß()orbogen  runb,  mit 
.Slömpferfimg  an  ber  breiten  Seibung.  ©d^iff  1788  (jum  'Jcil  auf  gotifd)em  ©odel) 
erbaut;  mit  gotifd)er  SSeftpforte.  9Utar,  .)lonjeI  unb  Orgel  finb  übereinanber  auf* 
gebaut;  anfprud)^Iofc§  ?(Itarbilb  unb  Struäifijr;  ^lltnrgitter,  fRofofo.  2)?oberne  (Sloden. 


^cCßtngcit  mit  ^rCacß. 

©elbingcn,  ©fnrrborf  am  So^er.  früher  flirebenfilial  non  ©rlacb,  aber  mit  bem 
©farrfib  hier.  2;ie  Slapelle  jum  bl-  ^(»banneS  jamt  floplanei  1842  oon  ben  ©Iter^bofen  geftiftet. 
'Jlbgegangene  ©urg  3teuenburg  bet  ©lter#bafcu  auf  bem  9teuberg. 

2)ie  Äirc^e,  jc^t  Oon  innen  unb  aupen  oertiind)t,  fott  bur(^  einen  9leubau  er» 
fept  merben.  Sin^eitlid^er  Sau  in  t)od)gotifd^en  fjormen.  St)or  im  ^iurm,  geloötbt 
mit  Sheujrippen  o^ne  i^onfolen,  glattem  ©c^tufjftein.  9(n  ber  Oftfeite  ein  ftreng» 
gotifd^e^  5meiteUige§  genfter.  @infad)eg  ©Sanbtabemafel.  ©ef^ni^teg  ?tltargitter  unb 
©ttarauffa^  mit  ©cmälben  (?(uferftel)ung  (I^rifti,  Eccehorao,  ©utcr  .^irte).  ©eböne 
.Öoljfigur  einer  ftpenben  iDiuttergotteg,  14.  Sabr^unbert,  übertünd)t  (!).  §ln  ber  2Bcft» 
iSmpore  Sriiftung  aug  auSgefägten  Soblcn,  16. — 17.  ®Ioden:  a.  (5oan* 

geliftennamen,  um  1350;  b.  Steph.  Bruncler  & Job.  Arnold,  Soli  Deo  gloria. 
SBappen  unb  Sletieffru^ifif. 

9(n  ber  ©traffe  nacb  Untermünfbeim  ein  goti)d)cr  Silbftocf  oon  ©anbftein, 
mit  ©icbclgeböug,  baran  ein  primitioc^  ^odbrelicf,  S?reu5  mit  9)iaria 

unb  Sobonneö.  9lm  ©tod  in  llmriffeu  eingegraben:  Sloteufopf  unb  ©ebein,  Jammer 
unb 

SBciler  ©rlad):  ©oang.  f^ilialfird)e,  früber  '4^farrfird)e  ^um  bb  Äreuj,  ftom* 
burger  ^.fiatronatö.  ^ie  Slird)e  ift  gotifdb  auf  rümauifd)er  ©runbloge;  nodb  umgeben 
oon  ^riebbofmauern  unb  oon  ©räbern,  Slird)bofpforte  1517;  in  ber  älJauer  ©^ieß* 
fdbarten.  ®ie  Slirebe  ift  flein,  einfd)iffig,  mit  (Sboroorlage  unb  5Ipfi§  unb  fjurm 
nörblidb  am  (Sbor.  Serpupter  Srud)fteinbnu  mit  Duaberfaffung.  2)ic  ?(pfi§  b^t  in 
ber  9)?ittc  ein  5loeiteiIige§  ^enfter,  tiod)  in  ftrcnggotifd)cu  gönnen.  2)er  oorbere  Sboc- 
bogen  ift  fpipig,  ba§  ©eroölbe  be^  (Sborä  gotifd),  mit  Sfrcujrippen  unb  9lofetten» 
fd)lu^ftein.  91n  ber  ©iibfeite  ein  5toeiteiIigc§  bodjgotif^el  genfter.  5)cr  2urm,  ben 
man  oom  (Sbor  au3  bureb  eine  ©pi^bogenpforte  betritt,  bot  »»len  ein  Öcing^tonnen» 


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0ro^ltbocf  mit  Soreiueiiiimmcrn. 


573 


gciDÖIbc  (jiir  ©Qfri)tei  bcftimmt).  3n  ben  oberen  Stocfwerfeti  nur  Sd^li^fenftcr. 

^at  eine  atte  ^lad^bccfc  mit  |)än9en>erf.  ?(n  ber  9?orb)cite  einige  id^male  ^enfter. 
9(11  ber  Sübfeite  ein  fotdieS,  ^oc^getegt,  nnb  ein  größere«,  jmeiteiligcg,  ()oc^gotifd)er 
5orm;  unb  5mci  Pforten,  eine  gotifc^e  mit  (Stob*  nnb  itc^tcnbrofil  am  ÖJcloänbc, 
unb  eine  runbbogige,  bic  mabrfc^einlit^  ber  Slenaifianccjeit  nnge()ört.  — SRomanije^er 
Xonfftein  in  “ipofaltorm,  ()o^l,  überarbeitet.  2Wen)a  eineä  SeitenaltarS.  3n  ber  9(p[i^ 
fpätgoti)d^c  ^rcSfomalerei,  nod)  nid^t  aufgebedt. 

©eftell  mit  93lumen  unb  üPlatttoerf.  ®rei  ®Iodcn, 
mit  öaDer  Sßappen  unb  9(nf)c^ritt:  SOLI  DEO 
GLORIA,  eine  batiert  1G60.  3m  5wfe^>oben 
beö  Sc^iff^  (Grabplatte  eineä  (Sei)tlic^en.  lö-Sa^rf). 

9(uücn  an  ber  Stird^enroanb  (Grabftcin  eincg 
coang.  ^foncr^,  (£nbe  16.  Sa^r^.  3n  ber  5Iirt^=- 
l)ofmauer  ein  altertümliche^  Steinbilb  (9lbb.), 
anfeheinenb  ^rägerfigur  eineö  SKanncöi,  ber  bie 
^länbc  auf  bie  Äniec  ftü^t. 

'i)2a(b  übibmaim  (^tolb,  8.  66)  bnben  fteb  Herren 
D.  Slterdbofcn  auch  von  ßrlacb  genannt;  bemnacb  mar 
auch  hier  ein  ?(bel$fib. 

^ro^aftöorf  mit  ^^orett^en^immern. 

^farrborf  ©robaltborf:  CrtSname  munb> 
artlid)  Clborf;  am  9tblenbacb;  9lb(eitimg  non  alah, 

Heiligtum? 

iöci  ben  älteren  ©rroabnungen  beS  Crt'änamcn^ 
jebeint  }roeijelbaft,  ob  biejeS  9Utborf  (@rob*  n.  jtlein-9(., 
trüber  au(b  $)üb(er>9ntborf  genannt)  gemeint  ift ; ober  bad 
anbere  (@rob*  nnb  Alein>91.)  am  Aoeber,  C9(.  (Gailborf. 

848  taujebt  (Graf  Sigebarb  non  bem  ^bt  non  f^ulba  (Güter 
in  Mnlachgowe  in  villa  vocabulo  Alahdorj)  ein ; auber* 
bem  )oI(be  'iöeftbeim  unb  9iot  im  5to(bengau.  ('.IBürtt. 

Urt.  ®anb  I,  S.  135,  ngl.  8.  411.)  li^ieS  ift  fitber 
unfer  ?Utborf. 

1091  taufeben  bic  3hreien  ©ebrüber  SBinitber  unb 
3ii(bijo  be  9Utbor|  non  bem  Söifcbof  non  5li)ürjburg  Sebnten 
in  ben  villae  Altorf  et  Altorf  gegen  ©üter  ein.  2lic 
meiter  genannten  3^bntorte  liegen  bjm.  tagen  im  Cberaint^beürl  ©ailborf  (beibe  Uotendorf, 
Winiceuwilare,  Saneweiles,  Drefenwilare,),  bie  ©üter  in  ben  Cberamt^bciirfen  (5rail§beim  (Trienes- 
bach)  unb  .^)aU  (Stevenesbach),  ^ic  '.Drüber  übergeben  bie  eingetaufebten  3fbnlf'i  an  bie  'Jteliquien 
be?  bi*  iBartbolomäu?  in  ber  Slapeile  511  9Utorf,  bie  fie  fefbft  erbaut  baben  unb  bic  ber  QMjibof 
9lbaIbero  (t  1091)  geineibt  bat  (SSürtt.  Urf.  5Jianb  I,  8.  399  f.). 

'Jiefclben  beiben  iJ'rüber  überlaffen  all  ibr  (Eigentum  in  ambabus  villis  Aldorf  et  .\ltorf 
unb  ba}ii  bie  IDillen  Wincemvilare  unb  zemo  Sanueles  bem  Iji*  ^ütolau?  }u  Homburg  ('iÖürtt. 
Urt.  I,  8.  398  f.).  'Ü'ibmann  (.Holb,  8.  73)  meib,  bab  ber  8ib  ber  Herren  non  51.  auf  bem  fog. 
Stammreebt,  einer  .^leibe  jinijeben  5(ltborf,  (liorensenOßimmern  unb  ©aug?baiifen  geroejen  fei;  bie 
53urg  ftanb  bemnacb  mobl  auf  bem  fogenannten  Hirdibübl.  ©ine  SBitine  be?  (Gejcblecbt?  bat  bieje 
51llmanb  ben  genannten  brei  (Gemeinben  gejebentt.  ^erjelbc  ©bi^anift  tneib  au?  Urlunbcn,  bab  bie 
^Ifarrei  ©robaltbovf  non  ben  .t»crren  n.  51.  geftiftet  ift  (ebenba).  3ft  bie  im  11.  3abrb-  erbaute 


Äanjclfanbuhr  auf  fchmiebcifcrncm 


(filach.  ilonfoirisur,  in  brr 
itirrfibofniauer. 


574 


Cberamt  ^all. 


5öart]^olomau§fapeHe  an  bcr  Stelle  ber  beutigcu  ^fon’tirc^c  ju  jucken  ober  auf  bem  Ätidibü^l? 
■Sen  flircbfa^  batten  nacbnial^  bie  o.  @n§linfleH'?lltborf.  3fnt  15.  unb  16.  :^abrbunbcrt  tommt 
baS  5)orf  an  .^all,  banptfäcblicf)  oon  ben  ii>cüber0.  ipar  eS  nau  Stödenburg,  bei 

beffcn  Rirtbc  ein  Jeil  oon  ?l.  blieb,  auch  nocbbem  nach  ber  jReformation  eine  eoang.  ipfarrei  @ro^* 
ultborf  errichtet  nmr.  — ?lbg.  Stcfcn§btt<b.  5Öiünifunb;  2B.  ^r.  91  fj.  VII. 

3)ie  cöong.  Äird)c  ift  1835  erbaut  ulö  Ouerfaal  an  bem  alten  54trm;  ber 
fJurm,  e^cmal«  ß^^orturm,  romaiilfc^,  öerpubt,  ^at  ein  gefd^weifteS  S)ac^  auä  bem 
18.  Sa^r^unbcrt.  ©teinerne^  SKaubtabernatel,  einfocb  fbÖtgotifc^,  runbbogig.  „@in 
altes,  bas  ^l.  Slbenbma^l  DorftellenbeS  9ütargemälbe“,  baS  nad^  bet  0beramtS= 
befc^relbnng  „nic^t  o^ne  SBcrt"  mar,  ift  nic^t  me^r  toorbanben.  ©ilberne  3lbenb» 
mabtSgefäffe  mit  Snfcbriften  oon  1650.  5ln  einen  ffSfarret  SSerner  erinnert  ein 
böIäerncS  ®pital)bium  oom  3abr  1657,  mit  gemaltem  SSotiobilbniS.  OJlocten:  groftc 
17.  Sabrbunbert,  Heine  1732. 

^farrmeilerSorenäenjirnmern. 

.^ftUifcl)  feit  bem  16.  Sahrb-l  boS  t}jfarrpatronat  1550  erroorben  non  Gb.  ».  öemmingen  $u 
53nrg.  9lbg.  5Regenbere§roilcv  1085. 

Smang.  ^farrtiri^e,  1840  erbaut  an  ©teile  einer  5?apetle  jum  bl-  SaurentiuS 
oon  1410.  9lm  ^Surrn  ift  eine  ©teintafcl  mit  folgcnber  3nfcbrift:  ANO  CHRISTI 
1564  HABEN  DIE  EHR  VESTEN  STETMAISTER  VND  FIRSICHTIGEN 
HERREN  BAVMEISTER  MELCHOR  WEZEL  VND  CONRAD  FVCHS 
DISEN  TVRN  DVRCH  MELCHÜR  GRINENBACH  STEINMETZ  ERBAVEN 
VND  AVFGERICHT.  EIN  FESTER  TVRN  IST  GOTTES  WORT  DER 
GRECHT  LAVFT  DREIN  VND  IST  SEIN  HORT.  lAKOB  WEBER 
PFARRER.  Slcbtccf  unb  S)ndb  Oon  1840.  3)Httlcre  6(5Iocfe  oon  3ob.  @rnft  fiöfcb 
1660  gegoffen,  grofee  oon  S.  9lrnouIb  1681.  SUufjcn  an  ber  Stirebe  5mei  örabfteine 
mit  3Rofofooer5ierungen,  für  bie  Pfarrer  "Jegtor,  f 1786  unb  Saumann,  f 1776. 
©pätgotifdber  9lltar|cl)rein  mit  ©tatuetten  ber  |).  Sorenj,  Seit  unb  Sßolfgang,  jc^t 
in  ©tuttgart,  ©taatsfamml.  oaterl.  Hltert.  (M.  III,  X.  39.)  ^rebella  mit  ©emälbc 
(©brtfbt^  unb  bie  3tttÖlfc,  Sruftbilber)  unb  9luffab  (J^ruäifij  mit  SJ^aria  unb  3obanneS) 
ebenba.  2)ie  ^liigel  fehlen. 


ÄcfftmtBaf. 

3m  11.— 13.  3aheb«n5ert  Sib  eines  ?lbel§gef^Ic(ht§,  roahrfcheinlich  fDtinifterialen  bcr  ©rafen 
p.  ftomburg.JRofhenbnrg  (t>.  9llberli,  S.  311),  mit  ©inbornSrnmpf  im 'IBappen.  ®er  Surgf  ih  oer« 
mutlicb  auf  einem  „freiftehenben , baS  S)orf  beherrf^enben  Ijügel"  (O^t.-Sefebr.  .5aU),  bie  Cbrig« 
feit  geteilt  sroifchen  Jlomburg  unb  .'pall.  ilirdblicl)  biS  jur  iKeformation  fjilial  non  Steinbaefa,  mit 
ilopelle  j.  bl-  9)tüttbäuS  (1365).  JKeformation  non  ^)all  cingefübrt,  ©egenreformation  non  ilomburg. 

(Soang.  Stirebe,  gilial  oon  Xbüngentl)al.  fRomanifd),  mit  gotifdben  unb  jüngeren 
'^Ibänberungen.  S3oblcrbalten  ift  ber  romanifdjc  2;urmd)or,  mit  Xonnengemölbe,  runbem 
(SingangSbogen  unb  ilftmpferfimfen  an  beffen  Seibung,  einem  9iunbbogenfenfter  in 
ber  Dftmonb.  T^aS  ©dbtff  b‘H  fdjöne  Ouabermauent,  feiugefügt,  bie  Cuabern  511m 
^eil  gcbucfclt.  ®er  Oberteil  beS  Turins,  gleidifattS  auS  feinem  Ouabermerl,  bat 
gotifebe  Älecblattfenftcrc^en.  1701  ftebt  an  einem  oergröfierten  ^enfter  bcr  ©übfeite 
beS  ©dbiffS. 


^U^ofen.  Snicil^elfelb. 


575 


^öljcrncg  5bii5ifij  um  1700,  am  ?IUar.  2)ec  91Itarid^rein  uerfauft  an  einen 
?ntertumSl)änbIer  (!).  ©loden  oon  1G06  (?)  SOLI  DEO  GLORIA,  S23a|)pcn  öon 
^aH;  @u§  oon  lOHANN  MARTIN  DILITZ.  2)er  Äird^^of  ift  oon  ^o^cn  5uder=> 
mauern  eingefaßt. 

©aft^auS  jur  flrone,  einfa^et  9?ofofobau  mit  3'ücrd^f^od  unb  franjöfifd^em 
l)ac^.  3n  einem  ^in^nier  be3  erften  Dbcrgefd^offeö  ®ecfenfreöfo : ?lbra^am8  ©aft» 
freunbj^oft,  ©tucfmcbaiHong  ber  üier  Sa^reäjeiten  unb  ftudierte  Ofennif^c  mit  SBa^jpen 
bed  iBau^erm. 


^Cö^ofen. 

1216  UUe§booen.  Urfprünfllicb  jur  ©raficbaft  glüflflau  gebörig.  CrtSabel  (1216  [?],  1307). 
1330  Don  ben  .^tobenlobe  |ur  Stabt  gemacbt.  1398  an  bie  Stäbte  oerpfänbet,  1562  an  ^all  Der> 
tauft,  itircblicb  non  Scnbfiebet  abgejroeigt,  ßircbe  }.  bb 
^letioneüa,  1380  bem  Ülofter  ©olbbacb  einoerleibt,  oon 
1532  an  reforniiect  oon  $all.  3m  Stäbtctrieg  1449 
oerbrannt  oon  Snarfgraf  9((biUe4,  na(b  b^rtem  Sßiber* 
ftanb  ber  Bürger,  bie  Heb  iulebt  noch  im  Airebbof  oer> 
teibigten.  1586  loiirbe  bie  llircbe  umgebaut. 

©nggebauteS  ©töbte^en,  in  ber 
©bene,  rcd)t3  ber  ®iU)Ier,  an  ber  alten  ©tra^e 
^all-^railebeim  unb  ^aIt>Äircbberg=>9Iotbenburg. 

Slefte  ber  ©tabtmauer  fnmt  ©raben.  patter 
türm,  1609,  mit  ©nttelbacb  unb  ^reppengiebeln. 

2)ie  'Bnnbe  ber  ®m:(^fabrt  burdb  SBIenbnifdben 
gegliebert,  gewölbt  in  ber  3:onne  mit  ©ti^fappen. 

?ln  ber  ^fu^enfront  eine  ®oppcIi^nrte;  jwei 
SDJaSten,  SöWe  unb  Sungfrau;  SBappen  oon 
,^att.  Sluf  bem  ©iebel  eine  .^albrofette  unb  ein 
Cbeliöf.  (9(bb.) 

©oang.  ©tabtfirdbe,  1830  erbaut,  mit 
Beibehaltung  bc§  alten  gotijeben  Oftturmö,  1902 
renooiert.  ©loden:  a.  1681;  b.  oon 
[fRoffenbart]  oon  9Iürnberg,  ©otteS  SBort  . . . 
felig;  c.  mittelatterlicb,  mit  ©oongeliftennamcn. 

?tbgebro(bcn:  drailSbeimer  Jb»r  mit  2urm;  eine  ftapcllc  (1822),  bie  neben  bet  Slirebe 
in  bem  burgartig  ummauerten  Slirebbof  ftanb;  ein  Schöpfbrunnen  mit  äöoppen  ber  Stäbte  $all, 
^iutelöbübl,  Stotbeuburg  1528.  3c^ftört ; ein  @rabftein  oon  einer  ©röfin  oon  f^ügelau,  mit  Flamen 
unb  Ugappen,  auf  bem  jtirebbof  au4gegraben.  — ^bgegangen  auf  ber  ÜJtarlung : eine  Ortf^aft  @r(acb. 


^tc^eCfefö. 

Seit  1521  böQifcbf  oorber  tomburgifeb  unb  limpurgijeb.  OrtSabelige  1213  bie^  in4  15.  3<ib>^' 
bunbert  (o.  ?llberti,  S.  507).  Rircbe  j.  bl-50ticboel  (ober  ültargareta  ?)  oon  Äomburg  SSürjburg  über« 
laffeii.  Steformation  oon  .^aü  au8.  2'ominifonernonncnllofter  1289,  oerlegt  noeb^aü?  'Ä.  U.  3799. 

^farrborf  an  ber  Biber,  am  9lugtritt  au8  ben  SBalbenburger  Bergen  in  ben 
Bofengarten. 


576 


Saaftfrci«.  Cbcramt  §all. 


(Sömig.  ^forrfirc^c:  3t od^  nom  ^rieM)of  umgeben,  beffen  9D7auer  oon  93udet» 
fteinen  ©^ie^)d)arten  iinb  5Reftc  einc‘5  'iföetjrgangiä  jeigt  fomt  einem  3ftunbbogcnU)or ; 
bie  5tirc£)e  nrfpriingtid)  romanifc^,  me^vfaci^  neränbert,  5ule0t  1889  renoüiert.  9iad^ 
Dften  gerichtet.  2:urm,  ripbcnfreujgewölbt  mit  ^oltjgontonfolen  unb  eigen» 

tiimlid^em  <Sd^lu^ftein  (napfartig,  mit  einem  in  ber  3Jiittc).  St)orbogen  rimb, 

ot)ne  iMmpfer.  Xonnengcmölbtc  <Safriftei.  ^öl5eme  Smporenbrnftung  au§  bem 
16.  Sapr^unbert,  butd)brod)cn  in  ber  ^orm  üersierter  (5fl<^wcr!fcnfterbrüftimgen,  mit 
gefd)mciften  nnb  nofcnbefclUen  Shcn3bänbcni.  ^an^cl  mit  gemalten  Füllungen  (uicr 
S'üangetiftcn),  <Spätrenaiffnnce.  9Snn  einem  9lltarfd^rcin  um  1500  finb  7 
fi guten  übrig:  9J?aria  mit  bem  itinb,  bie  Ijl.  brei  .Könige  (biefe  nier  jufammen 
eine  ®ruppe  bilbenb),  ^etru§  unb  ^aulng,  (SbriftuS  am  Streuj  (auf  ber  löübnc). 
(Sin  gräpere§  ilrujifij  ift  öerborben,  3n  ber  S?ird)e  bangen  shjei  bötjeme  gemalte 
(Spitapbien:  für  gr,  3.  ®d,  ©afttuirt  f 1620  (®emölbe:  ©eeftumi  unb  ÜButito* 
familienbilb);  unb  für  ^r.  SD?.  Äücbncr,  .^eiligenpfleger  f 1621  (^orabel  öon  ben 
9lrbeitern  im  Seinberg).  Diomanifdjer  2aufftein,  jept  in  .f)all  (M.). 

©loden:  grof^e  oon  1457,  mit  ©oangeliftennamen  in  9JZinusfel)dbrift  unb  !ren3» 
förmigen  Slrennnngöjeidien. 

9ln  ber  ftircbbofnuiucr  fteben  einige  benfmürbige  ©r  ab  ft  ei  ne:  a.  ©ine§  3unfer^ 
nu§  bem  §lnfang  beö  16.  3abrbiinbert§,  mit  5*9«^  in  Sielief,  Stofcnlranj  in  ^änben, 
Sappenfd)ilb  ju  giifien.  b.  ©in  mürttembcrgifdier  Bodocnonlter  f 1620.  c.  2)no. 
Söcbner,  Bollüerioalter  1 1662.  (i.  ^f.  St.  91.  ©lafer  f 1808,  ©cfd)id)tfd)rciber  oon  ^all. 
e.  ^f.  3.  S.  2.  ©lafer,  ©obn  beä  oorigen,  f 1821.  3m  2)orf  ein  ebemalige§  Saffer» 
fcblo^  ber  fetten  0.  Ü)L,  bann  b‘iüiftbci'  ^atrijicr,  febon  1623  in  önuernbänben. 
9ln  ber  ^ofmauer  ein  Stapenfopf  mit  aufgefperrtem  31^anl  aU  ©dbic&f (barte,  1578.  — 
3)ie  ^anptbnrg  auf  einem  f^ügel  an  ber  iöiber  mitten  im  3)orf  ift  längft  abgegangen 
(©melin,  ©.  324). 

'^jJarj  eilen: 

Seiler  ^ e i m b a cb  (^oinb.) : abg.  ö u r g , aud)  jum  Siejenftein  genannt,  ber  .^erren  ».  Ip., 
bie  im  13.— 16.  Sabrbw'ibert  lebten,  niclleitbt  ©tamniüeriimnbte  ber  ©tblej.*)  löon  ber  ©nrg  »er* 
inerten  bie  Malier  6bro«ifte«  «od»  ©löben  unb  2llauern,  bie  fpäter  jum  leurerfibot  gebraiubt  nmrben. 

3ügerbau§  yanbturm,  1816  erbaut  an  Stelle  eine§  bäüiffbe«  fianbturmä,  an  ber 
Strobe  natb  ÜJtainbarbt. 

Seiler  ollen  ft  ein:  abg.  Safierburg  ber  Sejdien,  bann  ber  o.  3)torftein.  ifiurg- 
bügel  unb  Wraben  noch  ücbtbar. 

Seiler  31  e u n t i r di  e n : 1277  erroübnt-  1428  jerftört  oon  ben  ^lornetf.  ©oang.  51  i r cb  l c i n 
}.  bl-  3obann(4  b.  fjilial  oon  31ubenorbi8,  oorinol§  ipfarrfirdje,  oon  ben  3obanniteru  ju  ^all 
gegrünbet.  Stillos;  cinjdbiffig  mit  quabratiftbem  6bor  (urjnrüngli*  2urm<borV),  buvebaui  fladi» 
geberft ; ßborbogen  riinb , ohne  Sldmpfcr ; bie  5en)tcr  oicredig ; ^Jatbreiter  auf  bem  Cftgiebel  be§ 
Sd>iff4:  Sänbe  innen  unb  aufeen  getüntbt.  Slruüfir  oon  |ioU»  V*  2ebeii8grööe,  fpätgotiftb-  — 
3lm  .(Ireujioeg  beim  fyriebbof  ein  Steintreuj  (SübnfrcuO,  jerbrocb«n.  3lbgeg.:  3lmtbauS  auf  bem 
^lab,  ber  „.Itanjlei"  be'bt  (03l.'®efdir.),  unb  (Sinftebelei  SReicbarbSnell  mit  Sallfabrt^Iapelle  u.  l.  fyr. 
in  ber  S^uppadbtlinge,  im  18.  ^ab^bmibert  jerfaüen.  3lbg.  '-Burg  Dieifenftein  (Sibm.  S.  147). 


*)  3ii^t  ju  oenoecbfeln  mit  ben  o.  .t>eimberg  (abg.  ©nrg  bei  Unter-^eimbatb,  091.  SeinS* 
berg),  bie  ebenfalls  in  ^all  eingebürgert  jooren  (^.  5)aner  in  S.  5r.  VII,  178  ff.,  VIII,  394  ff- 
Sebneiber  in  S.  9)ib-  188.%  S.  281.  S.  m.  VI,  .379,  424.  o.  9Uberti  S.  292). 


Crtac^).  JRieben. 


577 


^rfacß. 


1236  Cvcnlol^.  ^farrborf,  am  reellen  iHanb  bc§  iloc^iert^al^,  über  SkaunSbac^;  früher  be< 
feftiflt  mit  9Ib)(^nitt'2BaU  unb  ©raben  al5  ©reiijburfl.  1469  jerftört  dou  ben  OJoieii* 

berßijcbcn.  1695  ßrofter  3kanb.  lUle  Pfarrei  5.  bl-  Äilian,  uormal«  SkrtboIomäuS.  ?lucb  ber 
fttrebbof  mar  befeftißt  mit  4 türmen.  Sieformation  bureb  bie  .^aQer  1540. 

©0.  ipfarrfircbc:  S(biff  1705,  mit  Ölbilb  be§  3lbciibmabl3  unb  2auf)tänbcr  am  ?Utar< 
gitter.  2urm  au  ber  ©übjeite,  früher  ©bor,  roinaniftb,  mit  ©börlein  (?lpfi#>©rfer) ; im  britteii  Stod 
4 Scballfenfter , fletoppelt,  mit 
Uberfanßbogen;‘Ieihinß${&ul(beu 
erfebt  burd)  moberne  ^^feiler. 

^Itc  Heine  ©locfc.  — ^)übjcbe 
4>ol5fa(broerfbÄuier;  boruutet  ba# 
ber  Seberin  oon  0.,  erbaut  1833, 
mit  ©ebenflafel. 


'^teöen. 


^farrborf  im  JHofeuflorten, 
au  ber  93iber.  SBeiuSberßijtbe? 

Sebeu  ber  Herren  o.  2u(Iau; 
bann,  feit  bem  15.  unb  16.  3abr» 
bunbert,  bem  Spital  ju  ^all 
geböriß.  ?lbg. : S cb  I ö b I e i n 
an  ber  Stelle  be4  ifJforrbaujc4 ; 
im  16.  2lub)^biinbert  oon  ber 
Familie  Seuft  u.  Sulburg  be« 
roobnt;  1618  au  bie  Stabt  oer« 

(au|t.  ftircblicb  Jur  Pfarrei  2Beft« 
beim  gebörig  (bi§  1845),  nach 
ber  Oieformation  teilmeije  uou 
^all  au§  oerjorgt.  1435  beiviUigt 
ber  5öifd)of  ben  S5au  einer  neuen 
HapeUe.  14:18  roirb  uom  5{on}il 
}u  %afe(  ber  9iat  }u  ^tall  a(3 
Patron  unb  33aubcrr  beftätigt. 

1466  genehmigt  ber  ‘l^efan  $u 
OBürsburg,  bab  ftatt  beS  bül' 
fernen  OlaueS  über  bem  ^(tar 
ein  fteinerner  ®ogen  errichtet 
roerbe  (0?l.»5öefcbr.).  1469  ftiftet 
©übrig  0.  fDiüntbeint  ein  emigeS 
2icbt  oor  bem  ^bernafcl.  ^er 

l^unb  eine#  irbenen  ftreujeS  mit  '4)artifel  foO  bie  OÖallfabrt  oeranlabt  buben  (1371,  nach  anberer 
Eingabe  1456).  ©4  waren  2 ßaplaneien  bei  ber  flirebe  (im  jebigen  ScbulbauS). 

33auinj(briften:  am  Schiff,  bei  ber  füblicben  Scitenpforte : ano  dm.  M°CCCCUXXXVI.®  (14.36) 
sab’o  . post . viti . posit’.  est . lapis  p’in’  . . .{{)  OJeben  ber  füblicben  ipforte  jum  ©bor;  1482.  — 
2)ie  iöaufteine  foUen  ganj  in  ber  OJftbc  gebrochen  morben  fein. 

fiitcrotur:  ?l.  i'orent,  5)enfmale  be«  'JJiittelalterg  i.  b.  Rönigr.  'IBürtt.,  1867,  II,  S.  179  ff. 
fDierj,  Spaziergang  bnreh  bie  oornebmften  Rircbcn,  ©oang.  Rircbenblatt  1845,  S.  280  ff. 


Crlac^.  (tu.  ttirtbe.  ttnfic^t. 


©Düng,  ^farrfirc^e  (?(t(ag  93.  III),  im  oberen  'lell  be§  ®orf8  auf  einer 
[teilen  9ln^ö^c  über  ber  93iber,  beren  ^^bol  ^ier  tief  unb  eng  im  S07ufd)elfalt  ein» 

%au(u»,  Sentmäler  au*  fflättlrmbttg.  ^aeflftriS.  37 


578 


3üflftfrei^.  Cbcratnt 


gei'c^nittcn  ift.  3)cr  Äirdj^of  üotmaU  luc^r^aft,  mit  t)i)^er  JHingmaiicr,  non  bcr  au 
bcr  Cft-<Sübfcite  ber  5tird)c  an)et)nlid)e  Riefte  fielen,  iinb  gegen  Seften  unter* 
mauert.  5)a§  ift  1436  bi§  etma  1465  erbaut;  bcr  ßljor  um  1482  errid^tet, 

uuüottcnbet  geblieben  int  ©cmölbe.  Sdjiff  flac^gebcdt  mit  aufge^ängter  öalfcnbecfe; 
o^ne  Streben.  3)cr  (S^or  mit  fünfjeitigem  ißülijgon  ift  auf  ein  flJc0gemöIbe  angelegt; 
mit  Strebepfeilern  au^en  unb  SSanbfäuIen  innen.  ®ie  Strebepfeiler  fattelförmig 

abgebedft,  mit  ©icbelfnöufcn.  unb 

breiteilige  J^uftei^  ntit  mcc^felnbern  fKaß* 
merf,  gefehlten  ©emönben  unb  Stabfreu» 
jungen  im  Scheitel;  aüeS  bem  S^iff  uon 
St.  f0?id^ncl  ju  ^aH  cntjprec|enb.  5llte 
33erglafung  mit  runben  Scheiben  in  93lci» 
faffung.  3;urm  nörblic^  am  S^oranfang; 
in  jmei  ®cfd)offen  gemölbt,  alä  Snlriftci 
unb  fparamentenfammer  mit  ticinen  Sßiered» 
fenftem,  mit  runbüortretcnbem  SScnbcI^ 
treppengebÖuS  an  ber  SSeftfeite;  baS  britte 
Stodmerf  ©locfcnftubc  mit  jmeiteiligen 
Spi^bogenfenftern,  beren  93bgen  mit  SWaß* 
merf  gefüttt  finb.  darüber  ein  ipprnmi» 
bcnbac^  mit  3if9<^fbecfung.  3)ag  Sd^iff 
üon  SKauerfteinen  mit  Söerffteinfaffung ; 
SBeftgicbel,  S^or  unb  2^urm  oon  Cua» 
bern.  Sef)r  fd)ön  finb  bie  ©eluölbe  im 
Xurm : in  ber  Safriftei  ein  fl?e^  mit 
figuriertem  Sc^lu^ftein,  altbemalt;  im  3“* 
gang  glei^faHg  ein  Ilcineg  ©emölbe  mit 
folc^em  S^lufeftein;  unb  im  Oberraum 
ein  9Rippenheujgeh)ölbe  mit  ebenfold^em. 
Dag  ©ilb  im  Sc^lu^ftein  ift  allemal  ba8 
5lntli^  S^rifli  auf  bem  Düd^lein  bcr 
3Scronifa.  3leic|  auggebilbet  ift  bag  Siib* 
portal  beg  S^iffg.  Dag  58ogenfclb  über  bem  blättergefc^mücftcn  Sturj  jebt 
offen,  oerglaft.  Daneben  in  ber  9luBcntoanb  eine  Snfd^rifttafel  mit  unbel^olfcnem 
fReliefbilb:  bag  ^l.  ilrcuj  (in  fjorm  beg  biflorifd^en  irbenen  Streujd^eng)  Oon  jloei 
fd^mebenben  Sngeln  gehalten.  Die  grofee  SEeftpfortc  ift  einfach  gehalten.  SReidb 
bagegen  roieber  bie  Sübpforte  beg  ß^org,  mit  ®orbac^  unb  ©cmänbfäuld^en,  bie 
mit  il)ren  Scc^crlapitcUcn  noc^  an  bie  ^od)gotif  erinnern.  ?ln  jloei  Äonfolen  jtoei 
cinanber  Ö^nlid^e  Silbbauerjcic^en  (fUr.  33.  34),  beren  eineg  am  Dobemafcl 
(f.  unten)  micberfel)rt.  9ln  ben  ©den  beg  Sd^iffg  oicr  SEÖafferfpeier  in  Dier» 
geftalt,  jum  Deil  ftarf  bcfd)äbigt.  9luBerbcm  ftanben  aufeen  am  Schiff  unb 
Durm  im  ganjen  je^n  Silbfäulen  oon  ^eiligen.  Daoon  nur  eine  cinjige  erhalten. 
St.  9lntouiug  bcr  ©infieblcr,  mit  bem  Sc^mein.  93on  ben  übrigen  Äonfolcn  unb 
IBalbac^ine. 


8iieben.  ttcffonfole  an  bn 


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iWiebcn. 


579 


9(ugftnttiiiig:  5n  <3tcin:  5tUarmciiia,  SBanblabctnofcI  nuf  ^albfiiulc,  um 
1440;  unb  ©ebiliemiifc^e  im  61;or.  SD^enfn  bc§  rcditcn  Scitcnoltnrd  unb  'iaiif= 
ft  ein  im  Schiff.  Ül^cnfo,  ^nöabo  imb  'J3anbfrf)iänfc  in  bcr  <Snfriftci.  5(m  ^abcr* 
uafel  fcljtt  jc^t  bic  ihünung,  ber  ^liiffa^  bcd  ScbranfS;  ebeiifo  bag  ®itter  um  bcn 
^uB.  ?lufgang  uon  linf^  mit  brci  Stufen,  eine  Stufe  rcc^t^  beftimmt  al^  5biiebanf. 

®rabmal,  in 
gorm  einer  5Kotiü=> 
tnfel,  üon  Sanbftein, 
für  9iuboIf  61)riftopI) 

Senft  ü.  Suljlburg, 
t 1577  qU  fponifdjer 
.^ttuptmonn  in  ben 
9iicbertanben,  begrn» 
ben  ju  ?lntorf;  mit 
fnieenber  Porträt» 
figur  in  ipm^relicf; 
nielleic^t  uon  Sem 
Sc^lör.  (91bb.) 

3n  .^olj:  @ro* 

§er  Sd)rein  beö 
ß^oraltnrg  1510, 
öcrmutli^  Ilüttifdi, 
aber  in  9?ürnberger 
9(rt.  1869  5um  2:cil 
reftauriert.  ^rebettn: 
innen;  uier  93ruft=> 
bilber  ber  Äirdjen- 
üäter,  in  alter  ^af* 
fung  mit  @olb,  SU» 
ber  unb  färben  auf 
Seinluanbübcräug  unb 
Slreibegrunb.  fjingel : 
innen : gemalt , auf 
©olbgrunb , ®ruft* 
bilber  ber  oier  6oan» 

ff.  r X V - 9iiebrn.  SD.  Kon  ben  gläflcln  bcr  KrcbcIIa  am  £>ocfialtoT. 

geliften  famt  bcn  )i)in» 
bolifd^cn  Si^efen;  au» 

ften:  ÜJZariä  erfter  2:empelgang  (babei,  an  bcr  kreppe  angebunben,  ein  ?lffe);  unb 
SWariä  5?erlünbigung.  3m  Schrein:  Statuen,  altgefafet:  SlZaria  mit  bem  ilinb,  alS 
^limmellifönigin , jmei  (Sngeld^en  l)altcn  fc^toebenb  über  il)rem  Raupte  eine  ürone, 
5ioei  hiicen  31t  ihren  ^üfeen,  Santen  fpielcnb;  ^etruS  unb  ^aulng;  über  bcn  Statuen 
brei  Salbachine  uon  uergolbctem  Slft»  unb  ^olnimerf.  ©olbgrunb  alö  ©amaftteppich 
gemuftert.  3nnenfeiten  IReliefbilbcr  in  alter  Raffung:  ®erlünbigung,  ßhrifti 

©eburt,  9lnbetung  bcr  1)1.  brei  Äönige,  SWariö  Krönung,  ^lupenfciten  gemalt:  ^cim» 


580 


5aflftfrei#.  Cberaait  .^1011. 


fuc^ung,  Sarftettung  im  3:empcl,  no^  ^ig^pten,  Xob  ®?atiä.  geftftcljcnbe 

©citcntafcln : gemalt:  ©t.  3icit,  Sarbarn  Oeorg,  iM^arina. 

9lü(ffcite  beö  ©d)rcing:  .f>aUer  Söappen,  gemalt.  Äit  ber  ^rebetta:  ©^mcife- 
tuc^  mit  bem  Slntli^  Sbrifti,  öon  jtoei  ®iigeln  gehalten,  ^tufia^:  ^oljfigureii,  alt* 
gefaßt:  9)Zaria  mit  bem  Seic^nam  G^rifti  auf  beu  Jhiieen,  Äatbarina,  ©arbara;  unter 

©albac^iueu;  iu  ber 
f|5i)ramibe  be§  mitt* 
lereu  fte^t  eine  ©ta» 
tuette  beö  auferftan^ 
beiien  G^riftu^.  (?Ibb. 
©.  579  f.  u.  ?ttl. 
©uppt,  %.  47.) 

SHeiuer  9(  1 1 a r» 
fc^reiu  beg  rec^= 
teil  ©eite ualtar^ 
im©d)iff:  3m©^rein 
©tatuetten:  6f)riftu§ 
al^  ©d^merjen^mann, 
©ebaftian , ©enebitt. 
^lügel,  innen:  alt* 
gefaxte  glai^relief» 
bilber:  Äattjarinn  unb 
3)orot^ea.  Äuften : 
(5§riftusi  als  SOiann 
ber  ©c^merjeu;  9J?a* 
ria  als  9J?utter  ber 
©c^mer^en.  fRürf* 
tafefn : ^etruS  mit 
beu  5?etten;  ©ebaftian. 
©taffel : gemalt : ©ier» 
jebn  9?ot^elfer;  ©er* 
mäl)lung  ber  ^(.  tta- 
tl)arina  ö.  ©iena. 
?luffaß:  ©tatuetten 

Mieben.  tfD.  Sitcbe.  Sion  bcn  iHügcln  brt  ftoc^altorS.  />/••. 

Don  (ipriitop^oruS, 
SnurentiuS , ^apft 


©regor.  ipäßifc^,  um  1520.  (9lbb.  ©.  581.) 


^er  fteine  0(^reiu  oom  linten  Scitcnaltar  ('litt. III 39)  ift  jc^t  in  Stuttgart  (M.  V.A). 
3m  Schrein  unter  fdiönen  ^albacbinen  brei  Dtelieftafcln,  ot)ne  arcbiteftonijcbe  Trennung  uonein« 
anber,  uon  (infS  narb  re^t$ : iBennäblung  IDtariä,  Sbrifti  @eburt  nebft  '^Inbetung  ber  Wirten ; ?ln* 
betung  ber  SBeijen.  Slügel:  innen,  gemalt:  'JJtariä  erftcr  2empelgang:  'Jarftellung  ßbrifti  im 
Scmpel;  uubrn : Ütiarict  '.l'crfünbigung.  ITleinc  ^bürdien  be$  böbei^en  ÜJIittelteilS  bei  Schrein^:  innen : 
2)iariö  Ärönung;  ouben:  Jtalbarina,  '.Darbara.  Um  1460;  bcrjelben  Öattung  angebörig  wie  bie 
Sdjreine  iu  St.  ilatbarinen  unb  St.  Urban  unb  ber  öocbaltarfcbrein  in  St.  Wicbael  ju  i>oll. 
ältere  3'ef(breibungen  (Sorent,  n.  n.  C..  S.  191;  'JJters,  a.  a.  C.)  miffen  uon  einer  ba5ugebörigcn 


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SRiebcn. 


581 


Siitben.  Cu.  ilircf)r.  9<ebeiialtar  l.'>20. 

'I'rebella  mit  ^»ocbrelicj.bcS  erften  Slbenbmo^lS  iinb  glüflelu,  auf  benen  beiberfeit«  je  jroei 
grauen  barßeftellt  feien ; unb  oon  einer  roeiteren  iiMlbtafel,  „unter  ber  ©taffel",  barfteUenb  bad 
Iteronfabüb.  3m  Stuttflarter  'JlltertnmSmufeum  ift  nur  eine  3telieftafel  be^  Stbenbrnal^l«  nor^anben, 
bic  mit  bem  befd)riebenen  S^rein  au§  ber  SRiebener  ftire^e  abgeliefert  mürbe,  aber  feine  Spur  non 
^lüfleln  jeiflt.  Sie  ftammt  au§  bem  ?lnfang  be*  16.  (’Jibb.)  ?lu(^  bie  lafel  mit 

bem  ifleronifabilb  ift  oerfd)o[(en. 


582 


l^aoftfcei^.  Cberaint  ^all. 


ß a n i e I ii  n b ft  a II  s e I b e d e I , in  ^eutjc^reiiainaiice  be^  17.  ^a^r^imbert^;  an  ber  ^rüftung 
orbent(i($e  !Dialetei,  S-ignren  non  $auhi§  imb  uiec  @nangcliften : auf  beni  Sc^aübedel  Statuetten 
non  6f)riftu5  unb  Jftufer  ^ofianneiS;  ®tbetipru(^inf(^riften.  2lu§  St.  3<>bonn  in  «iiaü.  Orgel  bc«gl. 

QHocfcn;  [(eine  mit  fDiinn^feljcbrift : ave  raaria  uim.  nlricus  me  fusit  anno  domini 
MCCCCXXXV  [14351.  — 91m  löeg  nacb  ^all  ein  Steinfreui. 

fßar5CÜen; 

23eilcr  Sanjenbad):  abg.  Sd^Iofe,  1584  abgebrannt  nnb  nid)t  inicber  aufgebaut.  1382 
marb  eine  Scitlo^fapclle  it*  ^1.  9iotburg  geftiftet,  bie  aiu^  iiid)t  me^r  beftc^t.  Über  ein  SBa^rjeic^en 
am  Sc^loft  f.  ©melin  S.  308.  9lbg.  ftnpelle  i.  I^l.  ^ol^anneS.  9lbg.  auf  ber  fDlarfung  ein  ^ällifc^er 
Öanbtnrm  an  ber  Strafe  nac^  »yranfenberg,  fDlurr^arbt  uiib  ©ailborf;  unb  ein  fyorft^an#  ber 
.^allcr  3obaimiterfommenbc.  — Cb  bie  n.  S.  genannten  öcrren  einen  eigenen  Stamm  bilbeten,  ift 
iroeifelbait  (o.  91Ibcrti,  S-  670).  2^ie  5)urg  mar  im  mcdifelnben  iöefift  io^lreidjer  ^ällift^er  @efc^le<btcr. 


Ollcben.  So.  fliidie.  Sinfctmna  brS  ()1.  KbrnbrnablS.  orf(f)nibte  {tofitafd  (etuttgart,  St.  6.  D.  H.). 


^»teittßacß  mit  ^ro^=  unb  ^CctnfiomPurg  mi6  jSinßor«. 

© t c i n 6 a d). 

^.Marrborf  im  ftod)ert^nl,  am  gufjc  bc3  ftomberg^;  1156  Steininac.  ®c^ört  non  je^er 
ju  ftomburg,  ül3  bcffcn  öurgineilcr  ei  inol)l  gcgrünbet  ift,  um  bie  9Bcnbe  be4  ^afirtaufenbä. 
9llte  iPfarr*  unb  ftapitcIMirdie  5.  ^1.  ?;o()anne4  b.  2.,  2)iutter  non  St.  'DJit^acl  ju  .t>aQ,  bem 
ftloftcr  ftomburg  1286  einncrleibt.  fUJnrftrecbt , inabrfc^cinlicb  non  St.  'Ägibien  ^er  (1265).  2er 
fyleden  mar  feit  bem  16.  ^o^t'^uubert  befeftigt.  Crt4abel,  fdion  im  12.  i^a^r^unbert  nacfi  ^all 
nerjogen.  ©egenrcformation  f.  2iöjefanar(bin  1902. 

Stad).  'i|5f nrrf iicl^e  j.  I)(.  3o^aunc§  b.  in  iimmaucrtfiu  .fiof  auf  fteilcm 
^el^rüdcn  3U)i)c^cn  StiK^cr  unb  28a|'(^bad),  bei  ber  SDÜinbung.  ^om  ronianifd^cn 
©au  [lebt  nod)  ber  2^urm,  ^iigteid)  ©bor.  fonit  tonnengeiuölbten  ©eitcnraumen  uub 
runber  übnlicb  ber  Einlage  uou  3t.  .Slatbarinen  ju  .^atl;  querlänglicb,  im 

(Srbgeid)ojj  lonueiigeipölbt  auf  vier  9iunbbögcn  unb  jmei  ©?eftpfei(erii ; ber  5^urm 
außen  oer^iert  mit  Üifeuen  uub  9Junbbogenfric)en  auf  3pi^lragfteind)en.  9(dbtedmaucr, 


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Steinbad). 


583 


^loljfQd^rocrf  mit  Sö(cd)i)erfleibuu9 ; lucl)d)c  .^aiibc.  3n  bic  9(pfig  ift  ein  ^od)gotiic^e5 
Jcnfter  cingcbrodjen,  jluciteilig  mit  SD^afemcrf  auS  5lreiicn  imb  JHuiibftäbcn ; 13.  So^r» 
Ijunbert.  <Sd§iff  oon  1717.  SUr^fjofportal  gleic^foß^  (3flt)tinfd)r.).  daneben  ein 
grofteS  5?rujifij  au§  Sanbjtein,  ät)nlid^  bem  auf  bem  griebt)of  ().  unten).  3n  ber 
^or^olle  ^otengebenfftein  für  61.  9)^ 

^5gg,  aJZoIt^eierritter  f 173(5.  3n  ber 
Jbirc^c  ein  fleined  fpätgotifc^eS 
bilbmerf:  So^onne^  unb  bie  grauen 
unterm  Sfreu^.  Äirc^enfe^ap:  1 ftelc^ 
nu^  bem  18.  Safir^unbert,  Sarod,  mit 
©Oppen  ö.  ipolp.  (Siborium,  ©onnen» 
monftronj. 

©pnogoge  am  ^^or  nac^  .'pnll, 
einfacher  9Ka|fioboii  üon  1809  mit©u^n=« 
bougfenftern ; ober  bofilifol  in» 

folge  ipmmetrifdbcr  ?tnorbming  ber  Sieben» 
räume,  mit  ©iebelobeliöfeii. 

ÜHot»  unb  ©d)ulbQUö,  old  Äon* 
üertitenbofpitol  moffio  nug  ^ouftein  er* 
baut  in  einfachem  iönrodftil  173(5.  3u» 
fdjrift  unb  ©Oppen  beg  'ißropfteS 
0.  ®utteuberg.  ©oppen  u.  Oftein  unb 
ü.  ^firt.  (Sinbou,  urfpriinglicb  mit  oielen 
3cttcn,  üeränbert. 

iUiebrere  ®eamtenböufer  ou3  bem 
16.,  17.  unb  18.  Sobrbuiibert,  mie  bog 
i^orftomt  (uormol^  ©pnbifatgb^*“^)- 
(Sdboug  bei  ber  ISriide  fteiuerneö  SJiutter» 
gottegbilb,  16. 3oI)rbunbert  (?),  in  9ii)dje. 

?lbg.:  ?ln  ber  Srüde  9?epomutftotue, 
geftiftet  oon  ®efou  u.  ßrtbol  um  1760. 

91n  ben  ©tragen  noch  ipoU, 

5?omburg,  ^effentol,  9Wi^eIbo(b  ftebeu 
fleiue  3;bortürme,  bie  teil^  im  16.  3flbr* 
bunbert  unter  ^ropft  97euftetter,  tei(§ 
im  18.  erbaut  fiub.  ?tm  ©roßfom» 
burger  2:urm  ftebt  1580,  am  3D7icbeI» 
bacber  baä  ©appen  beö  ®cfau§ 
u.  (Suttenberg,  um  1710.  ?tm  |)auö 
neben  jenem  (9ir.  100)  gefebnibte  ^b»r» 
um  1720.'  Rotier  5^b^r  1722.  ©pital,  1(3.  u.  18.  Sabrbunbert,  mit  (Sicbeltümuben. 

9iu  ber  fog.  Silberftcige,  bem  Jujjfteig  nad)  (Srofifomburg , ftebeu  6 ©teiiu 
bilbfäulen,  'Einfang  18.  Sabrbuubertg : 3obanne§  Go.,  ein  Gugel,  ©t.  iiubloig, 
3atobu§  b. Sofepb  mit  Sefuijfijib,  iüiaria ; fie  fiub  am  ©odcl  bejeidpiet  mit  ben 


< 


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584 


3aflftfrei§.  CbcranU  ^aK, 


SBappen  bec  Stifter,  ß^or^ctrcn  ö.  ^o^cnccf,  ti.  Sidingen,  u.  Jütten,  o.  @rtal. 
leidet  ^Irbeitcn  öon  % üqii  her  CiUücra,  SBürjburg.  ein  Silbftod  mit 

fiinftlofer  SOfalerei. 

?(m  SBcg  nac^  Jtleinfomburg  ein  fc^Öner,  großer  iöilbftod  oon  Stein  in  gorm 
einer  SÖule  mit  iöitbtafel  oben,  mie  fie  bei  SBürjburg  öfter  oortommen.  (?(bb.  S.  585.) 

l5er  fot^.  ^riebbof  ift  1725  ongeiegt,  mit  SKouer  unb  S)arin  eine 

bübf^e  Äopette,  ^ußbau  mit  ^ilafierarfoben  au&en  am  ©borpolpgon,  5Rai^bUbung 

beg  l)t.  @rabeg;  ®Iodenttirm<^en  afö  ®acb=> 
reiter,  mit  acht  toSfanif^en  Säui^en. 
Steinernes  Ärujifij,  berb,  aber  n>irfungS= 
Dott,  ?(nfang  18.  Sobr^unbert,  mit  jloei 
Heineren  Figuren  oon  9Karia  unb  So» 
bnnneS.  $ol5gefdbni|}tc  Heine  ^ietagruppe, 
ebenfalls  barodf. 

Sdblofe  ©rofefomburg. 

©cfcbicbtäquellen:  SJlainjer  Urtunbe 
oom  Sabre  1090,  2ö.  U.  I,  S.  286.  Äomburfler 
ScbcnfunggbHcb  (b.  i.  eine  Sammlung  oon  Ur* 
funben  unb  UrfunbcnauSjüflcn  au§  ber  3«it  oon 
1085-1160).  23.  U.  I,  e.  391  ff. 

Historia  de  constractoribae  hnius  loci, 
um  1340  oerfabt,  ^aubfebrift  im  StaatSardbio 
(ocreiniflt  mit  bem  Scbenlung^bucb),  berouSgeg. 
oon  t>oIber'6gger  in  M.  G.  SS.  XV  2,  S.  1028  ff., 
abgebrueft  bei  ©o^ert  a.  a.  C. 

Michael  de  Leone , De  origine  Novi 
monasterii  Herbipolensis  et  monaeterii  in 
Kamberg,  1343,  abgebr.  in  ©öbmer,  Fon- 
tes I,  451  ff. 

^!aju  ©ofjert,  3ur  dltcftcn  @efcbi(bte  bc3 
Ätofter§  ftomburg,  Sf^r.,  2t.  5-  lU  (1888)  unb 
(Smelin,  ^)äü.  ©ejebidbte  1896,  S.  375  f.  2Bciferc 
fiitteratur  f.  $et)b,  ©ibliogropbic  iur  mfirtt. 
©ejdbitbte  II,  S.  70.  ®aju  na^iulragen: 
DbernmtJbefcbrcibuno  ^aD  1847. 
2Bürttemberg.  Sranfen,  Sb.  I,  .^eft  3 (limpurgifdber  ©robftein).  Sb.  5,  C>eft  2,  8.  404  ff. 
(Ärontcu^ter).  Gbenba  S.  414  ff.  (©rabbentmdlec).  Sb.  6,  ^eft  1 (SebentenfapeOe).  Sb.  6, 
^>cft  3 (©rabfteine  in  ber  SebenfenfapeUe).  2tr^io  bc§  biftor-  ScreinS  oon  Unterfranfen  XLIV 
(1902),  S.  219  ff.  (Roniburg  unb  ©ropft  2{euftcttcr). 

ßorent,  ^enfmotc  bcS  3)titlc(alter4  in  SSürtteinb.  II  (1867),  ©.  218  ff. 

Slnjeiger  be5  ®erman.  fWufeuinS  ju  2lnrnberg  1872  (ältefte  2Bappcngrobfteine). 

3c.  Staper  [bamalÄ  jlaplan  j^u  )^omburg|  im  2lc(bio  für  (briftt.  ffunft  1896  (Hircbenfcbab), 
1897  (2Uforb  )um  Aircbcnban),  1898  (2lntepenbium,  fRefte  oon  Stalereien  in  ß.,  unb  Jhonleucbter), 
1899  (3taei  intereffante  romanifebe  ©ebditbe  in  JT.,  bie  romanif^e  StartinSfapeUe  ober  S^enle» 
tupcUe  in  ft.),  1900  (Silbbaucr  unb  21auincifter  in  ft.),  1901  (Sejtbreibung  ber  StiftSfirebe).  2;er* 
felbe  im  'J^iöjefanottbio  oon  Scbnwben  1904,  3 (Sernrnnblung  be§  Scnebitlinerflofter^  in  ein  abeligeS 
ßborbcrrcnftifl) ; 1905,  8 Sob.  2^bil-  ^)cinr.  Sreib-  'mb  Srtbat,  5)cfan  j.  ftomb.);  1906,  10 
(Sob-  C>einr.  o.  Cftein,  Xclan  in  ftomb.). 


jT.  '•  -'s 

- 


ffombuTg.  Statue  an  Oer  Silberfteige. 


Digltizea  Dy  Google 


@ro^fomburg. 


585 


9)lüüer,  ©eicb-  beS  JRitterftift«  fl.,  23ürtt.  3<>btl>ücber  1901.  Terjelbe,  ®ie  ©robbcnfnmle 
in  fl.  ßbenba  1897  ni.  ?lbb.  SJerjelbe , 5)ie  3nbabet  ber  ßborberrenpfrünben  u.  j.  ro.  6benba 
1904.  $en'.:  Schloß  ©robfomburg  Oü^rcr)  1894  ; 2.  3J.  o.  3- 

flolb^  3lu^gabe  Don  JÖMbmonnS  Malier  ßbronif,  Sßürll.  ®e|4>i^t4q«.  VI  (1904),  S.  152  ff. 
(Sine  ältere  ?lu8gabc  ber  ftomburger  Gbronif  oon  JQJibmann  (roo^rf^einlicb  non  Sebönbut  um  1855 
in  .'poU)  fommt  nur  megen  beS  ^Inbong«,  Sefebreibung  ber  SJlonumente  in  ®etracbt. 

5)ie  ^>auptquellen  für  bie  bUtorifebe  2opograpbie  unb  flunflftotiftif  oon  flomburg  fmb: 
29ibmann4  6b<^oiitl  oon  ^oU  unb  @.  lÖ)ader§  (€bo>^t>ilQ)^4  ju  fl.  1675)  Index  remm  memora- 


Steinbad).  QctfAuIe  bei  ftleintomburg. 


biliam  monasterii  Comborgensis,  ^anbjebr.  ber  Sanbe^^bibliotbef  Stuttgart,  Cod.  hist.  516. 
bie  3abre4re(bnungen  be4  Stifts  fl.  oon  1556/70,  im  fl.  StoatSarebio,  unb  bie  neueren  3iauaften 
beS  fl.  flameralamtS  ^all.  flurje  in  IDlüUer,  Scblob  flomburg. 

'Ä 1 1 e ?l  n f i (b  t e n unb  l ä n e : ^)ro)peft  auf  einem  ^ulbigungSblatt,  um  1650,  $olj)^ nitt 
(eingellebt  in  23ader§  (5bronil,  StaatSarebio),  gejeiebnet  oon  S.  E.,  gefebnitten  oon  I.  S.  (9lbb.)  — 
^lan  oon  1816,  i.  3'ef.  b.  3Kilitärintenbantur.  (iJlbb.) 

©ef^i(btli(beS:  ^lacb  ber  Überlieferung  beS  ^aufeS  bnt  ein  ©raf  Diicbarb  (I,  oom 
floeber«,  OKurr-  unb  IDlulacbgou,  um  990),  ben  ®erg  flabenberg  oom  Sijcbof  (ßiutolb)  oon 
Ilugeburg  erlauft,  oermutlicb,  um  bie  Söurg  ju  erbauen.  1037  erf^eint  im  Cbringer  Stiftungsbrief 
Burchardns  (I)  comes  de  Kamburc. 


l5(^(o6  ftombutQ  um 


586 


!^agftfceid.  Dberaint  ^all. 


2;ic  Stiftmifl  beS  ®enebiftiiierfIofter§  — Ißcrroanblung  bcr  5öurfl  in  ein  fol^e», 
imc^  bcm  Sorbilb  non  53aiis  nm  5Diain  — fällt  in  bie  ^a^re  1075—1081.  55er  eiflentlidje  Stifter 
ift  Öraf  ®urf^arb  (II),  ber  ^(nftifter  5)ifcf)of  ?lbnlbero  non  UBürjburfl,  ein  (VÜ^rer  ber 

päpftlic()en  Ißartei.  55a^  and)  ^bt  IID il ^ e l m non 
^irfau  beteiligt  mar,  ift  in  bcn  .^'»irjauer  Cuellen  be« 
sengt;  roann  unb  inic,  ift  unflar.  IBurf^arbiS  ®rüber 
6niebärb  (II),  natbniald  IBifcbof  pon  Sürsburg, 
IRugger  (IV),  ber  n>al)rfd^einlicl)  sn  IBielriet  fafi,  unb 
^einricb  (II)  su  IHotenburg  bäben  ficb,  roie  e§  f^eint, 
als  ^Inbänger  beS  JlönigS  ungern  unb  s^gernb  in  bie 
2atfo(be  ber  Stiftung  gefügt;  unb  in  bem  l^ergleicb,  bem 
Slloinser  löertrag  (ber  1090  bcfiegelt  ober  erneuert,  ober 
früher,  um  1086  unter  3)iit»Dirfuug  beä  ©rsbifcbof^ 
USesilo  abgefcbloffen  ift),  antifaiferlicbe  Strömungen 
obsurocbren  gcfucbt,  inbem  fie  ba«  Rlofter  bem  ©rsftift 
non  IDlains  unterftcllten , ftatt  bem  55iösefanbif<bof  oon 
SBürsburg  ober  bem  Ifiapft  unmittelbar,  (iöoffert  o.  a.  0.) 

?ll^  S*®citer  Stifter  geroiffermoben  erfcbeint  2öig* 
nanb,  Bürger  sn  IDlains  unb  Xienftmann  be^  @rsbtf(bof#. 
(Sr  sAblte  sn  beu  3)ertrautcn  ber  ^irfauer,  sog  Hd)  ober 
bann  — roie  (^eba,  bie  ©emablin  be?  ©rafen  ;£)eiuricb  — 
Pon  4~^irfau  snrücf  sngnnften  jlombnrgS. 

©ine  IBlütcseit  bnttc  ba§  .Qlofter  unter  ?lbt  ^ a r t« 
ipig  (roabrfdieinlicb  1103—1139),  ber  alä  britter  Stifter 
gefeiert  luirb.  Sie  loirb  äuberlicb  bescicbnet  burd)  ben 
löefucb  Äönig  flourab§  III.  an  Söeibnadlten  1140/41. 
^tortroig  fcbeint  auch  bei  ber  ©rünbung  be^  grauenllofter^ 
ober  ber  Ipropftei  s-  bl-  ^IgibiuS  auf  bem  kleinen  Stom* 
berg  ber  treibenbe  ©eift  gemefen  sn  fein. 

1216  löft  ber  ^4^p)t  ba§  3)erbältniS  ${ombnrg§  sn 
IDlains  sngnnften  2Bürsbnrg§.  5Rid)t  piel  fpäter  erlangt 
ber  ')lbt  ein  päpftlicbeS  'Ilblabpripilegium  für  ipfingft* 
mittroocb , eine  ©innabmequelle  ancb  für  IBausmede. 
(©melin  S.  427.) 

?lUmäblicb  febeiut  im  12.— 13.  Sabrbunbert  and) 
ber  auregenbe  '.i^erfebr  unb  ^erfonalauStaufcb  mit  au§' 
ipärtigen  9lbteien  mie  Üorfcb,  f^ulba,  auch  mit  .^irfau, 
aufgebört  su  buben.  !)lAber  ftanb  jlomburg  natürlicb 
immer  ben  Abteien  ©llroangen,  ^lurrbarbt  unb  l^ortb. 

55ie  Scbirmpogtei  ging  nach  bcm  ?lu§fterben 
ber  jlomburg-lHotbcnburger  ©rafen  über  auf  bie  pon 
Staufen,  bann  an  bie  S^enlen  oon  ßimpurg.  3>oMfb«n‘ 
bineiu  lonr  fie  längere  3til  l>ci  ber  Stabt  $aH  unb  oor- 
übergebenb  bei  ben  pon  ^obenlobe;  snle^t  nad)  bem  ?lu4< 
fterben  ber  Sebenfen  bei  SBürsburg.  55ie  bob«  ©eriebt^« 
barfeit  bol  Homburg  nie  erlangt;  tvobl  aber,  unbeftimmt, 
mann,  eine  beftbränfte  ?Irt  pou  jR  c i 4 S u n m i 1 1 e l« 
bar  feit.  1.500  toirb  al§  9ieid)'Sftanb  bem  fränfifeben 
iircil  sngeteilt.  Stift  oermag  aber  f(bon  1521  unb 
1540  feine  Selbftäubigfeit  iöürsburg  gegenüber  nicht  mehr  nufreebt  s«  erbalten  nnb  perlicrt  bie 
SReicbSunmittelbarfcit  eubgültig  1587. 

^ie  '2lbtei  befab  minbeftcnli  4 ipropfteicn:  s«  Jlleinfombnrg  St.  IMgibicu;  sn  ©ebfattel 
bei  Diotbenbnrg  o.  b.  Zauber,  mabricbeinlicb  au§  2)ermäcbtni§  bC'?  ©rafen  .'öeinricb : Stein  (Äoeber« 


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<5d)lofe  ©rofefombiirfl. 


587 


ftti«)  bei  Snflcifitiflcn,  Äircbe  j.  Siartin  mit  ©ülern,  ßeftiitet  1080  non  einer  6bei|rou  3)?e^t« 
bilb,  an  ftomburfl  flejdjenft  1099,  in  eine  ^ropftei  oenoanbelt  1146;  'llupbaum  (feilte  ^Iflcnbcrg) 
an  ber  unteren  3aflft,  St.  Sgibien,  1136  fleftiftet  ron  bcn  .^tcrren  non  9lu^baum,  an  Stelle  i^rer 
Stammburg.  Stein  unb  illu^baum  gehörten  mabrjcbeinlicb  5unäc^)t  ju  Ifleinfomburg  (©melin, 
^äll.  ®e)cbi(bte,  S.  408);  oielleicl)t  auc^  ©ebjattel.  Stein  unb  'Jtu^bnum  mußten  im  15.  unb 
16.  3«^r^u«bert  uerfauft  roerben.  91uc^  St.  in  unb  .^»ol^cnbcrg  (031.  ©Uro.)  roaren 
oielleicbt  ur{prünglicb  lomburgijcbe 

Um  bie  9)iitte  be8  18.  ^n^r^nnberfS  beginnt  ber  roirtfcbaitlicbe  32iebergnng  ber  3lbtei,  bcn 
auch  bie  ßinoetleibung  ber  iPatronatSpfarrcien , b.  b-  ib’^er  ßinlünfte,  nicht  aufjubalten  permag. 
1318  müfieu  bie  SOlönchc  in  anbcren  JTlöftern  untergebracbt  mcrbcn,  um  $ur  S4)ulbcntilgjing  ÜJJittel 
ju  eri'paren.  ©rft  1323  ocrfammelt  fich  ber  Honoent  roiebcr.  ^er  innere  SSerfaü  jeigt  ftch  aber  1334 
grell  borin,  boft  ber  31bt  iloUmocht  einbolt,  um  mibcrfpenftige  3)lönche  em$ujangcn.  1343  mirb 
burth  eine  bijchöfliche  Sifitation^fommiffion,  ber  £upolb  pon  SJebenburg  unb  SKichael  nom  Öömen 
angcbörcn,  eine  fllofterorbuung  feftgejeht,  bie  nomcntlicb  bie  roirtfcbaftlichen  l^erböltniffc  regelt. 

9lbt  ©rnfrib  Pon  iücllfaerg  (1402—21)  finbet  roiebcr  aJiittcl  ju  einigen  SBieberberitellung^* 
bauten.  2)ocb  jcbon  1426  roirb  roieber  gelingt  über  SJiangel  am  3lötigften. 

1446/47  ift  ba§  Jllofter  im  Slircbenbonn  roegen  ÜJlifeacbtung  ber  OrbenSregel,  ober  roegen 
3lblel)nung  ber  OrbenSreform. 

3lbt  Sepfrieb  pom  flob  fiel)  baju  bfr»  bie  Umroanblung  be8  ftloftcrä  in  ein  obclige8 
ßborberrenftift  $u  betreiben ; bie  pöpftliche  3)oUjug8urtunbe  ift  batiert  Pom  5.  3)cjember  1488.  2)on 
jebt  ab  ipohnten  bie  ©horhecren  — 10,  jpätcr  8 an  lömtlich  ritterbürtig  — in  eigenem  .^au§* 
halt  non  ihren  ^Jfrünben.  3lu  ber  Spifte  itanb  ein  ^itopit,  ber  ou8  bem  SBürsburger  2)om(apilel  ju 
roAhl«n  'nnr  »nb  meift  in  ÜBüriburg  repbierte;  unb  in  (einer  SJertretung  ein  Stefan,  bem  ein  Scholafter, 
ftantor  unb  ftufto«  jur  Seite  ftanben.  3)ic  fir^lichen  (Munitionen  übten  ßhfvpilare  au8,  bereu  e8 
bi?  jju  12  roaren.  Seitbem  erscheint  ber  ©ijehof  non  SBürjburg  al§  BanbeSherr  im  StiftSgebict. 

Ser  iHeformation  blieb  ba?  Stift  perf^loffen,  nicht  aber  ba?  ®ebiet  unb  bie  ^Jatronot?« 
Pfarreien,  non  benen  mehrere  an  ^)aü  oerlauft  rourben.  3m  3)auernlrieg  blieb  e§,  oielleicht  roegeu 
feiner  belannten  3lrmut,  ungefihäbigt.  3lach  ber  9ieformotion  unb  ©egenreformation  erfcheint  S?om> 
bürg  roie  eine  frembe  5?olonie  im  .t^allcrlanb. 

31(8  nierter  Stifter  roirb  ber  ijSropft  ©raSmuS  3icuftcttcr  non  Schbnfelb,  gen. 
Stürmer  (1551—94),  gefeiert,  ein  bebeutenber  3)lonn,  ber  sroeimol,  ju  SSür^burg  — unb  jroar 
gegen  3uliu8  Gchtcr  oon  'Uiefpelbrunn  — unb  ju  s8amberg  in  bie  3Mfchof8roahl  laut.  @r  hat  ju 
ftomburg  niel  gebaut  unb  oerfthönert;  auch  eine  3lrt  non  3llabemie  geftiftet,  bie  Stift§bibIiothel 
roefentlich  bereichert  unb  für  fich  felbft  eine  ^unftfammluug  angelegt. 

Unter  feinem  fRachfolger  üubroig  3obel  oon  ©icbelftabt  fe^t,  auf  3Mfchof  3uliu8’  iSetreiben, 
bie  ©egenreformation  ein,  namentlich  in  Steinbo^. 

1631  lommen  bie  Schroeben  nach  Homburg,  ©uftao  3lbolf  ocrleiht  ba8  Stift  16.32  an  ben 
Oberften  3)ernharb  S^affaliplp  oon  fDhulabell,  ber  eoangclifchen  ©otteSbienft  eingeführt  unb  bie 
gutgläubigen  auäroeift.  Ser  Stift8fchah,  noch  tiUroangen  geflü^tet,  fällt  bort  bcn  Schroeben  Specr> 
rcuter?  in  bie  ifpänbe.  (Soefer.)  Ülach  ber  Sförblinger  Schladht  lehren  bie  ßhoroilare  unb  fpäter 
bie  Stift?h«n:en  jurüd.  Sie  ©egenreformation  roirb  namentlich  oon  ben  Sclancn  o.  Oftein,  o.  ©utlcn* 
berg  unb  p.  ©rthal  eifrig  unb  Iröftig  roeiter  betrieben  mit  .^ilfe  oon  SBüc^burg. 

iöei  ber  Sölularifatiou  gehörten  ium  Stift  etroa?  über  .3700  Seelen.  3«'  -^frbft  l802  rourbe 
ba§  Stift  non  Sürttemberg  befeht  unb  aufgehoben,  ber  Hirchenfehoh  nach  2ubinig8burg  überführt 
unb  eingefchmoUen  jur  Sedung  oon  HriegSfchulben ; bie  Stiftslirche  junä^ft  gefchloffen,  boch  nadb 
einigen  IDlonaten  roiebcr  bem  latholiiehen  ©otte8bicn)t  übergeben.  6in  roürttembergif^e?  ?lmt  Hont' 
bürg  beftanb  nur  bis  1805.  1807  f.  biente  boS  ^lop  als  IRefjbenj  beS  ^Dtinjen  3^aul.  1817 
rourbe  baS  ©hreninooUbenlorpS  hiei^  eingefeht;  neuerbingS  au^  baS  Bonbrochrtommanbo,  bie 
.Haplonei  Steinba^  unb  eine  eoangelif^e  Schule  hierher  oerlcgt. 

SaS  SSappen  bcS  Stifts,  ein  Söroenlopf  mit  einem  Sparren  im  3)lau(,  ift  roahrfcheinlich 
baSjenige  ber  .^erren  o.  Sulj,  baS  irrtümlich,  loeil  eS  auf  einem  alten  ©rabftein  in  ber  Schenlen* 
lopclle  oorlommt.  für  baS  ber  ©rafen  oon  .Homburg  gehalten  rourbe.  ((Mörfl  Harl  o,  Jpohenlohe« 
SBalbcnburg  in  SB.  VI,  467  ff.,  o.  Sltberti  S.  417.) 


o88 


^aflftfreiS.  Oberamt  ^oU. 


3uv  5öau*  u nb  Slunftöci'cbicbte;  SJoii  ber  ©«rQ  ber  ©rafen  finb  feinerlei  .^o<bbau 
refte  ftbrifl  (ober  fi^tbar),  mo(|(  aber  oiellcirfit  2iefbaurefte : bie  SSurflterrafie  unb  ber  iöurflmeg. 
^Eie  ©rünbuiiflSleflenbe  erjäblt,  bie  2)urg  (et  bei  ber  Ummanblutifl  in  ein  Jtloficr  geicbleift  roorben 
(destruxit).  ^ebcnfall«  ftanunt  bie  roinaniicbe  Saflobe  be§  brüten  üborS  erft  auS  bem  12. 
bunbert.  ®ie  ^urgfapelle  ber  Öegenbe  ift  fpöter  nicht  mehr  nachmei^bar ; fie  joD  unter  bem 
ipätcren  Jitel  be§  bl-  3)artbolomdu§  (nacbmatö  3)Jarien)  fortbeftanben  haben;  eä  (önntc  aber  auch 
bie  Jhorlapelle  j.  hl-  3Jlichacl  ober  bic  hl-  ©rharb  ihre  Stelle  bejeichnen. 

5lach  ber  alten  ÄIoftcrüberHcicrung  märe  bicSdofterfirche  (monasterium)  gcroeiht  1088,  21.2!ej. 
burch  ®ifchof  9lbaIbero  oon  SBflriburg,  bem  ©rlöjer  u.  b.  Sei.  51iaria  unb  ?)lifolau^.  2)ie  :5ahre§« 
angabe  mo^t  Sebwierigfeit,  ba  ?lbalbero  1085  uertrieben  mürbe.  'Eoch  beginnt  ia  ouch  bet  abenb* 
lönbijche  ÄultuS  be-5  hl-  ^lifolauS  erft  1087  mit  ber  5.ran§lation  nach  '-öari.  Später  (ISMbmann)  ift  e? 
feftc  Überlieferung,  bafs  ba§  Äloftcr,  nämlich  ba«;  ÜJhinfter,  *roic  e^  noch  ftehet",  famt  ben  8 türmen 
(auf  10  Sllen  ^öhe),  Schlafhau«,  Spcifefaal  unb  iTreujgang  innerhalb  12  fahren  noch  »on  ©taf 
'^urfharbt  erbaut  roorben  fei.  Sif^of  ©mcharb  foU  einen  üliefenfelch  geftiftet  haben  (n.  2)lich.  a öeone). 

9lbt  ^artroig«  Stiftungen  ium  Schmuef  bc«  ÜJlünfterS  fcheinen  oorauSjufehen,  bah  biefe« 
in  ber  .^ouptfaAe  — ohne  bie  Jürme  — fertig  geroorben  roor.  'Jiach  ben  (Shronifen  hätte  er 
auch  bie  Itlofteranlage  erroeitert  (burch  ©artenanlagen)  unb  mit  'ülauern  umfangen,  unb  )u  Stein» 
bach  eine  fteinerne  Hocherbrüefe  erbaut  (i.  5-  1111).  f«inc  Stiftung  ift  ber  Stronleuchter  in« 
fcbriftlich  erroiefen.  5)n«felbe  roar  bet  fjall  bei  einem  golbenen  Slltarfreuj,  ba«  nicht  mehr  cor« 
hanben  ift.  (Schematifche  ^Ibbilbung  bei  SBacter  a.  a.  O.)  6«  roar  „einet  eilen  ha^»  flff  finget 
breit,  mit  uiel  cingefahten  ebelgefteinen  gcfchmücfet,  barunter  ber  fürnehmfte  in  ber  mitte  ein  grauer 
pramahu  (Cliama,  ©ienmufchcl;  Äamee)  in  ber  gröjie  einer  fungen  henne«  ei;  bie  bilbnu«  eine« 
mohren«  angefiAt  unb  bruft  habenb"  OBMbmann,  a.  a.  0.  S.  172).  2)er  6h‘‘o«ifl  SBibmann  felbft 
rourbe  1530  mit  bem  Iffteuj,  um  e«  ju  uerfaufen,  auf  ben  llug«burger  SRei^«tag  gefebidt  unb  ging, 
al«  ihm  bort  ffatt  ber  erroarteten  lOtX)  P.  nur  100  geboten  rourben,  noch  SBütiburg  an  bie  .flanslci. 
2:er  Sifchof  roar  geneigt,  e«  ju  erroetben,  rourbe  aber  burch  ?$lu^  beS  Stifter«  abgefdjredt.  9luf 
ber  SRudfeite  ftonb  nämlich  «gefchmelst , mit  blauer  färb  unb  großen  laleinifchen  58u^ftaben"; 
Auri  gemni.'irum  speciale  decus  variarnm  / Somat  maic^tas,  quod  pia  collegit  aege.staa  / Sndor 
et  Herdwici ; placeat  dive  genetrici.  / Hoc  servet  et  rodi»  Nicolaus  tutor  plebis,  / Anferat  ut 
si  quis  studiis  illectus  iniquis,  / Poena  marescat,  qae  sine  tine  quiescat.  / 

2a«  flreui  fiel  aber  1682  in  ©Uroängen,  roohin  e«  gePiichlet  roorben  war,  bem  fchroebif^cn 
ffommanbanten  Speerreuter  in  bie  .f|)änbe,  fom  nach  .^iamburg  (SBader)  unb  ift  feitbem  uerfchoUcn. 
— 9(1«  Stiftungen  .fjartroig«  galten  auch  bic  beiben  oergolbeten  9lltarDorfähe  in  ©roh-  unb  fllein« 
lomburg.  (2er  erftere  erhalten.)  2ic  9lltartafel  ju  fileinfomburg  roar  fleiner  al«  bie  anbere;  fie 
jeigte  ebenfalls  bie  Silber  oon  5hrif(»§  al8  'iöeltrichter  unb  ben  12  9lpofteln,  aber  nur  „eingcflochen", 
nicht  „auSgetrieben".  SÖibmann  foh  ft«  «och;  joh*  ift  fie  längft  oerfchoüen. 

.^»artroig«  9lachfolger  9Ibülbert  foü  ein  4)ofpital  mit  Jdapelle  |.  hl-  CSroalb  aufeerhalb  ber 
Litauern  errichtet  hoben;  tlläherc«  ift  nicht  befannt. 

Um  1160  lieferte  ein  .ftomburger  fDJönch  9laron  Orgeln  für  ben  2om  $u  ßonftanj  unb  ba« 
fDlünfter  ju  '()eler«hnufcn. 

Um  1180  rourben  bie  ©ebeine  ber  Stifter  ®urfharb,  Heinrich,  SBignanb,  C^'ortroig  auS* 
gegraben  unb  in  einem  gemeinfamen  Steinfarg  in  ber  9Jiünfter(irchc  unter  bem  Kronleuchter  bei« 
gejeht.  2ie  ucrjicrte  2edpla(te  biefeS  Steinfarg«  ober  biejer  ©ruft  ift  noch  oorhanben. 

Gotfridns  magister  operis  erscheint  1251  $u  3lngclfingen  unter  onberen  Komburger 
monachi  ol«  3euge  in  einer  Urfunbe  (9B.  U.  4,  S.  279).  9)ermutli^  haben  roir  in  ihm  ben 
iÖoumeifter  ber  Ofttürme  be«  fDJünfter«  unb  ber  fe^Sedigen  Jhorlapelle  ju  Komburg. 

9lbt  .^einrich  (u.  Scheffau,  um  1250)  „hät  renooieren  laffen  bie  copeUen  b.  v.  Marice,  faciens 
testudinem  et  roagmim  mumm  cum  coqnina  snper  pomerium  ao.  1812"  {9lbt«oerjeichni«  bei 
'Beiprecht  u.  Schenfenftein,  Kolb,  Bibinann«  ©hv-«  ©- 177.  2ic  3(ahffäßnflflbc  macht  S^roierig(eit). 

Unter  9lbl  ©hr^nHeb  I (o.  58ellberg,  1-102—21)  „höben  bic  non  .^tohenftein  gebauet  unb 
geftiftet  ihrem  bruber  iur  lieb,  ber  ein  mfinch  ju  6.  gcroefen.  St.  ÜJKchael«  cappeHen  bafelbften, 
mit  ben  sroeien  auSgehouen  fteinern  tttrnen,  bie  ob  bem  inuern  tor  ftehen;  foU  ein  obeonterfaiung 
fein  St.  fDlichael«  münftcr«  uf  bem  '-öerg  ©arganoS"  (Bibmann).  9?och  anberer  ÖeSart  roar  c«  nur 


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@ro^tomburg. 


589 


eine  Söieberberftellutifl  unb  3)ieHftiftuiifl  {Slolb,  33ibmoitn§  6^r.,  S.  180  f.).  berjelben  Quelle 
bat  ?lbt  ©brtnfrieb  auch  „bie  ftainc  bilber  beim  jafrainentbauö,  neben  an  ber  Seiten,  renooieren 
lüffen"-  ®a^  [teinerne  5)enfmal  be§  bl-  9iiIolau§  iff  uon  ibm  gcftiftet  1417. 

?lbt  ©otlfrieb  (o.  Stetten,  1419—50)  „bat  ba§  (ällmanger  geinacb  gebauen  unb  bie  faiiet* 
ftuben  auf  laffen  rieten"  a.  d.  1438  ('Bibmann). 

9lbt  ©brenfrieb  II  (u.  Slellberg,  1460—73)  „bauete  bie  cappel  ob  bem  beinbau^  ju  6., 
alba  er  in  einem  fteinern  farg  begruben  liegt".  „!öon  ibme  ift  ba§  geroetb  in  bie  obere  capel  in 
Unter  grauen  firtben,  jo  in  ber  ebr  ber  14  notbelfer  geroeibet,  gebaut.  (Sr  bat  nueb  bu4  (aifer* 
gema<b,  roie  e4  ob  gemelter  ».  Stetten  ongefangen,  uolbrocbt  unb  auigebaut  anno  1452."  „gtem 
a.  d.  1468  am  bl-  33artbolomei  abenb  bat  biejer  abt  6.  mit  Söeroilligung  öif^bof  fRubotfS  u.  Steren« 
berg  $ur  Bürjburg  ben  fteinern  farg  ju  6.,  barinnen  ber  ftifter  gebeine  befcbloffen  liegen,  geöffnet 
unb  barinnen  gefunben  ber  ftifter  gebeine  in  breien  untertaten  (gdebern)  äbcrjrocr^  geteilt,  in 
breien  preufebin  lebernen  föden  (Säden  non  preubifcb  ober  fömijdb  2eber),  febeS  bejonber  mit  3 
bleien  2afeln  liegenb.  ®arin  roie  nacbfolgt  in  Öatein  gef^rieben".  golgen  in  beutf(ber  Spröde  bie 
'Hamen  unb  2obeötage.  ?(lleä  rourbe  roieber  an  feinen  Ort  gebracht  famt  einer  roeiteren  Beilafel, 
roelcbe  ben  ®ericbt  über  bie  Öffnung  enthielt  (Bibmann).  ?lm  fleinen  33i(arienbau  ift  fein  Bappen. 

?lbt  3lnbrea§  (n.  Jriftöbaufen , 1473—84)  „bat  bie  geroelb  machen  laffen  uf  feiner  feiten, 
ba  er  begraben  liegt  beim  ferner";  olfo  ba§  nörblicbc  Seitenfdbiffgeroölb  beö  SHünfter^. 

35em  oertriebenen  ?lbt  ^ilbcbranb  (o.  6rail§beim,  1484—85)  ift  noch  feinem  2ob  non  feinem 
Heffen,  bem  (Sborberrn  Beipreebt  ».  Sebenfenftein  1486  ein  feböneS  55en(mal  mit  Stanbbilb  in 
ber  Äircbe,  an  ber  Sübfeite  be?  ßbarS  errichtet  roorben  (Bibmann,  nach  Beipredbt  n.  S^enfenftein). 

5Jer  lebte  §lbt  unb  erfte  ^tropft,  Sepfrieb  uom  Jpolb  (1488—1504),  joU  bie  l^ropftei, 
einen  Srunnen  (nach  Büller  ben  [eingegangenen]  uor  bem  Bambolböbau)  unb  bie  IKingmauer 
Dor  bem  Stift,  foroie  bie  Bebrt  (Behrgang)  gebaut  bejtu.  roieberbergeftellt  haben  (Bibmann).  6in 
gnoentar  feine«  ^auSrat«  uom  gahr  1498  ift  erhalten  (abgebrudt  B.  gr.  VI,  S.  93).  Sein 
Bappen  mit  ber  3labre«jabl  1494  ift  an  ber  töurgmouer  beim  (Singang. 

2)efan  .'peinrich  o.  Uölen  (1518—19)  „bat  gemacht  bie  anbern  feiten  im  langmflufter, 
ba«  fein  fchroager  ber  (Sai«berger  ufrichten  unb  geroölben  lic^;  foft  170  fl.  @r  bat  audh  fand 
3lnna  ufgeriebt". 

^!elan  3örg  o.  2ruppach  (1519)  „hat  ba«  ftublin  unb  camer  in  ber  alten  ^btei  laffen 
maAen,  auch  beSgleichen  bie  mittelftuben  neben  ber  großen  .^offtuben"  (Bibmann). 

1520  lauft  ba«  Stift  bem  Sborberren  ».  Söibroangen  fein  uon  ihm  1490  erbaute«  ^)au« 
„fenfeit«  ber  Grharb«fapelle  jundchft  bem  Barftall"  ab  um  160  fl. 

Tefan  ßitel  Jreutroein  (1535—86)  „bat  bie  mauer  nom  f^lafbau«  bi«  jur  abtei  ge* 
macht  unb  roieber  ufrichten  laffen"  (Bibmann);  auch  bie  baufällige  BarienfapcUe  unb  bie  ebenfo 
befchaffene  roeftlicbe  .^tälfte  be«  ftreujgang«  roieberbergeftellt  (Büller,  nach  Elften  be«  Staat«archio«) ; 
nach  Bader«  ßbronif  auch  einen  baufälligen  2eil  be«  5)ormitorium«. 

ißropft  6ta«mu«  Heuft etter  (1551— 94)  feheint  bem  ganjen  Stift  einen  neuen  baulichen 
(Sbaralter  aufgeprägt  ju  haben.  2>er  ©bronift  (Sboroifar  'Bader  um  1680  bejeugt  eS  (S.  116): 
Intueus  nainque  teinplum,  aras,  moenia,  turres,  bibliotheoam  . . et  plura  his  similia  intus  et 
foris  aediticia . . in  .singiilis  strenue  laborasse  Neustetterum  reperio , ut  altemm  uon  verear 
dicere  fnndatorem.  (Sbenjo  f^on  Bibmonn  ober  ein  gortfeper  uon  ihm:  „roann  et  ben  ftift  an 
allen  orten  roiberum  erneuert,  crftli^  bie  firchen  renooieren  laffen,  folgenb«  ein  neue  ringmaucr 
mit  tiirnen  ring«  um  bo«  ftift  gefürt,  ein  neue«  $)au«  bei  bem  tor,  ba  bet  fteinbruch  ift  gebaut 
unb  oier  fteinen  torbäu«lin  famt  ben  'IHouren  um  bie  gärten."  SHüller  (Schlop  Jl.  S.  38)  beutet 
biefe  Unteren  Eingaben  auf  ba«  noch  oorbonbene  jroeite  5bor  ju  Slontburg  unb  bie  oier  2bore  oon 
Steinbach-  ?lnbcre  ©ebäube  be«  Stift«  finb  mit  9leuftetter«  Bappen  bejeichnet:  bie  üJcicbael«* 
fapelle,  bie  er  fi^  al«  ^au«fapelle  cinriebtete;  bie  6rbarb«fapelle,  beten  ?(u«malung  er  1562  auf* 
frifchen  unb  erroeitern  lieh;  bie  ißropftei,  bie  er  umbauen  lieh  al«  Bohnung  für  brei  ßhorberren; 
bie  alte  Dechanei;  ferner  ber  fog.  Bambolb«bau,  1563,  unb  ber  ?lbel«mann«bau,  1562,  eben* 
fall«  ßbarberrenroobnungen.  ^en  ?lbelmann«bau  lieh  er  1568  f.  burch  3Heifter  BoU  au«  Jtonftanj 
mit  goffabenmaleteicH  fchmuden  (fDiüllet,  Schloh  .(t.  S.  8).  ?luch  bie  fiirche  batte  er  au«malen 
laffen  (picturaque  sacram  condecorare  donium),  roie  ba«  (Spigramm  auf  ben  1570  roicberber* 


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SlttflftlreiS.  Cberamt 


gefleUten  Äronleucbter  (j.  unten)  angibt , nnb  (nach  Socfer)  ebenfo  bcn  Sreusflang  (totnmqne  ani- 
bituiu  devotis  iniaginibns  condecoravit).  (Jnblicb  ift  auch  fein  'lotenbcnfmol  üon  ibm  1570  er* 
rictitet  (i.  unten).  3n  ber  ©robi^rift  — bic  inobl  er  jelbft  netfofst  böt  — wirb  non  feinen  bauten 
au3bvücf(i(b  bernorgeboben  bie  'Jiinginttuer  mit  bcn  10  2ürnien. 

3)ie  ilnuftbaubmerter,  bic  er  in  Homburg  befebditigte,  febeinen  nieift  .'polier  geroefen  iju  fein : 
;’\örg  lönrfbort  (Itellerportol  ber  ißropftei,  nmbrfcbcinlitb) ; Sim.  6cblör  (S(blebr,  ©lieber), 
ber  auf  fiomburger  Stift^gebiet  feinen  ?llobofler  aiub  für  bie  Stnttgorter  ?lrbeitcn  groben  liefe 
(3lr{b.  f-  (briftl.  Hunft  1900,  S.  107).  SBappen  be§  ')lbclmann»bau§  1571  ('Bhiller,  Homb.  8.  8). 
Hofpor  Hölbel,  ber  (noch  3)lüller  8.  3 boS  Sappen  innen  om  sroeiten  2bor  1575  gearbeitet  bat; 
1586/87  wirb  ber  3)ilbbauer  ©rbarb  3) arg,  bamal^  in  8tuttgort,  »om  ftombnrgcr  8pnbiluS 
beim  «t»erjog  ocrflagt  megen  einc$  für  ©iebftätt  beftimmten  (Spitapbinm»  »on  Sllabofter,  ba§  er 
Irob  empfangenem  SDorfebufe  nicht  geliefert  habe  (ebenba).  ©eorg  -tiofacfer  »on  |)ttll  bat 
1563/64  ba§  Soppen  am  Sombolb§bau  gcmeifeclt  {3)iüller  8.  9 ')lnm.). 

S^elan  ßubroig  3abel  »on  ©iebclftabt  erriebtet  1614—19  ben  IBibliotbeffaal  am 
loeftlicben  Hrciugang  nnb  ftotlet  bie  löibliotbef  roeiter  au?  (1830  abgebroeben).  SJon  ber  SSücberei 
gibt  ©röter  Dlotij  ('i'ragur  VIII,  1812,  8.  224  ff.).  1616  »ermaebt  ber  Sobanniterlommentbur 
».  2fcbubi,  ber  in  Homburg  begraben  mirb,  ber  Stiftgtirebe  casnlam  nigram  holosericam  cum 
imagine  a.  Joanni.s  Bapt. 

Unter  ^efantffauft  ».  Strom  ber  g (1637— 7.3)  mürbe  1650  ein  neuer  iPeter»  nnb  ipaulS* 
altar  errichtet,  unter  bem  3lorbturm  be?  Üliünftcr?,  jugleitb  al?  ©robbcnfmal  für  bic  Familie 
».  ®ltcr§bofen.  2)er  ?luffab  ba»on  ift  erhalten,  nur  au  onbret  Stelle.  1669  mürben  7 Slltöre 
neugetoeibt:  1.  St.  3?itolau?  im  oberen  6bor»  baju  ftiftet  1672  ein  ^err  ».  JHofenbacb  eine  2ofcl 
mit  'Jorftellung  »on  ©bfifti  ©eburt;  2.  ^illtar  ber  fcbmerien?reicbcn  SJlaria  unb  be§  bl*  €tepba« 
uug,  audi  fRofenfranjaltor  ber  1662  geftifteten  Öruberfebaft,  ^luffab  mit  ©einülbe  ber  Hrcujabnabme, 
geftiftet  »on  SJetan  ».  Stromberg,  1717  erneuert  mit  Söulen  unb  Statuen ; 3.  3lltar  be?  bl-  Hrewjeg 
unb  ber  14  Ülotbclfer,  ftanb  bi§  1664  mitten  im  Schiff;  ba?  ©emölbe  ©eifeelung  (Sbrifti,  geftiftet 
»on  bem  (^borberrn  ^ob.  .^»artm.  ».  'Jtofenbacb  1662  ; 4.  Sebaftiangaltar,  geftiftet  »on  Sebaftian 
Scbmegler;  ber  auch  ein  9)larienbilb  (f.  unten)  geftiftet  bat;  5.  St.  iöenebiftgaltar,  um  1716  ab* 
gefebafft;  6.  3lltar  beä  bl-  Zapfte?  ©tegor,  um  1716  abgefebofft;  1672  mürbe  ein  ^Utarauffafe 
baraufgeftellt,  ben  ber  'Stefan  für  ben  ?lltar  ber  ÜJiicbaelgcapell  batte  machen  laffen;  7)  '2llfar  ber 
bl.  Urfula,  bei  ber  Satriftei;  um  1716  abgefebofft. 

2iefan  ».  Stromberg  bat  1658  ben  Seftebor  eingeben  unb  bcn  Cftcbor  in§  Schiff  »erlöngern 
(offen.  ®er  Hreujaltor  {nadimal?  iPeter=  unb  ißaul§«')lltar)  mürbe  1664  »erfebt.  5Jer  S^rein  beg 
Sorienoltorg,  ber  »ormalg  im  unteren  ©bor  geftanben  batte,  mar  febon  1659  in  ben  oberen  meg* 
geftellt  morben.  ©r  jeigte  bie  Anbetung  ber  Seifen  unb  an  ben  Seiten  bic  ^I.  9litolaug  unb 
33enebilt ; mie  eg  febeint,  ein  fpätgotifebeg  ^oljf^nibroetf.  IJlucb  bog  Stiftergrab  mürbe  1669  megen 
ber  ®er(öngcrung  beg  ©bar»  »erlegt  unb  mit  ibm  ber  .Hronleucbter. 

®og  ölte  Seinbaug  famt  ber  borauf  ftebenben  Hopellc  an  ber  9lorbfeite  beg  Sünfterg 
mürbe  1664  abgebrochen,  um  einer  neuen  Söorballe  ‘|Mab  $u  moeben.  ®ie  ©ebeine  mürben  in  ben 
Seftturm  beg  Sünfterg  »erbracht. 

Unter  biefem  '3Je(an  roirfle  im  Stift  ber  ©bor»ifar  ©erbarb  Sadfer  nicht  nur  alg  ©bronift 
(1666—74),  fonbern  auch  alg  pietöt»  unb  ocrftönbnig»ollcr  2)enfmalpfleger , mie  eg  leiber  beim 
grofeen  ftirebenbau  1707  ff.  feinen  mehr  gob.  Saefer  febeint  bie  ©inriebtung  ber  ^ofepbgfapelle  be* 
mirft  }u  haben,  1672. 

3)c(an  3 ob-  Heinrich  ».  Oft  ein  (1674—95)  löfet  1673  einen  prächtigen  ?luffab  auf  ben 
Star  ber  bl*  ^aaa  ftellen,  an  Stelle  eineg  folchen,  ben  Der  2)efan  Heinrich  ».  Hölen  geftiftet  batte. 
3)iefer  Iflltar  ftanb  unter  bem  Sübturm.  3lcu  gemeibt  mürben  in  feiner  ?lmtgjeit  1683  ?lug.  27 
mieber  7 ?Utärc ; St.  Slofepb,  St.  Joachim  unb  St.  .t>elena  in  ber  ^ofephglapelle.  St.  Sartin  in  ber 
Sartingfopelle,  St.  3obannig  2)apt.  unb  ©»ang.  in  ber  gleich  betitelten  Jfapelle,  St.  Jbaatag  in 
ber  Hrppta  beg  Sünfterg,  St.  Sichael  in  ber  gleichnamigen  Hapelle.  2>ie  ^afepbgfapelle  ift  1674 
eingerichtet  morben,  mie  auch  bie  3nf^rift  am  ^auptaltar  angibt. 

'3>elan  Silb.  Ulr.  ».  ©uttenberg  (1695 — 1736)  erbaut  »on  1707  (Xefret  »om  19.  9lo»., 
SüUer,  Sürtt.  ^oferb.  1901,  I,  S.  31,  ?lnm.  7)  big  1715  (Seihe  am  15.  Sept.)  bie  neue  Stift?» 


S(^Iü^  Orofefomburg. 


591 


fircbf.  'iJer  Übec)(b(ag  unb  ?I(fovb  jum  tßeubau  nom  1706  i[t  erhalten  in  bet  6teinbad|)ev 
^tarrrcflilttütur  (initgeteiU  t»on  (y.  'llJai^er  im  ?lrdiii>  f.  d^riftl.  Stunft  1897).  ®er  Unternehmet 
bet  iütaurerorbeit  mar  3l8“aj  Schwier  511  äSürjburfl,  ber  tSipierarbeiten ; ßhviltoph  unb  Stans  |>arbt*) 
cbenbaielbft,  ber  3immerinann§arbeiten ; So|eph  ©rciping,*)  Stobtsimmermann  cbenbajdbft.  Siojepl) 
©üholfer,  Jlupfetjchmieb  ju  SBürsburg,  liefert  56  fnpferne  Rnftufc,  bic  ber  SDlaler  9lnton  StnoU 
bafelbft  nergolbet.  Sebreiwermeifter  4>erm.  (scfmoim  unb  Söilbbouer  5)alth.  Cfferbauer  liefern  bo§ 
ßhotfleftühl  mit  ben  ^Uabaftereinlogen  (Slrcbio  f.  chtiftl.  Äunft  19(X),  ©.  109,  nach  ^Uen  bc§  Sü*' 
^Ircbinä,  2nbmifl§bnrfl).  ®ie  Crgcl  mar  f^on  fiir  bic  alle  Itir^c  1697  beftellt  (laut  'Jlffotb,  mit* 
geteilt  ?lr(hin  19(K),  S,  108)  bei  ijioffniann,  ungenannten  SBohnort^,  um  400  p.  Sie  mürbe 
bann  ohne  3*ueifel  in  ber  neuen  Slirebe  aufgcftellt.  '5)ie  oorbanbeuc  Orgel  ift  bejeiebnet  mit  ben 
ÜÖappen  Sürftbifebofä  ».  ®nttenberg,  be§  ipropfts  d.  Stabion  unb  bcS  2!e(anS  ».  ©uttenberg. 

Söeitere  bi«Pflc  Sammternebmungen  beä  3)efan8  0.  ©uttenberg  pnb:  bie  gropc  3«butjcfaeuet 
mit  llellec,  nörblicb  unterhalb  be§  Stift§,  unb  bie  ilJcue  'Seebanei,  beren  ®au  aber  auch  oon  feinen 
'llacbfolgern  nicht  jur  3)olienbung  gebracht  mürbe.  ®er  iSaumeifter  mar  (ihtipoph  9)icblcr  oon 
2lmorbacb  (Äoftenooranfcblag  übet  4761  fl.,  ')lr(hiü  f.  cbriftl.  Äunft  1900,  S-  109). 

Xefan  ».  ©rthal  (1736—71)  hui  2 9lltaranffäbf  fu  ber  Stiftblirebe  aufftelleu  laffeu  unb 
ben  'Deter§altttr  mit  feinem  SBoppen  bejeidbuet;  5;cfan  t>.  ©reiffentlau  (1771—1802)  bie  oltc 
(Regiftratur,  fehl  Äaplanei,  1772.  @r  hut  ba§  ©ebäube  oermutlicb  nur  erneuert,  bn  febon  9lcu|tctter 
hier  „3lni  ScblafhauS“  einen  )Reubau  anfügte  (StiftSrechnung  oon  1560  f.,  SJtflUer,  Sebtofj  .(t.  S.  37). 

'Jiacb  ber  Sftfularifation  mürben  1808  junäcbft  uon  ben  ©ebftuben  anherhalb  ber  JRingmauer 
bie  entbehclidben  uerfauft,  meift  auf  ülbbrucb  (Oberfnecbt4mohnung,  ®anb«  ober  fReithauS,  hintere 
^offebeuer,  SprihenbauS).  1830  mürbe  bie  'DJarienfapeOc  famt  ber  Söibliothcf,  ^leileu  ber  alten 
?lbtei,  be8  Üfefeltoriuni8  unb  ber  Äücbe,  unb  bem  meftli^en  STreusgang  abgebrochen,  mit  aücbcm 
bie  SBeftfeite  beS  'J)iünfter§,  gegen  .t>ull  |u,  freigclcgt. 


Über  ben  ehemaligen  Silberfebab  be«  Stifte  geben  namentlich  bie  ?(ufscicbnungcn  'Jliif« 
fibluh,  bie  bei  ber  Sdlularifation  ?lnbr.  SSeber  gemacht  bat ; basu  ba#  StiftungSbueb  unb  ißrftfenv 
buch  ber  StiftSfirchc,  fehl  in  ber  iPfarrregiftratur  ju  Steinbacb  ('lltcbio  f.  dbriftl.  Äunft  1896) ; unb 
bic  „Soloietung  be§  Uireben«  unb  ^edbanei'Silber^  roegen  preupifeben  6infall§"  (®iöjefanar6io 
1903,  S.  115).  1803  mürbe  ber  Silberf^ub  nach  öubroigsburg  abgcliefert  unb  eingefcbmoljcn. 
Sr  enthielt  21  fUberne  »ergolbcte  llelcbe,  baninter  mar  ber  mit  ifjcrlnuitter  eingelegte  unb  mit  Sbel* 
fteinen  befepte,  ben  1763  ^arbinal  0.  .^utteu  gcicbenft  hatte.  ÜRepfänneben  unb  Heller  oon  gleicher 
Saffon  maren  oom  Stift  angefebafft.  Äelcbe  mit  üöffel  unb  ißatene,  teils  oon  reinem  ©olb,  teils 
oon  oergolbetem  Silber  rooren  geftiftet  oon  ben  Stefanen  Jmebfeh  0.  ^öfingen  (t  1651),  Sauft 
0.  Stromberg  1666,  0.  Oftein  1674,  oon  einem  Soh-  1670,  oon  einem  Söflrsburgcr  Shor* 
oifar  Sauer  1739.  S»*”  ffierinäcbtniS  beS  ®efanS  0.  ^öpngen  gehörten  auch  sroei  ?lmpuflen, 
Sorporale,  löurfa  unb  Ißclum  mit  Stiefereien.  ein  'JDiiffale  mit  fclbernen  S^lieheu  (SBaefer). 

Sin  maifio  filberner  ?lltorauffab  für  ben  .^ocbaltar  mar  1765  aufgcftellt  roorben.  Sr  hatte 
11 555  p.  gefoftet  unb  mar  mit  tarnen  unb  Sil'appen  cineS  ßapitularS  ©rafen  0.  Oftein  olS  .^aupt< 
ftifterS  bejeiebnet.  ?US  Slerfertiger  ift  anjunchmen  3gn.  ®auer  ju  ?lugSburg,  ber  1765  ein  Opert 
eingereiebt  hat.  Sin  plberneS  Sabcrnalel  mar  33ermäcbtniS  oon  Sr*  J^arl  0.  Oftein  (f  1719)  im 
2öcrt  oon  400  p.  Sin  'DiuttergotteSbilb  „oon  beftem  ©olb"  mog  42  ißfunb.  Sin  plberneS  'Rifo* 

lauSbilb,  72  ^pinb  febroer,  mar  ©efcbenl  beS  Stiftsherrn  ©rafen  0.  Oftein,  1767.  plbcrne 

®ruftbilber  ber  hl-  'Barbara  unb  Urfula,  1765  geftiftet  oom  ©rafen  oon  Oftein.  Sechs  plbcrne 
ficuchter,  feber  75  ipfunb  febmer.  3*^1  Heinere  ju  15  ipfunb.  (5)efan  0.  Oftein,  f 1695,  hatte 
6 grope  unb  4 Heine  Silberlcu^ter,  barunter  jroei  ÜBonblcudbter  unb  ein  plbcrbefchlagencS  ftrujipj 
ber  StiftSfirebe  oerinacbt.)  Sin  plbcrner  ßronlcucbter,  36  ^funb  fd)mer.  ®rei  plbcrne  SRaucbfftpcr. 
“Drei  plbcrne  .^ängeampeln  ju  15  ipfunb,  jroci  geftiftet  oon  Sr-  Ä.  0.  Oftein,  um  600  p.,  bie  britte 

oon  ^efan  o.  ©uttenberg.  (Sine  'Rmpcl  hatte  auch  ^«tan  Sauft  0.  Stromberg  1673  geftiftet  für 


•)  ^lieber  maper,  Äunftgefebiebte  ber  Stabt  SBirjburg  1864  lennt  einen  Stuefator  ÜRatth- 
^larbt  in  IJSürjburg  um  biefe  3eft* 


592 


3agftfrei§.  Oberamt  .^aü. 


ben  5ütar  ber  j(bmer\en'Srei(bcn  2)laria.)  ©inc  „golbenc"  unb  eine  ftlberne  2)ionftranj,  non  ’^Sefaii 
t).  (Srtbal  1755  gefliftet.  Sieben  lllbernc  „Saoov".  (6in  bewte  «oeb  norbanbene^  ift  nergolbet 
unb  mit  bem  SBoppen  n.  ©uttenberg  bejeiebnet.)  6in  fUberne§  Ärenj,  51  ^funb  jebroer;  ein«? 
non  ^‘iebembolj  mit  Silberbefdblag  im  ©eroiebt  non  8 ^funb;  ein  fottbe?  iu  10  $fnnb  (borunter 
uielleicbt  bo§  oom  5:efan  n.  Oftein  geftiftete,  j.  oben),  gin  fitberner  SBeibfefiet.  Stu^erbem 
12  3«”iner  Silber^,  roobl  profane§  ©eröt. 

?In  Ornaten  roaren  bei  ber  Säfularifation  oorbanben  14.  ginen  rotgeblumten  mit  gol* 
benen  unb  feibenen  fyrönfen  b^ii«  $efan  n.  ©rtbal  1736  geftiftet;  einen  oon  ©olbftoff  1764  ber 
Rufto4  p.  Siefingen.  3ii>ei  geftiefte  Soppen  be4  5)efan0  ».  grtbol  aus  bem  3obr  1764  oon  gbor* 
fäbnlein  ftnb  notb  oorbanben.  gbenjo  ber  rote  Ornat  o.  grtbolS.  3:aS  ältefte  Söert  ber  3JabeImarerei 
aus  Äomburg  märe  feneS  geftidte  2)tittelftfld  etneS  romanifeben  ')(ntepenbiumS,  mit  ©briftw^anttib,  baS 
^eibeloff  1806  geicicbnet  unb  in  feiner  Cmamenti!  obgebilbet  unb  bcfcbricben  bat  («peft  19,  "Jaf.  1, 
fjig.  3).  ^efet  ift  eS  oerfeboUen.  Xer  ^obanniterfommentbur  gb^iftopb  o- 2f(bubi  ju  .<palt  batte  1616 
bem  Stift  uermaebt  eine  casula  nigra  holoserica  ciun  iraagine  b.  Joannis  Bapt.  (Sader).  Xefan 
0.  Oftein  ftbenfte  einen  meinen  unb  einen  gelben  Ornat,  genannt  ber  meibe  unb  ber  gelbe  3)lobr. 

5)tit  9hidficbt  ouf  bie  biftorifebe  Xopograpbie  ftnb  noch  folgenbe  9to(bri(bten  nadjjutragen : 

'Jiacb  bem  ölten  58erjeid)uiS  ber  ^Inniocrfarien  finb  bie  'Jlbte  teils  im  Äreiijgang,  teils  in 
ber  3'artbolomäuSfapelle  ober  Diarienfnpelle,  teils  aber  und)  auben  auf  bem  flirebbof  (nörbli(b  unb 
öftlicb  beim  6bor  beS  fUlünfterS)  begruben  roorben.  ?!n  ber  SobanniStapelle : gifinger  fyelbner 
(t  1401).  ginige  oueb  im  Slapitelfaal  ('DiartinSfapeüe)  unb  manebe  Späteren,  wie  au^  bie  ju  Jßom« 
bürg  begrobenen  Ipropfte  unb  Xefane,  im  SBünfter  unb  beffen  Ärnpta.  Slbt  gbrenfrieb  II  o.  3>€U* 
berg,  1 1473,  mürbe  beigefebt  in  einem  Steinfarg  in  ber  oon  ibm  erbauten  .ßapellc  auf  bem  ftarner 
(fflibmann  ed.  itolb,  S.  181).  ?lnbere  ftonben  „im  gü’itbabi  bei  ber  roeiten  2üt"  (Sibm.). 

Xie  ftapelle  St.  3lnna  mar  unter  bem  f üblichen  gborturm,  bie  ber^l.  ißeter  unbipaul 
unter  bem  nörblicben  im  'JDiünfter.  St.  XbomaS’  SlapcUe  mar  bie  ßrppta  unter  bem  liebten 
gbof/  Cftcbov.  gin  Oratorium  mar  febr  mabrfcbeinlicb  and)  im  Seftturm,  oielleicbt  fogar  ihrer  jiDci 
übereinonber.  Xic  Üopelle  St,  3(oba nniS  löapt.  unb  goang.  mar  am  fireujgang,  beim 
gingong,  uielleicbt  an  ber  3iorbmcftfeite  beS  BiünfterS,  neben  bem  3lbelmannSbau.  Sie  mürbe 
not  bem  3leubau  ber  StiftSfirebe  abgebroeben.  Ungenannt  ift  ber  Xitel  bet  Äapellc  über  bem 
itarner,  bie  gleichfalls  an  ber  'Jlorbfeite  beS  BlünfterS  ftanb.  St.  fDiartinS  UapeÜc  ift  ber  alte 
Äapitelfaal.  St.  SöartbolomöuS  b«eb  «ach  SaderS  ii'ermutung  utfprünglicb  bie  Slapelle  U.  L 
grau  an  ber  Seftfeite  beS  flrcujgangS  (abgebrochen  1829).  gin  oberes  ©elab  berfelbcn  mar 
fiapeüe  ber  14  3iotbelfer.  St.  'BiicbacIS  Uapclle  ift  bie  oui  bem  ibof  alten  Dtingmaucr 
errichtete;  St.  grbarbä  oermutlicb  bie  auf  bem  Xnr^gang  $um  ehemaligen  0rcbbof,  bereu  feebS' 
edige  ©eftalt  an  geroiffe  ^ßfalifapellen  ober  Söurgfapellcn  erinnert.  Unbefnnnt  ift  ber  nrfprünglicbc 
Xitel  bet  ^ofephSfapelle , bie  fo  feit  1672  beiHtJ  aber  febon  oon  Scbenl  griebrid)  V (1474)  als 
IBegrflbniSfapcUe  geftiftet  unb  erbaut  (in  bie  alte  gnftoria  eingebaut)  ift.  ffiielleicbt  mar  bieS  bie 
Sla pelle  V hl-  3obocuS  (St.  3®^)/  bereu  9kme  überliefert  ift.  3luf}erbcm  mirb  eine  ftatba» 
rinenlapelle  genannt.  St.  OSmalb  h««h  baS  alte  filofterfpital,  nach  feiner  flapelle  (f.  oben). 

3lbgegangene  ©rabmAler  oon  reicherer  gorm  ober  befonberer  3)ebeutung  nach  SSnder: 
bie  Xumba  ber  Stifter  im  ghof/  ich*  oerfenft  im  Schiff»  oon  bet  er  eine  fchematifchc  3lbbilbung  gibt; 
bie  Xumba  beS  ^btS  gbrenfrieb  II  in  ber  Äapclle  ouf  bem  ifarner;  bie  Söanbgrabmnlet  mit 
Stanbbilbern  für  3lbt  ^ilbebtanb  (f  1480),  biefeS  erridjtet  oon  bem  9leRen  Scipreebt  o.  Scheiden* 
ftein  (t  1550) ; für  guebar.  o.  gronhofen , Xelan  (f  1534) ; gitel  Xrcutmein , Xelan  (f  1536) ; 
©etnanb  o.  Scbmalbacb,  Xefan  (t  1550);  3llbrecbt  u.  S^enfenftein,  Olittcr  (f  1524).  Ilm  Saum 
ber  iTafel  beS  3lbtS  ^ilbebranb  ftanben  bie  SBorte  AMOR  VIXCIT  OMNIA,  mie  om  Siantel  eines 
bet  3lpoftel  Dom  ölberg  bei  St.  'JDiidiael  ju  ^all.  gür  ben  ilommcnthuv  u-  Xfebubi  (t  1616)  mar 
ein  ericgegoffeneS  gpitaphium  unb  auherbem  eine  ebenfolcbe  ©rabplatte  oorbanben.  gine  höljerne 
©ebenftafel  mit  ©emälbe  für  ben  SpnbiluS  gr.  Di,  ©ottharb  o.  CtterSfircbcn  (t  1583)  mit  gamilie. 
Xotenfebilbe  für  bie  iHittcr  'Beter  oom  feolb  (t  1503)  unb  3llbrecbt  o.  Scbenfenflein  (f  1524). 
SBader  bilbet  einen  ©rabftein  ob,  ben  er  außerhalb  beS  ÄirebhofS  gefunben  hatte  unb  abfchleifen 
lieft,  um  ihn  als  Xed«  ober  Xrittplatte  beS  JlofephSaltavS  |u  oermenben ; et  jeigte  'USoppenfebilb  unb 


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Schloß  (^roHfoniburg. 


593 


5>elm  unb  ©rabfcbriit  für  ©djiifcipalfcr  (f  1354).  ^liinrfcr  bat  olle  ©robbciitmälcr  mit 

ihren  ^nf^riften  nub  2i)oppen  oufgejeicbnet,  bie  bis  1675  im  gonjen  Stift  oorbonben  moren. 

S)ad  ©roßf omburg  liegt  auf  einem  ^iigcl,  bcr  foft  ifoliert  ouS  einem 

X^nlfeji'el  nm  redeten  5loc^eriifcr  aiiffteigt,  ba  mo  ber  öon  Silben  ^erfommenb, 
fic^  ipeftmärtö  menbet.  SSon  .ftall  gefeben  fi^eint  5lom6nrg  ba§  2f)ßl  3»  fdbliejien  unb 
mirb  überragt  nom  ©inlorn.  2)ie  ?lbbnnge  beö  ÄombergS  oberhalb  ber  Käufer  oon 
Steinbadb  finb  mit  Dbftbäumen  bemachfen;  an  ber  Dftfeitc  führt  oom  Sattel,  burd)  ben 
ber  ®erg  mit  ber  Hochebene  jujammenhcingt,  eine  Sinbenallee  311m  Schloß.  Sine  ältere, 
fteilere  ^ahrftrafee  gel)t  an  ber  9lorbfeite,  am  5riid)tfaften  torbci,  oon  Steinbad)  herauf. 
9luf  berfelben  2!erraffe  mie  ber  ^ru^tfaften  liegt  auch  ^er  griebhof  ber  Sntmlibcn 


Q)ro6(om6uTQ.  Sübofionti(t)t  mit  €t.  ^eibirn. 


unb  ftanben  früher  oerfi^iebene  Sliihgebäube.  9ln  ber  Sübfeite  beg  53erg«  geht  Oom 
®orf  ein  gufefifob,  bie  fog.  ©ilberfteig,  herauf-  ®ie  ©arten  beS  Stift?  maren  früher 
ummauert,  ^ropft  $lleuftetter  hatte  biefe  SDZauern  aufführen  laffen,  famt  4 ^^h^ren,  beren 
5mei  in  ©eftnlt  oon  ^Jürmchen  auf  ber  Wnficht  be?  Stift?  Don  ca.  1650  3U  fehen  finb. 

5)cr  5ru(htfoften,  ein  maffiDer  breiftöcfigcr  ©itbelbou  mit  ?lufjuglu{e,  ift  erbaut  oon 
bem  ^eton  u.  ©uttenberg.  Über  bem  IRunbbogentbor  ift  fein  äÖoppen  neben  bem  beS  Stifts,  mit 
3nfchrift  ('Home  unb  2itel)  unb  3ahteSiof)l  1705. 

3^ie  löercinigung  non  Sthlofj  unb  Stift,  früher  23urg  unb  Äloftcr,  iiifammen  mit  ber  feltenen 
Sage  ift  eS,  roaS  jtomburg  feinen  einbrucfSuolien  6havofter  gibt  unb  an 'baS  ritterliche  !^bealbilb 
ber  ©rolsburg  erinnert,  ^oh  '^auroerfe  auS  ad|t  2(ahrhunberten  iufammenroirfen , romanifdie 
'JJhlnftertürme , Schure,  llopellen  unb  jllofterbaurefte , äßohnbauten  vom  ^luSgang  beS  'JJtittelalterS 
unb  aus  ber  Otenaiffance^eit,  f^eftungSmerfe  beS  16.  ^ahrhunbertS,  ein  IBarodmünfter  unb  ein  Stüd 
uon  einem  ^aroctpalaft  neben  Heineren  ^ehaufungen  auS  bem  18.  ^ahrhuubert,  baS  gibt  ein 
reiches,  aber  mohlgefchloffeneS  ©efamtbilb.  5)ie  hohe  Ringmauer  umfofit  baS  ©anje  mie  ein  monu* 
mentaler  Socfel.  darüber  ragen  bie  Staffelgiebel  beS  16.  :^ahrhunbertS,  bie  äSalmbä^er  beS  17. 

$auIuS,  Xentmäler  aut  Uüittemberg.  3agfttrcit.  3ä 


594 


2;aflittrei8.  Cbecnmt  ^»all. 


unb  bie  franjörij(()cii  gebrod^enen  S^äcbev  be§  18.  3abrl^unbert§.  ^injelnc  ^cUoerpii^te  ^töufcr  ^cben 
fi(b  rtu§  bet  3)inffe  ber  grauen  SlJauern,  ba3  SAiefetbad)  be§  DJhlnfter#  über  bie  3«fl«Jbäd)er  ber 
5turien.  Unb  überall  bajiuiic^en  !Xürme  unb  ^ürni(ben  mit  fpt^cn  'i^äcbern. 

3?ie  SHtngmaner  jamt  ben  noripringenben  türmen,  beberften  SRonbellen,  rühren  pon  ^'ropft 
91euftetter.  Diingei  um  bie  tjefte  läuft  auf  ber  Dlnuer  ein  überbacbter  lS?e^rgang ; an  ber  3>igong§» 
feite,  öftlicb,  ift  nod)  eine  äußere  fiinie  norgelegt.  ®er  SBebrgang  ^at  eine  folibe  $ad|fonftruftioit 
unb  3nnenbrüftuug  mit  gebnud)ten  ^foften  unb  mit  .^»olmen,  ganj  in  ®id()enboIj.  ®ie  Dtingmauer 
felbft  nmfcblie^t  aber  eigentlid)  einen  3>®*n0«r,  ber  in  brei  ?lbf(bnitte  serlfgt,  bie  bösere  2)urg- 
terraffe  famt  einem  an  ber  fUorbfeite  tiefer  anfto^enben  lllorbof  umfcfiliebt.  5Jic  obere,  oon  Sökft 


(BrogtombuTB.  Ocbteang  bei  3»in0eT>. 


na<b  Oft  geftredte  Plattform  ftö^t  mit  ihrer  @übtoeftede  an  bie  3n)ingermauer  an;  bort  ftebt  ein 
9lunbturm,  roie  auch  an  ber  5lorbmeftede  be8  3>®inger§,  roSbrfnb  an  ber  norgefdjobenen  ®reiecf* 
fpibe  be§  roeftli^en  3n>ingerS  ein  rierediger  2urm  porfpringt.  ?ln  ber  inneren  Sinie  gegen  Süben, 
Dor  ber  fjfuttermauer  ber  oberen  ipiattform,  ftebenlebenfall^  jroei  runbe  lürme,  niofil  noch  ou§ 
bem  15.  3ob’^bi»'bert , bereu  einer  mit  ber  alten  jlnftorie  sufammenbängt.  Sn  ber  inneren  Sinie 
gegen  9iorben,  por  ber  Stübntaner  bed  unteren  $ofe0,  ift  notb  ein  'Jiunbtnrm  erbalten  an  ber 
alten  ^efanei.  S5ie  äußere  fUiauer  ber  ©übfront  bät  ein  ftarfeä  SHonbell  in  3’orm  eine§  boli^ninben 
2urm«.  Sn  ber  @ingang§«  unb  Sngriff§feite,  gegen  Dften,  ftanben  jroei  runbe  ßdtürme ; ber  grope 
norböftli^  ift  bi^  auf  einen  fDlauerreft  abgebroiben.  Sn  ben  füböftlicben  fcblob  ficb  eine  ben  IBilberfteig 
fperrenbe  ib^'^mauer  an.  3)ie  Söacbtftube  baoon  ift  in  ber  äußeren  3roingermauer  erbalten. 


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Sd)lo^  @ro^fombur0. 


595 


3n  ber  S^inflermauer  Iprinflt  ein  fleiner  Äimbturm  oor,  in  bem  baS  l&oppcn  bc'S  tropft# 
oom  ^)olfe  einflemoucrt  ift.  Gin  entjpre^enber  Intm  fte^t  an  ber  !)iorboftede  be#  inneren  ^»»infler#. 
5öiellei(^t  ift  biefe  ijront  mitjomt  J^or  barin  fd)on  non  ifjropft  nom  erbaut,  non  9}cuftelter  nur 
umgebaut,  ^ie  jhagbögen  ber  Stirmoanb  über  bem  jcbeincn  bafür  )u  fprecben.  iUor  ber 
^mingermauer  mit  bem  Se^rgang  liegt  bicr  nocf)  ein  äußerer  fcbmaler  3n)inger,  bcffen  SJtaucr  an 
bie  beiben  groben  Gdtürme  anj^liebt  unb  ein  SSort^or  einfcbliebt.  ^ie  ÜJiaucr  bot  Scblüffel* 
unb  !DtauIf(borten,  lefttere  non  ber  J^orm  eine^  liegenben  9l(bter§.  9lm  2urm  ift  neben  bem  9lmt§* 


9ro6(om6ui0.  ffle^TQang  am  Z^or. 


Wappen  beS  ißropfts  oom  $olb  eine  objcöne  Spottfigur  eingemauert,  ein  faucrnber  9)iann  in 
‘Jiarrenfappe  mit  entblöbtem  Hinterteil;  an  ber  ßonjole  eine  loeiblicbe  tJMfte  unb  bie  ^obi^^so^l 
MCCCCLXXXXim  [1494]. 

5)aS  erfte  Ibor  ift  — loenigftenS  im  gegenipärtigcn  3>‘ftonb  — nicht  rocbrboft,  eine 
fcbmiebeiferne  @ittertbär  au8  ber  93aro(f)eit,  n>ie  fie  an  Scblobgärten  unb  •böfen  übli^  roaren. 
Seine  Pfeiler  ftnb  mit  fteinernen  tUajen  gejcbmücft,  in  benen  Stobrtolben  unb  Stofen  ftecfen,  bie 
SQappen^eicben  beS  SefanS  o.  (Suttenberg  (um  1710);  ben  tBogen  eine  ©ruppe  oon  aOegorifcben 
(Figuren  — f^ülle  unb  Störte  — mit  bem  StiftSroappen. 

93or  bem  ^boi^  ft^bt  bie  ehemalige  Oberoogtei,  jehige. Üoinmanbantur,  ein  IBau  oom 
Gnbe  beS  18.  ^ahrhunbertS  (angeblich  on  ber  Stelle  eines  folgten  auS  SteuftetterS  3cit)/  maffio, 
gepult,  mit  fran}öftfchem  ^ach  unb  gefchmiebeten  f$cnftergittern. 

Hinter  bem  ©itterthor  hot  man  einen  beiberfeitS  oon  Litauern  mit  Schiehfchorten  eingefaßten 
^hormeg  ju  burchfchreiten  bis  }um  imeiten^hor,  bem  alten  3wingerthorbau,  ber  eine  gemölbte 
Durchfahrt  hot.  Der  GingangSbogen  ift  loie  bie  Seitenpförtchen  }u  ben  lOorjroingern  eingefaßt 
oon  Diamantbucfelquabern.  Über  bem  ühor  fteßt  bie  ^ohr^johl  1560  am  SlmtSroappen  9leu« 
ftetterS  gemeißelt  oon  Äafp.  ftölbelS;  an  ber  Storboftecfe  bie  SahrSjahl  1572.  9lm  hinteren 
SluSgang  bie  Soßr^sohl  1575.  9ln  ber  93)anb  barüber  Stefte  oon  f^offobenmalcrei , jroei  JRunb* 


596 


3ttflftfreiS.  Cberanit 


bilber  mit  fiflureiireicben,  mofil  biblii(beu  Sicueu  in  2anbj(baft  nnb  oben  ber  2öel^rflQmj.  Dieben 
bem  Ü^ovioeg  ließt  bic  Döoebtitube.  ^öjc^en  l^inter  biejem  ?bor,  an  brei  Seiten  oon  einem 
ifi^ebrßanß  uinjoßen,  als  I^oryoinger,  ift  an^erorbentlic^  malerijcb  auf  aQen  Seiten.  IBor  ficb 
bat  man  ben  cbnoürbißen  romanijeben  Üborbau  mit  feiner  ©alerie  iinb  feinem  ^urmpaar;  }ur 
Sinfen  bie  ©iebelfaffabc  ber  oon  Dieuftetter  nnißebauten  ^ropftei  mit  Staffclßiebel , ßeloppeltcn  . 
Steinfrenjfenftern  unb  ptäcbtißem  iiellerportal.  (£in  Scbmibboßcn  ift  oom  outeten  2borbau  an 
bie  (Sde  ber  ißropftei  binübcrßefprciißt.  3ur  'Jiecblcn  eine  Ülnfcblubmauer  nach  bem  inneren  2-bor* 

bau,  oueb  mit  äSebr* 
flaiifl.  ®ur(b  bie  Pforten 
an  beiben  Seiten  fiebt 
man  binanS  in  bie 
ünberen 

ihren  SBebrßöngen. 

Dk  ijiropftei, 
na^  flomburger  5luf« 
jeiebnnngen  febon  oom 
erften  tropft  oom  .^)olb 
erbaut,  fteüt  bureb’ 
ans  in  ben  fyormen  oon 
DienftetterS  3e«t 
fie  üu  einer  breifadten 
Aurie  umbauen  lieb-  Din 
ber  hinteren  ©iebelfeilc 
fteht  auf  bem  ^cUerhalS 
ein  ®ovbau  oon  er  1er* 
ähnliebet  ^orm.  2;a§ 
2!a(b  ift  bnreb  Staffel* 
giebel  unb  Dlufjugerfer 
belebt.  3;er  ®au  ift  mit 
jmei  Stodmerfen  an  bie 
alte  Jlirchhof*  ober  ®urg- 
terraffe  angelehnt ; nur 
baS  brüte  fteht  hinten 
frei.  3)ie  22änbe  finb 
maffiD  oon  Sanbftein, 
mit  Cuaberfaffung.  'il^ie 
Steinmebicidjen  am  oor* 
beren  ^teQerportal,  baS 
DlenftetterS  Säappen  unb 
bie  3abtSiabl  1575  trägt, 
werben  auf  bie  ^ütte 
3örg  SfurtharbtS  oon 

jpall  bezogen.  ^aS  S^ortal  ift  umrahmt  oon  Ifiilaftern  mit  i^oftamenten  unb  einem  DIrdtitrao,  ber 
ben  Dlnffab  mit  ben  beiben  großen  SBappen  trägt,  ^ie  S.Mlafter  fmb  am  Schaft  belegt  mit  ^rabeSfen 
in  Slrt  oon  2anbjägarbeiten;  ber  SricS  mit  iülattioerl  in  glacbrclief,  bie  3>®itlel  >nit  auSgefebnittenem 
nnb  gerolltem  llartufcbenornament,  ber  Dluffab  eingefaßt  oon  burebbroebenem  iBcfcblägomament. 
T:aS  gan^e  UÖerl  ift  liebeooH  burebgeorbeitet.  (Dlbb.  Dltl.  Sl.  II.)  3m  ßtbgefchofe  eine  ^alle  mit 
febroerem  ßicbengcbölf  auf  Säulen;  oerbaut. 

T)cr  5!^ort)nu  (D(6b.,  ugl.  9ftl.  II)  ftef)t  o^ne  an  ber  ©teße  bcS  alten 

53urgtI)or^,  ift  aber  augenfc^einlic^  erft  nad)  ber  ©tiftung  beS  Älofter?  erbaut,  aßer» 
bings  in  ben  J^ormen  eineg  S3urgtl)org , loie  eS  einer  ©rafenpfolj  luohl  anftünbe. 
2)ag  frül)ronianif^c  2hor  ber  5öurg  toar  luohl  nur  ein  aj^auerthor,  ber  5tl)oriüeg 


iBioBIomburg.  ZttotOuifl.  Slngt^t. 


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Sc^lop  ©roüfoniburfl. 


597 


» flnnficrt  üon  9)?aucrn,  aber  unbcbecft,  fo  bofj  bcr  ^inb  öou  oben  befc^offcn  luerben 

t foinitc.  iHoj'tcrt^or  ^at  einen  gcinölbten  3:()orn)cg,  auf  bcm  bie  cbcmolige  SlapcIIc 

‘ S-  3D7id)ncl  5ln  ber  inneren  ^borinnnb  fte^t  bie  Saf^rgjaf)!  1588  nebft 

I 51ieuftetter§  SÖappen.  ©ie  jeigcn  an,  baj}  biefer  ^^ropft  ben  fjinteren  be§  ^§or* 

iDcg^  erneuern  Iief3.  3)ic  ätoel  ©urtbögen  im  ^lionoeg  mit  ihren  ®e)im§fonfolen 
iinb  nod)  romanifch.  ®ie  JtobeUe  erfdjeint  jmar  ben  Jycnftereinfaflungen  und)  aU 
ein  Sau  ber  Sarodjeit,  ift  aber  uiel  iilter,  luie  beim  [chun  1325  eine  3)ZichacIä.' 
fapette  über  bem  S^h^^r  bezeugt  ift.  (S8  fdheint,  bafj  ber  ^ho^lucg  mit  feinem  ©e* 
mötbe  im  13.  3ahrt)unbert  üertiingert  imirbe.  S)aä  runbbogige  5^onncngcluölbc  hat 
magrechten  ©dheitet  unb  ift  in  brei  9tbfchnitte  ^erlegt  burch  ©urtbögen,  bie  auf  itrag^ 
fimfen  (pleKeicht  iirfprünglich  ^UafterJapitäten)  ftehen.  S)ie  Sarfenmauevn  finb  ft^räg 
geböfcht.  (JHiffe  u.  ©injelheiten  n.  Slufn.  u.  SD'iaudj  in  3.) 

®ie  äuffere  ^affabe  mit  bem  Duergong  unb  ben  beiben  ^Jürmdhen  f prang  ur» 
fpri’inglich  über  bie  9iingmauer  por.  ©ie  ift  Pon  2ifenen  eingefaßt  unb  einem  Sogeiu 
frie§  mit  ben  4?irfauifdhen  ©pi^fonföldhen,  ben  feitlidh  neben  ben  fiifenen  jlpci  ©tred* 
föiddhen  unterftühen.  5)ic  ©trectfäulchen  hoben  fteile  attifd)e  Safen  üh^^  ©dbpffen 
unb  üben  SJiirfelfnäufe,  Über  bem  3Runbbogenfrieä  läuft  ein  ©urtfimg  mit  ©djach* 
brettmufter  an  ber  ©i^räge.  ^ev  ^ho*^^’ogcn  felbft  ift  Pun  oben  eingefofjt  burch 
5toei  fchmälere  Sifenen,  bie  f^räg  ftehen  unb  fomit  ein  Xrape^felb  einfaffen,  ba§  ein 
f^re^fogemälbe  enthielt  (1845  luar  noch  erlennen,  bafj  eS  ben  thronenben 
Smifchen  5toei  tnieenben  .fieillgen  auf  blauem  ©runb  barfteffte  in  9)?äanber*©lnfaffung). 
■Jiie  Cifenen  ftehen  auf  fieoparbenföpfen.  2)ie  inneren  ^afen  ber  Sifenm  finb  mit 
©chai^brettpcrtiefungen , bie  ©timflächen  mit  einer  2SeClen»  unb  Slattranfc  Per^iert. 

!5)er  Duergang  hot  porn  eine  SrüftungSmauer  unb  barauf  eine  ?lrfabe  Pon 
8 bie  ba§  ^nltbach  beS  ©ang§  trägt.  5In  ben  planten  ift  bie  ©alerie 

äugänglich  burch  2 feitlidhe  SRunbbogeiipforten,  bie  chemaB  toohl  auf  ben  SOSehrgang 
ber  9tingmaner  münbeten,  unb  oon  hinten  her  burch  bie  ^ürmihen,  loelchc  hinter  bem 
©ang  ftehen  unb  in  ihrem  erften  ©tocftperl  geloölbte  S)urchläffe  bilben.  ©ie  finb 
in  ber  oorberen  fyludht  peibunben  bnrd)  bie  ©timloanb  ber  iiobclle,  bie  aber  nicht 
mit  ben  Xiirmen  im  Serbanb  511  ftehen  fcheint,  S)ie  Dbergefchoffe  ber  (untereinonber 
gleidhen)  ^ümid)en  finb  nach  brei  unb  Pier  ©eiten  Pon  BtoiHing^fenftern  mit  ©äulihen 
biirchbrochen.  Slenbnifdhen  finb  oben  eingefaßt  pon  kleinbogenreihen.  !l)ic 
©önldjen  hoben  glatte,  fteile  nttifchc  Safen,  .^algring  unb  SBürfelfnauf  mit  ab> 
gefegten  unb  gefäumteu  ©djilbem.  ©ineö  ber  hinteren  ©äulchen  ift  (in  ber  9i'e» 
naiffonce^eit?)  in  baroefer  ^orm  (Safe  mit  4 ©cfblättern)  erneuert  (?). 

2!ie  511  ichaelSf apelle  hat  ein  Jonncnflcnjolbc  unb  (flcflen  Cflen)  ein  SHmibboflenfenftev 

voinaniidjer  ?ht;  baju  fteite  ©iebel  flotij^er  3lrl.  3)ie  5«nft«/  noch  mit  riinben,  bleiflefabtcn 

Sdieibcn  »erfllait,  haben  jteinerne  @infaf)unfl  in  Profilen  bet  Sorodseit.  inneren  finb 
Spuren  ornamentaler  Üllalerei  in  Utenaiffancciormen,  muh  J&cilißenfiflHreu,  roic  St.  lllichael,  auf 
ttonjolen;  roohl  au§  5leuftettcrb  3cit.  mar  ju  Stift«jeiten  bie  .^auefapellc  be§  2!etan§. 

Seim  5lH§tritt  au«  bcm  ^horroefl  hat  man  jur  Sinlen  bie  hohe  Stühmauer  be«  ehemnliflen 
Üirchhof«,  mit  bem  jech^ectiflen  ronmnijehen  ®au,  ber  unten  alS  Ihor  jum  Slufgmtfl  auf  ben  S^irch» 
hof,  oben  ol«  JlapeUe  geftaltct  ift.  3n  ber  (Srfe  beim  5lnjchlufi  bet  'jJlauct  an  biejen  2horbau 

fleht  unten  im  Slorhof  mic  oben  auf  bem  ßirdihof  je  ein  fiaufbrunnen  mit  fteinernem  Stodf  unb 

eifernem  .Mafien,  bejeiehnet  mit  bem  SBappen  be«  2:efan«  0.  ©ultenberg  (um  1710),  ßötoen  al« 
• Schilbholtcr.  3n  ber  Stühmauer  ift  auch  ein  baroefer  Sömenfopf,  ^lu'Jgufi  jur  (Sntmdfferung 


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598 


^agftfrcil.  Oberamt  ^aU. 


ber  2!erraf|e.  3ur  SKe^ten  ^at  man  bie  alte  ^efanei,  aul^  jmet  leiten  beftebenb,  beren  norberer, 
an  ba§  romanij<be  ^bor  an{cblie|enb , non  ^cuftetter  erbaut  ift;  {ein  Sappen  mit  ber 
sabl  1573  {tcbt  an  ber  ©nbroeftecte.  !Ter  roeftlicbe,  etroa§  jurürtjprinflcnbe  2eit  ift  1637  angebaut 
laut  3at)r#jabl.  iüeibeS  finb  fcbr  einfache  Söaumerfc.  5;a§  norbere  ganj  mafflo  mit  .^aufteinfaffung 


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(Sro6tombutg.  6tift<(ird)c  unb  ^TOpftri.  11nrt4t. 


unb  Staffelgiebel;  ba^  hintere  im  O'bergefchob  nur  ^oljfachmerf , nerblenbet.  ^ie  alte  Getane! 
enthielt  bie  ITapitelftube  unb  einen  anberen  Saat  unb  fteht  mit  einem  Slurm  ber  Siingmauer  in 
5?crbinbung.  3m  lurmgemach  ein  höbfcbe^  Sterngemölbe. 

^ie  n e n e '!£!  e [ a n e i ift  ^n  unuoltenbcter  IBaroctbau,  bem  bie  alte  ^elanci  nollcnbS  meichen 
fotite,  ma^  aber  bis  }ur  Sätularifation  nicht  mehr  jur  '^luSführung  tarn,  ^en  'Anfang  machte 
Detail  0.  Qfuttenberg  um  1715.  9tiellcicf)t  fchivebte  ihm  ber  Snn  uor,  baS  ganje  Stift  einheitli6 


©ro^tombiirg. 


599 


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untjubauen  in  ber  ?lrt  non  ®an$,  ©bracb,  Sc^öntal  uiin.  68  ift  ein  maffiDcr  einflorfifler  San 
mit  Stonjarbenbod) ; bic  iüianerfiacben  jroifrfien  bcn  äi'etffteineinfafjnnflcn  ftnb  onf  Serpub  berechnet. 
?ln  ein  Stittelrifalit  |u  brei  (j^nftcraebien , mit  Soßenfenftern  unb  Srontßiebeln  norn  unb  hinten 
leflt  ficb  ein  linfer  Slügel  mit  najenflejcbmücftem  Sortat  unb  niereefigen  ^enftern;  unb  auben  an 
ber  ginnte  fteht  ein  ^anillon,  beffen  obere  5«nfter  mit  Serbaebungen  nnb  ben  auSgebanenen 
Stappen  ber  bamaligen  jtapitulare  geicbmücft  fmb.  ^er  rechte  ^(ügei  |eb(t.  l^n  ben  3i^<^Qi^be(n 
beiberjeit8  ift  ein  ^)o^telief  mieberbolt:  brei  fRitIcr,  bie  Stifter,  mit  bem  StiftSroappen.  3m  3nneren 
eine  feböne  kreppe  mit  gefebnibten  Srüftnngen  non  6i(benbol).  Unb  im  oberen  ^orribor  9 tafeln 
mit  245  auf  Seinroanb  gemalten  Stappen  aller  'Übte,  Sröpfte»  5)efane  unb  ßborberren.  3m  ^nupt* 
gefeboji  ift  ein  Saal.  Serfebicbene  3immer  bnben  JHefte  altertümlicher  'JluSftattung  im  ©efebmaef 
be8  18.  3nbr^nnbertS  unb  be8 
©mpire.  3m  Saal  eine  ftuefierte 
Xecte;  im  3immcr  baneben  (loefl» 
lieb)  gemalte  Supraporten,  alte, 
gemalte  Ifkipiertapeten  mit  3n* 
bianerbilbern. 

3ln  ber  9lorbioeftecfe  be« 
grenjt  ben  unteren  Stift^bof  eine 
fcbmalc  einftöcfige  Äurie,  ber  fo* 
genannte  S)ambolbSbau, 
erbaut  oon  flleuftetter.  Sein 
Sappen  mit  ber  3<>bi^diabl 
1563  unb  bem  3ei«ben  ©.  .(lof» 
ader8  ift  an  ber  .^•»offeite.  3« 
bem  anftobenben  2!urm  b^it  ein 
©ema^  eine  Stuefbeefe  non 
febmeren  Saroefformen  mit 
iDlufcbeln  unb  ftartufeben. 

?ln  ber  Seftfeitc  fcbliept 
ben  unteren  .^of  ber  Äleine 
Sifarienbau,  auch  nur  ein* 
ftodig  unb  fcbmal,  eigentlich  nur 
ein  ^boi^d^bäube  mit  Durchfahrt 
ium  meftlicben  3minger  unb 
3ugang  5U  ben  Kellern,  bie 
hinter  ber  meftlicben  Stübmauer 
ber  Hlofterterraffe  liegen.  Über 
bem  Dborbogen  ift  ba§  Sappen 

D.  Sellberg  auSgemeibelt , baS  auf  3lbt  ©rnfrieb  II.  um  1470  ju  bejieben  ift.  3m  Sobngefebo^ 
ift  eine  Stube  mit  feböner  gotifeber .Soblcnbecfe.  Die  enggelegten  Drambalten  finb  an  ber 
Unterfeite  gefebnibt  unb  bunt  bemalt,  mit  auSgegrünbetem  Saubmert  unb  ben  'Sappen  be8  9ieicb8, 
beS  ÄlofterS,  be8  Sebinnberm  fjriebricb  V.  o.  yimpnrg  nnb  feiner  3lbnen  unb  be8  3lbt§.  (?lbb. 
S.  III  D 44.)  Der  San  fcblie&t  fnblicb  an  bie  9lbtei  an. 

Der  ^lufgang  sum  ummauerten  llircbbof  ging  bureb  ben  feeb^eefigen  romanifeben  Sau,  ber 
in  fpäteren  StiftSjeiten  al8  Grebin  biente  unb  fo  auch  genannt  mürbe,  im  16.  aber  als  Uapellc. 
Da  an  ber  '2lltarmanb  unter  anberen  ^eiligen  auch  ©rbarb  gemalt  ift,  nermutet  man  bi^i^  bie  in 
mittelalterlicben  Quellen  (jtlofterorbnung  oon  1324)  genannte  ©rbarbSlapelle  (Soffert,  a.  a.  0. 
S.  40).  Der  Dureblab  b«t  ein  Sonnengemölbe  mit  einem  ©urtbogen  in  ber  Sitte.  Da  ber 
Scheitel  beS  ©emölbeS  magre(bt  läuft,  möchte  man  annebmen,  bab  ber  Durcblab  urfprünglicb  eine 
iNainpe  enthielt  nnb  bie  kreppe  }ur  2!erraffe  erft  hinter  bem  ^borbau  begann.  Daju  ftimmt  ber 
Socfel,  ber  auben  am  SeebSeef  unb  innen  im  Übormeg  borijontal  oerläuft,  bort  im  'Serg,  hier  in 
ber  Dreppe  ficb  oerlierenb.  ^ber  bie  Slenbnifcben  unb  Sifenen  ber  äuberen  Sänbe  laufen  an  ben 
brei  hinteren  Seiten  beS  SeebScefS  nicht  bis  jnni  Socfel  beräb,  fonbern  feben  böbfr  ob.  Der  ur* 


(BioBtombiirg.  Sog.  lauffapelle,  flnfiibt  »on  Söben. 


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3aflftfrei3.  Cberaiiit  >'pall. 


fprünglictic  Si'Otn'fl  ber  SRildjcItc  ift  nic^t  leicht  ju  refonftruicren  (bie  jeljige  lyreitrcppe  i'aint 

ber  burcb  bie  iBrüftung  beS  UmgaitgS  gebrochenen  Ibür  ftnb  9iad)träge  einer  jpAteren  3<iG 
ber  be$  jtirchenban§).  Uriprünglich  betrat  man  ben  Umgang  bur(^  ^mei  uierecfige  Ibüröffnungen, 
bereu  Sintaffung  mit  Sterbleiften  (Xiamantichnitt)  nersiert  ift.  @ie  fihen  linfj  unb  rechte  oberhalb 
be«  IborbogenS,  nnb  über  bicfem  ift  ein  Sroillingäfenftcr  mit  roagrechten  Slürjen.  SBermntlicb 
lagen  bie  S^günge,  Xreppen  }u  ben  beiben  Xhnren,  auf  ben  IBactenmauern  ber  großen  Xreppe, 
bie  uom  Xurcblah  |ur  lerraffe  beS  ftirchhofeS  anfticg.  Xa$  @emölbe  be§  ^Ihormeg^  hnt  unter 
ber  Xünche  eine  mittelalterliche,  mohl  ber  6rbauungSieit  angehörige  IBemalung  mit  roten  nnb 
gelben  SRauten,  bie  mit  meinen  abroechfelnb  eine  Slrt  non  perfpeltiDifchem  ilÜürfetmufter  geben. 

@in  ^urtfimS  unter  bem  Umgang  be$  oberen  Stocfmert'S  ift  ni^t  oorhanben,  ber  ^ogen* 
frieS  unter  bem  Xachanfah  jchlieht  an  bie  Sifcnen  nnb  juglei^  an  bie  f^nfterarfatur  an.  6'ä  finb 


(HroBfomburQ.  €t.  Srl)arbetapenr.  OnnctcV. 


fech?teilige  ?lrfaben,  mit  Söürfellnaufföul^en,  bie  auf  ber  ®rüftnng  ftchen,  unb  ftämpfcrauffähcn. 
Xie  Säulchen  haben  attifche  ®afen  mit  Gcfboffen  nnb  roeichprofilierten  ipfühlcn,  ^lalSringe.  Xie 
(Scfbofjen  ftnb  an  ben  Sünlchcn  ber  Slorbfcite  al5  JTöpfe  au§gebilbet.  Xie  ©chilber  ber  ilöürfelfnäufe 
finb  mit  eingegrabenen  Uinien  gefäumt.  Xie  fiifenen  ftnb  an  ben  f^afen  mit  ilerbfchnitten  oer^iert. 
Uber  ba-5  ifiultbach  be§  Umgang'?  erhebt  ftch  ein  fech'?ieitigej  niebereS  ,t)ochn)erf,  ein  üichtgaben  mit 
einem  lleinen  JHunbbogcnfenfter  an  jeber  ©eite.  Xie  .t>ochnjiSnbe  finb  ganj  glatt,  ohne  Sölenben,  Sifenen 
inib  5rie§;  auch  ein  XachfimS  fehlt  fo  roie  am  Umgang.  Xo§  Xach  hat  offenbar  nicht  mehr  bie 
alte  fyorm;  biefe  ift  aU  flache?  3eltbach  ohne  ^eiftenbruch  ju  benfen.  Xie  fech?ecfige  ßapefle  ift 
eingemölbt.  6ine  'Diittelfüule  unb  Aonfolen  in  ben  ($cfen  tragen  bie  @urtbögen  von  fech?  brei> 
ecfigen  @emölblappen,  bie  an  bie  2'Janb  mit  einem  lei?  gefpi^ten  IBogen  ohne  ©chilbgurt  an* 
fchneiben.  9luch  bie  IHippen  futb  im  ©pihbogen  geführt.  3hr  profil  ift  im  fphörifchen  Xreiecf 
umriffen.  ?lm  fyuji  haben  fie  einen  Einlauf  uon  oierccfigem  Cuerfchnitt.  Xie  Uonfolen  Hnb  ein* 
fach,  an  ben  ©eitenfantcn  im  Sogen  abgefaft.  Xie  ©clnle  ift  an?gefprochen  frühgotifch:  fe^?* 
feitiger  ©ocfel,  meichgeformte  Safi?  mit  au?qnellenben  Sfnhlen  unb  eleganten  ßcfblöltern ; un« 


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@ro^toinburQ. 


601 


aio6tom6urfl.  Qrftfaffabe  bet  unb  fiteujeane.  nnfldit. 


602 


Siogilfrcii?.  Cberamt 


oerjünfller  Schaft;  j^JanfeS  JTelc^fapitcü  mit  einfachem  Überflang  oom  iHunb*  jum 

Sed)§c(f;  ba§  sölnfhoect  f(act),  f«ft  nur  QuSgegrünbet,  unb  »on  fouDentioneüer  ^ci^niing  roma* 
nij^en  ©ejcbmacf«.  ift  ni^t  au§gef(biofien , baj?  ba§  ©croölbe  crft  mic^tröglicb , um  bic  5Dtittc 
be<5  18.  3a^r^unbert5,  eingebaut  ift,  jaint  ber  €<iuie.  3«  bemfelben  Umbau  gehört  »iellei^t  auch 
bie  Süule  im  gerabgeftürjlen  f^enfter  an  ber  iRücfieite  be§  Umgang^;  fte  ^at  ein  flelc^fapiteH  mit 
anlicgenben  (Sdblöttern  unb  mit  fugelorligen  ©dtioiuten,  aljo  eine  fjorm  ber  ÜbergangSl’tiiperiobe, 
nerioanbt  mit  bcm  )og.  ßnoipenfapitell  ber  franjopjc^cn  ^rö^flotif. 

©egen  ben  unteren  .^of  ^inauS  fpringt  au§  ber  fDkuctfin^e  ein  f(f)öne§  romaniicbc§  Cötticn* 
brujtbitb  (2!ßappeutier  ?)  »or,  bcffen  Socfelplattc  burtb  bie  5örüftung§mauer  iurürfgreift  unb  im 
Umgang  einen  Jritt  bilbet.  6§  ift  nielteicbt  für  eine  anbere  Stelle  gearbeitet  (al§  Säulemmterfa^). 

®ic  ÄapcUe  erinnert  burc^  i^re  Ißotngonform  an  geroiffe  nieberr^ctnifcbe  Ütleitibauroerfe. 
®ielleicl)t  bebeutet  aber  bieje  fjorm  l&ier  bie  ©vinnerung  an  eine  alte  'SurgtapeKe,  bie  ouf  bem 
inneren  Jbor  ber  ©rafenpfalj  ftanb.  ('Jlbb.  ^tl.  II  2.  47.  51.) 

9ln  einigen  Öeibungen  ber  ?lrfoben  beS  Umgangs  bemerft  man  Spuren  mittelalterlicher 
SBanbmalerei,  Figuren  non  ritterlichen  Söuglingen,  rcobl  .^eiligen,  anfchcinenb  ou8  bem  13. 3^^^' 
bunbert,  frubgotif^,  auf  ben  blobcti  — mit  Äoltinaficr  gencbten  — Stein  gemalt. 

2!ie  Äapelle  felbft  ift  unter  Sleuftctter  1562  (3ablinjcbrift)  auSgemalt  morben.  Siiefe  9)lalc* 
reien  auf  ijiub  mürben  1900  aufgebecft  unb  aufgefrijd)t  (aucb  ergänjt  unb  übermalt).  S;er  fcch^* 
ecfige  9taum  ift  geiftreicb  bebanbelt  als  ein  offener  ^^aoillon.  ?lm  Soctel  eine  ®rüftung.  2!araui 
.^ernten  non  9ltlanten,  melcbe  bic  ßonjolen  bc§  ©emölbeS  ju  tragen  fcbeinen.  $aS  ©emölbc  über» 
fponnen  mit  lci(hten  ©roteSfen.  3«  ben  2ßanbfelbern  auf  Ißrcbellen  ftebenb  ©nippen  non  |)eiligen> 
gcftallen.  ?ln  ber  ?lltarmanb  finb  eS  bie  löij^öfc  ©rbart,  Jfilian,  DUfolauS,  ©ra§mu§;  unb  ju 
ihren  (yüficn  bie  äs)appen  be§  iprobftS  Sticbor,  beS  *3)cfan8  B^bel,  beS  Stifts  unb  !)leufteltcr&. 
3ln  ben  übrigen  SBünben  je  ein  ^JJaar  ©oangeliften  unb  '4>ropbetcn  unb  $lpoftcl  (®aniel,  3obtwnc8 
b.  2.,  IpetruS  unb  ifiauluS),  beren  2ra(bt  sum  2eil  feltfam  gemifebt  ift  mit  ber  3)lobe  beS  16. 
3abrbunbertS.  2/ic  fjenfter  fiub  eingefaßt  mit  gemalten  Steinrabmen  (3lbb.). 

(Sine  cijerne  2 b ö tunftooUem  Scblob  ouS  bcm  17.  ober  18.  3flbtbunbert  uermabrt 

ben  ebcmaligen  9lrcbinraum.  'Äbnli^  funftreicben  tßerjeblufe  bat  bie  eiferne  2ür  cineS  2Banb> 
i^ranfS  beim  9lltnr. 

!T:en  Öftlirfjen  S^eil  ber  oberen  !2erraffe  nimmt  ber  ehemalige  Ä'lrci^bt^f 
griebt)of  mit  ber  (Stiftöfird^e  ein,  ben  loeftlic^en  ba$  cbcmalige  S?lofter,  beffen 
mcftli^er  Flügel  Qbgcbrocf)en  ift  (feit  1830).  ?fuf  bem  Stirdjbof,  nn  ber  9iorb* 

feite,  loo  1660  bafüt  eine  SSorboüe  ber  Stirdfe  erbaut  mürbe,  ftnnb  oorrnal^ 
ein  5?arner  (carnarium,  33einf)au§)  mit  oberer  .Slof)cEc,  erbnut  oon  3lbt  ©ntfrieb  II. 
um  1460;  uub  am  norböftli^en  (Singnng  311m  .Streusgaug  bie  5ta)teUc  ber  beiben 
3of)anue§.  2)ie  Unterbauten  be§  ffiorbflügeB  oom  JUofter  reichen  ^inab  in  ben 

unteren  ,^of. 

2:ie  Stiftgtirdje  3.  9?itotau§  (?ltIaS,  58.  2 u.  3).  5Bon  einem  roma- 
nifdjen  SOiünftcr  finb  erl)alten  bie  brei  stürme  unb  bie  llmfaffung  be^  fübUd)cn 
ftreujnrmg  biä  ju  einer  gemiffen  ,t>öf)c.  9llte  ffiad^ric^ten , aud)  ein  58itb,  unb  ber 
9lfforb  für  ben  SJeubmi  geben  9lnbaltgbuntte  311  einer  ibealen  Siefonftruftion  bcö 
@an3cn.  3m  9Eforb  ift  gefagt,  bie  3}?auer  gegen  92orben  uub  bie  alten  5|?fcifcr 
uub  .^oc^maueru  be§  SKittelfd^iffö  foUen  abgebrochen,  bie  3)iauer  gegen  ©üben  aber 
uub  ber  ruube  (Jbor  foEen  nur  crt)öl)t,  ^eufter  burchgebrod)ett  unb  2Banb))feiler  ein* 
gefefjt  merbeu.  ®ie  .^öhe  bc§  alten  ©citenfehiffs  gibt  ein  5f5ilafter  am  fübli^eu 
,ttreu3nnn  (Oftfeite,  Gde  bei  ber  .Euftcrei)  an,  bie  ElZittelfchiff^  eine 

©pur  oom  alten  5)Qd)anfdjlufi  im  heutigen  2)achrnum. 


DigltizeO  by< 


@ro^foniburfl. 


603 


0ro6fomburs-  StifUtiid)«.  SnntreS.  6Iid  in  bcn  Q^or. 


»unr  eine  ^feilcrbafilifa,  nja^ric^cinli^  mit  fladjcn  ^oljbccfcn  — benn  um 
1480  unb  1520  tmirbcn  erft  bie  ©citcnjc^iftc  cingcmölbt  — jmei  G^üren,  tocftlic^cm 
Cucri'c^ift  unb  öftü^er  5tri)pta,  jmei  öftlic^cn  S^ortürmen  unb  einem  tueftlid^en  Uor» 


ß04 


Cbevamt 


fpriiigcnbcn  2urm  of)iie  äußeren  @ingnng.  3)er  SBcftc^or,  5.  9?ifoIau8  betitelt,  roar 

ber  größere  unb  uorne^niere,  loa^rfi^emllcf)  eingefaßt  uon  ^wei  9?ebend)öreji.  3n  i^ni 
ftanb  ber  ?lltar  5.  9Zifolau§,  üor  i^m  in  ber  SSicrung  bc§  Äreu^frfjiff^  ber  öanptaltar 
unb  bnüor  bic  3^um6a  bet  ©tifter,  über  i^r  Ijing  ber  Sironleud^tcr.  5lJet  Dftdjor  luar 
betitelt  nad)  bcni  9J?aricnaItar,  nuc^  ber  Iid)tc  6l)or  genannt  ini  ©egenfa^  ju  bem 
büftcren  SBeftdjor;  ^icr  tnurben  bie  9J?nrienfcftc  gefeiert.  Unter  i^m  tuar  eine  bößen- 
förmige  ii'rßpta,  bereu  3u9Ö»ge  öerniutli^  öftti(i^  l)intcr  ben  Xürmen  lagen  unb  burd) 
bie  Jurmfapellen  ju  etreid^cn  »naren.  Sn  ber  Shrßpta  n>ar  ein  9lltar  bc§  ^l.  5^l)omo0 
(unb  bet  bl-  ®lifabetl))  unb  ein  l;eilige^  ®rnb  r>on  uralter  Einlage  (SBader).  9Sor 
bem  Cftd^or  ftanb  ber  .^heujaltnr  mitten  in  ber  5tird)e.  Elitäre  ftanben  in 

ben  meftlid)en  9iebencbören  (@t.  (Gregor  unb  <St.  llrfula),  jmei  in  ben  Slreujarmen 
(@t.  93cnebift  unb  ©t.  Sebaftian),  jmei  an  ober  in  ben  Cfttürmen  (<$t.  9lnna  unb 
<St.  ^eter  unb  "ipanl).  — 1659  ttuirbe  ber  3öeftdbor  aufgegeben  unb  oeränbert;  1706 
bie  Ärppta  unter  bem  Cftcbor  5ugcfcbüttct.  2)ie  blutigen  Elitäre  ftammen  au^  bem 
18.  Sabrbunbert  (um  1716  unb  1765).  2)ie  ältere  Slirebe  batte  2 5:abernnfel. 

2)ie  35oppelcboranlage  batte  in  9Kurrbarbt,  (Sdluangen  ober  an  ©t.  Surfarb 
511  SBür^burg  ein  58orbilb.  ifl  aueb  nid)t  aii^gefdjlüffen , ba^  ber  ©egenebor 
urfprünglicb,  nor  ®rünbung  beg  ^raucnflofter^  ©t.  flgibien  auf  bem  S^lcinen  5lüm» 
berg,  für  9?onnen  beftimmt  mar. 

2:er  Söefttur  m Tjat  non  unten  beiauf  äinci  tonnciiflonölbte  IHftume  übereinonbcc,  ein  Steller» 
gejebob  (fpöter  ol§  camarium  benübO,  uriprünglicl)  niellcicbt  Ätpptn,  harüber  einen  IHaum  mit 
großem  fjenfter  gegen  äöeften,  nnfebeinenb  ein  Oratorium.  3n  roel<ber  inneren  5?crbinbung  er  mit 
hem  'Ißeftcbor  ftanb,  ift  beut«  nifbt  mehr  ju  erfeben.  SßieUeiebt  gehörte  et  gar  niebt  ber  urjprünglicbcn 
Einlage  an  (inie  j.  5).  aueb  ber  ßborturm  an  her  Stift«fir(be  $u  Oberftenfelb).  ffiielleicbt  luar  bie 
obere  Üutmfapelle  ?Utarraum  einer  Sionnenempore,  ber  untere  bcSgleitben  für  eine  Slrnpta.  SJiefe 
Einlage  möte  aber  febon  früh,  nacb  3lufbebung  beö  Srauenfonoent^  nerönbert  roorben,  fo  bap  ber 
6bor  ju  ebener  ©rbe  lag.  So  fab  ib«  in«  17.  Sabrb«<nt>c«^t  ber  6bfö«««ft  Söarfer  (f.  oben  S.  588). 

^et  ä9eftturm,  im  ©runbrib  ein  menig  in  bie  23reite  gezogen  (6  m breit,  40,67  m boeb), 
gibt  ficb  loenigftenS  bem  Itufbau  nacb  alö  bet  ültcftc  bet  Jürme  ju  erfennen  bureb  feine  einfaebe 
©lieberung.  iRnnbbogenfriefe  mit  Spifefonfölcben  nacb  .^»irfauer  ?lrt  (tnie  am  2bo«^bau  b«fr); 
Senfterfünlcbcn  mit  einfachen,  gefäumteu  SBürfcltnäufeu  nnb  glatten  StömpferauffÄbfn : an  ben 
(teilen  Olafen  boeb  f^on  ßefboffen  (im  3.  Stoct  an§gemcd)felt  mit  robeu  Stlöben).  Über  bem 
hoppelten  ©efim«  beS  4.  Stoefö,  bem  alten  'üaibfim^,  beginnt  ein  anbereS,  reicbereö  Spftem, 
entfpreebenb  bem  be§  nötblicben  Cflturm«;  biefe4  Stocfroerl  mit  bem  .^)dm  ift  fpöter  aufgefept, 
furj  not  bem  ?lu8bau  ber  Oftlflrme.  ^ier  finb  bie  Söärfelfnftufe  inm  2eil  mit  ÜHcliefornament 
non  lyiättern  nnb  IDönbern  nberjogen;  bic  flöncpfetleibnngen  befeßt  mit  ©ilbmerf,  frabenbaften 
2)la8(cn;  bie  'IPanbblenben  tiefer  unb  bie  Schrägen  ber  SJifenen  loic  ber  f^ie§bögen  gefäumt  mit 
fogenannten  diamanten;  bo4  .fpauptgefimS  übet  einem  Si^liacfbanb  gemuftert  mit  einem  au8 
33ogenbanb  unb  Sßälterfturi  jnfammengefebten  fVrieS.  ®ier  abgeplattete  ©iebel  mit  febtägen 
2Jreiecf flächen  bajroifcbcn  führen  über  in  ein  aebteefigeS  ©efims,  auf  bem  bic  febon  im  ©eift 
ber  ©otif  fdjlanfgcformte  Steinpnromibe  be§  ^elm?  erbebt.  55ie  trapeiförmigen  ©iebelfläcben 
fmb  non  fteigenben  5«^ie8bögen  cingefabt  unb  bnrebbroeben  mit  je  einem  ^'^iUing^fenfter.  9luf 
ber  4'elwfpibc  «i»  Steinheui.  @3  ift  im  oberen  leil  biefelbe  (^ormenfpracbe  »nie  am  5lorbturm 
hier  nnb  am  Hßeflturm  non  St.  'JJiicbael  jn  ^all,  audb  am  fflblicben  ßborturm  ber  Stiftölir^e  ju 
©Dmangen. 

3m  2.  Cbergefcboß  ftnb  IReftc  non  ornamentalen  Ißubmalercien,  offenbor  iu  ber  'Iteloration 
gehörig,  bie  'llenftetter  ber  alten  Stiflöfircbe  gab. 

5)ie  Oft  türme  finb  im  ©rnnbrib  etinaö  in  bie  Sänge  gejogen,  and)  C m breit  im  Shirdb* 
fcbnilt,  3.3,5  m hoch,  olfo  erheblich  nieberer  ol3  ber  SBeftturm.  3ht  'Mnöbau  mog  febon  in  bn? 


8(^(o{{  @roj)fomburg. 


G05 


18.  ^a^cbunbcrt  failen.  ^ie  S^erniijcbuno  oon  Spi^bögen  mit  9iunbbögeii,  bie  Sularnen  an  bcii 
Xtelmen  imb  bejonber#  bie  fleteblten  Spifeboflenfenfter  am  3.  Stört  be5  Sfibturmä  jebcn  bie  fran* 


(ürogfomburB-  Stiftttirc^r  SnnrreA.  9lit(  stgtn  fBeften. 


»öpicbe  5rübflotif  ooraii!?,  jo  roie  bcr  lurm  ber  ^obanneSfircbe  ju  @münb  unb  bie  G^ortürmc 
bee  ‘JomS  ju  9[öürjburfl. 

^Sie  ifloflenfrieie  flefäumt  mit  ^^iamanten  unb  (jefüllt  mit  iBIflttern,  bie  burcb  ©ogenbänber 
unten  mitcinanber  jum  )yric§  ucrbunben  finb,  ©efimiSfrieie  im  ober  ber  oer* 


606 


3agftfrci#.  Cberaml  ^>all. 


boppcit  unb  Denuecbfelt  unb  oben  mit  einem  ^iamantenbanb  gejäumt  ift,  ober  $)ogenbänber  mit 
^almetten  ober  fiilienfnäufen  oben.  '2(n  ben  8im§j^rägen  ebenjolebe  ^änber  ober  9teiben  ftebenber 
Blätter.  55ie  SBürfelfnftnfe  plnftiicb  betoriert  mit  Silätlcrn,  SHanfen  unb  flejäumten  ®önbern,  oueb 
mit  ftnojpen  unb  Soluten  in  ^tnle^nunfl  an§  foiintbil'dbe  Äopiteli  unb  bejonberS  on  baS  ßnofpen» 
fopifell  bet  franjönicben  ^übootif. 

3n  bie  Äanten  eine«  Jurmgei^joficS  fmb  Stredi'öul^en  eingelaüen,  bereit  Schaft  an  Stelle 
ber  Plante  befe^t  ift  mit  aufrechten,  eingerollten  Jtnäufen.  ^uf  ben  @cffchrägen  am  f^uh  be«  ^elrne« 


Qtrofitombuig.  StlftStixc^e.  Studatur  bet  Sieiungltuppel. 


unb  auf  ben  ftnAufen  ber  Sufarnen  liegen  ober  fthen  phantaftif^e  f^figüt^chen , 9)tännlein,  Sömen, 
Sphinje.  ®ie  ßrbgefthoffe  ber  Dfttürme  ftnb  tonnengeroölbt ; fie  bienten  oermutlich  al«  6h*>r* 
lapeQen,  Ülebenaltarftätten , unb  al«  Durchgänge  iu  ben  Eingängen  ber  Urppta,  bie  in  ben  Seien 
jniifchen  Shor  unb  Sürmen  j^u  uermuten  fmb  (mie  j.  33.  am  HJlünfter  ju  Uimburg  a.  b.  ^arbt). 

3hr  91u«bau  — mie  auch  ber  S3au  bet  fech«ecfigen  Dhorfapelle  — fann  fügli^  bem  1251 
bejeugten,  bisher  unbefannten  magister  operis  ©otfrib  (S.  588)  jugefchtieben  roerben. 

S3eim  fReubau  be«  ÜJtünfterS,  1706—15,  mürben  allem  nach  bie  ®runbmauern  ber  Um* 
faffungSmänbe  beibehalten,  on  ber  Süb*  unb  Cftfeite  mohl  bie  UmfaffungSroänbe  felbft,  bie  Oft* 


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€c^Io^  @roßfoinburg. 


607 


türme  mürben  nmiimntelt,  aber  )o,  ba^  bie  allen  ©licberunflen  noch  ju  je^en  finb;  an  i^rer  Oft* 
feite  mürben  IL'enbeltreppen  in  recbtecfifler  Umjafiung  angelegt,  bie  iitr  ^a^büfine  führen,  '^r 
(s^ör  mürbe,  na^  ?luffüUung  ber  Slrppta,  tiefer  gelegt,  in  bie  jmei  lebten  ^otlje  ber  ©eitenfcbiffe 
(Sinporen  eingebant,  beren  gcmölbtc  Unterrünme,  mit  f^üUmänben  nnb  ®la§  obgefcf)loffen , atd 
Safriftci  unb  iJJaramentenfammcr  bienen,  ^wifc^en  il^nen  ift  ber  6^or  mit  ben  ('^orftül^len  ein* 
gerichtet.  2:aS  erfte  ij'foch  non  SÖeften  ift  nerbaut  burch  bie  Orgelempore.  ©Icichinäftige  ®olu> 
ftrnben  5iehen  fich  an  ben  ©mporen  unb  oor  bem  6bor  hin;  nur  ift  bie  bei  ©horl,  bie  Kommunion« 
baut,  oon  3Uabaftcr.  ^en  ^ieubou  uertrift  ein  ®arocf,  bal  jebcnfalll  auf  SBürjburger  ^crfunft 
jneift.  *3)ie  Teilung  unb  iJüliung  ber  fVenftcr  mit  Ärcilbögen  im  ®ogcnfelb  ift  eine  (Erinnerung 
an  bie  bortige  Unioerntötltirche.  ?Ul  Urheber  ber  ©ntmürfe  ift  ©rei|ing  anjufchen.  SeinerfeitS 
feheint  bal  Äomburger  fDtünftcr  mit  feiner  |)allenanlagc  ben  ®oumeiftcr  ber  ?lbteifirche  m Schön* 
thal  a.  b.  5öflft  angeregt  ju  hob*»-  ©eine  nächften  iöermanbten  in  SBürjburg  fmb  bol  9leue 
fDUinfter  unb  bie  oon  ©reifiing  umgebaute  i^'Cterlfirchc  in  Uöürjburg.  @r.  leitet  non  ber  iHenaiffance 
ber  3uliulbautcn  unb  bem  italicnifchen  ®arocf  ipetrinil  über  jum  beutfeben  SÖüriburger  Saroef  unb 
ift  ber  fünftlerifche  ?lhnherr  Sö.  5leumannl  (©urlitt,  3Bürjburg  6.  25). 

55ie  romonifthen  Sürme  fteefen  jeht  faft  bil  jum  .^elm  im  hohen  3)ach  bei  .^oHenfchiffl;  bo^) 
ift  bie  Silhouette  menigftenl  non  Offen  unb  non  SDeften  nicht  ungünftig.  !Dec  Süeftgiebel  ift  no^ 
über  bie  ^achflä^e  hinaufgeführt. 

9luf  bem  Oftenbe  bei  fyirfti  fleht  ein  nergolbetel  Schmiebeijenfreuj  mit  ÜJiorienmonogramm 
in  Strahlen  unb  iBlumen. 

"T^er  Schmuef  ber  5 aff  oben  befchröntt  fich  auf  Sodcl*  unb  SachfimI,  Sifenen  mit ‘-l^ilnftem 
famt  '^oftamenten  unb  3lufföhe»  nnb  bie  Umrahmungen  ber  2hüren  unb  ^enftcr. 

■Jol  .^jaupt portal  ift  an  ber  "Jlorbfeite,  in  ber  Mitte,  ein  imeitel  an  ber  Sübfeite  beim 
Ouerfchiff.  ?In  ber  Cftfeitc  finb  imei  Pforten  iu  ben  IJBcnbeltreppen , Jürmen,  (Emporen  unb 
Safrifteien.  3ln  ber  SSeftfeite  imei  sum  alten  Jtlofter.  ^ie  imei  ^orlole  ftnb  non  Säulen  ein* 
gefoht,  bie  einen  3lrd}itran  unb  nerfröpften  93ogengiebel  tragen.  ?luf  ben  ®ögen  fihen  allegorifche 
fyiguren;  in  ben  ©iebelfelbern  finb  bie  3öappen,  hier  bei  SürftbifchofI , bort  bei  IJJropftel,  aul* 
gemeißelt,  ^e  »Jen  ft  er  hnben  eine  gegliebcrte  ©infoffung  mit  Ohren  unb  barüber  ein  ©eftml 
mit  gebogener  SSerbachung;  fEenfier*  nnb  Silerbachunglbögen  mit  löilbhauerarbeit , Malten  unb 
©iiirlanben,  gefchmüeft.  ©reifiingl  5öilbhüucr  in  SBüriburg  mar  ^afob  n.  b.  Hunera ; fo  mohl  ouch 
hier  (©urlitt  a.  a.  O.  S.  25). 

‘Sie  imifchen  ben  Ußerfftcingliebcrn  fmb  nerpufet  unb  heU  getün^t.  2:al  Sinn  er  e 

ftellt  fich  bar  all  eine  gemölbte  .^allenfir^c  mit  Pfeilern  unb  reichem  Sieliefbefor  in  ©ipl.  S)ie 
Kapitelle  unb  3lufföhe  ber  iPfeilcr  finb  aber  in  Stein  gemeißelt  unb  nur  übertüncht.  (Sie  fmb  be* 
ieichnet  mit  ben  Mappen  ber  bamaligen  Rapitulare.)  H?on  Stud  finb  bie  SJeriierungen  ber  ©urten 
an  ben  flachen  flreuigeroölben , ber  SBterunglfuppel  nnb  ber  93ogenimicfel  ber  (Emporen.  ?ln 
ber  Äuppel  finbr  in  ben  3roidrln  öie  oier  ©oangeliften  plaftifd»  bargeftellt  unb  am  Scheitel  ein 
Oieigen  non  (Engeltnaben  mit  Ceibenlroerfieugen ; aufierbem  flartufchenornament  iu  Mufchel*  unb 
Ohrformen.  ?lll  fEflüunfle«  ber  ijelber  hier  unb  an  ben  ©urten  fchöne  unterf^nittenc  '?lfonthul* 
raufen,  ißalmenmebcl  u.  bergl.  3)ie  ©rfinbung  ift  etmal  milb,  bie  Slulführung  berb. 

1 1 0 r ro  e r f c. 

1)  ?(ltaroorfah  (frontale)  bei  ehemoligen  .pauptoltarl , feht  mieber  am  ^auptaltar, 
früher  eine  SeiHonfl  om  fübUchen  fliebenaltar.  .^olitafel  (1,88  X 0*78  m)  oerlleibet  mit  per* 
golbetem  Äupferblech,  gefchmüeft  mit  getriebenen  fyiguren  unb  ®eifchriflen,  nieliierten  Umfehriften, 
iEiligranplätfehen,  ©belfteinen  unb  omamentolen  mahrfcheinlich  rheinifche 'Jlrbeit  unb 

Stiftung  oon  9lbt  ^lertmig.  ipublijiert  bei  löoifferle,  2)enfm.  ber  löouf.  am  5lieberrhein,  Jaf.  27  f., 
■^eyt  S.  13  f. ; unb  bei  ßaib  u.  Schmarj,  Stubien  über  bie  ©ejehichte  bei  chriftlidhen  'illtarl,  1857, 
^af.  V.  ^efchrieben  non  fE*  .1i.  'Maper  im  Vlrchit)  für  chriftL  Stunft,  1898.  ^Photographien  oon 
Öorent,  pon  Sinner,  oon  ber  Münchener  Ululftellung  551.  97  unb  oon  Äratt.  55emalter  ©iplabguh 
oon  ilreiher  in  ber  Stoatlfammlung  oaterlänbifcher  5lltertümer  unb  im  Üanbelgemerbemufeum 
Stuttgart,  (danach  lof.  41,  b.  III  bei  5ltlal.  9lbb.  n.  b.  Original  S.  (508.) 


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OcoBlombuxg.  Froiitalo  anroam. 

9(ufnabm(  na<b  bcm  Original. 


608 


^agflfrci#.  Cbcranit  -ttall. 


©iniflc  iyiligran» 
plättcbcn  ■ finb  erjefet 
bur^  fleftanjteÄiipfer* 
plAUcben.  ^ic  Schrift 
ift  teilnjciic  ergänjt: 
aufgenialt  auf  neuem 
®Iech.  ÜJlitlel* 

ftücf  nimmt  ein  fpi^* 
onaler  Siahmenf  mit 
Smaüornamenten  unb 
cbelfteinbefefjlen  5iH* 
granpldtt^cn  ein,  ber 
bic  ©loric  (fofl.  iüian» 
borla)  bavftellt.  Viuf 
ber  inneren  Schräg* 
fläche  ber  üünnborla 
fleht  in  i.niellierten 
®u^ftoben  eine  Um* 
f^rift.  «hr  er* 

fcheint  bie  getriebene 
fjigur  be§  ftehenben 
6hriftu§  al«  iJehrer§ 
ber  2Belt,  45  cm  hoch ; 
mit  ftreujnimbuSlaiiS 
ornamentierten  Gmoil* 
Plättchen  unb  ^iligron* 
Plättchen,  bie  mit 
ßbelfteinen  nnb^erlen 
befcht  finb  ober  waren. 
6hriftu§  ift  noch  faft 
bartlos  gebilbet,  er 
hält  in  ber  linfen 
J£)anb  bnS  !öuch  beS 
SebenS  unb  erhebt  bie 
rechte  im  SRebegeftuS, 
ganj  offen.  3«  beii 
Sroicfeln  neben  ber 
DJionborlü  erfcheinen 
getrieben  im  ®ruft* 
bilb  bie  breifach  go* 
flügelten  Spmbole  ber 
nier  ßoangelien.  3Jie 
übrigen  f^ilächen  ber 
2afel  finb  bnr^  Seiften, 
mit  (Smail  unb  ebel» 
fteinbefehten  filigro» 
nierten  Blättchen  ouf 
ben  S^hnittpunften, 
eingeteilt  in  4 mal 
.3  ho(hIängliche  gelber, 
in  benen  bie  ftehenben 
©cftalten  ber  ?lpoftel, 
ca.  80  cm  hoch,  nebfl 


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QlioBtombuig. 
$au(uS,  Xtnrmdlei  auS  SiirtttmbtTS. 


StiftSfitcbe.  SItat  brr  %nna. 
Oagftfrejt. 


30 


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610 


3üöftfret3.  Cberamt  4)oD. 


beigcj^riebenen  9iamen  getrieben 
erjcbeinen.  ^te  ^poftcl  galten  eine 
©d)riftroUe  ober  ein  ®u(b ; pe  fteben 
auf  (^npfcbemefn;  S^riftu#  auf  einem 
ffugelfeginent.  ®ie  Sbelfteine,  bie 
auf  ben  SereinigungSftellen  ber 
ßmailftreifen  jroifcben  fffiligran  fi^en 
foUen,  fehlen  febt.  llBibmann 
fpri^t  non  „topafion , annicbolis, 
cbriftaden,  ainmetbiften".  3n  ben 
@(fen  ber  f^UigranpIättcben  fa^en 
Werfen,  monon  noch  eUicbe  norbanben 
finb.  91n  ber  S^rägfidcbe  be^  9ian* 
bc8  jiebt  ficb  iroifcbcn  ben  perlen* 
befehlen  3filigranplätt(ben , inelcbe 
ben  ^nfab  ber  fenfrecbten  Steilung#* 
ftdbe  begleiten,  eine  Umfcbrift  in 
oertieften  unb  fcbroarj  gefüllten  Su(b* 
ftaben  bin-  ^ie  Umfcbrift  nm  ba§ 
6briftu$bilb,  auf  ber  inneren  Schräge 
ber  IDlanborla,  lautet  nach  ^uflöfnng 
ber  !i?igaturen: 

AD  . SOLIVM . CELI . DVM . 
FORMAM . TRANSFERO  . SERVI 
[ALPHA  . VOCATVS  . E(T)  0 . 
SVJPERIS  . TERBESTRIA  . 
IVNGO  . 2;ie  Umfcbrift*)  be§ 
!Kabmen8  auf  ber  inneren  Schräge: 
HI  . SVA  . SPE  . VITAE  . 
LIQVERVNT  . OMNIA  . SEQV(E) 
SECTANTES  . XPI(STI)  . FAC- 
TIS  . PRECEPTA  . MAGISTRI 
PRO  . QVO  . MACTATI  . VI- 
VVNT  . SINE  . FINE  . BEATI 
Q(V)I  . RESERANT  . DIGNIS  . 
CAELVM  . CLAVDVNTQVE  . 

MALIGNISET.CV(M). 
DISTRICTO  . RESIDE- 
BVNT  . IVDICE  . XP- 
(ISTÜ)  [CVM  . MVN- 
DVM  .]  DIGNE  . RE- 
DIENS  . EXAMINAT  . 
IGNE  . 55ie  5'ucbftaben 
A E M T V lomtnen  in 
fapitaler  unb  in  uncialer  fjorm 
nebeneinanber  oor.  5)ie  fiigaturen 
iinb  bief eiben  inie  auf  bem  Ilron* 
Icucbter;  auch  bie  tBucbftaben  gleich 
loie  bort  geformt,  nur  etina* 


*)  “Sie  ecfig  eingellammer* 
tcn  SBorte  fehlen  bei  50oif)er6e; 
biefe  2eile  finb  erneuert. 


(Jlrofttombuig.  StiftMintje.  SltciB^ofenfdirr  Sitar. 


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3ro^foniburg. 


611 


Vltatflügd  aue  Homburg.  ^3lu6cn{eite. 
(Stuttgart,  Staatifammlung  oatcrl.  {((trrtümer.) 


\ 


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612 


Cbcramt  v^oU. 


roeiiiger  frei  unb  jdinnuigDoU,  rocgen  bcr  iiiüfjjameren  tec^nif.  — 2)ie  Gmailflrcifen,  bie  ber  Urheber 
ber  2afel  offenbar  int  Vorrat  ^atte,  folgen  5 oerftbiebenen  fDluftcrn,  2 baoon  toccbfcln  am  5limbu^ 
6brifli,  an  bcr  fDianborla  unb  an  bcr  roagretbten  lliittelleifte  ab,  3 anbere  an  ben  jcnfrecblcii 
ÜcilungSleiften.  ftnb  Sorbürenmufter  bpsontinifeber  ^ertunft,  leilS  rein  gcomelrijdj  loie  ©eflecbte, 
toclcbc  ftrenje  nnb  JRauten  in  abgetreppten  Sinien  bilben,  unb  firei^oerbinbungen,  teil^  an  9)iuftcr 
aus  ber  ’iMlflnienioelt  anllingenb:  eine  fReibe  oon  Sternrofetten,  eine  oon  iöierbifittern  ober  Slreuscn, 
mit  ^reiblattcnbungen,  eine  oon  ;^erjblöttern  mit  i^nlmettenjüUung.  5)ie  färben  finb  meife,  febroars, 
gelb,  tüifisblau,  azurblau,  jmaragbgrün,  eijenrot;  fömtlicb  ooneinanber  getrennt  bnreb  ©olbfteße. 

^ie  filigronbejebten  lölecbftreifen  ber  äußeren  Dtabmenflö^c , bie  noch  SoifjerSeS  3«i«bn«r 
1816  gefeben  bal»  fehlen  febt. 

2er  moberne  ßboraltar,  an  bem  baS  romanifebe  frontale  ongebraebt  ift,  ftammt  oom 
3abr  1715.  (§r  batte  bis  sur  Sätularifation  ein  filbcrneS  frontale  mit  ©arftcUung  beS  ©otteS* 
lamineS  jroif<ben  ßbemben  (f.  oben  S*  589).  2a§  Üabernalel  ift  moberne  ?trbeit  oon  Stauben* 
maicr,  Süffen,  1893.  2er  'Hltarbalbacbin  mit  oier  Sdulen  oon  Sludinarmor,  fünf  oergolbeten 
.^oUfiguren  oon  fölario,  SlilolauS,  Senebift,  ^obanneS  b.  2.  unb  3ofepb,  unb  einer  ©nippe  ber 
bl.  2reifnltigfeit  in  ben  ©olfen  ftammt  aus  ber  3«it  bcS  ilirebenneubauS  unb  ift  bejeiebnet  mit 
bem  Sappen  beS  5ürftbifd)ofS  o.  ©reiffenflau.  Gngelfiguren,  ^berabSbüften,  lüaubgeroinbe,  fyriubt* 
unb  anbere  ©ebönge  fcbmücfen  ben  ?lufbau.  ?ll§  Stbranfe  biefeS  ?lltarS  bient  bie  flommunion» 
banf  am  6bt*«ingang,  eine  feböne  iBaluftrobc  oon  Sllabafter. 

2)  Sbor  ftnb  am  Slrcbenitifdb  Siefte  oon  2 oerf^iebenen  Stären  jufammengefteüt : unten 
ein  Steinrelief  ber  armen  Seelen  im  fjegfeuer  mit  fürbittenben  .^eiligen  unb  ber  2rcifaltigteit, 
16. Sb-  Über  ber  2ifcbplattc  ber  cbemnlige  'Äuffab  cincS  ^eter*  unb  ipaulSaltorS  (ber  am 
nörblicben  2tirm  ftanb),  mit  'JltübafterreliefS : ©rablegung  ©brifti  al*  .^tauptbilb  unb  ^tetri  4ler» 
fiub,  auf  bem  Saffer  ju  loanbeln,  unb  feine  Jlreujigung  als  fDiebaillonS  im  ©iebeloiiffab,  loobr* 
fcbeinlicb  fJlrbeit  oon  2.  ilern  in  ^all.  2aS  ^lliionsioappen  o.  (SlterSbofen  unb  o.  fRinberboeb  unb 
bie  Saftbrift  bejeugen,  bnb  biefer  ?lltarauffab  geftiftet  mar  oon  3?eit  5lagel  o.  ©ItcrSbofen,  ju» 
gleitb  als  Stcrbbcntmal  für  ibn  unb  fein  ©cftbleebt,  1650.  @ine  iugebörige  Sllabüftcrfigur  be§ 
?lpoftelS  ^etruS  ftebt  febt  in  ber  Safriftei;  Figuren  oon  ÜRario  unb  i^auluS  finb  loeggctommen. 
(2ie  Stifterinf^rift  abgebrurft  im  5li(bio  f.  (briftl.  Jfunft  1901,  S.  79.)  ('Jlbb.) 

2er  nörblicbe  Seitenaltar  (am  6nbc  beS  Scitenftbip,  bei  bcr  i^üramententammer), 
1717  geroeibt,  bat  eine  Shitfroanb  mit  gemaltem  tBilb,  oier  Süulen  unb  barflber  eine  ©nippe  oon 
©ngcln  mit  2cibenStoerljeugen , auf  Sollen  gelagert;  unten  2 .^»oljfiguren  non  bl-  Iffraucn,  bie 
eine  mit  einem  Salbenfrug,  bie  anbere  mit  einem  töueb,  barauf  eine  2raubc  liegt;  3Raria  'JRagbo* 
lena  unb  ibr  altteftamcntlicbeS  Urbilb  2lbigail  (1.  Sam.  25).  ?lm  fRetabulum  jroei  ^teiligenbüften 
unb  jinci  ^uttenfiguren.  2aS  Clbilb,  eine  Äreusabnobme  ober  Ipieta,  ftammt  oon  bem  früberen 
hier  geftanbenen  'Hltor  ber  fcbmerjenSrcicben  fülario  unb  ift  laut  Signatur  gemalt  oon  CSmalb 
CngberS  (ju  Sürjburg)  1662,  natb  oan  2i)d.  2iefer  roie  bie  brei  anberen  Seiten*  unb  kleben* 
altdre  bat  eine  ®alu)trobe  oon  .^olj. 

2er  jüblidje  Seitenaltar,  auch  1717  geroeibt,  cntfpriibt  im  'Jlufbau  ganj  bem  nörblicben. 
2ic  Statuen  (teilen  bie  ?lpoitelfiirften  IjJctruS  unb  ^touluS  oor;  baS  ölgemalte  SMütt  ßbriftuS  an  ber 
'JRarterfäule , eS  ift  1662  geftiftet  (nach  Sarfer);  gemalt  oon  C^ioalb  OngberS.  ^m  Sabernafel, 
einem  febönen  IRofofofcbnibrocrt  mit  (Sngelfiguren,  ift  baS  Sappen  bcS  2cfanS  o.  ©rtbal  angebraebt. 

2er  'Jlltar  bcr  bl-  'Jlnna,  im  fübli^en  iflreusarm,  ift  1716  geroeibt,  ber  ?luffab  aber 
erft  um  1765  nuSgefübrt;  ein  Stonbbolbacbin  mit  Söulen  unb  ocrlröpftcn  ©efimfen  unb  3)lumen» 
oafen  im  'Jiololoftil.  2aran  in  fHeliefbarj|eUnng  bie  bl-  ?lnna,  gen  4'^immel  fefaroebenb,  jroifeben 
ben  Stanbbilbern  ber  bl-  Statbarina  oon  ^llcyanbrien  unb  Urfula,  im  ')luffob  baS  ')luge  ©otteS. 
(Jngel,  'ilmoretten  unb  ßbwubSföpfcbcn  ftnb  über  ben  ganjen  Sonbaufbau  oerteilt.  (‘Jlbb.) 

2er  'licbennltar  j.  bl-  Slepomut  im  nörblitben  ilreujarm  entfpriebt  im  Slufbau  bem 
oorigen,  ift  aber  im  oberen  2cil  ohne  'Jlürfroanb,  ba  er  bier  i^enftcr  überfebneibet.  2ie  4>oupt» 
fignr  in  IRelief  ftellt  ben  bl-  ^lepomuf  oor,  bie  Seitenfiguren  St.  iöarbara  unb  2bella.  ?lm 
töalbacbin  boS  Sappen  beS  Stifters,  ÄapitularS  o.  Siefingen  1767. 

Sömtlicbe  9lltorroerfe  ftnb  oorjüglicb  erhalten,  loicbtige  2cnfmftler  bcS  Sürjburger  Spät« 
barorf  unb  SRofolo.  3n  ibrem  töilberfcbmucf  lebt  bie  ©rinncrung  fort  an  aufgebobene  3lltörc  jii 


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• @d)(o^  @ro{t(onibur0. 


613 


tUtorflüecI  aut  ftomburg.  Snnrnftite: 
(Stuttgatt,  Staattfammlung  oatcil.  Vlteitümri.) 


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616 


SiaflftfreiS.  Obcramt 


Verleibe,  Jlarl'3  b.  ®r.  '4ifoUfopeUc  unb  i^re  ftunfti'c^iä^e  (o.  3.)/  S.  115  fl.,  mit  3lbb.  au§ 
bem  porigen. 

iSerg(eid)e  auch : $er)ig,  $er  grofle  Slableucbter  im  ^ome  su  ^ilbeS^eim,  3eifl^nfl  f-  Ariftt. 
Jtunfl  1902,  6. 14  ff. 

iPbotograp^ien  oon  öorent  (Xcnfmole  be§  5DlitteloIter4  i.  b.  figr.  Söürttemberg,  1867) ; oon 
©inner,  Tübingen  (©^rcäbiitbe  ^enfmale).  SloOftänbige  Xetailaufnobme  pon  SB.  ßratt,  flarl4< 
ru^e  i.  9). 

@ip§abgüfle  pon  .^erbtle  um  18.50  in  ber  Samml.  beS  bifl*  S)erein§  }u  ^aU  unb  im 
BaubeSgetPerbemuieum  Stuttgart. 

^aubjeitbnungen  (Sfijjen  pou  6.  ^»erbtie  im  3)enfmftlerarcbip  be§  2anbe§fonferpatorium§ : 

bie  auSgefü^rten  2luf< 
nabme)ei^nungen^erbt> 
le4  ipurben  an  jlanoni* 
fu§  Dr.  granj  9)ocf  in 
Slawen  perfauft. 

Xer  Äronleucbter 
ift  — laut  3ni4>rifl  — 
geftiftet  pon  bem  9lbt 
^crtroig,  aljo  por  1140, 
pielleicbt  aber  bocb  erit 
na^  beflen  2ob  auf> 
gebäugt  roorben.  ®r 
bing  urjprünglicb  im 
(Sbor  beä  bl.  Siüolau», 
aljo  im  meftlicben  ^aupt* 
cbor,  jpäter  im  Scbifl,be4 
alten,  bann  beS  neuen 
'DlünfterS,  über  bem 
@rab  ^ ber  Stifter.  5)a* 
jroifebenbinein  aber,  — 
mie  angenommen  mirb, 
feit  bem  ®auernfrieg  — 
befeitigt,  nach  ber  Crt?- 
fage  fogar  nergraben, 
war  er  non  5)efan  Sleu* 
ftetter  im  3abr  1570 
roieberbergefteUt  unb 

roegen  be§  'Jioft#  mit  Ölfarbe  augeftrieben  morben.  Slacb  ber  Säfularifation  be4  Stifts  mürbe  er 
ber  Silberauflagen  beraubt  unb  bureb  Scbrotfcbüfje  befebäbigt.  1848,  am  6bnflobenb  fiel  er  bcwi> 
unb  mürbe  nun  unter  Öcitung  pon  Gb.  .^erbtle,  bamalS  3eicbf”Iebrer  in  f^br  forgjam  roieber- 
bergeftellt  unb  pon  bem  Slnftricb  befreit;  auch  aufgenommen  in  fDlafl,  ®ilb  unb  ^bbrüefen. 

■Jer  Stronj  beftebt  auS  einer  eifernen  Slrmatur,  bie  mit  Äupferblecb  oerfleibet  ift.  Sie 
Slrmatur  ift  jufammengefebt  auS  jmei  Sieifen  im  Surebmeffer  oon  runb  5 m,  bie  an  einem 
funftpollen  ®cftell  non  Sragftangen  unb  an  einer  jlette  hängen.  Sie  jlette  läuft  auf  bem  Sacb* 
hoben  über  eine  Diolle  }um  Sluf«  unb  Slbminben.  (Sreimal  im  3nb<^/  in  ber  @b>nftmette,  am 
Siloefterabenb  unb  in  ber  Ofternaebt  merben  bie  flerjen  angejünbet.)  Sie  oier  ö>aupttragftongen 
geben  auS  oon  einer  groflen  tupferoergolbeten  jtugel,  barunter  finb  fle  non  einer  (leinen  jtuppel, 
einem  triebterförmigen  jlupferblecbmantel,  umbüllt,  in  ber  baS  ®ruftbilb  beS  erböbten  6bniftuS 
bargeftellt  ift,  in  brauner  2inearjeiAnung  (auSgefpart  in  ber  ®ergolbung)  nebft  ®eifcbrift:  A.  Q. 


g)ro6(omDuT8.  9t<eDo  in  bei  Huppet  beS  Otebänge  pom  Hionleucbtei. 


EGO  SVM  . LVX.  MVXDI. 


Sie  Sragftangen  flnb  beje^t  mit  je  fünf  (leineren  nergolbeten  Äugeln.  ®on  ber  mittleren 
berfelben  geben  jebeSmal  jmei  Seitenftangen  auS,  bie  auch  mit  }mei  Äugeln  befebt  ftnb.  3nt 
©runbrifl  bilben  bie  2ragftangen  eine  regelmäßige  Sigur  mit  jmei  Äreuien.  Ser  Slnfaß  ber  2rag* 


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■ ©ro^fomburg. 


617 


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(üto&fomtmiQ.  «tiftifircbe.  Som  ÜTonleuc^ter. 
0(i(i4net  oon  C.  ^rbtlr. 


618 


3afl1thrci§.  Cbcramt  ^ttU. 


ftangen  am  Jtrait)  i[t  na(b  au^en  oerbccft  burc^  jmölf  erhabene  S^eibeu.  $ieje  — genauer  ihre 
Armatur  in  ©eftalt  eineiS  unterlegten  ©ijenringd  unb  jroölf  eingelegte  ^ürmcben  foroie  ein  3n>ifcben* 
ftreif  non  jlupferblecb  nerbinben  bie  smei  !Iragringe  beS  Jhranje:^  miteinanber.  Surd)  bie  jmei 
Tragringe  ift  er  jeufrecbt  in  fünf  Streifen  jerlegt,  ju  benen  nocf)  ein  oberer  Saum  mit  ben 
Jlersenteüeru  binitutommt ; roagredtt  bnrcb  bie  Stürme  in  5mö(f  Abteilungen.  Seine  .^öbe  ohne  ben 
Sadenfaum  ift  88  cm;  mit  biefem  unb  ben  jfer}enbornen  48  cm.  ^ie  !C&nge  eine§  51ran}abf(bnitt9 
non  2!urm  iju  ^urm  ift  etma4  über  1 m.  2!)ie  jlupferblecbftilcfe  ftnb  }ufammengenietet  (ie^t  aller« 
bing4  j.  Z.  nur  mit  3)rabt  s«fö«nntengebeftet).  5Jer  Stanb  ber  fterjeu  auf  bem  Soicnfau"'  »o" 
ffupferblecb,  ohne  eifernc  Armatur,  ift  uon  Anfang  an  nicht  febr  feft. 

^er  mittlere  unb  bie  }mei  öu^eren  oergolbeten  ftupferftreifen  fmb  burcbbro^en,  fo  ba^ 
fDiebaillonS  mit  f^ällfigurcn  bariu  fteben  bleiben,  ^ie  IQertleibung  ber  beiben  Tragringe  jeigt  au^en 


SrogtombuTB.  StifMCin^e.  i^om  ftronleuc^tcr. 


bie  Umfdbrift,  innen  ein  Dlaufenoruamcnt,  jene  buufel  auf  ©olbgrunb,  biefe  golbeu  auf  buullem 
©runb,  bcibe4  bcrßcftfUt  burch  auSgejparte  SeuerDergoIbung.  TaS  beim  AuSjfigen  fteben  gebliebene 
Crnament  ift  im  oberen  >inb  unteren  ,vüUung§ftreifen  flach,  Hur  mit  l^unjen  ua^graoiert  in  linearer 
3nnen}eid)nung ; im  mittleren  aber  erhaben  mobelliert,  unb  jmar  uon  hinten  h^^/  burch  Treiben 
unb  3)rücfen,  oiclleicht  mit  ^»ilfc  uon  ÜKobcln  (Stansen).  Auch  bie  bur#rocheneu  ber 

Ärönung  haben  — foroeit  fie  alt  finb  — eine  grouierte,  lineare  3|nnenieichnuug.  @4  ftnb  ^l« 
mrtten,  abioechfclnb  mit  fogenannten  Silien  unb  burch  ein  untere^  ^ogenbanb  miteinanber  uer« 
buiiben.  Auf  ben  erftcren  ftnb  bie  jlTerjenteller  augenietet. 

Zit  3njchrift  befiehl  au4  uermifchten  ftapital*  unb  Unciatbuchftaben,  mit  uiclcn  Abffir« 
jungen  unb  Slerbinbungen.  3c  uier  tSerje  flehen  iiuijcheu  jiuei  Stürmern.  Qi  ftnb  meift  fo« 
genonnte  leoninijchc  ®erje,  4''fpainetfr  ntit  innerem  IHcimpaar;  uermutlich  uon  Abt  .^tertroig  felbft 
uerfaht.  2er  2eyt  lautet,  nach  bem  Original,  mit  Söeglaffung  ber  Abfürjungen  oom  8.  S3er4  an : 

SEMP(ER)  . ÜT  . AD . GELDS  . NIS(ÜS) . EXTENDAT  . ANHELOS  . HAC . OPE  . VIR- 
TUT(ÜM) . P(RO)  SPEXIT  . IT(ER) . SIBI . TÜT(UM) . VIRIBUS . HAS  . SCANDENS . TOTIS  . 
HERTWIG(ÜS) . AD . ARGES . ISTÜD  . PRECLARO  . QUI . FECIT . OP(ÜS) . NIC0L.A.0 . QUO . 
PATRE  . MAGNORU(M)  . SIBI  . P(RAE)MIA  . DANTE  . LABOR(ÜM)  . GAUDEAT  . I(N) . 
CELIS  . SERVI  . MERCEDE  . FIDELIS  . ARTE  . METALLOR(UM)  . VIS(ÜS)  . DUM  . 
PASCI(TÜR)  . HOR(ÜM)  . QUERERE  . QUIS  . CURET  . QUID  . OPUS  . SIBI  . TALE  . 


S(^(o^  @ro^(omburg. 


61  i) 

» FIGURET  . TURRIBÜS  . ET  . MURIS  . FUNDATAE  . NON  . RUITÜRIS  . MYSTICE  . 

I ECCLESIE  . STRÜCTURAM  . CIRCULUS  . ISTE  . ARGENTO  . FERRO  . CONFECTÜS  . 

. ET  . ERE  . SUB  . AURO  . MONSTRAT  . APOSTOLICUM  . TURRIS  . BIS  . SENA  . SENA- 

TUM . PER  . TOTIDEM  . METAS  . SUA  . PANDIT  . IMAGO  . PROPHETAS  . QUI  . PACIS  . 
t VERE  . FUNDAMINA  . PRIMA  . DEDERE  . URBE  . SALUTARI  . PLEBIS  . DIGNA  . 

I COEDIFICARI  . ORDINE  . FRATERNO  . COLLUCET  . ET  . IGNT  . SUPERNO  . SIGNAT  . 

, OPUS  . FIDEI  . NITOR  . AUREUS  ILLITUS  . ERI  . TVNUIT  . ARGENTUM  . VERBI  . 


Z9pu<  ».  b.  Zgpuft  e. 

SioMomburg.  fiatcincn  am  ftionlcui^ter. 


CUMULARE  . TALENTUM  . DURITIES  . FERRI  . COMMENDAT  . VIM  . PATIENDI. 
IGNIS  . AD  . ARDOREM  . SERVARE  . VIDETUR  . AMOREM  . CARDINE  . SUPREME  . 
TENDENTIS  . IN  . ALTA  . CATENE  . SPES  . DESIGNATUR  . QUA  . VIRTUS  . QUAEQUE  . 
LEVATUR  ET  . FRATRUM  . PETIT  . HOC  . QÜICUMQUE  . THEATRUM  . SE  . FABRICE  . 
TALI  . MERITURUS  . CONFABRICARL 

^ie  obere  unb  untere  $orte  umfaßt  in  febem  jlraniftücf  12,  im  ganzen  aljo  144 
SJtebaillonS , fünffingrige  Blatter,  ^ic  Blätter  ftitb  untercinanber  oerbunben  burdb  bie  Stiele,  bie 
paarmeiS  am  unteren  Saum  beroorlprießen ; unb  bie  iioifcfien  ben  9iingen  finb  gefüllt  burcb 

Reinere  Q)(ätt(ben.  ^ie  S^icbxung  ber  ^Blätter  mit  i^ren  Umfc^Iägen  lue^felt  innerhalb  beS  gleief»* 
förmigen  fDlufterö,  fo  ba^  alle  inbioibuell  erfc^einen,  unb  ift  au^erbem  in  beiben  IBorten  ein 
wenig  oerfc^ieben.  „^aö  ift  ein  ÜKeic^tum  ber  ^^antafte,  eine  Rraft  unb  ein  S<bmung  ber  fiinien, 
eine  Einfalt  unb  91atürlicbleit  ber  l^ormgebung,  bie  eine  wahrhaft  geniale  ^anb  perröt"  (^.  Sllerji). 


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620 


Cberomt  ^all. 


3n  bcr  mittleren  löorte  jinb  bie  OIlebnillonA  etroaS  größer,  nur  ju  it!)n  in  einem 
jtranjftüd  oereinigt  nnb  merben  non  einer  bnrc^lauienben  UBellenrante  gebilbet.  ^n  ben  ÜJ^ebaiHon? 
lueclifeln  ^Blätter,  ä^nlid)  benen  ber  jmei  äußeren  iBorbüren,  mit  figürlichen  Silhouetten.  9lur  ein  2ei( 
ber  erhabenen  (qeftanjten)  Füllungen  ift  na^grooiert,  anbere  finb  nicht  non  oorn  überarbeitet.  Sn 
ben  i^igürchen  non  Vieren  nnb  SJIenjdben , bie  hi^>^  gleichfam  bur^  bie  Stanfen  f^Ifipfen,  erfreut 
immer  aufiJ  neue  „bie  natürliche  ober  phantaftifche,  immer  aber  höchft  charafteriftif^e,  naine  unb 
gemüiüolle  ©Übung.  ©'S  ift  ein  allgemeines  ©ehagen,  ein  gemütooller  ^>umor  unb  bis  jum  tappen* 
ben  ©ogelfu^  hinab  ein  Saturg^ühl,  in  einzelnen  @eftalten  aud)  ein  auSgebilbeter  (^ormenfinn, 
burchgängig  eine  SnfpruchSlofigfeit  unb  eine  unermübliche  @eftaltungSluft,  bie  unfere  mit  gan^ 
anbrer  Sfoft  genährten  mobernen  lülenf^en  im  3nnerften  ergöfet  unb  erfrifcht"  (©Jerj).  ©ian  fifht 
oerjehiebene  Sögel:  @nnS,  Stord),  ßranich,  einen  Sogei,  ber  fich  felbft  in  ben  Sdiinanj  beipt; 
ollcrlei  Sierfühlcr:  ^unbe,  Sdhioeine,  ©ichhorn,  ©emfen,  ©Ören,  Sötnen,  i.  2.  3<>flt)ftüde;  bann  einige 
fabelhafte  SroitJerflcfchöpfc  ilalenber  (2ierfreiS)  unb  bem  ©eftiarium  (ShbfiologuS) : 2inb* 

rourm  mit  behelmtem  Sienfehentopf , ©apliSf, 
.ttunbSfopfmenfd)  unb  mehrere  ©entauren  mit 
©feil  unb  ©ogen,  and)  ^umoriftifdieS:  einen 
lautenfpielenben  ^nfen,  ein  $ahn  unb  ein  Sffe 
homblafenb,  ein  Slonftrum,  h^ll’  Slenjch  halb 
Schrocin,  baS  bie  ©auemleier  fpielt;  enblich  3agb> 
ftüde  unb  jtampffeenen:  3äger  su  ©ferb  unb  }u 
Jyuh,  non  ihrem  ©Mlb  j.  Z.  burch  einen  ©lätter» 
ring  getrennt,  .^ornblafer  unb  Solbmenfchen ; 
ihieger  ^u  guh  unb  Sitter  ju  Soft,  bie  iuni 
3ioeifampf  (2ioft)  gegeneinanber  anfprengen. 

2ie  Crnamente  auf  ber  Südfeite  ber 
beiben  ^nfehriftreife,  Sonfen  mit  Füllungen  uon 
©lattmerl  unb  ^igürchen,  golben  auf  bem  Itupfer* 
grunb,  finb  groftenteilS  serftört  ober  überftrichen. 
©lan  fteht  hi<r  Sbler  u.  a.  Sögel,  f^ifefapaare, 
©ibechfen,  sufommengeroüte  Schlangen,  brachen, 
auch  ©apricorne  — halb  ©od,  halb  fvifd)  ober 
Seepferbdjen  — fummetrifeb  gepaart. 

2)ie  Scheiben  in  ber  ©litte  ber  ßranj* 
ftüde,  32  cm  iin  2)nrchmeffer  haltenb,  finb  fogar  an  ber  fchmalen  Sunbung  mit  Crnamenten, 
golben  auf  bunflem  ßupfergrunb  ober  umgelehrt,  überzogen,  unb  yoar  an  jeber  Scheibe  mieber 
anberS,  mit  Äreuj*,  Sid^ad*  unb  ©lattmuftern.  2)ie  Sorberfläd)e  hat  einen  erhabenen,  4 cm 
breiten  Sanb  mit  ©luttranfen,  bunlel  auf  golbenem  ©runb.  2)er  innere,  nertiefte,  gleid)fallS  4 cm 
breite  Sing  mar  ehemals  mit  Silberblech  belegt,  auf  bem  ohne  3rocifel  j^nfeftriften,  bie  Samen  ber 
in  ben  ©lebaillonbüfteu  Targeftellten  ftanben;  fte  finb  feftt  fämtlid)  leer.  2)ie  ©ruftbilber,  fämtlich 
non  Dorn  genommen,  {eigen  ©länner  in  antifer  Fracht,  meift  bärtig,  mit  Schriftrollen  in  ^Anbeu 
unb  Simben  um  bie  Häupter,  olfo  biblifche  4>eilige,  Spoftel  ober  ©ropheten.  3>af>  tragen  fönig« 
licheS  ©iabem,  jroei  priefterliche  ©litra;  baS  finb  ©ropheten.  2ie  ^nfehrift  fpricht  mie  auch  bie 
biblifd)e  ©runbftelle  (Spof.  21)  non  Spofteln.  Siclleidjt  fenb  non  Spofteln  unb  ©ropheten  je  fechS 
bargeftellt,  pars  pro  toto. 

2)ie  jmölf  2ürme  non  nergolbetem  Äupferblech , bie  ben  ftranj  unterbredjen  — fo  jroar, 
baft  bie  ©ifenreifen  burchlaufen  — finb  in  breierlei  f^orm  gebaut  unb  abmechfelnb  nerteilt.  3n  ber 
Serjierung  unb  teilmeife  in  ben  ©laften  ftnb  fte  inbinibnell  nerfchieben;  mohl  nnabfichtlich , in« 
folge  ber  freien  Ausführung  non  §anb. 

Sier  2ürme  finb  runb,  mit  einem  2urd)meffer  non  28,5  cm  an  ber  ©obenfläche  unb  einer 
©efamthöhe  non  92  cm.  ®aS  ^auptgefchoft  ift  burch  »ier  öifenen  eingeteilt.  Sorn  unb  hinten  — 
nach  bem  ©littelpunft  beS  SeifeS  fchauenb  — fteht  je  eine  .^teiligenfignr  in  getriebenem  Selief 
unter  einem  2hürbogen,  ber  non  Silberftreifen  eingefaftt  mar.  2ie  Sebenfeiten  finb  mit  Ornament 
gefüllt:  ein  fteigenber  ©lattranlenfrieS  in  burchbroeftener  unb  herauSgetriebener  Arbeit,  eingefaftt 


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@<^Io|  @ro^fomburg. 


621 


Otiofilomburg.  Stifttfiidie.  Satcrnenboben  (Unttifidit) 
Dom  ftronltiu^tet. 


Don  jroei  flranierten  Seitcnftreifen.  ^a8  ficine  9)iufter  bebt  ft(b  glatl,  oon  Xielfticblinicn  begrenjt, 
au§  bem  mit  einflejcblaflencn  fünften  aufgeraubten  @runb.  ^utb  eittifle  3nnenieid)nunfl  ift  bem 
^DJufter  in  Jicffticb  flegebcn.  6in  nieberer  Cberftod  bebt  ficb  ou8  fllott  oerflolbeter  Äuppelroölbung, 
mib  mtf  beffen  $(attform  ftebt  rin 
balufterartiger  ?lufjab  mit  balbfugel* 
lörmiflem  ?lb]'^lu&.  '^ie  5lö(ben  be8 
Cbergrfcboffeä  finb  neben  bem  SHunb* 
bogenfenfterrben  an  jeber  Seite  mit 
graoiertem  JRanlenornament  gefüllt. 

'iTie  llnterfläcbe  be§  lBoben8  ift  an 
febem  ^^ürmcben  roieber  ein  roenig 
anber8  gemuftert  in  burcbbrocbencr 
■ilrbeit  unb  au8gefparter  3?ergoIbnng, 
ineinanbergejcbobencn  unb  uerflocbtenen 
flreifen  unb  Siereden  mit  3>’^’<rfeU 
füUungen  oon  ^Blättern,  Oianlen,  2ier> 
figuren,  namentlich  ®ögeln  oerjcbie» 
bener  fKrt,  unb  ^unben,  auch  2öioen, 

^ntbern,  ©reifen. 

^ ie  übrigen  2ürme  finb  in  brei 
@ef(bofjcn  aufgebaut,  enbigen  aber 
auch  mit  einem  runblicben  Hnopf  unb 
in  gleicher  .^iöbe  mie  bie  runben  Siürm« 

eben.  Itjer  baoon  Hnb  mehr  breit  al8  tief.  $o8  ^auptgefebob  b^t  an  feber  Seite  eine  ©r!er* 
?lpfi8,  bie  oorbere  unb  b«ntere  mit  2büröffnung,  in  ber  eine  getriebene  fjigur  ftebt.  3)a8  obere 
Stodroerf  jeigt  oorn  unb  b>>*ten  ein  burebbroebeneS  fRunbfenfter  mit  getriebenem  öruftbilb  eine« 
ßngcl«  ober  ^eiligen;  bie  Sroidel  gefüllt  mit  graoierten  Kanlen.  3)a8  oberfte  auf  allen  Seiten 

ein  Webaillon  mit  IBlattfüllung  in 
burebbroebener  unb  graoierter  Arbeit. 
Sümtlicbe  ‘Jücber  ftnb  nach  oerfebie* 
benen  IDlotioen  gemuftert  mit  au8< 
gefparter  IBergolbung. 

‘Sie  britte  Jorm  ber  Jürmcb.en 
jeigt  unten  einen  runben  jlörper, 
eingeftellt  in  ein  oierfeitige«  @ebäu8 
mit  ©dfftulen.  5ln  ber  ißorber*  unb 
ber  SHüdjeite  je  ein  2bor  mit  einer 
5igur  barin;  an  ben  ^lebenfeiten 
burcbbro(bene8Slattranfenornament. 
3)arüber  oier  offene  ©iebel  mit 
burebbroebenen  ftämmen  unb  ba< 
hinter  ein  runbe«  Obergefebob  mit 
runben  ©dtürmeben.  ?ln  ber  ®orbcr' 
unb  ber  .^interfeitc  b^t  c8  je  eine 
genfteröffnung,  in  ber  bie  :£)olbfigur 
eine«  ©ngelS  ober  ^eiligen  erfebeint ; 
an  ben  9lebenfeiten  jierlicbe 

Hng8fenfter.  üluf  ber  flachen  fluppclmölbung  ftebt  nod)  ein  niebere«,  taternartige«  Stodmerf  mit 
flachem  Söalmbacb  unb  burcbbrod)enen  SSänben.  Huch  hier  an  ben  anbein  lürmen  finb 
bie  ’Sacb*  unb  SSanbflücbcn , foioeit  üc  nicht  burebbroeben  finb,  mit  roecbfelnbem  Ornament  in 
©raoierung  ober  au8gefparter  IBergolbung  überjogen.  2)ie  Öobenflöcben  ebenfo  oerjiert,  mie  e« 
bei  ber  erften  ©nippe  befebrieben  ift.  — Ta  ©ebanfe,  bab  bie  Ornamente  für  geroöbnlicb,  menn 
ber  i*eucbter  boebgeiogen,  oon  niemanb  gefeben  roerben,  bat  ben  ^eifter  unb  feine  ©efeQen  in 


OlrofttombuTS.  StiftttitC^f.  fiatrrnenbobtn  (Unterricht) 
uom  ftionleuchttr. 


1 


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622 


Dbcraiiit  .V)all. 


ihrem  frommen  fjlei^e  nicht  geftört.  '3ln  ^ßuren  fmb  412  geiühlt  morben.  5Me  Ornamente  unb 
ornamentalen  fjigiirchen,  bie  fi^  mieberholen,  ftellen  offenbar  ben  Vorrat  einet  SEÖerfftatt  ober 
einer  rheinifd}en  ©olbf^miebebrüberfchaft  — bar. 

Sinige  löemertungen,  oorjüglich  ilonographifdier  ?lrt,  bebürfen  noch  bie  Figuren  unb  ^alb* 
figurcn  an  ben  Jflrmen.  @8  fmb  oor  allem  intereflante  Äoftümfiguren ; unb  5roar  auS  oerfchie* 
bencn  3<>taltern,  ber  ©pötantife,  bem  bpjantinifchen  f^ruhmittelolter  unb  bem  3fitalter  bet  fircuj* 
jfige.  fHömifche  ?t:^i(ofophen  mit  ber  ©chriftrolle  unb  altchriftliche  t^auengeftalten  mit  ifalm* 
iiocigen  ober  Oblation^büdhfen  auf  oerhüHten  .^änben,  bnjantinif^e  .fpofbeamte,  beutfche  Sifchöfe, 
Jlrieger  in  fpötantiler  ober  bp^antinifchcr  jRüftung  — mit  ©chuppenpanjer,  ©pecr  unb  ©chmcrt, 
unb  folche  in  altbeutfcher  fRittcrtracht,  mit  ßettenpan,\cr  unb  ^elmfappe,  Sangfchilb,  ©chmcrt;  unb 
Jahne  ober  ©peer.  Glicht  alle  haben  ben  9limbu3,  aber  ohne  3*t>eifel  finb  e§  lauter  4)eilige,  bie 
in  ben  2horen  ftehcn.  ?luch  bie  ©ngcl  oben  in  ben  können  ftnb  nicht  alle  geflügelt  (bie  Iriegerifch 
gemappneten  Hab  tcil4  geflügelt,  teill  ungcflügelt)-  Ginigc  oon  ihnen  finb  friebli^  bargeftcUt,  al§ 
himmlijche  ^ojbeamte  mit  Slreujapfel  unb  ©tab.  l8on  ben  unlriegerifchen  .^eiligen  halten  manche 
ein  fleineS  Äreuj  in  ber  .fjianb;  einer  trägt  auf  ben  oerhüllten  |)änbcn  ein  2amm  (5lbelV).  ^in» 
fichtlid)  ihrer  Sterteilung  lä^t  fuh  mohl  feine  Orbnung  nachmcifen;  nur  bah  bie  Jraiien  auf  bie 
iHüdfeite  oetmiefen  ju  fein  fcheinen.  ‘Die  fpmbolifch'beforatioc  3bec  bc§  ©anjen  roirb  fchon  burch 
bie  Snf^hrift  bargelegt.  ift  ba«  Bleue  3fcrufalem,  oon  bem  bie  Blpotalppfe  (ftop.  21)  fpri^t, 
bie  obere  ITirche  ber  llir^enlchrc.  ®ic  Blpofalppfe  gibt  ba§  S)ilb  einer  ummauerten  ©tabt  mit 
jmölf  2oren,  brei  nach  fcber  ^)immel4richtung,  aOerbing?  einer  oicrccfigen  ©tobt;  erbaut  au4  ©olb, 
^tcrlen  unb  ßbclfteinen.  Bluf  ben  Jhoren  flehen  ©ngel,  an  ben  2horen  bie  Blamen  ber  jroölf 
©tämme  3^rael§  unb  an  ben  jroölf  Blbfchnitten  ber  Bllauer  bie  Blamen  ber  Blpoftcl.  ^ie  ©ngel 
fönnen  al»  B)lauerroächtcr  aufgefaht  roerben  im  ©ebanfen  an  3*f-  52,  6.  SBahrfchcinlich  foQen 
hier  an  unferem  Kronleuchter  in  ben  ^)albfiguren  oon  ©ngeln  unb  Kriegern  oerfchiebene  Orb» 
nungen  ber  himmlif^cn  .^ecrfcharen  ju  erfennen  fein.  5)ie  ^eiligen,  bie  unter  ben  jroölf  Jhoren 
ftehcn,  bie  Semohner  ber  h'romlifchen  ©tabt,  p»b  ebenfalls  na^  oerfchicbenen  ©tänben  bejeichnet, 
wie  ftc  in  ben  üitaneien  aufgeführt  roerben:  BJlärtprer,  Sltefenncr,  ©nthaltfame,  Kirchenlehrer,  ge» 
rechte  Blichter,  Jungfrauen,  SSitroen  ufro. 

'J^iefe  Bluffaffung  wirb  bur^auS  beftätigt  in  ben  Bluäführungen  ber  Siturgifer,  .^onoriii^ 
0.  Blutun,  ©icarbu§  u.  (^remona,  ^uranbuS  o.  Dlcnbc  (ogl.  ©auer,  ©pmbolif  bc§  Kirchengebäube^, 
1902,  ©.  184);  unb  in  ben  bei  ßahicr  a.  a.  O.  jufammengeftellten  Epigrammen  oon  Kronleuchtern 
ju  ©pcier,  Köln,  4>ilbe§heiin  mtb  Blachen.  Ein  ©ah  bei  Sicarbu§:  — (Mitralis  lib.  I,  cap.  12)  — 
Snpremus  circnlus  est  Deus,  qui  omnia  continet  et  coinprehendit  — roirb  genau  iOuftriert 
burch  ba§  Ehriftu§bilb  in  ber  Kuppel  be§  ©eftäng^  (ähnlich  am  Blachener  Kronleuchter). 

'i!cr  Komburger  Kronleuchter  ift  unter  ben  erhaltenen  — jroci  im  ®om  ju  ^)ilbe4hciro, 
einer  im  S)om  ju  Blasen  — rocitou§  ber  beftcrhaltcnc.  Bin  ©röhe  fleht  er  bem  großen  ^ilbe5- 
heimer,  on  BJracht  bem  Blachener  nach.  jeheint  er  fich  jroifchen  ben  großen  .f)ilbe§hEiroer 

unb  ben  Bladjener  cinjureihen.  3)er  .^ilbeShcimer  hat  noch  bie  ^uf  bem  Kranj,  ber 

Blachener  h“t  nicht  mehr  bie  einfache  .Kreisform,  bie  oom  Kerjenreif  beS  B^laftfaalS  übernommen 
fein  mag.  Bluffallenb  ift  aber  bie  gro^e  Übercinftimmung  jroifchen  allen  breien  — ber  Keine 
.'pilbeSheimcr  (ommt  faum  in  'betracht  — bie  fich  auf  bie  iöilbung  ber  Jürmc  unb  ber  Kerjen* 
haltet,  auf  bie  3ierroufter  unb  bie  Jcchnif  erftreeft  unb  eine  gemeinfamc  ^erfunft  anjunehmen 
jioingt.  ^^a  ber  Blachener  Kronleuchter  in  Bladjen  felbft  entftanben  ift,  fo  ift  baä  Bliebcrrhcinlanb 
als  UrfprungSort  für  alle  anjunehmen.  Bluffallenb  bleibt  auch  bann  bie  Übereiuftimmung,  weil 
ber  Komburger  Kronleuchter  hoch  faft  um  ein  B)lcnfchennltcr  früher  gemacht  fein  muh  «l*  her 
Blachener,  ben  Kaifer  Jriebrich  II.  geftiftet  hät.  (Xer  grohe  ^ilbeSheimer  Kronleuchter  ift  nicht 
batiert,  bie  Überlieferung  baoon  unbrauchbar.)  — BBunbern  mag  man  fich  barüber,  bah  an 
feinem  ber  belaimten  BBeifpiele  bie  2ürme  als  Saternen  benü^t  würben,  wobei  mit  bunter  Ser» 
glofung  auch  bie  Sbelfteine  ber  biblif^en  ®orlagc  hätte  angebciitet  roerben  fönnen. 

Kirnen fchah  unb  B)ara mente:  oergl.  J.  K.  BJiauer  [bomalS  Kaplan  ju  Komburg], 
^et  Kirchenfehah  ber  ©tiftSfirchc  K.,  Blrchio  für  chriftl.  Kunft  1896. 

3io ei  Kelche:  ohne  jnfehr. u. Sappen  ber  eine  noch  baroef  ber  onbere  im  floffijiftifchem  Sopfftü- 


3(^lo{)  @ro^{omburg. 


623 


1.  Sonnenmonftran},  SilberteU  uergolbet  mit  6b^onofti^  1774,  Arbeit  oon  3> 
'•Bauer,  '2(ug4burg;  iBejcbau  unb  Starte.  91u§  St.  @ilgen. 

3tmpeln:  5)ie  flirc^K  in  StiftSjeitcn  2 Gimpeln  oon  Silber  ober  oerftlbertem  ßupfer; 
eine  t»on  1673  oor  bem  2abcrnofeI  beS  .^auptaltarö ; eine  oon  1672  oor  bcm  'Jlofenfronialtar, 
gefliftet  oon  S5efan  o.  Stromberg  (lÖader).  Sorbanben  ift  feine  mehr. 

6in  äüoabo,  Silber  oergolbet,  mit  Söappen  bc«  l!efan4  o.  ©uttenberg. 

©in  paar  9Utarleud)ter  oon  IBronje.  3)rei  Süb«/  bie  in  graoierte  Schube  anSlaufen, 
basroiidien  burebbrocbene»  Santen*  unb  ®Iattiocrt;  runber  flnauf  mit  burcbbrocbenem  Crnameut 
berjelben  91rt,  oben  unb  unten  eingefaßt  oon  einer  Serljcbnur  (ganj  äbnlicb  ben  an  einem  IBronje* 
leucbter  ber  Staatdjammlung  oaterlänbiicber  Altertümer  Stuttgart);  au  Schaft  unb  unten  an  ber 


9io6(omburg.  StiftSfirdir.  ^loei  Sltarleuc^tct.  Vron^e. 


IMcbtfcbale  ftarf  erhabenes  Saubioert,  $öbe  bis  }um  Sanb  ber  Sicbtfcbttl«^  21,5  cm.  9^eibe  finb  neu* 
oergolbet;  auch  ber  f^ub  joU  an  bem  einen  Stüd  neu  fein.  91bb.  S.  623,  auch  bei  9)o(t,  ^er 
5?ronleu(bter  ju  Aa^en,  irig.  18  (.^ol}jcbnitt). 

S a r a m e n t e : ©in  ©afel  oon  gefeborenem  grünem  Sammet  mit  ©ranatapfelmufter,  15.  3ab>^* 
bunbert.  ©in  ©afel  oon  ©olbbrotat  mit  blouem  ©runb.  ©in  Crnot,  rofenrot  mit  bunten  IBlumen, 
an  ben  Seoitenröden  baS  5Sappen  beS  ^etanS  o.  ©rtbal.  ©in  Ornat,  loeib,  mit  bunten  ®lumen, 
ebinefifcber  Seibenftoff.  Am  Saucbmantel  eine  ftlberne  Scblie^e,  Sotofo.  ^ie  ©afel  fehlt,  ©in 
blauer  Ornat ; ein  febmarjer,  ein  grünli^-ioeibcr.  ©borfübndien  mit  bem  UBappen  o.  ©rtbal. 

UnterlebenSgrobe  ^albfigur  eines  ^eiligen,  auS  .^'tol}  gefebnibt,  oergolbet  unb  bemalt,  Spätbarod. 

3n  ber  Satriftei  büngt  auch  ein  ÖlbilbniS  beS  ^etanS  f^auft  o.  Stromberg,  unb  in 
ber  ?[t*fcf§fapclle  (f.  unten)  ein  9)ilb  ber  Äreujigung  mit  Staria,  3obö»ne4,  Öorenj,  Siagba* 
lena  unb  Italbarina  unb  3nf(^i^ifl  aStetifeben  l^nbaltS;  auf  .^>015  gemalt,  17.  3obcb»nbert. 


624 


:3a8ftfrei3.  Cberomt  ^aü. 


©loden:  tßou  frül^creu  neun  ©loden  (Iffloder)  ftnb  noc^  ac^t  übrifl:  3m  jüblicbc» 
Sborturm;  a.  grofee  mit  3»i^riflcn:  ofonna  id),  in  unfer  ftüuen  er  Icut  bern^arb 
lacbaman  go«  mich  1521  (ipötgot.  IDJinuSfel) ; INRI  (iWenaiffance'lßaiuffel) ; 2öan  e§  roart  nie 
jo  not^,  4>err  S.  Siicolae  un«  berot  (ebenjo). 

b.  mittlere:  Ad  perpetuam  memoriam  me  fecit  Leonhardns  Löw;  landate  Denm  in 
cymbalis  bene  sonantibus.  a'o  1630. 

c.  Heinere:  bedjtolb  me^lang  ju  I)eilpronn  go§  mi(^.  1582. 

3m  nörblidjen  2urm:  d.  mit  1630; 

e.  glatt,  nad)mitte(alterlic^ ; 

f.  batiert  1582; 

g.  Heine  S^lagglode  oben  im  J)elm.  3«  ©otteS  Dlamen.  3obann  Seonbarb  ßöj^  1740 
Don  'Uior4patb  nod)  ©omburg  in§  Stift.  löaSrelief.  ßbrifi»^  am  Rreuj  mit  9}{aria  unb3<>banne^; 
3Bappen  u.  ©rttjal  mit  Umfebrift:  3obonn  ipbiüpp  ^einritb  non  nnb  ju  ©rtbal,  $ecanu5  6om« 
burg  1740. 

3m  ÜBeftturm  böngt  bie  größte  ©lode  be§  ©eldutS,  ton  1772,  mit  2Bappen  beS '3)elan§ 
t.  ©reiffenflan. 

i£ie  Ubr  im  9lorbturm  ift  ton  IDlelcbior  5)ofer  in  ©llroangen  1735  (3nfc6rift);  fte  btt  ein 
3iffcrblatt  on  ber  3lorbfeite  biefcS  2urm4,  be^eiebnet  mit  bem  Wappen  bc§  iPropftS 

unb  5^efan4  ton  1786,  ein  blinbeS  an  ber  Sfibfeitc  beS  SübturmS. 

©rabbenlmäler  in  ber  ffirebe: 

2]om  ©rab  ber  Stifter  ift  je^t  fiebtbar  eine  mit  bem  ®obenbelag  bünbig  liegenbe 
idtmale  Steinplatte  mit  romonifebem  — ftarf  abgetretenem  — Ornament,  darunter  ift  eine  ©ruft 
mit  jed)4  Stufen,  in  bem  ein  tierediger  Steinfarg  ftebt  (3Jlüller,  Stblob  R.,  S.  171).  ©r  ift  1570 
erneuert.  Sein  Ort  ift  burtb  bie  im  f^ubboben  liegenbe  romanif(b  ornamentierte  Steinplatte  be» 
jeiebnet.  Seine  ?lufjenttänbe  finb  — nach  einer  fibematifcben  ^tanbjHsie  bei  SBader  — mit  tRunb« 
bogcnftellungen  teriiert;  unb  tragen  folgenbe  ?luff<briften : am  Södel  bie  Flamen  ber  Stifter  unb 
ber  fieben  S^ugenben.  Ülm  5)edel:  HIC  FüxNDATORUM  SUNT,  0 NICOLAE  TÜORUM,  OSSA 
RESERVATA,  PRECE  REGNA  REPRENDE  BEATA/HERES  IPSORüM  FACTüS;  TÜA 
LAUS  ET  EORUM/EDE  RESULTABIT,  DUM  MUNDI  MACHINA  STABIT./ TEMPORE 
MULTORUM  QUOD  COGNITIO  SIT  EORUM/ CELLE  SEPULCRORUM  SUNT  NOMINA 
SCULPTA  VIRORUM/HENRICH  WIGANDUS  BURCHARD  ET  ABBAS  VENERANDUS. 
5lm  Södel  ftebt  and)  bie  3<ibr§iabi  1079  mit  bem  gleiebjcitigen  93eifab  RENOVATIJM  ANNO  1570. 

SBanbgrübmal  für  '-örigitta  n.  löellberg,  ©attin  ®alentin«  p.  löerlicbingen  ju 
'Sörjbodb,  üon  ?llabafter  unb  Sanbftein,  errichtet  1.592  pon  bem  Sobn  ©eorg  ipbilipp  33.  1829 
bierberoerfebt  au4  ber  IDlarienfapelle ; reftauriert  1895  non  Scbiuenjer,  ©plingen.  SBanbftatuen  ber 
'Blatronc  im  Trauermantel,  fnieenb  por  bem  Slnuifty,  unb  ibreS  Sobneä,  ber  geinappnet  auf  einen« 
SBolf  fniet.  Vorüber  ein  ?lrd)itrap,  getragen  pon  jroei  frei  lorintbifcben  Sftulen.  Oben  eine  loeiblicbe 
ivigur  unb  bie  s»»ei  ^»auptroappen.  3»t  Srieä  Jtnb  an  ben  ipilaftem  bintfr  ben  Säulen  82  Hbnen* 
moppen.  9lm  febräg  ouÄlabenben  33oftament  bie  iüiappen  be§  TenlmalftifterS  unb  feiner  ©attin ; unb 
jipei  Scbrifttafeln,  gebalten  Pon  ©ngelputten  (?lbb.,  Tepte  unb  SÖappen  bei  fülüHcr  a.  a.  £<,  S.  225). 

Söanbgrabmal  be§  ifJropftS  ©raSmu«  31  e u ft  etter  (1551— 94)  Sanbftein  erriebtet  1570. 
;Keftauriert  unb  angeftricben  burd)  S^roeiuer  1895.  .t^ocbrcliefr  i«  2-  unterfebnitten,  iporträtfigur 
bcÄ  'Bräloten  fnienb  am  53etputt  mit  ßrujifip;  eine  3lrfabe  al4  .pintergrunb ; jjpci  fpilafiet»  be* 
bangt  mit  fecb§  3lbnenmoppen  nnb  ein  3lrcbitroo  mit  jroei  jolcben  al4  ©infaffung.  ©iebelaiiffab 
mit  Scbrifttafel  unb  brei  allegorijcben  Statuetten,  (Pooon  jroei  erneuert).  3lm  Södel  eine  jroeite  3«* 
fd»rifttafel  unb  barunter  ein  jebön  profiliertes  ^u^gefimS,  nach  3lrt  italicnijcber  Trüben,  mit  ßöroen« 
Hauen  an  ben  Rauten.  ')lm  fyub  unb  an  ben  Stylobaten  ber  TMlafter  treten  einjelne  ÜJlaSlen  auf 
Rartujeben  Por.  3lm  ®etpult  unb  am  f^ieS  feines  ')trabeSlcnornament  in  jartcni  glacbrclief  (auS» 
gegrünbet).  3nfcbrifHeptc  unb  2öoppen  j.  b.  fDlüüer.  IBielleicbt  ein  2öerl  oon  ©rb.  93arg.  (3lbb.) 

Tancben  an  bet  Sonb  eine  fteinernc  3nidiritHafel  mit  ©pigramm  3ieuftettcrS : X tot  posui 
tarres  etc.  Tept  bei  llhlUer  o.  o.  0.  u.  IDlayer  a.  a.  O. 


i5d)(o|  @roß(omburg. 


625 


9in  bic  SBeftfeite  ber  Äird^c  fegt  bnä 
ehemalige  oft  er  mit  Äreu^^of  unb  jloei 
no^  öot^anbencii  ^lügcln  beg  Slreusgong^, 
bem  itörblit^en  unb  füblidjen,  2>er  SScftflügel 
mürbe  1829  abgebrochen;  ber  öftliche  fönnte 
1706  abgebrochen  morben  fein.  SBenn  cinDft* 

Pügel  oorhanben  mar,  muß  er  jmifchen  bem 
SBeftturm  unb  bem  SBeftchor  ber  S3afilifa, 
oiellcid^t  unter  bem  SSeflchor,  burchgelnufen 
fein.  f(^eint  aber,  aB  ob  ein  öftlicher 
f^Iügel  gar  ni^t  oorhanben  gemefen  märe;  bei 
'ifirojeffionen  ging  man  burch  bie  5?ir^e,  fonft 
über  ben  ipof  ober  burch  meftlichen  OJong. 

®er  oornchmfte  fRanm  be^  eigentlichen  ftlofterg, 
ber  5?apitelf aal,  lag,  mie  üblich,  ber 
Cftfeite  beg  ftreujhof^,  hier  füblid^  neben  ber 
iffirche.  ift  bie  fogenannte  8chenfenfapelle, 
auch  372artinefapelle  genannt.  Vermutlich  h^^Oe 
er  an  ber  Stelle  ber  nai^maligen  Sofeph^lapfHc 
eine  ?lltarftätte  in  f^orm  einer  3lpfig.  Später, 
im  14.  ober  15.  Sahrhunbert,  mürbe  an  feiner 

Cftfeite  bie  Jluftoria  angebaut ; unb  an  biefe  unter  9>?euftetter  ein  runber  3:urm ; beim  S?a* 
pitelfaal  unbÄüfterei  fto^en  an  bie  alte  9iingmauer  mie  ber  ganje  Sübflügel  bed  Äloftcrg. 

Sßeftlich  fchlicßt  fich  au  ben  Mapitelfaal  baä  fogenannte  S^lafhauS  ber 
3D?önchc;  oom  Äapitelfaal  getrennt  burch  Seitenarm  beö  5heu5gang8.  S)ie  Ver» 
menbung  ber  ebenerbigen  9Jäume  be^  Schlafhaufeg  aU  SBohnung  ber  SWomhe  läfet 
fich  nur  erraten.  ©rbgefchoß  ift  mie  ba§  Dbergefchofe  in  formen  beä  18.  3ahr* 
hunbertg  erbaut  ju  lleinen  2öohnungen,  511  StiftSjeiten  oon  Shoroifarien  bemohnt, 
baher  ber  Vau  ®roßerVilaricnbau  genannt  mürbe.  ®er  urfprüngliche  S^laf» 

%aulu*.  ScnfmälCT  aus  SBürttembrrg.  ^agRItciS.  40 


0ro6tom6uig.  ^rabbraftnal  bei 

92cuftetter. 


Über  baS  iJ^otio'  unb  ©rabbentmal  ber  t^amilie  !)laflel  o.  Slter^bofen  {.  oben  beim 
Slltar  be'S  t>l-  ^^ettuS  unb  ^auIuS  (S.  608).  3nf(^riftteyt  f.  lllüUer,  ©robbenfmole  in  ß. 

(Srabplatte  bc8  5)  et  an«  o.  6rtal,  f 1770,  im  6^or.  Ohne  ßunftform.  3nfcbrift.  2eyt 
bei  5.  3}iaper  im  ^Irctiio  1901,  S-  80. 

©rabplatte  be«  5)elan«  0.  ©uttenberg  ebenbn,  ebenjo. 

?lunen  am  35kflturm,  an  ber  9lorbrcefte(fe  fte^t  in  ©efichtSbö^e  eingemeibelt  eine  ©rabiebrift 
für  5erg  Steible  in  lateinifcben  fDlafuSfeln:  HIE  . LIGT  . DIS  . STIFTS.  GETREWER . POTT 
DIE  . EWIG  . RUH  . DIE  GEB  IHM  GOTT  . SEIN  FLEIS  IHM  HAT  DAS  LEBEN  KUERTZT 
DRÜMB  . HIER  . INS  . GRAB  . DER  . TOD  . IHN . 

STUERTZT  . EIN  . M . DC  . XXXX  . VND  . V . 

MAN  . ZEHLT  . DA  . HIER . ICH  . NAMB . MEIN  . 

RUH.  Ifo;  ftatt:  ba  icb  b>er  meine  Dlub’  ermäb(t). 

'äibfl.  ©rabbentmal  eine«  JHittmeifter«  3.  91. 

0.  ßöioenftein  1 1645,  mit  f.  ©rabfebrift : 5rif(b,  fröb« 
li(b  unb  aud)  ritterlicb  mein  Seben  blieben  im 
Stieb,  iUiit  ©Ott,  in  SBebr  unb  SBaffen  ^in  id)  reb' 
li^  entjcblafen  (SDader). 


626 


^agftfrciS.  Cberaint  ^oU. 


faol  bet  Sßönd^c  lag  toie  überott  im  Obcrgef^o^.  58on  biefem  fül)tte  oljne  3'®eifel 
eine  3!re))pe  beim  J^apitcljoat  511m  ©bot  be^  SÖiüufteriS.  2)ie  2;büren  im  (£rbge[(^oB, 
' am  ^hreujgang  jeigen  (mie  bie  be^  fogenannten  '?llteu  SSifarienbaug  im  92orbf(ügeI) 
formen  fpötefter  ®otiI,  au§  bcr  beS  Gelang  ©itel  ^reutmein  (1535).  9Bic  e^ 
jdbeint,  fe^te  bet  ©übflügel  beS  Ätioftcrg  fort  bi§  jum  SBeftronb  bcr  ißlattform. 
Se^t  ftebt  in  bcr  ®übmcfte<fe  bie  ebemalige  JKegiftratur,  b<^utc  ÄapIan§bQ«^f  ei» 
©QU  be^  lebten  @tift^befan§  au8  bem  3<ibr  1772  (angebti^  fcbon  9?euftettcr^). 
Über  bet  S^bür  ift  ba§  3Sappeii  beS  3)efang  0.  ©rciffenflau.  2)ag  ©rbgefdboö  b»t 
jmei  Släume  mit  je  Oicr  i^reujnabtgctoölben  auf  ©urtbögcn  unb  einem  9KitteIpfeiler. 

?tn  bet  SKeftfcite  be^  StreujbofS  ftanb  bie  alte  aJZarienlapelle.  ©ie  ge^ 
börte,  toic  e§  frf)cint,  jur  erften  Slnlage  be§  5?Iofter^,  oieKeicbt  alä  -JJacbfoIgerin  Der 
©nrgfapcHe  jum  bt-  ©artbolomäu^,  bie  in  bcr  ©tiftungSlegenbc  eine  9iottc  fpicit. 
^ier  mar  auch  bie  Süd)  er  ei  be§  Äiofterä,  urfpriinglitib  oieHeicbt  im  Obergefciboö 
ber  ÄQpctte,  mic  ju  4'>irf»»  im  ifSeterfgfloftcr.  2)ie  ^'apette  biente  mobl  befonberS 
bem  ?lbt  al§  Dratorium;  benn  beffen  SBobnung  mar  an  ber  97orbmeftecfe  be§  Älofteräi. 
3)ag  Sibliotbcfgcbäiibc  mürbe  oon  9?cuftetterg  9?acbfoIger  erbaut  ober  umgebaut, 
1829  abgebrodbeu. 

2>ie  Äapelle  ift  im  ©ninbrifj  überliefert;  cinfdbifftg  mit  eingejogenem  Sbor» 
üiered  unb  recbtedig  ummantelter  9(pfiö;  aifo  nbnlidb  mic  an  ber  flgibientirdbe  ju 
Slleinfomburg.  Um  1250  mürbe  fic  mieberbergefteHt  unb  cingemölbt  3»  ®tift3* 
feiten  befanb  ficb  über  ber  2JZaricn!apeHe  eine  S^apette  bet  14  9iot^clfer. 

il)ie  Sermenbung  ber  fpöter  ^icr  an  ber  2Scft)eite  errichteten,  nod)  oorhanbenen 
©ebäube  aU  Äoftlialterci  beä  ©tiftg,  befonberö  für  bie  Sifare,  fpricht  bafür, 
ba^  bcr  5Utdbc  gegenüber,  auch  ^i^  Älofterfüche  mar;  hoch  ift  für  biefe  auch 
bie  Sage  im  37orbflügeI  ni^t  au^geid)Ioffen. 

§ln  ber  9lorbmeftecfe  bet  iHaufut  ftcl)t  bie  ehemalige  ?lbtei,  ein  Sau  ou« 
gotifdb^>^  ^eriobe,  fomeit  man  h^»tc  f^h^»  f»»»-  meftlich  an  bie  9lbtci  an» 

ftoßenbe  ©ebäube  ift,  mie  bie  S^ofthalterei , jünger,  mohl  aug  bem  17.  3ahrh»»i>ctt. 

SBeftlich  lehnt  fich  an  bie  -?lbtci  ber  fogenannte  9llte  Silarienbau  ber 
©tiftgjcit,  ein  Sau  0011  alter  Orünbung,  ber  im  (Srbgcfdhoü  einen  ©aal  mit  größerer 
5lugbehnung  gegen  ©üben  bilbete,  oermutlid)  einen  ©peifefaal,  9icfcItorium ; im 
18.  Sahrljunbert  alg  Äomöbienfaal  benüßt  (SRülter).  ®ic  5^hi»^  i»'  Grbgefchofe, 
oorn  an  bcr  97orbfront,  geigt  formen  fpätefter  Oiotif,  aug  ber  3<^it  Gelang 
@itel  5!reutmcin  (1535)  unb  beg  (Ehorh^t^m  o."©d)malbach  (1540). 

3m  oberen  Srn  oor  ber  Slbtei  finb  an  bie  SBanb  gemalt  bie  SSappen  famt 
bcigcfchriebcnen  Flamen  oon  12  Prälaten  unb  Äapitularen,  bem  ©tift  unb  bem  Sifchof 
3.  ^h-  'J*  ©dhünborn  mit  ben  3ahreggahlen  1722  unb  1723. 

2)er  obere  (^n  ber  9lbtei  h»t  ^i»^  Sretterbede  mit  2)ed(eiften 

unb  gefdhuißtcm  9)Zajimerf  an  ben  Srettenben. 

3m  ehemaligen  9?cfeftorium , im  ©rbgefcho^  beg  eilten  Sifarienbaitg , finb  an 
ben  SBönben  f^-enftcreinfaffungen  unb  'ifJilaftcr  gemalt,  aug  9ieuftetterg  3^*^- 

Seben  bem  ©aal  liegt  gegen  SKeften  nod)  ein  Ücincrer  9iaum,  ber  fd)on  gum 
97orbflügel  gehört.  ^)onn  folgt  ein  fchmalcr  ©urdjgnng  mit  anfteigenbem  Tonnen» 
gelüölbe,  bcr  alte  (Eingang  gur  .Sllaufur.  5Dian  betritt  ißn  oon  außen  über  eine  f^rei* 


@($Io^  @roMomburQ. 


627 


treppe.  2)ancben  noc^  ein  gangartiger  5Raum  o^ne  ^lu^gang  nad^  bem  Äreuj^of. 
^er  weftüc^e  9teft  be^  9?orbfIiigeIg  ift  1571  üon  9^?cuftctter  jur  ihiric  umgcbaut  n>orbcn, 
?Ibctmannäbau  genannt  jur  ber  ©ölularifation.  @r  btit  infolge  feiner  Sage 
an  ber  Siirgterroffe  5toei  Äetter  übereinanber.  3n  einer  alten  SJottj  biefe  Äuric 
gelegen  auf  ber  alten  5?apcIIe.  ®amit  ift  o^ne  3*oeifeI  bte  So^anniäfapette  gemeint,  bie 
nac^  anberen  Eingaben  pier  neben  ber  flird^e  unb  oor  bem  ^lrcuJgang  lag.  5)ie  Um» 
faffung^roanb  biefeS  ^eujbof  rübrt  offenbar  noc^  üom  alten  illoftcr« 

gebäube  ^cr;  fie  jeigt  eine  93crfleibung  mit  fictnen  Cuaberfteinen  üon  Öaeffteinformat; 
unb  über  bem  ^ultbadb  be^  SheujgnngS  oermauerte  fRunbbögen  oon  romantfe^en  ^en* 
ftern.  3)ag  urfprünglic^e  ^ultbac^  beS  ÄreujgangS  muß  jepr  flacp  getoefen  fein;  ba« 
peutige  oerbedt  ben  unteren  Xeil  biefer  genftcr.  3Jermutung8loeife  fann  man  ben  9?orb 
flügel  aU  bie  epemnlige  SBopnung  ber  9ioüiäen  betrachten;  naep  bem  9?ncfgangc  beS 
ÄlofterlebenS  fönnte  ein  ^auptraum  be8  @rbgefdpoffe§  al§  S^apelle  gemeipt  loorben  fein, 
^m  bftl.  ÄeUerportal  ftept  bie  Sapregjapl  1571;  bicfelbe  auf  ber  fepönen  oon  ©cplör 
gemadpten  SSüappentafel  an  ber  S^orbfeite.  S)er  ?lbelmann^bau  jeigt  am  ?iußern  oer= 
pältni^mäßig  oiclc  SHefte  ber  gaffabenmalerei,  bie  ipm  tropft  97euftetter  burep 
SKeifter  Siofl  au8  5fonftanj  um  1568  angebeipen  ließ ; namcntlidp  llmrapmungen  ber 
fünfter,  ^pnlidpe  ©puren  finben  fiep  am  ?llten  SSifarienbau  unb  an  ber  tropftet 
3Ba8  oom  Äreujgang  übrig  ift,  fleHt  fiep  alä  ben  älteften  ^iaureft  bc^  ganjen 
©tift«  bar:  jmei  fla^gebecfte  ®änge  mit  je  fünf,  urfprünglidp  feepS  fRunbbogen* 
Öffnungen  einfadpfter  Urt,  einer  ebenfolepen  fßforte  in  ber  ÜJZitte  jeber  ?lrtabe  unb 
Siücftonnben  oon  Äleinquabermcrf  (unter  SSerpup).  ^ie  breiten,  nieberen  Sogen* 
Öffnungen  paben  feinerlei  ©lieberung;  nur  eine  Srüftung  in  3J?auerftärle.  3n  ber 
nörbliepen  ÜJüdftoanb  ift  am  S)urcpgang  eine  altertümlicpc  ifjforte  erpalten  mit  ©turj* 
bloef,  beffen  obere  ©eite  giebelförmig  jugefepnitten  ift.  ®er  ©übflügel  ift  jept  über* 
baut,  bie  Cbertoanb  ift  aber  als  jüngeres  ©emäuer  3U  erlennen;  urfprünglidp  toar 
auep  auf  biefer  ©eite  baS  Cbcrgefdpoß  niept  über  ben  ®nng  oorgejogen. 

Seibe  ®öngc  jeigen  ©puren  oon  ber  ?luSmalung  unter  fUeuftetter;  unb  jmar 
erfennt  man  im  füblicpen  biblifepe  ©efepiepten  (Saffion  unb  ^Ipofalppfe  ßprifti);  ein 
Sruepftüdf  mit  einem  ©egelfepiff;  babei  Dmament  auS  5ReuftetterS  3^il-  ®ei  bem 
(Singaiig  5ur  ©^enfenfapellc  ein  SBappcnpelm  (§.  X.  5DZaper,  a.  a.  D.). 

®er  Äapitelfaal  gepört  mit  bem  unteren  Xporbau  jufammen  ju  ben  älteften, 
fieper  nodp  bem  früpen  12.  Saprpunbert  angepörigen  Saubenhnälern  beS  ©tifts.  3n 
feine  S^orbofteefe  fpringt  bie  ©übmeftecEe  oom  Ouerfepiff  beS  ölten  3D?ünfterS  perein. 
^n  feiner  Söeftfcite  ift  burep  eine  ?(r!abentoonb  ein  Sorraum  abgefepnitten,  beffen 
tjußboben  um  oier  ©tufen  pöper  liegt  als  ber  beS  JiapitelfaalS.  ®ie  ©dpeibeloanb 
ift  bur^Orodpen  mit  einer  fRunbbogenpforte  in  ber  SJZitte  unb  fieben  f^enfterbögen 
im  fübli^en  ?lbfepnitt.  5)er  nörblidpe  ?lb)epnitt  ift  burtp  bie  SBanb  beS  Saroef« 
münfterS  unb  beren  SBcnbeltreppe  oerfürjt;  er  loar  aber  oon  Einfang  an  oerfdpieben 
oom  füblicpen.  ®in  ^feilerepen  unterbridpt  pier  bie  SReipe  ber  3'öcr9föulfii;  qI^ 
pfoften  einer  SogenfteHung , loel^e  bie  g^luept  ber  fRücfroanb  beS  ilreujgangS  fort* 
fept.  3*^^*  Sögen  oon  ungleidper  ©pannloeite  rupen  in  bet  iDi'itte  auf  einer  ©äule. 
3toi)^cn  ipr  unb  ber  SrüftungSmanb  lönnte  ein  3u9Qng  ober  Treppenaufgang  jur 
.Mirepe  gelegen  fein.  Ter  Sogen,  ber  oon  ber  ©äule  naep  ber  SSeflmanb  beS  Sor* 


«28 


Cbevamt  4>oü. 


raumä  gcfprcngt  ift  — ©ingangdboge»  üom  J^reuigong  jum  SBorrount  beg  5^apitcl= 
faolä  — fc^cint  nid)t  me()t  urfprünglic^;  eg  ift  ein  gcbriicfter  Sogen,  ber  nja^r- 
j(^einn^  no(^  Sefeitigung  einer  3roift^enfäule,  a(g  6rfn^  für  jloei  engere  Siunbbögen 
aufgefü^n  tourbe.  3tud)  bie  ^enfter  ber  <Sübnjanb,  im  Sorroum  unb  im  S^opitel* 

foal,  finb  oeränbert, 
boc^  nod^  runbbogig. 

®ie  «Söulc^en 
ber  3lrfttbentoanb 
ben  ottifc^e  Safig 
ot)ne  Gdboffcn,  unb 
SGBiirfelfnauf  mit  ge» 
fäumten  <S^iIbern 
über  feinem  ^olgring. 
3)ie  ^lämpferQufjäbe 
^aben  oben  an  ber 
9luglabunggf(^räge 
eine  Querleifte  üon 
runbem  Ducrfc^nitt. 
3)ie  große  ©öiile  ^nt 
rof)  geformte  @d» 
hoffen:  ißlint^e  unb 
Safig  finb  oug  einem 
©tüd.  Änauf  ä^n» 
lic^  ben 

c^en;  bie  ©c^rÖge  ber 
®edplatteim2Sürfe(» 
mufter  nuggeferbt, 
ebenfo  mie  an  ber 
entfprec^enben  ijJfci* 
leroorlage  in  ber  ?(r= 
fabenwanb. 

5)ie  2)ede  beg 

Äapitelfaalg,feitl770 
«roSfomburg.  €t  3oicpi,«aperu.  (nac^aRai;er),inro^er 

SBeife  abgeftüßtburd^ 

Unterjüge  unb  Stiften,  ift  oielfeic^t  noc^  urfpriinglic^,  aber  fc^fed^t  erhalten  unb  oielfac^ 
ergönjt.  2)ie  Salfen,  4 mit  ÜJialerei,  baben  feitlic^e  97uten,  in  bie  Sretter  eingefpünbet 
finb,  fo  ba^  fie  mit  ben  Unterflögen  ber  Salten  bünbig  liegen.  3)ie  ganje  5^öd|e  toor 
bemalt  in  färben ; man  erfcnnt  fDZöanber  unb  anbere  Crnamente,  Umrahmungen  oon 
SWebaittong ; an  einer  ©teKe  auch  ben  9ieft  einer  Snfdhrift  CVN  . . in  romanifd)en  ©chrift» 
jeidien.  (Sin  Kenner  Komburgg  oermutet  übrigeng,  bie  bemolten  S)edenbalfen  ftammen 
aug  ber  alten  9J?ünfterlird;e  unb  aug  ber  (5-  3Kapcr). 


Ter  ?Utar  be^  bl-  3)tartlit  ftaub  an  ber  Cftioanb  an  ber  jcbiflcu  Stelle  bc‘3  ©rabmalS  poii 
'ßropff  p.  -f^otb:  er  war  1669  fleweifjt  unb  würbe  1840  aujgeboben. 


Scijlo^  ©roHtomburg. 


629 


3lonianii(bǤ  2c  jepult  uon  Stein,  12.  S-  631.  iltl.  II,  Z.  51;  22.  5r.  VI), 

2lut  ber  23rüjtimg  }iuif(^en  2)orrauin  iinb  jlapelle  liegen  niet  Keine  roinanijc^e  Kapitelle 
nnb  eine  ®aji8  oou  Sanbftein  au8  bem  13.  ^abr^unbert,  bie  non  einer  j^cnlterarlatnr, 
galerie  ober  einem  Q^urm  ^errül^ren,  etma  non  ber  IDIarienlapelle,  bie  um  bie  2)iitte  be§  13.  ^a^r* 
bunbertd  eingeroölbt  nmrbe.  2)iit  ber  @inmölbnng  lönnte  eine  Sr^ö^nng  ber  Umfa[jung>!'mauern 
nerbunben  gemejen  jein  in  @efta(t  einer  ^ac^golerie.  ^ie  Jlapilelle  ^ie  (^runbjorm  beb 

2Sürjelfnonj5,  finb  ober  überjogen  mit  IRanfenornoment,  morin  Figuren  — 2)ögel,  2ön>cn,  3)racbcn, 
3JZenj(ben  — cingcflodjten  finb.  5)ie  2)afi^  b“!  ßdbofjen,  bie  al#  Äöpje,  fierijebe  nnb  mcnjebli^e 
an^gebilbet  finb. 

@in  böljerned,  j^mu(floje§  ^u^treu},  ba^  an  ber  22anb  befejtigt  ijt,  mürbe  gejtijtet  von 
?efan  v.  6rtba(. 


jDicÄnpcIIe  5um  ^I.  3ojepb  «ft  1672  luicbergeiucif)!  loorben;  i^r  frü[)crcr 
^itcl  ipor  oiellcidbt  ©t.  Sobotuä.  ®r* 
baut,  b.  b,  in  bie  alte  Äuftoric  ein* 
gebaut,  i]t  fie  uon  bem  ©cbeufen 
^riebridb  V.  (1473)  uub  feiner  öJattin 
©ufnuua.  ©rneuert  non  ®efau  b.  ©trom* 
berg  1664  (Snfe^rift  uub  2Sappen  am 

2)ie  ©tanbbilber  beS  ©tifterpaarö 
fteben  innen  an  ber  ßroift^entoanb,  linf^ 
nnb  rechts  bon  ber  unter  gotijeben 
93alba«^inen,  bon  ©tein.  5)er  fRitter 
nngeloappnet,  eine  9)inpe  (uon 
auf  bem  ^aupt,  bie  ^änbe  gefaltet,  auf 
einem  Söloen  ftebenb.  2)ie  ^ran,  in 
5! rauermantel , 23?impel  nnb  SBeibel, 
ebenf all?  betenb , auf  einem  ^unbe 
ftepenb.  C?lbb.  ©.  634.) 

®a?  ©eiublbe,  jmei  Sod^e  mit 
Slreu5nal)tgen)ölben , ift  bielleic^t  erft 
unter  I)elan  b.  Cftein  eingejogen  wor* 
ben.  2>ie  Sfiorbmnnb  rnnb»,  bie 
©übloanb  fpipbogige  ®Ienbnif^en. 

2ln  fladjen  Clnergnrtbogen  in  ber 
SRitte  ber  5^apcHe  finb  an  ber  ©tirnfeite  bie  5Sappen  be?  ©tifterpaar?  nnb  je  breicr 
?lbnen  an?gemei&elt,  fiimpurg,  mit  ;^ol)enIol)e,  353ein?berg,  ^enneberg,  nnb  ^ierftein 
mit  ®lantenberg,  ®nben,  ®inftingen ; nnb  jloar  fo,  bafe  bie  jtoei  .^auptmappen  nebft 
ihren  .Reimen  nnb  einem  @ngcl  al?  ©cbilbl)alter  in  ber  2Rittc  böl)er  aufragen  nnb  unten 
in  bie  ®ogenöffnnng  brreinl)öngen.  @in  6f)'^iftu?fopf,  ber  bariiber  eingemanert  ift, 
frfjeint  früher  unten  an  ber  Sogenteibnng  im  ©Reitel  5loifchen  biefen  beiben  SBappen* 
fd)ilbern  feinen  ^lap  gehabt  5U  hoben;  unb  ®rnchftcUen  laffen  oermuten,  ba^  ein 
^ängebogenlranj  unter  bem  ®ogen  hi»Iiff*  ^In  ben  ©eitenpfeilent  finb  jmei  ie^t 
leere  9?ifchen  unb  fiaubfonfolen  für  ©tatuetten  unb  jmei  bünne  U«ten  eine 

©tufe  unb  eine  hö^eme  Saluftrabe  au?  bem  18.  Sohrhunbert.  (2(bb.) 


Wro6tom6urg.  6(fienrentap(Ile.  Sie  jtvei  ältcften 
Orabfteine  (ftonrab  D.  Sulj  unb  ein  9lieb  bet 
9ef(^le4tS  b.  Wünt^eim).  13. 


630 


3aßftfrei§.  Cberamt  ^qU. 


2;er  ^auptaltar  bcr  5?apelle  enthält  ein  gute«  Ölßemälbe:  ©t.  3ofep^  mit  bem  ftnaben 
3eju§,  oon  „OSroalb  Ongl^crS  1674",  im  5Ruben§«StU.  1895  rcftouricrt  oon  4)6riticr.  @ine  anbcre 
3nj(!^rijt  bejie!^t  fic^)  auf  bie  Stiftung  be3  ?Utar?  burd)  3)efon  non  Cftein  1674  (2ejt  bei  3KüUer, 
Schloß  fl.)*  ®i«  Stufcnplattc  nor  bem  Elitär  ift  ein  e^emoliger  (Srabftcin  für  ^einrid^  Scbneemaffer 
1351  (no^  UÜader,  fte^e  oben  S.  590).  <t)inter  bem  Hltar  ift  ein  iu  ein«  geroölbten 

{leinen  ©ruft.  5Jor  i^m  reebtS  unb  linfä  ®ie  flapeUc  bnt  jmei^lcbenoltäre 

jum  bl-  Sloocbim  unb  ber  bi*  Helena,  bie  jebt  oetlaffen  finb.  Jüfelbilb,  ©bnftnS  am  flreu<  ujro. 
mit  aSfetifdier  3nfdlrift;  ohne  flunftmert,  17.  3lQbtbnnbert.  2labrtag§taiel  für  ben  ijiropft  non 
St.  ^gibien,  flonr.  n.  ^)erboIjbeini,  t 1424,  nur  mit  Schrift,  um  1525. 

Oäioalb  CngberS  onS  'JJiccbeln  (geb.  1628)  bnt  ßiS  Hofmaler  in  SBürjburg  1660 — 1706 
gelebt.  SBerle  non  ibm  finb’auber  in  flombiirg  auch  in  Sdbßntbal;  6Uioangen  (eine»  febt  in  ber 
fatb.  flirebe  ju  ßannftott)  unb  namentlicb  ju  iüürjburg  im  S)om  unb  im  Stift  ^aug.  3Jergl. 
CberamtSbefcbreibung  non  flünjel«au  S.  777,  be§gl.  non  ßannftatt  S.  472  5iiebermaper,  flunft* 
gefebiebte  ber  Stabt  SBürjburg  S.  361.  Stamminger,  23üriburg§  flunftleben  im  18.  3abrb.,  Grebin 
bc?  cbriftlicben  3Jerein8  für  Unterfranfen,  5öanb  35,  S.  214). 

3m  norberen  Jeil  ber  flopelle  an  ber  Sübfeite  ift  ber  ©ingang  in  einem  5Rebenraum  unb 
barin  eine  Jalltbür  jum  unteren  ©efebop  be8  2urm§. 

©rabbenfmfiler  in  ber  Scbenlenfapcllc  famt  ihren  9iebenräumen: 
a.  58 or balle:  ©bemalige  ©rabbeef platte  mit  eingegrabener  3ei«^>t^ung:  ftreuj  unb  ^elm  unb 
Scbilb  berer  n.  Sebeffaeb  unb  2obeSbatum  a.  b.  3.  1333.  (3lbb.  b.  3JlüHer.) 

desgleichen  ber  SlbelbeibiS  n.  ^obenftein  f 1347  mit  abgetretenem  flachem  Dielief:  jroei 
grauen  Inieenb  unter  bem  dueb  b.  bl*  iöeronifa,  überragt  non  einem  gotifdben  Salbadiin;  unten 
jroei  SBappenfebilbe  (Sebeffaeb,  .t)obenftcin).  3)lajuSfeln.  ('3lbb.  bei  3fiüller.) 

desgleichen  mit  flreuj  unb  jroei  'IBappenfcbilben  (0.  flünjelSau,  n.  .^»opfacb),  Silber  abgetreten. 
Umfebrift  A.  DOMINI.../..  NI  DE  KVN{Z)ELS  (flünjelSau);  18.  3abcb*  (55e8gl.)  der  Stein 
ift  trapejförmig,  unten  febmäler. 

desgleichen  Ulri^S  0.  ©nSlingen  (f  1427)  mit  gropem  IßJappen  unb  Umfebrift.  (deSgl.) 
deSglei^en  bcr  fflernbrub  n.  ©febenau,  ©attin  llöolterS  0.  flünjelSau  f 1334.  Umf^rift  in 
fUlajuSleln  unb  jroei  58)appen  mit  Seifebriften:  KVNZELSAV.  ESCHENAV.  (abgetreten).  (deSgl.) 

©rabftein  beS  ©bornifarS  5Pf«?f«  t 1619  mit  j.  %.  unleferlirfjer  3nftbrift*  bei  Saefer 
unb  bei  Ü)iüllcr.) 

©rabbectplattc  mit  eingegrabener  llmrifijeiibnung  eines  länglichen,  unten  jugefpibten  SebilbeS 
mit  bem  5fiJappen  n.  Sdbeffad),  angeblich  non  bem  9lbt  ^leinricb  n.  Sdb.  f um  1257;  au8  ber 
aJinrienfapeUe  ('ffiaefer).  C2lbb.)  Sgl.  2ß.  fjr.  5,  414;  6,  467  ff.  ?lnj.  f.  fl.  b.  dtfeb.  Sorj.  1872,  181. 

©rabplattc  mit  SlafuSfelinfcbrift  V KALEND.  NOVEMB.  OBIIT  CVNEADVS  DE  SVLCE 
unb  Iffiappcnf^ilb  ber  $»erren  n.  Sulj  0.  b.  3oflft*  1869  unnerrüdt  auf  bem  ©rab  b««  im 
Sorraum  be8  flapitclfoalS;  anfebeinenb  früh  au8  bem  18.  3nbrbut>b«tl*  (?lbb.)  2itt.  roie  bei 
ber  Sorigen. 

^)älfte  einer  ©rabplalte  mit  3)laju8felinfcbrift:  ...  NHVSEN;  angeblich  non  bem  9lbt 
Äonrab  n.  Ulnbaufen  (a.  b.  Sübler)  f 1278  (5lBacfer);  nom  flird)bof  bi«rb«6cl>tfltbl* 

©rabftein  be8  ©boruifarS  üHaifer  | 1550  (Jejt  bei  Sffiaefer  unb  bei  SOhlUcr). 

^albe  ©rabplatte  bcr  .t^ebrcig  0.  flünjelSau  (t  1336,  nach  IBJacfer) ; mit  5Helief  einer  fnieenben 
3rau  unb  Umf^rift. 

©rabftein  beS  flroaten  Sräoaratitfebi  (fo)  f 1629  (erfeboffen  non  einem  flameraben,  nach 
5IÖac{er)  3nf(btift- 

©rabftein  mit  flreuj  unb  3nfcbrift:  für  füiaria  Starg.  ?lbclmann,  ^rau  be§  S^öntbaler 
flanjlerS  SlafmS  91.  ju  ^teilbronn  f 1692  unb  Sebroägerin  be8  flomburger  SnnbifuS  3t>b*  S«* 
91.,  flreuj  unb  Schrift  (2eyt  bei  SlüUer). 

©robplatte  einer  3rau  mit  iylacbreliefbilbniS  in  ganjer  Sigur,  fnieenb  am  ©etpult.  Um* 
febrift:  . . . kuntzelsaw  mona  . .;  um  1400. 

©rabplatte  ber  demut  n.  Deimberg,  fiaiiii,  f 1365  (dejt  bei  'ißaefer);  mit  Spuren  non 
einer  fnieenben  §igur,  jroei  SSappen  (.^eimberg  unb  fRinberbacb),  Umfebrift,  SÖfafuStel,  nergangen. 


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@d)lo^  @ro|fomburg. 


631 


6.  2ln  berSc^enfenlapenejcIbft:  6übn>anb:  @rabbe<fplatte  t)rriebricbd  n.  o.  Sim> 
burfl  t 1333,  SBappen  o.  ß.,  3)ioiu«feIinf^rift  befcbäbiflt  (?lbb.  u.  Üejt  bei  3JiüIIer).  ?lm  5Ranb: 
hie  ligen  dj  fraan  von  lympurg  (^aju^fel,  2e]rt  ergänjt  nach  6<bönbut). 

55e«fllet(ben  @eora^  I.  o.  Öimpurfl  1 1475.  ffiappen  o.  2.,  ®ci)cbrift:  erectns  parietet  dextra. 


0Toftfpmbutg.  6d)en(entapellc.  Wotnanifchtr  Ücftpult  unb  0rabben(mäIct  bes  $copfU  oon  ^Polb  unb  bc9 

Sibcntni  0eot0  1. 


dergleichen  ber  Snargarete  o.  Röhenberg,  @attin  @eocg4  I.  d.  2.,  t 1475;  mit  SBappen 
n.  .t^obenberg  unb  oiec  ^bnen  (nach  URüQer:  .^'tobenberg,  Stä^ünS,  Sierftein,  ßömenberg).  @egen* 
ftüd  sum  Dorigen. 

Cftinanb:  2int4  oom  Eingang  yir  !^0)epb4(apeUe : ÜBanbbenfmal  für  @eorg  I.  o.  2., 
8,06x1,68  m;  mit  ÜBanbftatue  in  iBorberHcbt,  gerüftet,  auf  einem  2öiuen  ftebenb,  überbecft  non  einem 


632 


Cberamt  ^all. 


gotijc^en  !3albad)in;  10  SBoppen.  ittcc^te  ^anb  ii.  a.  Heine  Seite  ergänzt  non  Scbroenjer.  Um* 
jdjrift  in  lateinijtben  'JDiajudfetn  (3ierfcbrift  ber  5rü^rcnaifjance) : anno  domini  MCCCCLXXV 
gordiani  obiit  nobilis  et  generosns  dominns  georgins  dominus  in  limburg  sacri  romani  imperii 
heres  pincerna  coins  anima  in  sancta  pace  reliquiescat  feliciter.  amen.  Limburg  de  sanguine 
ducum  Francorum  et  Suevorum.  ('Jlbb.) 

SBanbbenfniol  beS  lebten  ?tbt^  unb  erffen  ißropftS  Seifrieb  nom  ^)ol^  t 1504.  3Mlbni4  in 
ganzer  @efta(t  non  norn  nl§  ^tifcbenbocbrelief  mit  SRunfen  unb  fDMtra  al§  Arönung.  'iln  ben  @den 

uier  ©appen.  S/Ujiniftben  Umfcbrift. 
eben  bejonbere  unter  3'nnen* 

frani.  Soriüfllicbe  töilb^Querurbeit, 
nieltei^t  — tro^  }eitlicbcn  'Sbftanb?  nnb 
)tiloej(bi<^tlic^en  Unterf(^iebv  — au8  ber* 
felben  ©ertftutt  mie  ba§  norige.  ?Ut* 
bemalt.  CS)ie  aufgematte  3nf(bi^iit  unter 
bein  linfen  ?lrm:  Elias  Lebn  1581  ift 
non  einem  t^efn^er  eingefri^ett.)  S)ie 
^njebriften  fmb  in  beutjeben  (gotifdben) 
Uliiniitffeln  mit  3niti<itinaiu$feln  au§* 
gefübrt  nnb  lauten  beibe  faft  gteicb- 
Seffe  bei  fDiüUer.  CJlbb.) 

©anbbenfmat  für  6ra$mu4  I. 
n.  y.  1 1.5.53.  Solenbofer  Stein,  einem 
f leinen  Slltaranffab  übnli^,  mit  .^toeb’ 
relief  ber  fyamilie  in  9tnbad)t  nor  bem 
(Sefreusigten , eingefaßt  non  ynei  ^}i* 
laftern,  bie  einen  ©iebel  tragen.  3« 
ben  ^ilafterfüllungcn  feinet  iMfttter* 
Ornament  ber  fyrübrenaiffance.  3?ier 
©appen  an  ben  ^ilaftern  in  ihren 
Hioftamenten.  Slm  Sorfel  3njcbriit  in 
beutjeber  Jyraftur  (Sept  bei  ©üller). 
?lnid)einenb  9lrbeit  non  üop  .t)ering 
i^n  @icbftäbt  (nergt.  bie  '21bbilbungen 
feiner  ©erfe  bei  ©aber,  Sop  gering, 
1904).  (9lbb.) 

Grabplatte  ber  f^eiin  ©aria 
jrrans.  n.  Dftein  | 1692.  3lnf(brift  in 
fDlebaillon  mit  Emblemen  unb  nier  ©ap* 
pejt:  Oftein,  Äippenbeim,  Sanb§berg. 

Grabplatte  be3  '2lbt§  Grn* 
frieb  I.  n.  üfellberg  f 1421,  llmftbrift 
in  ©inuSfeln.  S)rei  ©appen:  üBellberg,  ^obenftein,  ibebenburg. 

Grabplatte  ilonrabä  n.  Dlinberbacb  t 1446.  Gin  ©appen.  ^nfebrift  nach  ©oder 
bei  DJiüller. 

fllorbjnnnb:  ©anbbenfmal  be§  Sebenfen  Slonrab  II.  n.  2. 1 1376.  S'orträtfigur  in  .'poeb* 
relief,  geinappnct,  auf  einem  2ömen  ftebenb;  unter  ber  linfen  .panb  i^tnei  ^appenfcbilbe,  Simpurg 
unb  ©ein§berg.  Umfd)rift  in  ©afnSfeln,  ohne  ^abr^jabl.  ('31M>.) 

©onbbenlmal  be§  Stbfnfen  fyriebricb  III.  n.  2. 1 1414  unb  feiner  Gattin  Glifabetb  n.  $oben* 
lobe  t 1445,  au§gefnbrt  um  1445.  f^ladtrelief ; Slortrdtfiguren  be§  Gbepaar?,  fnieenb  unter  bem 
non  einem  Gngel  gebaltenen  ^eronifatueb , umfaHt  non  einer  gotifeben  ^Irfabe,  }u  trüben  bie 
©appen  non  2impurg  unb  ©ein§berg.  .^obenlobe  unb  ^enneberg.  Umfebrift  in  ©innSfeln: 
ao  dl  1414  obiit  fridericus  pincerna  de  limpurg.  a.  d.  1445  obiit  elisabeth  de  hofiloe  nxor 
eins.  (?lbb.) 


aro{ilom6urs.  Sc^rnrenrapetlc.  Oiiobbenfmai  beS  €(^en(cn 
SrabmuS  o.  tHmpurg.  f 


@ro^tomburg. 


633 


2öanbgrabbenlmal  be^  @^en(en  'Silbrecbt  d.  S.  f 1374,  ^ortiätfigur  eiiteS  gerüfteten,  auf 
einem  ‘Aachen  fte^enben  9Utter§  mit  {einem  3Bappenj(bi(b  unb  Umjcbrift  in  !Uiaiu4(eln:  ANO  DI 
MCCCLXXim  ....  MARCI  EVANGELISTE  OBIIT  ALBERTVS  MILES  PINCERNA  DE 
LIITBURG.  Scheint  auS  berjelben  SBerfftatt  mie  baS  ^enfmal  beS  Scbenfen 

itonrab  II.  @in  ^änbchen  ift  am  Sianbe  abgebilbet.  (Ubb.) 

®rabftein  be$  Schenfen  Ulbert  o.  Ü.  f 1449,  IBilbni^geftalt  in  flachem  fHelief,  in  geiftlicher 
Fracht  mit  Such.  Än  ben  6cfen  oier  SBappen  (Ü.,  Hohenlohe,  SBein^berg,  ^enneberg).  Umjchrift 
in  9Iiinu4!e(n : anno  domini  MCCCCXL  VIIII  die  decima  mensis  maii  obiit  venerabilis  ac  gene- 
rosus  dominns  albertus  baro  de  Limpnrg  decretornm  doctor  moguntinns  et  wirzburgensis  canonicns. 


OroitombuTg.  Scbcntenlaptde.  CbTabftcine  Sonrabs  II.,  iliiebricbl  III.  famt  (Klifabttb  b.  ^obenlobe  unb 

Wbrecbtl  oon  iHmpurg. 


©rabplatte  ber  5lnna  t>.  Sobron,  ®attin  beS  S^enfen  ©ra^mud,  flSäB,  mit  einem  Söappen,  3n* 
{chrift  in  lateinifchen  Suchftaben.  @rabp(atte  be#  Sdienfen  ©ra^muS,  mit  ^nfchrift  unb  einem  Skippen. 

3n  ber  3ofeph4fapeIle:  ©rabplattc  beS  Schcnlen  griebrich  V.  non  2.,  früher  auf  bem 
®rabc  nor  bem  ^Itar,  {eht  an  ber  28anb  aufgefteilt ; mit  acht  'Jlhnenroappen : 2impurg,  S)ein§berg, 
STirchberg,  Tübingen;  ^lohenlohe,  .2>enneberg,  {Jlaffau,  2euchtcnberg.  5n{chri|t  in  ÜJiinu4teIn:  anno 
domini  m.  ccxc.  Ixx  4 starb  der  edel  and  wolgeboren  streng  Herr  friderich  herr  zn  limpnrg 
des  hyligen  Rychs  Erb  scbcck  Semper  frey.  Am  tag  nach  bartolme.  Got  Gnad  im. 

2)er  ©rnbftein  ber  ^au  liegt  noch  nor  bem  3Utar;  bic  3»f<htift  ift  aber  nöüig  abgetreten 
(leyt  bei  Söacfer). 

Xie  Jtüfterei  enthält  im  ©rbgcfchofi  neben  ber  3o{e|#fapeUe  einen  jeht  geroölbten  {Raum, 
bie  SSintcr jalriftei,  mit  nierteiligcm,  fpdlgotifchem  fjenfter  gegen  Cften  (bie  jtnei  mittleren 
i'^lber  uiereefig,  bie  beiben  jeitlichen  niebriger  unb  im  'Jiunbbogen  überbeeft).  Salfenbecfe  noA  im 
^iebenraiim. 


634 


SagftfreiS.  Cberamt  ^all. 


©üblich  öou  bcr  ftirc^e.  hinter  bcm  6^or,  fte^t  nod^  eine  Äiiric,  bcr  fogcnanntc 
Stcifc^ad^bau,  b^ute  Sßo^nung  bcS  Sejirfgfommanbcur?.  35a§  ^auö  fte^t  über 
bcm  3'oinger,  jlüii^cu  bcr  Slir^cnterraffc  unb  bcr  Siingmaucr;  cd  bat  barum  im 


0to6tom6urg.  S^enfcnlaprlle.  0ra6bentinäler  ($ricl>ri<^(  V.  bon  Simburg  unb 

€ufanitaB  b.  Xitrftein. 


Uiitcrbou  eine  5)urrf)fat)rt.  ^u^fläi^cii  5toi)dbcn  33krf|*tcinbnnbern , SSalmbacb.  3tn 
bcr  9iorbo)tccfe  tritt  ein  Sö?ufcbclfalffcld  nud  bcr  ^erraffenmauer  beraud.  ®ort  ftc^t 
bad  ^aud  niicb  juni  ^eil  über  einem  fofemattenartigen  gcmölbtcn  9laum  and  älterer 
Seit,  an  ben  ficb  öftlid),  an  bcr  @(fe  bei  bcr  ^ropftei,  noch  ein  Äettcr  o^nc  Überbau 
anfcblicgt. 


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Ältinfomburg. 


f)35 


■ißarjcnc  Äteinfomburg. 

5liub  St.  @il gen  Olflen)  genannt.  Ouellcn  unböitteratuv  f.  bei  ßoinburg,  ?tuber* 
bem : Sänften  bc§  SCßürtt.  ?Utettum8Derein'?  II.  (1869)  ^)eft  1 S.  30  ff. : '^Jauluä  b.  3-  über  ba& 
rtirdbengebäube.  — 'Jer  Äirdbenjcbinucf  XIV  (1863)  S.  79  ff.;  Übet  bie  JReftauration  ber  Strebe. 
(.t>.  3)terj).  5)ie  SSonbgemälbe  in  ÄIein*6omburg.  ^all  1887.  — ?lrcbin  für  grifft,  flnnft  1885: 
5.  X.  3)la9er  über  bie  löanbgemölbe ; 1902:  2)er}elbc  über  bie  ©ejebitbte  be§  CrtS.  iDboto* 
grapbien  non  2orent  C35enfmalc  be§  2JlittelaIter4  in  iffifirltemberg) ; unb  oon  ijj.  Sinner,  2übingen. 
'Hbbilbn ngen  f.  ©roblombnrg:  .2>oljf^nitt  um  1650  unb  ?(ltarbilb  non  St.  ®Ugen,  um  1717. 

ßbi^onil;  3tacb  ben  Romburger  ©bronifen  be3  16.  5(abrbunbert4  (SBeipt.  o.  Sebenfenftein 
unb  SBibmann)  mürbe  im  3obr  1108  St.  ©ilgen  gegrünbet,  unb  imar  als  f^rauenflofter  ®ene» 
biltiner  OrbenS.  Öraf  .^»einricb  oon  iRotbenburg  babc  baju  roie  |u  bem  53ou  ber  brei  Romburger 
'Ulünfterlürme  bie  3)Jittel  gegeben;  21'iganb  aber  bol>f  bie  Sottenbung  ermögli^t.  5)ie 
©attinnen  4>einri(bS  unb  ll'iganbS,  ©röfin  ©eba  unb  fytau  'Ilbclbeib,  feien  felbft  in  baS  grauen« 
flofter  eingetreten  unb  bafelbft  begraben  morben : aubetbem  3)etba  0.  i'obenbaufen.  sieben  anberen 
Rlofterfraucn  unb  S<bmeftem  mirb  auch  eine  „^btiffin"  Sophia  genannt,  ncrmutli^l  nach  einem 
alten  (Romburger?)  'lielrolog.  Sibmonn  allein  berichtet  auberbene  oon  einer  ißriorin  ?lgne§  auS^ 
i})ariS,  bie  baS  Köfterlicbe  2eben  iu  St.  ©ilgen  erftlicb  gepRanjt  bflbe.  (£r  oerroeift  auf  ein  er|» 
gegoffeneS  Sigill  mitSBoppen : iroei  „IRübrftbaufeln"  in  einem  Sebilb  unb  ber  Umfdhrift  S . AGNETIS . 
DE  . PARIS  . PRIORIS  . S . EGIDI,  baS  1518  beim  ©raben  eines  RellcrS  im  ©arten  oon  St. 
©ilgen  gefunben  morben  fei  unb  fub  noch  im  ®enb  beS  ßborberrn  Scipr.  0.  Stbenlenftein  befinbe. 
©in  fol^eS  SBappenfiegel  ift  nicht  benlbar  oor  bem  13.  ^abrbunbert.  ^ie  IBejugnabme  auf  bie 
brei  DRünftertürme  oon  Romburg  läbt  iÜ)ibmannS  Nachrichten  über  St.  03ilgen  auch  nicht  nlS  be' 
fonberS  juoerlüffig  erfcheinen.  3n  feiner  Utfunbe  ift  aber  ein  (yrauenllofter  ju  St.  ©ilgen  bejeugt. 
Sluch  bie  ältefte  Romburger  ©bronif,  bie  Historia  de  constructoribus  huins  loci,  bie  auS  ber 
erften  .^»älfte  beS  14.  ^abrbunbettS  ftammt  (®offert  a.  a-  0.  S.  9),  meif?  nichts  oon  einem  ^fh^auen* 
flofter,  mobl  aber  oon  einer  cella  s.  Aegidii  in  loco  qui  minns  Eamberg  vocabatnr,  angefangen 
i.  3-  1108  oon  ©taf  Heinrich. 

3n  ber  Schuhbulle  3lnnoren|’  -IV.  0.  5'  12-lo  niirb  unter  ben  ©eühungen  bcS  RlofterS  Rom» 
bürg  auch  genannt  eine  ecclesia  s.  Egidii  de  Kamberg  cnm  pertinentiis  snie  ('iBürtt.  Urf. 
IV.  S.  181).  $iefe  5öc$eichnung  Idbt  faum  ein  Nonnenflofter  oermnten. 

5öenn  1149  ein  prepositus  NamenS  ©ebbarb  als  Romburger  3«ngc  oorfommt  in  ber 
bifchöflichen  SeftötigungSurfunbe  übet  bie  Bereinigung  ber  Rirche  ju  Stein  (Rocherftein)  mit  bem 
Rlofter  Romburg  (SBürtt.  Urf.  II.  S.  53),  fo  fann  auch  an  einen  Bropft  oon  Stein  gebacht  metben. 

©in  prepositus  s.  Egidii  ift  aber  1283  in  einer  Romburger  Utfunbe  bejeugt  (31'ürtt.  Urf. 
VIII.  S.  410);  1345  ein  praepositus  seu  capellanus  coenobii  3.  Egidii  in  rainori  Camberg 
(Nrehio  f.  ^riftl.  R.  1902  Sp.  47) ; 1355  unb  1357  Bfopft  Nubolf  oon  St.  ©ilgen  (3Bürtt.  3abrbb. 
1901  I.  S.  17).  1362  mirb  eine  Steuer  angefeht,  bie  ber  Bropft  non  St.  ©ilgen  bem  oon  Stein 
fübtlich  entrichten  foU  (2Ö.  Jr.  III.  [1853]  S.  63.  Btopft  lann  freili^  auch  ber  Beichtoater  eines 
NonnenflofterS  beiden.  2;er  lefete  befanntc  Bropft  oon  St.  'Xgibien  ift  Ronr.  oon  ^erboljbeim  1 1424, 
an  ben  eine  3abrtogStafel  in  ber  SlofepbSfapelle  ju  Romburg  erinnert  (g.  X.  Blüpet,  Nrchio  f.  chriftl. 
R.  1902  S.  47).  Spöter,  1673  mar  St.  'Ägibien  ein  Spital  ober  BftünbbauS  für  arme  flauen. 

Nach  bem  Ratalog  ber  äbte,  ber  auf  alten  Nefrologien  ober  Nnnioerfarien  beruht,  mürben 
bie  4lbte  ©üntber  (um  1108)  unb  Ronrab  I.  (um  1216)  bei  St.  ^[gibien  begraben. 

©in  oielbefuchter  Blarft  fchlob  ftch  an  bie  Rirchmeib  ju  St.  ©ilgen  an  (1265  beftdtigt  oon 
fiimpurg.  9Bürtt.  Urf.  VI.  S.  188). 

^!aS  f^rauenflofter  fönnte  alfo  nur  menige  ^abrjtbnte  beftanben  haben,  bis  St.  ©ilgen 
in  eine  fomburgifche  Bropftei  oerroanbelt  mürbe.  3)a  bie  Rlofterfraiien , beten  Flamen  überliefert 
finb,  auch  als  3nfaffen  eines  5)oppelflofterS  Romburg  gebacht  merben  fönnen,  mie  j.  B.  3*oiefalten, 
auch  «ine  ^irfauer  ©rünbung,  urfptünglich  eines  mor,  fo  bleibt  alS  BemeiS  urfunblicher  9lrt  für 
ben  einftigen  Beftanb  eines  ^rauenfloftcrS  ju  St.  ©ilgen  eigentlich  nur  baS  im  16.  Sabrbunbert 
gefunbene  Sigill  übrig,  beffen  fiegenbe  BMbmann  allein  überliefert  bat.  ©S  fällt  inS  ©emi^t,  ba& 
bie  Bofilifü  oon  St.  ©ilgen  feine  Spur  oon  einem  Nonnenchor  b.  i.  einer  ©mpore  aufmeift. 


636 


^agftfrci'3.  Obcromt  ^'taü. 


roäl&reub  bie  ®a|ilifa  oon  iTomburg  mit  i^rcm  ®cflenci^or,  bem  5DJarienc^or  uitb  i^rem  SBeftturm 
o^ne  3(u^entür  oon  {clb)t  bcn  ©ebanfcn  an  ein  Soppelffofter  no^cjHlcgen  i^cint.  ®ic  ^au?üb«r* 
licferung  (bei  Söibmann,  ßolb  S.  170),  baji  ba^  ^rttucn^ioftcr  nac^  3JiiftIau  n.  b.  Sagl't  »erlegt 
morbcn  jei,  finbct  in  lltfunbcn  feine  93c)tatigunfl.  S^ie  9)fi)liauer  Urfunben  ergeben  ein  onberc? 
Silb.  S)ie  Äiauje  5U  SJfiftlon,  urjprünglic^,  bi§  jmn  14.  ^a^r^nnbert  unab^dngig  oon  jlombuvg, 
ging  gegen  (Snbe  be»  14.  Sia^r^mtberlg  ein;  i^rc  ©fiter  fielen  141.S  an  bie  Äupelle  ju  ©aggftatt, 
nnirben  aber  1473  ober  1479  bem  Rloftcr  Jtomburg  einuerleibt  (Sfolb  a.  a.  C.  ?lnm.,  mit  SBe« 
rufiing  auf  ipfarret  5)i^l,  ©ulsborf). 

^ie  tropft  ei  %.  StgibiuS  mar  a(fo  »iellei^t  e^er  eine  ^fpofitnr  ber  Hbtei,  fo  rcic 
bie  ^Dropfteien  j.  ^l.  3)iartin  auf  bem  Äo^erftein,  geftiftet  um  1090;  'Jigibiu#  auf  bem  ®erge 
!)hifebaiun,  ficute  31  ge nb erg,  an  ber  ^t'gfi»  1136  geftiftet  oon  ben  .^erren  o.  'Jht^baum  on  ber 
SleDe  i^rer  Stammburg;  ©ebf  att et  an  bet  Zauber  bei  fRolbenburg,  unb  rcabtfcbeinlic^  St.  3flfob 
JU  .t>aH.  Jßiellci^t  mar  ouc^  .^ol^enbcrg  C?l.  (?Kioangen,  noch  im  Sprengel  oon  ÜBfltjburg 
gelegen,  urfprunglicb  eine  fomburgiftbe , erft  nacbmatS  eüioangifcbe  ißropftei  (og(.  Sörtt.  Urf.  I. 
S.  .308).  ®ic  bortige  5kfUifa  j.  bl.  fjQt  biefelbe  ^pianform  loie  bie  ju  jTteinfomburg  (j.  oben 
S.  171).  ?lucb  St.  3flfob  JU  i^all  mar  fibnf'^  geftaftet  (S.  492). 

S!er  bl-  ^gibiu§  at§  ^otrou  oon  Jlleinfomburg  loic  oon  'Jhiftbaum  tfibt  al§  geiftigen  Ur* 
beber  beiber  Stiftungen  ben  iSbt  .^artioig  oermuten  (töoffert  a.  a.  0.  S.  35).  ®ie  tBejeiibnung 
al4  ecclesia  löfit  bie  iSircbe  ju  Slteintomburg  wie  bie  ouf  bem  Äoeberftein  al§  bolböffentlicbe  er» 
febeinen,  mie  e§  bie  Oratorien  ber  ^auenüöfter  loomöglidb  ni(bt  loarcn.  2)ie  Äir<be  floAerftein 
batte  fogar  gcroiffe  ^arodbialrecbte.  5Rcbenpatron  oon  St.  Stge«  5«  ifleinfomburg  loar  (jpäter) 
ber  bl-  2eonbarb. 

1684  riebtet  ber  ®efan  oon  Cftcin  auf  JHeinfomburg  ein  ^ofpij  für  Sfapujiner  ein.  Sarau# 
mirb  1713  burdb  Stiftung  be§  Gborberrn  fjr.  ©.  3.»on  ^Ifflrbt  ein  ftapujiner  ftoftcr  mit  jioölf 
IDatern.  3)a:§  Stiofter  beftanb  bis  jur  Sfifularijation  beS  Stifts  1802. 

infolge  eines  ^rojeffeS  loirb  baS  ehemalige  Mlofter  1821  oom  Staat  an  bie  fatb.  Stiftung 
Steinbüd)  auSgeliefert.  1849  —72  ift  cS  ÜRutterbauS  ber  Kongregation  oom  britten  Crben  beS 
bl.  SrttujiSfuS.  tiefer  Orben  löftt  baS  Hlofter  mit  einem  Slufroanb  oon  ca.  12000  fl.  reftaurieren. 

1877  loirb  eS  oom  Staat  ongefauft  unb  als  ^ilialftrafanftalt  eingeriebtet. 

^er  Jurm  warb  1528  oom  5Uib  getroffen;  babei,  beibt  e^/  auch  baS  Kreuj  über  bem 
Elitär,  ’nämli^  baS  Surmfreuj  (Sorent  a.  a.  C.  S.  281,  nach  5.  @.  ÜReper,  JBeitrage).  15)er  2urm 
mürbe  bann  in  fürjerer  ©eftalt  mieber  bergefteUl  (^-  SRapet,  Dlrcbio  1902  S.  81).  Ser  ^olj» 
ftbnitt  oon  ca.  1650  jeigt  einen  inS  ?td)te(f  umgefebten  U)ierungSturm  mit  fcblanfem  3<ltbacb;  bieS 
ift  offenbar  bie  ©eftalt,  bie  ber  Jurm  nacl)  1528  erhielt.  Sßermutli(b  mar  er  oon  4>ol$  gejimmert. 

©inen  neuen  Klofterbou  an  Stelle  beS  alten  labt  ©borben-  o.  '^iförbt  1711  ff.  aufföbren  burdi 
3.  öreibing,  Sit^'^frineifter  ju  Söürjburg.  3>«  Vertrag  (bei  X.  URaoer,  3lrcbio  ffir  <btiftli<bf 
Jhinft  1902  S.  81)  oerjpricbt  ber  'JReifter,  „ben  ölten  53aro  unb  ben  alten  Surm  an  ber  Kirchen"  üb* 
jubreeben.  5)ie  Kirche  befam  fpftter  einen  5)acbreiter. 

5;ie  ©ruft  ber  Kopujiner  mürbe  1878  ober  79  abgebrochen.  ©S  mar  ein  balbunterirbifcbcr 
Einbau  oor  bem  Sfibportal  ber  .Kirche,  mit  oergitterten  i^nftern,  einer  2reppe  jur  Kirche,  unb  einem 
5^ubcnb  oon  oermauerlcn  äöanbnifcbengräbern , morin  bie  ßeiebname  ohne  Sorg  auf  einem  SJrett 
über  SBaljen  eingejehoben  mären. 

©^ie  Kirche  befah  (nach  SBibmann,  Kolb  S.  172)  ein  flcinereS  Frontale  aurenm,  flb»It<h  bem 
oon  ©robtomburg,  nur  nicht  mit  getriebenen  töilbern,  fonbern  mit  graoierten.  ©S  golt  als  Stiftung, 
oon  'Jlbt  $artroig.  Sein  Crt  mar  „uff  bcn  förbern  oltar". 

2;aS  9lltargemälbe  oon  c.  1715  mit  'älnficbt  oon  Komburg  unb  St.  3tgfn  ^<tm  in  bie  Staats» 
galeric  ('Uiagajin).  1877  ff.  mirb  bie  Kir^c  micberhergcftellt ; 1882  ff.  auch  bie  Söanbgemälbc, 
bie  1717  übertiincht  morben  maren,  reftauriert  burch  @.  ßoofen. 

einf omburg  liegt  bem  @d)Iofe  Komburg  gegenüber,  jenfeit^  be§  Söofd)» 
bod^S  auf  einem  S^orfprung  beg  recf)ten  Kod)ertf)alranbS.  ®ou  ©tcinbnch  hinauf 
fül)rt  ein  ^ufjfteig  mit  120  Stufen,  beffen  oberer  Xeil  oon  alten  Kinben  befdjattet 


jt(ein(omburg. 


637 


ift,  unb  ein  ber  burc^  einen  ber  üier  2!^ortürnie  ge^t.  Äleinfomburg  ober 

©t.  tilgen,  ijnlb  oerfteeft  hinter  Säumen  unb  oon  ben  alten  ÄIofterniQuern  um» 
fchloffen,  ift  ein  felteneö  Sb^H,  ein  reijenber  ©egenfab  iu  bem  ftoljen  9?itterftift, 
ba^  nur  einen  Sü^fenfehuB  entfernt  ift.  S)ie  SBohuräume  finb  ^tomburg,  ©teiubach 
unb  bem  (Sintorn  jugefehrt.  §ln  ber  SergfeiW,  ©übfeite,  ftel)t  bie  Slirc^e.  9ln  ber 
©übnjeftfeite  ein  nlteä  ©irtfehaft^gebäube  oon  behäbiger  ©rfcheinung  mit  h^hcni 
'ISnlmbach  unb  iDei§eu  SBänben. 

55ie  ehemalige  ^ropfteifirdhe  (ober  5llofterlirche,  jebt  fimultane  ©eföngniö* 
fir^e)  5um  hl-  ^igibiug  ift  eine  freu5fdrmige  Safilifa  mit  rechteefig  ummantelter  ßh^r* 


üleintomtiurg.  9}onnenllQRti(ii(^e  j.  t)L  ^gibiu«.  Vnfic^t  »on  Sübmefttn. 


apfi^,  jwei  (nicht  mehr  öorhanbenen)  9iebenapfiben  an  ber  Dftfeite  ber  Slrcujarme, 
einem  (nicht  mehr  oorhonbenen)  2:urm  über  ber  Siening.  S)ag  ^pochloerf  be«  ©i^iff§ 
ruht  auf  fünf  Sögen  an  jeber  ©eite;  biefe  auf  je  brei  ©öulen,  einem  greipfeiler  unb 
jmei  SSanbpfeilern.  ®er  greipfeiler,  ber  nach  -ipirfauer  ßJetoohnheit  ftatt  einer  ©äulc 
ben  erften  ©cheibbogen  beim  Cuerfchiff  trägt,  ift  hiec  fonftruftio  begrünbet  burch  ben 
Sierunggturm.  ®er  Sh^r  h^tt  fiängätonncngeloölbe.  S)ie  ^lufecnpforte  ift  an 
ber  ©übfeite  beiä  ©(hift^r  n^h«^  Sßefteefe  (eine  moberne  'Jür  ift  im  nörblicheu 
.SUcusarm). 

3)ie  Sßeftloanb  ift  im  ßtbgcfchofe  ganj  unburchbrochen ; im  ^od^toerf  hat  fic 
ein  gpafter  gleich  benen  ber  5lreujfnffaben. 

5n  ben  ©eitenroänben  beä  ©chiffö  fommt  auf  jebe  Sogenftellung  ein  fjenfter 
unb  ein  gleichet  in  ber  OberUjanb.  i£ie  Sreujarme  haben  in  ber  ©tirmoanb  je  ein 


638 


3o0ftfrci§.  Oberamt  ^)all. 


ftleintomburg.  Orunbrig. 


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ftleintomburg. 


639 


gröfecreS  genftcr,  unb  in  jcbcr  ©eüenwonb  jtoci  Oberfcnfter  gleich  bencn  bc§  Sang* 
fd^iffg.  2)cr  ß^or  ^at  unter  bem  ©eloölbc  jeberjcitg  jnjei  genfter  gleid)  benen  bcS 
©in  ^cnftcr  non  cnt)pccc^en= 
ben  ^Ibme^fungen  fi^t  in  ber  S^ors 
opfiS;  lutb  ebcnjolc^e  finb  für  bic 
9?cbcna|)rti>cn  onjune^men.  ®er 
92eigungdtoinfel  ber  ^ultböd^er  über 
ben  «Seitenjd^iffcn  mifet  no^  tocniger 
als  bie  ^ülfte  eines  falben  rechten. 

I)lc  ®iebel  ber  ^od^fc^iffe  finb  red^t» 
toinflig,  mit  einem  ^ac^leiftenbruc^. 

©ic  finb  bur^broc^en  oon  einer  9Snnb= 

Öffnung.  S)a^  fie  bem  Urbau  an* 
gehören,  ift  ju  bejtoeifeln.  ?luf  ben 
f^irftenben  fa^  no^  ^auIuS  (a.  a.  D. 

©.  34)  ©tcinlreuje,  bie  auf  Jhigeln 
ftanbeu. 

2)er  ®au  ift  im  ^ufeeren  auf 
SBanbuetpu^  jmif  c^en  .^aufteingliebem 
angelegt;  im  inneren  tnaren  tuo^l  bie 
ganzen  SBanbfläc^en  beS  S^orS  unb 
Ducrfd^iffS,  mitlSinfd^lufe  betSlpfiben, 
unb  bie  beS  ©d^iffS,  mit  ^luSna^me 
ber  ^[rfabenmünbe  bis  ^um  ®urtfimS, 
auf  ^erpu^  unb  !I)ctorationSmalerei 
bered^net.  ?lu^  bieißfeiler  unb©äulen 
bürften  bann  nic^t  ganj  o^ne  farbige 
Raffung  geblieben  fein.  ®od^  jeigten 
fi(^  bei  ber  Unterfu^ung  1877  ff. 
feine  fRefte  oon  ©emolung. 

®ie  Duerfimfe  außen  unb  innen 
finb  geformt  alS  unten  abgefc^rögte 
Joinfelrcd^tc  glatten.  3)ie  3Rauer* 
unb  ißfeilerfocfel  aufeen  finb  einfach 
abgefd^rögt  !I)ie  f^enfter  btiben  nad^ 
bciben  ©eiten  eine  ©c^ilung  im  Ijalben 
regten  SBinfel;  gleich  tief  nat^  oufeen 
unb  innen.  3)er  Jufeboben  im  3nnem 
liegt  je^t  ju  tief,  fo  bo6  bie  ©odfel» 
plotten  bet  ©äulen  — biefc  runb, 

Joie  SD7üblfteine!  — unb  ber  Pfeiler 
freitiegen;  fie  finb  bod§  mobl  borauf 
berechnet,  im  f^uftboben  ju  oerfc^minben.  ®ie  ©äulen  ^aben  einen  oerjüngten  ©d^aft 
aus  einem  ©tücf,  eine  gebrungene  attifc|e  ®afiS  of)ne  Sefboffen,  bie  Äe^le  oon 


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ftltintomburg.  l'dngtfc^nitt. 


640 


• Cberamt  .^all. 


jtüci  ^(ättc^cn  eiiigcfoBl;  einen  Sürfelfnouf  mit  abgefe^ten  Schilbern  unb  fim§» 
mciftig  profilierter  ©edplatte  unb  einfachem  ©cfjnftring. 

®cr  ganje  Sou  ift  in  ber  Einlage  njie  in  ben  (Sinjct^eiten  aufg  fcinfte  bnrc^» 
ba(^t,  abgewogen  unb  burc^gebitbet.  ®er  ®runbri§  jeigt,  juno^ft  im  Sitten  ge» 
meffen,  folgenbeg  ©efe^  bet  58erf)ältniffe : Quabrat  bet  SSierung  mieberpolt  fiep 

im  ßpor  unb  ben  beiben  ^^reujarmen.  3V2  Duabrate  fommen  auf  ba3  SJiittelf^iff 
bcö  2angbaufe§.  3Me  Scitenfepiffe  paben  bie  palbe  ©reite  beS  9KitteIfcpiff^.  2)ie 
^rfaben  nepmen  auf  bie  ©runbquabrate  feine  fRüeffiept.  @in  palbeä  Duobrat  ift 
roie  bem  <Scpiff  oorn,  fo  bem  (Spor  pinten  jugelegt,  aU  reeptedig  ummantelte 
übrigen^  mit  'Jeinpeit  um  ein  menigeg  eingegogen.  2)ag  ©erpältniä  be§  ^auptfepiffB' 
mit  3’/2  Cuabraten  wieberpolt  fiep  in  Sllpiröbaep,  9>iccfartpailfingcn,  unb  au^erpalP 


ber  ^irfaucr  Sepulc  in  SWauIbtonn  (bii  5um  fogen.  Settner),  9?ottn)eil»?IItftabt, 
^Qumbau,  ©Jeinäberg,  Oberftenfclb.  (©gl.  ^auluä  in  Sapregp.  b.  SBürtt.  ?lltertum§=^ 
üercinS  1869,  ©.  32  f.  ®erf,  in  SSiirtt.  ©icrteljapr^pefte  I,  1878,  'S.  184  ff.)  ®ie 
SSanboorlagen  ber  Sipiffdarfaben  finb  al§  palbe  Pfeiler  gebilbet,  entfprecpenb  ben 
antifen  hinten.  ®ie  ?lrfabenloänbe  big  5ur  ©urte  pinauf  ergeben  brei  nebeneinanber» 
gefegte  Duabrate ; jebeg  Sntcrcolumnium,  00m  gupboben  big  jum  ©ogenanfang  unb 
ton  S?ern  ju  i?crn  gemeffen,  ergibt  ein  Cuabrat,  jebc  Äolonnabc  umfaßt  olfo  bereu 
fünf.  3)ie  ©ierunggbögen  Oom  f^ußboben  big  jum  Sepeitcl  gepen  genau  in  5tt)ei 
übereinanbergefepte  Duabrate. 

®ie  ?lp)iben  beg  Duerfepiffg,  bereu  ?lnfänge  noep  fieptbar  finb,  bejttj.  big  jur 
JKeftauration  Waren,  napmeu  niept  bie  gan^e  Sßanbbreitc  ein  unb  fafjen  audp  niept 
in  ber  SJfittc  ber  Dftwönbe  ber  Streusarme,  fonbern  niiper  an  ber  StiniWanb.  3n 
ben  (Seien  oor  ber  (Sporapfig  laufen  §wei  feine  Streeffäulen  pinauf.  !3Me  Slpfig' 
fepließt  in  |)öpe  unb  ©reite  an  bag  ©ewblbe  unb  bie  3Bänbe  beg  Sporg  an. 


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jlIeiii(omburg. 


641 


®ie  äuBcrcn  2SanbfIäc|en  finb  gegliebert  burdj  feine,  Ijodjgeftrcdtc  SÖnnbfäulen 
mit  Sßürfclfnauf,  bic  nn  ben  9JZauercden  fclbft  loicbcr  ooii  breiten  Sifenen  ein  gefaßt 
merben.  9?ur  bie  felbftänbigen  Sßanbföulc^en  Ijaben  eine  Öafi§,  bie  an  !Bifenen  an» 
gelernten  nur  einen  ?tbfauf.  .^oc^tnerf  treten  fdjmalc  ijSilafter  — SBnnbbänber 
mit  Änauf  unb  ^nß  — an  Stettc  ber  ^albfäulen ; am  ß()or  einfache,  fdjmate  Sifenen. 
4)ie  ^albfäuld^en  loic  bie  ^ilafter  erinnern  nod)  an  bie  antififierenbe  früt)romanifd)e 


©aufnnft,  bic  burc^  bie  ^irfaucr  $d^ulc  abgclöft  njurbc.  ?(n  ben  §o^fcbiffcn  jie^t 
fic^  ring§  um  bie  Safilita  ein  gefcbloffcncr  Jirau3  oon  tteinen  5lragbögen  auf  ju» 
gefßißten  Slcagfteincn.  91n  ben  5tbfeiten  bagegen  ift  bie  StuMabung  ber  SÖZaner  nur 
qI^  ©urtfimg  profitiert;  nirgenbiä  ein  Stunbbogenfrieä.  9J?crfmürbig  finb  bic  alter» 
tümlid;en  ©adjanfd^tüffc,  fonft  feiten  meljr  erhalten  (Seifen,  2üngcntt)al,  ?üpir§= 
bac^,  iI?cdartboi(fingen,  ©inbelfingcn,  Plieningen),  befonberS  auc^  bic  Sfragfteinc  feit- 
lid^  an  ben  J^’reujgiebeln,  mit  9?uten  für  bic  Schalbretter  beä  ^achfußcS.  S)ie  ftrag* 
fteinc  finb  abgefchrägt  in  einem  profil  oon  fehlen,  piättd^en  unb  Sknbftäbcn,  baö 
auf  bie  Stunft  be§  3>*^*>ifi^niann§  jurüdroeift. 

%aulu8,  2)enlmd[ec  auS  QürttcmbcTß.  SogftficiB. 


41 


642 


3aflfftrei8.  Cberomt  4>aü. 


S(n  bcr  5öcflfront  ift  bog  (Srbgefc^ofj  in  btei  g(cic!^e  gelber  geteilt  burc^ 
©tredfäulen.  3m  9)iittclfclb  toor  [pötcr  ein  portal,  in  ben  Seitenfelbem,  außer 
ber  9Kittela(^fe,  jtuei  genfter;  fic  ftanben  bafiir,  uon  innen  geje^en,  in  bcr  §lc^fc 
bed  ©eitenfi^iffg.  Ur)prünglic|  toar  bn§  ©rbgefcljof}  bcr  SSeftfront  fo  njic  ^eutc 
o^ne  Öffnung.  9luf  beni  ©urtfimö  fte^cn  bann,  o^ne  Unterftüßung  im  äft^ctifc^en 
©inne,  bie  jluei  SBnnbpfcilcr  unb  3U)ci  SBanbfäuIc^cn,  bic  baö  Cbergefc^ofe  in  brei 
gleici^c  gelber  teilen.  ®ie  jtuci  SSnnbpfciler  finb  unten  al3  ^ilafter  beljonbelt,  oben 
als  Sifenen,  b.  \).  fic  ^aben  SBafen,  aber  feine  JfapitcIIe. 

S)ic  i^niiufe  bcr  SSanbfäulc^cn  unb  ^ilafter  loeitben  jum  ^eil,  nnmcntlid)  an 
ben  öftlic^en  Bauteilen,  Don  ber  flaren  ^orm  beS  Sßürfelfapitellg  unb  bamit  oon 
bcr  Formenlehre  bcr  ;g>irfauer  Sanfchule  ab  unb  gehen  auf  fpötantifc  (bhjantinifchc) 
Stnpiteßformen  5uriicf,  mic  fphörifchc  ^rapejoibe.  233ic  bie  Änäufe  in  bn§  ©efirnö 

cinf^neiben,  fo  bic  Safen  in 
ben  ©ocfel. 

3)aö  erneuerte  por- 
tal an  bcr  ©übfront  ift, 
übiDohl  bar  icbU)cben  Cma» 
inentg,  both  auf§  jierlichfte 
burchgebilbet.  ben 

3Ujei  ^^albföulen  bcr  äußeren 
33anbglicbcrung,  bie  bnS 
'^Portal  mit  cinfoffen,  unb 
bem  eigentlichen  ^hütrahnten 
ift  bie  fchröge  Seibung  befeßt 
mit  brei  ^albfäulcn,  bic  auf 
altifchcn  ®afcn  ftehen,  aber 
ohne  j^apitcll  in  bic  IRunbung  bed  übergehen  unb  ald  SS^ülfte  baä 

^pmpanon  umjiehen.  S)o4  5:hmpanon,  eine  glatte  glatte,  ift  unterftüßt  oon  fcitlich 
profilierten  ?lu^fragungcn  bcr 

5)icfc  Safilifa  jum  hl-  '^Igibiu^  gehört  ju  ben  öltcftcn  unb  beftcrhaltcnen  flinken» 
bauten  bcr  ^irfauer  ©^ulc,  bic  un§  überliefert  finb.  35ie  äußere  SSanbglieberung 
mit  ©trccfpilaflern  unb  »fäulcn  erinnert  übrigens  bis  auf  ©njelheitcn,  loic  bic  Sbiäufe, 
hinaus,  unmittelbar  an  ben  ®om  311  3Sür3burg,  unb  3U)ar  in  ben  2;cilcn,  bie  oon 
1133  ab  unter  ®ifcf)of  (Smbridho  erbaut  finb,  oon  einem  2oien  ©n3elin,  bemfelbcn, 
ber  auch  bic  'ißforrfirchc  in  bcr  ^laid;a^  unb  alS  ©pc3ialift  im  ®rücfcnbau  bie 
SWainbrüdc  bafelbft  (nicht  bic  jeßige)  erbaut  h^t.  5?icllcicht  ift  er  auch  hier  in  5fom* 
bürg  unb  in  ©teinbad)  (1111)  als  Slirchcnard)itcft  unb  ©tücfeningenicur  tl)ätig  gc)ocfen. 

3)ie  Söünbflcmftlbe  (ofll.  ?ltl.  III,  2üf.  45),  pbotoflraphifthe  ?lufiiabmcn  oon  Sinner, 
2übhtflen.  Ü/iterntur:  Ct».  'Ulcm)  im  GbrifH.  Äimftblatt  1883,  4;  ®.  ^ulu8  in  SBnrtt.  llierleljabr^b- 
1878,  S.  95;  Äepplcr  im  ?lrd)io  f.  ebriftt.  Jliinft  1885,  S.  37  ff. 

'^(n  bcr  ^'lalbluppcl  bcr  ?(pfi4  erfebeint  über  bem  (5'cnftcr  in  rcacnbogcnfarbcncr  !DlanborIu 
ftebenb  6briftn§  al4  fiiebt  bcr  Üöcit,  mit  ScbrijtroHc  unb  in  JHcbcQcbärbc.  3n  ben  oier  Seidel* 
flücben  auber  bcr  'JDtanborla  bic  uicr  Snmbole  ber  (Fuanaclicn,  )c(b^flü0clig , mit  S^riftroUen,  in 
ilSolIen  febroebenb.  Unten,  auf  bem  (^bboben,  fteben  oicr  mftnnlicbe  Öeftaltcn  mit  3timbcn,  bar- 
häuptig unb  ohne  ^Ittribute,  aber  in  priefterlicber  jlleibnng ; ebne  ^i^cifcl  bic  binmilifcben  ^tronc 


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Aleinlomburg. 


643 


be^  ^auje$  unb  beS  Orben^,  aljo  Dermutlicb  €t-  ^{ifolauS,  ober  @t.  $5euebi(f,  itnb  bö<bft  roa^ri(bcin< 
lieb  @t.  ^gibiiid,  a('$  ßinfiebler  gefennseiebnet  buccb  bie  bloßen  t^üHe.  Stefee,  }it  beiben  Seiten 
bed  Oienfter^  ic  brei  bijcböjlicbe  @eftalten,  rcabrjä)einlicb  jtircbenlebrer , hüben  Iateini{d)e,  brüben 
griecbijcbc-  }n>ei  febienben  finb  oftenbar  su  finben  in  ben  beiben  Anderen  Figuren  ber  oberen 
JHeibe.  '!t)ie  Sanbe,  bie  auf  ben  burd)  b^bc  ^iitra  au^geseiebneten  $apft  WnU  unten  sufliegt,  fenn> 
}ei(bnet  ibn  a(d  @regor  ben  (.fronen.  Unter  biejer  (^igurenreibe  unb  bem  (^enfter  }iebt  ft<b  ein 
'J}}Aanbcrfrie^  bin,  perjpeltiuijcb  oejeiebnet  unb  bunt  gefärbt  unb  uiiterbrocben  oon  fteben  tBÜb* 
felbern,  in  benen  roie  in  t^nftcröffnungen  einjelne  ^albfiguren  oon  nimbierten  @nge(n,  brei  an> 
betenben  geflügelten  f^iebensboten  in  Sialonentracbt  unb  brei  ungeflügelten  4')inunel#ioä^tern  in 
iTriegdrüftung  erfebeinen.  ^Dlertioürbig,  loie  ber  ’ÜJlater  auch  an  biejen  t3ilb(ben  fein  per)peftioij(be$ 
'■IBifien  gezeigt  bnt:  bie  mittlere  .^albfigiir  fibt  genau  foninietrijcb  in  ihrem  Diabmen,  bie  anberen 
finb,  je  meiter  oorn  im  .^alb> 
freiS  angebracht,  um  fo  loeiter 
aus  ber  Witte  ibre$  9)ilbfelbe8 
nach  au^en  gerüeft,  fo,  al§  ftün» 
ben  fie  etniO'^  }urücf  hinter  einer 
3innenmauer.  '4)ie  gemalten 
tOorbänge  an  ber  ÜBanbjocfelfläcbe 
finb  neu;  man  hotte  Spuren 
einer  leppicbmalerei  gefunben. 

^a$  !Ionuengen)ölbe  beo 
@boed  ift  parallel  ber  Sängena^je 
in  brei  Streifen  eingeteilt.  ;^m 
mittleren,  ber  ben  Sdieitel  be'^ 

(üleroölbed  einnimmt,  finb  jmei 
^oppelbilber  übereinanber  fo  an> 
georbnet,  ba^  fie  bem  unten 
ftebenben  unb  oftmärtS  f(bauen< 
ben  tDetracbier  in  richtiger  Stel> 
lung,  Aöpfe  oben,  oorjebmeben. 

^a$  innere  ober  untere  Q)ilb 
jeigt  unten  6b>^iflnS  in  ber  i^elter, 
tretenb  unb  ben  5teltcrbaum  nie* 
berbrücfenb,  im  ^rbeil*5gemanb, 
mit  bloßen  IBeinen,  aber  eine 
lange  Sebriftrolie  in  ber  Siechten 
febroingenb.  fDie  i!egenben  ber 
Sebriftbänber  fehlen  fämtlicb.)  ^ie  Slbbilbung  ber  vielter  ift  fulturgefcbi^tli^  merlioürbig.  ^er 
Woft  fließt  in  einen  oorn  bixgeftellten  jtübel.  SeitmärtS  ftebt  ein  gceifer  Prophet,  auch  nimbiert 
unb  mit  einer  Sebriftrolie  oerfebeu,  ber  auf  6briftu$  beutet. 

2;ie  allegorijcb'muftifcbe  Darftellung  beS  6briftu«  in  ber  Uelter  gebt  jurüd  auf  öibelftellen 
mie  ^pof.  19,  15  unb  ^ef.  63,  1 ff.,  auch  auf  ben  Üitel  einiger  ^falmen  in  ber  iBulgata;  pro 
torcularibus ; unb  auf  SluguftinuS  (Enarr  iu  psalm  83).  2ier  Prophet  ift  ohne  3efaia8. 

Sluf  feinem  Spruebbanb  ift  ber  Spruch  3>i  benten:  Quare  ergo  rubrom  est  indumentuin  tanm 
et  vestimenta  tua  sicot  calcantium  in  torcalari?  Sluf  bem  oon  (IbriftuA  bie  Slutmort:  Torcular 
calcavi  aolus.  68  ift  eine  Slllegorie  be8  :t!eiben8  6brifti,  bie  beffen  f^reiioilligfeit  betont;  oielleicbt 
auch  bie  bureb  bie  flirebe  oermittelte  SegenSioirfuitg.  (Ctte,  Äunftareb-  I 512,  Sikrniefe,  6br<ftl. 
Äunftbl.  1887,  3.  4.) 

Unmittelbar  barfiber,  fo  bafs  er  mit  ben  fyüfien  an  ben  Siimbu8  beS  üeltererS  ftöpt,  er* 
febeint  6brifln4  am  Rreui,  barhäuptig  unb  nur  mit  bem  Seburj  gegürtet,  baS  ^aupt  geneigt,  bie 
fyübe  iiebeneinanber  angenagelt,  tßon  feinen  J^änben  geben  jmei  Spruebbänber  au8.  Über  bem 
Äreuj  erfebeint  ein  3)ruftbilb,  bartlos,  gefrönt,  mit  beiben  $änben  Spruebbänber  binauSfcbioingenb, 
roabrjcbeinlicb  @ottoater  ober  oielleicbt  bie  göttliche  2l.tei8btit. 


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644 


3aflftfrei4.  Cberamt 


Unter  bcm  Jltcu},  jur  9tc(bten  Sbrifti/  ftebt  bie  Ecclesia,  nimbiert,  ein  Spruc^banb  boUtnb; 
fie  fftnflt  im  Jlcid)  baS  ®liit  au8  ß^rifti  Seitenrounbe  nnf.  2inf8,  oon  ßbfiflnS  abfleroonbt,  bie  Snna< 
gogc,  auch  mit  Spru^banb;  non  ihrem  geneigten  Raupte  fällt  bie  ftrone.  ^n^en  ftehen  in  bicht* 
gebrängter  @rnppe,  bur^  Spnubbänber  geiniffermahen  sniammengehalten,  fünf  ^uben,  }um 
!Ieil  mit  Spibhüten,  brüben  fieben  Shi^iften.  (Über  bie  ^arfteUung  ber  jtirche  unb  @qnagoge  unb 
bie  Siteratnr  )u  biefem  @egenftanb  ngl.  3.  Sauer,  Spmbolif  be8  j^irchengebäubeS  1902,  S.  246  f. 
2öeber,  ©eiftl.  S<houfpieI  u.  lircbl.  Äunft  1894  S.  15  ff.)  5^ie  GhTiften  fml»  bie  ©läubigen, 
bie  ba8  ^eü  ergreifen;  bie  !^nben  bie  SBiberfpenftigcn,  bie  c?  oerfclnnähen. 

^a8  jmeite  '^ecfcnbilb  jeigt  oben  6hciftu8  ben  ^Inferftanbenen , groh  im  Steinfarg  ftehenb, 
fo  bab  nur  bie  »5üpe  ocrbccft  finb.  fiinü  unb  recht*  ftehen  je  jioei  Propheten  ber  ?luferftehnng 
dhrifti  mit  Spruchbänbern.  5ßorn  om  ©oben  liegt  ber  Sargbecfel  unb  ein  icblafenber  Ärieger. 

©robcSroächter  in  ber  Jhrieg*« 
rüftung  be*  12.  2lahrhunbert8, 
Jtcttrnpanier  unb  Aegelbelm. 
Sonor  ober  barunter  ift  noch 
eine  Heinere  Sumba  mit  jmei 
nacflen  ©eftalten , anfcbeinenb 
3)lann  unb  2Beib,  bereu  eine 
fchon  jum  Heben  ermecft  ift, 
ivdbrenb  bie  anbere  noch  f^läft. 
Seitlich  ftehcn  roieber  jroei  ^Iro* 
pheten  mit  geöffneten  S^rift* 
roUen,  auf  biefe  ^tenfchen  ben* 
tenb.  9)tan  tann  ba*  Silb  auf 
bie  leibliche  ^ufennecfung  aller 
loten  beuten  ober  auf  bie  gei» 
ftige  drroecfung. 

91uf  ben  beiben  Seiten* 
ftreifen  be*  ©emölbe*  ftehen 
nebeneinanbcr  auf  ben  3lnblic! 
non  ber  gegenüberliegenben  Sei* 
tenroanb  be*  dhor®  berechnet,  je 
.fech*  ^poftel,  ohne  Attribute  bi* 
auf  ^etru*,  ber  ben  Schlüffel 
be*  ^immel*  hält. 

Sarunter , imifihen  ben 
5enftern  be*  dh^r*,  auf  jeber 
Seite  eine  biblifche  ^»eiligcngeftült  mit  SchriitroIIe,  nermutlich  ^kopheten. 

?ln  ben  23anbftreifen  unter  ben  genftern  finb  nur  Sruchftüde  non  Figuren  übrig:  jniei 
iPferbeföpfe,  ber  4’'i«tcrlörper  eine*  ^»irfch*.  Ser  Schluß  auf  .^iftorienbilber  au*  ber  Hegenbe  be* 
hl.  Ägibiu*,  ber  einer  nom  ©otenlönig  gejagten  ^irfchfuh  3“P>'<ht  in  feiner  dinfieblerhöhle  ge* 
mährte,  ift  nicht  abiumeijen. 

Sie  Silber  haben  blauen,  grün  unb  hfUblau  eingcfafjtcn  ©runb.  Sa*  fcheint  auf  nieber* 
rheinifche  Schule  ju  beuten,  ift  aber  nielleicht  auf  fRechnnng  be*  IReftaurator*  51t  fe^en.  Über  ben 
Stil,  bie  ‘Ippeu  unb  bie  ShpHognomit  ber  Silber  ju  urteilen,  ift  cbenfo  miplich,  mie  über  ba* 
Stolorit;  nur  bie  Skihl  ber  Sormürfe,  bie  Slompoiltion  unb  bie  Serteilung  im  gegebenen  Diaum 
unterliegen  noch  ber  funfthiftorifchen  Setrachtung. 

'Ulit  hinreichenber  Sicherheit  barf  man  ben  dpllu*  auf  fllbt  ^ertroig  ^urücfjührrn  unb  barau* 
jurüdfchliejjen  auf  bie  einftige  Seloration  be*  .ttomburger  fülünfter*.  Glicht*  in  ber  S)ahl  ber 
Silber  meift  auf  bie  religiöfen  Sebürfniffe  ober  flieigungen  eine*  i^rauenlonoent*.  Ser  hl.  ^gibiu*, 
ber  (Sinfieblerabt,  pafet  bagegen  für  eine  Höfterliche  ©ppofitnr,  Cella  ober  Monasterium  fnad)  bem 
eigentlichen  Sinn  be*  SBort*,  im  ©egenfah  jum  Ccenobium].  5Utit  'Jtecht  mirb  oon  allen  Seurteilern 
bie  einfache  unb  fchöne  manbgemäfie  'Jlnorbnnng  ber  ©emälbe  unb  bie  ton  architeltonifchem  Ser* 


fiteintombura.  tSanbfäiilr,  auften. 


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(Sinforn. 


645 


ftAnbiiiS  geieitete  Verteilung  im  Vaume,  ber  reiche  unb  tiefe  @ebanfenin^a(t  unb  bet  feuft^  ober 
e^rfur(btSDoQ  gebAmpfte  ^uSbrurf  ber  @mpfinbungeu  gerühmt,  ^iefe  romanijcbe  jtircbenmaierei 
oerbiubet  beutjcbe  3>'n«rli<bt«it  wit  oltfir^Iic^er  Sürbe. 

35ie  ^eforation^malcrei  im  ©cbift  unb  C;uerfcbiff,  Crnamcnte  romanifcbcn  Stil«,  rü^rt  non 
tKoIer  2oofen  1887. 

3mei  fteinerne  SBei^maiferbeden  auf  gebauchtem  2^räger,  gan}  au3  einem  Stiicf,  romo' 
nifcb,  fteheii  im  Schiff*  ^ie  @efamtform,  Ähnlich  einer  abgebrehten  höl}erneu  $ocfe,  einem  Vatufter, 
erinnert  an  bie  SurmaufjAhe  am  itronteuchter  ju  Homburg  unb 
an  bie  ValufterjAuIe  im  3^urm  be§  Hiofterthor^.  — (7(bb.) 

Hrujifif,  Icben^groh,  in  .^o(}  gefchniht,  bemalt  (neu 
übermalt),  um  1520;  fehl  an  ber  SBeftmanb  aufgehAngt. 

3mei  2a  fein,  öeinroonb,  gerohmt,  mit  je  acht  ©ilbniffen 
oon  Hopuiiner'Oberen,  18.  3ahrhunbert,  nicht  fchledht  gemalt. 

Über  bie  golbene  ?lltartafel  au3  ?lbt  ^ertmig«  3®tt  f* 
oben  6.  588.  636. 

VJonftroni  an«  flleinfomburg  oon  1774,  feht  in  ber  Stifte« 
firche  )u  @robtomburg,  f.  oben  S.  623. 

Über  bie  ehemalige  Hapu}inergruft  f.  oben  ®.  636. 

©hiforn,  gorft^QUö  unb  SSirtfdhoft/  tnit  9fu§* 
fid^tgturm. 

2)er  3tame  lautete  früher  Einhorn,  ein  Vcrguame,  ber 
im  ^Antifchen  öfter?  oorlommt.  1472  entftanb  eine  SBallfahrt 
Ml  einem  VilbhAuSlein  an  ber  rauhen  @iche,  in  loelchem  ein 
Roller  Schuhmacher  namenS  SBeinbrenner,  ein  bleierne?  SSklt* 
fahrt§^ei(hen  oon  Vier^hnheiligen  am  Vtain  angeheftet  hotte,  „fagenbte  oon  etlichen  erf^einungen, 
bie  er  ju  oerfünbigen  gehabt  hatte,  bah  an  biefem  ort  bie  14  nothelfer  rooHtcn  geehret  rocrben". 
6«  mürbe  [fpAter]  eine  Hapelle  au§  Vrettern  errichtet,  borin  auf  2ragaltAren  Vieffe  gelefcn  mürbe. 
(ÜBibmann,  Holb  S.  225,  mit  ^Inmerlung.)  2er  ;5anplmallfahrt?tag  mar  ber  Sonntag  %aubi. 

Um  1500  mirb  unterfucht,  in  melchem  Vfarrjprengel  urib  auf  meffen  ©runb  unb  Voben  bie 
Hapelle  ftehe.  (^rchio  f.  ehr.  H.  1901,  S.  71.)  1506  foll  fobann  an  ber  Vergfpihe  eine  neue 

Hapelle,  mohl  mafno  erbaut  morben  fein  (Viütler,  Homburg  S.  24).  Sine  Ouartalmeffe  mürbe 
1716  geftiftet. 

1683  ?lug.  23.  mirb  eine  neue  Ilirche  eingemeiht;  mit  3 (ober  4)  Altären  ju  ©h^a  ber 
hl.  14  Vothelfer,  unb  ber  hl*  fjron}  o.  Slffift,  o.  ^le§,  Xaoer. 

yiod)  1723,  1725,  1782  roerben  oon  ben  2cfanen  unb  ©horhetren  o.  Oftein,  o*  Vfürbt, 
0.  @uttenberg  Stiftungen  für  fte  gemacht. 

1732  mürbe  bie  Hanjel  unb  Orgel  neu  ocrgolbet  unb  angeftrichen. 

1745  hat  2elan  o.  ©rthal  ba?  50?e?ncrhau? , je^t  gorfthou?,  erbaut,  bo?  fein  Söap' 
pen  )eigt. 

1814  3Kai  6.  mürbe  bie  Hir^ie  oom  ®lih  getroffen  unb  brannte  an?,  ohne  bah  oon  ber 
inneren  Sinrichtung  etroa?  gerettet  merben  lonnte.  infolge  ber  Sötulorifation  oon  Homburg  unb 
Hleinfomburg  nicht  mehr  oufgebaut,  fteht  fie  heute  al3  ftorl  oerringerte  fRuine.  2er  Hirchlurm 
mürbe  1890  ol?  Slu?ftcht?turm  mieber  aulgebout. 

(5.  X.  SOlaper,  3um  Sinlorn,  in  ben  VlAttern  bcS  S^möb.  Slboerein?  IX  [1897],  Sp.  117  ff. 
2erfelbe  im  Hr^io  f.  chriftl.  flunft  1901,  ©.  71  f.) 

2)ie  SRuinc  ber  c[)emnligat  SSaüfa^rtSfircj^c  ju  ben  ^I.  14  9?othclfcni, 
1683  gelueil^t,  läht  einen  ®au  in  ftrengem  unb  nödhternem  ®orodftiI  erfennen;  ein» 
l'd^iffig  mit  einbeäogenem  2urm  in  ber  SBeftfront  unb  breifeitig  (*/«)  gefc^toffenem 
(Shor.  ©üblit^  am  (Süor  mnr  eine  ©afriftei.  ®ie  ©tirnioänbe  ber  ©eitenfe^iffe 
tooren  oben  mit  einer  Sriiftung  abgefcj^toffen , über  benen  öermutlid^  fBoluten  ^um 


frj  ' '■ 

niehitomburg. 
Stoman.  Seimvagerbttfen. 


646 


5ofl)tfrei^.  Clicraint  §aü. 


'Xuxm  Qufftiegen.  3/ic  ^^nftcröffnungeit  finb  oicrctfig,  außen  eingefaßt  mit  ücrfrößftni 
9^a^)mcn.  3)ic  ^JÖÖnbc  burd)  Vorlagen  in  'ipUafterform  gcgiicbert.  SSÜnbe  auS  SJJauer» 
flciuen  unb  üerpii^t  mit  fparfomer  |)auftein. 

tf>emetn6c  ^uC3Öorf. 

1.  ^farrborf  Sulsborf. 

6 u I i b 0 r f roar  teil'»  fomburflif«^,  teils  limpurftiid),  nadbmdS  ^ftlliitb.  JRitter  o.  S.  fommcn 
im  Sloinburfler  Sc^entiitiflSbucb  vor,  11.  oa^rbunbert,  21'appen  unb  Shirgftelle  unbetannt.  flireblid; 
flcbörte  S.  mit  feiner  ilapcHc  jur  bl-  Ültarfloreta  bi§  jur  ÜRcformation,  bie  oon  .t>all  cinflefübrt  mürbe, 
in  bie  Ißforrei  Stöcfenburg,  bann  in  bie  Hnterpfarrei  ?lnbaufcn.  1670  ift  faft  baS  ganie  ^orf  jamt 
ber  ftirebe  abgebrannt.  Gin  Öanbgraben  bei  Suliborf  begrenjte  um  1.530  bie  iTomburger  3ogb  (Söib* 
mann  S.  188).  flircbcnbüdier  non  ?lnbaufen  feit  1612.  5>eiligenre(biiungen  non  1547  ff.  unb  1613. 

©ulgborf  liegt  malerifc^  an  ben  Jljolböngcn  eineS  3?adjcS,  ber  üon  linf§ 
in  rafc^cm  üaufc  in  bie  3)üt)(cr  fäClt.  Statttid^e  fSauernböfe  mit  fRicgelbautcn  au5 
ber  3eit  um  1700.  S)ie  euang.  ^!f5f arrfird^c  ift  1863  erbaut,  alt  ift  nur  ber 
untere  3:eil  beö  2^urm!?,  ber  üou  einer  fßütgotifd)en  ftopellc  berrü^rt.  ©lode  au§ 
?luljaufcn  ü.  3.  1444. 

^arsellcu. 

SBeiler  ^Inbnufen,  beftebenb  auS  einer  !3ltüblc  unb  einem  IBauernbof;  im  engen  kubier* 
tbal  febr  malerifcb  gelegen. 

9lbgegangen  eine  S?ird)e  jum  bl-  fflartbolomäuS  (.^crolt  S.  123);  urfprünglieb  Slapefle,  ^lial 
Don  Stöcfenburg,  bann,  feit  ber  'Jieformation,  '-Pfarrfirebe  ber  fog.  ®üblerpfarrei  mit  bein  lEöobnfib 
$u  ißellberg;  abgebroeben  nadj  Verlegung  ber  Ißfarrci  nacb  Suljborf,  1865. 

Gin  föfllicbeS  3bi)U  ift  bamit  jerftört  morben;  erbalten  ift  eS  in  'ätbbübungcn  (?lufnabmen 
üon  ^kof.  iReid  unb  non  JTonr.  Sd)ouffelc,  ^oll).  3^er  ummauerte  ITircbbof,  in  bem  baS  Äireb- 
lein  ftanb,  liegt  auf  einer  ^ußbanf,  neben  ber  ein  50üd)  fitb  über  eine  6tufe  in  bie  ®übler  er* 
giefet.  Unter  bem  Jlircbbof  ift  in  ber  SdSmanb  eine  fleinc  .^öble.  $en  Rirebbof  betritt  man  auf 
einer  3)rii<fe,  bie  einen  natürlichen  .^alSgrobcn  überfpannt.  3)a§  Äircblein  felbft  mar  ein  fleineS, 
einfebiffigeS  Öebäube  mit  gotifeben  ivenfterformen.  55er  %urm  über  bem  ?lltauaum,  lurj  unb  ge« 
brungen,  mit  oerfcbalter  ölodfenftube  unb  nieberem  'ßpramibenbacb-  Uber  einer  2ür  ftanb  1613, 
über  einer  anberen  1464,  babei  ein  aiiSgemeibelter  GbriftuSfopf.  'älnbau  1787. 

55ie  ganje  deine  Slnlage  erinnert  an  bie  IfapeHe  St.  SPenbel  jum  Stein  im  i[\agfttbal  bei 
^örjbacb  unb  an  bie  ebemalige  fomburgifebe  'ßropftei  Stein  im  Slocbertbal  bei  JtünielSau. 

5)er  rooblcrbaltenc  Sdjrein  be§  JpauptaltarS  ift  febt  in  ber  StaatSfammlung  oater» 
lönbifcber  ?Utertümer  iu  Stuttgart,  reftauriert  oou  Sennagel  19üh  (?lbb.  3ltl.  III,  2af.  40).  Gr 
ift  batiert  1506.  5hir  ber  ?luffab  non  fyiaten  unb  Statuetten,  baS  fog.  öefpreng  ift  nicht  mehr 
porbanben.  ^m  Schrein  fteben  brei  gefebnibte  nnb  altgefabte  .^^olsfiguren  uon  .^jeiligen,  bereit  iSttri^ 
bitte  oerloren  finb:  ein  Ülpoftel,  mabvfcbeinlicb  Bartholomäus,  ein  ebler  ^äußlmfl»  getränte 
Jungfrau.  ?tuf  ben  klügeln  innen,  gefebnibt  unb  bemalt;  3Rartinu8  ju  gub,  mit  bem  Bettler, 
unb  ein  Bif^of,  uielleicbt  fllifolauS.  ?luben  gcmolt:  itatbarina,  Bartholomäus,  GraSmuSCO» 
Sebaftian.  f^eftc  tafeln  ber  IRucflage,  gemalt:  Üeonbarb  — bureb  grauierte  Suftbrifl  auf  bem 
'JlimbuS  irrtümlich  S . BERNHART  genannt  — unb  :RodjuS.  3n  ber  BrebcDa  Bruftbilber  oon 
Blaria  famt  bem  ilinb,  Barbara,  55orothea.  fylügel  ber  B«bclla:  innen:  uier  Goangeliften ; 
auben:  GhriftuS  unb  bie  'Jlpoftel. 

Gine  Burg  'llnhaufen  (Raufer,  SEßürtt.  »Uranien  X,  1 [1875]  S.  60,  unb  Schm.  .t*oll 
[gübrerj  S.  136;  aBibmann  S.  76)  ftonb  am  Banb  ber  linfen  Steilroanb  beS  BüblertbalS,  jmifeben 
ainbaufen  unb  .^iohenftobt«fReunbronn.  Sic  ift  faum  mehr  (enntlidb,  ein  Burgbügel,  gebogener 
(Sraben  unb  jroei  fteine,  burdb  Ouergräben  abgefebnittene  Borpläbe  iu  beiben  Scbmalfciten  am 
Steilranb. 


@emeinbe  @u(5borf. 


G47 


^ie  Herren  u.  ^ii^aiijcn  finb  im  13.  l^a^r^unbect  be^ciiQt.  33appcn : u.  ^llberti  I,  «^ig.  74. 
@rabftcine  in  ilomburg. 

äSeilec  ^u(b:  6ine  ^Uurg  !8ucb  (IbumaS,  um  1610  bei  SBibmann  8.  76)  ftanb  auf 
ber  |^e(4manb  bc4  linfeu  SteilbangeS  bed  '-^ttb(crtbal4,  gegenüber  ber  'Diüble  Üiapolben.  l)ian  fiebt 
ben  ©mben  ber  ^jauptburg.  5)ic  ^jerren  ».  53.  (?3ürtt.  V,  8.  595)  mären  nad)  4)erolt 

(8.  81)  eines  8tammeS  mit  benen  u.  5tnbaujen,  auch  o«  ßlingenfelS  iinb  u.  !)ieuberg.  iQ3appen: 
D.  5Uberti  I,  837.  8eit  1380  ronr  bie  53urg  im  53efib  ber  Herren  o.  5?eüberg  unb  gab  aueb 
einem  berjclben  ibren  ^tarnen. 

3m  5Beiler  53mb  beftonb  bis  inS  19.  Sab^bimbert  ein  Sreibof,  ein  anberer  bis  1598. 

'IBeiler  ^obenftabt  (früher  ^obenftein).  6ine  ^urg  ^obenftein  (ag  na(b  Raufer 
(a.  a.  O.  8.  60)  „an  ber  2balroanbfante,  einige  b>'«bert  8(brilt  oftrofirtS"  oom  SSeiler.  Übrig  i)t 


SntiauUn.  (Wbgebroefitn). 

Sufgtn.  oon  f $rof.  Sleict,  .^U. 

ein  großer  53urgbügel  mit  brei  flellergruben  unb  au  jmei  Seiten  (SW.  unb  NW.)  ber  53urggraben, 
mäbrenb  bie  }roei  auberen  8eiten  burd)  Steüabfall  gefebübt  finb  (og(.  @melin  8.  317  ff.),  ^erjog 
Submig  non  iBapern  jerftörte  fie  1461  im  IDiarfgrafenfrieg,  jomie  ^'tobenftatt  unb  Sebeffau.  Sie 
.^aQer  ^bi^onifc«  erjäbleu  non  ben  53urgberren  eine  fRäubergefebiebte  (SSibmann  8.  77). 

Sie  »vamilie  o.  Iq.  ift  im  13.  bis  15.  Sabrbunbert  beieugt.  Sappen:  n.  5llberti  I,  1195. 
@rabfteine  in  jlomburg  unb  cbemalS  in  Surrbarbt. 

Sie  Süblc  ^ieunbronn,  neuerbingS  jo  genannt  naeb  einer  neunfacben  Cuellc,  früher 
„2Rüb(e  bei  .’pobenftatt"  ober  „unter  .^'»obenftein" , als  folcbc  feit  bem  11.  Sabrbunbert  bejeugt. 
Über  bie  abgegangene  53urg  .^tobenftatt  auf  Sarlung  ^erleroecf  f.  unten  bei  Unterafpacb- 

Seiler  Sat  tbcS  bör  lebaeb  (1371:  Harlebach  prope  capellara  S.  Matljci):  ab* 
gegangen  eine  Jlapelle  jum  bl-  SattbfiuS  (1529),  unb  eine  53tirg  nach  ber  fieb  ein 
berer  n.  SnSlingen  benannte.  53urg  unb  Jlapelle  finb  fpurloS  oerfebmunben.  6lauS  u.  (^nSlingen, 
ber  Malier  ©efanbte  auf  bem  Ronjil  oon  Honftanj  mar  ber  ßrfte,  ber  fub  o.  .^ürbelbaeb  f^rieb 
(Sibmann  8.  72;  .^erolt  8.  81). 


64« 


Cbcramt 


Gemeinde  ‘^ßüttcjentßaC. 

1.  SibÜKflcntbab 

Ter  Crt§namc  (Dungetal  ini  Romburger  SdjenfungSbu^,  gegen  1100)  jeigt  eine  alte  Orafen« 
bingftätte  an.  9lu(b  ber  Sebirmoogt  ber  '2Ibtei  Romburg  nacbmaiS  bort  @ericbt$tag  ju  b<iit^n 
(fflürtt.  Urf.  I,  S.  287).  Ta§  Torf  tarn  am  ?lu§gang  beä  3JHlteta(ter?  faft  ganj  an  .^»all.  1449 
im  Stöbtefrieg  mürbe  eS  oerbrannt  (Sflibmann  S.  113).  3”*  2)orf  mufj  ein  ?Ibel4fib  ober  mehrere 
gemefen  fein.  Tie  o.  Srunnen«.t‘»opfa(b  unb  bie  n.  SRamSbncb  unb  o.  .^ürlbadb  (au?  bem  @e» 
fcblecbt  n.  (JnSlingen)  maren  im  15.  3nbrbunbert  hier  anfflifig  unb  fanben  ibr  @rab  bei  ber  ftirebe 
(?öibm.  S.  72.  84).  1316  urfunbet  biff  Rönig  Subroig  (®eüer,  ^obenl.  Urfunben  II  6.  84). 


Z^üngcnt^al.  So.  ftir^e.  anfic^t. 


Tie  Rircbe  unb  ^Pfarrei  ift  geftiftet  um  1050  non  bem  ©rafen  ©mbarb  o.  Romburg  (SBibm. 
£.  154).  Ter  Titel  jur  bl*  'Diaria  febeint  ben  uriprünglitbcn  jum  b(*  Rreuj  oerbröngt  ju  hoben, 
naebbem  eine  Söallfabrt  ju  einem  füJaricnbilb  ber  RirAe  (1434)  aufgclommen  mar.  fDiuttertirebe 
non  Tbüngentbal  ift  mabrfcbeinlicb  bie  Rircbe  jum  bl*  Rreiu  in  ©riacb  ('koffert,  Urpfarreien  SBürttem* 
bergS,  in  ben  ölntlern  für  mürttemb.  Rircbengefcbieble  18«9  n*  2Pürtt.  Sierteljabr^b*  1885,  S.  288). 
Ter  ^fnrrfab  lom  früh  an  ba?  Rtoftcr  .Romburg.  1255  ff.  (nach  anberen  1.320)  mürbe  bie  Pfarrei 
bem  Rlofter  einuerlcibt  (SBibmann  S.  178).  Ter  ^farrbof  mürbe  on  ©belleutc  oerlieben. 

Um  1434  entftanb  eine  SBallfnbrt  ju  ber  munbertbötigen  fDlnria  mit  bem  ^afen,  beren  — 
beute  no(b  oorbanbene»  — Steinbilb  im  Gljörlein  ber  Rircbe  ftanb.  Tie  Söallfabrt  gab  fobann 
ben  9lnftob  }um  3ieubau  be?  (fbor?  in  gröHeren  Serbältniffen  (^Bibmann  8.  212).  Tie  Begenbe 
oon  bem  .^afen,  ber  ftcb  vor  ben  ^unbeu  eine?  Sebenten  v.  Simpurg  ^um  Silb  ber  fDhttter  ©otte? 
in  bie  Rircbe  flüchtete,  bürfte  minbeften?  in  ber  3cilongabe  1434  unbiftorifcb  fein,  ba  bie  Statuette 
au?  bem  14.  3obi^b>tnbert  su  ftammen  febeint. 

Tie  iHeformation  mürbe  trob  Romburg  oon  .t^all  1540  ff.  eingefübrt  (^erolt  8.  125). 
?lbgegangen  ift  eine  Rapcile  bei  T.  (©ibmann  8.  188). 
fiitteratur:  6Ieb,  i'efcbreibuug  be?  3)ejirf?  Tbüngentbal.  ^oU  1842. 


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(Semeinbe  !I^üngent^a(. 


649 


^ jungen tl)an)*t  cincS  ber  ftattlid)ftcn  ^Jörfcr  auf  ber  ^ättif^cn  Gbcne,  jtoi^c^cn 
ben  3!^ä(eni  be§  5toc^cr4  unb  ber  Sür)Icr  gelegen. 

3)ie  Ätrc^e  (9ltl.  III,  'Jafel  48)  i|’t  cni)d§ifftg  mit  norgefejjtem  2ßc[tturm  unb 
grofjem,  brelfeitig  fd)lie{jenbem  6^or,  an  ben  fic^  nörblid)  bie  ©afriftei  onle^nt.  ^nnn 
unb  ©c^iff  Ijaben  gelüöt)nli(^e§  (Gemäuer,  mit  (Sinfaffungen  uon  ipauftein;  ber  Sl)or  I)nt 
Cunbermauern.  ©d^iff  ift  flad)gebedt;  ber  Sljor  unb  bie  ©afriftei  )‘inb  getoölbt. 

©c^iff  ift  no^  romanifd),  bod)  im  15.  Snljr^unbert  jum  ^eil  gotifc^ 
nmgebnut.  ?ln  ber  S^Zorbfeite  finb  romonifc^e  fleine  SRunbbogenfenfter  erhalten,  uier 
in  einet  oberen  9Zei^e,  eined  tiefer;  unb  ein  uermauerte^  reidigeglieberte§  ©pi^bogen* 
portal  im  Übergang^ftil,  jmeimol  ob» 
getreppt,  bie  Äantcn  audgelepit,  bie 
®infel  befe^t  mit  9Zunb[täben  olpie  S3afiS 
unb  Ä'apiteK,  ober  mit  ©^aftringen  in 
©eftnlt  oon  fiaubfrönjen.  2)ag  Sogen» 
felb  ioar  anfe^einenb  offen.  Sin  roma» 
nifd)eö  ac^tedigeS  ^feilcrfapitell  mit 
5?ämpferauffnlj  ift  in  ber  9Zorbioanb 
innen  eingemauert.  @otif(^  finb  am 
©d)iff  bie  ©Übpforte  mit  ©toblreujungen, 
bie  SBeftpforte  im  ^urm  unb  einige 
genftcr,  beren  Siitlungen  jerftört  finb. 

‘3ln  ber  SZorbfeite  au^en  fiept  man  aiicp 
3opnfteine,  bie  für  eine  Srtoeiterung 
beg  ©djiff4  beftimmt  finb.  ?ln  ber  ©üb» 
loeflede  einen  romnnifepen,  profilierten 
Äragftein  alg  Sinfaffung  für  baö  epe* 
malige  S)acpgefim§  ober  bie  Sretter» 
oerfd)aIung  beg  3)a(pfuöe§. 

9ln  ber  Smpore  oon  3in>nierluerf 
ftept  bie  Sapröjapl  1585.  Sine  gebedte 
Freitreppe  an  ber  9Zorbfeite  mirft  mnlerifi^;  fie  ftammt  mopl  oon  1683;  bamalä 
mürbe  bie  ftird^e  renooiert  (C91S.  ©.  266.). 

^!er  ‘Jurm,  ber  feinen  Singang  oon  nuRen  pat  ober  patte,  ftpeint  im  maffioen 
5!eil  romanifd),  (13.  3aprp.).  2)ie  Einlage  bürfte  auf  bie  3cit  ber  ©tiftung  3urüd» 
gepen  (ll.Saprp.),  in  ber  bie  Xurmepöre  für  unfere  ©egenb  mopl  nod)  ni^t  üblidj 
maren.  ©ein  ‘fl  Qo  ber  SBeftfeite  abgeböfdjt,  mopl  natpträgliip  oerftörft  burep 
eine  ©trebemaucr.  5ln  ber  SZorbfeite  ift  eine  ©eparte,  barüber  jmei  grofee  Fcoff^r» 
blenben.  oberftc  ®efd)OR  mit  bem  gef^meiften  ^pramibenba^  oon  glafierten 

3iegeln  ftammt  aug  bem  18.  3aprpunbert  (oon  1683  ff.?). 

5)er  Spor,  um  1440  erbout  famt  ber  ©afriftei,  ift  offenbar  ein  Sau  ber  ^ütte 
oon  ©t.  SOZi^ael  3u  $all.  Sr  ift  gemölbt,  pat  aber  leine  ©trebepfciler.  Sennutlicp 
ift  baä  SJemölbc  erft  nacptröglid) , um  1500  cingejogen  morben.  ?ln  bag  ©emölbe 
be§  Sporpaupteä  reipt  fidp  nodp  ein  Äreujgemölbejo(p,  beibe  mit  3'oifcpenrippenpaaren 
in  ber  fRieptung  ber  ;^aiipta(pfe  unb  mit  feinen  9Zippen  opne  Äonfolen.  2)er  meft* 


Z^ängent^al.  <Sv.  flirdir.  9<oib))forte. 


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650 


^[aflftfreiS.  Oberamt  ^)all. 


Iid)e  Sc^lußfteiu  ift  biird)brocf)cn  mit  einem  9J?mmIod^,  ber  bftlici^e  jeigt  einen  fd)ön* 
gemeißelten  (J()riftu§foßt  auf  bcm  «Sd^tocißtucß,  ba§  öon  jlnci  ßngeldjen  gegolten 
mirb.  5)nö  ßborßoußt  b^t  btei  '^?cuntfenftcr  mit  SJZoßmerffüQungen,  baä  mittlere 
breiteilig,  bie  beiben  onberen  jmeitcilig.  bnuon  ßoben  gefehlte  Seibungen,  baö 

britte,  norböftli^e,  einfache  ©t^ilung.  5?er  )cßijne  6t)or  ift  üerbaut  bureß  eine  Crgel= 
empöre.  SJeftourotion  ber  flireße  fteßt  beoor. 

ben  ßborfeuftern  finb  einifle  JKefte  ron  ©laSflcmätben:  eine  Sebeibe  mit  6bn[tu§ 
am  Äreui,  ber  ©runb  btou  unb  gelb  geioürjelt  mit  eingelegten  ®Iältern;  eine  mit  3)taria  unb 
eine  mit  Sobanncl,  bieje  beiben  nuf  rot  unb  meijj  gemürfeltem  ©runb,  ebenfalls  mit  innerer  93lätter» 
Seiebnung.  5^ieje  brei  S^eiben  geboren  jufammen  unb  jeigeii  noch  ben  Stil  beS  14.  3öbrbwnt>crlä- 
6ine  oierte  sufammengeflicfte  Scheibe  mit  äl'appe»  »•  Äellberg  u.  a.  Stücfioerf  f^eint  eher  in  bte 
3eit  um  1440  ju  paffen.  3)ocf)  geboren  oermutlicb  bie  Dlefte  alle  miteinanber  einer  ^eforation  an, 
bie  Don  einem  .fjerrn  o.  l^ellberg  als  Slaftenpogt  ber  flirebe  geftiftet  mar,  unb  jroar  um  1440,  ba  fie 
mit  ben  OilaSgemälben  bet  jüircl)c  oon  Störfenburg  (lebt  in  Stuttgart,  StaatSfamml.  oaterl.  ?lltert.) 
oon  1435  ff.  übereinftimmen;  aber  ainb  mit  einigen  gleid)gemufterten  2afcln  in  St.  ßatbarino  ju  .^lall. 

2;ie  SJtabonna  mit  bem  ®on  Sbüngenlbal  ift  eine  altbemalte  Steinfigur  ber 

ftebenben  ÜDluttcrgoltcS,  lebensgroß,  auS  ber  erften  Hälfte  bcS  14.  3öbr^n»^crtS,  oerroanbt  ber 
bl.  Äatbarina  in  ber  flalbarinentircbc  ju  .^»ali.  SKit  einem  (befebübigten)  .Vafen  ju 
leidjt  eine  ebcmalige  iPortalbilbfÄule.  $aS  llinb  bölt  in  bet  ^anb  einen  ^tofeb  (befebübigten  Söogel?) 
"ilbg.  eine  BJiömbSfigur  (1859  noch  norbonben,  mitten  beS  Äonfero.). 

5)er  fpätgotijcbe  löilberfebrcin  oom  .V>ocbaltar  ift  Iciber  su  Einfang  beS  15.  ^abtbunberts 
abgebrochen  roorben.  2)ie  Scbnibcrcien  finb  5um  2eil  erbalten,  bie  Flügel  ncrfcbollen.  @S  war 
offenbar  ein  glänjcnbeS  SBcrt,  bem  ?lltar  non  ?lnboufcn  unb  bem  ber  Sofriftei  oon  St.  3Jti(bael 
JU  .^lall  öbidid)  unb  eng  oermanbt.  25ie  alte  fjaffung  ber  Sebnibereien  in  IDletall  unb  lüorben  ift 
gut  erbalten.  S)ie  Statuetten  ftnb : IDlario  mit  bem  ßinb,  gefrönt  unb  auf  bet  3)lonbfi(bel  ftebenb ; 
St.  6leorg  als  Sracbenüberwinber ; bie  bl.  Slotbarina  (?)  mit  .tlronc  unb  Scepter.  IDiutter 
©otteS  geboren  jwei  febmebenbe  ^ngelcben  mit  gefiebertem  VJeib,  bie  ißre  Aironc  bidlfti;  unb  jwei 
fnieenbe  unb  lautenfpiclcnbc,  bie  ju  ihren  ijößen  (nieten.  3luS  ber  iprcbclla  ftammen  oier  3)üften : 
'JMaria  mit  bcm  naeften  ftebenben  Jlinb,  fie  bßt  «»  ber  93ruft  eine  Öffnung  für  fHcliguien;  SMar* 
gnreta,  gefrönt,  mit  ibrem  Stacben;  lieonbarb,  mit  Höhlung  in  ber  33ruft;  ein  jugenblicber  Ü)iör» 
tnrer.  ?lm  SDalbacbin,  ber  auS  ncrfcbüingencn  mit  l'onbwerf  unb  'äften  (unftooll  gebilbet  ift,  finb 
bie  üöoppen  ber  9lei(bSftabt  .^all.  9luS  bcm  Unterfab  ber  Scbieinfiguren  ftammt  bie  leiber  un« 
»ollftönbigc  burd)brocbene  fyüHung  oon  oerfcblungcnen  'Jfanfen  mit  Sögeln  bajwifcben.  9lbg.  ßbriftuS 
am  Slreuj,  oom  9(uffab,  unb  bemalte  ©nippe  ber  bl*  Sroucn  am  Jlrcujmeg,  oon  einem  anbereu 
9l((arrocrf,  18.59  in  Stinatbeßb  ju  2. 

3n  ber  ffibli^en  9Banb  beS  ßborS  ift  ein  bl.  ©rab  in  alter  florbbogennifebe,  beren  fRücf- 
roanb  eine  deine  9iijd)e  für  eine  iieuebte  cntbölt.  2)ie  »ylügel  feblcn.  2er  Unterbau  bet  9iifcbc 
ift  als  2umbtt  gebaebt.  2arauS  ragen  bie  .^albfigurcn  oon  Sofepb  «nb  9fifobcmuS,  bie  ben  Öeicbnnm 
(Sbrifti  ballen.  3b«  SRümpfc  finb  mit  ber  ©rabfigur  anS  einem  Stürf  gefebafft;  bie  Äöpfe  ber 
beiben  befonberS  aufgefebt.  9ln  ber  IHflcfroonb  ftcbcu  bie  als  ®anbftatuen  bebanbelten  flniefiguren 
oon  'JJfaria  ber  9Jlntler©otteS,  bie  ibre  ?lrmc  über  ber  ©ruft  gefreujt,  oon  3i>ba«neS,  ber  fic  ftfl^t, 
unb  oon  jioei  anberen  fyrouen,  Slarien. 

2ie  ßriguren  finb  balblebcnSgroß,  im  natürlicben  Sfeinton  gelaffen.  Sermutlicb  büldj^eS 
SBerf  auS  bem  'Ilnfang  bcS  16.  ^ab^bwabertS. 

Silberner  'JlbenbmnblSfcld),  1734,  Sef^au  oon  .^lall,  Siorfc  B. 

Sortragefreuj  oon  $otl,  gefebnibt,  9lnfong  18.  3abeb-  ®ilbniS  eines  SfarrerS  gefiel  1717. 
9lbgeg.  böljernc,  gemalte  lotengcbcnftafel  oon  1677. 

2eSglei(ben  eines  Sf.  Siaper,  gemolt  1764  oon  bcm  Sopreutber  .^ofmalet  S<bnürcr  (loobl 
SlattbiaS  ^cinr.  Sebn.,  ogl.  ^ofmann,  2ie  ffunft  am  ^ofe  ber  fDlarfgtafen  o.  öranbenburg,  S.  228). 

©locfcn : a)  osanna  heis  ich  in  unser  fraueu  ere  leut  ich  bernhart  lachamann  gos  mich  1492. 
b)  Gloria  in  excelsis  Deo.  Job.  Leonb.  Lösch  in  Horspach  1724;  umgegofjen  1891.  c.  Soli 
Deo  gloria  1724. 


©emeitibe  Sbüngent^a». 


651 


^ev  .^»oj  um 
bie  jlircbe 
feine  alte  Stü^>  unb 
IHingmauer  mit 
Strebepfeilern. 

*10«  ^farr* 
^auS  ift  ein  male* 
rifcber  Sliegelbau  au& 
bem  18.^abrbunbert, 
mit  franjöfif(^)em 
Salmenbad)- 

?ln  ber  Strafe 
nad)  Suljborf,  jc^t 
innerbaIbGtter3,ftcbt 
ein  fteinerne^Sül)*!* 

freu}  aus  alter  3eit> 
?ln  ber  Strafe  nach 
Ctterbacb  ein  foldieS 
mit  moblerbaltenem 
Sorfel,  ouf  ber  3}or* 
berfeite  ift  eine  nicht 
mehr  lesbare  3)li» 
nuSfelfchrifteinfleflra* 
ben,  auf  ber  fRüeffeite 
ein  Schrofrt.  SÖeiter 
braunen,  on  berfel* 
ben  Strafe,  fteht  auf 
einem  l'tiigelchen,  non 
Sinben  befebattet,  ein 
mohlerhalteneS  öilb* 
ftöcfchen  »on  Stein 
in  fpätflotifchen  i^or* 
men  mit  ber  3j«hrä’ 
}ahl  1510  unb  }ioei 
:iBilbnif(hcn,  »orn  unb 
hinten , morin  ein 
6htiftuS  am  Itreuj 
auSflemeihelt.  2!cr 
Flurname  2oben* 
roafen  (®ibmann 
S.  84)  beutet  mohl 
auf  ein  alteS  ^ügel< 
flrüberfelb  (roie  2o* 
benhaufen,  »on  hleo 
= -^)üflcl). 


^ a r 3 c n e n. 

Seiler  eilten* 
häufen;  ?lbg.  Surg 
ber  ?llten  u.  '31.,  auch 
genannt  Unmah  unb 
Unmuh;  limpurgifche 


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7t)ünQeiit^o(.  Qu  ttirchc.  9rei  Qtlotbilbtr,  um  U35. 


652 


3aflftfrei«.  Cbcromt  .Oall. 


*t!icnflleute , nac^inalä  fallet  ij.’atrijicr,  1228  1861  bejeußt.  SSappen:  ».  'JUberti  I,  44.  5)er 

53urflftabel  mit  Sec  ift  icit  1481  im  93cfi^  be*  Spitals  ju  ^aH.  (jrbcjiten  ift  ber  Suvgbüßel 
jamt  bem  breiten  Üöofiergraben,  ber  ein  SSicrerf  biibet.  ^ie  SoßC  non  ber  Stiftung  ber  Stbuppoeb* 
fapetle  ju  $all  al^  Sübnemerf  btirrb  einen  llnmub,  uon  ber  bamit  jufammenbängenben  3^)^' 
ftörung  ber  önrg  ?(.  biirrb  bic  ^)aller  unb  ber  neuen  ©ebnufung,  bie  ficb  ein  Sruber  biejes  Un* 
mub  bann  ju  ?l.  erbaute,  f.  bei  Sibmann  S.  213  f.,  ^)crolt  S.  85. 

Söcilcr  Ctterbacb:  ?luf  ber  SJiarfung  'Jicibeugräber  (@leb). 

SCßeitcr  'JiamSbarb:  ?lbg.  23urg  ber  Somparter  u.  %,  fo  genannt,  loeit  fie  mit  ben 
ftaufifeben  ilönigcn  in  fönipften  (SBnltcr  v.  1187  ©raf  uon  Siena);  urjprungticb  fom» 

burgijebe  ÜJHnifterioIen. 

5^ie  Stelle  ber  SBafferburg  ift  nod)  erfennbar;  am  Öftli(bcn  Snbe  be3  5Öeiler& : runber,  einft 
au4gemauertcr  ©raben,  innen  eine  ummauerte  2>ertiefung  (^'iaujer  a.  a.  C.  S.  68). 

!Iie  ®urg  mürbe  nach  ben  .^taller  Gbronifen  (.t>erolt  S.  86;  SBibmann  S.  113)  im  Stäbte» 
frieg  um  1450  uerbrannt. 

SBeiler  23c inan.  23eim  fog.  Streitbujeb  ftanb  eine  23urg  berer  u.  23.,  bic  im  18.  unb 
14.  3abrbunbert  uorfommen;  ein  3™t'fl  ber  'JÖliniflcrialen  u.  ®iclriet,  au^  in  .^laU  eingebürgert. 
2Bappen:  5Jrei  rote  iHofen  in  filbernem  f^elb  mit  grünem  Cuerftrirb  in  ber  3)Jitte:  ^elmjiet  ein 
S<bman  ('Bibmann  S.  84  f.,  .perolt  S.  85  f.;  0romm  u.  23ouer,  23ielriet  mit  SBeinou,  Bürtt. 
(ganten  1848,  29  ff  ). 

2luf  ber  SJiarfung  abgegangen  (roabrfcbeinlicb) : Beiler  .^ilgartSbrunnen  (C^2).  S.  311). 

23eiler  Bolpertäborf:  2lbg.  23urg.  2)ic  SRitler  u.  2B.  um  1215  (2Bibcl,  ^obcnlob- 
Hirdiengefcb.  III,  S.  37)  maren  ucrmutlicb  ®ienftleutc  ber  .^ierrfebaft  löitrict.  5öurg|telle  unb 
2Bappen  unbetannt. 

?lbg.  23urg  Silricb  auf  ber  bcutigen  fUJarlung  2Bolpert3borf. 

SJie  ^terren  u.  2).  (1085—1222)  gebörten  bem  boljcn  2löel,  mabrfebeiulieb  bem  Stamm  ber 
©rafeii  uom  Bulad)*  unb  ilocbergau  an.  ^nupterben  ber  ^^pnaften  u.  mürben  um  1220  bic 
Sebenfen  n.  ßimpurg,  bic  in  biefem  23cfjb  bic  ©ruublage  ihrer  'JJiacbtentfaltung  an  ber  Sübmart 
ffhranfeng  fanben.  SJic  23urg  gehörte  ju  ben  ülteften  bc3  Sonbe«.  Sie  lag  am  Unten  tHanb  be§ 
2)öblerfbal3,  oberhalb  bc3  BeilcrS  Gröffelbacb  unb  bchcrrf(btc  ben  Übergang  ber  Sanbftrafjc  ."Öull— 
3l4hofen— 6rail§heii«  unb  —Rotenburg.  5)er  'Jtamc  fdicint  nicht  uon  bem  bc»  SlühchenS  her' 
jurühren,  fonbern  uon  Sil  = 2)cil,  mit  Sejug  auf  bie  felfige  Scfcbaffcnhcit  ber  2halmanb? 
(B.  23ih.  1889  S.  186).  Über  Sputen  einer  uorgefcbiihllitbeu  Siebclung  ober  23urg  i.  oben  S.  483. 

^eutc  ift  bie  SurgfteUc  uon  hohem  Bnlbc  überma^fen.  Beiter  braupen  auf  ber  .^»ochcbcnc 
sieht  ein  gebogener  Slbjchnittsmall  quer  uorüber,  ber  uorgefchichtUd)  fein  mag,  ober  hoch  früh« 
mittelalterlich. 

2lbelbert  u.  2).  tritt  1085  in  baS  Ätoftcr  ytomburg  ein  unb  übergibt  bic  h<>lbe  Surg  (oppi- 
dum)  S.  mit  3»behör  (Bürft.  Urt.  I,  S,  895).  s7omburg  muh  feinen  Surganteil  halb  mieber 
uerfouft  hüben,  (über  biefe§  lyrcihcrrengcfchlecht  ugl.  Bürtt.  3«^rb.  1848;  B.  5r.  1848,  29.  1850 
S.  110  ff.;  Bürtt.  Siertelfahr^h.  1888  S.  58)1.,  128  ff.)  Um  ihr  ©rbc  ift  mahrfcheinlich  ber 
9tcich3frieg  123.3/34  entbrannt.  IfS  mürbe  bann  geteilt  sroifdjen  ßimpnrg,  Itrauthcim  unb  ^)ohen* 

lohe.  Sie  Scheuten  u.  ßimpurg  fehlen  in  bic  Surg  eine  Biniftcrialenfamilie,  bie  ftdi  bonn  u.  S. 

nannte.  Bappen  mie  u.  Seinau  (u.  2llbcrti  I,  3lr.  211). 

Sie  Surg  tommt  1285  burch  Stauf  uon  Simpurg  an  bic  3tei(h§crbfüchcnmcifler  u.  fRorben« 

berg  unb  Dtothenburg.  6iner  uon  biefen  nahm  nach  1350  bie  auä  uertriebenen  Suben  seit« 

meilig  in  bo3  Stäbtlein  ©.  auf. 

Sie  ^üchenmeifter  uertaufen  bic  Surg  1359  an  .^ohenlohe«Srauncct,  ba3  )“ic  aber  1386  an 
bie  Gbetharb'Shilipfe  s«  •t'üU  nerpjflnbct.  Siefe  müffen  bic  Surg  an  bic  Stabt  abtrelen,  bic  fie 
eigenmächtig,  ohne  Suftimmung  be§  (Sigentümerä  unb  bc§  Dberlehen§hcrrn  (ber  Stronc  Söhmen 
feit  1350)  fchleifen  löht  unb  baburd)  in  einen  iProscp  unb  in  bie  IHcicht'acht  tommt.  Sic  Stobt 
roirb  1390  alS  rechtmafsiger  23efiher  anertannt.  Sie  Serftörung  ber  2)urg  gejehah  nach  ^crolt 
(S.  84)  unter  2lnmcnbung  non  2^uluer.  Sie  23urgtapellc  |um  hl-  Ulrich,  bie  s»ir  2Jforrei  ÄeinS« 
berg  gehörte,  mürbe  1445  aufgehoben,  bie  2Pfrünbe  on  ben  ©corg^altar  in  St.  Bichael  su  C'iall 
übertragen. 


@ciiieinbe  ÜbrigS^ujcn.  @eineinbe  Unteiajpac^. 


653 


^ie  jroci  mittelülterlicbtn  Jöiirggräbcn,  beibc  gtbogen,  finb  au§  bern  gebroden.  3Im 
.^)aiig  bei?  ®urg^ügelS  liegt  ein  J^ürgeroönbftein  mit  romanijcbem  profil  unb  'Jlblauf. 


^cntein6c  ’^ißvtgö^aurcn. 

Ubrig?^aujen,  ^orj  auf  bcr  ^^oc^cbcuc  linB  be§  Äo^crä,  an  ber  Saiibftrafee  ^aü— 
öfitingen.  Seit  bem  16.  ^ofF^untiert  l^älliftf).  Slird^licfe  giüal  »on  Untevmünf^eim.  1743  3uli 
6.  Sreffen  jmijc^en  ölterreicbifdjcn  ^ujareu  unb  ^ranjofen. 

ßu.  S^apcKe  unbefanntcii  1515  erbnut,  nnd^  ?lb^ 

bruc^  beS  alten  ©ebäubeä  1811  crlueitert.  ßborbogen  runb,  öieüeidjt  nodj  r£>mnni)dj. 
SBanbtnbeniafcI,  nid  Slifd^e  mit  einfnd)cr  fbiitgotifd)cr  Umralimung.  3)rci  ©loden 
öon  1885. 

^nr^ellcu. 

Seim  SBciIct  Sra^bad)  ©puren  ber  bäUif^en  öanb^cge.  ßin  fog.  Sanbturm  an  ber 
Strobe  mürbe  1819  abgebrochen. 

3m  SBeiler  Hupfer  fteht  ein  ftatllichcä  SauernhauS  non  1781  mit  gefchnihtcm  3tiege(mcrf 
unb  höbf^em  2hürgcfteü  im  ftcinernen  Unterftocf. 

öWmciitöe  ’gtnfex'af'pacß. 

2orf  Unterofpadf):  9lbg.  Surg  gleid)cn  5lamen§,  am  ©ichholj,  einer  Slnhöhc  über  ber 
Schmerachllinge.  3«it  'Jlbgang'o  unbctonnt.  'Dtan  fieht  ic^t  noch  ©röbcn  (®n«elin  ©.  274). 

5)ie  urfprünglicheu  Herren  o.  31.  im  13.  unb  14.  ^nh^bimbcrt  führten  im  SBoppen  jmeimal 
eine  3lfpe  (d.  ^Iberti  I,  3lbb.  89).  3)ic  fpiUcrcu  .'£)erren  o.  31.  genannt  3)tHller,  nach  ihrem  2Bappen, 
einem  'JJlühlrob,  jchcinen  ju  bem  (Scfchlccht  bcr  ©picbe  o.  J&ertlin^borf  i\i  gehören.  ^?er  Sehtc 
biefeS  ©efchlechtv,  f 1549,  h«t  Pch  i»  i>wr^  firchliche  ©tijtungcn  oeremigt  (3lnbau  an  ber 
S^önthaler  Hapelle,  3ntartafeln  für  St.  3ahö>m  unb  bie  Schuppachfirche).  (5r  blieb  bem  alten 
glauben  treu  unb  fuhr  be^halb  au4  .^all  nach  33rauu4ba^.  33egraben  mürbe  er  in  Homburg 
(§erolt  ©.  82,  SSibmann  S.  60),  mo  feine  ©rabfdhrift  miebcrgegeben  ift. 

^nr^cÜcn. 

Höeiler  (Sougdhonfcn:  5lbg.  Hapelle  jur  hl-  5lnna  (1515;  C3l®.). 

2B.  Herlemecf  (unernürter  Crtlname,  ogl.  Sflrtt.  S8icrteljahr*h-  1884,  S.  221).  3lbg. 
auf  bcr  heutigen  SlJarfung,  am  redhten  9lanb  bed  SBühlcrthol« , oberhalb  ber  Stühle  3teunbronn: 
3)urg  .^ohcnftatt  (.t'oufcr  a.  o.  0.  ©.  60  unb  ©melin  a.  o.  C.  S.  317).  ®ie  Cberamt«* 
befchreibung  leugnet  febe  ©pur.  finb  aber  brei  3)urghügel,  Stefte  eines  runbeu  2urmeS,  bie 
Proben,  ein  hohler  Ihorroeg  unb  ein  S^horgemäuer  oorhonben.  3Bibmann  (©.  78)  unb  $erolt 
(©.  81)  befchreiben  baS  SSoppcn  unb  geben  aucl)  3leunbronn  als  ©ifj  beS  ©efchlechteS  an.  Dlitter 
0.  tommen  im  18.  unb  14.  ^ohrhimbert  oor  (o.  3llbcrti  I,  ©.  338);  ober  pe  gehören  %. 
nach  ^>.  im  031.  3lalen,  mo  auch  ein  3tcubronn  nahe  bei  4).  liegt.  3lach  ©melin  (a.  a.  0.)  foll 
bie  IBurg  »on  .^erjog  Öubmig  oon  SBaoeru  (1431)  scrftört  morbcn  fein. 

^farrtoeiler  Obcrnfpnd). 

. 2?ie  Hirchc  jum  hl-  Hilian  ift  als  ^farrfirche  eingcmeiht  i.  3-  1221,  laut  Urtunbe,  bie  beim 
3lbbruch  beS  3lltarS  1680  gefunbcn  mürbe,  angeblich  mit  einem  öilb  beS  hl-  Hilian  jufammen 
(0313).  ©.  277).  Sic  ift  aber  mohl  »iel  früher,  oiclleicht  fchon  um  750  gcgrünbet  (33ofjert).  5)er 
3ßfarrfah  mürbe  1469  non  bcr  .t)crrfchaft  töebenburg  an  Hloftcr  3lnhaufen  (031.  ßrailShcim)  ge* 
fchentt  unb  tarn  fo  bei  bcr  fRcformation  an  ©ronbenhurg.  iHcformation  1583  oon  ®ranbenburg 
aus.  5)ie  Obrigfeit  hatte  .^»all.  Urfprünglich  gehörte  bcr  Seiler  jur  ©urg  3ljpa(h.  2?orfbranb  1634 
nach  ber  Sörblinger  Schlacht. 


654 


^^agftfrei«.  Cberamt 


Gin  Sölbner^auä  ju  D.  ift  abflebüöet  Hi«b  bejc^ricben  in  bem  iSJerf  übet  boe  Xcutft^e 
^auetn^auS  (1906),  iBürttemberfl  2af.  6,  2cft  S.  296  f. 

i^fiirrbauä  i)on  1766. 

Go.  i|ifatr(trcbc  $um  l^l.  Äilian,  erbaut  1221,  nnebcr^etfleftcllt  1680,  erroeitert  — im  S^iiff, 
nüd)  ßfinße  unb  .^öbc  — 1756,  bat  uom  ronmnifd^eu  Urbau  noch  ben  2unn,  jußlci(b  urtprünglicb 
Gbor.  S)cr  Gbor  ift  ungcmölbt,  uieUeid)t  erft  feit  einer  3erftörun0.  Gborbogen  runb.  3«  ber 
Cftroanb  ein  fleine§  'Jiiiiibboßenfenftcr.  'Jütten  StodiucrfSflurtcn.  3m  obcrften  alten  Stodroerf 
3roilIinögbogcnfcnflcr,  jebt  mit  Steinpfeilern  ftatt  ber  3roifcbcnfönl(ben.  Utfptünglicb  batte  bie 
Üircbe  (nad)  einer  filteren  ^farrbefebreibung)  nur  eine  2ür;  1617  mürbe  eine  imeite  am  Sd)iff 
ongebro^t.  Satrifteitür  im  Gbor  1583.  ?lltar,  flanjel  unb  Crgel  übereinanber  aufgebaut,  unb. 
'flltargitter , .fjolj,  um  1756.  ©loden:  mittlere:  anno  domiui  MCCCCLXXVII  jar  [1477], 
Goangeliftennamen;  grofte:  SOLI  DEO  GLORIA  MDCLXXXXI  [1691];  flcine:  Jeremias Beihinger 
zu  Langenburg  anno  1614.  Ummauerter  ilircbbof. 

?lbgeg.  3lllarfd)rein  mit  Statuetten  oon  'JJJaria  unb  jmei  anbern  bl-  Sungfrauen,  uor 
golbenem  Jiiintergrunb ; fy^äßel  innen  mit  bemalten  Dielicfbilbctn  oon  ^eiligen  (Sebaftian  u.  o.), 
auben  gemalt  (St.  Statbarino  n.  a.) ; oben  Statuetten  oon  St.  fiilian  unb  feinen  beiben  'Eiafonen 
elften  be4  .Qonfero.  non  1859). 

äDeilcr  Cberftbcffad):  'Jlbg.  ©urg  unbclaunten  3lamen4  unb  GigentumS;  nörbliA  auf 
ber  .^fibf  0i'öf>  IKein^berg,  auf  einem  ©ergoorfprung  reebtS  ber  ©übler,  unterhalb  ber  Sdimeratb* 
jnünbung.  Grbalten  ift  ein  Heiner  ©urgbügel  unb  an  ber  Oftfeite  ein  ©raben  (.^»erolt  S.  83; 
SÖibmann  S.  80  f.;  .'panier  a.  o.  0.  S.  61).  2buma4  nennt  notb  befonber«  ein  ©emfiuer,  runb 
roie  ein  2urm.  ©ielleicbt  cin§  mit  bem  Sib  ber  IRein^bcrg  (f.  unten). 

• Seiler  Stcinbfidjle:  Hbg.  ©urg  Kli  ngenf  eU,  auf  ftcilem  ©udet  in  ber  ©abel  jmif^en 
ben  Illingen  ber  Sebmeraeb  unb  eines  Seitenbaebs,  jebt  oon  ©iooS  unb  Salb  flbermuebert.  San 
ficbt  noeb  tiefe , auS  ben  Reifen  gebrochene  ©rfiben  (^iaufer  a.  a.  C.  S.  138 ; .fperolt  S.  89  f. ; 
Sibmann  S.  103;  ©melin  S.  528).  2)ie  ©urg  mar  im  13.  3«br^-  »an  Gbclfreicn,  eine?  3™c'9^ 
berer  o.  Stroutbeinu©Of berg  (o.  ?llberti  I,  S.  407 ; Sürtt.  Sranlcn  VIII,  S.  170,  468  ff.).  Später 
nannten  fitb  ban'acb  babenlabif<bc  ‘3)ienftmannen  auS  ben  Käufern  u.  ^Inbaufen,  9lorbenberg  unb 
©ellberg  OlBürtt.  [yranlen  III,  S.  98).  2)ie  ©urg  mürbe  1381  oon  ben  ”»it  liift  ein« 

genommen  unb  ierftört.  S^er  ©urgftall  mar  bis  1594  im  ©efib  bcrci  o.  ©ellberg,  bann  ber  Stabt  ^all. 

^^cmetnöc  '^KntcrmünfiBcxm. 

^forrborf  Untcrminifbeim. 

Sobl  eine  ber  frfinlifcben  Urfiebelungen , mit  alter  ©farrei,  bic  ficb  meit  über  ben  Cbm* 
molb  unb  bic  Salbenbiirger  ©erge  unb  oueb  über  bic  bäUif<bc  l^bcne  öftlicb  oom  floeber  erftredtc 
bis  an  bic  ©renjen  ber  ©farreien  Cbringcn,  Hircbcnfall,  IZcobfiebel,  Stödenburg.  %ex  bl-  flilian, 
menn  cS  ber  urfprünglid)e  2itel  ift,  jeigt  aber  eine  ©rünbung  bcS  ©ifebofS  oon  Sürjburg  an, 
alfo  nicht  oor  741.  S’ör  4 oon  Sünfbeim  abgc\meigte  ©forrcien  (©ailenfir^en,  ©ottmoUSbauRn* 
.ttofjfelben,  IHeinSberg)  mürbe  bie  bifcböfli^c  ©farrfpnobe  b«m  abgcbalten  Ct)erolt  S.  407).  ')lu^ 
Gtlacb  ujib  Jüngentbal  febeinen  oon  S.  abgejmeigt.  55n§  ©atronat  fam  bei  ber  Stiftung  beS 
fllofterS  ©olbbacb  oon  Ciobcnlobc  borlbin  unb  fiel  bei  ber  Deformation  mieber  bf*>a*  Defor» 
mation  1541  oon  .^tall  anS. 

Duf  einer  ©urg  rc^tS  oom  Uoeber  fab  in  bobenlobifdjem  lieben  ein  3»aci0  ber  Ditter 
<55ienftlcuteV)  o.  Sdteffau,  ber  fi^  o.  ©i.  nannte  (1216—1505).  3bf  Sappen  mar  ein  Schiff 
mit  Duber,  rot  in  filbernem  3elb;  ouf  bem  ^lelm  jmei  filbernc  Dobre  mit  oicr  fdtmai-jen  f^ber* 
büfeben.  ?luS  ben  liömentöpfen,  bie  junfiebft  als  Sebniberei  gebadjt,  bic  SebiffSenben  jicrten,  mürben 
fcbliebli<b  ja>fi  if«  Schiff  bodenbe  golbcue  Sömen  (Sürtt.  [yronfen  5,  S.  416;  6,  S.  471;  o.  ?ll* 
bcrli  I,  S-  529).  ©rabfteine  in  Sloinburg.  (©gl.  ^'erolt  S.  75ff. ; Sibmann  S.  67  f.;  Ober* 
amtSbefebr.  S.  828  f. ; ©melin  S.  826  ff.)  2)ie  ©urg  bef4>reibt  Sibmann  als  „baS  bo(h  türnlin 
febier  ju  oberft  beS  fledcn,  jebunber  ein  baurengut,  baS  bic  groben  bi»l>c«  ua<h  ti«f  hat  unb  febr 
bid  im  gemeuer  unb  im  bau  noch".  GS  mar  ein  fogenonnteS  SafferbauS. 


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©enieinbe  Untertnünf^eim. 


655 


Ter  Se^te  be$  @ei^Ie(bt^  d.  W.,  Ulrich,  gejefjen  }u  ^all,  an  ber  8cbuppacb>  nerftorben  1507, 
mar  ein  reifer  6onberling.  b<i^  namentlicb  bte  S^uppacbfirdbe  ju  ^all  befcbenft  (^erott  6-  75, 
109,  171 ; äÖibmann  ©.  63,  67,  214). 

Tie  :ü3urg  mar  b»l^enIobi)cb  Se^en,  rcabrjcbeinHc^  au4  beni  @rbe  uon  SHrictb*  Sie  mar 
burc^  ©rbflanfl  1361  oon  ben  o.  3H.  an  bie  gelbner  n.  Stetten  übergegangen.  1408  mürbe  ba§ 
^eben  an  einen  Senft  übertragen.  iBon  biejer  Familie  fiel  baS  IRittergut  bei  ihrem  ^uSfterben 
1802  an  ^obenlobe'^ngelfingen  beim-  2Öafierbau4  felbft  mar  jur  3«it  23ibmann4  (S.  62) 
bereit«  eingefallen.  :$)lm  ©arten  mar  ein  „luftiger  örunnen",  ber  fog.  Dlitterbrunncn  erbalten. 

©in  neue«  Scblöbcben,  auch  al«  SBafferbau«  bejei^net,  erbaute  an  anberer  Stelle  1615 
(fflibmann)  ober  1612  (4>erolt)  ÜJlel^ior  Senft,  laut  einer  ^njcbrift  über  ber  ^au«tbür,  bie  2öib» 
mann  anfübrt  (S.  68).  Ta«  ®ut,  normal«  Sauerngut,  mar  frei  eigen,  bcm  trüber  ü)lelcbior«, 
'J)li(bael  gejcbenlt  oom  9?at  ju  ^all.  1543  trug  ber  ©rbe,  um  bie  ^»alier  ju  ärgern,  e«  an  .^oben« 
lobe  JU  Heben  auf  (.^»erolt  S.  258). 

'Jlielcbior  Senft  ber  ^Ite  mar  Hiebbaberlünftler  in  ber  iBilbjcbniberei  unb  f^müdte  bie  ßircbe 
JU  IDl.  mit  einer  fcbönen  ^(tartafel  (Senftenbiub,  bei  ITolb  ju  Verölt  S.  76). 

T)aS  T)orf  Un* 
termünfljciin  im  Sto« 
d^ert^al  gemäl;rt  ein 
ftattlid^eS  unb  an^ 
mutiges  93  ilb  mit  f einer 
langen  ©trafeenbrüdfe, 
feinet  groben  SJZü^le 
unb  feiner  boc^tür* 
migen  irc^e,  eingefaßt 
oon  Rappeln  unb  ge» 
fc^mücft  oon  einer 
alten,  ftoljen  iJinbe 
mitten  im  T)orf.  T)ie 
ÄO(^erbrü(fe,  ein 
©teinbau  oon  1574, 
mubte  1904  ertoeitert 
loerben,  toaS  in  mo» 

bemer  5Beife  unter  tciltoeifem  Grfaj^  bet  ©teinbrüftungen  burd^  ©fengitter  gefd^e^en 
ift.  T)ie  SJiü^Ie,  1672  erbaut,  ^at  im  9JZn^lraum  eine  alte  93alfenberfe.  SSirtS» 
fd^ilbarme  5.  ®rüneu  Saum,  ©pätrenaiffauce,  unb  5.  Tiraube,  9iofo!o. 

Die  Stirere  ift  1788  neu  gebaut,  bis  auf  einen  Deil  beS  DurmS,  ber  alS  61)or 
311  einem  romnnif^en  unb  gotifc^en  ®ebäube  gehört  bot  unb  mit  mächtigen  ©trebe« 
Pfeilern  oerftörft  ift.  SBanbnifcbe  als  Dabernafel.  9lltargemälbe  SfoolS  Opferung.  9Iuf 
bem  .^rt^bof»  beffen  D^or  erbalten  ift,  ftebcu  an  ber  Stirdbe  mebrere  ©rabftine  im  tlaffi» 
jiftifeben  ^opfftil  öon  1787,  1789,  1809.  9SanbtabcrnarfeI,  fpötgotifd),  einfad);  9lltar» 
bilb,  Ölgemälbe  anS  bcm  18.  Sabrbunbert;  Opferung  SfaafS,  ohne  Äunftwert.  ©loden: 
a)  osaiina  heis  ich  u.  f.lo.  oon  93.  Sadbenmann  1508;  b)  a.  d.  m.cccc.  XVII  luc 
as  marcus  mattheus  iohaimes.  SfJcliefbilbcbcn  ßb’^ift“^  om  5heuj;  c)  9Jamen  ber 
©oangcliftcu  in  gotifeben  SWajuSfeln;  d)  ohne  ©tbrift(?)  (nid)t  5ugänglidb). 

Das  9iatbauS  ift  ein  übertimd)ter  gadbroerfbau  mit  gefebnibten  ©dpfoften: 
mönnli^c  unb  loeiblicbc  Drägerfiguren  alS  fermen  mit  oerfcblungcncm  DoppeIfcblDQn3. 


(VcQcrSburg.  £agep(an. 


G56 


:^agfth;eiS.  Cberamt  $aU. 


2)a§  ehemalige  ©cnftenfc^IöBci^en  öon  1515  ift  ein  unfd^cinbareg,  ©tein= 
^aug,  jc^t  9trnien[)Qug ; bie  ^ofmauer  ift  obgebrod^en. 

2tin  unteren  @nbe  bed  JJorfS  fte^t  bie  JRuine  einer  Leiter;  neben  einer 
anberen  Leiter,  bie  no^  im  ®cbraud§  ift;  beibe  maffin  gebaut  unb  malerifd) 

non  @rfc^einung. 


^aräcltcn. 


Seiler  Waagen: 
?lbg.  uroci  ®urgen, 
bereu  Stellen  noeb  Sib» 
manu  (S.  70)  fab*  ©•? 
gab  au(b  iwei  ©ejcblecb* 
tcr,  ober 

@ejcble^tA,  bie  ftcb  o o n 
^agen  nannten;  ba« 
eine  mit  bem  3unamen 
Stbneemafier,  ba§  anbere 
©leicbcr  (Glycher)  ober 
fiacber,  ÜJeeber,  ßöcber, 
ßcebner  subenannt.  ^ic 
Sebnecroaiier  bal>c» 
fi^  in  ^'tall  bureb  tireb' 
liebe  Stiftungen  neremigt 
(^ofenlapcUe,  Sebön* 
tbaler  jlapcUc,  ^ag* 
balenenfapclle  im  2urm 
non  St.  9){i(bael).  tSrab« 
ftein  bc§  Seij  Sebnee- 
maffer , DieiebMcbultb^i' 
ben  (t  1409)  an  St. 
3)ii4ael.  Seitcre  @tab* 
fteine  non  biefem  @e< 
jd)le(bt  fab  Sibmann 
bei  ben  ®arfübern.  Sap- 
pen : n.  Sllberti  II, 

9lr.  2604. 

5)ic  Sc^er,  bie 
glei(bfall^  tHeieb^jcbult* 
«CQciibutg  bei  Untermüntbelm.  «Binterbilb.  beiftcn  Ullb  St&btmeifter 

ju  .ßiall  gcftellt  haben, 
unb  imar  febon  im 

14.  3abrbunbcrt  führten  ba«felbe  'Sappen  (n.  ?llberti  I,  9ir.  1608).  9Jacb  Ibunjo^’  3lbfcbrift  non 
Sibmann  (S.  70)  führten  bie  ©lei eher  ein  anbere«  Sappen,  mit  jroei  gefrcujten  'teilen,  roa« 
jum  Flamen  ßad)er  ju  paffen  febeint.  — ®eibe  ®urgflellen  finb  bf«te  unbelannt. 

ßinbenbof  mit  9t  ui  ne  ©eperdburg.  ^er  ßinbenbof  bi^b  fiüber  ßinbenau. 
9litter  n.  ßinbennu  1271  u.  1287.  Spftter  war  ber  .f»of  nerbunben  mit  ber  ©eperSburg;  unb 
jwar  als  bobcnlabiftb  ßcben  ber  ©euer  ober  ^elbner  au«  bem  ©efcbleebt  n.  ©ailenfirtben  (14.  3abr* 
bunbert),  bann  ber  n.  ÜJtünfbcim  (15.  3abrbunbert),  ber  ©üjcbler  (16.  3abrbnut*«i0 / ^bler 
(17.  3abrbu»berl). 

3;er  ßinbcnbof  jeigt  mit  feiner  :)tingmauer  unb  feinem  fteinernen  SobnbauS,  beffen  hob« 
©iebel  mit  Sufcbelauffüben  gefcbmücft  finb,  b^ate  no^  ba«  ehemalige  Sdblöbeben.  Über  ber  ;£)au«tbür 


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@<meiube  Uiitermünf^ehn 


G57 


fielen  bie  SÖappen  oon  4>on§  Cubro.  2lbler  ja  Unterlimpurfl  unb  9lflneS,  geb.  Scnfftin  o.  Sul* 
barg,  mit  ber  3a^)r§jabl  1611. 


(HcQcrlburg.  Don  Cgen.  Cucifc^ititt. 


Scblo^rainc  ®epcrdbarg  (3lbb.):  2!üS  Scblöfetbea  luor  ein  a^tedigcr  ©obntaim  bc3 
11.  3<tbr^i(iibert>:',  amgeben  poa  einem  tleinen  ammaaerten  ^arg^of  mit  meuigen  ^icbengebäaben, 
'$aulud,  Senfmälec  aub  mürttrmberg.  dagfttrcU.  42 


658 


3agftfrei8.  Cberamt  ^aQ. 


bec  auf  einem  gan}  fd^malen  ^ergrüden  gelegen,  burd)  einen  Ouetgraben  oorn  unb  hinten  gefdbübt 
root.  3)obintcr  an  ber  2Beftfeite  ©puren  einer  ©diilbmauer  mit  Xbor.  5)et  SBohnturm  roar  in 
feiner  ganzen  liebten  (Srunbfläcbe  unterfeUert.  ;^n  ber  fDiitte  ein  runber  ©teinfodel  ffir  eine  |)oU<' 
fäule.  &ibgef(bob  bntte  eine  grobe  ißforte  (nieUeiebt  nidit  urfprüngli^)  unb  ganj  f^mole  höbe 
©(blibe*  fRaudbabjug  nom  Jtüebenberb;  9tefte  einer  äBenbeltreppe.  erfte  Obergefebob  bntte 
jebmale  ©d>artenfenfter , in  9Ufdien  mitS3änf(ben  an  ben  ©eiten,  ©puren  eines  HborterferS.  3)o5 
jmeite  Dbergef^ob  gröbere  ^ieredfenfter,  neben  Heineren,  bie  nielleicbt  bie  urfprfingti^e  Hntage 
oertreten.  trüber  fab  nermutlieb  ein  Obergeftbob  non  f^a^merf.  @emöbnIidieS  @emäuer ; mebrfacb 
reftauriert.  ^aS  @an}e  mehr  ein  Suftfdlföbdien  mit  ritterlicbem  Hnftrid)  als  eine  Surg.  ^odl 
trögt  bie  Heine  fRuine,  bie  ber  SBatb  }u  erobern  im  begriff  ift,  nid^t  menig  bei  )u  bem  romantifdi' 

ibpQifcben  fKeij  ber  ftillen  ^bnl* 
febUnge,  bie  ber  kodier  bort  oer' 
folgt.  (SgL  ^aQer  £agb(.  1892, 
^an.  81.;  @erman,  2BaS  bie 
©eperSburg  fitb  erjöbti/  1905.) 
Unter  ber  tBurg  sieben  fitb  Sein> 
berge  b^nab.  S)ort  ftebt  aud) 
eine  alte  Jtelter. 

9ia(b  ben  Malier  @bi^O' 
nilen  (|)erolt  ©.  73,  fflibmann 
©.  63)  foll  im  3ob>^  1391  bie 
©eperSburg  erbaut  fein  non  einer 
tJrou  Selbner,  geb.  ©eper,  in 
einer  teuren  3®*t,  um  armen 
Seuten  tßerbienft  su  nerftbaffen. 
Sielleitbt  loar  eS  nur  ein  SBieber* 
aufbau  unb  ftanb  fd)on  norber 
eine  0urg  ber  n.  Sinbenau  bi^r. 
©ie  ipar  bobenlobifd)  Seben,  aber 
mit  öffnungSredbt  für  bie  Roller. 
SJie  5ladifommen  jener  fjrau 
hätten  lange  3eit  barin  gemobnt; 
bann  fei  baS  ©dilob  bureb  Beirat 

■ I ^ ^ ^ I an  bie  n.  ÜJiünlbeim  gelommen 

Q ' /o  ^ jom^  unb  fcblieblicb  on  ^obenlobe 

eu^iourg.  aaae^ian.  beimgefallen. 

3m  Sauemtrieg,  nad) 
bem  lätberli^en  Treffen  non 

©ottrooUSbaufen  biente  bie  ©epevSburg  fifubtigen  dauern  als  3?erftcd  (^erolt  ©.  284);  fie  roar 
alfo  roobl  bamalS  ftbon  IRuine. 

SBeiler  ©u Iburg:  9iuine  ber  gleidinamigen  3) u r g (?lbb.).  ®ie 93urg  foll  burdi  fahr» 
läfftge  SöranbftiftJing  (1543?)  serftört  roorben  fein  (SBibmann  ©.  69,  09U8ef^.  ©.  287).  Um  1622 
roolltc  ber  Üleuenfteincr  3)ogt  ^pfo  fie  roieber  aufbaucn  (OS®.),  rooS  ouS  ber  Sbft^t  geroorben, 
ift  nicht  befannt.  ©ie  roar  bobenlobifdh  Sehen,  meift  in  ®efib  ber  ©enfte,  nad>  beren  Sbfterben 
1802  fie  beimfiel,  ©in  3''>eig  ber  Familie  nannte  ftch  in  neuerer  3eit  ©enft  d.  ©ulburg.  ®ie 
©brouiften  (^erolt  ©.  74;  SDöibmaun  ©.  68)  nennen  alS  ältefte  Sefipcr  ber  ®urg  bie  ©ulmeifler 
SU  §all,  bie  fie  »on  ben  ©enften  unterf^ciben.  Ülach  ber  Überlieferung  ber  Familie  ©enft  felbft 
(J?olb  sii  $erolt  ©.  74  f.,  ©melin  ©,  138)  roar  fte  ein  3mcig  ber  ©ulmeifterfamilie , gegrünbet 
non  SBoltber  (t  1348).  ©melin  erflärt  biefe  ©ulmeifterfamilie  als  einen  3>®eig  ber  u.  ftünselSau. 
2)üfür  fpridht  bie  5iBappenglcidib«it  (Schrößballen,  ogl.  o.  Slberti  'llr.  2707  mit  Sr.  1542,  f.  auch 
bie  Sbb.  oben  ©.  543).  ®on  biefer  Familie  u.  Ä.  ift  bann  eine  anberc  su  unterfcheiben,  bie  ftch  auch 
».  ®raunSbach  unb  bie  ©tolsen  nennt  unb  einen  fchräg  geteilten  ©diilb  führt  (u.  Slberti  Sr.  301, 
ogl.  oben  S.  680 : ©rabfteine).  Such  bie  ©ulmeifter  o.  2albeim  buben  mit  ben  ©enften  nichts  su  tun. 


@emetnbe  Untermünf^eim. 


659 


Sulburg  in  ber  Sage  t)on  ben  Sieben  ^Bürgen  auch  ba^  StabtbauS  ber  Senften  bei  ber  ^enferS« 
brüde  }u  ^all.  3^re  f)auptftiftung  }u  .pall  rcar  bie  J^apeüe  im  Scböntbafer  ^o|  (1865).  @i(g  Sen|t> 


tuDau.  (tu.  SiidK.  ültacfrijrrin. 


ber  1510  Stöbtmeifter  mürbe,  bot  119-1  ba?  grofee  5acbmerf4giebelbau§  in  ber  fledengafjc  (oberen 
^errengaffe)  crboiit.  ^ie  lebten  Senft  o.  Sulburg  faben  im  Scblob  J«  3)labeiiba(b. 


«JiU4iüUjq»K  «iq  »Ip»!«  ’a®  nonni 


660 


^Qflftfreis.  Obcramt 


SBeiler  Cbermünf^eim:  31bg.  ähirfl 
bcr  Siittcr  o.  'DÜinfbeim  (j.  oben).  3ii  ber 
.^»auptftrabe  ffebt  ein  alter  nialcri{rf)er  3'«^' 
brunneu  mit  pierecfigein  Itranj  unb  @a(gen 
non  Stein ; ber  Cuerbalfen  oufmärtS  (jcic^roeift, 
uon  1776.  3ln  ber  ©irtjc^iaft  jur  Hrone  eine 
böljerne  'lafel  mit  ge)cfanibtem  Höappcnbilb 
einer  51anne,  um  1750. 

^emeinöe  'gtntcx'fontBetm. 
^fatrborf  Unterfontbeim. 

Xer  CrtSnamc  {=  Sübbeim)  bejiebt  ficb 
roic  ber  pon  'iöefi^eim  auf  Stöcfenburg.  3>cü* 
bergifd)  bann  l^Allijcb.  j^iv<blict)  f^ilial  uon  IBü^Ier« 
tl^ann,  @Qmanger  ^latronat^;  mit  Itapelle  31Ucr* 
beiliflen.  Slaplanci  1347  flcftiftet  (C3(.*iö.  ©U« 
ronnflcn,  S.  550),  1446  al8  Unterpfarrei  bC’ 
}eicbnet.  3)hitterfird)e  uon  Oberfontbeim  C31. 
(5}ai(borf.  IKcformation  uon  ^all  eingefübrt,  bem 
1618  uon  ©Qmanoen  ba4  ©j'amination4re(bt  ein* 
geräumt  mürbe,  '.pfarrbiicblein,  angefangen  1647, 
mit  3ioti\en  über  ©rneuerungen  ber  Uirebe  1683 
unb  1761.  3(bgegangen  ift  an  unbefannter  Stelle 
ein  tHitterüb  ber  ^äfner  u.  Soiitbeim,  feit  bem 
14.  3äb<^biinbcrt  and)  uon  ScbmöHbronn  ge< 
nannt.  SBappen:  u.  31lberti  2687. 

2'ag  !£orf  liegt  maleriic^  am  516- 
f)ang  bc^  5öüt)(ert^alg ; bcr  Stirc^^of  mit 
ber  Sl'irdjc,  mitten  im  ®orf,  ift  all  2er= 
raffe  l)ocr)  nufgemauert,  iiod)  öon  ()ol)cr 
SKauer  mit  ©c^ießfc^arlen  unb  überbedten 
Pforten  umfangen  unb  all  f^ricb^of  be* 
ilirc^e  flcin;  einfei^iffig  mit  6^or» 
türm.  2?er  gebrnngenc  'Jnrm  b^t  ein 
fc^lanfel  ^ijramibcnbac^  mit  ßeiftenbrud), 
gebedt  mit  grnnglnfierten 
OJrntjicgeln  mit  5trabben.  ßJrobe  ©lode: 
osanna  lieis  ich.  in  unser  frauen  er 
leut  ich.  bernhart  lachmann  gos  mich. 
1490.  S^iittlere:  ©üangeliflcnnnmcn  in 
5}?ajnlfclfc^rift  bei  14.  3al)r^imbertl. 
5ln  ber  ©nbfeite  bei  Sdfiffl  ein  roma= 
nifd)el  ^hmpanon  mit  oertieftem  öalb«' 
runb  in  breifad)  abgetreppter  llmral)mung ; 
barin  ergaben  anigefpart  in  rol)er 
nnng  ,'Sonnenfd)eibe,  lateinifd)el  Slrenj 
unb  ilionbfidjcl.  Drgelprofpeft,  meiß  mit 


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Qiemeinbe  Unterfoiit^eim. 


661 


Zudau.  ttldner  tlltaric^rtin  l.VJO.  Cffrn.  (Stuttgart,  Stoatfefammlung  oatrrIänbi((t)cr  SItrrtümtr.) 


@olb,  ©til  SouiÄ  XVI.  S^iff  ein  fIcincS  fteincriic^  ^oteiibcnfmal  mit  erhabener 
Jigur  einer  9}Zatrone,  bic  oor  bem  .Slru^ifij  fnict. 

SSeiler  .^taufen:  @^cmn(ifleS  iWittcrgiif,  unter  Seben^benrliibfeit  uoii'^telfenftcin,  natbuial^ 
.Slurbatjcrn,  im  töcfitj  ber  o.  ScUberfl,  jpäter  ber  Stabt  .ipall,  julctjt  ber  irärftinropftet  ©llwaiiflen. 
teilte  @ebäiibe  non  ^bebcutitug. 


662 


^aflftfreiS.  Oberanit 


Seiler  Ummen f)ofen:  öurfl,  ouf  ber  ^)öl>e 

flegen  Untecjont^eim,  fpurlo^  nerfc^jinunben.  OrtSabel 

11.— 14.  3ia^r^)unbert.  StottliAe  SBaiiern^äiijer. 


Gemeinde  'glttcn^ofen. 


$orf  Utten^ofen:  3lbg.  ftopeüe  jum  ^1.  Sigmunb, 
1519  mit  Seffen  befti|let.  ©r^olten  ift  ber  oieredige  6^or, 
mit  ie^r  ftarfen  Säuern,  j.  Z.  non  Sucfelquabern.  3n 
jeber  Sanb  ein  fleineS  ©pi^bogenfenfter.  ß^orbogen  iU' 
gejpibt.  'Oiippcnnebgeroölbe  mit  einem  Sc^Iulftein.  Um 
1400  erbaut,  um  1500  umgebaut  (im  @eroö(be).  1741 
^orfbranb. 


SBcilcr  Xullaiu  3m  Äoc^ert^ol  ibl)Uif(^  ge= 
legen.  1843  befonbere  (SJemeinbe. 

Sonng.  5Hrd§e,  ®on  ©t.  Urban  ju 

$att,  bis  1683  öon  ^Seft^eim;  ehemals  ÄapeÜe 
jum  SBoIfgang.  kleines  gotifd^eS  ©eböube  non 
1476  (3n|‘d|r.  an  ber  Seftpforte).  S)ic  SBeftpforte 
ift  fpipbogig  unb  gefehlt.  ?fm  ©ad^fimS  ber  ©üb» 
feite  fiept  man  einen  55rebS  auSgemeifeelt  (£in 
2Üirmdpen,  als  Sacpreiter  in  fJadplDerf. 


3Utarfcbrein  beS ^ocpaltarS,  flein,  rei(b  oergolbet. 
3m  Scprein  Statuetten  non  St.  Soljgang  unb  9UfoIauS,  in 
alter  iraffung.  3luf  ben  klügeln  innen,  gcjcpnibt  unb  ge» 
fabt;  bie  nier  (^oangeliiten,  {cpreibenb,  nebft  ipren  Spmbolen 
(bem  Sattbäu§  fagt  fein  @ngel  ein,  2uta^  malt  bie  Sutter 
@otteS,  3obanne§  f^aut  begeiftert  auf)*  3(ubenjeiten , ge» 
malt:  St.  Solfgang  unb  St.  3iifolauS.  3Iuf  ben  feflfteben» 
ben  IRücflagen,  gemalt:  St.  Ulritp  unb  @ra§mu8.  3m  3luf» 
fa^  Statuetten  uon  ßpriftuS  alS  ScbmerienSmann  unb  iioei 
^eiligen  in  ^iatonentra<bt.  ^a9  @efpreng  PoUftftnbig  er» 
palten,  ^rebella:  (Gruppe  ber  jtreujtragung  in  fleinen  noll» 
plaftifcpen  ^igürcpen,  umrapmt  non  @icpenlaub  ober  Nifteln. 
^AUiicp  um  1510.  (3lbb.) 

Sin^elne  ^rebella  non  einem  nid)t  mepr  norpaii» 
benen  ^lltarjcprcin,  gemalt  auf  plaftifcp  mit  fRanlenornament 
gemuftertem  ©olbgrunb:  3)ie  peil.  14  9iotpelfer  in  S3ru|t» 
bilbern;  babei  bie  3apräiopI  1520.  (3lbb.) 

kleiner  S cp  r e i n non  einem  9iebenaltar,  jept  in  ber 
Staat^jammlung  naterl&nbijcper  3lltertümcr  ju  Stuttgart;  mit 
3äpreS}apl  1520.  3m  Seprein  gej(pnipte  unb  gefaxte  Statuetten  non  Saria  mit  bem  Ainb  unb 
}inci  roeiblicpen  .^^eiligen,  alle  brei  gefrönt.  ^a4  €priftfinb  pat  in  ber  ^anb  einen  Saugbeutel. 
l)\t  eine  -tteilige  ift  al§  Sörtnrerin  mit  abgepaucnem  3(rm  gebilbet.  Oben  re^ltS  im  S^rein  ein 
Sappenfepilb,  geteilt  au«  iRot  unb  Silber.  3m  3luffap  eine  Heinere  umrapmte  Jafel  mit  Sonb* 
figür^en  ber  Ißerfänbigung  Sariö.  Zai  (Sefpreng  noüftönbig  erpalten,  in  @olb  unb  IBlau  gefapt. 
'^uf  ben  innen  gemalt:  ^eimfuepung,  Geburt  Sprifti,  tSefepneibung,  3(nbetung  ber  Könige. 

3lupen  gemalt  ßpriftuS  alä  Sepmerienämann  unb  Saria  al§  ftpmerjreicpe  Sutter.  ifjrebella 
fcplt.  5>öllif(p.  (91bb.) 


ZuHau.  mtattcbTein  1320.  Sufienfeite 
rillte  Qlügtie. 

(Stuttgart,  Staai«iammlung  oattrianbifi^r 
SltrrtUmer.) 


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@emeinbe  Utten^ofen. 


663 


ftleiner  ^ttarfc^rein  (^auMtAr^en)  oon  @runbri^,  mit  3innen  getrAnt. 

3m  S^rein  imei  Heine  Statuetten  non  gebranntem  unb  mit  Ölfarbe  bemaltem  3!bon:  6t.  33oIf> 
gang  unb  9iito(aug.  fUuf  ben  ffflügen,  gemalt,  auben:  bie  Sgmbole  ber  ^angelien,  innen;  bie 
vier  Snangeliften,  f^reibenb.  übermalt.  9m  Sodel  be$  6(brein8  gemalte  IRanfen.  Um  1620. 
3ebt  in  Stuttgart,  StaatSfammL  oaterl.  9Itert.  (9bb.  9tl.  ©.  .3  %.  40.) 
lauf  ft  ein,  Sienaiffance,  um  1600. 


(£^emalige§ 

©ormald  eine  IBafferburg, 

(^erolt,  S.  68).  öimpurgif^  ßeben. 

©efifter  ift  im  13.  *in®  5®' 

milie  n.  X,  unbefannten  SBappenS, 
im  14.  ein  ber  ©erler,  ber  fidi 
au^  0.  Z.  nennt  (SBoppen : d.  91berti 
172),  uielleicbt  bocb  au§  bem  alten 
@ef(ble^t  0.  Z.  3tn  15.  u.  16. 3<tbcb- 
metbfelnbet  ©epb  ber  n.  fReuenftein, 

0.  ©a(benftein,  ber  Üleuffer  u.  a. 

.ßjaller  ©ärger,  im  17.  Sob’^b*  be§ 

Spitalg  )u  IpaQ;  bann  mieber 
©rinatbefib  ber  Malier  t^milien 
@ngelbarb  unb  3ciei^<tbenb.  Um  bie 
©litte  beS  17.  3dbi^bunbert8  biente 
e4  bem  ©ilbbauet  ß.  ftern  als 
Sommerftb- 

3)ie  SBaffcrgröben  ber 
föurg  finb  nid^t  ine^r  3U  er» 
fcnncn.  ®or  bie  innere  Surg 
legt  ft(^  fiibtoeftlid^  ein  um» 
maucrter  iBnu^of  mit  ^or  an 
ber  iüorbfeite.  STn  ber  <Süb» 
unb  Dftfeitc  ber  er)emalige 
<Sc^Io§garten,  ber  ar^iteftonifd^ 
angelegt  unb  mit  Statuetten, 

SBafferfünftcn,  ®aluftraben 
u.  bgl.  ouggeftattet  luar.  2)a^ 

Sc^Io^  felbft  brfte^t  aud  jmei  ^o^ngebäuben,  bie  non  Sflorben  unb  Süben  einen  ^of 
einfoffen.  3n  ber  Sübtoeftmauer  be^  ift  bad  innere  S^lo^t^or;  an  unb  auf 
ber  norböftlic^en  ^ofmaucr  ift  eine  ©aterie  in  ^oljfonftruftion  mit  Saluftraben  er» 
richtet.  Äm  ©d^lofet^or  fte^t  bie  Sa^reSja^I  1581  unb  ein  ©teinme^jei^en;  barüber 
eine  Snfcbrift:  Friedrich  Engelhardt,  Stadthauptmann  zu  Hall,  renoviert  1689. 
91m  äRittelpfoftcn  ber  ©olcrie  im  ^of  ift  eine  (SngelSfigur  gefd^ni^t  ®abei  bie 
Snfd^rift:  J.  L.  Wibel,  geh.  Feierabend  1807.  3)a§  ^aug  nörbli^  om  $of  ^at 
ein  maffioeg  Stoker!  mit  Spi$6ogenpforte  unb  einzelnen  IBudelquabem  unb  ein 
Cbergcfd^ofe  non  ®cben^o4fac|inerf.  Über  ber  Pforte  fte^it  gef^rieben:  Maria 


m 


S<^Io6  ZuQau.  «runbiii. 


664 


3aflfthrei§.  Oberamt 


Sibylla  Schaffnerin  gebohrene  Feyerabend  in  Hall  hat  diesen  Bau  reparieren 
lassen  1768 — 70.  füblid^  am  ^at  nn  bcn  abgcfd^rögten  glanfen 

©dtürmc,  bereu  eingefAtoeifte  ^b’^amibenböd^er  über  ber  ©c^röge  auf  einer 
fragung  rillen.  3h>«fcä^en  ben  Stürmen  iuar  eine  Soggio,  je(jt  uermauert,  mit  Sollen* 
becfe  auf  fteinernen  Äonfolen  in  ^orm  bon  S3oluten  mit  auf  gefegten  ipilaftern.  @in 
3immer  I)at  gemalte  ©ipsJberfe,  mit  Jütten  in  SBoIfen,  babei  bie  Sßappen  beg  Saus 
^errn  unb  feiner  5>^au. 

S)iefe§  SBo^nbauS  umfd^Iie^t  bie  alte  romanifd)e  iSurgtapelle  auS  bem 
13.  Sabrliunbert;  ein  Sierec!  mit  tonnengeluölbtem  @^iff  unb  quergeftrecftem  rippen* 


6(^Io6  ZuIIou.  Vnfi(bt  üon  Cilen. 


frcu^gcmülbtem  S^or,  gefcf)ieben  burd^  einen  91unbbogen  auf  fur5en  SBanbpfeilern. 
2)ie  unprofilierten  Slreujrippen  ft^neibcn  fid)  im  ©(Reitel  o^ne  ©d^lu&fteinfi^eibe. 
©ie  rillen  auf  ^ängefapiteHen  mit  ®edplatten.  3'^^*  bon  bcn  5fapitellen  finb  als 
Äelc^c  mit  Slnofpenooluten  auSgebilbet,  jmei  mit  Sönbcrn,  ©lattoniamentcn  unb 
9J?aSfen  übcr5ogcn.  2)ic  Unterfic^tSflä^en  finb  gleid^fallS  mit  Ornament  — 91ofettcn 
unb  'Zierformen  — gefüllt.  (Sin  ©d^ilbbogen  ift  nur  an  ber  Oftmanb  auSgefü^rt; 
mcftlic^  bient  nlS  fol^er  ber  (S^orfd^eibebogen.  (Sine  Heine  JRunbbogenpforte  o^nc 
©d^muct  unb  ein  paar  Heine  9?unbbogenfenfter  gegen  Cften,  SSeften  unb  gegen  ben 
^of.  ®ie  inneren  SBanbflädjcn  waren  oerpu^t,  obwol^l  bie  SSänbe  mit  Ouabem 
ücrflcibet  finb.  (?lbb.) 

Z)cr  öau^err,  ber  bie  ®urg  jum  Suftfd^löfe^en  umgebaut  l)Qt,  f^cint  ber  Malier 
©enator  ^r.  ©ngd^arbt  um  1690  ju  fein. 


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C66 


2iaglt{rei8.  Dberamt  ^all. 


^ememöc  '^cCCßcrg. 

©tobt  SJeUbcrg. 

2!ic  ®urg,  au§  bercn  ®or^of  bo?  Stäbtcben  erwa^iien  ift,  inat  3Jlitt<Ipunft  einet  $em'd)aft 
ClÖürU.  3abrb.  1843,  S.  150  ff.)-  ®ie  alten  fetten  d.  ®.  1102  roaren  ebelfrei.  ^I^t  SÖappen 
ift  nicht  befannt;  fomit  ift  auch  nicht  auSjumachen,  ob  fic  oom  Stamm  bet  ©rafen  o.  fiobenhaufen 
unb  ^lügelan  unb  bet  fDlulachgaugrafen  maren;  unb  ebenfomenig  ob  fte  bie  ^Ihnen  bet  fpfiteren, 
bem  »lieberen  Slbel  angehörigen  -tierrcn  o.  ®.  ftnb.  3)a8  Sappen  biefer  fehleren  (fiehe  unten)  ift 
iebcnfaüS  ein  anbereS  al8  baS  urfunblich  fiebere  bet  ©tafen  non  Slügelau  (n.  Sllberti  680).  5)ie 
Cuellen  unterfcheiben  jp&ter  jiuei  ®urgen,  beibe  äehen  non  ^ohenlohe  unb  beibc  ©anerbiat.  1261 


Seflberg  um  1523. 

9la4  tinem  (oljfibnittmcrr  oon  ^anl  ffianbm^fen. 


erfcheint  erftmal4  bie  ^DienftabeUfamilie,  bie  fich  n.  ®.  nennt  unb  im  blauen  Schilb  einen  filbernen 
Slblerflug  unb  ein  golbeneä  rechte«  Obereef  ffthrl»  auf  bem  .^lelm  einen  fjlug.  SluSgeftorben  1592. 
^iefe  (Familie,  bie  in  hclf<>il>^i^0ifchen  unb  hohenlohifchen  ^ienften  fteht  unb  auch  bem  fallet  Stobt* 
abel  angehört,  erroirbt  nach  bem  ^luöfterben  ber  Streeffu^  (f.  unten)  inieber  ba«  ganje  ©anerbiat, 
nm  1430.  in»!  befaßen  eine  Qi>(h  bie  ^errfdiaften  jflingenfel«  (f.  oben  S.  654) 

unb  ßeofel«  (f.  oben  S.  314),  mich  bie  ®urg  ®u^  (f.  S.  647)  unb  nannten  fich  bonach.  3« 
ihren  Sefthungen  gehörten  eine  3filto«0  bie  Äirdfienpottonate  oon  Xüngenthcil,  Senbftebel,  fpöter 
Stöcfenburg  unb  ^nhoufen.  unb  15.  ^nhchunbert  hnl  tie  mehrere  ^bte  oon  @Utoangen 

unb  flombnrg  geftellt.  Solf  o.  ®.  (t  1556)  unb  ffonj  o.  ®.  (f  1592)  haben  bie  'Jfeformation 
eingeführt,  ©rabbenlmöler  be«  ©efchlechtS  ftnb  in  Stöcfenburg  unb  ifomburg  erhalten. 

^ie  Streeffuh  (1233—1446)  maren  lobenhauftfche,  bann  hoh^nlohifche  Sinifterialen,  bie 
auch  SU  ßobenhaufen  (O^.  ©etabronn)  fahen.  (3h>^  Sappen,  f.  o.  DUberti  2894,  nach  Siebmacher; 
ber  fich  roohl  an  bie  Eingaben  Sibmann«  [S.  76]  unb  ^erolt«  [S.  52]  gehalten  hat.)  Sie  hfihen 
bei  ben  Shtoniften  auch  Str.  o.  Streefburg.  Stredburg  fei  ber  IRame  ber  hinteren  ®urg  su  ®ell> 
berg.  (®gl.  4).  ®auer«  JRcgeften  ber  Str.  in  Sürlt.  gfranfen  VIII,  561  f.) 


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(Semeinbe  Scllberß. 


(>67 


• 

' t \ 

1-* 

\ 1 

. 'V . 

- 

V(U6ng  um  1735. 

9la4  dner  6(iue  oon  3.  91.  9)o(4*t'  im  9)at^ufe  |u  ^oU. 


' ' 4 

mf'  t 

« 

■■9fr 

1 < 

« ipr  ^ 

ecübtrg  um  1800. 

9ta4  eintin  Clgemfilb«  b«r  StaaUfanratlung  BaUrianbif(b«r  XlUrtamtr. 


SBcltere  ^bclSgefcblec^ter,  bie  ald  @ancrben  }eitioei(ia,  int  14.  unb  15.  ^^a^r^unbert,  Seil 
an  ben  syellberßer  S^löffern  Rotten,  waren  bie  J£»erboten  (?)  unb  bie  Öacber  non  ^aü,  bie  Sbel» 


C68 


Oberamt 


mann,  t>.  ßnäliiißen,  ».  9tbel3bcim.  SBibmonn  berichtet  barübev  (S.  76) : „S5)ie  bann  3)elberfl  por 
altert  etlicb  ganerbeu  gehabt  joll  h<ihen  unb  erblich  transferiert,  bah  lein  meibSperfon  nach  ab> 
fterben  foIcheS  mitganerbengefchlechtS  foU  teil  haben  an  ber  behaufung  ju  erben,  fonbern  ben  anbern 


Sd)Io6  8e06erg.  C^cunbrift  im  Srbgefeboft. 


mitganerben  heimfallen,  roeil  einer  lebt,  üllfo  ift  eS  erblich  uf  bijeS  gefchlecht  unb  nanien  bem  fth 
na$  allein  lominen,  bie  eS  noch  halben." 

!Die  Quellen  unterfcheiben  smei  ^Bürgen  }u  SS.,  eine  oorbere  (ober  obere)  unb  eine  hintere 
(ober  untere).  IBeibe  rcaren  äehen  non  Hohenlohe,  ^ie  QberamtSbefchreibung  (S.  76)  nimmt  an, 

bie  obere  fei  oberhalb  am 
Gingang  in  bem  Ort  23. 
geftanben,  gibt  aber  }u, 
bah  Itine  Spuren  uor> 
hanbeu  feien,  'iöahrfchein» 
lieb  rcaren  eS  nur,  roie  fo 
oft  in  ©anerbenburgen, 
oerfdjiebene  leile  einer 
unb  berfelben  23urg,  bie 
ben  2)lah  beS  hantigen 
SchloffeS  einnahm.  ;^m 
„unteren"  Schlohfoh  1319 
ein  Streeffuhr  11-25  mirb 
einer  u.  'Jlbel§h«im  be* 
lehnt  mit  bem  „alten  unb 
neuen  4>auS"  ju  2.I.,  1473 
Ghrenfrieb  n.  23.  mit  bem 
oberen  unb  unteren.  2)eim 
23crfauf  an  ^all  1598  ge- 
hörten jnm  hohenlohijchen  liehen  „baS  obere  unb  untere  Schloh  23.  jenfeits  beS  ©rabenS". 

1466  fingen  bie  o.  23.  an,  Schloh,  23orhof  unb  ©roben  }u  befeftigen  Onfehrift  om  oberen 
Ühortnrin).  1481  fchloffen  alle  u.  23.  al«  gemeine  ©anerben  beS  Schlöffe?  unb  fDlarlteS  23.  einen 
emigen  iBiirgfrieben  unb  befchloffen  bie  fvortfehung  ber  tBefeftigung.  12(M)  fl.  jährlich,  non  jebem 
leil  200  fl.,  foUten  in  ben  nöchften  fech?  3ah<^cn  ba^u  uerioenbet  loerbcn,  unter  ber  2lnfficht  eine? 
„23aumeifterS",  ber  ouS  ber  ÜJiitte  ber  ©onerben  ju  mählen  mar.  2 Schirmbüchfen,  12  ^alen* 


Kruberg,  ^.irfnorrrtgicbcl. 


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(Semeinbe  ®ellber(j. 


()09 

bücbjeti  mit  200  Steinen  ßleic^ien  ftaliber«,  2 Tonnen  tjiutoer,  20  äßinbenarmbrüfte  mit  4000  öoUeii 
tollen  ftetd  bereit  jein.  1595  mürben  oon  $nU  äbernommen : 12  @efcbübe  auf  IRäberir,  49  Xoppcl’ 
baten,  120  ^albbaten  unb  eine  gefüllte  Stfiitfammer. 

1523  3m»  11  i»  ber  ^IbSberger  f^ebbe  lie|(  ber  S<broftbif(bc  !0unb  bie  jjefte  it.  belagern, 
ba§  Stäbtdjen  mürbe  erfturmt,  baS  Scblol  jerftört.  ^erolt  berichtet  barübet  (S.  98):  „3tcm  jii 
Selberg  bat  man  SÖilbelm  oon  ^Belbergä  .t)au§  abgebrochen,  herab  in  ba§  Ib“l  ßefübrt,  olba  oet* 
prent".  3?ach  ben  3.1erbnnblungen  über  2bomo§  o.  ?1.  (®aaber  in  ber  114.  ^iiblifotion  bc8  Sitter. 
®etein8,  Stuttgort  1873;  unb  banoch  in  äöürtt.  Jrranfen  1873,  S.  381)  mürben  beim  ^ug  be« 
®unbeSbeer§  oon  'iJinfelebübl  nach  5)ocf§berg  „ihrer  etlich  iu  SHo|  bafelbftbin  gegen  33.  georbnet, 
bem  Silbelm  o.  33.  fein  leil  abbrechen,  ba3  3i'»t»er  berau^tragen,  oerbrennen  unb  alle  feine  iu* 
gebörenbe  ©üter  unb  SSauern  ju  gemeines  SunbeS  ^anben  annebmen  laffen".  ©rft  1546  erhielt 
303.  bie  ^laubniS  jum  3llMeberaufbau ; unb  ni^t  ohne  Opfer : einen  2]eil  feiner  33erihungen  muhte 
er  33ranbenburg  ju  Sehen  auftragen. 


Stöifenburg.  Otrunbrig. 


'Olach  bem  31uSfterbeu  beS  @efchlechtS  o.  33.  ermarb  $all  burch  ^auf  um  bohr»  $reiS  ben 
allobialen  ?eil  ber  .'^errfchaft  famt  ben  b<)hr»(i>bii<beu  unb  bclfcxfl^iaifchi»  Sehen;  ju  ben  bob^»' 
lobifchen  gehörte  baS  Iioppelfchloh  felbft.  .ftaü  errichtete  1)\tv  ein  31mt  33.  Unter  SBürttemberg 
blieb  noch  ei»e  .^eitlang  ein  IJorftamt  im  S^lo)5.  — Sagerbu^,  oor  1570  (©lafer). 

‘Uir  Stabt  gehört  feit  bem  ÜJMttelalter  bie  auf  ber  ;pöbe  bi»l«  ihr  gelegene  3P«r5ellc 
.£TcrgerSbof. 

SJellbcrg:  ?UtcrtümIic^eS  unb  malerifche§  Stäbtc^cn  mit  ehemaligem  ©dhlog 
unb  tPühlcrhaltenen  geftungömerten,  auf  einer  fteilmanbigen  ©ergsunge  ünf«  ber 
®ühler,  bie  hier  eine  Schleife  bilbet.  3)a^  Stöbtehen  nimmt  ben  ehemaligen  äußeren 
öurghof  ein  unb  umfchlieht  heute  noch  einen  hofortigen  Ißloh,  ber  Dom  Schloß 
burch  ben  ehemaligen  Surggraben  getrennt  ift.  ßine  obere  ^orftabt  entlang  an 
jloei  ©traBen  fchließt  ben  ehemaligen  ^erger^hnf  nn  baS  ©täbtehen  an.  6inc 
anbere  .^'»äuferseilc  hot  fi^)  im  Siihlerthol  jwifdhen  33etlberg  unb  ©töcfenburg  on» 
gefchloffen  an  bie  lUZühle  unb  baS  iöiihlerpfnrrhaug,  Leiber  ho^*en  mieberholtc 
Sträube  feit  1900  unter  ben  altertümlichen  .^äufern  be^  ©täbtd)eng  aufgeräumt. 


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G70 


3aöftfrci§.  Cbetamt  ^)aü. 


(®in  SBc^rturni  iinb  bcr  ^^orturm  finb  iii  ber  alten  ®e[talt  n>icber  aiifgcbaut 
worben.)  (Sl6b.  9ltl.  ITT  %.  49.) 

®ie  IRingniQucr  be«  ©töbtd^enS  ober  bcr  SJorburg  mit  i^ren  3:^oren,  türmen 
unb  Safteicn  ift  fnft  ganj  erhalten;  bic  nnterirbifd^en  SBe^rgönge  in  ber  2)?Qucr, 
bic  ringsum  liefen,  finb  ocrfc^üttct.  2)ie  gan^e  Einlage  rü^rt  in  ber  ^auptfac^c  no^ 
au4  bem  15.  So^rl;.  (uon  1466  an  gebaut,  laut  3nfc^rift  am^^orturm;  biS  1494, 
1498,  1499,  laut  anberen  Sa^r^ja^len).  2)ie  Pforten  ber  Stürme  unb  SBe^rgängc 
finb  gotifc^,  mcift  fpipbogig,  teilroeife  au^  fc^on  runbbogig;  bie  ©urtfimfc  au3ge* 
fproi^cn  gotifc^.  @in  SSe^rgang  unter  einem  S)a^  oon  §ol5  unb  ringg 


Stöcttnbuig  Kirche.  OnncTct. 


um  bic  SSorburg,  aufeerbem  aber,  an  ber  <Süboftfcite  erljalten,  an  bcr  SSeftjeitc  fidler 
na^lociSbar,  ein  unterirbifc^er,  in  bcr  SWaucr  anägefpartcr  unb  gewölbter  Saufgang 
mit  ©d^ie^fd^arten. 

3)er  Jborturm  am  oberen  (Sinflang  ber  SKorburg  (beS  SläbtdbcnS)  bilbet  im  ©runbrife 
ein  länglicbeS,  ber  ^boraebfe  nach  geftreefte»  $ierecf  nnb  ipringt  junt  gröberen  ^eil  in  ben  ©raben 
oor,  in  beffen  8ob(e  jeine  ©runbmauern  fteben.  Über  ben  auberorbentticb  tiefen  unb  breiten  ge« 
fütterten  ©raben  führt  jebt  eine  fefte  fteinerne  ®rüde  mit  einem  meiten  Sogen;  fie  ftammt  roabr« 
f(beinli(b  auS  bem  18.  3abrbunbert,  benn  bie  Srüftiingen  jeigen  Sarodformen.  ?tn  ber 
feite  beä  JurmS  finb  bie  ©den  nerftörtt  bnreb  smei  Strebepfeiler  mit  gotijebem  Sodelprofil. 
roeftlicben  Strebepfeiler  ift  ber  Jreppenjugang  ju  bem  imterirbifcben  ßaufgang  ber  SRingmaner,  ber 
unter  bem  3^bo<^u>eg  burdbgebt.  ^n  ben  Seitenmauern  be$  ^bonoegS  finb  9iif(ben  mit  runben 
Sebiefifeborten.  SRunbjebarten  geben  nOrn  binau§.  Unterbau  be$  ^urm§  fmb  Aafematten, 
Siuei  übereinanber  mit  Siaul'  unb  Scblüffelf^arten.  ^ie  Durchfahrt  bat  aupen  unb  innen  ein 
Spipbogenlbor  unb  Spuren  eine^  (Fallgattern.  !^m  erften  Oberftodioerf  über  bem  S^bormeg  gebt 
nach  uorn  nnb  nach  ben  Seiten  je  eine  grobe  Scblüffelfcbarte.  3[nt  jmeiten  Oberftodmerf  je  eine 
'JRaulfcliarte.  3>Piftbc»  ber  Scblüffel«  unb  ber  ÜRaulfcbarte  ift  an  ber  Sorberfeitc  eine  fteinerne 


@emeinb(  ißcUberg. 


(371 


'IBappentafd  mit  ^elm  unb  Sc^itb  c.  ^eQberg  unb  barunter  eine  ^nf^rifttafel  j^mijcben  jroei  51on' 
jolen.  2>ie  3nid»rift  lautet,  na^  ?luflö{unfl  ber  ^Ibfitrjungen : anno  domini  MCCCOLXVI  jar  am 
mittwoch  vor  pfingsten  haben  die  von  vellberg  iren  vorhof  beveatiget.  ^u  ber  Stürfjeite  gebt 
eine  bebe(fte  9lu^entreppe  jum  SÖebrflanfl  unb  ju  ben  oberen  Otäumen  be«  2urm§.  ?ln  einer 
düunbbogenpforte  im  sroeiten  Oberftod  ftebt  1489.  damals  aljo  mürbe  ber  !£urm  fertig.  ^(u| 
bem  gotif^en  @urtftm§,  ber  ben  bamaligen  fDlaffiubau  abfcblic^t,  erbeben  fub  aber  noch  sn>ei 
mairme  ©tocfroerfe,  bic  nach  bem  ®ranb  oon  1903  genau  in  ber  alten  'JBeife  erneuert  roorben  finb, 
mit  nieredigenSo^nungSfenftern 
unb  fDianfarbenbacb,  in  ba4  oorn 
unb  hinten  bie  Ubr}ifferbldtter 
runb  • ein)(bneiben,  unb  einem 
(Slodentürmcben  auf  ber  f^irft* 
fpibe.  (?lbb.  i.  ?ltl.) 

^uf  bem  gepflafterten$lab 
im  @tdbt(ben  ift  ein  laufenber 
(Brunnen  mit  fteinernem  8tod 
unb  gu^eifernem  2]rog,  '}(nfang 
18.  3abrb.;  unb  eine  'IBette. 

(daneben  ftebt  ein  prd(btiged  alteS 
HBobnbauS  mit  fteinernem 
Unterftod  unb  eichenem  Stiegel» 
merl,  au§  bem  16.  Sahcbunbert ; 
mit  (Branbmauer  an  ber  Sdbfeite, 

Stunbbogenpforten.  (?lbb.  im  Sltl.) 

'Ältertümlicber  ©inbau  mit  ge- 
täfelten Stubenbeden  unb  »rodn» 
ben.  Sllter  ^acbftubl  mit  roeiten 
(Bobenrdumen  unb  Sluf)ugluden. 

Sin  ber  roefilicben  Sangfeite  mar 
urfprünglicb  eine  dunere  ge» 
bedtc  Stiege. 

'I(a8  @aflbau4  jum  O^fen 
ift  ein  (Bau  oon  1776.  2)ie 
übrigen  alten  Käufer  haben  jmar 
feine  beftimmten  ftilgefcbicbilicben 
irormen,  aber  faft  alle  malerifcbe 
Schönheit,  mit  ihren  fya^merl» 
mdnben  unb  ihren  bemooften 
Fächern,  bie  teils  auf  @iebeln 
fihen,  teils  in  franiöftfcher  Slrt 
abgemalmt  unb  gebrochen  finb. 

©in  anbereS  2hor  ber 
(Borburg  öffnet  fich  an  ber  Storb* 
meftfront  gegen  ben  ^halmeg. 

(Ser  dhoi^lurm  ift  abgetragen;  baS  runbbogige  ^h<>r  feit  1707  (3ahlinfchr.)  uermauert  bis  auf  eine 
'Bforte.  Sluhcn  finb  bie  Slutfteine  für  ein  Fallgatter  erhalten.  Sin  ber  oorfpringenben  ©de  ift 
baS  2hor  flanfiert  oon  einem  Stonbel  ((Baftei,  (Batterieturm)  mit  ÜRaulfcharten,  oon  benen  einige 
fcbrdg  feitrodrts  gerichtet  finb.  5)ie  ®rüftung  ift  abgetragen,  bic  (Plattform  überbaut  mit  einem 
Keinen  (ßJohuhauS;  ein  ungemein  malerifcher  SBinfel  mit  buntbemooften  SJlauern  unb  Fächern. 
(Slbb.  im  Sltl.) 

(Bor  bem  2hor  liegt  ein  gegen  Siorben  abfallcnbcr  3>aingcr.  Sin  feinem  unteren  SluSgong 
ift  in  ber  (Blauer  ein  Spihbogenthor  mit  ber  3ahrSjahl  1499;  oon  ber  Slergfeite  flanfiert  burefa 
ein  mächtiges  (Honbell  mit  llafeniatten  unb  €d)iehfammcrn  für  .pafenbüebfen,  auch  no^  auS  ber 


Stöctenbuig.  fiirihe.  (£l)orportaI. 


072 


3agftlrei3.  Cbcramt  .poU. 


§ix 

tu  ma'  WäM  MM 


f'Ä/  fif-i 

t - *^1/  I lltiK9jift^r 


XHMM8» 
«X  ^ M 


srifi»' 

^ ... 


^tödtiibuTg.  (Mfabgcmälbt  auS  bet  ftirtbe-  Um  I4-'V>. 
(Stuttgart,  Staatbfammlims  DOtettänbifcber  aitertilmer.) 


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@emeiiibe  Sellbcrg. 


(>73 


3eit  ber  ©otif.  Tie  ^Uatliorni,  beren  Sriiituie^r  Scharten  für  flrofae'J  ©ejchüfe  gehabt  ju  höben 
jebeint,  roar  nach  ber  ©rinnerniifl  alter  Sente,  ebenjo  luie  bie  be;?  SRonbelB  am  inneren  2hor,  gebeeft 
mit  einem  TacO,  ba^S  ähnlich  auei'ah  roie  bie  Tächcr  ber  iSaftei  am  Spittelthor  ju  'Jiothenburg  o.  Z., 
al{o  nur  mit  einem  uorlänfigen  Tach  für  ^ricben^^eit. 

?lm  runben  jübrneftlichen  ©efturm  ber  Ulorbiirg  fteht  über  ber  Pforte  1494.  Tiejelbe 
:^ohr-5jahl  an  ber  SHnnbbogenpfortc  be§  »icreefigen  TurmS  sroifchen  biei'er  (Sefe  unb  bem  oberen 
Thor;  ber  1900  abgebrannt  i)t  nnb  mieberher* 
geftedt  mürbe,  mit  feinem  fUlanfarbenbach.  Ta« 
neben  eine  Schieftfammer  in  ©eftalt  einer  9iimb« 
bogennifche  mit  IBüchfenfcharte ; in  ben  Seiten* 
manbungen  finb  tiefe  horijontale  Söcber  an§* 
gefpart;  barin  ftedtc  mohl  ein  '-Jtalfen,  ber  al^ 

^üchfenlager  biente. 

')ihnlichc  rnnbe  (Seftiirme  — mit  gotiidten 
TMorten  unb  ©efunfen,  unterirbifchen  ©emölben, 
unb  Treppen  in  ber  ÜJiauer  al§  3ugängen  ju  ben 
'■ii'chrgängen  auf  unb  in  ber  'DJauer  — flehen 
an  ber  Cftfront  beim  äufuren  unb  inneren  ©ra* 
ben.  '41eim  norböftlichen  atid)  nod)  ein  Slürf 
oon  einer  3‘oingmauer. 

Ter  innere  © r a b e u jmifdien  !3urg  unb 
ilorburg,  mar  ebenfalls  gefüttert  mit  ftarfen 
;?lucfelquabern.  ?(u  ber  unteren  Seite,  vor  ber 
ihirg,  finbei  ober  fanb  man  im  33obeu  grofre 
®ucfelquabern,  Siefte  bc-3  Unterbau'S  einer  mach* 
tigen  Schilbmauer  ober  eine*3  Turiu4.  ?ln  ben 
olanlen  mar  ber  ©rnben  burch  C.ncrmauerii  ab* 
gefchloffen.  '2ln  Stelle  ber  3*'8hrücfo  mar  eine 
unbemegliche  ^oUbrüefe  getreten,  je^t  ift  auch  fic 
erfe^t  biird)  einen  Tamm. 

Tie  gemaltige  Süaftei  an  ber  ^Jorbmeft* 
fpihc  ift  ihrer  Söerfleibungequabern  beraubt,  fo 
bah  bie  g-uttermauer  nad)  unb  nach  abbrocfelt. 

^(ud)  bie  Saftei  hat  itohlräume,  beren  3i<gänge 
aber  nerfchüttet  finb.  '2ln  ber  SJeftfeite  ber  Gin» 
gang  einc^  oerfchüttcu  !^aufgang§.  flieben  bem 
iKonbell  geht  burch  bie  SBallmauer  eine  Schlupf* 
treppe  mit  gotifchem  Sförtchen  in  ben  ©raben. 

T)a§  einzige  ©c^IoBgebäubc 
(?(6b.  im  3U(.),  ba^  bi:S  I)ciitc  jtchen  blieb, 
ber  'Bühnbou,  ^eute  fRatl)auö,  ift  1543 
biä  154G  erbaut,  auf  älteren  @ruub=>  luib 
©toefmnuem.  3?ie  3ahr§5a^l  154G  nebft 
ben  SBapbeu  ü.  unb  Sutlar  fteht  über 
ber  ffJforte  jum  ^yenbelftein.  Sin  ber 
©üboftfrout,  gegen  ben  ©raben,  liegt  im  Äettergefchofe  unb  Grbgeft^ofj  bie  Äafjelle, 
beren  einfocheg  ©tji^bogenfenfter  mohl  öom  älteren  ©dhlo&bau  herrü^*^*- 
Äa pelle  hat  in  oier  Soeben  fRippenfreujgemölbe  mit  oicr  figurierten  Äonfolen 
(9)?aefen).  Sin  ben  Schlufjfteinen  gemalte  fBappen  (o.  (£rail§hcint,  o.  Antiar).  Sllte 
Slltarmenfa.  ^^ötjerne  ©erüftemporen  mit  3)ocfenbrüftungen,  an  ber  Söeft*  unb  9?orb» 

Paulus,  SentmSlcr  aus  ffifiittcmbeiq.  ^agftticis.  43 


£tö(fcn&urg.  So.  Sine  gemalte 

genfterfi^eibe. 

(Stuttgart,  Staatifammlung  oaterlünbiUer  Wtertümer.) 


674 


3ag)t(rei$.  €beramt  $all. 


fette.  SSanbgetnälbe,  übertünc^t,  2eibenägefd)id)te  d^rifli,  barunter  ®otiö=>5amiIien» 
bUber  öort  ^ierouQinu^,  öart^olomäud  unb  35rg  i).  ?rbg.  Xafel  mit  ©cmölbe; 
.^irt  unb  J^erbe,  mit  3n)^rift;  lieber  ^err  ©t.  SBenbel,  maib  bie  armen  ©d^öflcin 
fc^ön,  ®a&  uns  (Sott  geb  ben  etuigen  So^n.  ÜBalt^aS  ©^orbranb  1550.  25ie  SRippen 


am  i^uf}  unb  an  ben  ©(^nittpuuften  farbig  bfroH^gcfaßt,  rot,  blau  unb  gofben,  no^ 
nnbcrübrt  t>on  5ßieber^erftcHung.  2)aS  ©d^lofj  5cigt  außen  ^ubfläd)en  in  Cuaber» 
foffung.  ?In  ber  93iU;lcrfeite  fteinerne  ?(borterfer  unb  ein  oorfpringenber  Bauteil  mit 
febr  feftem  Unterbau,  ^tn  ber  9?orbn)cftede  ber  Mapetle  fte^en  innerhalb  ber  Um* 
faffung  jmei  SßJenbcIfteinc  neben  einanber  unb  oerbunben  mit  einanber,  5um  ?luf» 


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®emeinbe  ffieObcrg. 


675 


unb  ?l6[tci0cn;  mit  ^hiSgöngen  jur  S^o^elle,  §aUe  unb  ben  oberen  ©äugen.  3)er 
übrige  JHaum  bcg  (Srbgef d^offeS  bilbet  eine  jtoeifc^iffige  ^aUe,  mit  ©ratgemölben. 


Stdctcnburg.  (tu.  ^otjbilbroerfe  im  Scbitin  beü  .(loc^altaid. 


bie  QUT  itämmigen  Pfeilern  rul)en.  5in  bcr  f(^innlen  Seite  gegen  97orben  fteigt 
über  bem  .Slellcr^alö  bcr  Äamin  aU  ?(u^Iinf)t  (oorjpringenbcr  Söautcil)  mit.  ^ic 
©iebel  bnben  eine  5in8bilbung  in  isöarfflcin  ertabren,  bie  fonft  in  bcr  ^nÜcr  ©cgcnb 


Cbernmt  ^aü. 


G7J) 


nid^t  i^reggleidjen  ^at  (aber  Dtellcid)t  ^ntte,  au  ber  fiimburg  bei  ^ad):  SBaubpfcilcr, 
bie  in  jnjci  ®efd)offen  unb  au  bcu  öicbelfd^rägeu  burc^  9?uubbögcu  üeibuubcu  unb 
jinnenartig  luagred^t  abgebedt  |‘inb.  ©ieje  '3)e!oratiou  öerbedt  bie  uu)bmmctriid§c 
gorm  ber  ©iebel  biiS  jur  3^äii)(^uug.  3u  bcu  oberen  ©todioerfen  ^at  ba§ 
Äorriborc  mit  rjerau^gefafetem  9iicgcIlocrt  an  ben  ^inimcrloänben  unb  tiefen  9?ifd^en 
in  ber  mnffioen  gcnflerloanb.  (^efe^Ite  genfterfproffen  mit  oerfdjieben  oer^ierten 

'Jlbläiifen.  3)ic  9Jifdjen 
finb  gef^müdt  mit  oma* 
mentalen  SJZaiercien  auf 
^ub,  9?anfen  im 
fd^mad  ber  ^rii^renaij* 
fance.  ^im  5lu^gang  ber 
SBenbcltrcppc  im  erften 
©tod  tüicber  bieSöappen 
0.  95.  unb  ü.  93utlar. 
^ifröftige  Satfenbeden 
mit  pübfd^cn  ;g)oIjprofi» 
lierimgen.  35?alerii(pc 
Stücke  mit  fcöerartigeni 
9?ebenraum  a(S  ©peifc* 
fammer.  5Uter  liegen- 
bcr3)ad}ftublt)on©d§en» 
pol3;  bie  ©parren  nacf> 
unten  oerjüngt, 

;3n  ber  oberen  3]lor* 
ftabt  ift  bemerfenSroert  ein 
oerjicrter  fy  a ^ roerfsfliebel 
im  9tenai)fance  • ©efebmarf 
be^  17.  ('äbb.);  unb 

ein  mit  ^Iftanjarben' 
bne^  um  1800.  3m 
ba§  e^emalifle  $ü(}(erpfarr> 
au$  bem  18. 
bunbert,  mit  bem  Jlom* 
burger  SSappen  über  ber 
2]{)ür,  unb  bie  malerii^e 
3Jhif)le.  Über  bie  ®üf|ler 
iüfiren  jroei  ^ötjerne  Stege  unb  eine  nioberne  Steinbrüefe,  früher  eine  böisernc  oerbretterte  unb 
überbn(bte  Jobrbriide  (Strebe). 


6töcten6uTg.  ($u.  ttiidic.  (Befc^nitttc  ZaftI  uon  einem  Slügcl 
bce  9Utari(^reinb. 


^.Pfarrmeiler  ©t  öden  bürg. 

St.  ift  gegrünbet  al§  jräntiiebe  fyeitwuü  (castrum)  Stocheimnroburc  (oon  Storfbeim);  oer* 
mutü(b  icbou  bei  ber  Sejebung  beS  Saubeä.  25a«  Äoftell  lag  nabe  an  ber  neuen  ©renje  oon 
Stbmaben  unb  an  einem  mit  Äübnen  jebiffbaren  fylübcben,  and)  nabe  an  einer  .^eerftrabe,  bie  bei 
!Dtünfbeim  ben  jl!od)er  überjebritt  unb  bei  Sontbeim  bae  ®nbicrtbal  betrat.  2^er  }ur  ®urg  ge> 
hörige,  aueb  befeftigte,  'li'irtjcbaftÄbof  (curtis)  lag  entroeber  ju  Jbalbeim  ober  auf  bem  Sinbenberg. 


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^farrroeilcr  Stöcfciiburg. 


G77 


gegenüber,  nöcbli^  oom  ^^(bac^,  rco  Spuren  uon  ^^dllcn  ober  !U2auern  ftnb ; *)  bte  ebenfalls  ba^u 
gehörige  !D2ti^Ie  irgenbioo  nahebei  iiu  9ü^Ier>  ober  ^(^Ibac^t^al. 

3m  Äoflell  (infra  = intra  castrum),  im^c  beim  ©ingang  ftanb  eine  föniglicbe  flir({)e  (ba- 
silica)  j.  Hiortinn^»,  Urpfarr«  nnb  !DHfpon#fir(be  für  ben  fDlulacbgan,  ben  größten  Jcil  be^  ftente 
roürttembergifcfjeu  Sl^anfenlanb'^  (3bffert  in  Söfätter  für  Sürlt.  flirefaengef^.  1888  ff.),  neben  ^»eil* 
bronn  »mb  fianffen  am  nieder  nnb  Mönig^bofen  an  ber  2auber.  ^iefe  Rirtbc  umrbc  non  Äönig 
jlorlnmnn  741  bem  SBi^tnrn  SBürjburg  gcf(benlt.  ®ie  2)eftätignng§nrfnnbe  biefer  Sct)cnfung,  non 
Subroig  b.  fjr.  823  (Sürtt. 
llr!.  I,  6. 101),  ifl  nnfere 
Cuelle  für  bie  Urgcfd)ic^te 
be4  Ort4.  3^er  iöifcbof 
febenfte  fpäler,  1404,  bie 
ilirebe  bem  Stift öbringen. 

■Jiefe«  oerfauft  1545  ben 
^{irebenfab  an  bie  u.  $eli> 
berg,  non  benen  bie  9te* 
formation  eingef  übrt  mirb. 

9iacb  ibtem  ')tu4fterben 
»erleibt  2Sür}burg  ba4 
'Patronat  non  Stöcfen* 
bürg  nnb  ^nbanfen  a(4 
beimgefallene4  Seben  an 
bie  ©(bter  o.  ÜJJefpelbrunn 
unter  ber  tBebingnng,  bab 
fie  ben  fatbolifcben  ©lau* 
ben  mieberbcrftellen.  IBalb 
baranf  gebt  ba§  l{)atronat 
au  jtombnrg  über, 
bebült  aber  bie  bifeböf* 
lieben  Äecbte  über  beibe 
ilireben  nnb  roebrt  bie 
©egenreformation  ab.  '^ie 
Seblo^faplanei  oon  Si. 
mar  nach  ber  Steformation 
oon  ben  .^terren  o.  3). 
mit  ber  ftaplanei  ')(n> 
baufen  oercinigt  nnb  jnr 
Unterpfarrei,  fog.  Seblop* 
ober  löüblerpfarrei  erbo* 
ben  roorben.  1629  mar 


bie  Pfarrei  St.  3 3oftte 
lang  fatbolif^,  mübrtnb 
bie  Seblofipfarrei  eoange* 
lifeb  blieb  (©onr.  .^»neber, 

Encomion  ber  S^lobtapcUen  ju  31.,  itanbfebr.  n.  1640,  ^farr*9tegiftratur). 

5)ie  Äir^enbüdjcr  beginnen  1560.  55ic  31augefcbicbl<^  betreffenb  ftübt  ficb  bie  Cberamt#* 
befebreibung  auf  eine  'Jloti}  oon  1597,  monacb  bamal4  ein  lUnbau  norbanben  mar,  ber  al4  ©rab* 
ftätte  ber  .Verren  u.  Seilberg  gebient  batte;  mabrfcfaeinlicb  an  ber  SSeftfeite  ber  iTircbe,  um  1880 
erfebt  bnreb  ben  b^ntigen  Sorberbau. 


€tö(tenbuig.  So.  ffirebe-  0emälbc  uon  einem  Flügel  beb 
flUarlc^rring. 


*)  fütünblicbc  Siitteilnng  ber  .perren  Oberamtmanu  Sauer,  2nbroig4bnrg,  nnb  atecbtsanmalt 

Slbe, 


1 


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<578 


Cberaint  ^>üU. 


Xic  Scrginfcl  ©t.,  eigentlich  eine  ^ocfjuferjunge,  bie  burch  einen  ©ottel  nb» 
gef^nitten  ift,  hat  niä^ig  ho^e  aber  |el)r  [teile,  felftgc  ^änge. 

(Juang.  ^forrtirdje:  (£^or  1435  (3n[chr.),  ®<hnf  lotjO  erneuert  unb 
um  1800  verlängert;  !Jurm  uni  1560.  innere  reftauriert  1906  (von  Ober» 
baurat  5)olmet[(h).  (9lbb.)  Sßon  einer  älteren  S3a[ilifa  be§  f){.  aWartinuS  [inb  feine  9lc[tc 


Stöcfenburg.  Co.  (t^oiftu()I. 


ge[unbcn  tuorben;  bie  ©runbmauern  [teden  öemiutlich  noch  ®oben.  3)qb  fie  on  biejer 
©teile  ftanb,  ift  ni^t  ju  be^ttjeifeln.  5)ie  gotif^e  Stirne  toar  offenbar  eine  ©^toeftcr 
ber  ^ii  S^büttQent^al  ([.  oben),  bereu  Patronat  bamalS  ben  y.  ^Jelfberg  5u[tonb. 

■J^er  ©locfcnturm  fteht  füblid)  neben  bem  ©chiff  nngebmit,  ba  tuo  beffen  ®er* 
längerung  an[ebt.  I8ermutlich  [tanb  biS  ,vir  3^*1  Umbau«  ein  mittelalterlicher 
^urm  toeftlich  vor  bem  alten  ©chiff.  ®ie  ©afriftei  ift  nbrblich  an  ben  ßh^e  nn» 
gebaut,  mnffiu  gemauert  unb  in  ber  ^onne  cingemölbt. 

®er  ßh^e  ein  ftreu5geioblbcio(h  unb  breifeitigen  ?lbfchlu6,  ober  ol)ne 
©trebepfeiler.  2)ie  9?ibpen  [chneiben  ol;ne  5loufoleu  an  ber  SSanb  ab.  2)ic  ©chlufe» 


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^fartmeiler  Stöcfcnbiirfl. 


679 


ftcine  unten  glatt,  bemalt  mit  ben  SBoppen  beö  lebten  5BetIberger8,  bcr  bie  Jlirc^e 
reftauriert  ^at,  unb  [einer  grau;  nebft  ber  3a§r8ja^t  1577.  üKafemert* 

fcnfter  am  (Sborbaupt,  ein  ungeteilte^  an  ber  @üb[eite.  (Sine  ©pi^bogenpforte  [üprt 
jur  ©alriftei.  (Sine  au  ber  ©iibfeite  nom  6^or  nac^  aupen.  Über  ipr  fte^t  au&en 
eine  ^albDcrtnitterte  Sauinfd^rift:  anno.  dom.  m . cccc./xxxu  construct[um  est]  h[oc] 
m[ona8terium  ?]  s[an]ct[i]  m[artini]  patroni(?).  darüber  ba^  SBappen  ö.  5ßcll- 
berg;  unb  ein  gotijc^er  @^up[img,  in  beffen  ^te^le  jmei  ©d^mäne  mit  öer[(j^Iungenen 
^Öl[en  liegen.  (Sborbogen  runb,  ungegliebert,  16.  Sa^r^.  9Sor  bem  Elitär  ift  eine 


Stödmbuie.  9o.  S^otftu^I. 


(^ruft,  2)oppelgrab  beä  lepten  ^errn  ü.  ®.  unb  [einer  grau.  3)ag  Snnenbilb  beä 
geminnt  ein  ungemein  maleri[c|e8  ©epräge  burc^  bie  ge[d^i(|tlic^e  ?lu8[tattung : 
[pätgoti[d^er  9ntar[^rein  unb  6^orge[tü^l;  SBanb^  unb  2)ecfenmalereien  unb  SBanb* 
grabmonument  au8  ber  9ieuai[[ance;  nerg(a[te  ^err[c|oft8empore,  ge[c^nibte  Slltar» 
[c^ranfen  unb  Jaufftönber  au«  ber  ®arod5eit  u[m. 

2)ag  ©d^ifl  ^nt  im  älteren  2!eil  eine  ^bljerne,  am  ®oc^gebäIf  aufge^ängte 
glac^bogenbccfc,  öergipft  unb  bemalt,  im  neueren  5;eil  eine  pat^e  ©ipSbede,  neu- 
bemalt 1906.  SSierecfige  gen[ler.  ©tii^bogenpforteii.  ©ine  [eitlid^e  ©crüftempore 
ber  Äanjel  gegenüber,  mit  runben  ©äuleu,  au2ge[c^nitteneu  53iigen,  propliertcr  ©d^hjette; 


680 


3afl)t(tei§.  Cbcrttint 


Üörüftiing  gefüHt  mit  auggefögten  Sörettern.  ®cr  ^uß^obeii  beg  ©d^iffS  jteigt  gegen 
SBeften  an. 

(5bor  iinb  ©c^iff  finb  unter  einem  S)ac^,  o^nc  3'®>f^cngiebel.  2)er  jüngere 
S^eil  beg  ©d)ijfg  b<^t  ein  SSalmbacf),  nicberer  nU  bnS  ©attelbad)  be^  ättcren  5!eiB; 
nnd)  [ic  finb  nic^t  burd^  eine  ®iebetmanb  gefd^ieben,  fonbern  ber  J'n^firft  jcnft  fic^ 

am  Slbfn^  mit  einer  [teilen  Äriimmnng. 

3)er  5!nrm  ift  im  ©rbgefd^ofe,  bo8  eine 
SSor^aHc  bilbet,  cingcroülbt  mit  einem  Strcujgcnjölbe 
oI;nc  Siibpen.  ©tid^bogenpforten,  ®urt[imfe,  im 
britten  ©todlucrf  bic  U^rtafet,  im  vierten  gc» 
fob[)eIte  ©d)aüfcnfter  mit  ©tidjbügenjd^Iu^.  (Me» 
[d)loeiftc8  3icgclbad^  mit  2atcmtürm(^en  (©loden» 
träger). 

DJingg  um  bic  ftirc^e  jic^t  [ic^  ber  um» 
mouerte  Stirc^(;of;  ba8  ^^or  öon  2inben  bc» 
l'c^nttet.  l)üOor  ber  "ipfarr^of  unb  ber  ,^of  be8 
9Ke8ner8.  5)a8  ^farrbau§  ift  ein  gefällige^ 
CMcbönbc  mit  SUZanfarbcnbod^,  Strogbögcn  unter 
bem  Dbergefd^ofj,  profiliertem  ^bürgeftcH ; [16. 
unb  ?]  18.  Sabrij.  2)er  goiiäc  ^fnrrioeiler  gibt 
ein  onmutigeö  SBilb  nadb  QÜen  ©eiten. 


51u8ftattung  ber  Süir^c. 

3Sanb»  unb  S)cdeumalerei  (aufgebedt 
unb  aufgefrifdjt  oon  SBcunagcI  1906  f-):  3m 
©^iff  QU  ber  5^f>c^^>ogenbede,  bie  burd^  ©urteil 
in  fcbniale  Cuerfelber  cingctcilt  ift,  mitten  je  ein 
aKeboiHon,  mifjen  Iinf8  unb  rcd;t8  ein  |iiftorien* 
bilb  in  Cuerformat,  güfec  gegen  bic  Untertoanb. 
©bcnfoldbc  QU  ben  SBanbflä^en  unter  ber  S)edc, 
über  ber  ßmporc  unb  neben  ber  Äanjel.  ^iblifcbe 
©cjd)id^tcn  qu8  bem  91lten  unb  Mienen  3!eftament, 
ohne  ftrenge  tppologif^e  3uffi””"cnfaffuug  511 
paaren.  2)ic  ^’lilber  qu8  bem  2cbcn  Sbrifti  3.  2^. 
nad)  2ürer8  kleiner  'ißnffion  in  ^ol^fc^nitt. 
2aufe  3efu,  ©insug  in  Scrufolem,  2empelreiniguug,  gufetoafdjimg,  Mlbenbmabl. 
bet  am  Ölberg,  ©efangcnnabmc,  3Serl)ör  oor  itaipf)a8,  oor  ^erobeg,  Oor  ^ilotuS, 
Ecce  Uomo,  S8erfpottung , ©ci^clung,  Ärcujtrogung,  Äreu^igung,  Ärcujobnobme, 
(Mrabicgung,  91uferftcl)ung , ©rfdbeinung  oor  MJiaria  MJiagbalcna,  in  (£*mmau8,  oor 
ben  cif  Süugern,  *^immclfaf)rt,  Mluggiefjung  be8  1)1.  (Mciftc8,  3onaä  unb  ber  SBol» 
fifd),  3faaf8  Cpferung,  bie  oier  ©rjcngel,  Sniftbilb  ßprifti.  Mim  (Sborbogen  bic 
ebeme  ©(^Inngc,  bie  ©cfe[igcbung  am  ©inai  unb  ber  2anj  um8  golbcne  Äalb.  fRüd» 
feite  be8  • S?iicberfimft  (Sbrifli.  MSciterbin  im  tSbor;  ©rfcbaffimg  bet 


StöctcnbUTg.  Ct).  DÜrd^e.  tf^orftu^liuange. 
(Cbtn  befc^nitten.) 


I 


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$iamuei(cr  Stödenburg. 


()81 


(£ön,  Süiibeiifatt,  ?(uätrcibung,  Gfjriftt  3?ctHäruiig,  bic  götllic^c  SJreifnltigfeit,  bie 
jiwölf  ®otcn.  tempern  auf  ilalfpu^,  um  1575.  S)tc  ®emölbc5tt)i(fcl  im  IS^or  finb 
ucrjicrt  mit  gemalten,  arabe^f  eingera^mten  Ornamenten:  31lätter  im  ©til  ber 
renaiffance  famt  öon  Jütten,  grau  in  grau  mit  gotbenen  Örünben. 

©laggemnlbe  ber  ß^orfenfter:  jc^t  in  ©tuttgart,  ©taat^fnmml.  öaterl. 
filtert.,  jufammengeftellte  Siefte.  Um  1435;  aug  berfelben  Syertftatt  mie  bie  311 
S^^üngent^al  (oben  ©.  050).  9J?aria  mit  bem  S?inb,  ©f)ri)tud  al3  9JZann  ber  ©(^merjen 
ober  Fronleichnam,  Ghriftuö 
am  $lreii3  mit  9)2aria  unb 
Sohanneg;  ber  hl*  @corg, 
ber  t)L  ©igmunb;  oier  ein» 

Steine  fRitter  in  ®euotion 
fnieenb,  fe  mit  Söappen 
ü.  SSeKberg,  fnieenbe  F^ou 
mit  bem  SBappen  l).  JWofen» 
berg.  Unter  bem  Silbe  beS 
©chmerjenSmanncö  ift  ba§ 

SBnppen  0.  S.,  unter  bem 
ber  ©^merjengmutter  bag 
P.  SRcippcrg  b.  i.  Stnna 
u.  9?etpperg,  ©attin  Solfarb^ 

0.  S.  t 1420.  (9lbb.) 

Slltarf  chrein,  ge» 
fchni^t  unb  gefaxt  in  2Retall 
unb  Farben,  im  19.  3ahrh- 
uerborben  burd)  Sronjierung 
unb  2lnftrich  mit  meiner  öl» 
färbe.  5m  ©chrein  fReiter» 
ftatuette  beg  h^*  2Rartinu# 
mit  bem  Settier.  !I)aruiiter 
liegenbe  F‘9»r  be^  Seffe, 
au^beffen  Sruft  ber  ©tamm» 
bäum  mädjft.  ©ein  .^aupt 
ruht  auf  einem  Such.  ®er 

©tammbaum,  mit  ^albfiguren  oon  5lönigen  unb  Propheten  befe^t,  ranft  fii^  um  ben 
©chrein  unb  toächft  oben  mieber  5um  itreuj  jufammen,  an  bem  ©hrifluö  hänöt;  8U 
feiten  ftehen  2Rarin  unb  Sohanneg.  2)ie  ^albfigiirchen  folgen  an  ber  Oberfante  beS 
©chreinS  ber  horiäuntalen  fRichtung  be§  ©tammeS.  3)ie  FliiQC^  seiQru  innen  unb  auben 
©jenen  auä  bem  Seben  bed  h^*  3Rartinug.  ?luBen  gemalt:  SR.  oon  fRäubern  ge» 
geißelt;  bout  ein  5flofter;  ermedt  ben  Matechumenen  00m  2obe,  2R.  oor  Salentinian. 
Snnen  fReliefbilber : Süf.  lieft  SUfeffe,  nachbem  er  bie  S^unifa  oetfehenft;  fein  Ceiihnam 
mirb  nadh  ^ourö  gefchafft;  fein  (Mrab  mirb  geöffnet;  Übertragung  be§  h^*  ^eibeö. 
(Sgl.  Legeuda  aurea  ed.  ©raffe  ©.  741  ff.)  ^rcbeQa:  aufjen  auf  ben  gefchloffenen 
Flügeln  gemalt:  GhrifluS  mit  ben  jloölf  3lpofteln,  Sruftbilber;  geöffnet:  in  ber  fRifd)e 


Stödenburg.  Cu.  aircf)e.  CatrülcifdiianC. 


682 


3iaflftftei8.  Dberonit  t>aU. 


eine  fleiiic  ®ri4)pc  ber  ©rabicgung;  Scid^nam  ba^inter  ^olbfigurcn  öon 

jlDci  SKorien,  3o^anne8,  3ofcp^  ö.  91.  unb  9iiIobcmu«;  auf  bcn  klügeln  gemalt: 
©t.  9lnna  felbbritt,  brci  2)2änncr.  SlücEfeite  bc8  ©c^rcinä:  Süngfter  2ag,  bcr  l^rc* 
belle:  ©(^meibtuc^  S^rifti. 

3)a3  ©d^ni^merf  be3  9luffa^eg  teil3  fpätgotifd^,  au8  ber  ©ntfte^uiigSjeit  beö 
©c^reing  um  1500  — Sfrujifij,  9j?aria  unb  3ol;anne8,  f^^ölcu  unb  93albad§in;  teils 
bororf,  erneuert  um  1710  — Dianfen.  Xüc^tigeS  SBerl,  njcnigftenS  in  ber  öilb» 
fc^ni^erei;  IKcftouriert  oon  2Sennagel  1907.  (9lbb.) 

93on  beu  nid^t  me^r  Dor^nnbenen  ©d^reinen  ber  beiben  ©eitenaltäre  ift  genaue 
95ef(^reibung  überliefert,  ©ie  waren  batirt  1518  u.  1520.  3m  9luffa^  beS  ^affionS» 


Mttle 

I 


^angenb,  baS  Sheuj  oon  einer  anberen  ^erfon 

umfaßt.  I)ie  IRebenaltöre  bienten  ber  eoongelifd^en  ®emcinbe  bei  3Irauungen  unb 
5linberle^ren. 

Ärujifii*  oon  ©anbftein,  übertebenSgrob,  oor  bem  S^orbogen.  9lm  ©orfcl 
bic  933apbcn  0.  IBeUbcrg  unb  o.  Hiinberbad^;  hinten  Snfd^rift:  anno  dm.  1573  hat 
der  edel  und  vest  conrad  von  veilberg  dises  cruciflx  lassen  machen.  2)ic 
©fulptur  berb  unb  auSbrucfSloS,  feit  langem  mit  Ölfarbe  angeftrid^en.  ^^nli^  bem 
ju  2einroben  D91.  9lalen  (©.  29). 

..  !£abernafelin  flrorm  eines  SBanbnifcbenjcbränfdbenS  mit  (Siebelabfcfitub  unb  einfach 
lierter  Umrahmung  oon  Stein  unb  eijemem  @itterthürchen ; um  1435. 

9Utarf(hran(en,  $oI},  burchbrochene  Saroeff^niherei,  um  1707,  früher  naturbraun,  1906 
angeftrichen,  graugrün  mit  @oIb. 

XaufftAnber,  $o(j,  gejehniht,  1906  neu  bemalt,  llnabenengel  als2^rdget,  auf  bem  ^ecfel 
ein  Käufer  Johannes. 

Shorgeftühl  (9lbb.) : um  1435,  IRüdmanb  um  1500,  mit  auSgegrünbeten  Saub* 

friefen.  3)reifih  um  1435;  fRüdtnanb  1707,  mit  gotifierenben  Ornamenten  in  VJinientieffchnitt, 
ähnlich  mie  an  ber  e a m t e n • 6 m p o r e an  ber  ^lorbnmnb  bcS  ^ho^S.  2>iefe  trägt  ein  oerglafteS 
!Betftübchen,  sugänglich  butch  eine  innere  oerfchalte  Stiege,  ^rüftung  unb  StiegenhauS  finb  befo> 
riert  mit  fHanten  unb  flfruchtf^nüren,  bie  im  Umrih  eingefchnitten  unb  mit  f^arbe  leicht  getönt  fmb. 

ttaniel  famt  Schallbedel  oon  ^ol),  Spätrenaifjance,  um  1707,  mit  (unftlofen  (Semälben 
ber  @oange(iften ; als  ©anjeS  jur  Umgebung  paffenb. 

^oher  SBanbfchranl  mit  f^lachfchniherei  (Sirolergotif)  linb  3iunenauffah.  Übertüncht  unb 
oerborben;  iefet  in  Stuttgart  (Staatsfamml.  oaterl.  Slltert.).  (9lbb.) 


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^farrmeüer  Stöcfenburg. 


G83 


Sog.  ft  {arg  au$  bcm  17.  ^a^r^unbert,  ebenba;  eigentlicb  root^I  eine  3ru^e,  mit  @i|eii> 
befcfiläg. 

3n  ber  Sa!riftei  eine  mitteln(terlirf)e  ?lltörmenfa.  ?ln  ber  anderen  Snlrifteitbür  ein 
gotifd)e$  3d)IoM(^iI^- 

©loden:  ©rope:  osanna  heis  ich  in  nnser  franen  ere  leut  ich.  bernhart  lachaman 
go8  mich.  1521;  mittlere:  2iiejelbe  Umj^rift.  1498;  Heine:  9iamen  ber  4 Gonngeliften,  bemhart 
lachaman  machte  mich  1498. 

Sotengebenftafeln  unb  tBilbniffe:  ©emalte  ^ol)tafe(  mit  ©üb  be£  3^jn4finbe4 
iroif^ien  jroei  Änoben  in  3<il’ 
tracbt;  für  2 Üinber  be$  S3ogt8 
Snl)er,  1648.  $edgl.  mit  93i(b  . 

eine$  @^epaar4  unter  jtrujifi;, 

Ota^men  gefcbni^t,  fcfiroar)  geftri* 
eben  unb  geflößt  mit  ©olb;  für 
3ob-  G^riftop^  Amtmann, 

1 1712.  5Bilbni4  be4  9lmtmann4 
2öibcl,  t 1769,  CI  auf  ^ein* 
roanb,  in  praebtooQ  gef^inibtem, 
ncrgolbetem  SRototorabmen.  tßer« 
gamenttafel  sum  ^nbenfen  bc4 
lebten  «t'wrn  n.  !ü.,  gejebrieben 
oon  I.  Stbrociler  in  .f^all.  1e4* 
gleichen  für  ben  Sfogt  3iie^  1589, 
abg.  '2lbg.  gemalte  ©ebenftafel 
mit  biblifcben  ©efebiebten,  Hlotin* 

5amilienbilbern  unb  SBappen 
Don  Slbeligen,  Utögten  unb  Wie- 
nern, '4-Mörrern.  Ulucb  12  loben* 
febilbe  ber  n.  11.  (u.  1 p.  Söeiler), 
bie  an  ben  ©mporen  biiiflcn; 
unb  2 Trauerfahnen  1662. 

©rabbenfmAler:  ©ine 
banbfcbriftlicbe  „IBefcbreibung  ber 
in  ber  Kirche  su  Stödenburg 
befinbli^en  alten  Tenlfteine 
u.  f.  ro.  D.  3.  1782,  famt  einem 
ISanb  geseicbnetei  ^Ibbilbungen 
bemabrt  baS  Stuttgarter  Staats* 
arebio  unter  9lr.  129.  ©ine  .^'tanb* 
febrift  ber  ^)farr«!Hegiftratur  be* 
febreibt  auch  bie  gemalten  Toten*  etOettnburs.  so.  «irebe.  «tabmal  «onrab*  v.  etUberg.  1 1^- 
tafeln,  Tobenfebilbe  unb  bergl. 
nach  bem  ^eftanb  }u  ©nbe  beS 

17.  2?ergl.  @.  Söfoffert]  in  Sebmeib.  ©bronif  1882  9Jr.  18,  Klemm,  51B.  S.  u.  Sö. 

S.  145—148.  55ie  TJenlmfller  mürben  1906  bureb  9lbbrucb  einer  ©mpore  freigelegt  unb  bebutfam 
roieber  inftanbgefebt- 


1.  3nnerbalb  ber  Kirche. 

3m  ©bor:  lOor  bem  Elitär,  über  ber  ©ruft  lagen  bis  1906  bie  jmei  alabafternen  ©rab« 
platten  pon  Kont  p.  93eIIberg,  f 1592,  unb  feiner  f^au  ©lifabetb,  geb.  p.  IKinberbacb,  t 1599. 
Sie  maren  burd)  bie  Sebubbretter  gAnsIicb  ^erbrüdt.  ^eibe  jeigten  in  ber  IDlitte  baS  ^auptmappen 
— bifr  baS  p.  Sellberg,  geftflrjt;  bort  baS  p.  3Hnberbacb  — umfd)Iungen  pon  einem  opalen  IRabmen 


684 


Saflftftciä.  Oberamt 


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mit  biblijAct  Sufcbfift:  i«  bcn  (Scfen  je  4 'Jl^nenfcbUbc : in  ber  Umra^mmiö  bie  @rabj<bcijt.  S)ie 
Qjrabj(briit  jür  Äonj  o.  S.  l^ebt  benjot,  baft  ec  ber  letst  des  namens  und  stames  gcme)'en  jci. 

'3lii  ber  5iorbroanb  fle^t  ba4  grofte  'JSanbmonumcnt  be§  ©bft’flöi'S/  in  ©unbftein  ge* 
arbeitet,  im  StU  Scblör§.  ('3Ibb.)  SBanbaufbaii  in  ber  2Irt  cine§  ?lltoraufiabc§  mit  '2trfabe 
jrciicbcn  ^itajtern  unb  Slrcbitrou;  barüber  ein  9luj{ab.  ?Im  Socfei  bie  bciben  ©rabj^riftcn  (ba& 
2obe*batum  ber  |jrau  ni^t  nacbfletragen).  S5or  ber  ?lr(abc  bie  SBanbftatuen  be§  SRittcr§  unb 
ber  fnieenb  oor  bem  JlniMfif,  ba§  in  ber  Dülte  ftebt.  3lm  ÜtrcbilraD  unb  ben  ißilaftern  je 

8 9lbncnmappen.  ^tufjttb  ein  iRelicfbUb 
ber  ^tufcrftebung  (Ebrifti,  cingeiabt  non  burcb- 
brocbencm  öejcblägornament , unb  eine  2afel 
mit  bem  Seidbentcyt  DiecbtS  unb  linfe,  auf  bem 
©ebölf  gelagert,  sroei  allegorijcbe  fyrauenfiguren, 
in  b<>b™  SRelicj.  ©eitli^  »on  ben  ipilaftcrn 
jmei  nerbüUtc,  im  ijJrofil  gcfcbene  fermen. 

3m  S(biff  (mcftlieben  2cil;  bie  IReiben» 
folge  1906 }.  %.  ocräiibert):  1.  SBilbelm  n.  ®ell’ 
borg  t 1438.  SBappenj^ilb  unt»  .pclm.  Um* 
f^rift:  anno  . dm  . m . ccccxxxvii  an  , 
sant  . laurenzen  . tag  . do  starb  wilbaliu 
von  . velberg  . bansen  von  . velbergs  . 
seligen  . sun  . requiescat  . in  pace  . amen. 
C5rabbecfplatte. 

2.  (^rabbecfplatte  mit  SBoppen  p.  Ißell* 
berg  unb  barunfer  n.  'Jlcuenftein.  SWanb  leer. 

3.  S)c§gl.  mit  S^ilb  unb  ^elm  n.  58. 
unb  bonintcr,  on  einer  ilctte  angebängt,  S<büb 
mit  einem  Oucrballeu.  Umj^rift:  anno  . 
dm  . m . cccc  . obyt  . bans  , von  . Velberg  . 

4.  Xeögl.  mit  Scbilb  unb  .^telm  o.  58., 
barunter  angebdngt  ein  ©d)ilb  n.  9leiperg. 
Umfcbc.:  anno  . dm  . m . cccc  . xx  . do  . 
starb  . folckart  . vo’  . felberg  . . barba  . . 
tag  . . . . m , cccc  . XXI  . do  . starb  . fraw  . 
an  . vo  , neiperk  . sei’  bansfraw  . 

6.  ‘3)e4gl.  mit  3(bilb  unb  ^clm  ».  58.  unb 
barunter  Scbilb  p,  51Solmer4bau)en.  Umfi^r.: 
anno  . dni  . m . cccc  . do  . starb  . yorig  . 
von  . velberg  ....  anno  . doi  . . . do  . 
starb  . fraw  . margret . vö  . wolmersbausen  . 

6.  5)e§gl.  mit  Sdbilbcn  p.  58.,  p.  3lbcl4> 
beim,  p.  58.,  Schilling  p.  (Saunftott.  Um*  unb 
3nf^rift : Anno  . dm  . MCCCCL  . da  . starb  . 
der  . erbr  . und  . vest  bans  . vo’  Velberg  . 
an  . sant  matbias  tag  ....  MCCCCLXXVII  . starb  . die  erber  franw  Anna  vo’  alltzheim  . an  . 
dem  . mitwoche  in  der  KarWocb  . d . g.  j emfrid  vo’  Velberg  . Ursula  Schilhg  . 

7.  2)e§gl.  mit  ^iocbwlief  einer  ÜJlatrone  in  gonjcr  ©eftalt,  pon  porn,  unter  einem  ßiclbogcn 
pon  5lft'  unb  SRanleuipcrf.  3n  bcn  ©den  4 5ßJappenj(bilbe  non  .^»utteu,  o.  9icd)berg,  leer,  leer. 
Umfcbr.:  Anno  din  . Mccccxcvi  . jar  . starb  . die  , edel  fraw'  . margreta  . von  . velberg  . 
geborne  von  butten. 

8.  S5edplatte  ipie  Jumba.  Sdlüb  unb  ^clm  p.  58.,  in  bcn  ©den  4 Schübe : p.  58.,  3 Sd)ilb' 
^cn  (2  . 1),  [?Uftngen  ober  5JBein#berg],  p.  Diofcnberg,  p.  3lippenburg.  Umfcbrift:  Anno  . dm  . 
MCCCCCVII  . jar  . starb  . der  Erber  . und  . vest  . Ernfrid  . von  . velberg  . am  . donders- 
tag  . nach  . der  . heiligen  . drey  . kUnig  . tag  . got  . guad  . ime  . 


'*s!a 


5 tf*  K. 


StStfenfiurg.  (fo.  ftircbc.  ©tabftcin  3örfl8  p.  ^eUDcTS- 
t 1400.  (5). 


iPianrociler  Stöcfcnburß. 


685 


9.  ©labplüUe  mit  floc^em  iKcliefbilb  einer  Hiatrone  in  gnnjer  ©eftalt,  non  norn,  betenb. 
Sd)ilb  ü.  Söeiler.  Überic^rilt : ANNO  . DNI  . 15  MONTAG  . NACH  . DEM  SONTAG  . 
IVBILATE  . STARB  . DIE  . EDEL  . FRAW  . ANNA  . VON  . VELBERG  . GEBORNE  . 
VON  . WEYLER  . DER  . GOT  . GEN.EDIG  . SEY  . AMEN. 

10.  (Grabplatte  mit  3(^ilb  nnb  .^»elm  o.  SB.,  nnb  in  ben  (iden  1 ^(^ncnjc^ilben  mie  auf 
'JJr.  8.  5)ic  .^elnibecfen  beS  .^nuptroappenS  al3  IHanfen  anSgebilbet.  Umfdirift:  Anno  . dm  . M . V . 


Gtöctrnbutg.  So. 

(Biabftein  ^anfen  o.  SeUbcTg.  f Iö05.  (lU). 


Stdetenburg.  So.  ftltc^e. 

Siiabilein  SBill^elm*  o.  SeUberg.  f 1490.  (14). 


und  V . jar  . am  . samatag  . nach  . Maria  . Himelfart  . starb  . der ....  hans  von  velberg 
Riter  . dem  . Got  . Gnad  . (9lbb.) 

11.  Seägl.  mit  flo^em  'Jieliefbilb  einer  3)fotrone  in  ganjet  ©eftalt,  ^olb  non  Iinf§,  unter 
einem  %ogen  non  9lft>  unb  IHanfenroerf.  Sc^ilb  (unten)  n.  ©ültlingen.  Umjd)rift:  anno  . domini  . 
mv  . und  II  jar  . starb  . die  edel  . Iran  . ana  . von  weyler  . geborn  . gUltlingen  . uff  . 
montag  ....  der  . gott  . gnedig  . sein  . wolle  . 


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686 


3aflftfrei3.  Cberanit  .^)all. 


12.  55eiäfll.  4)61111  iinb  S(büb  o.  3J.,  in  ben  ©den  4 St^ilbe:  u.  2}.,  o.  aüeiicr,  o.  ©ült« 
(ingen,  v.  2BetnSbcrg  (?).  Umjc^rilt:  anno  . 1522  . jar  . am  . tag  . allexin.s  . starb  . der  . 
erbar  . und  . vest  . Erufried  . von  . vellberg  . dem  . gott  . gnaedig  . sey  . 

13.  Xc'Sgl.  mit  3cbilb  unb  4)6m  n.  SBeiier;  unb  4 ©djcbüben:  n.  SBeiier,  n.  ©ültiingen, 
n.  2lippenbiirg,  o.  @pdt.  Umfcbriit:  Anno  . dm  . 1522  . am  tag  alexias  . starb  . der  . erbar  . 
und  . Test  . Enderis . Jörg  . von  weiller  . dem  . gott  . genädig  . sej. 

14.  mit  3niianjf(bilben  u.  2'ellbetg  unb  o.  SSeinSbcrg  unter  .pelm  n.  2'.  Umfc^rift : 
Anno  . dm  . M . cccc  . L . xxx.K  . do  . starb  . der  . erber  . und  . vest . junckher  . wilhelm  . 
von  . vclberg  ...  an  . unser  . fraven  . tag  . liecht  . mes  . ('?lbb.) 


StöcfciibUTS.  (tu.  ItiTc^e. 

(JDrabfiein  bc8  {>anu  u.  SJeUbrrg.  t I.VJO.  (15). 


StöctenbiiTS.  So.  ititcbe. 

(ürobnein  SrnfritbS  u.  (Braberg.  t 1511.  (1*)|. 


15.  2e4ßl.  mit  Sd)i(ben  u.  2t.  unb  p.  4>irnbeim,  alliiert,  unter  4>elm  u.  21.;  unb  4 (fcf* 
jcbilben:  u.  2t.,  u.  3lbel4bcim,  u.  2icmelberfl,  u.  4)irnbcim.  llmicbriit:  anno  . dom’  . 1530  [V]  . 
am  . freitag  . nach  Jubilate  . starb  . der  erbar  . und  . vest  . hans  . von  . velberg.  Anno  . 
d . 1520  . am  suntag  Jubilate  . starb  . die  . erbar  . fraw  . sibila  . von  . hiuheim  . in  . (?) 
hans  . vö  . velbergs  . gemal  . den  got  gnad  . (2lbb.) 

16.  Xesgl.  mit  Gberotippen  u.  23.  unb  ©cbilling  u.  ^annftatt;  unb  4 ©rf jcbilben : o.  2t., 
u.  3(bel$t)*-’im,  gejcbacbt  mit  Scbilbbaupt,  Schilling.  Umicbrift:  .\uno.  diü . 1511  . am  . mitwochs, 
nach  . sat  . muthia.s  . tag  . starb  . der  . erbar  • vest  . Emfrid  . von  . velberg  . der  elter  . 
dem  . gott  . genad  . vnd  donderstag  nach  . . . fraw  geborne  Schillingin  . (3lbb.) 


^^larrroeiler  Stödenburg. 


687 


17.  imt  ateltefbifb  einer  ÜJiotronc,  non  recbtS  gejeben,  fnieeub  am  ®elpnit;  auf* 

blidenb  |u  einer  Keinen  ^albfigur  ber  i)l.  '?(nna  in  SÖolfen.  3**  9»^«»  S<bitb  ».  Sioben* 

flein.  3n  ben  ©den  Scbübe  o.  Sülnbart,  quabriert,  o.  SJellberg,  o.  ^bet^bf»«-  Überj^irift:  Ano  . 
dom  1518  . starb  die  edel  und  tugendhaft  fraw  Roaina  von  fahenstein  gebom  von  Zülnbart 
am  27.  tag  des  bornuugs  . der  got  genädig  sey. 

18.  SeSfll.  mit  flachem  iRelicfbilb  einer  ^latrone,  fnieenb,  non  Iinl§  ßefeben,  aujblidenb  ju 


.ber  Keinen  .^albfigur  ©otlnatcrS  in  Solfen. 
®ier  ßdfcbübe:  o.  SS.,  o.  .^irfcbbotn,  nerborben, 
n.  SIbetmann.  Anno  diii  . 1539  . am  halli- 
gen . aufer’tag  . starb  die  edel  und  tugent- 
haft ....  von  hirschhom  . der  . got  . gnad  . 
amen  . 

19.  $e(^gl.  mit  Scbüb  non  2S.,  gebalten 
oon  einem  non  uorn  gejebenen  üanbSfnccbt 
ober  jRitter  (oielleicbt)  ®Ubni3  bei  Slerftor« 
bencn?);  barüber  ber  .^clm  o,  ®.,  barunter 
©cbilbe  n.  ^irjcbborn  unb  ».  Slbelmann  (?). 
(jdfcbilbe:  Schilling,  o.  Slbelbeim,  gejd)ad)t,  mit 
Schilbbaupt,  9)radenlopf.  Umfchrift:  Aüo  . 
dm  . 1545  ■ am  . tag  s.  Jeronimi  starb  . 
der  Edel  und  Ernveat  Jeronimua  . von  . vel- 
berg  . dem  . got.  genad  . (Slbb.) 

20.  SeSgl.  mit  8 bucch  Wetten  ncrbun* 
benen  Schüben : n.  SBernau,  n.  SSeüberg  iroei* 
mol  unb  4)clm  o.  33.  Um*  unb  3n|chrift : Ano . 
dm  . M . COCCLXXX  . \lU  . do  . starb  . der  . 
erber  . und  vest  . iorg  , von  . velberg  . am 
freitag  . . . des  hayligen  plm  . . . des  erbem 
Jörgen  von  velberg  ehliche  hausfraw  . der 
gott  genad  . Sluf  einem  Spruchbanb  unter 
bem  mittleren  SBoppen  fteben  weitere  nicht 
mehr  leferlichc  Schriftieichen  (Wajulfeln  ber 
f^rübrenaiffance).  (Slbfa.) 

21.  SSlatte  roie  non  einer  Sumba,  mit 
SchÜb  unb  §elm  x>.  SS.,  iit  ben  (Sden  4 Schübe : 
ü.  33.,  0.  Slippenburg,  o.  3Bernau,  Sturmieber, 
llmfüirift:  Anno  . dm  . MCCC’CXViI  . am  . 
suntag  . Cantate  . starb  . der  . gestreng  , 
un  . ernvest . her  . jerg  . vö  felberg  . riter  . 
der  . elter  . dem  got  gnad  . [ anno  . dm  . 
M . ccccxvl  , am  . aubent  . martiui  starb  . 


€tö(fen&ut0.  Sd.  girc^r. 

(Siabmal  bes  jpicimttimuS  b.  iSeUbeTg.  t (It*)- 


die  . erber  . frav  . margret . von  . velberg  . 
geliome  . von  . nipenburg  . der  . got . genad  . 
amen.  (Slbb.) 

22.  ©rabplattc  mit  'Jieliefbüb  einer 
ÜJlatrone,  ftebcnb  in  ganjer  ©eftalt,  mit  fRofen* 

franj,  non  hnlblinfl.  4 Si^übe:  o.  33ibra,  n.  S3cUberg,  geteilt,  o,  'Jüppenburg.  Umfchrift:  Anno  . 
diu  . MD  . XXI  . an  . sont  . Ulrichs  . tag  . starb  . die  . edle  . und  . erenhaft . fraw  . brigita  . 
vo  . bibra  . geborii  . von  velberg  . der  got  genad  . (3lbb.) 

23.  2'elgl.  mit  IReliefbüb  einer  SJlatrone  ufm.  wie  norbin.  Schübe:  ».  33.,  n.  ©ültlingen, 
».  'SMpenburg,  n.  ^belmaun.  Umf^rift:  Anno  dm  . 1540  . am  mitwochen  nach  Sant  gallen  tag 
starb  die  Edel  . ü . tugenhafte  fraw  margret  gultlingerin  . geboren  von  veilberg  . der  got 
genad  . 


688 


SflflftfreiÄ.  Cbciamt  ^aU. 


24.  2öttnbbeiifinal  mit  flad;em  'Jtclicibilb  einer  äJtatrone,  fniecnb,  oon  red^tS,  in  orc^itcfto* 

nifcber  Umta^mniifl,  ^rü^renaiffance : Sorfel  mit  iHanfenornamcnt,  5roei  ipUaftcr  mit  ^üHmißen 
Don  ftel^enben  Cvamenten;  Dcrfröp|te4  ©cbälf  mit  jroei  SOlebaillonföpicn,  unb  jroei  5)et« 

Peilten.  ?ln  bcn  ipüaftern  4 6d)ilbe : n.  ü'Jolmcrä^ouien,  jroei  ©d>afi(^ere£,  u.  3lbet8$eim,  SBellen» 
{(^rößballen  jmiic^en  jroei  Sternen.  !3njd)tift  am  Slr^itran:  ANNO  . DNI  . 1560  . DEN  , 13  . 
IVNY  . STARB  . DIE  . KDEl  . VN  . TVGENDS  . FRAW  . KATARINA  . VON  . VEL- 
BERO  . GEBORNE  . VON  . WOLMERSHAVSEN  . DER  . GOT  . GENAD  . 

25.  ii'anbbenfmat ; ©eflenftfuf  jum  uorigen.  'JJiit  fnicenber  ^ignr  eines  iRitterS. 

'3lm  ©iebet  2 S(^ilbl^altcr.  'Üln  ben  ^ilaftern  4 Sdbilbe:  n.  ®.,  o.  ÜRippenburg,  permebrt  mit 
S(bentenbed)er ; d.  ffiernan,  Stnrmjeber.  Überjebrift;  ANNO  . DNI . 1551 . DEN  . 18  . AVGVSTI  . 
STARB  . DER  . EDEL  . VN  ERNVEST  . lORG  , VO  . VELLBERG  . ZV  . LEEFELS  . 
DEM  . GOT  GENAD  . 

26.  SBanbmonument  uon  Sanbftein  mit  U^otiogriippe  eines  iqmmetrif^  unter  bem  Jüiusifif 

fnienben  in  -V)ocf)reIiei ; er  in  ^-efttraebt,  pc  im  2rauerfteib.  Über  6pru^« 

banb:  ICH  . BIN  . DER  . VVEINSTOCK  . IHR  . SEIT  . DIE  . REBEN  . JOHA.  10  . ^n 

ben  oberen  (Srfen  jmei  iRcben  mit  2rauben,  faft 
uolirnnb  unb  unterfebnitten.  3lm  Sodet  2 2Bap> 
pen:  5B.  unb  o.  9lbelmann.  '3ln  ben  jroci 
iCitafteru  je  4 S^lilbc  ber  ?lbnen:  o.  51L,  £ül» 
ling,  0.  SlbetSbeim,  i>.  Spftt  . | o.  31.,  o.  2BöU* 
roart,  t».  Serfenborf,  Scbiüing.  ©rabiebrift  auf 
einer  2ofel,  bie  olS  3lufiob  pon  jroei  ijSutten 
gebalten  wirb:  ANO  . DN  , 1561  . AM  . 
11.  TAG  . IVNn  . VERSCHID  . DER  , 
EDEL  . VNI)  . VEST  . HANS  . BARTOL- 
MES  . VO’ . VELBERG  . AN  . 1584  . AM  . 
9.  TAG  . APRIL  . STARB  . DIE  . EDEL  . 
VNI) . TVGENTHAFFT . FRAW . SIBYLLA  . 
VO  . VELBERG  . GEBORNE  . ADELMENIN  . 
SEIN  . HAVSFRAW . DISEN  . GEBE . GOT  . 
EIN  . FRÖLICHE  . VRSTEND  . 3Iuf  einem 
Sebilbcbcn,  baS  uom  3lu|iab  bcrabb&ngt,  ftebt 
bie  ftünftlermarle  Simon  ScblötS:  ein  3Irni  im 
i^uifärmel,  mit  Spibbammer.  (3lbb.) 

27.  SDaubmonument  pon  Sanbftein  mit 
fpmmetrii^er  Slotiogruppe  in  bab«m  SRclicf : ge* 
mappnetcr  ittcr  nnbßbelfrau,  fnieenb  unter  einem 
.Strujifir.  TOerfmürbig  ift  bie  S3arttra(bt  beS 
SiitterS  unb  bie^eftfleibung  ber  5rau.  ©infapung 
mit  ?}feiIerarfabejo({e{,  jmei  ipilaftern,  febmalem 
31r(()itrao,  3Iujiab  sn)ij(ben  iRanfenootuten.  3ln  bcn '.^ogeniioicfeln  iRanfenornament  unb2  3Sappen: 
0.  58.  unb  2rei'cb  v.  iOutlnr.  3lm  Socfel  güHungen  mit  Crnament  ber  Jröbrenaiffance ; unb  iioei 
SSappen:  o,  SBcilet,  o.  Äiebejel.  3tm  3lrd}itraD  SRanfenfüIIung  unb  mit  ber  ^abr^iobi 
Spru(bbanb  beS  SRitterS:  MEINE  Sl-ND  DIE  REIEN  MICH;  ber  grau:  AVF  DIE  GNAD 
GOTTES  STIRB  ICH.  ?lm  Hufjab  ©rabjtbrift:  Anno  dom  . 1656  . nf  den  10  . Tag  apprilis 
stark  der  Edel  and  Vest  wolf  von  Velberg.  Anno  dom  . 1562  uf  den  24.  tag  . octobris  starb 
sein  hansfraw  . die  Edel  und  Tngentsam  Fraw  Anna  von  Velberg  aine  gebome  Treschin  von 
bnthlam  . Gott  der  Allmechtig  verlieh  inen  baiden . und  uns  alleu  ain  freliche  nfferstehnng  . 
amen.  Cben  an  ben  ifJilaflcrn  ftebt  (infS  I S unb  baS  Steinmebtei(ben  ^oftpb  2<bmib§  (Hr.  41) ; 
rechts : V VRACH  (ngl.  RIemm,  39.  33.  u.  31.  S.  145  f.).  (3lbb.) 

28.  RleineS  39anbmonument  non  Sanbftein,  mit  ;ReIiefbilb  eines  Rnaben,  fnieenb  nor  bem 
Rrujifir.  ©infaffung  mit  jroei  ornamentierten  3M(aftcrn,  Socfel  unb  ^Ircbitrao  mit  39almgicbel. 
4 Sebilbe:  u.  3BolmerSboufcn,  n.  fReubaufen,  o.  39.,  p.  ©nSlingen  (?  gefpalten,  reebts  ein  bafber 


\iiü  öiii-n^oirlffF  löiibiio-ffiirljfilfr- 


StöcfenSurQ.  So. 

(Ürobftein  »tötfl»  o.  Setlbetfl.  t (20). 


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^jarrroeiler  Störfenbiirfl. 


(389 


C:uerba(fen).  ?lni  Anieicbemel  1559.  3lm  Sodel:  Ano  . dui  . 1558  . am  12  . tag 

aprilis  starb  das  edel  kind  . conrad  von  wolmershansen  . dem  . got . und  allen  christgläubigen  . 
seien  . gnedig  und  barmherzicb  sey  . wolle  . amen  . *}(n{4ltinenb  non  6.  ©djlör. 

29.  (SrabplaUe  mit  Dteliefbilb  eine«  Jräulein«,  non  oorn;  in  ^ti}(^e  unter  'Ihreiboflen.  ®<failbe 
».  ©emmingen  nnb  u.  33.  3luf  ben  S3ogen' 

}n>icfeln  fte^t  o got  erbarm  dich  mein.  Uin> 
icbrijt:  a’o  . dm  . 1549  . den  . 14  . aug  . 
starb  . amalia  . ptiilipsen  v . gemingen  und 
trau  margareta  von  velberg  einigs  kindt 
Seins  alters  im  7 . jar  . got  geb  im  das 
ewig  leben  . amen  . 3Irbeit  non  8<l)Iör? 

30.  3BanbgrubmaI  non  8anbftein,  mit 
Steliefbilb  einer  Inieenben  IDtatrone  in  Sirauer« 
trucbt,  non  linf«,  ba«  Hrujitir  gans  (lein  nor 
i^r  am  IBogenynirfcl.  (Sinfafiung  mit  31rfabe, 
ipiloftern,  oodel,  3lr(t)itrQn  unb  3lufjab.  S3ogen* 

}roi(fe(  gefällt  mit  IRanfenornament.  3(uf{a^ 
befrönt  mit  fo(d)em,  barauf  ein  3iunbf(f)ilb(^en 
mit  @(f)(ör«  jtünfllermarte.  kleben  bem  3(uf< 
ja^  bie  3Bappen  n.  33.  unb  n.  @rail«()eim;  am 
Sodel  bie  n.  3öeiler  unb  n.  @unbel«^eim. 

©rnbfcbrift  am  9luffab:  ANNO  DNI  . 1529  . 

AM  30.  TAG  lANVARII  . STARB  . DIE  . 

EDEL  . VXD  . TVGENTSAM  . FRAW  . 

MARGARETA  . VON  . VELBERG  . GE- 
HÖRNE . VON  . KRAYLSHAIM  . DES  . 

EDLEN  . UND  VESTEN  WOLFS  . VON  . 

VELBERG  . ERSTE  . HAÜSFRAW  . GOT  . 

GENAD  . IHR  . AMEN  . — 1556  . 31'ar 

abgebrochen  unb  j.  %.  nerfchleppt.  1906  roie* 
ber  iufammengeieht  non  2inbenberger,  Stuttgart. 

31.  'I^ggl.  mit  jpmmetrijcher  fRelief' 

gruppe  eine«  unter  bem  Mru}ifip  (nieenben  (^hc* 
paar« ; fiöinc  unb  .^unb  a(«  Unterlagen.  @in* 
faffung  mit  }mei  Säulen,  Socfel  unb  3(uffah- 
3m  ©iebel  be«  3lujfahe«  Schlör«  Äünftler* 
marfe,  eingefaßt  non  einem  Rranj.  Sieben  ben 
33ila[tern  be«  Stiiffahe«  bie  Schübe  n.  33emel< 
berg  unb  Sliebefel,  gehalten  non  einem  nacften 
roilbcn  ällann  unb  einer  nacften  f^rau.  31m 
Socfel  2 Schübe:  mit  ^irfchfuh  C^)  unb  mit 
2 geiinnten  Schrägbalfen.  ©rabfchrift  im  3luf' 
fab : anno  . düi  . 15.53  . am  tag  . corporis  . 
cristi  . starb  . der  . edel  . vnd  . .vest  . 
iorg  . von  . beraelberg  . anno  . 15  . . am  . . 
tag sein  . haus  . fraw  . die  . 

edel  . tvgetsam  . fraw von  . bemelberg  . gebome  . riteslin  . disen  . wol  got  . auch  , 

ein  . fröliche  . urstend  . geben  . ame  . fHömifche  Rapitalfchrift.  Slame  unb  2obe«batum  ber 
3rau  nicht  au«gefüllt.  (31bb.) 

3 u ber  2 u r m n 0 r h a 1 1 e ; Mleine«  aufgehängte«  313anbbenfmal  non  Sanbftein,  mit  (nieen* 
ben  iProfüfifluren  eine«  (Ehepaar«  unter  bem  Jfrujifir.  3lin  Schemel  be«  ÜJlanne«  ba«  3MIbhauer* 
jeichen  Schlör«.  2)er  35orgeftellte  ift:  33ogt  SBonifaciu«  iöronnhöfer  f 1571. 


€t&c(tn6uT0.  ftircbe. 

0ra6flcin  OOis*  O.  eeObfre.  t I&IT.  (21). 


Saulus,  Sentmälet  auB  Qürttm6cTg.  Sagfitreis. 


44 


3iaflftftei§.  Obermut 


()‘>0 


?lbfl.  @rabftetn  in  ber  Strebe : oon  i^oltb.  otborbranb,  gen.  u.  ilircbbciin  f 1552,  mit  SHttei* 
figur;  Jrau  v.  ?lb§perg,  geb.  non  2ieliberg  f 1554;  .i?einrtcb  o.  !ö.  f 1479,  mit  Diittergeftalt ; 
3«n!cr  6.  ®.  n.  ®ebt,  t 1662;  SSappenfteinc  o.  lÄenubingen  u.  a. 


^ I . . I ■ n 

frmlifib- frmu  • britfitiV  uö- 


StdtffnOutß.  ®t>.  »irrfjc. 

0rabftciit  9rioittaj$  o.  StUbrra.  f i;>2l.  (22). 


2.  Ülub«n  an  ber  llircbe: 

(Srabftcinc  non  bÄüii^eti  Siogten,  ("Vorit' 
meiftern  nnb  ijjfarrern , mcift  auS  bem  18.  ^abr* 
bunbert;  barunter  jmei  non  3*  3K.  ?lrnolb 
(5i>b-  ©ottfr.  .^)übner,  ^orilmeiftcr,  f 1775 : unb 
3ob-  ?5rriebr.  2bnm,  Pfarrer,  1 1790).  Scr  bc^ 
ißfarrer«  Söinüer,  f 1739,  jeigt  unter  reichen 
'iÖappentartujcben  bie  Heine  be§  ©Uten 

.t>irtcn.  ®ie  febönften  finb  non  einem  ®ieifler, 
ber  um  1735  im  Spätbnrodi'til  bc§  Roller  J)iat* 
bau|c§  gearbeitet  bat  (O^ei  am  2urm,  Oft' 
nnb  SBeftjeite). 


Söeilcr  'XbatOcim: 

■Jlbg.  SBurg  ber  .'perren  o.  Z.  (Sulmeifter 
p.  1230—1406  bejeugt,  äBappen:  jroci 
iebroarje  unb  $n)ci  ftlberne  Spidel,  ouf  bem 
•pefm  ein  (Flügel  mit  cbcnfolcbcn  ©piddn).  Sie 
ioKcn  auf  bem  Sfeuberg  (C'Jl.  ßraii^b«»«)  0«* 
jeffeit  fein,  ber  fub  biiHer  Z.  erbebt:  bod)  er* 
febeint  bort  ein  eigene^  @ej<blccbt  n.  'J?.  mit 
bem  üBappen  ber  n.  9inbaufen,  5)mb  unb  Älingcn* 
fcl§;  unb  eine  3)urg  fann  auf  ber  ^öbe  in  Z. 
felbft  geftanben  fein.  (?)ou  biefer  gainUie  o.  Z. 
ift  iu  unlerfdjeiben  eine  anberc  gleitbeu  'Jiomen4, 
bie  pon  2oIbeim  an  ber  Sebojaeb  mar  unb 
auch  Joobf  in  ber  ^Jaller  ©egenb  porfomint. 
“iSa^  3)ilb  einc4  aiten  bdUifeben  5üorfroirt4ba«f<§ 
gerodbrt  ber  Cdbfen.  .^irtenbau«  ift  ein 
ftatilicber  Sau  in  ifjoljfacbmerf  be§  18.  ^at)X’ 
f)unbert§,  mit  Sretteroerfcbalung  unb  fffirfttürin* 
(ben,  jebt  in  mnlerif^  ungeppegtem  ^uftonb: 
auf  bem  böd&ften  Swnft  bc§  ®orfS  gelegen,  mo 
bie  ebematige  Surg  ju  oermuten  ift. 

Über  bie  S u l m e i ft  e r o.  ogl.  23ib* 


mann  S.  68,  ^erolt  S.  74,  .£>aufer  in  2öürtt.  Uranien  VIII,  ©.  50  ff.,  ©melin  S.  355  f. 

®ie  UJiüble  iRoppolben,  im  engen,  fteitipanbigen  unb  beipalbetcn  Süblerlbat,  gibt  nicht 
nur  ein  malcrif^e4  SUb,  fonbern  bat  auch  eine  alte  Oiefebi^te  (0?IS.  S.  265). 


25ocfii*xc6cn. 

(9n  '2lbel‘?gef(blc(bt  o.  49.  nennt  3Bibmann  (S.  89).  Sonft  ift  Pon  einem  foicben  nicht» 
befannt;  auch  feine  Surgftellc  ju  SB. 


DigKized  byGo  jle 


Öeiueiiibc  2öeft^eim. 


O^cmeinöe 


^farrborf  SBc|'tI)cinu 


WTrnw5ffc  vaffroTlfl 

•;  lA^'./v’KUiilAS'i:  WKi 

Isr»fG{8^-£iNfHaurNi 


5h.'.  ift  Joal^ric^ciiiU^  auc^  roie  ©tod^eim  = Stöcfenburfl,  auf  ba?  jein  5Jaine  Hc^  bejie^t, 
ein  alter  fränfi|c^er  Rönigäl&ol.  *)  ‘SJer  lag  auf  ber  ^>ö^e,  roo  ble  .llircfie  fte^t,  an  Stelle 

bei  IBaftlila  j.  ^l.  5Dlartinu^. 

.\:)eute  no^  (ei^t  biefe  '^In^ö^e 
mit  bem  ipfarrroeiler  ber  iöerg* 

^of.  ’Jliicl)  ftnb  nocf)  @räben  bort 
jn  fe^en.  2)aS  übrige  5!)orf  lag 
unten  am  Aocber.  @in  jüngerer 
^orfteil  liegt  an  ber  5Biber$  unb 
bie^  au(b  urfprünglicb  felbft  5Bi> 
ber^.  ^ad  j?önigSgut  }u  5!B.  fam 
ipäter  größtenteils  an  baS  jtlofter 
iiunbarbt. 

787  fd)cnftbiegottgen)eil)le 
.i'tiltiSnot,  Sd)n)e|ter  beS  @rafen 
5Dtaorlad)  (oom  jlocbergau?),  bem 
iUofter  iJorfcb  ißre  ®üter  ju 
iHaobaba  l'Jtotacb,  Siebelung  im 
ibnl  ber  'Jlotb,  C^l.  ©ailborfl 
in  ffieflbfimet  (Cod.  Laur. 

5)lr.  13, 5I3ürtt.  Urf.  IV,  6.  319). 

5S)iejelbeu  @üter  uertauj^t  nach* 
malS  856  ber  ')lbt  non  Sorjtb  an 
ben  ©rafen  Sigibarb,  jamt  fol> 
eben  }u  5!Beflbeim  unb  ^labborf 
(ilöürtt.  Urf.  I,  S.  134  f.)-  55)em 
Iflofter  Aulba  bat  Uta,  bie  ©e« 
mablin  5DforialbS,  baS  ift  mabr* 

{(beinlicb  ebenberfelbe  ITocbergau« 
graf  Sllorlacb,  5})eftbungen  i\\ 

5IBeftbeim,  5Rot  unb  Sala  [uiel* 
lei(bt  ftir^enfall  C^l.  CbringenJ 
übergeben  (Trad.  Fuld.  ed.  5öof» 
jert  in  5h)ürtt.  ©efebiebtSgu.  II, 

S.  244,  mit  ?lnm.) 

1054  foll  jl.  -iteinricb  HI. 
uacb  5Dfurrbarbtcr  Überlieferung 
(Chron.  Murrh.  bei  Olabelfofer) 
bem  JUofter  5üiurrbarbt  ÄönigS» 
gut  (regale  alodiuiu)  ju  51B.  ge> 

febentt  hoben.  Ibotjü^licb  botte  baS  jUofter  bis<^  bebeulenben  5Befib,  roegen  befjen  5Bürttemberg 
nach  ber  5Heformation  ein  eigenes  5pflegamt  b'er  errichtet.  ©S  ift  aber  ni^t  auSgefcbloffen,  baß 
biefer  93efiß  erft  uon  ben  im  14.  3obrbooi*c^l  auSgeftorbenen  Herren  d.  'Beft* 
beim  berrübrte. 

5£ie  ©rafen  d.  51B.,  'Jta^fommen  ber  Ätoebergaugrafen,  ©rflnber  ber 
Saline  unb  Stifter  ber  ^olobSfircße  famt  Sllofter  )u  ^all,  gehören  ju  ben 
fyabeln  beS  Gb^oniften  5I3ibmann  (S.  53  ff.;  ogl.  ©melin  S.  192  ff.;  unb 
bagegen:  9kucr  in  5ßiürtt.  »Uranien  1853  ff.). 


Störfenbuig.  (fo.  itirc^e. 

OtTabmal  bet  ^ont  iBait^oIom.  t>.  tttcllberg.  (28). 
SBcrt  3im.  ®<blbrt. 


*)  i^reunbl.  Bitteilung  non  SiecbtSnnroalt  ?lbe,  ftall. 


9iib^auertei(ben 
Simon  Scblört.  (26). 


Gtöcfcnbure.  (fo.  ftiici)r.  Zotcnbtnimal  (Bolfd  b.  ^tllberg  unb  VnnoC  gtb.  d.  Sutloi.  1563.  (27). 

StTf  3.  e<bmlb6  Don  Uratb. 


Digitlzeü  by  Go(  jli 


@emeiube 


l>93 


2Bo^|l  aber  gab  t§  eble  errett  o.  'U'.  (1112—1378).  ^ab  nadj  ibrem  ?liiSfterben  be* 
beutenbe  (Suter,  Ütubniebungen  iinb  iKedtte,  nainentlicb  bad  Patronat  ber  tßfarrei  anS  ff(ofter 
^J)Iuabarbt  famen,  ift  jroar  aud)  nur  nom  (Sbronifien  (ilBibmann  S.  133)  bejeugt,  finbet  aber  feine 
Stübe  an  ber  urlunbHdten  2batfa<be,  bab  halb  barauf  (1396)  bie  ^Morrei  biejein  lllofter  einnerteibt 
nturbe  (0?lSB.  5)adnang  S.  259). 

35ie  ®urg  foU  1318  burd)  3kanb 
}erftört  unb  bann  burcb  bie  tdirdie 
erfebt  ntorben  fein.  fiebere  2bat> 
fadie  roirb  beriditet  (OSiö.  S.  317), 
bab  im  16.  ^abrbunbert  auf  bem 
ITircbbof  gefdtmoIjeneS  @r}  unb 
eiferne»  ®eröte  au?gcgraben  nmrbe. 

$aS  'It)appen  ber  u.  28.  ift  nidtt 
belannt.  Sie  finb  roobl  bie  Stifter 
ber  {{atbarinenfirebe  ju  S)a\i  gemefen. 

Sie  2)farrei  48-  gehört 
ohne  3meifet  ju  ben  älteftcn  be» 

'.Bewirf».  Sitelbeiliger  ber  ftirdte 
mar  urfprünglicb  nicht  8auren> 
t i u 8,  fonbern  D)l  a r t i n u 8 (®nte> 
lin  S.  138).  Sie  iDfarrei  reifte 
noch  am  2tu»gang  be»  fDiittclalter» 
bi»  ^all,  roo  bie  jtatharinenfirche 
ihr  gehörte ; e»  ift  (eicht  nad)iu« 
meifen,  bab  fie  urfprünglich  ba» 

Sha(  ber  Sioth  mie  ba»  ber  2)iber» 
unb  einen  groben  Seil  be»  llocher« 
thal»  umfabte,  bi»  an  bie  ißfarr' 
grenzen  non  fUiurrharbt,  thringen 
unb  2){ünfheim  ober  Söttingen. 

3iadl  bem  2luSfterben  ber  ^terren 
D.  28.  (am  ba»  (8<i(e<»mt  famt 
Sehnten  ber  'Pfarrei  an  ba»  fliofter 
!D2urrharbt  (f.  oben).  1396  mürbe 
bie  ganje  (ßfarrei  biefeni  einoerleibt 
unb  (am  fo  in  ber  Dteformation 
an  28ürttemberg,  famt  bem  fffUial 
Ottenborf  (C2l.  ©ailborf).  iKefor« 
mation  1535.  1626  Hirchhofermei* 
terung  megen  eine»  groben  Ster* 
ben».  1630  Gegenreformation  ooii 
2Runharbt  au»  oerfu^t.  Ser  hier 
gefunbene  Sen(ftein  (^.kefcher,  Ge« 
fchichte  0.  fiimpurg  I,  S.  92,  ?(nm. 
u.  laf.  VIII,  4)  mar  offenbar  ein 
Grabftein  au»  bem  15.  2lohehmt‘ 
bert,  mit  Hreuj,  ÜJlonb  unb  Stern 

unb  jmei  SSappenfehilbern.  (ßrefcher  ermähnt  ihn,  um  bie  Einnahme  abjumeifen,  bab  er  römifdh 
fei.  Sie  Äirdtenbücber  beginnen  1.559  unb  1677. 

Goangelifche  '8farrlirche,  1848  erbaut,  lloit  ber  alten  3)lartiu3(irche  ift  nicht»  übrig 
al»  bieGloden:  grope:  ANNO  DOBIINI  MILESIMO  CCCC  VIII  [?)  0 REX  GLORIE  CRISTE 
VENI  CVM  PACE,  fDlain»(eln;  mittlere:  zu  gottes  er  lent  ich.  christof  glockengieser  zu 
norimberg  gos  mich  1.561;  (leine:  anno  . . . Christus  vincit  oinuia.  2lbenbmahl»(elch,  Hupfer, 


StöttenbuTg.  Cd.  ffirche.  Qttabbentmal  3örgd  u.  Semmcibrrg, 
t unb  feinet  Stau.  Ougenbnctf  uon  Simon  Scblör.  (31 1. 


094  Clieinmt  4»all. 

tergolbet,  oom  ^(nfang  be§  16.  3<i^’^^»nbertg , unb  itnauf  aug  bem  @cc()gpa^.  jilranfenfelcb/ 
Aupfer,  oecgolbet,  um  1600. 

@übli(!()  neben  bcr  Aircbe  [lebt  am  9lanb  ber  Aircbboft^craffe  eine  alte,  gotijcbe  Aapelle, 
mobl  auf  einem  Carnarinm.  f^aft  gtcidbmäbifl  nieredig,  mit  menig  eingejogenem  ^Itarraum. 


3Beftl)dm.  tlrieb^offopeUr  neben  ber  Hirc^e. 
^eiibnunQ  oon  SeUbartb  um  1860. 


‘I)er  ^(tarraum  bol  ein  Areuigetuölbe  mit  IHippen,  fleinere  Scblubf^eibe ; ohne  Aonfolen. 
Tariiber  noch  ein  iuringefcboj?  mit  '»^eltbacb  »on  unb  Sebiff  fleine,  un* 

geteilte  Spi^bogenfenfter.  Um  1400.  (Bbb.)  ©rabftein  eines  Pfarrers  Seiferbelb,  t 1792;  noch 
in  fRofofoformen. 


©cmcinbc  Solperfe^aujen. 


695 


'i^aricHc  Sollen  ft  ein. 

®urfl  ber  v.  !8.,  auf  einem  5öü^l  an  ber  ®iberd,  bei  ber  ÜJiünbung  be3  SentelbaebS. 
'ler  J^urflbüflel  janit  .^al^Gtaben  ift  erfialten.  iJie  o.  S.  (1286—1792)  roaren  limpurfli)(bc  Sienft« 
leiite,  ftamniDernjaiibt  ben  o.  SRotb  ju  Cberrotb.  SBappen : brei  gelbe  f5ijd>leßel  in  ftlbemem  f^elb, 
.^elmyer  ein  ^»eibenriimpf  mit  4>ut.  Sic  roaren  im  15.  pon  Sanjcnba<b  unb  'Diitbefi^er 

pon  Cttenborf;  pcr^iOflen  aber  bann  in§  ©Uroanflijtbe,  roo  fic  1493  ba§  Scblobaiit  3lbeimann8felben 
(oben  S.  12)  erroarben,  iöauer,  ^ic  p.  Sobenftein,  in  SBürtt.  granfen  1863,  S.  285  ff. 

®ie  5krfl  „jum  ©infiebel",  bic  binler  ber  Jöurfl  in  ber  beutiflen  2^entelbadb  fle» 
ftanben  hoben  foU,  Pon  boppelten  @räbcn  umringt,  mit  einem  anjebniieben  f'vetbgut  au^geftattet 
nnb  benannt  nach  einer  cbemaligen  ©inficbdei  s.  bl-  Urban  (@melin  S.  364,  nach  (Slajcr,  ber  ficb 
auf  alte  iiagerbü(ber  beruft)  ift  pieUeiebt  nur  ein  Sagengebilbe,  peranlapt  bureb  eine  58erroe^slung 
mit  2?obenftein  felbft. 


gemeinde  ^oCpertsßaufcn. 

®orf  SBolpcrtg^au jcn. 

29.  foU  9anbpb  be«  .polier  ©efcblecbt?  ber  2ieterer,  eine§  3o>ei6§  ber  Sulmcifter  geroefen 
fein  (©mclin  S.  332).  (Sine  'i'urgftelle  ift  nicht  befannt. 

2lbg.  auf  ber  3)lor(ung:  ,'pofftetten  unb  2öarmer3tbal  (^crolt  S.  393).  Ginen 
böljemen  23ilbftorf  oom  ^abr  1450,  „uf  ben  breien  Seiten  uf  jeher  feiten  6 Meine  bölieme  frcujlein 
babenb"  befebreibt  ber  ßbronift  2öibmann  (S.  115).  68  roar  ein  Scnlmal  für  15  .Roller  2)ürger, 
bic  im  Stäbtefrieg  bei  2Ö.  gefallen  unb  ju  2büngentbal  begraben  roaren.  2)ic  flirren  unb  Äircb* 
böfe  JU  !Scin8bcrg,  3l^bof«»f  ^affelben,  9lfpa^  u.  a.  roaren  bamal8  entroeibt,  roeil  fic  Pon  ben 
böUifcben  2)auern  befebt  unb  Pon  ben  i^cinben  erftürmt  roorben  roaren. 

23?.  Gröffelbttc^:  (.Gehörte  jur  Sitrcj  Sidriet.  Älopcttc  nnbefannten  Xitdc: 
(.<lird)roci^  an  ®/ortiiii  unb  an  ®t.  lUricf)d  Xag,  öerolt  ©.  4(K>);  jc^t  coongd.  gilial« 
firc^c,  '^Ißfarrci  fJJeinSberg.  (Sinfd^iffig  mit  Xurmc^or;  innen  unb  nufien  üertünd^t. 
lif)orbogen  unb  Xnrnic^oc  ri^penfreuägcmölbt , ohne  5?onioIcn,  15.  Sa^t^unbert. 

©d)(uftftein  91ntlib  ß^riiti.  ©tic^bogenfenfter  im  (Sb^r  unb  S^iff  unb  flache 
Xerfe  bc^  ©d)iff^  finb  neuer.  91(t  ift  ein  öieredige«  j^enfter  im  (Sbof/  9f9<3i  Cfteti. 
(SJIodniftube  unb  jiegelgebedteö  fßijrQmibenbacb  bes  Xurmg  finb  mobern.  SUte  3Ütar» 
menfn.  Xnrauf  ein  ©d)rein,  beffen  ^fügel  meggetommen  finb;  mit  ©tntuen  non 
(£briftu§  nl§  ©cbmer^en^mann  (fnframental  gebaebt),  S3if(^of  (U(rid)?)  unb  Xiafon; 
(iße  brei  Oerborben  bureb  ucue  f^affung.  ^rebefia  gemalt : (uuf  bem  Xbür* 

eben)  nnb  bic  smölf  9(po)tef,  ade  in  .'palbfigurcn ; iierborbcn  burd)  Übcnnalung. 
©locfen:  größere:  3)Zinu8fdinfd)rift  ave  maria  - benedicta,  mit  (^lode  al§ 
Xrennung^äcid)cn;  fleincrc:  SOLI  DEO  GLORIA  1700,  25?appen  uon  ^ad. 

Xic  ©rüde  über  bic  ©übler  ift  uon  ber  ©tabt  ^ad  im  Sab*^  lo02  nu§ 
©teilt  erbaut  (^crolt  ©.  140);  im  Cbcrbau  iciber  1840  ueränbert  bureb  ©rmeiterung 
ber  Jnbrbabn. 

^farrlneilcr  §aßf eiben:  C^m  Stäbtefrieg  1449  öerbrannt  üon  ben  dfZarL 
gräfifd)en.  9llte  .Slirebc  j.  1)1-  3Iiid)acI,  5lomburgcr  'ißatronatg  (1248),  )f?farrci  jur 
llntcrmünfl)eimcr  ©pnobe  pflid)tig.  dleformation  burd)  ;jpnd. 

©unngelifdje  )|?farrlird)e:  einfe^iffig  mit  Xurmd)or,  gotifeb  auS  bem  13. — 14. 
unb  15.  3abrbunbert;  umgebnut  1701.  Xer  ISb^r  im  Xurm  frübgotifeb,  mit  fpibigem, 
an  ber  iieibung  ungeglicbertem  ^burbogen,  fpißigen  Sebilbbögen,  boebgotifi^cm  diippen» 
freusgewölbe.  Xie  dlippen  abgefaft,  5Ionfolen  fünffeitig,  jugefpißt.  ©ebeibe  be§ 
©cbluöftcin§  gefüdt  mit  einem  frcujförmigen  Crnament  Pon  3irRIfebIagen.  9In  einem 


«96 


3aflfth:ei§.  Oberamt  ^)aU. 


gcnfter  bc§  (J^org  ftc^t  1701  mit  SKonogromm  P.  B.  ^urmaufbau  gotijc^  big  jum 
(Siirtfimg  unter  bcr  ®lorfcnftube.  ©d^iff  üon  1701.  Ölbitbnig  eine«  ^farrcrS 
©cuffer^clb,  f 1699.  S)ic  Snubmc^r  ift  auf  bcr  SKarfung  no^  311m  ^cil  crtialtcii, 
alg  ©raben,  jc^t  mit  einer  ^etfe  an  ber  Jtu^enfeitc. 


?lbg.  auf  bcr  SWarfung:  S^mannSborf  unb  töurg  Miltenberg,  jum  3)orf  Miltenberg 
OMI.  ©erabronn  gebörig,  über  ber  Jbabtblutbt  beS  ©rümbaefa?  anmutig  gelegen  (f.  oben  ©.  310). 

^ie  Mlurg  mar  ber  Milten 
0.  Miltenberg,  audf)  Sträller 
genannt,  bereu  le^ter  1462 
in  ber  Mlarfübertircbe  ju  $all 
begraben  mürbe  (©melin 
S.  270  f.).  Tü§  MBoppen 
(d.  Mllberti  41,  nacb  Sieb« 
macber)  gleidbt,  abgefeben  uon 
ber  linftur,  bem  ber  ©<blei 
ober  .^eimbacb  (aueb  0.  ^eim* 
l>«0)  i“  C'iU-  '-i'on  ber  ®urg 
berichtet  Söibmann  (S.  82): 
„ift  geftanben  über  bie  Hingen 
gegen  4>a|felben,  ju  oörberft 
bem  Inocf,  boeb,  ba  bann  nod) 
gemäuer  unb  grSben  gefeben 
merben." 

MEÖeiler  0 p f a cb : 
Mlbg.  M)urg  auf  ber  ^öbe 
rechte  über  bem  M3üblertbal, 
in  bem  ber  Seiler  liegt ; jebt 
bemalbet.  Sau  fiebt  noch 
ben  au4  bem  f^el4  gebroebenen, 
gebogenen  ^al4graben  unb 
ben  Mhirgbügel.  Schon  Sib* 
mann  (5.  80)  fab  lein  @e> 

PQnbturm  bei  ^ötlebac^. 

IRitter  p.  S?-,  auch  0.  ^Brunnen 
genannt,  bie  1268—1314  be- 

Seugt  Ttnb.  Sie  batten  auch  iu  Sbüngeutbal  (1208V)  Si(j  unb  ©rüber;  unb  ^abrtage  im  ^abannitei« 
bau-f  ju  .^lall.  Soppen,  nacb  ben  C'iaUer  ßbronifen  (^erolt  S.  83):  in  3)lau  ein  filbcrner 
ScbrägmcUenballen,  ^elmjier  ein  gefcblofjener  blauer  tjlug,  belegt  mit  ebenfoldicm  M)alfen. 

Seiler  .^»örlebacb  „am  ßanbturm".  3)er  Öanbturm  (Mlbb.)  non  ber  4'*aller  Canbmebr 
ftebt  an  ber  Strafe  nacb  Oberfteino^,  ber  alten  Äaiferftrafie,  bie  ficb  auf  ber  .'pöbc  sroifdicn  3agft 
unb  jlocber  bin  nacb  Simpfen  }iebt. 

Ter  Sanbtnrm  ift  ein  gebrungener,  oiereefiger  Steinban  au4  bem  16.  Sab^bimbert,  ohne 
Turebfabrt ; Obergefebo^  mit  ftumpfem  M^pramibenbacb  unb  3i^6«becf ung  an§  bem  18.  3ab>^banbert. 
Min  ber  2bür  ftebt  1587;  am  älteren  Teil  fmb  bic  unb  bo  Mlucfelqnabern  nermouert.  Mleben  bem 
Turm  ift  ein  deiner  ummauerter  .^tof,  sugönglicb  nur  pon  anften;  mit  Mlunbbogenpforte  an§  bem 
16.  3abrb»mbcrt.  (Mlbb.) 


^farrlpcilcr  9?cingberg. 

Ter  Crt^nome  ift  abgeleitet  uon  Üleinmalt,  Oleinolt.  Ta4  Torf  gebürte  ju  ben  flltcften  ®e* 
fibungen  be4  ftlofter§  Äomburg,  lam  aber  1521  größtenteils  an  $all.  1695  brannten  28  »Jfirfte  ab. 
3m  Stttbtefrieg,  genauer  in  ber  MJebenburger  i^ebbe  mar  5H.  öfter  ber  Scbauplob  blutiger  3.lor* 


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^facrrociler  iHciiiSberg. 


697 


flänge,  bejonberä  ber  flircbboi/  auf  bem  (1444)  ber  ((äUijcbe  ?tnfübrer  ^)auS  Öub  oon  j^onffurt  er« 
ftocben  roatb,  loAbtenb  bie  oon  ben  ®auetn  beje^te  itir^e  oergebli^  beftürmt  würbe  (.^erolt  S.  159. 
413  ®melin  S.  570). 

5>ie  Pfarrei  ift  jcbon  um  1050  oon  bcm  ©rafen  (fmebatb  o.  flomburg  geftiftet.  ®er  itircben* 
titel  ium  bl-  beutet  aut  frühere  ^bbängigteit  oon  Srlacb;  bie  ^eilnabme  beS  ißfarrer^  an 

ber  bifcbötücbcn  €ttnobe  su  3J2änfb£tin  aber  auf  bad.  üftefte  ($iUaloerbä(tni§.  1287  würbe  bie 
iPfarrci  bem  “S^ornftift  3Büriburg  einoerleibt  unb  bann  bet  Cblci  Steinfir^en  jugeteilt.  'J)iit  biejer 
fom  fie  1575  wieber  an  jTomburg.  3)oei  'Datronat  fam  1529  oon  Äomburg  an  .^oU.  — 5!ie 
Äircbenbiicber  geben  jum  ^«»1  bi4  in  bie  iKeformationgjcit  jurüif.  Pfarrer  ju  Di.  war  1509—1562 
3 ob-  ^crolt,  ber  Cbronift  oon  5>all;  unb  iwar  al8  fWacbfolger  feinet  3)atcr8.  6r  gibt  in  feinem 
©üllbucblein  (berau8gegcben  oon  Jtolb,  al8  DInbang  ju  ber  6br£>ni0  bie  geuaueften  Eingaben  über 
bie  wirtfcbaft^re^tli^en  Söerbältuiffe  ber  5|Jfarrei  unb  aud)  über  bie  boulicbcn  Dlrbciten  om  ipfarrbof, 
bie  er  unb  fein  tüater  oorgenommen.  I?er  Hifortbof  würbe  nach  einem  öranb  1491  neugebaut, 
laut  swei  Jöouinfebriflen  in  |yorm  non  loteinifdien  3)ifti^en  mit  (Sbfonoflicbon.  .^»erolt  b.  3.  fügte 
bann  einen  „Ärfber",  ein  Söadbaue  famt  ®abftubc,  StilUe,  .^toftbore  ufw.  b»nju.  (llergl.  Soffert, 
23).  2)fb- 1881  ©.  289  ff-  ««b  Holb,  SÖ).  @C.u.  I).  2)er  dtfcv  war  wobt  eine  SJacblucfe  mit  Dlufjug. 

(Suangdifd^e  ^farrfirc^e:  gotifd),  qu«  bem  14.— 15.  3abd)imbert,  mit  (Et* 
mciterung^bautcn  «om  Einfang  beiS  19.  3abrl)itnbert^.  Urfbri'mglic^  cinfnd^  oieredig 
mit  Xurmd^or;  erlocitert  burc^  angcbautc  ilrcujorme.  ®abei  imirbe  bie  Älonjd  mit 
bem  9ütar  an  ber  norböft(ic|en  (Scfc  ber  ??ierung  aufgebaut.  3)er  (S^or  im  5:urm 
bat  ein  Elrcu^gcloölbe  mit  fdbloercn  ^rcu^gurten,  bie  auf  ^^ol^gonfonfolen  ftebcn; 
fpiijigen  ßborbogen.  ?(n  einem  ^cnftcr  bc2  2;urm§  fte^t  1667.  25)anbtabernadd 
oon  Stein,  eiiifad)  umrabmt.  ?lltarfd)irm  mit  ClgemÖlbe:  (Einfebung  be§  l)ciligen 
?IbcnbmabU.  ?(ltorgitter.  Dpferftod.  ©rabftcin  be§  öaller  (Ebroniften  öerolt: 
Anno  dni  1567.  7 May  obiit  spectabilis  dhiinus  joannes  lierolt  plebanus 

h’  ecclesie  et  Deca’  Hall’.  .SHcine«  o t i o b e n f m a t für  bciifelbcn,  oon  5lalfftein, 
mit  ©ilbniei  in  ganjer  3'igur,  fnienb  oor  bem  Slfrujitij,  in  bobci«  Siclief;  unb  Sn* 
fdbrift:  Claras  in  hoc  templo  Johannes  pastor  Heroldus  Exposuit  summi  dogma 
fidemque  Dei  Illiiis  in  siipera  vivit  feliciter  aula  Spiritus,  hoc  tegitur  corpus 
inane  solo.  ?lm  Scbemd  ftd)t  P.  C.  S.  1564.  ®rabftein  oon  .'[lerolbS  (?ialtin: 
Anno  dni  1547  den  12.  Febr.  starb  die  erber  lucia  seubotin  M.  Johan  Herolds 
pfarhern  eliche  hansfraw  der  Got  guad;  31ilbnig  in  ganzer  ®eftalt;  oon  oorn, 
ftebenb  mit  jufammengelcgten  l^änben,  in  flad)etn  Sfldief.  3»®«  SSappcn.  — Steinerne^ 
©rabbenfmol  beö  ffjfnrrer'^  ?lubr.  2adner,  f 1612,  mit  Sruftbilb  in  bobem  flielief, 
oon  oorn,  einen  Slelcb  in  .fjänben.  SBoppen.  — 2)eSgl,  oon  St»b-  .^)aibt, 
t 1763;  unb  oon  Pfarrer  .^aib,  f 1801.  — Ä'ircbboftbor  1814. 

2t bg.  fübli(b  oon  Di.,  om  Ibalranb  über  Unterf(bcffacb  23urg  Di.,  6ib  ber  o.  Di.,  bie  $u 
ben  frübeften  fflobltbateru  bc8  Jtlofter»  itomburg  jäbleu  unb  uocb  im  15.  Sab^bunbert  ju  .E>aU 
oorlommen;  julcbt  al8  Söeftifter  ber  Jtaplanei  ju  Uuterfdieffacb.  äÖappen:  o.  DÜberti  2813;  uocb 
ben  ßbronifte»  nur  e i n Scbmiebbammer ; unb  jwar  nach  DBibmamt  (S.  80)  blau  mit  gelbem  ©tiel 
in  rotem  gelb,  auf  bcm  |)e(m  jwd  rote  glügel.  2)on  ben  ©feinen  ber  Diuine  foH  1413  [1.513?] 
ein  2)abbau§  ju  Di.  gebaut  worben  fein  (CM).  ©.  323).  aBibmanuS  gortfebec  2buma8,  um 
1610  (2öibm.  ©.  81)  fab  noch  bie  ©räbeii  unb  etlicb  ©emiiuer,  runb  wie  ein  2urm.  ^erolt  (©.  385) 
fprifbt  oon  febr  fcbön  bebauenen  Steinen,  bie  bie  Diein8berger  ^Bauern  für  ihre  Seiler  bolten. 
Xie  Dlnuobme  einer  j weiten  5)urg  bei  Di.  (©lafer,  ®melin  S.  332)  febeint  auf  23erwed)8lung 
mit  ber  oon  ^ertlinäborf  ju  beruhen. 

2lbg.,  Diubel4borf  ju,  23kiler  2lrger8borf  unb  ^erttinäborf,  biefe8  mit  2)urg  ber 
©pieb,  auch  Dliüller  uou  Dlfpaib  genannt.  §erolt  im  ©ültbücblcin  ber  Pfarrei  tW.  berichtet  baoon 


698 


Dberamt  ^nll. 


(S.  !385.  892),  ein  Sl'aucrnbof,  bet  on  ber  Stelle  be§  SQJttnerbaujeä  erbout  rourbe,  root  outb  }cboii 
roieber  oerloffen.  (©.  S.  81)  iogt,  no(b  ju  feiner  )«««  bie  ©räbcn  tief  unb  ber 

!öu(f  ber  ®ebaufimfl  f)0^  ober  burcb  ben  3l(ferbau  einfleebnet.  „3lber  ber  5)tunn, 

ben  man  jum  fcblöfelin  broucbt  ^ot,  nod)  fein  ßemauert,  ift  bcra»ltn-" 

ißeiler  Unteres (b eff Q d)  (früber  Scbeffau).  ©bcnioliflc  Äopcl Ic  ?UlerbeUigen.  JJrüb* 
meffe  1421  flefliffet.  To§  ©eböubc,  1841.  »om  Staat  bet  ©emcinbe  überlaffen,  bient  ie^t  al4 
2ßerl|tatt  eine§  9Ba0ner4.  Ütomanifdl,  jum  2cit  neränbert  in  iJotmen  ber  Spfltgotif.  Sßcrpubte* 
Rleinmauetroerf.  (Sinfdbiffifl,  mit  ©bortnrm.  'i(m  Sdliff  fleine,  bo^ßclegte  3lunbboflenfenftcr. 
(Sborboßen  runb,  mit  romoniftben  Stömpferrtmfen.  Sw  ^bor  ein  flro|e8  Spifeboßenfeufter  mit  ße- 
fehlten  Scbilungen;  if)foften  unb  üllabroerf  berau»ßefcb(aßen.  kleine  !Xabernafelnifd)e.  Seftemporc 
pon  1521  bemalt  mit  SRanfenfriefen  auf  ben  9fabmen  unb  SBeinftöden  in  ben  Seibern  ber 
®rüftung,  aud)  mit  ben  2Boppen  oon  an  ber  Unterflädie  SJiofettcn.  'Jlbß.  im  2)orf  ein 
Oblcp'  ober  Stapitel§ba»ä  b.  i.  9Imtbau4  ber  J^omfapitel  SBünburgiftben  Dblep  Steinlir^en 
(.f)erolt  S.  396),  fdion  ju  f>eroIt§  ocrfallen;  unb  ein  Sröb>n<fffrba«^»  nacbmal§  ^irtenbauS. 
3lbß.  am  fübl.  6nbe  be«  2Bei(er§,  bei  ber  Rapeüe:  SEBafferburg  ber  o.  Sebeffau.  ®et  oier* 
eefige  SDurgbügel  ift  noch  S“  i«b*n  famt  ber  ©rabenfpur  Ct^aufer  a.  a.  O.  62).  ®ie  ®utg  foU 
mie  bie  iu  ^tobenftein  unb  4)obenftatt  uon  ben  ^ter^ögen  Pon  ®apetn  (b.  i.  .f^erjog  Subroig  b.  Dieicben 
pon  58apern*yanb5b«l » 1462,  pgl.  ©melin  S.  577)  lerftört  tporbeu  fein  (SBibmann  S.  80).  2>ic 
Surgftelle  mürbe  1470  on  bie  Srübmeffe  perfauft.  Sie  mar  Sib  eine§  alten  ebelfreien  ©efcblecbt«, 
ba$  f(bon  in  ben  älteften  jfomburger  llrfunben  porfommt,  biefem  ftlofter  oud)  mehrere  '^bte  geftellt 
bat.  9lad)  feinem  fpäteren  Sife  nennt  e§  fub  p*  fDlünfbeim,  aueb  p.  ©unterSbofen-  SBoppen 
(p.  5(Iberti  2541)  auch  gleich  bem  bet  .^erren  p.  Sebifferftobt  bei  Speper.  ©rabbenlmftler  in  flom* 
bürg.  Siebe  oueb  IDlünfbeim.  iHegefteu:  Söürtt.  Sranfen  V,  416,  5ieue  Solge  IV,  471. 


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§teintne^5^id)en. 

'glac^trägc  jum  "^ext  unb  pi  ben  IlBßifbimgcn. 
'SStBfiograpßie.  '5legt(!er. 


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5ur  '®afcr  bcr  ^fcintnc^jctc^cn.*) 

(Äuf^enommen  (inJ>  nur  i>ie  'UTarßen  pon  Saumei(fem  un6  feCCpän^i^cn  Xif^Bauern.) 

1 a u.  b.  S(bto§  9Ji«bcraIfi«aen  C9t.  Säten,  terfle«  unb  jtpeiteS  l^or,  1677.  — 2.  t£rai(«^eini. 
©pitolfitCbe.  Seticf  ttbriftu«  om  .«teiij.  15.  ^oftr^iuiibert.  (0.  64;  .Btemm,  ®ürtt.  ^oumeifter  unb  ®ilbbauer 
[©ürtt.  «iertetia^rab.  1882),  0.  129,  ‘Jtr.  178  b,  ?5ig.  116.)  — 8.  SBatbt^anu  OM.  ffraitäbeim.  Örabmot 
bea  $an«  Rubber  (^ofer?);  6nbc  16.  ^Vobrb.  (0.  83).  — 4.  tSeftgartabouffn  OM.  ttraitabeim.  ilanjet  öon 
H.  W.  8.  1611  (Ätcmm  0.  189,  'Är.  628,  gig.  297).  — 6.  ffiatpangcn,  0t.  SBotfgangafirtbe.  0ibtu§ftein 
bea  ttborgfWölbed  1476  (0. 131;  .fttemm  0. 132,  9h.  198.  JJig.  186).  - 6.  ettwaugcn,  Oebtog.  0übportal 
1608  (0.  149).  ffintfptitbt  bem  Striicitben  Äofp.  ©ogta  Pon  (Sinünb.  — 7.  entoangen,  ©tattbattcrci. 
löappentafet  1691  (0.  160).  ®otfg.  aSotbenberger  Pon  ‘Jlörblingen  (pgt.  S.  »jb-  1885.  0.  194).  — 8.  öait* 
borf,  ©tublfittbe.  0(blu^flefn  bea  v£borgenjötbea  1621  (0.  196;  pgt.  Atemin,  SS.  ®.  u.  0.  168,  9h.  876, 
gig.  284,  unb  SB.  i^jb.  1885,  0.  199).  — 9.  ®otlbotf,  Mlte8  0(bto^.  »auinftbrift  am  Ibot,  1482  hans 
uiiker(?)von?  (0.  199;  pgt.  SS.  «jb.  1885,  0.  196,  gig.  19  u.  0.  199).  — 10.  ^eerberg  CM.  ©atlborf 
(0.  208).  spoftanient  aua  ber  jlirtbe,  1406,  neben  einem  ^htb«»  A in  ber  ^onu  ber  Jfrübrenaiffancc'SWaiuaiel. 

— 11.  aWittetfiftbatb  CM.  öaübotf.  0.  218.  laufftdn,  16.  ^abtb.  — 12.  Biünfter  CM.  Waitborf.  ®rab. 

ftein  Pon  SB-  @.  ®ei§,  f 1691,  unterftbrieben : J.  F.  Krantz  (SB.  ©jb-  1886,  ©.  199  u.  ©.  195.  JJig.  20). 
3u  0.  228.  — 13.  sHobrturm,  ®em.  ©rettbeim.  CM.  ©erabronn,  0.  250.  Sappentatcl  1664  (9iotbenburger 
SWeifter).  — 14  a,  bu.  c.  ©ibtofi  2angenburg  CM- ®erabronn.  0.  279  f.  ^ofarfaben  1612  (a  auch  bei 
.ftlemm  0.  190,  9h.  630,  J^ig.  299;  b outb  am  Iborturm  ^n  J^ortbtenberg  mit  M K [3RitbaeI  Äern] 

1604).  — 15.  yenbfiebet  CM.  Wcrabronn  (0.  296).  Mm  ®rabbenfmat  9Hartin  ,‘ieibcra  ('Setfjeicben  ober) 
^auamarfe  ttafpar  3*ibfr8  (Älemm  Jig.  220).  llnterftbrift : Caspar  Zeiher  wcrckmaister  des  manror 
handwerck  über  den  bauw  . kirehberg . — 16.  2enbficbel.  fflrabflein  bea  SBirta  9)1.  SHiter.  f 1602  (0.  296). 

— 17.  Cberftetten  CM.  ®erabronn.  laufftein  1678  (0.  310).  — 18.  9iotb  CM.  öerobronn.  Xaufftcin  um 

1600.  ©ilbbauer  H W (0.  818),  Pergl.  4.  — 19.  @münb,  .fseitigheujlirtbe.  ©tbtuSflcin  bea  Gbor» 
getpötbea  1491  (0.  847.  868,  pgt.  .fttemm  0.  102.  91r.  12.8,  gig.  64  a);  neben  bem  Sappen  Mlbrctbt  Weotga 
Pon  ©tuttgart  (0.  347,  jhemm  {?lg.  67).  ®aa  Reichen  flebt  autb  am  ebematigen  labernafettünneben  ber 
©tabtfircbe  ju  ®aiIborf;  unb  ata  ©aumeifterjeitben  am  0(biff  ber  Mteranbertircbe  ju  9))arba(b  (©anb  I,  0.  555) 
unb  am  ®emötbe  ber  ©peirer  5tircbe  }u  Xibingen  (ebenba).  ©ietteicbt  gebürt  ti  ^ana  Pon  llratb  an  (oben 
0.  868).  — 20.  Äafpor  ©ogt  Pon  @münb  unb  ebenfo  beffen  0obn  ^riebritb  (pgl.  Ätemm  6.  188,  9ir.  479, 
5ig.  280;  unb  0. 184, 91r.  500.  gig.  283  [falitb!];  S.  ©ib- 1895.  0. 242  ff.  3u  0. 366.  418.  — 21.  9)iei|ler 
C.  V.  [L.  V.V]  in  ®münb  1591.  1604  (0.  422;  pgt.  S-  ©jb-  1896,  0.  244  f.  mit  Mbb.).  — 22.  ©enebitt 
©oftbenbiebter  [©oftbenrieberV]  in  ®münb.  aWarienföute  bafetbp,  um  1680,  mit  Initialen  B B (0.  424;  Pgl. 
.«lemm  9lr.  522,  gig.  290;  S.  ©jb-  1896.  0.  246  f.).  — 23.  ©artbotomö  CM.  ®münb.  ttPang.  flirtbc. 
XborgetPötbe  1610  (0.  427;  pgt.  .«lemm  0.  168,  9ir.  872.  ffig.  229).  — 24.  ginbatb  CM.  ömünb.  Airtbe, 
©(btugftein  im  lurutgemölbe  (©.  446;  Atemm  0. 168,  91r.  376,  ^ig.  234).  ©gl.  ©ailborf!  — 25.  ©prait» 
bacb  CM.  ®münb.  (£pang.  Äirtbe.  ©tblu^ftein  im  dbot  1490  mpü  bedgt.  in  bet  ©altiftei  (©.  466;  Alemm 
0.  134,  9ir.  206,  f^ig.  149).  ~ 26.  .-{ioa.  0t.  ü)ii(baeta(ircbe.  ©cbtugftein  im  fübl.  ©eitenftbiff  1466;  babei 
ein  ®emötbe  ouf  ©ub  am  ®ett)ölbe,  ©eftalt  einea  ©aumeiftera  in  ber  Xratbt  bea  16.  ^abrbunberta,  mit  ©reif* 
iirfel  unb  9Uppcnftbablonc;  tpabrftbcinlitb  9lilotaua  Sfeter  b.  M.  (©.  496,  Mbb.  0.  698;  pgl.  .Sftemm  0.  132, 
91r.  191,  5ig.  133;  ffl.  ©jb-  1886. 0. 186  ff.).  — 27.  tebenba.  Seflfaffabe  ber  ©afriftei  (0. 500).  — 28.  $aU, 
Xabeniafet  ber  Biicbetafircbe,  um  1460;  ipabrftbeintitb  ^auamarfe  bea  ©tiftera,  nicht  Serfjeitbeu  bea  9)teiftera 
(©.  604;  .fttemm  0.  132,  91r.  192,  §ig.  134;  S.  ©ib- 1«86.  0.  189),  — 29..§att.  Äanjet  ber  SWicbetafircbe, 
um  1600  (©.  604;  S.  ©ib-  1886.  0.  196,  fjig.  4),  — 80  a u.  b.  a.  Qörg  ©urfbarb  Pon  $atl.  ©aninfcbrift 
im  Xurm  ber  9)Ji(beta(ir(be  (©.  496;  jitiemm  0.  163,  9Jr.  344).  b.  Xerfetbe,  auf  feinem  ©rabftein  (S.  ©jb. 
1886,  0.  196,  5Jig.  4).  — 81.  tg»aß,  ©ulPerturm.  ©aninfcbrift  14‘.K)  (0.  586).  9iame  unleferticb, 
unbeutticb.  ©gt.  91r.  9.  82.  ^latl,  ©ortenpforten  bor  bem  Seitertbor  1681  u.  155H)  (jflemm  0.  169, 

9lr.  881  a.  b.,  fjig.  238  a.  b.).  b nud)  am  Ibor  bea  ©tbloffea  Xutlau  1681.  — 33.  $>atl,  ebemalige  ©rannen» 
föule  im  ©tabtgarten;  mit  Qnfcbnft  5.3®!  l'^49  (©.  660).  — 34.  ^aü,  ©tab^ein  Q.  9f.  $ejeta,  f 1732, 
auf  bem  Mlten  {^riebbof,  figniert  Eberhard.  Frideric.  Heimb,  Architect.  Stnttgardiae  dG.signatns  feoit; 
a njobt  baa  eigentlicbe  9Reifterjeicben  (S.  ©jb.  1886,  0.  198,  JJig.  18  a — c).  — 86.  ©ubenorbia,  Äircbe. 
©ebtubftein  bea  ttborgemötbea  (©.  667).  — 86  a u.  b.  Siieben,  Äircbe.  ttborpfohe  unb  Xabernafet  (0.  678). 

— 87  a u.  b.  .Äomburg,  2.  Xb®®-  1360 — 75  (©.  595).  a aueb  an  ber  alten  Xefanei  (2mal).  — 88.  Äom» 
bürg.  Mite  Xefanei.  1673  (0.  698).  — .39.  .Äomburg,  Sambotbabou.  Sappentofel  1663  pon  Weorg  $of» 
ader  Pon  .^aU  (0.699).  — 40.  Äomburg,  Äteiner  ©ilarienbou  (0.  699).  Um  1670,  Umbau.  — 41.  ©ilb» 
bauerjeicben  3ofepb  ©cbmiba  Pon  Uracb-  ©töcfenburg.  ©robmdter  (0.  683  ff;  .Älemm  ©.  145  f.,  fWr.  264, 
f^ig.  187).  Xna  3efcbcn  gteicb  bem  ©urfbarba.  boeb  auch  fonfl  häufig.  — 42.  (0.  691)  Reichen  ©eblöra. 
^all,  0t.  SWicbael.  Wrabbenhnal  für  Äafp,  Jfeierabenb,  f 1566  (0.  518);  ©törfenburg,  ©rabmüter  für 
Öörg  0.  ©emmetberg.  f 1663;  SDlargar.  P.  Cellberg,  geb.  p,  ffiraitäbeim,  f 1666;  $ana  ©artbol-  b-  ©eltberg, 
t 1661;  ©ogt  ©ronnböfer,  f 1671  (0.  688—689).  Ätemm  0.  147,  ^ig.  189. 


•)  IDie  'Hummern,  bic  ben  Steinmebseiiben  im  Jnoentartejt  gegeben  finb,  woUe  man  na<b  biefem  Serjeiebnia 
bericbtioen. 


^a^träjje 


ju  6eu  ®6erämtcru  Hafen,  (£raif&ßeitn,  (^ffwan^cn,  6aif&orf, 
(ftcra^ronn,  C^mütt6  un6  ÄalT. 


^ttin  06rtami  llafett. 


3u  S.  1,  ^ von  unten.  @rab^ügel:  7 beim  @oUenbof,  lüiarfnng  ^eucblingen. 

©aDijcbc  3Jiünjen  (nach  ^)ert(ein,  Jvnnbbeiicbte  XII,  S.  106):  2 non  ?lalen,  1 oon  ?lbll* 
flinünb,  1 oon  '2Ibelinann«|elbcn,  1 oon  SBaiferalfinflen.  2)ieIIei(bt  flallijcbc  S^anje:  S)er  „3uben* 
firdb^iof"  bei  Sebetbingen.  tRingmall  auf  bem  Sraunenberg  (fldlcr,  .peubacb,  S.  62). 

3u  3.  3.  Sebanjen  iinb  mittelaltcrli^e  sBurgftöUe : iBucgitall  bei  9(alen,  iüürgle  bei  äÖaffer* 
alfingen.  'ÜBabricbeinlicb  auch:  SBinfenbalbe  bei  '2(a(cn,  3tür}e(  bei  ^ffuigen,  tBuaen  bei  ^obenftabt. 

3u  3.  4.  5)tömij(be4  bei  Oberfoeben:  beim  '2tbbru(b  ber  alten  Äircbe  1898  gefunben  ein 
cömifeber  @rab)tein  au^  Dolomit,  trapezförmig,  mit  mehreren  flacb  eingemeibelten  ^Mnienjapfen,  jebt 
im  ipfarrbof.  'Jluf  bem  23eilfelb  römiftbe  fDJauerzüge  (1899  entberft  oon  Pfarrer  ®ucber).  ?ln  ber 
&rlenba(bqueUe  1 römijebe  fUlünze. 

3n  3.  8 (Fialen).  'JliblingerfAeS  oon  1761  mit  bemalten  3affabenftnllatnren  (1906 

reftanriert)  nnb  ge> 
täfelter  Sdftube  im 

2.  Cbergefcbofe.  ('ilbb. 

3.  729). 

3u  S.  it) 

('Mbtögmünb).  'Sie 
kltfcbmiebe,  1601  er- 
baut, lonrbe  1901  nach 
teüioeifem  (^infturz 
abgebrochen. 

2B  e 1 1 ft  e i Ji : 
Zlelcb  oon  1640  mit 
3tifternamen. 

3n  3.  18 

(0  b e r a I finge  n). 
Äapelle:  1738,  Siang* 
bau  mit  i()o(ogonab> 
feblub  an  beiben  l^ang» 
feiten  unb  Saebreiter 
auf  bem  loeftlicben 
)yirftenbe , fluten* 
toönbe  oerpubt  z<vi* 
feben  öifenen  oon 
.^auftein.  (Smpore 
unb  @eftnbl  au4  ber 

Sc^ioft  Jöeu*iin9fn,  0«.  «aitn.  »tunbtife.  Grbauung*zeit.  Srei 


703 


'jUtävc  3Baitb«  unb  ^ecfeiunalereicn 

erneuert.  — ^lebenan  ein  .^>au§  mit  ®Quinjc^rift 
non  1616  auf  fteinerner  Üafel. 

3«ilc  l‘i  uon  unieii  {Iq  o ft  e n ft  a b t),  ftolt 
.^ecftingeii  lieS:  ^eiuftiingen. 

3u  S.  20  (u.  3lbb.  auf  S.  19).  2a?  0rab« 
benfmal  be?  2eutfcftmetfter?  ^Ibelmann  ift  eine 
mMeberftolung  be?  2enfmal?  uon  Seftloft  ^ornert 
(jeftt  in  8(ftIoft  iOufau,  fDififtren). 

6benba.  Jriebftoflapelle  ftl.  fireuj  1770, 
!s!angbau  mit  gefcftiueiftem  ^oIt)gonf(ftluf{  an  bei« 
ben  3(ftmalfeiten;  auf  bem  öftlicften  ein  Sürmeften. 
(')lbb.  S.  706). 

3u  3.  25  CJü  e b c r a l f i n g e u),  3*  5 — ’l 
u.  u.  ftreiefte:  „?ln  einem  ßdlurm  ufm.  — 5ig. 

5,  6 unb  7." 

3u  3.  .62  (Cberloeften).  ®er  9lame 
iöiefenfterrgott  foU  bebeuten  ßftriftu?  im  Seiben, 
unb  uon  einem  9(nba(ftt?bilb  fterrüftren. 

3u  6.  33  (Sefteeftingen).  ißfarrlircfte, 
auften:  @rabbenfma(  für  .£)einr.  ^Ibelmann, 

t 1.588,  6ftotfterr  iu  Gomburg  unb  (SicftfWtt; 
3anbflein  mit  f^tacftrelief,  ißrofilfigur ; eng  ucr« 
tuanbt  bem  2enfma(  f)ieuftetler?  in  Homburg.  Ilutft 


S(f)Iog  ^o^euotfinocn,  C.fl.  %a(rn.  (Btunbeift. 

bo3  2enfmal  be?  förftarb  ?lbelmann  (6lr.  6) 
ift  jeftt  (leiber)  auften  aufgeftellt.  — '21m 
2aufftein:  Gfteiuappen  ©rftarb?  u.  2t.  um 
16(K).  — 

2tbg.  ©rabftein  be?  leftten  euange» 
lifeften  iPfarrer?  fjabriciu?. 

Äapelle  ftl.  Äreuj,  1767  erbaut, 
1899  unb  1906  luiebcrftergeftellt.  2l(ftte(f 
mit  UaterntüriiKften  (^iaeftbitbung  uon 
St.  3ofepft  ju  ©milnb)  unb  innen  8 ^)oU« 
fäulen,  bie  eine  @a(erie  mit  ^oljborfen« 
brüftung  tragen.  5«lberbe(fe  uon  Sörettern. 
Sütaraufbau  uon  Stud  mit  Äreuiigung?« 
gruppe,  .llnnfttofe  i(ktiftou?bilber,  Ctmalerei. 
2 beffere  Clgemälbe,  uon  ^iebenaltöreu, 
uielteicftt  uon  Sannenmaefter. 

Seftloft:  9tm  ©iebelaufbau  fteften 
}u  beiben  Seiten  be?  ^ocftreliefbitb?  be? 
6rjengcl?  'JJti^ael  Steinfiguren  uon  St. 
Sebaftian  unb  'liepomul.  3nnen  gufteifernc 
Öfen  uon  1766  unb  1782. 

©üftftau?  jum  iJömen:  mit  ifjortal 
mit  2iamantboffen,  1605.  — 58on  3 2or» 
ftäufern  fteftt  noeft  eine?,  ein  einfaefter 
ißuftbau. 

3u  S.  .'t4.  Untertoeften;  2ie  2llten 
be?  ftireftenneubaue?  uon  176.6  ff.  finb  in 
ßUroangen  (luoV)  noeft  oorftanben  (®erid)t 
be?  ijjfaaami?  1859). 


^obmftabt,  C.V.  Halen.  gTieb^oftaprae. 


704 


'Jiac^tTäge.' 


£(f)Io6  9Iru6ronn,  C.fL  tlolrn. 


Sd)(o{)  QaHtralltngtn,  O.V.  9alen.  (Brunbrift. 


Schieb  .^olienrobcn,  C.9.  9olen.  lürunbrib 


Sd)IoB  üaubat^,  C.9.  !9a(tn.  (Scunbxib. 


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^{a^ltTöge. 


705 


^a<ratnl  ^raUs^eittt. 


Über  bie  StinQiuälle  («.  42)  nerfll.  .^ertlein  im  5?cucn  itorrefponbcnjbl.  f.  b.  ©elebtfen« 
iinb  iHeolftbulen  d.  ffiürtt.  1904,  S.  371  ff.;  ^unbbericbte  o.  Scbro.  1906. 


I i (f) c 3.  ?(( t e n m ü n ft e r böt  ben  fRamen 
üon  einer  9)iön^#fir(be  St.  ^teter  unb 
bie,  lüobl  im  10.  ^a^rbunbert  non  @ü> 
roaiiflen  au8  fleßrünbet,  offenbar  bie  ^farr* 
ürcbe  oon  ßroilöbeim,  Onolsbeim  unb 
3nflerSbeim  loar.  5)ie  ^obinniSür^e  ju 
6 r a i I S b ^ i HI  bürfte  al8  ItapiteiSfircbe  bei 
ber  @inricbtunß  ber  Sanbfapilel  in  ber 
9Rittc  beS  12.  3übrbunbert4  ßeftiflet  fein 
(4)ertlein,  ®.  Sfifb.  1905,  S.  244  ff.). 

3u  S.  42,  3-  4 0.  u.  öailifcbc 
3Rünjen,  nach  ^tertiein,  ^MHbber.  XII, 

S.  106:  2 Don  @rai('$bciHi , 1 oou  5lSeft* 

Qartdbdufen. 

3u  S.  44,  3-  Hou  unten 
(6rai(§bc<Ht);  3)on  bem  St  ein  bau# 
bcr^)erren  o.  6r.  finb  fRefte  im  Unter* 

bau  be#  jebigen  Scbulbaufe#  b'uter  ber 
StQbtfiribe.  etoiHbclm.  Oolibaue. 

3u  S.  45.  3)ieb#turm:  $er 

2urm  fibeint  älter  a(#  bie  JRinflinauer,  mit  ber  er  nicht  in  2)erbanb  ftebt.  3)er  runbboflige  6in* 
flanfl  unb  ba«  primitioe  JRippenfreu^ßeroöIbe  im  (SingangSraum  roeifen  auf  ba#  1.3.  ^abrbunberl 
(^erllein  in  23.  2Jjb.  1905,  S.  244). 

3u  S.  48.  9Utarj(brein  ber  Stabtfir^e:  ug(.  2bobe,  2RalerfcbuIe  oon  2lürnberg  S.  140. 

25ie  glügel  oon  2Bolgemut  um  1475,  oor 
bem  3H’>rfauer  9lltar;  Staffel  oon  ge* 
ringerer  2Ralerbanb. 

3u  S.  50.  3)a8  ©rabmal  ber 
'Torotbea  o.  20olfftein  ift  ein  2Berf 
be«  23ilbbauer#  Cop  .t>ering  non  ©iebflätt 
(9Raber,  2op  ^»ering  S.  87). 

S.  54,  3. 1 oben.  ®emälbe 
ber  2aufe  6br«fti  mit  ^Reformatoren  ift  be* 
jeiebnet  H G 1578. 

*3»  S.  54,  3-  ö oon  unten.  2)ie 
Signatur  M R ftammt  oon  bem  „©ipfer" 
3RicbeI  5Ronf. 

3u  S.  56,  3-  non  unten.  Statt 
Üurm  lieS:  Innern. 

Über  6rail#bcimer  gapencen: 
(lroii8i>«im.  Stbiofebof.  öibauffele,  in  23.  2^jb-  1881,  9Jr.  155. 

3u  S.  60,  3- 10  Don  unten.  Statt 
2ufu#  (ie#:  Sufa#. 

3n  S.  64.  »ernbarbäroeiler:  3)ie  Äircbe  mürbe  1905  oon  Oberbaurot  2Raper,  Stutt* 
gart,  roieberbergeftellt. 

3u  S.  66.  4>erren  o.  23ernbarb#mciler  ouf  5RuboIf8berg,  ©ein.  'jRariä-Äoppet.  — (0.  ?Uberti.) 

3u  S.  70.  3n  ber  neuen  fatb.  Äircbe  iu  SRarftluftenau  fmb  alte  ©locfen  ou#  Stöbticn, 
091.  ©Umangen. 


Saulu*,  Sentmälet  auS  fBätttembrcQ.  9asR(tci8. 


46 


706 


9la(^  träge. 


3«  ®.  78.  3)ie  2anb{(öü{t  üon  SiiirleSroagcn  i)'t  ^intcrgrunb  üon  §ei)8  Stein* 
jcicftiiuiig  „ajJaienipajicrgang". 

3u  S.  80.  5i eibenfei §:  gegenüber  am  linfen  Ufer  ber  ifl  i«  ein«  ejelgplatte 
ein  runber  lörnnncnfdiadjt. 

3u  S.  84.  l»«  Uapeüe  in  Scipert^^ofen  M feit  1902  ein  neuc§  (Seläutc. 


ScblOB  (troil^belnt.  ArunbriB. 


$17ioattgett. 

4 ©rabi^iigcl  bei  2)alfingen,  ^''flUflätt'^periobe,  oon  Steinbarbt  a«§gegvaben  1906,  pebe 
^unbber.  a.  S^w.  1906. 

®allif(be  SJiflnjen  (Sunbber.  XII,  S.  106):  5 oon  (SUtoangen,  1 non  'Jlculer. 

iHeibengräber  bei  ^fablbeim:  1905  mürben  3 roeitcre  ©räber  gefnnben  unb  oufgebedt 
bureb  Steinborbt  (Jnnbber.  a.  Sebm.  1905). 

3«  ©.  98.  Jitelbeiliger  non  SBöffuigen  ift  50onifatiiis. 

@11  man  gen,  Stift§fir^e.  @ine  Uuterfu(bung  ber  ©emölberiufen  in  bet  StiftMit<bc  er» 
gibt  foIgenbe§:  5)cr  ßb"»^  b«U  padbe#,  primitin  fonftruierte'S , echt  romanif^e^  ftreti}gcroölbe 


Stac^träge. 


707 


mit  flachem  8ti^ ; 9iippenfreu}gemölbe  norbfranjöfijc^er  (gotijc^er)  ^rt  ^at  baS  Cluerjc^iff  {amt  ber 
Sierung;  bie  brei  roeftlic^en  !Diittel)d)iffdiod)e  ^aben  ftuppeltreujgemölbe  roeftfraniöftlT^er  '2trt  mit 
9ting{d)i(f|ten  unb  unterlegten  jtren^rippen.  ^ie  iKippen  I^aben  nur  betoratipen  ÜBert,  in  tlnle^nung 
an  bie  norbfran)öni(^e  @otiI.  ^n  Stelle  ber  '^nbentifS  fmb  3n’i(feintaurungen  getreten,  roeldje 
bie  öu{<ere  ä^nlic^feit  mit  goti{ci)en  {Rippentreuigemölben  noüenben:  bie  S4)i<^ten  laufen  nom 
^iagonalbogen  ^orijontal  }u  ben  2Banb>  unb  ©urtbögen.  Offenbar  fmb  biefe  ©eroöibe  älter, 
iebenfaUd  attertümlicber  al$  bie  be§  '-IBormfer  ^omd,  bie  {^on  na<b  norbfraniöfijcber  ^rt  fon* 
ftruiert  fmb. 

3u  3.  114.  ^ie  jroei  bronjenen  Sömenföpfe  ftammen  pie((ei<bt  Pom  ^bor  ber  3d)ranne 
unter  bem  3<{uitenfoOegium  unb  fmb  bann  mobt  nidbt  romanijeb  (Sd)n:i.  fDterfur  II,  1903,  9ir.  372). 


Sdraaneeit.  fttrujeans  bet  Gtiftt. 


3u  3.  133.  5)ie{faf|abe  ber  3ejuitentird)e  ift  ni^t  pon  ®ad)tein,  {onbern  non  iörueb* 
ftein  gemauert.  I^ie  }roei  lloloffalftatuen  ber  OrbenSftifter  fmb  pon  3tud  mit  einem  ftern  non 
3iegelgemäuer.  — 2;er  Ültaler  ber  Sedenbiiber  b«ibt  ni^t  2bflbbäu^,  jonbern  ßbriftopb  IbomaS 
Stöffler.  Steftanration  1903. 

3u  3.  l.%,  3-  5 f-  (4> e il i g g e i {t f p i t a l m i t ft a p e l ( e.)  Statt  1702  pon  Üanbbaumeifter 
^Irabl  erbaut,  1752  erweitert  — lie?:  1702  ff.  erbaut,  1752  erroeitert  pon  öanbbaum.  ^r. 

3u  3.  137.  Sebönenberg;  ©runbrib,  Ouerjebnitt  unb  Snficbt  ber  ftirebe,  gejeiebnet 
Pon  @.  'JJtair  1093  fmb  erbalten  in  einer  ^lanbfebrift  ber  3Kümbener  Sibliotbet:  3ob-  ■?)örniann4 
Delineationes  (^Meifter  i«  ßief.  21.  22  bieje§  2öerl4,  3.  46,  ?lnm.). 

3u  3.  145.  ?(m  Sboi^  itit  ^runftreppe  be4  3dblo{fe4  mürbe  bei  einer  Steftauration 
be«  2reppcnbauje4  1903  bie  3abre§jabl  1739  gefunben.  S5a4  2reppenbau^  ift  piellei^lt  Pon  !)teu« 
mann  entworfen. 

3u  3.  151.  5)ap  ba8  ©ebäube  ber  be4  ft.  Üanbgeri(bt4,  baä  jog.  Satbau^j 

toirflieb  non  'Jteumann  entworfen  ift,  bat  ißrof.  Dr.  fturb  in  ßUwangen  bargetban.  5)ef.  5öeil. 

b.  StaatSonj.  1906,  31.  $er  ÜJlainier  Sebtoffer,  ber  bie  5)rüftungSgilter  gemaebt  bot»  bieb  2ufaä 


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708 


träge. 


äS^eübuj(^,  uid^t  äBeibu?.  6iiie  ^eid^nung  }ii  einem  SBalfongitter,  oiedeic^t  non  92enmann,  auS 
bem  9iad)(a^  be9  Scbloffer^  Set(buid),  ift  in  ber  ^Itertnm^fammlnng  }u  auSgeftellt.  Xic 
SBetterjobne  ftcllte  eine  riefige  2^emi§  not.  » 

2!ie  ftattlicben  Käufer  in  ber  Scblofeoor [tobt  finb  1733  bi3  nach  1760  erbaut;  unb 
jmar  perft  bie  je^ige  DberamtSpflege  (früber  $alai^  löerolbingen,  nrjpränglieb  2anern  %.  b. 
brei  ftönigen)  bureb  3of.  @mer;  bann  1738  bie  iRatgebj^e  ©erberei  (9it.  405), 

)u  3>tbuftrieitnecfen  erbaut;  baS  Sebtettejebe  CJIr.  400);  baS  je^ige  ^eiirfSboebbauamt  {3lr.  399), 
erbaut  1753  non  bem  3){aler  ©bin.  ffiiebemonn  burtb  ben  iJanbbaumeifter  '^.^robl  (5furb  in  bet 
®eit.  3.  3aoi"Ueitung  1902.  1903)  ujn). 

lUtevtümer  jnmmtung  eröffnet  1906  noin  ?dtertum§nerein : 9(n§gtobungen  au4  ber 

©Qtnanger  ©egenb,  non  Cberamt$pf(eger  Steinbarbt, 
au3  ©rabbögeln  unb  auS  fReibengräbern  non  $fabl* 
beim,  Sebresbetm,  ©ggenrot,  93u^,  5WebeIgebren ; 
borunter  ein  goIbner3ierter  ©porn;  nuö  ber  neueren 
Seit:  ©(bmudfacben,  2Rün3en,  S^re3beimer  fjapencen, 
Sunftieicben,  9lrbeiten  in  ©tjenbein,  S'”!*»  SSoebö 
(ilrippe,  ^Portrdtrelief),  SRöbet  auS  bem  Seblob,  ©ifen* 
büften  non  ftönig  Strome  unb  Äatbnrina;  93ücber, 
Urtunben,  9)Uber,  fiarten  unb  ^läne  sur  Ort«ge}tbi(bte. 

Su  ©.  165.  2einenfürft:  2)ie  9Pietä  non 
'Älabafter  ift  nicht  mehr  norbanben. 

Su  ©.  166.  ^ albe  im.  Stott  nierediger 
lieS:  nielediger  ©bo<^- 

3u  ©.  174.  6cbre3beim,  ftopeOe:  $ic 
lUiabonnenftatuette  an  bem  ^anence*9UtAr^en  foU 
eine  9iacbbilbung  be§  ©nabenbilbö  non  1450  in  ber 
Jfirebe  U.  I.  Sr.  beim  i)l.  ®Iut  su  9?eutir^en  im 
ISöbrnermalb  fein. 

3u  S.  188.  9Beftbaufen,  IjJfarrfircbc : 
2)er  ®auriji  ift  jebt  in  ber  9lltertum§fommlung  beS 
©eroerbemujeumS  su  ©miinb.  (9lbb.  ber  Äirdbe  famt 
iPfarrbouS  f.  S.  7-37.)  2)a4  febige  SBirtöbaug  sum 
ßreus  ift  gleidbfalld  non  3-  'Heller  au§  ©münb 
gebaut.  (9lbb.  S.  740.) 

3u  S.  189.  3 ö b i n g e n , SBaUfabrtSfapeüe : 
$on  9lnton  Sintergerft  au§  99)aQerftein  ift  bie  @e> 
benttojel  für  % 93.  SBünfcb  1771  mit  5)arfteflunfl 
beS  barmbersigen  ©amariteri^  in  ber  ©eorgötirebe  |u 
9lörblingen  gemalt  unb  besei^net. 

^Seranti  ^aiC^oirf. 

3u  ©.  190.  ©in  9i  in  gm  all  ift  auf  ber  flus'pe  non  Miltenberg,  ©cm.  ©ulsbacb  (9?euc 
fianbeSbefdbr.  .3,  ©.  134).  ©r  lag  am  ölten  4>oIntcg. 

Über  ben  ©cblofigrobcn  bei  ©f eba^  ngl.  Sunbber.  IV,  S.  13.  (^Prefeber,  2imp.  ©efeb.  II,  288.) 

3u  ©.  192.  5lran«berg  mit  .^“leerberg  ift  nielleicbt  ein  ebemaligeg  fränfifebe^  castram 
mit  curtis,  am  Äoeberübergang  ber  roeftöftlicben  .^oebftrobe  ('Dtitteilung  non  fi.  IRecbtöanmait 
9lbe,  .t»aU). 

3u  S.  203.  9ltn  3eitblom‘9lftor  non  ©feboeb  ftanb  bie  3abre4so^f 

3n  5.  205.  S><btenberg;  ©in  mittelalterli^er  ©teinforg  mit  befonberer  Äopfbettung, 
äbnlitb  benen  non  ^lirfou  unb  Corel),  mürbe  1900  auf  bem  ölten  Äirebbof  gefunben. 

3u  ©.  218.  ©robbenfmol  beö  ©cbenfen  Sriebricb  in  ber  ftirebe  su  Oberfont  beim 
ift  IRctcbior  ©cbmib  non  ^)eilbronn  susufebreiben. 


K f t 1- 

&4106  Cbetfont^eitn,  £M.  0ai(borf.  Zurm(pite. 


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9Jac^h:Age. 


709 


3u  2-  227.  'Jer  ehemalige  2Wol* 
fteiii  bei  ^tngbül^l  ift  nicht  mehr  nor> 
hnnbcn. 

S.  228.  SJlünfter:  ®ie  ftapeüe 
mit  bem  Äarnet  ift  abgebrochen.  3«vei 
(^enftermahmerfe  finb  in  bie  .tiUrchc  nerjeht. 


^6eramf  ^craQrotiit. 


3>i  3. 230.  2 Steinbeile  gef.  b.  Sich* 
ert^houjen.  @alli{d)e!Uiün^en:  Inon^lmliS* 
hagen,  2 non  lUiiftlan,  2 non  Sichert$hou)<!>i* 

3«  2.  2.32,  3-  9-  4'»inter  langen* 
bürg  fehe:  nnb  tOIaufelbcn. 

3iach  '.Richlingen  (ommt  auch  non 
Öhringen  her  ein  alter  Söeg  über  @rün> 
bühl  nnb  Böttingen  a.  iH. 

(Ein  IHingmaU  unb  eine  mittelalter* 
liehe  !Rurg  f^altenftein  am  ^h^lranb  linfd 
über  Unterregenbach. 

3u  ?lbfah  .3,  ©efchichtlichcS : ©reit* 
haha  im  Schenfung^bnch  non  $ulba  ift 
roohl  ©rettach,  (©rettheim);  ?iringe§heiin 
ebenba  nielleicht  (Ehring§h«iii)e». 

3u  S.  23,3.  3lbg.  'Jlbelöfihe  bei 
6rail§hduien  unb  3ieffelbach  (n.  ^Iberti, 

Slbeld*  n.  äBappcnbuch). 

3u  S.  235.  (yerabronn.  Stobt* 
firchc:  ^ie  SHüumgeflaltnng  erinnert  leb*  ®4io6  Cb«fontt,tim,  c«.  »aiibotf.  eoiarontoir 

hajt  an  bie  cuang.  Stabtfirche  ju  Uffen* 

heim,  bie  non  bem  an§bachifchen  ©aubireltor  n.  3otha  1726—31  erbaut  ift  (©ougefchichte  mit 
9lufrih  berjelben  bei  (Seorgii,  Uffenheimijehe  3iebenftunben). 

3n  S.  238.  Schlofi  11  m liShoflen:  ?lHch  eine  (leine  Öithographie  au#  bem  19.  3ahrh- 
jeigt  noch  bie  abgebrochenen  (Slebinbe  be#  Schlöffe#.  (Ubb.  S.  744.) 

2)ie  innere  Schlohhrücfe  ift  1696  (3ahlinfchr.)  erbaut;  ba#  fog.  Ilmthau#  in  ber  ©orbiirg 
1601;  ba#  innere  ©nrgthor,  laut  '©tappentafel  auf  ber  3jnnenfeite,  1532.  5)ie  3ühre#iahl  1502 
fteht  ouf  einem  äöappenftein , ber  |eht  im  ©urghof  eingemanert  ift  an  einem  Schuppen.  (Eine 
©forte  im  4)of  ieigt  bie  ^ahre#jahl  1573  (©rabmann  im  ©urgroart  IV,  S.  103). 

3u  S.  239  f.  ©öchlingen:  ©a# 
iluhere  ber  ftirche  ift  abgebilbet  bei  ftempf, 
Sorfroonberungen  2.  72. 

3u  S.  240.  2)ie  gotifche  ©locfe  ift 
batiert:  MCCCC  LXXXVII  [14871. 

3u  ©rettheim  S.  2,50,  3*  7 fe[)e 
ein:  ©afthau#  s»>ti  l!amm  1651. 

(Ebenba,  3. 17,  ftatt  15(?)31  [ehe:  1731. 
3n  5öi  0 r ft  e i n S,  251,  3’  6 f on  unten 
na^jutragen : 2inbe  be#  ivreih-  ©ernulf  n.  ßrail#- 
heim  1634  (B.  ©fh.  1880,  S-  293). 

3u  S.  252.  l;ic  alte  Äirche  non  © a g g* 
ftatt  ift  1904  abgebroeheu  unb  burch  einen 

Neubau  non  ©rof.  2h.  fyifcher,  Stuttgart, 
£d,io6  CbctfontDtim,  c.«.  (»ailborf.  «oiafduienfapiten.  sicbernertnenbiing  einjelner 


710 


92ad)tr&gc. 


Stürfe  Dom  0aui»er(  imb  bcr  ?lu§ftattun(i.  — ßbcnba,  ?lbi.  2,  3*  1^-  .'perrfebüft  2 oben» 
baujen  i)t  loobl  burd)  ben  ©raieii  jtomab  gen.  8(brinipf  u.  Cttingen  alS  6rben  be^  auSgeftoibcnen 
@eid)lecbt^  beul  3lbt  oon  ©üioangen  }u  2eben  ttujfletragen  loorben.  — 3-  ‘-20.  ®iu  i^auenflofter 
jn  2obenbauien  joll  oon  '31gne§  o.  '-lüirteiiberg,  t ©nttin  jlonvab^  o.  Cttingcn  unb  na(bma('$ 
flonrob«  D.  .pobenlobe,  geftiltct,  aber  halb  nncb  'IKiftlau  oerlegt  (^).  93nucr  in  {^raufen  1868, 
S.  7;  1870,  S 559)  loorbcn  fein. 

3u  8-  253.  Ü){i[tlau:  ©runbtnauerii  beS  mittelalterli^en  8(bifT^  ber  jlapeKe  lourben  1906 
gcfiinben  innerbalb  bcS  bt'Oigen  Schiffe#  baä  oon  einer  ©rroeitcrung  1791  berrübrt.  Gin  SWaucrrcft 
oon  ber  ’^rauennauje  fte^t  am  anberen  Gnbc  bC'^  ‘torf$,  bei  ber  'JJiiible. 

3u  S.  261.  55a'?  5bor  ju  Äird)bera  ift  3)?otiD  ber  Steinjeicbnungen : „UJionbnacbt“ 

C^hibenjeite)  unb  „.^ocb^eit  im  Stdbtdien" 
(3nnenj.)  pon  Ißaul  ^>e«  (3?erl.  u.  ^iib. 
Slöbler,  Ülhincben). 

3u  S.  282.  fiongenburg.  Stabt« 
fird)e:  1906  SMeberberftellung  burd)  Cber« 
baurat  55oimetjd),  Stuttgart. 

3n  S.  281.  ©rübbentmal  be?  ©raten 
'Dbilipp  Grnft;  al?  lumba  mieberbergeftellt 
1906  burd)  Ä.  ireberlin,  Ulm. 

3«  S.  292.  Unterregenbod), 
Äircbe:  3n  ber  Sülriftei  eine  böljerne  Üoten« 
tofel  ber  ipfarrerSfamilie  ®in  um  1640  unb 
eine  jmeite  mit  ©emölbe,  ^ufcrftebung  Gbrifti. 
— 5)ie  forolingijcbe  3ni'd)rift  lautet  im  nor« 
banbenen  ®riicbftüd: . . SALVTE  ANIMA  IL 
. . MP£R  VENEBVNT 
. . A SUORVM  BEAT 

55er  romanijcbe  5aufftein  ift  je^t  PoUft&nbig 
in  Stuttgart  ('Bl.  ®.  '21.).  — 3-  2 oon  unten. 
Statt  fllbtid)  lie?:  nörblid). 

3u  S.  297. 

Unterjd)rift  be?  Stabtplan?  ift  bei)ufeben: 
1 : 7500. 

3u  S.  300.  Gin  öbnlicb  breitet 
romanifdte?  Ginfd)iff  bat  bie  äircbe  }u 
IKöttingcn  a.  b.  5auber  (®apern). 

3u  S.  308,  3- 1*1  »an  unten.  Statt 
1858  lie?:  1588.  55ie  i^iebboffapellc  unb 
ba?  5)latbau?  luerben  1907  reftauriert  roerben. 
55er  Heine  '2lltartd)rein  mit  ber  Blaricnftatuette  ift  1905 


Cbcrfttttrn,  C.tl.  ffieiabionn.  itiic^c. 


31  i e b e r ft  e 1 1 e n.  55er 


3u  S.  311.  Äleinan«bacb: 
uerfauft  loorbcn  an  einen  ^dnblcr(!). 

3u  S.  319.  2er  Untcrfcbrift  jum  Stabtplan 


Don  Scbrojberg  ift  beijufeben : 1 : 5000. 


3»«  S.  331,  3til€  12.  Statt  ‘Jlittcrburgtürmen  lic?:  iHitterburgtrümmern. 

3u  8.  333,  3«Ue  2,  unb  S.  343,  3-  2.  JRcibengräber  aud)  bei  Sberböbingen. 

3u  8.  334,  3eile  24.  3»"»  Wapitel  2autern«3ggingcn  gcbörtc  aud)  eine  ebenmlige  Pfarrei 
Simmern. 

3u  8.  335,  3eile  13.  3ur  2itcrotur  über  bie  '®cfcftigungen  auf  bem  Mofenfteinmoino  ift 
na^jutragcn:  ®aulu?  in  512.  ®jb.  1881,  S.  41,  .t»crtlcin,  fvnnbbericbte  1906.  "Jll?  SRingipäUc  nennt 
Äeller  nufjcrbem:  2ir  bei  ®argau,  hintere  ®urgbnlbc  bei  'IDciler.  1er  ®ürgle?bübl  bei  2autern 
gleiebt  mittelalterlicben  ®urgbügeln. 


^lacbträge. 


711 


3u  S.  335,  10  öon  unten.  Sottter  (.^>ift.  53cjc^r.  non  SöJIrt.  II,  S.  231)  ßibt  an, 

ba^  auf  bem  ^odjbcrß  3ic0c(  nnb  and)  ftellergeroölbe  ßefnnben  n>crben. 

3n  6.  338.  6iienf(^mel})tättc  im  SBalb  Stborrcn  bei  .^'»enbac^.  3e  ein  SHeßenboßcn* 
fd)üffel(^en  gefunbcn  bei  Oberbetitingen  nnb  beim  liinben^oj.  (Äeller,  .penbad),  S.  6.)  @ine  Silber« 
münje  in  ©münb.  (.^ertlein,  i^unbb.  12,  S.  84.) 

3u  S.  343.  ^cr  5lame  ©ranegg  ift  in  ben  flarten  irrtümlich  auf  ba?  alte  „9ted)bergle" 
übergegangen.  3Ja4  roahre  ©ranegg  ift  ein  iefjt  in  ben  flarten  namenlofer  Sergfcgel.  Iluf  beiben 
finb  Spuren  non  mittelalterlichen  33urgen. 

SBar  IRechberglc  ber  3)orrih  berer  n.  Dtech* 
berg?  (931.  b.  Schm.  9llbu.  1905,  S.  366.) 

3u  S.  344,  3«ilc  0.  ©rabftein 
be8  93ürgermeifterÄ  93ertolb  fllebjagel,  1 1284, 
ftammt  au4  bem  15.  3oh<^hiinbert. 

3«ile  2 Don  unten.  2Jie  93fnrrfird&e 
S.  h(.  gehörte  urfprünglich  bem  Stift 
l'orch,  bann  bem  fllofter  \iord). 

3u  S.  350,  3«ilc  9 ot>n  unten.  Statt 
beren  lies:  beffen. 

3«  S.  414.  Über  bic  Sage  oom 
©eiger  non  ©münb  nnb  ba4  9)otiobilb  in 
ber  ;^errgott9ruhfapelle  ogl.  Sd)m.  flronif 
(Schm.  ÜJlerfur,  2.  9lbt.)  1904,  9?r.  213, 

221,  232.  S)a§  ®ilb  — ober  eine  flopie  — 
ift  im  flernerhauö  ju  93)einSberg;  }rcei  meitere, 
bie  auch  Quö  ber  ^errgottöruhlapelle  ftammen 
{ollen,  finb  in  ber  ©münber  9lltertum8« 
famnilung ; eineö  batiert  1678,  mit  3nfchtift, 
meldie  bie  2egenbe  oom  9Dlartprium  ber  hl* 
flümernis  nnb  bie  oon  ihrem  9Bunber  an 
bem  ©eiger  oon  ©münb  gibt.  3.  Rerner 
hat  auö  ber  hi-  flümerniS  bie  hf«  Säcilia 
gemacht  nnb  ben  Schauplah  beö  93)unber§ 
nach  ©münb  felbft  oerlegt.  ^er  ifono« 
graphifche  Urfprung  ber  93orftellung  oon 
ber  bärtigen  nnb  gefrönten  fungfräulichen 
9Jtartprin  mit  oerfchiebenen  apolrpphen 
4)eiligen«5iamen  roie  Virgo  fortis,  Rümmer* 
niS,  Rümmer,  ^ülpe,  ift  }u  fliehen  in  früh« 

mittelalterlichen  »ilbem  oon  ßhriftnö  am  oöerftetten,  o.«.  •craOrom,.  «o^a.lat  btr  »ir«e. 

Rreul  nach  hem  Sppuö  oon  l!ucca.  Da^  auf 
bie  H'orftellung  nnb  bie  oerfchiebenen  Flamen 

auch  ©linnerungen  an  ^onor  mit  eingeioirft  hohen,  ift  möglich  (93ernoulli,  ^ie  ^eiligen  ber 
'JJleroroinger  1902).  9lnch  bie  9)orfteHung  oon  bem  l^erfchenfen  eineS  Schuhe  ober  {Ring?  burch 
ein  ©ötterbilb  foU  auf  baö  norbifche  ^eibentum  jnrüdgehen.  91ber  auch  ber  (Shnftuö  am  Rreu) 
}u  üncca  hot  einen  lofen  filbernen  Schuh  am  unter  bem  ein  Reich  ftchl»  unb  auch  oon  ihm 
geht  bie  Soge,  er  höbe  ihn  einmal  einem  91rmen  }ngemorfen. 

3u  S.  414,  3eilf  3.  f)inter  barftellenb  fehe  ein:  nad)  SHnffoel  (9lbb.  S.  474). 

3n  S.  416.  Rapcllc  j.  Saloator:  5)ie  Figuren  in  ben  Stationöfapellen  mürben  bei  einer 
^Heftauration  1905  nachgefchnitten  unb  neubemalt  oon  i^ilbhauer  9)ritfch. 

3u  S.  419,  3eilc  12  ff.  Streike : roo  noch  ein  ©egenftüd  baju  oorhonben  ift. 

3n  S.  420.  Über  ba4  ^eiliggeiflfpital  f.  2öörner  nnb  ^entingcr,  2;a8  Stöbt,  .'pofpitol  jum 
hl.  ©eift  in  Schm.«©münb.  1905.  über  bie  Ratharinenfapelle  nnb  bic  fyre4fen  oon  SÜanncnmacher 
{.  2Befer  in  'B.  äljh.  1886,  S-  4a5  ff. 


712 


träge. 


3u  S.  421,  10  üon  unten.  ®iefe  gentölbtcn  '^alba4)ine  in  'IBo^nftuben  unb  !Iö)ter» 

ti(t)en  Speifefälen  becften  ben  Ofen. 

3u  S.  423,  12  non  unten.  Statt  1746  ItcS:  1264. 

3u  S.  424,  3»  12  non  unten.  SSerbeffere:  reltefiert. 

3u  S.  429,  3c>Ie  8 pon  unten.  Statt  ?Iltür,  55a(bftu^l  (ieS:  'iUtcr  2ia(bftu^l. 

3u  S.  434.  ^)etniofcn,  5lircbe:  2 JpätflOti{(be  ^olsfiguren.  St. Stephan  unb  Apollonia, 
au4  ber  üapcUe  ju  IBurgbol}. 

S.  435.  Surfl^olj,  Äapelle  j.  bl-  9lemcfiu§.  Spotgotiicbe  .Öotjgruppe,  ^ietä. 


Untcrrtgtnbac^,  C.^  (Berabronn.  UaroUngilc^c  ftrqpta. 


@benba:  .^tu jjenbojcn,  stapelte  j.  bl-  ^ernbarb.  ^(tacaufjab,  Spätrcnai){auce,  au4  ber 
ßircbe  non  ^erlitojen. 

3u  S.  447,  3«llc  i>-  Statt  'Jlorbtpeftieite  lies:  ^torbrocftecfo. 

3n  S.  451,  3<il6 10  pon  unten  (Cberböbingcn,  Äir^tutm).  Statt:  einen  ©iebel  lieS: 
Pier  ©icbcl. 

3eüe  8 pon  unten.  Der  Daufftein  i)t  eine  moberne  ^iadbbilbung  beS  alten. 

3>i  ©.  453,  3«il«  8 non  unten.  Statt  erften  lieS:  rcAten. 

3u  S.  464.  9t eicbenbacb.  ^'intcr  latb.  ^farrfircbc  ift  einjujeben:  j.  bl-  ^etruS. 

3n  S- 465  (StainSbacb,  S^lo^fapelle).  hinter  St.  9Jtargaretben  ift  einjufeben:  ge« 
ipeibt  1616.  91ofolo'9Ular  mit  Clbilb,  St.  ÜJtartin  mit  bem  Settlcr,  unb  3Boppen.  ©rabfteinc, 
a)  grofie  Sanbfteinplatte  mit  Scbilb  unb  $elm  non  IKecbberg  unb  unpoQftänbiger  ©cabfibrift  für 
9Ubert  p.  ^'»obcnrcdiberg  in  .^eu(f)lingen,  f 13  - -»  l>)  mit  Siigur  einer  ÜRatronc,  Pon  Pom,  unb 
91^appen  u.  Stein  uno  u.  Stccbbcrg,  unb  Umfcbrift  in  UJiaiuSfeln:  anno  dopfiini  MDLIX  (1559) 
nf  den  XXIII  tag  inlii  starb  die  edel  tugentsam  fraw  inagdalena.  ©rabjcbrift  für  9)iagbalena 
p.  Stein,  geb.  n.  iWedjberg,  f 1559. 

3u  S.  466  (Spraitbacb,  latb.  ^ircbe).  ©in  Dlrmenfünberftubl  auS  ber  ebemaligen  9)ogtei, 
fpäter  in  ber  Satriftei  aufbeiuabrt,  anS  ber  9)arod}eit  um  1700,  mit  3nfcbtift,  ift  jebt  im  bifdböfl. 
Diöiefanmufcum  ju  IHottenburg  n.  '){. 


9}a6träg(. 


713 


^6eramt  ^alT. 


3u  S.  481.  ?tuf  bem  StreifIcSberfl  unirben  1866  beim  föraben  einer  Safferleituitfl 

10  tief  oejunben  :Keftc  oon  uerfobltem  geMinmertem  iinb  ^^onfeberben , bie  man  für 
römifeb  bielU  f«f  mürben  aber  roicber  in  bie  ©rnbe  fleroorjen  (ÜJJejer,  flombnrg,  S.  7). 

3>i  S.  483.  Ser  5unb  prabiflorifcbcr  Seberben  ju  ^aU  ift  nicht  „flanj  un* 
ficber".  64  ba»bclt  fub  um  ein  ©efäfj  ber  .'pallffatt*^eviobc , flcfunben  1875  nm  9lciimäuer,  nor 
bem  2öcilcr  Jb^f  (®- 
1881,  S.  155).  ^iemit  ift  mobt 
eine  '^Infiebluitg  }u  ^all  (lefleben 
(liiild  uom  llocber,  gegenüber 
ber  Solquelle),  ^ie  ^nnabme 
eine4  uralten  Salinenbetrieb4  ju 
4'»all  oerteibigt  ncuerbing«  mit 
ßntfebiebenbeit  Si.  lEeller  (?ln* 
fieblung4gej(b.  b.  mürlt.  fYranlenS 
recbt4  Dom  ^llecfar,  in  UB.  Slfb. 

1894,  S.  3.  5 ff.,  9.  14  f.  2.3. 

26 ; 'ältefte  ©efeb.  o.  Sebm.  4|)aU, 
bef.  ®eil.  b.  Staat?an5.  1906, 

S.  263  ff.).  “Sagegen:  ®auer 

Cajr.  1852,  ©.  49  ff.),  ©melin 
(^üll.  ©efebiebte,  S.42ff.,  188  ff.), 
itolb  (i^u  SLMbmann,  S.  53, 

Unm.  2).  Söereinjelte  Jvunbe 
römifeber  fDlünsen  in  .^all  finb 
freili^  noch  fein  genügenbe4 
3eugni4  für  eine  römifebe 
Siebelung  unb  Saline,  ^ie  oiel* 
befproebene,  auch  öfters  abgebil* 
bete  3uf^r  ift  oon  einer  ©arten« 
mauer  linfS  beS  HocberS  ift  nicht 
römifcb  fonbern  bäUifeb  auS  bem 
16.  3abrbnnbert,  auf  ben  33an 
ber  ©artenmauer  bejüglicb  unb 
fogar  mit  einem  Steinmebseicben 
oerfeben  (abgeb.  bei  .ttanfelmann, 

'4)re|cber,  ©oef,  Slilin).  'Ser 
Stein  nmrb  eingemanert  an  ber 
nörblicben  Stübmauer  beS  ftireb« 
bofS  oon  St.  Üllicbael. 

3u  S.  484.  U>  0 r» 

gefebiebt liebe  Straften:  11.  Heller  (^nfteblungSgefcbicbte  b.  roürtt.  lYranfenS,  £).  9.Mb-  1B94, 
S.  5.  15)  nimmt  an,  ba^  5ur 'Jiömerjeit  foioobl  oon  ÜJiainbarbt  al4  oon  tbringen  au4  Straften 
nach  ;i‘'all  (ber  Saline)  gegangen  feien;  oon  ÜJlüinbavbt  auS  eine  ^^flafterftrafte  (nad)  ^Itauluä); 

0011  C bringen  auS  jroei  SBege,  ber  eine  über  bie  'i9albcnbnrger  33erge,  ©oUroollSbuufen,  Üliünf« 
beim;  ber  anberc  anfcbliefeenb  an  einen  Seitenftrang  ber  Staiferftroftc  (.^löbmegS  yoif^en  llocber 
nnb  3agft),  ber  ben  '.Jtogen  beS  ftoeberS  jroifeben  Sinbringen  tinb  UKünfbeim  nbfdineibenb  bureb  ben 
C’brnroülb  ging.  (U)ergl.  bagegen  ©melin,  .fSüll.  ©efd).,  S.  40  f. : bie  Slunftftra^e  'JJlainbarbt— ^pall 
rübre  erft  au4  bem  18.  Sabrb-,  boeb  fei  bie  Strafte  oon  ©rob  — am  römifeben  ßimeS  — nad) 
$all  oon  bobent  '‘lllter.) 

3u  S.  484.  3i eibengröber  foUen  ar.cb  auf  ber  Ü)iarfung  oon  CtterSbacb  ©em. 
2büngentbal  gefunben  fein  (dle^,  'ilefebreibung  beS  iHetirfS  2büngentbnl). 


Strinftulptur  bon  Safpar  i^ogt*am&nb: 
ÜUIbftoct  am  Salbator  ju  (bmünb. 


714  'Jlac^träflc. 

3u  S.  484.  Über  bie  f.  Jlolb  ju  ^erolt,  S.  127  f.,  ?lmn.  7.  ')lac^  bem  5priöUegium 
Don  1503  burjle  ber  ©raben  uot  ber  ^erfe  10  iVnb  breit  aiiSgeboben  loorben. 

3u  S.  486.  Oucden  jur  ©ejcbicbtc  be4  ©aljbruiiuenS  unb  be§  Malier  3a(}roe)en§ 
j.  bei  Slolb,  .^crolt,  S.  138  ?lnm.  — 3*  23 : ftalt  91ippcrfl  licS : 3lipperg. 

3u  S.  487.  'Jlbj.  1.  58on  bem  9iat§bej^(u^  betreffenb  bie  ßellerbnlje,  angeblicb  aii5  bem 
1261,  ift  ber  SBortiaut  teUmeife  erbültcn : Wir  sein  zu  rat  worden  von  der  entscheidunge 

wegen,  daz  niemen  seinen 
kellerhals  hems  von  dem  huse 
in  die  gazen  machen  sol  danne 
als  das  mese  sagt,  das  man 
dazu  gemacht  hat  und  das  hat 
dritthalh  sehne.  dieselben 
dritthalb  schue  sol  man  wol 
vermachen  mit  guten  — {?] 
daz  man  dar  gefaren  geriten 
und  gewaudeln  mag  nngever- 
lichen.  ('liacb  ©lajcr.) 

3u  S.  487,  'llbi'aft  2. 
‘Zit  9?o(brici)t  non  ber  ®e* 
lagerung  ber  @tabt  ^uQ  burcib 
einen  5M|cbof  non  Sßürjburfl  bc» 
ru^t  nielleicbt  auf  SSerroecbi^hing 
mit  iNotbenburg.  ^iefe  Stabt 
ift  1388  belagert  morben  bureb 
IBifcbof  ©erbarb;  unb  }n>ar 
roegen  beä  ßanbgericbtS  (Sagit* 
tariu§,  Historia  Hallensis,  bei 
©eorgii,  Uffenbeimifebe  Sieben* 
ftunben,  S.  932). 

3u  S.  487,  Slbf.  4 ff.  unb 
490,  Slbf.  1.  3ln  ^aHer  2 ö p« 
fern'nennt  6.  Sebauffele  (5Ö. 
®ib.  1881,  S.  155)  auber  2ii. 
Sl.  ©eper  einen  ^nbriS  äb* 
ner,  ber  auf  einer  Dfenla^el« 
form  fein  IBilbni#  btnterlaffen 
bat,  ohne  SabreSjabl,  17.  3abr* 
bunbert ; non  onberen  nur  3ni* 
tialen  unb  2aten  aud  bem  17. 
unb  18.  3öbtbunbert.  — ®ie 
Jbonöfen  für  ba4  ^taller  5Rat* 
bauS  lieferte  1735  3 o b-  SOi  ü 1 1 e r ju  |)nli,  inübrenb  bie  gubeifernen  Cfen  non  Äönigsbronn  tarnen. 

3n  S.  488.  Über  Simon  Scblör,  SJilbbauer  ju  5>oll,  naebtoeiSbor  1553—1597  (Itlemm, 
i^ig.  189).  Literatur:  Räuber,  in  Söürtt.  fyranfen,  il.  10,  S.  25;  5öinu,  Stijtefircbc  in  2übingen, 
S.  77 ; Älemm  in  2)ej.  ®eil.  3.  Staat^anseiger  1875 , Sir.  27  unb  2B.  S8ib-  1882 , S.  147  ff. ; 
®oijcrt  im  Staat4ün',ciger  1879,  449  unb  Srfjioäb.  Jlronif  (Scbin.  SJicrtur  II)  1882,  Sir.  18.  24 ; 
41'intterlin  in  ber  3dbtbrift  ber  f.  öff.  Hibliotbel  ium  2übinger  UninerfitätSjubiläum  1877,  S.  41, 
Slum.  3,  unb  in  ber  Slllg.  2eutfcb.  Siograpbie  31,  5.30  f.;  S)l.  ®acb  in  3Ö.  3.'jb-  VII  (1884),  6. 168; 
Söalcber,  S)roträtbüften  be§  ßuftbnuje§  ©.  4 (1890),  S.  8 f.;  ©rabmanu  in  'JBürtt.  tyranfen  Sl.  6 
(1897),  S.  119;  «ertfeb  i.  b.  5)ef.  iteil.  b.  Staat^anv  1906,  S.  227;  n.  SHaueb  in  HB.  S)jb.  1907. 

'.beglaubigte  2Bcrte  SeblörS  finb  aufjer  ben  S-  689  genannten  bie  ©rabmäler  für  fyriebricb 
i>.  Stmmfeber,  | 1555  yu  Cppenmeiler,  ^ersogin  Sabina  in  Tübingen  um  15(>5,  ©raf  UBolfgang 
n.  ^obenlobe  in  ber  Stift^firebe  311  Stuttgart  1.575—1577,  (fberb.  n.  Stetten  in  .ffoeberftetten  1.588. 


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9lactlttä0e. 


715 


(ferner  bie  Überre)te  noin  ?Utor  ber  3c^(oBfapeUc  su  Stuttgart,  teü^  nocb  im  ^Uteii  Sc^Io^ 
bajelbft  (4  Steliefbilber  jum  @(aubeiiebffenntnid  {amt  ber  (ateiniic^eit  metrijc^en  Jlüuftterinjcbrift), 
teil^  uacb  {tieu^aufcn  C3l.  ^Winflen  ncrbrae^t  (flrujifif);  bic  Siiappentajcl  am  norbroeftlit^cn 
Sc()(o^porta(,  bie  @rafen{tanbbUbcr  in  ber  Stijt^lire^e  um  1580. 

Söerloreii  ober  DerjdjoUcn  finb  {eine  3lrbciten  für  ba#  \Juft^au4  unb  ben  yiiftgarteu  ju  Stutt» 
gart:  4 allegorijcbe  trüber  uou  ben  i)}forteu  be4  !)iennpta^cv  1577,  8 ^l^uenbilbcr  (gemeiu|c^aftlid) 
mit  5iaIob  JHomeut),  „aji^erbatb  be^  ®artenS",  unb  mehrere  '4Jortalbilbu»ertc  für  baS  Suft^au? 
{elbft  um  1586.  tl^on  ben  äe^teren  ift  i)iellei(()t  eines  erhalten  auf  Sdjtop  l!id)teniteiu,  ein  Sietief: 
I^aten  beS  .{^erluleS. 

@in  uubefannteS  unb  uerloreiieS  !^ugenbmerf  ift  angejeigt  burc^  bie  ^nfe^rift  non  1555  in 
ber  .^>aller  ^o^anniterfirebe  (S.  530). 

jyilr  ben  .^of  non  ?lnSbnd)  febuf  er  1568  ein  ^lortol  am  Scblob,  baS  nicht  mehr  norhanben 
ift,  unb  ein  ©rabbenfmal  — ohne  'Smeifel  baS 
beS  'Diarfgrafen  ©eorg  f^riebrich  (t  1568)  — in 
ber  ßtofterfirche  jii  .^eilSbronn  (Mitteilung  non 
Dr.  n.  tHauch,  ^)citbronn). 

Unbefannt  ift,  maS  Schlbr  1576  für  bie 
.perren  n.  @cmmingen  geliefert  hat. 

3u}uf(hreiben  finb  ihm  unter  anbercii 
©rabmälern  bie  für  tyogelmann,  f 1568, 
an  3t.  Michael  )u  $all  (3.  513),  für  Shriftoph 
Seuft  n.  Sulburg  in  iHieben,  t 1577  (3.  583 
mit  9Ibbi(bung),  unb  für  .^einrich  Senft  n.  Sul< 
bürg  (t  1550)  in  Cberrot,  C9l.  ©aiiborf  (5. 215, 

^Ibbilbung  3.  214). 

3»  489.  Maler  tHarthoIomäuS 

fR  0 1 roirb  1509  SHichter,  1519  fRatSh^rff  1 1538 
(©melin  in  ffiürttemb.  fronten,  'Jieue  Solge 
VII,  3.  27). 

^anS  non  .^al(  ober  .'paller,  auch 
Mofer  genannt,  Maler  }u  Ulm  1469  (3üger, 

Ulm,  3.  534). 

3n  3.  490.  3t.  3alob  in  $all  fann 
als  ^ropftei  non  Homburg  gegrünbet  fein.  3o 
erflArte  ftch  auch  bie  ©rünbung  einer  jmeiten 
Hirche,  3t.  Mi^ael,  als  Seutfirche. 

Über  ber  lf)forte  beS  MinoriteuflofterS 
ftanb  nach  ©lafer  (©efchichte  non  ^all  [uit' 
gebrueft],  .fpanbfchriften  beS  StaatSarchin^): 

LVDEWIQ  DE  WESTHEIM  ET  MEREGARD  VXOR  EIVS.  5Jabei  eine  ^ahreSiahl,  angeblich 
1112  [roahrfcheinli^er  1312]. 

Ter  Hirchturm  mürbe  1575  noch  maffin  umgebaut  burch  3-  ^urfharb  unb  mit  ©locfen  auS* 
geftattet  (©rüne  ßhronif).  ')lm  ©ingnng  ftanb  eine  Uhr  mit  'Jlutomat  in  ©eftalt  eine«  Mönchs 
als  Schlagroerf  (©lafer). 

©rabfteine  non  3t.  3alob  foUen  in  ben  IRathauSftaffeln  unb  in  bet  Hirchenftaffel  non 
St.  Michael  liegen  (©lafer).  ©ingehenbe  Slefchreibung  beS  HIofterS  gibt  ©ibmann , 3.  370  ff. 
©S  fcheint,  bap  bie  beiben  'Utohuhöufer  füblici)  nom  IHathauS  in  ihren  UmfaffungSmauern  noch  ooiu 
Hlofter  henrühren  unb  in  ihrer  äuheren  ©rfcheinung  noch  baran  erinnern.  Tenn  er  fpricht  non 
einem  <t)auS,  baS  noch  ftchf»  überjroerch  mit  jroeien  ©iebelmauben  unb  3ia«eH/  baS  fei  bnS  Tot* 
mitorium  unb  „IRenertal"  geroefen. 

3>i  3.  494.  ©S  ift  nicht  auSgefchloffen,  ba$  bie  Micha elsfir che  an  Stelle  einer  ur» 
alten  Michaelslapelle  erbaut  mürbe,  fo  mie  nach  neuerlicher  ©nlbccfuug  bie  Hatharinenfirche  lints 
beS  HodjerS  (f.  unten). 


71G 


9k(^träge. 


Gin  fixeres  9Jerjei4>uiS  ber 
'Xltörc  ift  ni^t  überliefert,  trofe 
tnc^riad)er  ttberlieferuiifl  betr.  bie 
?Pfrüiiben  (©ürjburger  Spnobal* 
bud)  D.  3.  1453,  abflebr.  in  9B. 
Syjl).  1879,  S.  283;  SlapitelS' 
reeftnungen  1508—23,  auSgejogen 
Don  flolb  ju  3Bibmann,  S.  18* 
'Jlnin.  ^);  ftopiolbudj  ber  ^Ifrünb* 
unb  Stiftungsbriefe , ©emeinfe^. 
?lrcbiD  $all,  benütjt  in  0?l®., 
S.  169.  9)lan  lernt  barauS  folgcnbe 
?lltartitcl  fennen:  St.  ?lnna,  2öen» 
bclin,  3)lagbalena,  flreiu,  S?ifo* 
lauS,  9lller^eiligen , 'iSrei  Äönige, 
Ulricfi,  U.  il.  ivrou,  'Äpoftcl, 
©eorg,  ^onleic^nam  (Saframent) ; 
Elitär  ber  Kapelle  auf  bem  Karner ; 
3 ober  4 ?lltöre  auS  ber  1509  ab- 
gebrod)enen  »velbnerlapelle:  ?lnibro- 
fiuS,  fyransiSfuS,  Ceon^arb,  5)rei 
Könige  (?).  ®er  ©eorgäaltor  roar 
1336  geflötet,  ber  3)lagbalenen» 
altar  1351  (oon  einem  Schnee- 
mafjer,  urfprünglic^  in  ber  Surni- 
fapelle);  ber  !I)reiIönigSa(tar  1374 
non  Klaus  .^ell,  ber  SenbelinS- 
altar  1.399.  35er  Krcujaltar  ift 
1395  be\eugt.  3)ie  Ulri^Spfrünbc 
iDurbe  1445  nom  S^Iob  ^^ilriet 
übertragen. 

Gine  Kapelle  an  St.  3Jlid)ael  roar  ber  f^milie  Sdjlei  eingerüuint  (©melin,  5^ftll.  @ef(^>.,  S.  341). 

Gbenbn,  3«^«  ^ oon  unten:  ftatt  1507  licS  1517.  35aS  niittelaltevlicbe  'JHlb  beS  Kir^iboiS 
mit  ben  ^o^en  Stü^mauern  unb  IHingmauern,  ber  fcbmalen  feitlicben  kreppen,  ber  Sinbe  unb  ben 
Kapellen  an  ber  SBeftfeite,  baS  2^or  an  ber  Söeftfeite  mufe  bocbinalerifcf)  geroefen  fein  (oergl. 
Sauffen  a.  9i.).  ÜJocl)  im  18.  3abr^.  gingen  non  Käufern  ber  Klofterftrabe  törfufenftege  über  bie 
Strafje  herüber  auf  ben  Kirebbof,  (roie  an  ber  Stabtfire^c  in  2übingen 
einer  erhalten). 

3u  S.  495.  35ie  3)littelfüule  in  ber  ^urmoor^alle  oon  St.  Wicfiael 
ift  gut  abgebilbet  bei  .^leibeloff,  Crnamentif  beS  SRittelalterS,  .^eft  5,  2afel  4. 

35aS  oberftc 'iliercrfSgefcltop,  bcS  lurmS  febeint  um  ein  paar  3flbr* 
jebnte  jünger  als  bie  unteren ; eS  ift  uermutlicb  eben  bamalS  aufgefebt  roor* 
ben,  als  baS  ©eroölbe  ber  Üurmoorballe  mit  ber  Säule  unterfangen  rourbe. 

(iöergl.  and)  Kombnrg,  'iöeftturm  unb  Gbortüme  ber  StiflSfird>e.) 

51^011  einem  rvunbamentgeroölbe  unter  bem  5Xurm  non  St.  5)Jlicbael 
febeint  ."öerolt  (S.  144)  ju  roiffen  (Kolb,  ')lnm.  **)  |?]. 

3n  S.  501.  ^)m  Obergefebop  ber  Safriftei  — in  ber  Ijiarnmenten« 

(ammer  — fiiib  5öanbmalereien  auS  ber  GrbauungS^eit  um  1.505.  35ar» 
unter  ein  Gr^engel  5Uli(bael  als  Seelenroäger.  91ucb  ^nfebriften  auS  ber- 
felben  3fü:  1.508.  guelg  und  bub.  bermen  byschler  stetmayster.  conU 
fogelman. 

3u  S.  502,  oben.  Soineit  nach  ber  Übermalung  nod)  ein  Urteil 
möglid)  ift,  möcbte  man  ben  5D2aler  beS  ^öocbaltarjcbreinS  in  ber  31öbe 


4>oa.  SörberbauO- 
9runbri6  im  1.  Cbnr- 
ee<4o6. 


{lall.  Velbingereoge  mit  ^otentuim. 
tlufn.  t)on  Dr.  3eQee>  oub  brr  8eitfcbT.  Xentmalpgcae. 


9ta(^trägc. 


717 


f5ricbri(ft  ipcrlein^  fließen.  5)cr  S^rein  roat  on  bcu  2lupcnflflc()eu  mit  Crnoment  bemalt  (4), 
aJterj  1845). 

ebenba,  ?lbi.  1.  ^ic  5ia^rc«ja^l  1494  ftonb  unter  ben  iYÜfeen  be«  6^riftu4  am  flreuj. 
(©röter,  9leuia^r4refliiter  1789.) 

6benba,  Sb|.  2.  Tie  gejebni^te  ^rebella  in  ber  Salriftei,  barjtellenb  bie  Sinfebung  be4 
bl.  Kbenbmabl«,  ffammt  au«  ber  Scbuppa^lircbe  unb  gehörte  ju  einem  ?lltarj(brein , an  bem  ba« 
SKartprium  ber  bl-  Torotbea  gemalt  mar.  (©röter,  9ieuiabr4regi)ter  1801.) 

^benba,  3lbf.  .8.  Ter  ?lltarj(brein  mit  ber  ©ruppe  ber  bf-  Sippe  ift  batiert  1509  (nicht 
1520).  ?lm  unteren  IHanb  fteben  bie  Flamen 
ber  ©efippen.  Ter  feblenbe  lyliigel  ift  erft  bei 
ber  iReftauration  1900  roeggefommen. 

©benba,  ?lbfab  4.  Ter  Elitär  mit  ber 
Stuögiebung  be4  bf*  ©eifte4  ftammt  au4  ber 
Sebuppaeblirebe.  ©r  mar  bi§  1773  ungefaßt 
(©röter,  fReujabrSegifter  1801).  Sein  Stanbort 
bort  mar  ber  6b»raltar.  TieS  ift  eine  ber 
Tafeln,  bie  ber  lebte  u.  ^fpacb  geftiftet  bol 
(S.  5!t0). 

3u  S.  504.  Tem  Tabernafeltürmcben 
fehlt  bie  Treppe  unb  ba4  ©itter,  non  bem  e4 
umgeben  mar.  Ta4  ©itter  mürbe  1586  an 
ben  Taufflein  nerfebt,  unb  non  bort  roieber 
entfernt,  um  einem  neuen  $lab  machen 
(©röter  im  llircbl.  9Jeuiabr8regifter  17W). 

3u  S.  506.  Tie  ftiguren  be8  Clberg« 
finb  1906  neu  bemalt  roorben  non  ©.  Sebmib, 

^ad.  Tie  fraffung  ber  f^igüreben  im  hinter« 
grunb  ift  noch  alt. 

3u  S.  508.  Tie  3nftbrift  au8  ber 
j^elbnerlapelle  ift  fatfimiliert  in  @röter8  3buna 
unb  .^ermobe  1816,  9lr.  5." 

3u  S.  508,  Hbf.  1.  Tie  Umfebrift  ber 
grofeen  ©locfc  fcblie^t  mit  ben  il'orten:  inter- 
pelle  deum.  Tie  Umfebrift  ber  nierten  ©locfc 
lautet  DoUftönbiger;  sanetns,  sanctus,  sanetns 
dominus  dens  sabaoth  plena  est  . . . 1506.  ®**"*°"  ÖH'bbrunnen. 

Sbcnba,  Hbfab  2.  ©in  ©öltbücblein  ber 

$farr*fRegiftratur  gibt  ein  Ißerjeidbni^  be8  ftircbenfcbabe8,  namentlich  ber  Sieliquien  nom  HuSgang 
be§  3)iittelalter4. 

3u  S.  509  unten.  Ta8  Tenlmal  be§  StöblmeifterS  3.  ^r.  löonböffer  (t  1778)  ift  bc« 
jeiebnet  al8  Opus  Duc.  Academiae  Hilit.  Wirtemb.  Ter  ©ntmurf  ftammt  non  © u i b a I (©röter, 
HeufabrSregifter  1792).  Pfeiffer  (^)erjog  5farl  ©ugen  n.  21'.,  S.  729)  nermeift  bejüglicb  ber 
Äompojltion  auf  bie  baroefen  23apftgröber  in  St.  2ßeter. 

3u  S.  510  oben.  3"  3.  ©borfapelle  liegt  noch  am  2)oben  ein  ©rabftein  mit  bem 

2Bappen  ber  u.  ©ailentircben  (©eper,  j^elbner,  n.  Stetten)  unb  fReften  einer  Umfebrift;  anf^einenb 
au8  ber  erften  J£)ölfte  be4  15.  3flbrb- 

3u  S.  511,  Hbf.  5.  Ta8  Tenfmal  be4  StöblmeifterS  3- 2.  TrecbSler  ift  1780  erneuert 
roorben,  (aut  3xi(h<^fff- 

©benba,  unten.  Ta8  Tenlmal  be8  Stöbtmeifterö  Hrnolb  ift  batiert  unb  figniert:  1750, 
3-  ©.  3Ra per,  pictor  fec. 

3u  S.  512,  3eile  3 non  unten.  Statt  ipfannenburg  lie8:  ^Solncenburg. 

3u  S.  513  oben.  2ie8:  Tie  Äircbenregifler  non  1788  ff.  jöblen  noch  240  Totenbenfmöler 
auf  (mit  SJÖiebergabe  ber  3nfthrifl«n)-  ~ ©benba  3«>l«  32:  ftatt  Söitroe  lieS:  erfte 


718 


^lac^träge. 


3u  3.  504.  ^er  Eingang  bcr  jlaiueltrcppe  luav  gej(^mücft  mit  einem  Üllarienbilb  mit 
Jlrone  unb  Scepter.  ^er  jlan}e(be(fe(,  1643  gcftiftet  von  Stäbtmeifter  fiö^ner,  ift  (eiber  im  19.  3abcb. 
burcb  einen  neugotijcben  o^ne  ITunftmert  erje^t  roorben. 

3u  3.  514,  3*  3.  Statt  üliUti}  ift  roabcjcbeinlicb  ju  lejen:  'Diolitor.  '.H^eitece  ab> 
gegangene  Aunftbentmäter  in  ber  t^irebe:  ein  S^äfelein  mit  klügeln,  barauf  in  alter 

HJlalerei:  bie  i^ubmojebung  GbrUü#  ^rieftet  mit  ber  ÜJionftranj  unb  einer  ba§  bl-  ^Ibenbmabl 
barrei(benb.  Saujaltar  mitt^emäibe;  Sb^ifti  @eburt,  non  1630.  ^b^eorgel,  1575  aufgebängt,  mit 
aWefpofitio  non  ilonr.  Sebott  auä  Stuttgart  1592  (OierSinjebrift  bei  (Sräter,  aieujabr«reg.  1790); 

16.52  beiberjeilS  ermeitert  unb  bereichert  bureb 
ba$  jog.  Orgel(börtein.  3(m  Eingang  ber 
aSenbeltreppe  jur  Orgel  ftanb : 1575.  55ie  alte 
Orgel  »on  1488  joU  auf  ber  (Smpore  bc8  JurniS 
geftonben  fein.  Snncrbolb  ber  Äircbe,  beint 
^aupteingang  am  lurm,  mar  eine  Ubr  mit 
ber  3abe*^5<*bl  1575. 

35er  üorbere  ßboraltar,  an  Stelle  be» 
mittelatterlicben  UreujaltarS  aufgefteUt  1778, 
ein  9Bcrf  non  $oU  unb  Stuef,  mar  nerfertigt 
non  einem  Söilbbauer  rjifcbcr  au8  3)illingen 
unb  einem  3JloIer  iPropft  in  ifjfebelbacb  mit 
einem  (Sebilfen  6.  ')l.  ©berlein.  'Huf  ber  Hüct» 
feite  inar  unter  aubereu  SBUbniffen  ba8  be8 
'Dlebner8  ®räter.  (Hacb  beffen  Hufjeiebnung 
im  ©röterf^en  Sieberbueb,  51)2itteilung  non 
meil.  €.  Scbauffele.)  35ie  ^auptbarftellung,  in 
Stud  au8gefübrt,  mar  ^foul^  Opferung;  feitli^ 
banon  maren  bie  'IBeiSbeit  ©otte8  unb  bie 
©Iauben8hraft , bie  bl-  2!aufe  unb  baS  Safra* 
ment  be8  HltarS  abgebilbet.  35arflber  bie 
göttlicbe  35reifaltigfeit  unb  baS  SBappen  bc8 
Stifter«,  StäbtmeifterS  3.  5r.  SBonböffer.  Hm 
Hltartifcb  bie  @infebung  be«  bl-  HbenbmabI4, 
fUielcbifebel  unb  Haron,  ba«  Heue  Serufalem 
unb  ba«  Hpofaluptifebe  2amm.  (Sin  nergolbete« 
©erem«  ('3rüftung8gitter)  umgab  ben  HItar. 

Hlerfroürbig  ift  bie  ©inri^tung  ber 
9Kicbel8(ir(be  für  ben  enangelifcben  ©ottesbienft, 
mie  fte  feit  ber  Deformation  beflanb  bi«  1802.  3)ie  SHünner  fommunijierten  am  hinteren,  bie  grauen 
am  norberen  ;^auptaltar.  Hl8  IBeidbtfammern  bienten  bie  Safriftei  unb  jmei  bamal«  gegen  ben 
©bor  abgefcbloffenen  ©borfapeUen  bei  ber  nörbli^cn  ©borpforte.  3m  ©bor  mar  eine  erböbte  ®übnc 
errichtet  für  ben  Singebor,  ber  jur  iöefper  abroecbfelnb  lateinifcb  unb  beutfeb  fang,  auch  mit  Orebefter. 
3u  beiben  Seiten  bie  ©borftüble.  ®aoor,  am  ©ingang  bc«  ©bor«,  bie  Sibe  ber  Sateinfebüler. 
iRecbt«  Boin  uorberen  HItar  ber  5Jtforrftanb,  linl«  ber  3aufaltar.  3u  beiben  Seiten  beS  2aufftein« 
bie  beiben  Jlftnjeicben  jum  fog.  flntecbi«mu4beten  ber  3ugenb.  35er  Hat  batte  im  18.  3obrb-  feine 
abgefcbloffene,  oerglafle  unb  beijbare  il^etflube.  Uton  ben  ©mporen  mar  eine  na(b  ben  Siebern  be* 
nannt,  eine  anbere  nach  ben  ,,'Becfen".  35ie  Rirebeuftübic  unten  an  ben  '3Bnnben  maren  b«er  n>ie 
in  ben  anberen  ftireben  .'öaU«  meift  mit  :^oljgittern  Betfcbliebbarc  ©cbüufe. 

Hbg.  ©ebenftafel  (Mappa)  in  3t.  Hiicbacl,  jur  ©rinnerung  an  bie  üinbermallfabrt  nach 
DJiont  Saint'fLRicbel  1458  (flolb  ju  .^'»erolt  S.  161,  Hnm.  3;  ugl.  aöibmann  S.  223,  Hnm.  6). 

Hiabaufnabmen  oon  ber  5DHcbe(«fircbc  mürben  1813  gejeiebnet  non  ©abriel  (©röter«  3buna 
unb  .tiermobe  1814),  ob  neröffentlicbt? 

3u  S.  514.  3)eim  Umbau  ber  ftatbarinenfirebe  i.  3-  1900  mürben  bie  ©runblagen  bc« 
SurmS  nerftarft  bureb  ©inbau  eine«  Soblgemölbe«.  !£nbei  fanb  man  innerhalb  bc«  2urme«  Hefte 


^all.  €t.  ffiroTQ  Dom  SUeb^runntn. 


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träge. 


719 


eines  älteren  jlircliengebäubeS;  unb  ;^niar  brei  Heine  ^pjiben  nebeneinanber , bie 
mittlere  ctmaS  meiter,  alle  brei  in  einer  üJlauer  auSgejpart.  SaS  @cinäuer  mar  nod)  gegen 
1 m ^oc^;  unb  nor  ben  ^li(d)en  lag  noäf  ein  Streifen  eine«  SteinplattenbobenS.  Die  ^lifc^en* 
mänbe  unb  3>i>iid)cnpfeiler  roaren  oerpu^t  unb  gemeint  unb  ungcjälir  25  cm  über  bein  93oben  ein* 
gefaxt  mit  einem  gemalten  roagrediten  Doppelbanb  fdimar)  unb  gelb.  (ÜJiitteilung  pon  t 
rat  a.  D.  IHuff  in  ^aQ.) 

3n  6.  527.  Die  Flügel  mit  @emälben,  au^en  Slertünbigung,  innen  4 anbere  @efcbid)ten 
aus  bem  fDiarienleben ; unb  bie  Cberflflgelcben  mit  @emälbcn,  au^en  St.  @eorg  unb  lUrid),  innen 
^eimfudiung  unb  ffrönung  3)iariä,  fmb  in 
Stuttgart  (3JJ.  u.  ?!.). 

3u  S.  529.  3o^onniterfird)e : 3-  9^ 

1288  mirb  gemeint  monasterium  com  choro. 

— 3.  16;  ftatt  1539  lieS:  13—34  (Äolb  ju 
^erolt  S.  112,  3lnm.  *).  — 3- 1505 
lieS:  1805. 

3u  S.  530.  ?lbgegangcne  Runftbenl* 
mäler  ber  Sdiuppac^firdie:  l^inter  bem 
illtar  unb  unter  bem  großen  JTruiifi;  lag  ber 
©rabftein  eines  ^»ieron.  6gen,  G^or^errn 
}U  ©idlftätt,  mit  ^BilbniS,  Umfdirift  unb  4 ^ap* 
pcn  (®gen,  ßangmantel,  Senft  unb  ?).  5ln  ber 
SSanb  hinter  bem  Elitär  ftanb  auf  einem  Unter« 
fab  non  ^labafter  ein  lebensgroßes,  farbig  ge* 
faßteS  Stanbbilb  ber  fUiutter  @otteS.  ber 
Safriftei  mar  ein  ?lltarfdircin  mit  ©cmälbe: 

©ntßauptung  ber  ßl.  Dorothea,  bie  gefdinißte 
^rebeQa,  ©infcßung  beS  ßl.  '^IbenbmaßlS,  ift 
ießt  in  ber  Safriftei  ber  ÜHicßelSfircße.  Der 
Srßrein  beS  6ßoraItarS  cbenba  in  einer  6ßor* 
lapelle.  Das  ^drlein  ber  0.  STiflnfßeim  trug 
in  .t>ol}  gefcßnitten  bie  1490. 

3u  S.  530.  Spitalfirdje  S-  ßl- 

©ei ft:  Dlarß  ber  „Umftänbl.  9la(ßri(ßt  0.  b 

Zeremonien  . . bei  ßegung  beS  ©runbfteinS  . . 
nnb  ber  Zinroeißung  ber  ...  ßojpitalifcßen 
flircße  j.  ßl.  ©eift  in  . . . .öall . . (.^all,  1740) 
maren  bie  ^aumeifter  ber  jtirdße  [unb  oßne 

3meifel  aucß  beS  ^ofpitalSj:  3oß.  ©eorg  Slrnolb  non  ^)all,  Zberß.  .^>eim  „Stutt- 

gardiensis,  designatus  ibidem  architectus"  unb  ©eorg  ^nbr.  De  fehler.  Die  jtireße  mürbe 
rafcß  unter  Daeß  gebraeßt,  bie  innere  ^uSftattung  aber  erft  1738  beforgt,  bie  Crgel  1739  auf* 
geftellt.  Die  Einlage  mar  fo,  baß  ßranfe  unb  Zingefcßloffene  non  ißrem  ©emaeß  auS  bem  ©otteS« 
bienft  folgen  tonnten. 

Die  üireßengefäße  non  1738,  nergolbeter  jlelcß  unb  ebenfolcßer  Arantenfelcß  unb  fllbenb* 
maßlSfanne  non  Silber,  Douf*„ßanor"  non  3inn  ßnb  noeß  norßanben. 

Zine  „Söieberßerftellung"  ber  flireße  geftßaß  1840. 

3u  S.  531,  ^bf.  2.  Sdlöntßaler  Äapelle:  ©lafer  (')lbf(ßr.  b.  9)ibl.  b.  ßift.  Vereins 
^all,  S.  6.31)  meiß  non  einem  9ieubau  i.  3. 1401 ; .^erolt  (S.  87)  non  einem  9lnbau,  ben  ber  leßte 
Sitter  n.  9lfpacß  ßobe  maeßen  laffen,  ju  Anfang  beS  16.  SaßrßunbertS. 

3u  S.  .">3.3.  5lm  Dßor  beS  SulferturmS  mar  noeß  ju  ©laferS  3cit  ein  Subentopf,  in 
Stein  geßauen.  ®eim  Sulferturm  mar  baS  ^ubenbab.  3>n  ©emölbe  beS  SulferturmS  faß  1532 
ber  Scßloßßerr  non  Sanjenbaeß,  ZraSm.  IBücßelberger,  Scßulben  ßalber  gefangen  (.ßterolb  S.  147). 
Sueß  mäßreub  beS  95auemfricgS  mürbe  biefeS  ©cfängniS  niel  benüßt  (Itolb,  Snm.  8,  ebenba). 


^aU.  st.  iRid)ar(  nom  (lifebbrunnen. 


720 


'Jlacbträge. 


3u  8.  533,  %bj.  S.  &in  @efängniS  im  dienen  !Iurm  ^oftorftüblein",  mei( 

Stäblmeifter  Sim.  ®erlcr  1512  bifr  flcfanflcn  jafj.  1563  mürbe  an  ba§  Jiongenfelber  2bt*r  «ber 
fteinernc  ©ogen"  angebaiit  (©inelin,  'i?.  irr.,  VIII,  S.  If4). 

3u  6.  5JI5.  TerSoicnturm  mürbe  1589  erhöbt  (@meltn,  UÖ.  i?r.,  Vin,  ®.  164). 

3u  S.  539,  ')lbf.  2.  'Mn  bem  SleinbauS  9ir.  191  beim  Steinernen  Steg  i|t,  ie^t  nerfcbüttet, 
auch  ein  gotijcbe^  genfter  mit  5>ölcn  (Scbaiiffcle,  '2Ö.  ©ib-  1881,  S.  155). 

3u  $.  544,  'Mb).  4.  3;n  ber  ©aflftube  be4  @aftbof§  uini  'Mbl er  moren  normal«  nielc 
'■läappeni'cbeiben  be«  bäUijcben  ?lbel«,  n.  ©ellberg  u.  a.,  an  ben  i^enftern  (^anbjcbriftl.  ©efcbreibung 
ber  ©iarrfircbc  sii  Stödenburg,  ©jarr*Äegiitratur  bnjelbft).  — 3-  6 »on  unten:  ftali  1550  lie«:  1500. 


{taQ'UntrTlimburo.  ^olj^öutrr  bei  ber  Sin^e. 


3u  S.  546,  'Mbj.  1.  6in  „jebr  jeböner"  JTacbelofen,  bemalt  (?)  mit  biblit'cben  ©ilbem,  au« 
bem  2Bibmann)(ben  ^au«  mürbe  nad)  1850  oerfauft  unb  foQ  auf  Scblob  SRbcinflcin  ober  Stollen* 
fei«  gefommen  fein  ('iÖ.  ©fb-  1881,  S.  155). 

3u  S.  546  unten.  55a«  .^»au«  Schauenburg  ju  Unterlimpurg  ftebt  (nach  ^erolt  S- 69) 
an  ber  Stelle  be«  alten  ©farrbaufe«  (1'283).  Scb^nl  @ottfrieb  nahm  e«  mieber  an  unb  gab  bem 
©farrer  ein  anbere«  .^au«.  Spater  fam  e«  an  bic  iyomilie  oon  Schauenburg,  limpurgifche  25ien)tleute, 
bereit  einer,  ^iebricb,  1416  al«  iKeicb«fcbiiItbeip }»  i'^all  auftritt.  'iOappen:  3 golbenc  ©lonbc  in  9iot. 

3u  S.  572.  @emeinbe  Qlroftallmerfpann,  ©)eiler  6cfart«baufen:  abg.  ITapcUe  ermähnt 
1553  (O'M©.). 

3u  S.  583,  ?lbf.  3.  Steinbad):  5)ie 'Mepomulftafue  oor  ber  ©rüde,  Stiftung  be8  5)efon« 
oon  6rtal,  fd)cint  ibentifcb  mit  berjenigen,  mclcbe  oor  bem  äußeren  !Ibat  oon  ftomburg,  re^t«,  in 
ber  oom  abgebrochenen  (?dturm  bfrrwhrcnben  ©ifche  ftebt. 

(?ine  nnbere  ©epomulftatue  oon  Stein  mit  jugebörigem  ©oftnment,  etma«  älter  al«  bie 
oorige,  ftebt  unfern  be«  alten  fJiruchtfaftenS  an  ber  Strafe  Stein.*)ad)‘^>efjcntbal.  Sie  ift  am  ©ofta* 
ment  beieicfanet  mit  bem  ©.lappen  o.  .^tclteräborf  (6barbfrr  ?l-  h-  oufgefebtooren  1737, 
nach  ÜMüUcr,  'Bappcntafcl  9ir.  152). 


^iac^trögc. 


721 


,Su  S.  f)97,  3-  Äonibiirfl,  2.  2l^or:  S:ic  fleinere  SBappcntafel  poii  1588  an  bcr 
^intcrmanb  mit  ben  Sappen  beS  <StijtS  unb  bcS  ^ropi'tä  lüieuftettcr  i{t  je^ön  auSgefü^rt,  aber 
l'cbledit  erbaltcn.  6in  @ngel  ^(Ut  bic  beiben  Sappenfcbilbc.  ®ic  2afcl  ift  cingefapt  pon  jroci 
ffarnatiben. 

3n  S.  599,  'Jibj.  2,  Jlombnrg,  SHeincr  SBifnrienbau : 'SoS  SappenjdöUb  be§  ?Ibt§  p.  SJell* 
berg  (>Pob(  ©rnfriebS  II,  um  1470)  ift  ouperorbentlic^  fein  unb  mcifterli^  gefttjaffi.  San  fie^t 
am  iRanbe  noch  Überrefte  pon  bein  f^igüreben  eine§  6ngel§,  bcr  al§  Sappenbalter  biente. 

3u  612.  Homburg.  3'«  6bor:  @b*"’<iligc§  ?lltargemä(be  auS  bcr  Hirtbc  pon  ©t. 
©ilflen,  bariteüenb  bie  Söenebiftion  be§  .HlofterS  Pon  St.  ©ilgen,  gemalt  um  1713,  roobl  Pon  einem 
ber  Süriburger  ^»ojmaler;  nicht  fignicrt.  19ft7  reftanriert. 

3u  S.  651.  Jüngcntbal.  'j^aS  „ipfarrbau^",  uielmebr  S^ulbauS,  ift  oor  furjem 
abgebroeben  luorben. 

3u  ©.  662.  litte nbofen;  cbem.  Hapelle:  1 ©locfe  mit  3nf<brift : 3»  ®oltc§ 
mi<b  / ©ft'rg  IRobr  in  ^eilbronn  / 1710.  Uttenbofen. 

©benba.  2ußau,  Hirdje:  3 ©locfcn:  1)  1489.  iesns  maria  behüt  uns;  2)  1478.  iesn.s 
maria;  3)  hilf  gott  und  tnaria  iohanues. 

3u  S.  673  ff.  ©cblop  ®eUbcrg : 3)ie  altertümlicbe  9lu§ftottung  bcS  S^loffeä  befebreibt  ©rdter 
eingebeub  in  „3buna  unb  C*ermobc",  3afjrg.  1812.  ®ie  Scblobfapelle  büttc  einen  Slltarfcbrein  mit 
einem  Suttcrgottcsbilb  nnb  einem  Süotiubilb  bet  (Familie  p.  ®.,  auf  ben  fjlügelcben  bcr  'IJrebcUa. 
fRebcn  bem  'lllfor  ftanb  bie  böli«me  Hanjel  auS  ber  3«it  be§  epangelifeben  ©otteäbienffeS.  ln  ber 
regten  ©eite  eine  Irt  pon  6bo»geftübl  för  Sännet,  an  ber  linfen  Sänfe  für  bic  Seiber.  Unter 
bcr  ©mpote  ein  ®ci(btftub(.  ®ic  eine  (Jmpore  mar  pon  auften  jugänglicb,  bie  anbere,  urfprüngli(b 
für  bic  .^errfebaft  beftimmtc,  nur  oom  ©^loffe  auS.  SBon  ber  gcroölbten  .^alle  im  ©rbgefeboß  be§ 
©»bloffc?,  bie  man  al4  2Hrnib  beiciebnen  barf,  raaren  brei  befonbere  „©croölbe"  jugänglid),  bereu 
fleinfte§,  mit  einer  cifernen  2bür  pcrrcabrt,  al4  Ircbio  biente.  ©§  cntbielt  nod)  ©ebriften  unb  eine 
feibcue  5<>bwe»  blau  unb  gelb  oiermal  geftreift  unb  beftieft  mit  einem  großen  fdjmarjen  SKeicbSabler; 
auch  einem  Sebmörftab.  2)cr  grobe  6rn  im  oberen  ©todroercf  mar  an  ben  Sänben  gemalt  mit 
3agbftü(fcn;  einige  Icben^grobc  $irfcbc  batten  plaftifcbc  Hopfe  oon  ^)olj  mit  notürlicbem  ©emeib- 
©benfo  bet  anftofjcnbc  ©aal;  baju  bie  gcnfterleibungen  mit  ©cbnörleln  unb  basroifdben  grauen* 
Ummern,  bie  in  grünen  Hauben  foben.  3®‘icbe»  ben  genftern  ftanb  allemal  ein  ^auptftücf,  in 
Hebenagröbe  gemalt,  ein  Senfeb  ober  ein  Jier.  2ie  2büren  ber  anftobenben  Stuben  unb  Hämmern 
foroic  ein  .t)anbfnbfäftcben  maren  jictli^  eingelegt,  ln  bcr  Dfenumnb  mar  eine  meite  Honbf^aft 
gemalt,  barin  ein  Sagen,  auf  bem  Sann§leutc  fiben,  mäbrenb  anbere  ibn  ji®bf*  «»b  mieber 
anbere  unter  bem  Sagen  liegen ; llntcrfcbrift : ©4  faben  neun  larren  luf  einem  Harren ; 2;a 
bracb  bet  Harren,  2)a  fielen  bic  'larren.  So4  larren,  ma^  larren!  Seiterbin  ein  Sann§bilb, 
por  bem  allerlei  jerbrodbenc  ©aeben  liegen;  ein  barnntergcicbriebcncr  S3er4  nannte  ben  Sann 
liemnub.  gu  einer  Hammer  ftonben  $mei  ölte  .^limmclbettlaben  in  einem  lyerfcblag.  daneben 
mar  eine  galltbür,  bie  ju  einem  perftedten  ©ang  führte,  ber  ungefähr  8 Schuh  lang  unb  hoch 
mar,  mit  Suftlö^crn  unb  eiferner  2hür.  luf  bem  groben  <t)erb  ber  Sdhlobfütbc  mar  noch  ein 
felbftthätiger  S3ratcnmenbcr,  beffen  3wggfmicbt  in  bcr  {leinen  ©peifclammer  ablicf.  2a§  irocitc  Ober* 
gefebob  h<itte  einen  h^denförmigen  ©ru  unb  einen  ©aal  mit  Sanbbänten  unb  lUertäferungen, 
auch  eingelegten  2hüren.  gn  ber  Hammer  ftonb  bic  berühmte  grobe  gefebnihte  Settlabc  be§  'JiitterS 
Honrab,  bie  übrigens  bic  ©he*Snppen  SolfS  p.  ®.  trug;  gemalt  mitfamt  ©(bilbhaltern.  ln  beiben 
©eiten  bcr  'ilettlabe  maren  lange  ©tufentruhen.  3mei  2hürflügcl  moren  bemalt  mit  ^ornifebfignren 
unb  bem  Sappen  p.  5?.  unb  p.  Öutlor.  gn  einer  anberen  Hammer  mar  ein  lllopcn  mit  hölierner 
'Dortalardhiteltur.  ©ine  2hür  mit  grobem  alten  lÖorhängcfcblob  führte  oom  oberen  ©rn  in  bie 
ehemalige  SWüftfommer,  bie  aber  nur  mehr  menige  Saffen  barg. 


Ißaulue,  XenfinöfeT  au8  fBürttemt)etß.  ^aontteiS. 


40 


^ißßograp^ie.*> 

JUTgetneines  ö6er  ^raitßen  unb  bie  $o$ettro$if($en  gebiete. 

Circnli  Franconid  succincta  descriiitio,  baS  ift:  S?ur^ße|antc  ©cidjrcilnmg  bc§  gränfiidicii 
Äreii'e«  . . . mit  beißefüßteu  Ifupfern  . . . ^yraiiffurt  unb  Seipsiß  1704. 

&.  $öitn.  licxicon  topographicam,  in  lueldjem  ollc  beS  gränfifc^cn  fitcijc«  Stftbte,  ftlöftcr, 
Sc^lö^ev  . . . be«n  alte  unb  neue  S3eneiiminQ  . . . entgolten  (mit  1 Tupfer),  ^-ronlfurt  unb 
ßcipiig  1747. 

(y.  S.  »nnbfe^u^.  ®eograp^ijd)*lt<Jßftiic0’tt>POßrßpU(^e^  Üfjiton  »on  obtt  noUitänbige 

alp^übetijd)e  SBefcbreibiing  oUcr  im  ganzen  5rönfij(^cn  flreiS  licgcnben  Stäbte,  ©dllöfjcr  . . . 
6 93be.  Uhn  1799-1804. 

(U.  ®tider.  ^iftoriieOe  unb  topograp^ij^c  3tact)ricJ)t  non  bem  Sürftent^um  ®ranbenbutg»Cnolsbad). 
Stbroabacb  1761. 

Ql.  S.  grifc^er.  Statiftij^-topogiapl^ii^c  3ieid^reibung  be4  ®urggrufentbum4  Nürnberg,  unterhalb 
beä  @ebürg§;  ober  be4  ®ranbenburg*9(n#bacb,  mit  Äupfern.  3(nsbad)  1790. 

®tatißifi^>topograpbif(bc  Ueberfn^t  bed  ganjen  Oiürßentbumb  .^obcnlobc.  — Topographie  bc^ 
fürftl.  2angenburgii<ben  5Intheit§  nn  bem  iTÜrftenthum  ^■»ohenlohc  — in  Jile^lerS  oon  ©prengÄ* 
cijen  tvrfliifiichem  3Kagajin  für  Statiftif,  Üliaturtunbc  unb  @c}(hi(hte.  ‘-^^b.  I.  Sonnenberg  1791. 

Statiflif  ber  bentfehrn  Sieichograffchaften : Ta4  ^ürftenthum  i^ohenlohe,  cbenba. 

^ohenIohif«hf  Statiftif  (um  1800)  oon  Jikucr  in  f.  IBfirtt.  ?yranfcn  1871. 

Ottm.  3(h9tthnt.  Dtorjeit  unb  (^egemoart  in  ^anfenlanb.  ^(ättet  f.  itunbe  b.  U>ater(anbeS. 
'JJlergenthcim  184.8. 

T e r { e l b e.  TaS  mitUcre  Sagftthßf  oon  Ärautheim  bi^  St.  äÖenbcl  om  Stein,  hift.dopogr.  bcftbricben 
in  tßorjeit  unb  ©egenroart.  2,  1845. 

Sflbweftfronlcn8  'Jtitterburgen  unb  Sdbtochtfetber,  flirdien  unb  Ätöfter,  topogr.*hil'torijdj  in  olphabet. 
^olgc  bcjchtiebcii  oon  Dr.  6.  5-  ®ouer  in  SDiergentheim.  2anbe§bibl.  Cod.  hist.  fol.  687. 

3eitfihdft  bei  ^ißor.  herein!  für  ba§  mürft.  Srnnten  1847—78. 

9lcue  grolgc:  äöürttcmbcrgifd)  ^ranfeu  1882.  1885.  1888.  1891.  1894.  1897.  1900.  1903. 
1906. 

3t.  ®.  Stumpf.  ^iftori|d)cl  'Hr^io  für  (vranfen.  33ambcrg  1804. 

Stein.  ©efd)i(hte  fyranfenl.  tüb.  I unb  II.  Schmcinfurt  188.5/6. 

Schnüffele.  ©efebiebte  ber  Töpferei  in  (vrnnfen.  SBürttemb.  3>ierteIiobrc4b.  1881. 

3tr^ib  f.  .^)obenlobii^e  ©efebidtte  mit  3ttla§.  1857—60. 

&libc(.  Codex  diploraaticus  Hohenlohicus.  3lnlbacb  1753. 

®erfelbe.  ^obciUobifcbe  Stirebenbütorie.  4 3)bc.  3(n§bacb  1755. 

tföcQer.  5/ic  3(nfiebelung§gcf(bi^te  bei  SSüritemb.  Srflnfcnl  rechts  oom  3iccfav.  Söfirtt.  Sjicrteb 
jabreSb-  5-  1894. 

3cifler.  Topographia  Frauconi»,  b.  i.  3)e|^r.  u.  eigentl.  ßontmfactur  ber  oorncmbiten  Stdbtc 
unb  ^labe  bei  3’tönfenlanbe§  u.  j.  ro.  »tranffurt  1648. 

gfifeper.  ©efebiebte  be§  ^aujel  ^obenlobc.  2 33be.  1866  —71. 


*)  3ufommengeftent  oou  3)taf  4'atb  nach  flngaben  unb  mit  9Jotijcu  bei  ^etanlgeberl. 


Digltized  byGoogla 


Bibliographie. 


723 


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^anfdmaiin.  Bemeie  mie  meit  ber  IHömer  Blacht  ...  in  bie  Oftfrönfif^e,  {onberlich  hohenlohüche 
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öliiib.  2)ic  Selten  in  SBörtt.  ^ranfen.  Bierteljabre^h.  1890,  S.  180. 

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105,  141,  223. 

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©rabnaitn.  9lltfränf.  Sunft,  Württ.  Jronleu  1896. 

ftönigreid)  Württemberg.  1.  9lufl.  3,  B.  1886  ; 2.  9lufl.  3.  B-  19(H)  (Drt^befchreibungen 
pon  ©.  ©rabmann). 


^0eritmi  Jlafeit. 

Befchreibung  be4  CberomtS  Pon  .f).  Bouer.  .pcrauegegeben  oom  S.  ftatiflifch’ 

topographifchen  Bureau.  1854. 

Stabt  9(alen.  Memorubilia  Aalensia  1350—1529.  iJanbeäbibl.  Ms.  h.  Fol.  437.  — 3opf»  Bhit* 
ma^ungen  über  ben  Urjprung  unb  baS  Altertum  bcr  9lcich§ftttbt  Xalcn.  Schroabo^  1773.  — 
Bauer,  ©cjchichte  unb  Befchreibung  ber  ehern,  freien  SHeichSftabt  9lolen,  erneuert  unb  ergänjt 
pon  iHöhm,  1884.  — Über  ben  3wflö»b  ber  iHeichSftabt  9lalen,  ihren  Überfall  pon  ben  Jran« 
jofen.  Bolen  1796.  — S.  Bliller,  ^agcr  ber  Ala  II.  Flavia  in  Bolen  nebft  Bemcrtungcn 
über  bie  Brmecn  unb  bie  ©rbauungSjeit  be§  Limes  rhwiticns  vinb  transrhenauus.  Üöcftb. 
3eitf<hr.,  X,  1891.  — @.  J.  @öh,  ütömifche  HKünjen  unb  anbere  ®enfmälcr  in  Bolen  gefunben. 
Württ.  Jahrb.  1831.  — Beftle,  ?vunbe  antiler  3Jiün,\en  in  Württemberg  mit  Bachträgen  in 
ben  ^unbbcrichten  au4  Schwaben.  — -^aug  unb  Sirt,  Bömifchc  Jnf(hriften  unb  Bilbroerfe  in 
Württemberg,  1900,  baju  Bachträge  in  ben  ivunbberichten  au§  Schwoben.  — S.  ÜKiller, 
Bömif^e  SoftelJe  in  B.'ürltembcrg,  S.  35  ff.  — Bu'Sgrabungen  bebeutenber  römif^er  Bauten 
in  Baien  im  Jahr  1882,  Sorrefponbenjbl.  b.  Weftb.  JfUfchr.  1882,  unb  im  Jahr  1890,  in 
Weftb.  3«Uf^r.  1891.  — Baien,  uon  Oberreallehrer  fiiomin  in  Bl.  b.  Schwäb.  Blbocreinä,  13, 
1901,  mit  JÜuftrationen.  — ‘Senffchrift  jur  öOjährig.  Jubelfeier  be§  ©ewerbeoereinS  B.  1904, 
illuftriert. 

Bbelmanniifctbeu.  Species  facti  über  bo§  Bittergut  Bbelmann^felben.  UonbeSbibl.  Cod.  Hist. 

F.  139,  Fol.  Caps,  m u.  ff.  ©rabftcine:  Württ.  granf.  1900.  Bbel^gcfchlecht : ebenba  1903. 
©ffingen.  6.  J.  'Wogner,  ©efchichtc  unb  Befchreibung  be§  9Karftfleden§  unb  BfonrborfS  ©ffingcn. 
Baien  1859. 

^ohenffabt.  fiaiher,  ©efchichtc  unb  Befchr.  b.  BlarltflerfenS  |).  unb  Sche^ingen.  ©münb  1867. 

Prospect  de  la  place  du  chäteau  de  IL,  Stupferftich  Pon  Bfänber  unb  Dffenhäufer,  um  1775- 
Santerbnrg.  ©ottfchald,  %k  Bitterburgen  unb  9iergfchlöffcr  *3)eutfcblanb§,  VII,  1829.  Blätt.  bc4 
Schw.  Blboer.  1897. 


724  • Sibliograp^ie. 

‘J9?flffcralfinflcn.  Über  ben  ^oc^aüar  ber  Äirebe.  iPerb.  b.  Sunft»  u.  ^(tert.*58.  Ulm*Cberi(bnjflben 
184«,  1855.  6u.  StirebcnblaH  1847,  \M|tor.«poIit.  ®Wtter  1885.  SebaU,  ©ejebiebt«  beS  Jütten» 
n>crt§  1898. 


00nratnt  ^raifspeint. 

Sefebreibung  beä  ObernmtS,  berau^flffleben  Dom  .*Sl.  fJütift.'topogr.  ®ureau.  1884. 

Über  bic  ?Utcrtümcr  bc§  OberomtS  ßrailSbei»«:  SBürtt.  J^anfeu  1864,  ©.  772.  Ußürtt.  Sabrb. 
1877,  ©.  90  f.,  neu  bearbeitet  dou  Siyt  in  Sej^r.  b.  Hönigr.  3Bürltcmb.,  !jiaoftfrei§,  S.  48. 
:HinfliDftUe:  .^ertlcin,  W.  Äorrefp.«©!.  f.  b.  ©eicbrtcn  unb  SSealjcbuIen,  'Stuttgart  1904;  5unb* 
berichte  and  SAroaben  1906.  iKuinen  im  Cberomt  Srail^bEim,  3«tÜ"tb»^ift  SBnrflb.  granfe« 
1868,  S.  112. 

3.  Hubert,  Chronicon  Creilsheimense  ober  grünbt.  ©efebr.  ber  Stabt  nnb  *3^efanat  6.,  1737. 
StaataarebiD,  §anb)^r.  "Jit.  187. 

Stobt  (troUdbetm.  3*  6-  ©auer,  ©ejebreibung  ber  Stabt  6.,  1720  f.  §anbj^r.  9Jr.  186  bc§ 
Staat§üriiD§.  ~ 3.  .^»ofmann,  Gbronil  dou  Q..,  1810.  — ©eb,  2!aS  ^ufbluben  bet  Stobt 
6.  unter  ber  ^errjebaft  ber  4)crren  non  J^obentobe  im  14.  3<tbrb-  3®tÜtbr-  f-  3Bürtt.  Jftntcn 
1859.  — Über  bic  3obo«>tiStircbc  i«  S-  unb  ihren  .^ocbaltar.  — Sebönbut,  ©urgen,  jtireben 
nnb  l?tö|ter,  V.  — Äircbcnblatt  1845,  3ftÜtbr-  f-  ©iurtt.  j^ranfen,  V.  — ‘Jie 

©fanlireben  ©Itenmnnfter  unb  ©railebcim  non  .^crtlcin,  2Öürtt.  ©iertdiabre^bv  14.  — "älltar* 
iDcrf  in  6tail#bcini : ©rebiu  f.  cbriftl.  fllunft  1897.  — (©offert)  Über  ben  Hainen  ßroüsbdm, 
2Bürtt.  ^©iertdjabregb-  1882,  S.  284.  — (©nbter)  Über  bie  .^erren  Don  Groilsbeint/  ©iürtt. 
©iertdiabrc§b-  1880,  S.  287,  Siirtt.  ^ranfen,  X,  7.  iRegcftcn;  SÖürtt.  ^tonten  1875. 
*nbo«fctt,  obg.  Äloftcr  (©emcinbe  ©röningen).  ©ofjcrt,  'Ja^  Älofter  ?<.,  C©.  6rail§bfim,  ©ürtt. 

©iertdiabre^b-  1881,  3«tÜfh>^-  t-  3Bfidt.  3ron!en  1849. 

®Hdeb8b®“fc"*  Über  bie  ^enen  non  6.,  S^itfebr.  Sürtt.  3ft‘tn(en,  VI,  429  f.;  IX,  164  f. 
.^onborbt.  3wt  03ei(bi<bte  non  .f).,  3dH(br.  f.  ©'nrtt.  1852,  S.  134;  1861,  S.  465; 

1862,  S.  1.  120.  174;  1892,  S.  45. 
jlTcbbbccg.  f-  SBüftt.  1865,  S.  143. 

iRohfcIb.  Über  bic  ©rafen  dou  3tügdau,  aBflrlt.  frönten,  VIII. 

SUeftgortöbottfen.  2Öflrtt.  ©iertdiabre^b.  1879,  S.  80. 


^Serattti  $lTittatt(|ett. 

©ci^reibung  bc»  Obcramt4  Dom  II.  ftatift.«topogr.  ©urean.  1862. 

.tlnnft«  unb  '3Utertum«ben{mÄlcr  be§  Oberamtö,  SBürtt.  3obrl>-  1862,  S.  95  f}. 

Jttepplcr,  Uöürtt.  lircbUcfae  Äunftaltertümcr. 

ßbronifen  u.  bgl.  Vita  Harüolfi  oon  ©rmenrieb  in  Mon.  Germ.  S.  S.  X,  11—14.  Annales 
Elwangenses  (bi«  1237)  ebenba,  S.  15—20.  Chronicon  Elvacense  (bi4  1477)  ebenba, 
S.  34 — 51.  Necrologium  Elvacense  (12. — 13.  3ob>^h*)  '•*  'iBürtt.  ©iertdib-,  I,  S.  ^)5 — 210, 
mit  ©eri^tigungen,  VI,  S.  263  f.  d.  SebiUer,  eilmangijcbe  ßbronif  1839,  im  ©cHb  ber 
Stabt  ©Uroangen.  — ^ögg,  Topograpliia  Ellwacensis  1733,  .^anbjebr.  Staot^arebiD.  — 
.filier,  Chronicon  Elvacense  1840,  ^^aiibjcbr.  i.  ©efib  b.  Stift§fircbe  in  (^Uwangen.  ©ejebreibung 
beS  (fllroanger  ©irngrunbe  1764. 

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77  j. : SÖeftbcutjcbc  Seitjebrift  1884,  III,  S.  228  ff. ; ©Jitt.  b.  ©erman.  ©tujeum^  18^,  I, 
$.  165  ff.;  3»it»bbcri^te  au#  Sebmaben,  I,  3.  13;  II,  S.  27ff. ; IV,  S.  11;  V,  S.  14; 
VIII.  S.  63  uif.  — Üimc#u)ert  X,  XV.  ©(iUer,  S.  38.  Jöaug  unb  Sijt  ©r.  488-492. 

Stobt  (Snwongen.  ©ogdmann,  ©u#  ßUroangen#  ©ergangetebeit,  1883.  — ©roun,  ©eiträge  jur 
©ejcbicblc  uon  eilmangen,  1845.  — ©offert,  5^ic  ©rünbung  bc#  ftlofter«  ©Uioangcn,  ©l.  f. 


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Sibliograp^ie. 


725 


SDÖiirtt.  itirc^eitflejc^.  1888,  67  ff.  — Sdjjparj,  'J)ie  el^em.  '.öciiebiftiuecobteifirc^c  jum  bl-  ®itu§ 
tu  6.  mit  3tQ»ftrotioneu,  1ÄJ2.  — 58uS(,  S)ic  StiflStircbe  unb  bie  ©tiftSbeiliflen  6.,  186+.  — 
ööbler,  3uf  be:?  elfbunbertjöbt.  Xanf*  unb  SubelfcftcS  ber  (Sntftcbuufl  beS  ©lift§  6., 
1864.  — ^irjel,  3»r  ©rünbuufl  be4  ebem.  JlapujinerfloftcrS  in  G-,  Bürtt.  Siertcljb.  1887, 
S.  37—40.  — Sejcbreibung  bc4  fl.  Iauretanif4>en  ßirtblein^  auf  bem  S^öuebcrg,  1738.  1799. 
1870.  1882.  — illuric  ©cfcbicbtf  beS  S^önebcrg?,  1854  u.  55.  — 'iioflelmann,  iöaugefcbi^tc 
bcr  JUircbe  auf  bem  S^öncbcrg,  ^iöjefananbip  1896.  — iöuSl,  Elwacensia,  cbenbü.  — ^lobcu» 
tobe,  2!er  ©rabftein  BilbelmS  II.  üou  iHccbberg  in  ber  Stift^firdie  ju  ©.,  ?lu$.  f.  Ä.  ber 
beutfcben  itorjcit  1871  u.  1875.  — Öcrgau,  3*®ci  öronscrcliefS  in  ©.,  ßbrifH-  ^luiftbl.  1879, 
207—10.  — ^Ö00,  ^a§  ßUtoüuger  fluuftbaubroerf  im  18.  So'&rb-i  .^auSfreunb,  ®eil.  v 
3i'f,  1882,  9k.  51  f.  — Öübfe,  Über  ba§  öllroanger  ©cblof?,  in  ®eutj(be  Dienaiffance,  I,  350. 
— yorent,  ^enfmatc  bc8  fökftclaüerö  im  ß.  Bürtteinberg : 3)ie  ©tift^fircbe  s»  ©üroauflen, 
1869.  — Saib  unb  ©djtuarj,  ^ormenlebre  be§  romanijcbcn  unb  gotiftbcn  ®aufHB,  S.  28, 
2afel  V.  X:  ©tiftöfirtbe  in  6.  <t>ager,  '3)ie  roman.  Äir^enbaufunft  in  Stbroaben  1887,  6.  38; 
2ebio  unb  p.  Olejolb,  ®ic  firtbl.  Saufunft  be§  9lbcublanbe§  I,  S.  474  ff.  ©cbmib  in  Bürft. 
®icr(cl)abr«b-  1903,  ©.  396  ff.  'Scrfelbe  in : Baiilbronn  (Stub.  jnr  beutfcb-  .Vlunftgefcb.)  1903. 
'Z^alfingcn.  Hügelgräber  im  Balb  Bagenbarbt,  ©ebroäb.  ilronif  1900,  9k.  188.  fyunbb.  190(i. 
J^obenberg.  $ie  ^Heftanration  b.  Slircbe  in  9lrdjiD  f.  ^riftl.  ltnnft  1895,  S.  17. 
fianibbeint  nnb  f.  Umgebung.  ®l.  b.  ©tbmab.  9Uboerein§  1902,  ©.  249. 

$fab(beiut«  9Jlat)er,  ^ie  merooingijeben  fjunbe  non  ^ßf.,  Beftb.  3citfcbrift  1884,  ©.  228—237; 
B.  9Jib-  7 (1884)  50  f.  ffurb,  3)ie  alemannifeben  ©rüberf.  oon  ipf.  im  germ.  9fationat« 
mujeum,  ■Dlitteil.  beS  9Jhijeum4  I,  ©.  169  ff.  i^uiibber.  1905.  5Kömif(be§:  fyunbber.  1906. 
9l9blingen.  ©rabbügel  Bürlt.  3nbib.  1823,  ©.  36  f. 

Xbanneitbiirg.  3nr  iöangcfcb.  ber  5)nrg,  S)iöjef.»9lrcbio  21,  28  ff. 


^6eiramt  0ai(borf. 

Sefebreibung  bc3  0beramt4  noin  St.  ftatift.*topogr.  ©ureau.  1852. 

Simpurgifebe  6b>^nnit  o.  f^öf^el  1593,  9lrd)ip  ©aitborf. 

ijlrefcber,  ©efebiebte  unb  3'ef^r.  ber  fReicb^gvaffebaft  Cimpurg,  ©tnttgart  1789. 

9ütfir(blicbe  ©inteilung,  ffijb-  II,  S.  283. 

Slircbengloden.  Baueb  in  Bnrtt.  f^ranfen  1848,  ©.  73  f. ; IV,  447 ; VI,  484. 

^ttefte  ©efebiebte  be4  ^BejirlS  ©.,  Äoeberbote  1882,  46,  49. 

9üt  er  turnet,  junbberiebte  III,  ©.  6;  IV,  ©.  2.  — ißauln«  b.  91.,  'Die  9lltertümer  in  Bücttem* 
berg,  ©.  92.  — ©rdter,  3buna  unb  |)erniobe,  1814. 

©tttbt  WoUborf.  ©rabbenfmüler  ber  ©cbenfen  oon  Üimpurg,  Bürtt.  j^ranfen  V,  384;  Söfb.  V,  149, 
187:  VIII,  199.  — Über  ben  ©^enfenbeeber  j.  ©.,  Bürtt.  f^tanfen  1848,  ©.  84;  1851, 
S.  101  f.  — Über  ©la^matcreien,  3-  t-  Bürtt.  Jtmnfen  1860,  ©.  129 ; Crgan  f.  cbriftl. 
Stunft  1860,  175  f. 

(frf(b«(b-  über  ben  ^ocbaltor,  lUmer  Äorrejponben^blatt  1877,  50;  ftugler,  fl.  Sebriften  II,  ©.  422; 
55a(b,  Stubien  j.  ©efeb-  ber  Ulmer  9)iatcrfcbulc  in  3«iÜtbr-  für  bilb.  Äunft,  k.  5.  IV,  ©.  205, 
^)ift.  politijebe  ®läUer  95,  ©.  575. 

.^eerberg.  über  ben  ^»ocbaltar,  Betj  im  (So.  Äirdbenblatt  1845,  ©.  582  f.,  ÜJJorgenblatf  1816  unb 
1847  ; 2Jerb.  b.  ®er.  Ulm«Oberfcbioabcn  184;i;  Baueb,  93attb-  3filI*lom  nnb  feine  9lltarbilbcr 
auf  bem  ijeerberg  mit  5 Dafein  1845  nnb  bie  bei  (ffebaeb  angegebene  ßiteranir;  Sange,  Der 
■Steerberget  9lltar  3eitblom4,  ©toatSanjeiger  1902,  ©.  1847. 

Bittclrotb.  Über  ben  jYlügelaltar,  äktb.  Ulni'Dberfcbioaben  1846,  ©.  22,  3f*0'cbrift  für  Bürtt. 
5ranfen  1848,  ©.  74. 

Cberfontbeim.  3mmenbörfet,  ©efebiebte  ber  ©emeinbe  C.  Crtfebronif  oon  bemfelben,  Bürttemb. 
i»ib.  1890,  ©.  90. 

®nl5bad|.  ©ebmib,  ©efebiebte  ©.  a.  ft.  unb  Scbmiebelfelb4  bi§  1781,  B.  Sljb-  1883,  ©.  50  f., 
Bürtt.  fyranfen  VI,  91. 


726 


iöibltogrop^ic. 


06eramt  ^eraBrottn. 

Scfc^rcibung  bc§  Cl>cramt§  com  Ä.  ftatift.«topoflr.  Jöiircan.  1847. 

öoficrt,  Öeitrfiflc  jur  €3i.»Sefcbreil)iing  2Bütü,  granfen  X,  173. 

'JUtfircbUcbc  ©nteilunß  f.  II,  282  f. 

"Altertümer.  5ßaulu§  b.  '51,  ^ie  Altertümer  im  Äönißrettb  SSürttemberß,  S.  94;  ©robbügcl 
bet  ?5rettbeim  unb  Äircbberg,  '»tt.  3obrb.  1837,  S.  421,  1838,  S.  221  f.,  1840,  S.  414  f. ; 
Steiler,  Vicus  Aurelii  1871  mit  Abbilbunßcn. 

Amlidböflen.  93urß,  Sebwäb.  Slronif  1903,  9lr.  272.  tSurgroart  1902. 

)6ä(b(ingen.  CrtSabel,  ©rabbenfmat  be§  tüurlbarb  iRej^oS  o.  33.,  'JBürit.  j^anfen  1848,  S.  38  f., 
mit  Abbilbung. 

®ttrtenfteln.  'JAuntjeb,  (Seicfiicbte  ber  Stabtgemeinbe  unb  ihrer  nöcbften  Umgebung  1872. 

.^errenthterbttth.  Drt§abel,  'Bürtt.  frönten  IX,  27,  X,  197.  3Aotbe4  3inimcrmann,  31'erfmeii'tcr 
be§  ©rafen  Äroft  o.  Hohenlohe,  '3ö.  Sib-  1883,  @.  80. 

.^omberg.  SBürtt.  Shranfen  301 ; VIII,  603  f. 

fiittbberg  a.  b.  3.  .t>of(ebcn  unb  ®uobe$ftaat4roe{en  unter  5^-  Starl  u.  .^obcnlobe 

1764-1806,  ®ib.  VII,  71  j. 

ftraildbaufcn.  Stnpelle,  (?br.  Slunjtblatt  1860,  S.  180. 

liangenburg.  (Sin  33eiucb  in  yongenburg  unb  Stirebberg,  6cbroäb.  3)lerlttr  1894,  843.  897.  über 
bie  i)erren  d.  2.,  2B.  1848,  S.  115.  Scblofe:  6bbarb,  ^Jeutjebe  Burgen. 

VUjitlau.  i^lügelaltar,  SÖürlt.  fronten  1859,  S.  118  f. 

SRorftein.  Übet  bie  Herren  i>.  ?Dl.,  'lö.  33ib.  VI,  262. 

Stbrpjbcrg.  Albredbt,  ©ei'cbicbÜ.  'Aocbritblen  über  33urg  unb  ^^orf  S<b-,  2Ö.  ^abrb.  1&33,  S.  297. 

Unterrcgcnbacb.  Slrppta,  ®ürtt.  iyranfen  VII,  96,  mit  Abbilb. ; An^  b.  ©crm.  ilAui.  1863,  .355 : 
1865,  43;  323.  33jb.  1881,  S.  52. 


^0eramt  ^mttitb. 

33cf^reibung  be§  Cb  er  amt  4 oom  St.  ftatift.'topogr.  33ureau.  1870. 

3lltlir(b(icbe  ßinteilung.  Freiburger  35iöiej.*3lr(biD  I,  98. 

«tobt  ©müBb.  ßbronifen  u.  bgl.  6bronil  ber  Stabt  ©.,  ^anbfebr.  uon  1546,  2anbe§bibl.  Ms. 
h.  F.  114,  F.  611 ; ©b’^onit  einc4  flonucntualen  b.  'Jominifancrtl.  1722,  cbenba  M.  h.  F.  747. 
5)iplomator  b.  X^ominifanerfl.  1527,  StaatSarebio ; $iplomotar  non  1527,  ebenba  Urbarinm 
Gamund.  non  148.3,  Urlunbcn  bc§  3luguftinerfl.,  ebenba.  Scbler,  Chronica  ber  'JicicbSflabt  ©., 
4 33be.,  Stttbtarcbin.  — ."poib,  33eitr.  jur  ©ejebiebte  unb  ©eogr.  non  @.  in  F<ü>er§  iöeitr. 
jur  ©eograpbie  1794,  I.  — 3iin(,  Slurjgef.  ©efeb-  unb  33ei(br.  ber  9ieidb§jiobt  ©.  1802.  — 
©rimm,  ©ejebi^te  ber  cbem.  SReitb^ftabt  ©.  1867.  — SBagner,  5)ie  SRei(b4ftabt  ®.  in  ben 
labten  152.3-30,  '32.  tßjb.  II,  1879;  IV,  1881;  VI,  1883;  IX,  1886;  X,  S.  161  f.  — 
(.»übel,  ©ejebiebte  bc4  Ftanji9taner»'lRinoritenfIofter4  ju  32.  Sßjb.  1890,  1Ä3  ff.  — Älou4, 
Urlunbl.  3)litteilungen  betr.  bet  SRei^4ftobt  ©.,  33ej.  23eil.  be4  StoalSans.  1900,  248  ff. ; 3«^ 
©ejebi^te  ber  Stabtpfarrei  ©.,  35iö$cj.*Ar^in  1902.  — fllan4,  3ur  ©ejebiebte  bet  fireblieben 
33erbältnifje  ber  ebem.  5Reieb4ftabt,  '32.  33jb.  XI,  XIII.  — 'JJiarquart,  ©ejebi^tli^cS  unb  33er* 
faffung^gejebiebte  über  ©.,  ©münbet  2agblatt  1903,  65  f.  — 'JJcrjelbe,  3***^  ©ejebiebte  ber 
iReieb^jtabt  ©.,  ebenba  3lr.  2 f.  — Serjelbe,  3lu4  @.  33ergongenbeit  (.f)anbel  mit  ©olb*  unb 
Silberroaren),  jRemSicitung  1903,  9lr.  86;  1905,  9lr.  24.  37.  — 3)crjelbe,  Stabt  unb  Jöejir!  ©-, 
©münber  ©ejebiebtlbl.  1904.  — SDerjelbc,  ©münber  Sllöfter,  'AemSscitung  1905,  10.  191.  — 
'I'enfinger  u.  'Ißdrner,  2‘n§  ftöbtijebe  ^ojpital  äum  lA-  ©^ift  ia  ©•  1905.  — Über  bie  Zeitig» 
fr  cuif  irebe  unb  ihre  ftunftbenfmole:  Hlcmm,  3leuc§  non  ber  .'peiligfreujfirebe,  '32.  33jb.  1880, 
56  f.  2:erje(be,  33eter  'parier  unb  feine  Familie,  ©bi^iftl.  Stunftblatt  1892,  59.  ^erfelbe.  All* 
gemeine  2;cutfcbc  33iograpbie,  25.  177  ff.  ftlau§  in  '32-  33fb-  1895,  225.  ©tueber , '43ctcr 
non  (S).,  genonnt  33arler,  '32.  3Mb-  1878,  1 ff.  3letnnirtb,  i'eter  ißarler  non  @.  unb  feine 


Siblioflrap^ic. 


727 


?5ainilic,  1891.  SBac^,  “Sic  '^)atler  unb  i^re  ^öejiei^unflcn  ju  ©inüiib,  iWeutlinflen  unb 
Ulm,  9l(pcrt.  für  iSunftroiücnf^mft,  23.  ®b.,  1900.  Serfelbe,  ®er  St.  Scbalbu0>?(ltar  in  bcr 
.fjcilifllreujfircbc  ju  ©.,  d^riftl.  JTimftblatt  1904.  35ürer  unb  ber  S%encr‘?lltar  in  ©.,  SIUo- 
3eit.  1902,  9lr.  205  i.  ©umbel,  Scb.  S(brepcr  unb  bic  SebalbuSfapellc  in  ©.,  3Kitt.  be§ 
2ter.  für  ©cfd)-  ber  Stabt  ^Inrnberg  15,  125.  5ßfi^er,  3»”*  Ginfturj  ber  bciben  Sürme  an 
ber  .5>eili(ifrcnUir^e  im  1497,  2it.  löcKogc  sum  Staatsanj.  1890,  216  ff.  3)erfetbe,  2^cr 
Stammbaum>'iUtar  in  bcr  Imiffapetlc  ber  f>ciliflfrcuifir(^c,  ^Irt^i»  für  cbriftl.  Äunft  10  (1892). 
81  f.  Scrfelbe,  3*®ci  SsJaiibgemdlbc  in  bet  .^leiligfreujtir^c,  ebenba  29—34.  — über  bic 
3o^annc§tird)c  lpaulu4  in  ben  ^olioi^cftcn  be§  Sürttemb.  ?Utert.*'.öcr.  1869.  ^'fifter, 
2ie  3obfl«Hc3tirAe  $u  ©.  unb  5öiftbof  Söolt^er  I non  ?lu0§bur9  mit  Stuttgart  1888. 

iUacb,  Über  ba4  3Utcr  bcr  ^oftannesfir^c  in  ©.,  ä9.  ®ib.  1889,  107  f.  Ätau§,  3«^  töttugef(^. 
ber  3o^<J»nf^Urcbe,  S0ef.  Seit.  be§  Staat§anj.  1896.  Über  ben  Jtird&cnfc^a^ : Stircbenfcbmurf 
1862,  ?trcbiu  für  cbriftt.  .tunft  1885,  119.  — ')Utertümcr.  i]tou(u§  b.  3-/  ^Utertümcr 
im  1?.  3®ürttembcrg,  S.  95;  neu  bearbeitet  non  Sipt  im  ßönigr.  SBürtt.  ^oflittteiä,  S.  208. 
t^unbberict)te  V,  S.  11.  14  f.;  VII,  S.  8.  tMingmaUe:  Deller  in  Sl.  b.  Sebm.  9Uboer.  1891. 
^erllein,  Sunbber.  nu4  Sebroaben  19(K).  ^aug  unb  Sirt,  Diömifebc  ^injebriften  unb  Silbroetfc 
9lr.  61—73.  2ime§roert,  ßiefg.  I.  DaftcU  Unterböbingen,  fiiefg.  VII.  Daftell  Sebterenbof. 
gunbe  uom  IRojcnftein,  Sl.  b.  Sebm.  ^tlbnereinS  1902.  9leaentbecftc4  ÄafteU  bei  ©.,  Staat4» 
an.^eiger  1902,  786. 

Sartbolomä.  Dircbe,  93).  S)b.  V,  168. 

Ucgcnfelb.  Dlemm,  3»*w  600fäbr.  Jubiläum  ber  gamilie  Scgenfelb,  S).  Sfb-  IV,  S.  241. 
.^«boeb.  2u},  .^eubaib  unb  ber  IRofenftein,  ©münb  1867.  Deller,  -ttcubacb  1903.  Dircbc,  6o. 
Dird)enbl.  1847,  S.  108;  93).  Sfb.  VI,  S.  95.  9lltarf(brein  in  ber  St.  Ulri^sfircbe,  S^ro. 
(Ibronit  1899,  S.  1844.  Surg  iRofenftein:  Sebroab,  9l(b  232  f.  9)leicr,  "Jeutfebe  Sagen; 
Deller,  3)cr  '.Kofenftein  unb  feine  SHingburg,  Sl.  b.  S^rodb.  9llbncrcin4  1891,  27  ff.  tapple, 
“Ter  IHofenftein,  ©münb  1827.  ©ngel,  2)er  Rofenfteiu,  St.  be§  Sebmöb.  9ltbDercin§  1902. 
IReibbcrg.  .^erren  non  9t.,  ßbronit  non  3öati,  2ttnbe§bibl.  lls.  h.  F.  30.  ßpple,  S)cr  Retbbcrg  1827. 
S^ön,  Scblob  ;£)obenrc(bbcrg,  St.  beä.  Sebmdb.  9llbDercin§  1893. 

3«t  btftorif(bcn  lopograpbie  non  Sorgou,  'Jegenfclb,  50iögglingcn«Unterböbingcn,  93)eilct 
H.  a.  C.  gibt  fjr*  Deller  9lotiien  in  »crid;iebenen  9luffäben  in  ben  Slfittem  be§  Sebroäb.  9llb- 
nereinS  1^3  f. 


^0eramt  ,&air. 

Sefebreibung  bc3  Oberamts  oom  D.  ftatift.dopogr.  Sureau.  1847. 

Dlingenftein,  Sefebreibung  beS  OberamtS  1883. 

.^Tauber,  'löanbcrungen  bureb  baS  untere  Süblcrtbol,  9Sürtt.  »yronfen  X,  60  ff. 

9llltircbli(bc  ©iuteilung,  Sfb.  II,  283. 

Über  bic  9lttcrtümcr  in  unb  um  ;^nll:  ©röter,  Sragur  1794—1798;  Srago  imb  .^icrmobe  1812; 
Obuna  unb  ^ermobe  1812,  50;  1813,  14;  1814,  23. 

Stobt  ^otl.  Cbronilen:  .fjcrolt.  Chronica  ber  Stabt  .p.  (2onbe4bibliotbef  Cod.  hist.  Fol.  110), 
berauSg.  non  Sebönbut  1855  unb  non  Dolb  in  ben  ©cfcbiebt^guellen  ber  Stabt  !q.  I,  1894.  — 
'liMbmann,  Chronica  bcr  fRcicbSftabt  ^.,  ^anbf^r.  auf  ber  2anbe§bibliotbct  (Cod.  hist.  Fol.  8, 
147,  607  2C.),  berauSg.  non  Dolb  in  ben  ©ejebiebtSqueOen  ber  Stabt  .^.  1904.  — 9tnonpme 
(Sbronit  ber  Stabt  4?.  bi»  sum  (Snbe  be§  16.  3abrbunbert§,  StaotSarebin  9lr.  121  b.  5^eSgl. 
bis  1688,  2anbeSbibt.  hist.  Fol.  663,  669.  Chrouica  ber  Ifibl.  Stabt  ^.,  2anbfcbaften  autb 
rtbgeft.  9lbelS  bcr).  Surg  (2anbc4bibliotbef  Cod.  hist,  Ä.  263).  — .JtauStbtonit  bc§  StabtarjtS 
3[ob.  'Ulorbarb  (f  1631),  2onbcSbibliotbef  Cod.  hist.  Q.  73.  — .^»olberbuf^,  ^ob-  Donr.,  Sage« 
bueb  1618—1640  ; 9tuSjüge  barauS  in  93)ürtt.  fyranfen  IV,  S.  258  f.  unb  in  9B.  Sjb-  1880, 
234  f.;  1885,  91  f.  — Sagittarius,  Historia  Hallensis  in  ben  fllffenbeimer  9lebcn«Stunben  IX, 
Stbroabad)  1749.  — ©nupp,  ^ic  OberomSftabt  p.  (Sianujfr.  b.  D.  ^ofbibt.  9lr.  80,  1815).  — 
©tafer,  ©efebiebte  bcr  Stobt  <2>.  nebft  Domburg,  .^tanbfebr.  be^  StaatS*9lr^in§  9tr.  121a.  — 


728 


®iblio0tttp]^ic. 


.^»cuH,  •'pall  lüle  luar  unb  ift  1862.  — ©erman,  ß^ronU  ooii  4'*-  Umflebuiifl  1900.  — 
öaccorn,  ftoUeftancen  jur  ©cjdbidbte  coit  ^anbjt^rift  bet  öanbcSbibliotbcf  Cod.  hist.  Fol. 
665—68,  729.  — SBeller,  unb  .t>o^nftoufenjeit,  2B.  SBj^.  7,  S.  193  f.  — 4>ouner,  Sd&ro.* 
.^all  unb  ieinc  Umflcbuna  1877,  1881.  — ©melin,  ^öUij^e  Oic)4)icble  1897.  — Äirdben 
in  §ali.  ©ef(i&id)tc  bet  ©t.  'JJiid()aelättr<bf»  ÜOlcflur  1788,  67.  — Säger,  2)ie  Sonft 
']Äi(bael§fit(be,  im  9jiorflenblatt  1829,  9ir.  91  f.  'Jetjclbe  im  ßunftblatt  1834.  — 9Jlers,  2>ic 
St.  ajiicbaelSfircbe  unb  i^rc  iKeflauralion,  ©^rift!.  Äunftblatl  1863,  91  ff.  — illemm,  Slfb.  1885, 
S.  188  ff.  — 2)ieti,  Sic  Siirij^c  ju  St.  Üat^arina  in  3«'tl4)r-  f-  SBörtt.  Srantc«  2,  5,  81  ff., 
1851.  Serfelbe  im  Gbriftl. ftuuftblatt  1858,  83  ff.;  1898,  S.  113  f.  — §iauffcr.  Sie 'Diarien* 
unb  Sc^uppac^(ir(^e  in  §.,  SBürft.  tränten  8 (1869),  .321  ff.  — Über  f)oller  Saiimcifter  unb 
®i(bboucr,  Siletmu  in  'JSß.  5ßjl&.  V,  Sac^  in  3fiitfd()r.  für  bilb.  JÜunft  XX,  1^,  S.  51 ; öoffert, 
Si^rn.  Äronif  1882,  3lr.  18.  24.  — Stoib,  IHegefteu  jut  @ef<^.  be§  5ra»Si§läiwWoftcr§  in  5>., 
SBürtt.  f^ranfcn  1892,  1 ff.  Scrfelbe,  Sa§  So()ännitcr^au§  in  ^.,  Sürtt.  iyronfen  9.;  @e* 
fcbit^te  be§  §ojpital8  jum  l^eil.  ©eift  in  <t).  1841.  — Dieier,  Söejcbrcibung  be§  3iatl^au'Sfaate4 
in  1848.  1862.  — ^aufecr,  Sic  7 öurgen  in  $.,  SBürlt.  ivronfen  VI,  214  i.;  Sic  äöadb?’ 
tafeln  ber  Sal jfieber  ju  ?luj.  bc4  ©crm.  lUufeumS  1866,  S.  95 ; 1867,  S.  79.  — Sdiauffcle, 
Söpfcrei  in  .^i.,  S.  Djl^.  IV,  155;  Ser  Draitßer  in  ^.,  Scbm.  Sironit  1902,  9ir.  273.  — 
©erman.  Sie  ©rbauung  bc§  .'paUcr  !Hot^Qujc4,  Sc^iu.  STronif  1904,  3lr.  .540.  — fiä^nlcin, 
Sic  alte  .^taUer  Spnagoge  in  Untcrlimpurg,  S^ro.  Stronit  1904,  3lr.  340;  '?lu»grabungcn 
auf  ber  Öimburg,  S<bm.  fitonif  1904,  3lr.  499;  190.5,  285.  — ge^lcifen,  Sic  fiimpurg  bei 
^lall,  Öl.  bc4  St^rodb.  ')llboer.  1905,  229  ff.  Serfclbe,  Sie  ßimpurg  bei  ^.,  4>all  1905.  — 
Über  ben  ftunftfcbtcibcr  J^oma?  S((»roeifer  in  .'p.,  S<bauffele  in  2B.  öib.  H,  1879,  S.  291  f. 

fiitcratur  ju  Obcrlimpurg,  ^icimbacb,  Dieben,  Steinbacb,  ®ro^  unb  Stleinsvlomburg,  Sinlorti, 
Öurgen  am  Öül^lcrtbal,  Sfingenl^al,  @cier4burg,  öellberg,  ©tödenbuvg,  Deiit4berg  fie^e  im  Sert 
unb  32acbtrag. 


729 


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730 


Molen.  6tabHirrf)f.  anftd)!. 


1 


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731 


flairn.  Stabttiii^r.  3nnties. 


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732 


*1  ^ 

■ 1 

L_i 

Jt<Uerge|4o6. 


64I06  ÄbelmomiÄfflbeii,  DSL  aolen.  ®runbrl6. 


‘^oljcnftabt,  C.9I.  9talen.  Ocunbrig. 


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733 


:ä!Ää»1 


Ä» 


'i'f* 


'>':(yf7S. 


r/n 


Kuine  iiautcrburg,  0.91.  9(a(rn.  Qlrunbrift. 


{litte  £(bIo6  {Baileralfingcn,  0.91.  {(alen.  9lnri(f)t. 
(ZeiliDtife  trgAtt)t.) 


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734 


I 


Srail4^cim.  Stobttic^e  3t.  doljanneb.  Snncrcb. 


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735 


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Vn^aufeit,  C.V.  SraUl^dm.  Siuint  ber  StlofteiliK^e.  Oiabftdne  bn  Stittcr  »■  9ebcnburg.  3u  S.  58. 


736 


Sronnijolj^clm,  0.?L  Graile^tim.  ftltaric^rein.  3u  S.  57  f. 
(jrft  im  9«rman.  Jtationalmiifrum  )u  ‘Jlflrnbtrg). 


(flliuangcn.  Sc^Iofifird^c.  ^SantOrfiftung. 


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737 


ttUmangrn.  ^OTtoI  am  r^em.  ^efuitcntollcsium. 


miroangfit.  Stiftefatriftd.  ffianbfc^rant  mit  SSafc^bntcn. 


fBrfi^oufcn,  C.il.  SOroangen.  Sirene  (1780)  unb  ^fati^aut  (1760). 
Oibaut  oon  9).  PtQtr,  <9miinb. 


47 


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738 


Sauc^^eim,  C.V.  aUromiQcn.  $fart^of.  li<K 


fiauc^^im,  C.tS.  Sllroangcn.  Sütgn^auS  mit  Srunnm.  lTi'8. 


fiaudiijeim,  C.9I.  tflUonngcit.  «tabttljor.  1(521. 


üaucfibeim,  C.ÜI.  (ftliuangrn.  ^ouftpoitaL  l<38l. 


Digitlzed  by  Google 


739 


Üau^tKim,  C.%.  caroangtn.  j^autportal. 


fiauc^^eim,  C.tL  SUraangen.  $ortal  ber  VarbararapcIIc 


£au4^im,  C.0.  Cllioangrn.  Stit^bofpo^tol.  IB19. 


Sau(bl)ci>n,  C Ü.  Slltvaitgen.  9iIbftoif.  1630. 


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740 


Qtfl^aukn,  O.H.  SUreangcn.  9aft^aui  j.  fireiij.  Um  1760. 


(Bcft^aufen,  C.?L  SUraangrn.  UiTC^r  inneres.  1760. 


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741 


Oailboif.  Qiücte  unb  6c^(o6. 


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742 


Sd)lo6  Cberfont^cim,  C.K.  Vailborf.  Scblofttbor. 


«cblob  C6erfontl)tim,  £.9.  (Hailborf.  ^Inficfjt. 

» 


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743 


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744 


VmltS^agen,  C.9I.  (Herabromt.  flnfic^t. 
9la4  6tein}d4*<una  pon  Siirgfr  um  1840. 


üanßcnbura,  C.9(.  Orrabronn.  (9iabmal  brb  (Hrafrn  ^Ijilipb  (^rnft  o.  ^obtnlobt. 
9B<r{  be<  Wi(b.  Xtm  pon  9or<bttnbera.  1630.  91a<b  bcr  Siebtrberftdluns. 


< 


< 


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745 


•« 

! 


£angcn(iurs,  C.9I.  ScTabronn.  (iinicl^citrn  t>om  Otiabmal  brd  Qlraicn  ’^biliPP  (trnft  p.  -Go^tnlo^r. 


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746 


Vtiftlau,  C.H.  ökrabronn.  ftircfir.  %)lic(  in  bcn  Sf)oc.  3u  S.  253  f. 


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747 


Säc^ünsrn,  C.fL  Qlerabionn.  (ÜTabmal  br8  Vuitait 
«eje  b.  «.  t 1324.  flu  S.  230. 


{ircientbittbac^,  C.tL  (Brrabxonn.  ftiic^e.  Senhnal  btS  Schult« 
t)c<brn  »dg.  f 1<35.  du  6.  236. 


Untcrtrgenbac^,  £.9.  0ftnbronn.  ftarolingifcbe  Onfc^tift.  ftaiolingilt^eb  »tlicfbtuftbilb  cinrb  ^eiligm.  S(aroIingifd)r4 
flfantbubblatt  non  einem  Brie«,  »omonifdic«  »rliefbilb  eine«  $rnrften.  d«  ‘■^•2  ff. 


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748 


Wmüiib.  St.  3o(rpft9fapclIc.  lob  3ofepl}9-  ^oljfhilptut.  1709. 


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749 


itnflnb.  €t.  8con^art>Ka)»n(.  Rrligiöfe  sncgorie.  Ofemälbe  oon  3-  ZBannrnmac^rr.  1776.  3u  £.  412  f. 


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750 


(Bmünb.  IBilbftoct  bon  ftafp.  Vogt. 


SiniburQ,  ^all.  3Sappcnftein.  9iac4  bemaltem  9bgu%. 


Xäfeirot^,  C.9.  (Smünb.  fiirtbe.  Huficbt. 


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751 


Zäfmot^,  C.H.  0münb.  fiirc^c.  ((tjorotftö^I. 


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täffrrotlj,  C.a.  0mütib.  3nncrf«. 


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753 


48 


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Seite 

ffiorroort V 

Obtramt  gden  ^ , , . , , , , . . . , ^ 1 

, grttittbeiw 39 

„ gnaxmeen 87 

„ gailborf 190 

„ gerobronn 229 

„ (Bmflnb 381 

„ ^gg 475 

6t(inmfbiei^cn.  Safe! 700 

„ %tA 701 

Dkcbtrdge. 

Cberamt  Fialen ^ . . . . . . . . ^ ^ ^ . . . . . . ^ ^ . 102 

, graitebeim 705 

„ ggnwnflen 706 

„ ®oiIborf 708 

^ (Skrabronn • 709 

„ ®mflnb  . . . , = = , , = , , . . . , ^ . . . 710 

„ ^ 713 

gibliograp^ie 722 

gilbcmacbtraa 729 

3n^Qlt8»Stqei^ni§ 755 

33triei^nig  bet  Orte,  itflnftlet  unb  Slbbitbungen 757 


Wetjetcßnts 

®rte,  9cfi$i^ifi(^eit  ^erfoneit  (Mnftfer)  ttti6 

JlßMföttnöCtt. 

((Sin  * Be;ei($nef  UBBifbnn^) 


Äolen,  Obetamt  1.  702. 

9lalen,  Cberamt^ftobt  5.  702.  ©runbri^  ber  e». 
Äitcbe  5*.  t)o4böuS  6*.  SE^onrelief  an  ber 
^Yrieb^ojlirc^e  7 . ?lnfi(bt  »on  1528  9*. 
'■ftürgerpou«  non  1761  729*.  Stabtfir(be: 
Slnficbt  780*;  3nnete8  781*. 

^bt§amünb  9.  702.  ^rfaturen  im  3!urm  ber 
ipfarrürd^e  11*. 

%U>e(manu8fc(ben  12.  ©rabftein  38*.  8<^Iob: 
©runbril  732*. 

?lbler,  Soj.,  5)ofenmtt(ber  104. 

Äbner,  anbriä,  Jbpfer  714. 

?llbrec,  ^eter,  ßoljScbniber  855.  383.  384. 
?llflai(ei)er,  Süalentin,  ©lodengie^er  72.  440.  449. 
?Utenbern  810.  ®urfl  696. 

^Itenbauien  651. 

?lltenloi|r,  ®urfl  85. 

^mliS^agen  236.  709.  8<b(ob:  2agep(an  285*; 
©runbrib  236*;  Ouerfcbnitt  flegen  SBeftcn 
287*;  S(bIobfücbe  287*.  ?tn|i(bt  744*. 
^n(|au{en,  C'^.  €raildl^eim  58.  ^nbdufer  3}iauer 
59*.  ©robfteinc  ber  SRitter  o.  ®ebenburg 
735*. 

9in^üufen,  0?l.^aU  646.  ffiribe  (obgebrocben) 647 *. 
9lnnjonber,  ®ergolber  410. 

3tnn)onber,  yob.,  2Waler  356.  410. 

^ppenfee  62. 

9trgerSborf  697. 

?lrnoIb  552. 

?(rnoIb(bt),  ?l(eyanbcr,  ©locfengie^er  133. 188. 569. 
?(rno(b,  L?iaubiu§,  ©(odengieper  166. 

Slrnolb,  3ob.,  ©lodengieper  73.  419.  572. 
?lrnoIb,  5ob.  ©corg,  äSerfmeifler  488.  548.  719. 
3lrnolb,  Sofcpb/  ©lodengieper  177.  188. 

3(rnolb,  5-  3Ä.,  ®iIbpouer  690. 

^(rnolbfbt,  tb),  92ifo(auS,  ©lodengieper  161.  162. 

164. 166. 176.  177. 182. 184.  188.  419.  669. 
KrnSborf  567. 

iiflfalf,  *Diar!u4,  aJioler  487.  489. 

^pmannSborf  696. 

?ingfteinbtebcr  352. 


iBä^Ungen  238.  709.  ©rabftein  beS  9ie}30  oon 
Ȋcblingen  238*.  747*. 

Salbung,  ^an8,  3Ra(er  856. 

Sorg,  ^p.,  Silbpauer  352.  488.  690.  624. 
Sargau  426. 

Sartenftein  240.  ^nftcpt  non  @äben  240*.  Siieb« 
bodber  S^por  241  *.  ftir^e:  ©tuBlroange  ^6*. 
©(plop:  apn  3abre  1688  239*;  3m  Sapre 
1737  239*;  Saal  242*;  Slauer  Salon  248*; 
Settlabe  ^*;  Äatbol.  Seplopfircpe  2^*; 
S^ap  ber  SAIop(ir<9e  247;  ©artenpaoiUon 
unb  Sonnenupr  248*. 

Sartpolomd  427. 

Sauer,  ©.  % 628. 

Sauer,  30n.,  ©olbjcpmieb  591. 

Saumbauer,  l^eonparb,  Silbpauer  854. 
Saumpauer,  Seit,  Silbpauer  352. 

Sebcnourg  313*. 

Sctpbolf,  anbrco8,  Sioler  104. 

JJleer'Miacp  tö6. 

Seg,  2l)oiiia-3  862. 

Sepmer,  Snnfroj,  ©lodengieper  825. 

Seipingcr,  3etemio4,  ©lodcngicper  654. 

Scimbadb  244. 

ScijAlag,  3“b-  ßpriftopp,  3Ralcr  490. 

Scinoerg  313.  2urm  313*. 

Scnjenjimmern  163. 

Sergert^pofeii  68. 

ScrgntüUer,  3*  ®-»  SRaler  181. 

Sernpatb«n)cilcr  64.  705.  ftir(pe  65*.  66*. 
Scrtpolb,  Steinmep  487. 

Setringen,  Surg  450. 

Sieucrlbadp  78. 

Seuren  443. 

Sejolb  (Sejel),  3ö^oJ»»  Silbpauer  488. 

SiberSfelb  567. 

SillingSba^i  246. 

SiüingSpalben  227. 

Silrieb,  Surg  662. 

Sin§n)ongen,  Äapellc  427. 

SirfenjeU  177. 


758 


Äeflifter. 


Sitterer,  SReinroalb,  3KoIet  489. 

Ü3(auba^  249. 

Slaufelben  247. 

Söblinger,  5DJatt^öu3,  Saumeii'ler  368. 
SSoj^enbiebter  (Söoi'cbenrieber  ?) , Senebift,  ^olj« 
fcbnibet  388.  701. 
iBra^bacb  653. 

SÖrainfofen  443. 

®reitenbacb  161. 

5örcm,  ^Jeter,  3»«>nermeifter  356.  422. 

Srenner,  ajiel^tor  240. 

$ceften|el§,  <3cbl5^(beit  485. 

®rettbeim  249.  709. 

^refeingen  212. 

©rönnen  164. 

©ronn^oljbeini  57.  SUtarjcbrein  736*. 

©rü^i,  ?lnbrea§,  ©ilbbaucr  104.  152.  161. 
©runder,  Stepbon,  (Slocfengieber  73.  189.  572. 
©ubenorbiS  567. 

©ubinger,  @.  5W.,  Sdbtoffer  550. 

©u4,  O^.  (Süroangen  176. 

©U(b,  D?I.  ©erobronn  256. 

©ucb,  091.  ©münb  443.  glügeloltor  in  ber 
ffopelle  442*. 

©ucb,  C9l.  ^)oa  647. 

©ufflborn  211. 

©ummüller,  2.,  2e4niler  486. 

©u(b§,  3ob-,  ©orjeuonfobrilant  174. 

©üblertbonn  154.  St.  ©ongoIf'Sfopelle  154*. 
©üblerjell  159. 

©übolfer,  3ojepb,  Äupferf^tmieb  591. 

©üfcbler  243. 

©ubr,  3ob.,  StuHotor  104. 

Surgberg  74. 

©urgbol5  435.  712. 

©urgtmoir,  ?[.,  ©toler  268. 

©urgftaü  165. 

©urIoarb(t,  bt),  3lörg,  ©oumeifter  487.  496-  508. 
690.  701.  715. 

©urleSroogen  78.  706.  ©urleSroogen  u.  Sieiben« 
fel4,  »nficbt  79*. 

©ujcbler  (©üfcbler),  ßaipor  508. 


©bdftentbol,  ÄopeÜe  472. 

(5briftopf)(f)  gen.  'Jloffenbort,  ©lodengiefter  ju 
^lümberg  60.  77.  204.  257.  290.  305.  328. 
329.  468.  693. 
eiQfien,  3.,  ander  142. 

6rail4betm,  Dberomt  39.  705. 
ßroüSpeim,  Stabt  44.  705.  2urm  ber  Stabt* 
mauer  42*.  ^obonniSlircbe : 91nfubt  43*; 
•Salrament4bou§  45*;  2auf)tein  47*;  ©rob* 
mal  ber  SJorotbea  oon  SBolfftein  51*;  Scbreiu 
beS  ^ocboUorS  48/49*;  inneres 734*.  Spital* 
lircbe  53*.  2Birt§icbilb  55*.  ÄoljbauS  705*. 
Scblob:  ©runbrib  706*;  Scblobgof  705*. 
(Sröffclbad)  695. 


®alfingen  160. 
5Dambacb  177. 
5)au!olt§ioeiler  161. 


SJannecfer,  ©ilbbauer  509. 

®egenielb  428.  ©urg  428.  ©oong.  ©forrlircbe: 
©runbrife  425*;  Ouerfcbnitt,  2öngenjcbnitt 
426*;  3wm  2ängenjcbnitt  427*;  Subfaffabe 
428*;  ©ini^elbeiten  im  3!urmcbor  429*. 
^eicbelmann,  Sdbreiner  243. 

2:ettenroben  168. 

Sieroangen  13. 

®ienjenbofer,  ©oumeifter  355. 

5)ieter4bacb  168. 

®ingbübl  709. 

^ump,  ßeinricb,  anaurer  56. 

55rump,  2eonbarb,  ©oumeifter  55. 

^ündbacb  250. 

^lurlongen  430. 


®berlein,  9lnbr.,  ailoler  490. 

©berlein,  6.  91.,  aJJoIer  718. 

©berSberg  216. 

©bnot  1^. 

©dorrotb  62. 

©dart#boufen  720. 

©dmonn,  ßermonn  591. 

©ger,  ©.  ßofmoler  490. 

6ger,  .^onS,  ©locfengieber  388. 

©Dinger,  Sobonn  ailicboel,  ©ilbbouer  138. 
©tgcnjell  166. 
dinforu  645. 

©iielen,  ©krfmeifter  352. 

©ioerjcbroenben  168. 

©Henberg  160. 

©Droongen,  Oberomt  87.  706. 

©Unoongen,  Stobt 99. 706.  3m  Sob^e  1549  noch  Seb. 
ajlünfter?  fto«mogropbie  99*.  atacb  anerian 
1630  101*.  3m  3obre  1627  noch  einem  91ltar- 
bilb  in  ber  Scblojilopelle  102*.  StiftSfirAc; 
ainpcbt  103*;  @runbriM06*;  3nnere§,  9Se* 
fonftrultion  107*;  SorboOe  109*;  Sübportol 
111*;  Ärnpta  112*;  ©feilerfapitöle  114*; 
S)oppelfenfter  beSSübturm#,  3.Stocf  roerf  115* ; 
Hreujgong  beS  Stifts  116*.  707*;  Äel<bell8*. 
119;  Ampullen,  frlberuergolbet  120*;  Unter* 
fob  für  9impuIIen,  fUberoergolbet  121*;  St. 
atepomuffapeUe  122*;  ©ebenftofel  ber  iroei 
erften  ©röbfte,  ©ronje  123*;  ©rabftein  beS 
Ulricua  de  Ahelfingen  124*;  ©ebenfftein  beS 
ÄononifuS  ©eorg  oon  SroabSberg  125*;  @e* 
benfftein  in  ber  SorboHe  (©.  o.  ©ültlingcn) 
126*;  ©ebenfftein  in  ber  ©orboUe  {©.  §r.  ». 
3repberg'©iienberg)  127*;  St.  ©enebiftS'ÄI* 
tar  129*;  aRittel|tücf  eineS  St.  9lnnenoltor§ 
131*'  ©onfbrüftung  736*.  3efuitenfir<be 
unb  StiftSfir^e,  9lnHcbt  118*.  wreujgorten 
beS  Stifts  mit  ber  iiiebfrouenfiribe  117*. 
St.  aßolfgongSfircbe:  9lnfi(bt  130*;  ©runb» 
rib  132*;  Cuerf^nitt,  aSonbpfeiler  133*. 
©Dong.  Rircbe  (oormolS  3efuitenfir(be):  3>'’ 
nereS  134*;  ©itter  por  bem  Scbiff  135*.  ^er 
Scbönenberg;  ainhcbt  187*;  ©itter  einer 
Seitcnfapclle  ber  Itircbe  138*;  Stuffotur  in 
ber  norböftlicben  SorboHe  139*;  anormorrelief 
in  ber  fürftpröbftlicben  Sofriftei  140*;  ©u^' 
befcblOg  oon  30o-  6mer  141*;  Rofel  oon 
1681  143*;  «ofelfticferei  oon  1627  144*. 


Äeflifter. 


759 


6(^(og ; @cunbri^  vom  @rbgef Ao|,  Sageplan 
146*;  S^lobl&of  147*;  ^lopfapelle  148*; 
ftanjel  in  ber  @<Mo^fapeQe  149*.  ißalaig 
^belmann  161*.  llbgebrod)ener  2:urm  ({og. 
8d)lobtunn)  162*.  ^ie  a(te$oft  ()um  fc^nnir« 
jen  Hbler)  168*.  portal  am  eifern,  ^ejuiten» 
toUegium  787*.  StiftSjalriftei : aBanbfc^ant 
mit  ffiofcbbeden  787*. 

61ter4bofen  6^.  6^(0^ ; Sageplan  568*;  ^n* 
Mt  569*. 

^mbpacb,  @nbri4,  Steinmeg  46.  49. 

(^er,  ^an}  3Caoer  104. 
emer,  5gn.  104.  124.  141.  144. 

®mec,  3ofep^  708. 

^berle,  3.,  SRaler  19. 

(Sngelbatbgbouien  828.  HopeKe:  Knfu^t  323*; 
(S)runbn|824*;  Sdngenf^nitt  burcb  ben  S^oc 
326*;  ^njterfmli^  am  S^urm326*;  6d)(ug' 
ftein  unb  Iragfteine  nom  6^orgemöIbe  8^*. 
^4(tngen  669. 

E'"  lin,  SBaumeifter  642. 

rb,  ^id^ael,  9ilbf(bniti(c  488.  502. 
tbre(bt4bau)en  82. 

@rlacb  572.  @o.  j^hr^e:  ^ft^t  571*;  fton{o(> 
pgut  in  ber  Äir4>^ofmauer  578*. 

6rpfentl()al  168. 

®(ba(b  203.  708.  ftirc^e  203* 

vieler,  Blilolau«  b.  t.,  IBaumeifter  46.  180.  487. 

496.  498.  701*. 
ßiftngen  14. 

©ttenpaufen  241. 

Sutenborf  204. 


(ifenfelb  16. 

Micnftein,  iBurg  290. 

(eic^tmaier  248. 

elberer,  @^ciftian,  Silbf^niber  356. 
lidtitenberg  204.  708. 

Jijier,  ®Ubbouer  718. 

Jölfi^er,  Seon^.,  ftir^enmeifler  870. 
reimübicr  ItafteU  889. 
ren^inger,  3.»  ®ilb^auer  488. 
riombofen  207. 

iebri^,  Martin,  ®Ub{cbniber  488. 
cobeniuS,  ®.,  ®ilbbauer  58.  55. 
?Tomm,  Seonbarb,  !Dteifter  487. 
täger,  ®taler  269. 

^ärfib  18. 


©aggflatt  261.  709.  Äir^c  262*. 

©ailborf,  Cberamt  190.  708. 

^ailborf.  Stabt  194.  StabtKr^e:  Knfi^t  198*; 
®b«>r»  ©ninbrife  unb  Schnitt  195*;  9Kppen< 
anfäge  im  ^or  196*;  (Srabbenfmal  beS 
S^enfen  ßcinridb  197*.  ®tt§  alte  SAlob 
198*.  Scplobbof  üon  Söeften  199*.  Sllter 
Spei  Aer  200*.  SAcnlenbeAet  201*.  Srflde 
unb  (^lob  741*. 

(SailenfirAen  570. 

(Saidborf  569. 

@ai8borbt  166. 

@ammedfelb  254.  S<b(ob  255. 


©auggbaufen  653. 

@aooni,  j^om.,  ®Ubbauer  488.  550.  552. 
©eifert?bofen  207. 

©eiSlingen,  O^.  SÜmangen  161. 

©eiKingen  a.  ft.  672. 

©elbingen  672. 

©embagen  296. 

©eorg,  ^breAt,  ®aumeifter  868.  871. 

©erabronn,  Oberamt  229.  709. 

©erabronn,  Stobt  285.  709. 

^rou  178. 

^rei4,  ®eter,  ©locfengiefeer  189. 

©epcr,  aS.  ai.  ©.  490. 

©epcrSburg:  Sageptan  655*;  SBinterbilb  666*; 

ainpAt  oon  Often,  OuerfAnitt  657*. 
©iengerbof  472. 

©intber,  ^riftian,  ©iocfengieper  217.  426. 
©lagbofen  216. 

©(oder,  3ob  > 490. 

©münb,  Oberomt  881.  710. 

©mflnb  343.  Stabtplan  mit  bem  hoppelten 
3)2auerring  888*.  Änö^eÄturm  841*.  ®Iid 
auf  ben  9linberba^er>,  aBaffer*  unb  SAmieb« 
tborturm  841*.  fRtnberbaAer  innen 

416*.  ftöniggturm  842  *.  ^nft  At  oon  Sübtoeften, 
naA  5Dlerian  344*.  aKarftpIob  346*.  heilig- 
freuilirAe:  @runbrib346*.  847*;  Spftem  be8 
6bor8  848*;  ®Iid  oom  fübliAen  SeitenjAiff 
" in  ben  ßborumgang  349*;  ©oleriebrüftung 
am  SAijf  350*;  Untere  ©a(erie851*;  Pforten 
jur  Süfriftei  unb  aSenbeltreppe  353*;  ®on 
ber  Orgelempore  864*;  9Kuttergotte4biIb  am 
aBeftportal  366*' SübliAe8  Seitenportai  be8 
SAiffe*-  357*;  SÜbliAeS  6bo>TJortaI  868*; 
9tdrbliAe4  369*;  ^eilige?  ©rab 

360*;  aßanbgem&lbe  im  inneren  ®ogenfelb 
beS  aBeftportoia  361  * ; SAreocr*0enftet  362* ; 
Sborgeltäbl  363* ; ®ropbcten)tatuetten  auf  bem 
ßporgeftüpl  364  * ; Orgelprofoeft  365  * ; Äir  Aen» 
bdnfe  366*;  ftreujottenjortum  867*;  2Kon- 
ftranj  368*;  3®«  ÄelAe,  SeAet  ftarlS  V. 
369*;  2RebfäunAen  .370*;  Platte  ju  ben 
aJJefefännAen  871*;aimpel  372*;  aBeibroaffer» 
beden  873*;  ©lodenftüple  874*;  ©lodenturm 
beiber  ^^eiligtreujfirAe:  ainpA*  340*;  ©mnb» 
ti|,  QuerfAnitt,  aiufrip  be8  ^elm8  375*. 
3obanni8firAe : ©runbrip  376*;  innere« 
377*;  ainpAt  oon  9lorbroeften  378*;  ÄirA* 
türm,  ®ertifalfAnitt  379*;  ÄirAturm,  ©e» 
lodlbrippen  im  (^bgefAop  unb  aiAted  380*; 
^uptportaf  881*;  ö)tliAc8  ®ortal  berSüb* 
feite  882*;  aBefiliAe8  ®orta(  ber  Sübfeite 
.383*;  Strebepfeiler  an  ber  Sübioeftede  8^*. 
3franiiSfanerfirAe : 3nneimiifiAt  885*;  ®e* 
^ iDöIbebienftc  386*;  ^)oAaItar  .387*;  ItirAen* 
bdnte  unb  9iepe  oom  ßborgcftübl  389*;  ©rab* 
ftein  be8  9litter8  oon  IHotcnbon  390*.  aiu< 
guftinerfirAe,  iebt  eooiig.  für  Ae  391*.  St. 
Seouborb:  atnpAt  892*;  ^nocnooPAt  393*. 
^errgottärubfapeOe : ©nmbrifi  nebit  .f^ori^ou* 
taifAnitt  burA  baS  Cftogon,  SöngenfAnitt 
394*;  ainpAt  396*;  ailtnrbilb  474*.  St. 
Sofoator:  Station  ,397*;  aiufgaiig  .399*; 
Station  unb  ®ilbftod  399*;  fjafjabc  401*; 
Untere  ftopeUe  402*;  Obere  Mapelle  403*; 
®olmefel  405;  ®ilbftorf  713*.  Spital : aimt4« 


760 


SRegifter. 


^au8  407*;  Sog.  U^rftube  408*;  21^ür  in 
ber  Ubrftube  409*.  ©otiftbeS  3'wmer  im 
^ou4  9lr.  854  410*.  2>ie  ©rfltb  tm  ur* 
iprünglicben  3uftflnb  411*.  RönigSbronner 
•t)of : ©tmibrine  oom  (Srb*  unb  ßaiiptgefcboft, 
Slnfubt  won  einer  Säule  beS  SoolS  413*; 
lüorberfeitc  414*.  ®o8  ^tenbau«  416*.  Ulon 
einem  SBobnbouS  (Dr.  3Börner)  417*.  Stobl* 
|cbe4  ©artenbauS:  @runbri|  (^auptgejcbob) 
418*;  Srbnitt  na^i  bet  ^auptacbie  419*; 
Sßorberfaffabe  420*;  2reppengelänber  421*. 
.^auStbür  im  ©emerbemufeum  422*;  ©allen» 
ipiegel  im  ©emerbemufeum  423*.  Öebet» 
faffetle  im  Stöbt,  ajlujeum  424*.  St.  3o* 
fepbSlapcUe : Steinffulptur  748*:  .Öoljjfulptur 
748*.  St.  SeonbarbSfopellc : JReligiöje  aDe* 
gorie  749*.  33ilbftod  pon  Rafpar  Sogt 
750*. 

©nocbamer  (©nocjbomer,  ©noibamer),  Ronrob, 
©lodengiejier  64.  215.  567, 

©öggingen  432. 

©olbba^  56.  S<bIo|  56*. 

©otfrib,  magister  operis  688.  606. 

©otteSiell  411. 

©ottmoUSboufen  570. 

©rci(p)feing,  3ofepb  591.  607. 

©riffenbetg,  Surg  61. 

©töningen  57. 

©rob  (@rau),  f^riebri^,  Silbbauer  488. 
©romberg  1^. 

©ro8,  % Silbbauer  488. 

@ro6,  Saumciftcr  6. 

©rolaltborf,  031.  ©ailborf  204. 

©robaltborf,  031.  ^aU  673. 

©ropfomburg  584.  üageplan  588/589,  Statue  an  ber 
Silberfteige584*.  Srblofj  um  1650  586*.  Süb» 
oftaufubt  mit  St.  3tgibien  593  *.  Sebrgang  beS 
3roinger8  594*.  äSebtgang  am  2bor  695*. 
jtborbutg:  3lnficbt  596*.  StiftSürie  unb 
Stopftei:  3tnfi^t  598*.  Sog.  2auffapeIIe: 
3lnfubt  oon  Süben  699*.  St.  6berborb8» 
fapcUe:  inneres  600*.  Stift8fir(be : Seft» 
faffabe  unb  ftreujgang,  3lnfubt  601  *;  inneres, 
Siicf  in  ben  Sbor  603*;  inneres,  Slid  gegen 
SBeften  605*;  Studatur  ber  Sierung8tuppel 
606*;  Frontale  aureum  608*;  5Utar  ber 
bl.  3luna609*;  ©IterSbofenidber  3lltor610*; 
3ütarflügel,  3lubenfeite  611*;  3UtarflügeI, 
3nnenfeite  613*;  ©borgeftübl  614*;  3iieflo 
in  ber  Äuppel  be§  ©eböngö  oom  Hronleucbter 
616*;  Som  Rronleutbter  617*.  618*;  öoternen 
am  Rronleudbter  619*;  üaternenboben  (Unter« 
fubO  oom  «ronleu^ter  620*.  621*;  3roei 
3Utarleu(bter,  Sronje  623*;  ©rabbenlmolbeä 
Sropfte«  Üieuftetter  625*.  St.  3<>fepb*fapeMe 
628*.  Scbcnfenfopelle : 2Üe  jmei  ölteften 
©rabfteine,  13.  3t»brb-  629*;  fRomanifebet 
Öefepult  unb  ©tabbenimäler  beS  Srobfte«  oon 
.^olb  unb  beS  Sebenfen  ©eorg  I.  ^1  * ; ©tab» 
mal  be8  Stbenfen  ©ra8mu8  o.  Öimpurg632*; 
©rabftein  Ronrabö  II.,  grtebrid)?  III.  famt 
©lifabetb  oon  .^obenlobe  unb  3llbre^t8  oon 
äimpurg  6,33*;  ©rabbenfmölet  fyriebriebs  V. 
oon  iMmpurg  unb  Sufanna8  oon  2ierftein 
634*. 

©ruber,  3ofepb,  Silbbauer  104. 


©rünbelbarbt  60. 

©fiioenb  207. 

©jmroenb,  3af.,  ÜRalet  489. 
©mbal,  Hofmaler  410.  717. 


.^aaf,  3(ob.  2or.,  ^ormfebneiber  490. 

|)aagen  656. 

.tiagenbof  77. 

.t-»ttib,  3.  3.  281. 

^albeim  90.  166.  708. 

I^all,  Eberamt  475.  712. 

VuU,  Stabt  48Ö.  Son  Süben  476*.  3Iacb  Sletian 
476*.  Stabtanfiebt  nach  Sraun  u.  ^ogenberg 
477*.  Stabtplan  mit  ^feftigungen  479*. 
©bentfl^-  Sarfüberflofter,  SBappen  oom  ©rab« 
benfmol  Ulrich«  »on  ©ailenfir^en  488*.  St. 
Sli(bael8fit(be:  ©bot  489*;  XerrajTe  am  ©bor 
4W*;  Slid  in  ben  ©bor  491*;  Slid  bureb 
ben  ©bor  in«  SAiff  492*;  SBcftl.  Jurmoor» 
balle  mit  Stanboilb  be«  ©rjengel«  9Ri^ael 
493*;  Son  ben  glügeln  be«  öocbaltor«  494*. 
495*;  Srebella  tn  bet  Safriftei  496*;  31Itar 
ber  bl*  Sippe  497* ; Stcbella  be«  3lttarf(brein« 
mit  ber  3tuSgiebung  be«  W.  ©eiftc«  498*; 
2afelgemälbe,  ©injug  be«  RoiferS  ^etacliu« 
mit  bem  bl*  Rreuj  499*;  ©runbrife  be«  Saber» 
nateltürmcben«  famt  ©borpfeiler,  Sodelprofil 
be«ielbeii500*;  Jaufftein,  anficbt  601*;  ^uf» 
ftein,  ©tunbri^  602*;  Ranjel  503*;  ölberg 
505*;  ©borgeflübl506*;  SRebfclcb  1516507*; 
©rabbenfmälet,  innen,  fRorbfeite,  l.u.  2.  Ra» 
pelle  509*;  Jotenauferftebung  nach  ©jeebici 
510*;  ©rabbenfmälet,  aufeen,  3lorbmeftede 
611*;  ©rabbenfmälet,  auben,  Sübf eite  512*. 
Silbni«  be«  Saumeifter«  698*.  Safriftei» 
f^ranf  714*.  Silbni«  ber  Schönen  Son» 
böfferin  715*.  St.  Ratbarinenfircbe:  Oucr» 
febnitt  bureb  ben  2urm  614*;  ©runbrib  unb 
©boranfiebt  615*;  ©injelbeiten  oom  2utm 
616*;  Rircbe  unb  Spnogogc:  ©emälbe  ber 
oberen  ^lügelcbcn  be«  altarf^rein«  517*; 
Srebclio  be«  3lltar«  618*;  3lufcrftebung,  ge« 
febnipte  ©ruppe  im  3lltarf(btein  519*;  ölberg 
620*;  Stotuette  ber  bf*  Ratbarina,  2Banb« 
tobernofel  521  *•  Sog.  Seicbtftubl  *5^*.  St. 
UrbanSlirebe  (llnterlimpurg) : 3iinenonficbt 
523*;  3Utarfcbrein  624*;  SBanbtabernofel 
625*;  ©ebenftafel  für  Öubro.  Serlin  .526*; 
©mporenfäulen  527*.  St.  3obonn;  ©runb« 
rife  mit  beigejeiebneten  ^enftern  528*:  Schnitt 
529*.  ©boranfiebt  530*.  Spitalbofanficbt 
mit  ber  Rircbe  .581*.  ^ofpitalfir^e : 3lltar 
unb  Ranjel  5.32*.  Öangenfelber  2bor,  2eb 
unb  3»oinger,  Sütbfenbau«  6.33*.  Sulfer» 
fteg  634*.  2ageplan  ber  Stabtbefeftigung  am 
mofenbübl  mit  bem  ©rail«bcimer  Jbor  unb 
bem  SüÄfenbau«  5.35*.  Sog.  S'oitifltt  mit 
2angenfelber  ibor  .5,36*.  2Bappentafd  oom 
Steinernen  Steg  537*.  Sog.  Suloerturm, 
^ufi^t  oon  Süben,  ©tiinbrib  538*.  ©affen» 
bilb  am  fRofeiibübl  538*.  Untere  ^errengaife 
539*.  ?llte  Käufer  an  bet  SRauergaffe  640*. 
.Öäufer  am  Sfarft,  linf«  oom  SRatbau«  541*. 
.pöufcr  am  Siarft,  recht«  oom  iRatbauS  542*. 


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JRegifter. 


761 


Senfteii'öouS:  2Bappen  be«  öoul^erm  unb 
feiner  tjrau  543*.  Su^jen^auS:  ^tltereS 
f^enftcrfpftem  643*.  ÖüjdpIer*.t>auS:  Stuei 
^ojifortcn  1507,  1608  6^*.  jDoppelpouS 
in  Der  Oberen  ^errengoRe  (9ir.  9 unb  11): 
©runbriffe  oon  brei  ©efdooffen  646*.  3]^ür» 
einfaHung  be4  Sibtnannfdlien  $au{e4,  9)larh> 
ploi^  646*.  9latbau§:  Seitenioanb  im  i^eft> 
)aal549*;  ©ittertbür,  uon  S^iloifer  53ubinger 
tn  ^)aO  560*.  SRinncnfopf,  ©elbingergaffe 
26;  SÖafferjpeier,  ^kvttplöj  10  653*.  Ofen 
im  Sonböfferf<ben  4)oufe,  ftiofierftr.  7 564*. 
^auS  am  fütarftpla^  (9k.  4):  ©runbriffe  oon 
brei  ©eftboffen  665*.  ?ßotrijierbau4  (fÖlarft' 
plab  4),  ©rn,  ^nnenanficbt  unb  ^nitt  666*. 
&au!ätbür  an  9k.  225  (9)larltp(ab  9)  beim 
^ifcbbrunnen  667*.  fiauS  am  SDiarft  (9k.  10) 
1738  668*.  ©artengauS  an  ber  @ottmolI§< 
bäufer  Steige  569*.  fjif^brunnen  mit  tpran* 
ger  660*.  ®ilbftocf,  am  ®uloerturm  auf' 
gefteüt  561*.  Scbuppatbfircbe  (abgebrochen) 
662*.  ®er  .^»albrunnen  um  1716  663*. 
Stätt'S^bor  664  *.  Stdtt'Ibor  mit  ©cböntbaler 
ÄapeUe  564*.  Üliebener  ib^if  566*.  Simfon 
oom  ^ifcbbrunnen  717*.  St  ©eorg  oom 
pfif^brunnen  718*.  St  9)?idbael  oom  Qafcb* 
brunncn  719*.  ©elbingergaffe  mit  3ofenturm 
716*.  j^ärberbauS:  ©runbri^  im  1.  Ober« 
ttcfcbob  716*. 

4>an*Unterlimburg,  ^oljbdufer  bei  bet  ftircbe  720*. 

^a4  bobe  ^auS  753*. 

£)an§  iu  ©blingen,  ©locfengieber  432. 

Sans  oon  SaD,  ®ilbbauer  488. 

.Sans  oon  Saü,  Simmermcifter,  488. 

.ponS  oon  .paH,  ÜJlaler  716. 

.Sans,  ©locfengieber  ju  9lümberg  69.  266. 

.panS  oon  Uracb,  Rirdbenmeifter  368.  701. 

.parbt,  San«  unb  ffranj  591. 
partenbed,  ipaul,  Stempelfcbneiber  356. 

ISortioicf,  Oiob-/  ©loSfcbieifer  104. 
öone,  p.  23.,  SKoIer  161. 

.paffel,  AlauS,  Steinmeb  180. 
obfelben  695. 
aufen  am  ®a<b  266. 
aufen,  08.  pall  661. 
aufen  a.  b.  9totb  208. 
eberlen,  3lob.  ©eorg,  'JJialer  366. 
ecfenauer  281. 

eerberg  708.  SallfobrtSÜrcbe  208.  8labaPer' 
Stotuette  ber  9)iuttergotte8  208*. 

Scilberg  160. 

.peiligenbronn  325/826. 

|)eim(b,  bfdb),  ßberb.  ilftiebr.,  ®aumeifter  488. 
548.  552.  701.  719. 

ieimbacb  576. 
eimberg  330. 

eilet,  ®biIiPP/  ©(ocfengicber  326. 
ellmannSbofen  60. 
engftfelb  266. 
crbolbsbaufen  296. 

.peting,  Cop,  ®ilbbauer  705. 

Oerlikfen  433.  712. 

perolb,  ßbriftian  SÜtor,  ©lodengieber  311. 
419. 

.perolb,  ^ob.  ®a(tbafar,  ©lodengieber  250.  254. 
326. 


erolt  3ob.,  ©bronift  478.  697. 
errentbierbadi  266.  itircbe:  Sen!mo(  beS  S^u(t< 
beipen  Seife  747*. 
pertenftcin  246. 
öertlinSborf  697. 
pertlinSmeiler  472. 

.peffentbal  574. 

peubaq  436.  SBanbmalerei  im  ebemaligen  S^lofe 
435*.  (^oang.  Stobtfirdbc  486*.  Solriftei 
ber  eoang.  ®fanfitcbe  437*.  SSalerei  an  ber 
©mpore  489*. 

Scucblingen  17.  S^Iofe:  ©runbrife  702*. 
pilgartSbrunnen  652. 
pilgartSboiifcu  250. 

.pirlbocb  166. 
pirfcbfelbcn  212. 

.piricbmnnn,  ®eit,  flunftfdbloffer  104. 
pirt,  Slaler  261. 

.pocbberg,  Sbjcbnittniälle  382*.  ®olfSburg  335. 
.pörlebnrf)  696.  fianbturm  696*. 

.pöfcb,  panS,  ®aumeifter  352. 

.pofader,  ©eorg,  ®ilbbouer  690. 

.pofen  18. 

poffmann,  3|ob.,  Orgelbauer  691.  616. 

.pofmann,  ^afob,  3Saler  489. 

.pofftettcn  695. 

.pobaltenberg  270. 

.pobenalfingen,  S^lofe,  ©runbrife  703. 
pobenberg  170.  ©runbrife  ber  ^rd^e  170*.  8uf» 
rife  oon  Cften  171*.  9lörblicb<ö  Seitenportol 
172*.  ©injelbeiten  173*. 

0.  pobenlobe,  Sbelbeib  246. 
pobenlobe«®ortenftein,  ©raf  ®b>tipp  240, 
248. 

pobenlobe*J?ir4berg,  ®tini  Sfriebricb  Äorl,  fKolet 
261. 

pofeenrecbberg,  ftir^e:  3lnneteS448*.  449*;  8n* 
fi^t  462  , ®on  Strafeborf  auS  453*.  {Ruine 
pobenrecfeberg:  ®on  Often  454*.  Cageplan 
456*;  ©runbrife  466*;  ©runbrife  beS  oberen 
Stodroerfs  457*;  Ouerfcbnitt  468*.  ßdngen* 
fcbnitt  burd)  ben  Sflbfeägel  ber  ®urg  459*; 
©injelbeiten  ber  ®urg  461*. 
obentoben  15.  Scfelofe:  ©runbrife  704*. 
openftobt  08.  8alen  18.  ©rabbenfmal  beS 
SJeutfÄmeifterS  3lDb-  8belmann  19*.  ftircbe 
u.S(biofe20*.  i|^^boffapeBe703*.  Sdilop: 
©runbrife  732*. 
pobenftabt  Ö8.  pall  647. 
pobenftein,  ®urg  647. 
polenftein  160. 
poljleuten  17. 
ponbarbt  61. 
popfacb  696. 

pom,  Sdllofe  432.  ßageplan  433*.  ®on  Süben 
434.  ßängenfdbnitt  oom  Sb(»^fl^^ilube  mit  ber 
ÄapeOe  434*. 

otnberg  257.  ®ur^  257*.  ßagenlon  269*. 
omung,  % 9R.,  ®tlbbauer  u.  ©ifenbeinfdbniber 
488. 

pürner,  3oflDneS  121. 

Püttlingen  22. 
pufnagel,  ®.  563. 
pürier,  Orgelbouer  46. 
puffenbofen  436.  712. 


762 


Seflifier. 


lagftSaufen  184. 

TaßftQcim  62. 
jaafheU  101. 

50100,  ?ßoter,  Sounieifter  108.  135. 
^olob  0.  b.  äuoera,  SUbl^auer  607. 
afobSbö^Ie  am  @cbeuelberg  427. 
elin,  S^riftop^,  ^ilb^auer  S54. 
Idingen  448. 

llig,  ^bom,  @(o(fengie|er  58. 

^l«bofen  575.  ßoBer  I^or  575*. 
igerS^eim  63.  Steifen  gräbcrfunbe  41" 


@oIbene 


Spongen|4«ibe  63*.  ©ronjcne  3ie'i<§«bc64*. 
^5örg  oou  ^aH,  Simiucrmcifler  488. 

3;ol^anit,  öaitnieiltct  370. 

3ooö,  fficitjcbmieb  550. 

^00?,  ?yc.,  ©ilb^aucr  549. 

^0»,  ©lodengte^ev  221. 

3o|,  :^5o^.  ^riebr.,  ©aumeipcr  226.  488. 

3oj,  ®.  (Jr.,  ©ilb^auer  488. 

3oft,  ©locfeiigie^er  292. 

^uben^iut,  Öaiig,  6fabtbaumeifter  486.  488. 
Gallien,  ®Iodengie^er  210.  822. 


jlöblec,  ©olier  355. 
ftbonlein,  ($.,  @(odengie|er  256. 
ftdibel,  Aobar,  ©ilb^ouer  488.  590. 
ftönig,  3.  ©lodcnglefeer  255.  256.  311.  829. 
itbrbec,  ©erootiuS,  ©oumeifter  267. 
itolb,  ©ilipp,  ©ilb^ouer  488. 
ftomburg  475. 721,  f.  o.  @io^tomburg  unb  ftiein« 
fomburg. 

ftourob,  ©lodengte^er  809. 

Äonrob  oon  9lümberg,  ©oumeifiler  487.  497. 
ßottfpiel  159. 

5ttaiISfiaufen  324. 

ÄronSberg  209.  708.  IRuine  ber  ©urg  209*. 
Shronft,  Sv  Steinmeb  701. 

IhrouS,  @.  M,  JDloIer  248. 

(haut,  ©JottbioS,  Himmermeifter  409. 

Areb4,  ©erngorb,  @teinme^  488. 
ftre^becg  70. 
j^reu}fetb  825. 
jhe|moier,  ^ec^ntfec  486. 
jhicpler,  ©olt^afoT,  SRoIec  856. 

Itupfei  653. 


ftommerftobt  160. 

jtoppetberg,  ©urg  254. 

Ao^enftein,  ©urg  240.  290. 

Ao^enftein,  iS^rg,  ©5affenf4>niei>  552. 

Äoufmann,  ©aumeifter  279. 

{{eUer,  ©aumeifter  6.  103.  135.  423. 

Heller,  SK.,  ©oumeifter  737. 

fteDer,  Soi  9Ri4).,  ©oumeifter  .355.  410. 

Herletoed  653. 

Hern,  iVronj,  ©lodengie^er  138.  402. 

Hem,  5.  Öeon^.  511. 

Hem,  «on^.  487.  488.  663. 

Hem,  aKidiael,  ©ilb^ouer  284.  488.  701.  744. 

Heflf^mib,  ©eter,  ®lodengie^er  159. 

Heuerftabt  161. 

Hiefeloerg  228. 

Hiuingen  168. 

Hirdfjberg  a.  b.  3-  259.  710.  ©on  Silben  258*. 
fiageplan  2.59*.  Scblo^berg  oon  9toiboften 
260*.  Stabtt^or;  3nnenfeite  261*.  ©runnen 
262*.  ©oangelifd^e  Stobtlirc^e  268*.  S^lo^: 
©rüftungggitter  im  3!reppen^au§  264*;  Staats« 
jimmer  261*.  264*.  265*;  Saol  266*;  ©artie 
beS  Saals  267*;  5honIeud)ter  mit  ©orjeüon* 
btumen  268*. 

Hircfibörfer,  @(odengie^er  327. 

Hlebjagel,  ©ertolb  344. 

Hleemonn,  2Ö.,  SWnler  490.  552. 

HleinanSbacp  811.  710. 

HIeinfomburg  635.  ®^em.  Konnenlir^e  s. 

ÄgibiuS;  ?lnft^t  oon  Sübroeften  637*;  ©nmb« 
rip  688*;  ilöngSf(f)nitt  639*;  Querfdjnitt 
640*;  3lrfabenfftule,  ©forte  641*;  Söulcn* 
fü|e  im  Sdbiff  642*;  ©wnbfäule  aufeen  643*. 
644*;  Komon.  SBcil^ioafferbeden  646*. 

HlingenfelS,  ©urg  654. 

HnoU,  ^nton,  SKaler  691. 

Hoi,  ;jfojepb,  ©laler  130. 

Hom,  5o{.  ®eorg,  2ofelma(er  104. 

Hoienburg  86. 

Hoierburg  unb  ^jcibengrabcn  2*.  3*. 


Soimann  (Sad^aman),  ©emborb,  @lbdengie^er  10. 
20.  24.  83.  62.  66.  67.  60.  62.  65.  75.  81. 
83.  131.  159.  161. 166.  197.  204.  208.  214. 
215.  267.  290.  298.  31.3.  320.  322.  329.  431. 
443.  444.  466.  667.  569.  650.  660.  683. 

Sadorn,  @eorg  ^aoib,  ©ilb^auer  488.  349. 

Sodom,  ©eter,  Serfmeifter  488. 

Songenimrg  271. 710.  Ka^©lerion269*.  Sdf)lo&: 
Hnpit  oon  Süboften  270*;  @runbri|  im 
©rbgefio^  271*;  ®etail  ber  Studbede  im 
erften  Stod  beS  „©ettenturmS"  272*;  Stud* 
bede  im  SlrbeitSjimmer  beS  ^fürften  278*; 
^afeen  im  Spottbilb  om  norböft« 

lic^n  2urm  274*;  SCßafferfpeier  im  Silofe* 
]^of  274*;  Stu!^I  mit  geroirftem  ©^ug, 
18.  Sö^r^unbert  276*;  ©oraoent,  18.  ?ia|ir* 
bunbert  276*;  Spiegelauffab  277*;  ©lünj« 
bedfier,  ©olal,  Sd^retO)eug  beS  ©rafen  SBolt« 
gang  278*.  Hirc^e:  ®runbri|  unb  Sinitt 
beS  ßl^oreS  279*.  Stabtfir^c:  ®(aSgemälbe, 
Stifter  (Kitter  o.  ßtailSbeim)  mit  St.  @eorg 
280*;  ©loSgemöIbe,  Stifterin  (?lnna  o. 
©uubelSl^eim)  mit  St.  ß^riftop^  281*;  ©taS» 

Semälbe,  ©iarlgraf  tjriebrid»  oon  ©ronben* 
urg  282*;  ©iartgrAfm  Sophie  oon  ©ranben« 
bürg  283*;  ©laSgemdlbe,  SlnbocbtSbilb  285*; 
3nnereS  286*;  jfiguren  oon  ber  Jumbo  für 
©raf  ©bilipp  ^nft  287*;  Silaitenbilber 
am  ©rabbenfmal  beS  ©rafen  ©fiilipp  ©rnft 
288*;  Silbernes  Jaufgefiirr  289*;  3)ed* 
relief  ber  ^oftienbüife  289*.  i^auSeingang 
290*.  Stabtt^or,  Snnenfeite  290*.  ©rab« 
mal  beS  ©rafen  ©l^ilipp  ^nft  0.  ^o^enlol^e 
744*.  ©iniclbciten  746*. 

Sauboc^  28.  SiIo| : 3(nftit  28*;  ©runbrife  704*. 
Sauibein*  162.  Jb*>tl62.  ©farrbof788*.  ©ürger« 
bauS  mit  ©rannen  738*.  Stabttbor  738*. 
»auSportal  1739  788*.  789*. 

©ortal  ber  Sarborolapelle  739*. 
portal  739*.  ©ilbftod  789*. 

Saufen  208. 


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ÄeGij'ter. 


763 


Kuine:  ©ruitbti^  733 ‘ 


58uro  unb  ftirclie  31  * 


fiautenbac^  64. 
üauterburG  30. 

Sautern  443. 

Seincnfürft  165.  708. 

Öetnroben  30.  flrujifir  29*. 
litintpcilcr  33. 

^ein^ell  444.  Aircbc  '.IBoppcn  pom  @rabnta{ 
Äubolf«  0. 2Be)terftetten  443*.  ©cblo^:  ©runb» 
rift  444* ; Ouerjcbnilt  445* : ?lnficbt  oon  Dl'teii 
445*;  ©injdbeiten  446*. 

Cenbfiebel  294.  Rirtbe  293*.  295*. 
fieofelÄ:  fiogeplan  314*;  ©runbri^  315*;  ©cbnitt 
Don  Dft  nach  Söeft  316*;  ?[bort«(grfer  in  bet 
SRingmaucr  beim  ißala^  317*;  f^enfteröff' 
nungen  pom  ißalaS  318*. 
fieopolb,  3.  ©.  563. 

2eufer§boujen  67.  $oljreIief  67*. 
ßeu^enborf  296. 

Seppolb,  ^ifolaud,  Steinme^  488. 

fiimburg,  JBappenftein  750*. 

üimputg  563.  Scblob  mit  Unterlimpurg  565*. 

©runbri^  bet  Burgruine  566*. 
fiinbacb  446.  Scblob-  Xiageplan  447;  ©runbrib 
be«  erften  Obergeid)on*S  447*;  Quericbnitt 
448*;  ^ofanficbt  449*;  ©injel^eiten  450*. 
Sinbenbof  6^. 
yinborf  163. 

Cippacp  163. 

Sobenbaufen  252.  710. 

2öf(fi,  ©(odengiefeer  160. 

Sö  cp,  3ob-  6tnft,  ©tocfengieber  62. 

85.  154.  161.  252.  255.  256. 

314.  325. 

2ö  4,  3*  ©lotfengieper  68.  76. 
öö  m,  yob-  Ceonb-,  ©lottengieber  85. 

Üö  yeonb.,  ©locfengie^er  56.  256.  309. 

XJötP,  ®ernb.,  ©lodengie^er  213.  290. 
yptenjeniimmeru  574. 
ii^ubmig,  l^obonn,  0ilbbauer  104-  l.-K). 
ßubipig«rube,  fiuft)(bloh  290. 

Xluftenau  68. 


7a  83.  84. 
309.  311. 


IWair,  aJJatf,  Strcbileft  55. 

SßangoIb§b<iu)en  160. 
aJianj,  aöerfmeifter  189. 

SWatiäfoppel  71.  Äircbe  69*;  ©tunbri^,  ißtofüe 
70*;  Ouerfcbnitt  im  Sbor  71*. 
SRorltluftenau  7(^. 

3JiQttin,  ßitel,  3JMer  352.  381. 

5)tarlin,  iöeit,  Steimne^  488. 

^UtattbeSbötlebacb  647. 

'JKapenba^  73. 

^Jtoucber,  3-  3Jt.  384. 

^Diaucbet,  Sticbael,  Südbfenjcbifler  355. 

5üioper,  Silbbouer  261. 

ÜJloper,  ?lnton,  ®ilbbouer  19. 
iDioper,  3.  ©.,  aßaler  717. 

SDtcnjer,  ^einr.,  ©aumeifter  103.  137.  141. 
3Kaper,  .ftieron.,  Jßerfmeifter  356. 

3)tebbt>4  255. 

IDlebIcr,  (Sbriftopb»  ©aumeifter  591. 

©teper,  ©.,  aJialet  490. 

3J?eper,  3.  ©.,  ©aumeii'ter  unb  488. 

563. 


SWicbelbacb  a.  b.  ©Uj  209.  Äircbe:  3(nfitbt  210*; 
©runbrib,  ©cbnitt,  '3)etail8  im  6bor  211*; 
©cboUfenPer  im  2urm  212*.  Scplob:  ©on 
Often  213*;  ©runbtib  741*. 

3Jli(belbocb  a.  b.  ^eibe  297. 

©iicpelba^  a.  b.  lUide  298. 
aRicbelfelb  575. 

©iiller,  fian8,  ©lodengiefeer  81. 

©liUer  (äHüUer),  ©lortin,  ©lodengieber  31.  15a 
294. 

3Jiing,  ^einricb,  ©lodengieber  52. 

^Dtiftfau  253.  710.  Äircbe:  ©lid  in  ben  6bor 
746*. 

SKittelberg,  ©olfeburg  a35.  ^IbfcbnittmäUe  332*. 
©iittelfildbacb  213. 

3)Httelrotb  205.  giliolfitcbc  205*. 

5DlöggIingen  448. 
ajiöbnbot  427. 

©iotib,  $an8,  ©teinmep  488. 

3Korftein  250.  709. 

©lob,  ©ilbbauet  354. 

SKüUet,  ;5|^ob.,  2öpter  714. 

©lünfter  0.  St.  228.  709. 

©tunj(V),  $anS,  ©aumeifter  487.  536. 

3Ku8borf  313. 

©tutblangen  449. 


«eibenfei«  80.  706.  ?lnricbt  79*. 

©eibbatt,  SBolfgang,  ©lodengieber  181. 

©effelba^  240. 

©eu,  ^)an«,  Steinmeb  54.  71. 

3teiiberg  7i. 

©eubert,  !i*.,  ©lodengieber  489. 

©eubronn,  08.  Slalen  32.  Schloß : ©runbrib  704  *. 
©eubronn,  08.  .t?oU  647. 

©eumann,  ©altbafar,  ©aumeifter  103.  144.  151. 
707. 

©euler  164. 

©eunbeim  168.  ftapeHe  jur  bl.  ©ngciroacbe,  ©runb» 
rife  168*.  8nrtcbt  169*. 

©eunlircben  576. 

©eunftabt  169. 

©ieberlen,  3of.  ©corg,  2ofelmaler  104. 
©iebetalfingen  24.  703.  ©cbtofe:  ^Infidtt  21*; 
©om  2bal  au«  (©.*0.)  ^*;  ©ftule  im 
©cbuppen  23*;  ©cpuupen  im  i^iofibof  23*; 
©rbgef^ob  be«  Jurmbau«  24*;  oftlicber  ©d« 
türm  unb  ©iebelmanb  pon  ber  ©d^lobfapelle 
25*;  ©icbel  an  ber  ©otbede  unb  an  bet  Oft* 
ede  (.ftapelle)  26*;  ©übPügel,  Oberftod  26*; 
©übflügel  27*;  ©<bIo&,  innere«  Ibor  36*. 
©ieberroben  178. 

©ieberftetten  297*.  298.  710.  8nficbt  297*.  2urm 
an  ber  Stabtmauer  298*.  ©pangelifcbe  Äircbe 
299  *.  300*.  Äircbe : Sübjeite  mit  2urm  301  *. 
©rebeÜa  be«  ^ocbaltar«  302*;  Slflg«!  be« 
•Öo^aitarS,  8ubcnfeiten  308*;  ^ohfiguren 
3)4*.  305*.  5fiebboffapelle:  ©runbrip  306*; 
©übliche  fiangfeite  307*;  ©ieftfaffabe  3(^*. 
JRatbau«  309*. 

©ifia«,  widbei,  ©ilbbauer  302. 

©orbbaufen,  08.  ©llmangen  165.* 

©unjer,  8.,  Äupferftecber  5a3. 


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7G4 


SKegifter. 


I 


Cberolfiiigen  18.  702. 

Cbcraipo^  65.S. 

Oberbettringen  449. 

Oberböbingen  451.  712.  ©robbenlmal  bc§  .^anS 
'löolf  0.  äöclmart  451*. 

Obetfif^ocb  213. 

Obergröningen  214. 

Obertocbcn  .32.  703. 

Oberliinpurg:  JRingniall:  476.  ijagcptan  480*; 
©rabenprofile  481*.  ©urg  563;  üageplan 
566*;  ilÖüppen  750*. 

Obermünfbeim  660. 

Cberrotb  214.  ©rabbenlmol  non  ^)einri(b  Senft 
öon  Snlbnrg  214*.  ©rabbcnfinal  »on  ?lnna 
Äecfiii  215*.  (Srttbbcnfmal  bc8  Siib  n.  iRotb 
216*.  'iöobnbauä  aus  bem  18.  ^abrbunbert 
217*. 

Oberjdjeffacb  654. 

Cbcricbneibbeiin  182. 

Oberiontbeim  216.708.  ©rabbenfinal  beSSd)enfen 
i^iebri(b  218*.  Sdblojj:  ®riinbrib  su  ebener 
C^be  219*;  Soal  220*;  2urmipibe  708*; 
.■Öoljfonjole  709*;  .Violjjäulenfapiteü  709*; 
Seblofjtbor  742*;  StnRcbt  742*. 

Oberfpeltacb  73. 

Oberfteinacb  309. 

Cberftelten  310.  flircbe:  9lnfubt710*;  J^'o^altor 
ber  llircbe  711  *. 

Obcm)iI}lingen  183. 

OberjeU  178. 

ßftcrbouer,  9ki(tb.>  93ilbbaitcr  591.  615. 

CngberS,  CSinalb,  ajJaler  174.  612.  630. 

Onoljbeim  74. 

Orlni  577.  @o.  flircbe,  ^Infubt  577*. 

Ott,  ^anS  IboniaS,  OMaSinalcr  352. 

Ottenborf  221. 

Ctterbacb  652. 


parier,  Saumeifterfamilie  352. 

'ikulcr,  £>einri(b,  ibaumeifter  .370. 

'iHirlcr,  ^etcr,  baumeifter  373. 

'bauluS,  9lnton,  bilbbauer  150. 

?^uluS,  9lobann,  ®ilb|dbniber  104.  136. 

^auluS,  ®eorg,  »ilbpauer  104. 

$'aulu8,  5oKPb.  'bübbaucr  104. 
il^ouluS,  2Rel(bior,  bilbbaiier  104.  142. 

93auIuS,  3)iitbv  3?ilbbauer  183. 

'bfablbeiin  166.  iReibengröbcrfunbe  94  *.  95*.  98*. 

167*.  ©eföfie  auS  «rome  97*. 

'bfeilbalbe  471. 

i^igbitt»  C?i3wint)/  ©m-/  33ilbbauer  104.  488.  550. 
552. 

^Mebger,  4>anS,  ©loSmalcr  352. 
tßöctbl,  3ob-  SDlaj,  ibilbbauer  488.  550. 

$rttbl,  9lrnolb  tyriebri<b,  i'anbbaiimcifter  108. 144. 
151.  708. 

^rejcber,  ^aul,  Orgelbauer  384. 
ißrincelbotc,  3.  '4ib-  G6Io(fongie|cr  64. 

'bropft,  Stßalcr  718. 

'bücbler,  3oba>l»;  3ob.  SJlicbacl ; Sobann  $b>lipp 
856. 

^uicjenmeiftcr,  3ranj,  ©locfengiefser  402. 


^iabolbsbauien  246. 

IHaclc,  3**  ©locfengieper  131.  133. 

ÜHainer,  fi„  ©locfengieber  160. 

JRaingruber,  Söüdbfenmacbcr  104. 
iHamSba^  6.52.  712. 

SiamSberg,  8(bIob:  äageplan,  @runbri|  be§ 
.'ÖauptgeböubeS  im  oberen  ®efcb®b  462*; 
iSöngenjebnitt  bureb  ben  löurgbof,  Ouerjebnitt 
bur(b  baS  Steinbaus  463*;  ©injelbeiten 
465*;  SBappenftein  an  ber  ScbloWopcDc 
466*. 

mamjeuftrut  165. 

Jliant,  ^licbael,  ©ipfer  705. 

SRapoIb,  Micron.,  IRoler  489. 

IRappolben,  'Dlöblc  690. 
iRatgcb,  3örg,  !ÖJaIer  856. 

:Haubeburg  61. 

3ic(bberg  453. 

iHetbenberg  76.  Slnfubt  75*. 
iKegnault,  31ilolou8,  ©locfcngiefeer  186. 

:Heicbart,  ©locfengieper  73. 

iHciAenbai,  09t.  9lalen  18. 
iHeimenbacn,  C9t.  (^Ilroangen  184. 

JHei^enbacb,  09t.  ©münb  464.  712. 

Dteiner,  3*  ß-/  ©locfengieber  76. 

SHeiuSberg  696. 

iHeinSburg,  3agbi^töbcben  311. 

Sieifet,  öeonb.,  iSflebfenmeifter  3.56. 
iRennct,  Okorg  240. 
iHetti  ^4. 

JHetti,  ßioio,  5B{aIer  490.  550.  5,52. 
iWetti,  SRiebarb,  JBilbbauer  unb  Sturfator  104. 
:Heuba^  311. 

IHicbbo^  812.  9Pfarrtir^c  312*. 

:Hicben  577.  Gcftonfole  an  ber  Äircbe  578*.  6o. 
Äircbe:  5ßon  ben  Stüflct«  ber  ^'tebella  am 
•V>0(baltar  579  * ; 9Jon  ben  Stügcln  beS  §ocb* 
oltarS  ,580*;  3lcbenaltar  1520  581*;  6in» 
»ebung  beS  bl-  9lbenbmabt§,  geicbnibte  öoU« 
tofel  ^2*;  Scnlmal  für  ;Rub.  ßqtiftopb  *«»ft 
ü.  Sulburg  583*. 

IWiebeter,  önrlq.,  ©todengieper  430.  431. 
iRinbelbacb  166. 

SRittcr,  3atolauS,  »ilbbaucr  85.  243.  261.  488. 
JHobin,  Jöaumeifter  277. 

JRobamSbörfle  14. 
jRoben,  ®urg  80. 
iHöblingen  167. 

IRötenberg,  93urg  206. 

Sföterturm,  Sageplan  743*. 
iRötbbarbt  36. 
iRötblen  169. 

'Jtobr,  3®b-  ©eorß-  ©locfcngiejier  721. 

iHohrturm  250.  313*. 

iHoubet,  3.  91t.,  'JRaler  490.  580.  552. 

; iRojenberg  169. 

iRofenbart,  ,t)anS,  Ölocfcngieper  124. 

Stofenftein  336.  'Äbj4nitlroöllc  332*.  öurg, 
't?rofile  333*;  Sageplan  440*;  löertifal» 
jebnitt  441*. 
iRoftburg  256. 
iRobfclb  77. 

;Rot,  93artbolomäu§,  'JRater  715. 
üRotenbacb  174. 

'.Rotb  am  See  312. 

SRiuferSbagen  235. 


I 


I 


I 


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Äefliiter. 


765 


iWuef,  ^ranj,  H^ücbfcnmaitier  1()4. 
;Hupert?()ojen,  C?i.  ©ailborf  221. 
'JJuppertS^ofen,  CH.  ©erobronn  3U. 


San^cnbad)  582. 

Satteiborf  77. 

Saoennanö  176. 

Scbflufelein,  ^anS,  SKalcr  425. 

SAaffner,  'JJJartin,  ÜJialer  87. 

Scpaid)  243. 

Sc^inbacb  826.  ^^farrfirc^K  .821*.  SUtar  322*. 
Smaitbauff,  Stucfalor  74. 

Scpc^inflen  .82.  708. 

Sdjeffauer,  33ilbbcmer  509. 

ScbeI(t)4()oni,  'il'olfß.  2BUb-.  ©locfcngieber  33. 181. 
S(6elbammcr,  Gl.,  2ecbnifct  486. 

S(Bidfbör^>l»  SÖauiiieiflet  256.  279. 

Scoterenbof,  flaftell  5M0. 

Scnillingec,  'JJialet  261.  269. 

Sraletbt,  3»^ann,  ©lasmaler  352. 

64lle*tba^  207. 

S(bl«'iböueU  174. 

S(blör  689.  701. 

S<blbr,  Simon,  löilbbauer  487. 488.  530. 590. 688. 
691.  714.  ®ilbbanerjeicben  691*. 

Sdjmib,  3ob.  3ac.,  Grsgicber  510. 

Scbmib,  >|cpb,  «ilbbauer  488.  68a  692.  701. 
Smmib,  'JJiel<btot,  3Mlb|auer  49.  708. 
Scpmibelfelb,  Scblop  228.  Sdjlojjfapeüe,  ©emölb« 
anfnnger  221  *.  ©rabbcnfmal  222*.  Sturf* 
bedfe  im  Scbiff  bcr  cbemnligen  Sd)Io^fapelle 
223*. 

Scbnaitbcrg  15. 

Sdbnürer,  .^ofmalcr  650. 

Scböffler,  2bnbbüu§,  üJloIct  104.  133. 

Scfaönbcrg,  CSl.  GUmangen  168. 

©(Dönberg,  C3l.  ©oilborf  22a 
©(Dönettbcrg  569. 

©(bönbarbt  443. 

©(Dop|,  IBolentin,  'Dealer  a52. 

©<bott,  Stonrob,  Ctgelbouer,  .501.  718. 

©(Dreier,  ©.  gr.,  'JJioler  490. 

©(Dreier,  ftan4,  'DJaler  489. 

©(freier,  3-  ®-.  'ilioler  490. 

©(breper,  'JJiater  563. 

S(bro\berg  320.  710.  ©labt,  ©tblofe  unb  ®urg. 

fiageplau  .819*.  S(blo^  Don  8lorbroeften  820*. 
©Aüler,  3gnoi,  2ßaiirer  591. 

S(bü{?ler,  ^öaiimeifter  243. 

©(b)imm,  SJoteru,  3in>nicrmei)ter  240. 
©(pmabSberg  175. 

©(broeifer,  Ibonuig,  Jlunftjcbrciber  unb  IDUniatur« 
maler  489. 

©(bmenningen,  D31.  Gllnmngen  176. 
©c(btcnbauien  186. 

^ijerbelb,  3örg  508. 

Senft,  3J?el(bior,  ®ilb{(bniber  655. 

©i(bert5banfen  309. 

©pai(bbübl  61. 

©pangenberger,  4>an8,  ©lo(fengiepcr  81. 
Spielbo(b  325. 

Sproitba(b  466*.  712. 

©tobel,  Cienbarb,  Söerfmeifter  55. 


Steinbadb  476.  720.  Setiäulc  bei  flleinlomburg 
585*. 

©teinb(l(ble  a54. 

©teinbrüd  212. 

©teinmebjei(beu  700*.  701. 

©letten,  Ö2l.  Gllmangen  163. 

©tillau  178. 

©timpfa(b  80. 

©tödenburg  676.  Rir^tc:  ©tunbri^  669*;  3nnere§ 
670  * ; Gborportal  671  * ; ©laSgemälbe  au-^  ber 
ftird>c  672  *.  673  * ; 3Utarl'(br  ein  674  * ; ^oljbilb’ 
mertc  im  ©ebrein  be8  675*;  ©e» 

j(bnibte  2afcl  oon  einem  Flügel  bc§  3lltar  j(breinS 
672*;  ©emiUbc  non  einem  Flügel  bc^tlltar» 
j(brein8  677*;  Gborftubl  678*;  679*;  Gbor« 
ftublroange  680*;  ©afriflcif(branf  681*; 
SSelrönung  ber  Gborempore , Sbürflopfer, 
©(blüffelf^ilb  682*;  ©rabmol  Itonrabg  oon 
Siellberg  688*;  ©robftein  3örg«  o.  SSellberg 
684  * ; ©rabftein  .^anjenS  o.  3lellberg  685  * ; 
©rabftein  Söilbelmä  o.  IBellberg  685*;  ©rab* 
fteine  be§  .^au4  u.  3>ellberg  unb  ^nfrieb 
0.  ilellberg  686*;  ©rabmal  be^  .t'ieronpmuä 
».  3ieHberg  687*;  ©robflein  3örg8  o.  9?ell* 
berg  t 1488  688*;  ©rabftein  3örgö  o.  ®eE- 
berg  f 1517  689*;  ©rabftein  SkigittaS 
0.  ikUberg  690*;  ©rabmal  beS  41011?; 
SJkrtbolom.  0.  iöcUberg  691*;  2otenbenfmot 
2Bolf4  0.  iüeUbcrg  unb  ülnnag,  gcb.  0.  ®utler 
692*;  ©rabbenlmal  3örg§  0.  ®emmelberg 
unb  feiner  grau  693. 

©töbtlen  176. 

Stöffler,  Gbriftof  Übo»na4,  3)ialer  ia8.  707. 
©tobr,  3ob-  ©eorg,  ©lo(fengieper  327. 

©toU,  Ibomaä,  Hintmermann  486.  488. 

©torr,  Sobann,  gob-  3J2idb.;  3oief;  Äunftfdjloffer 
!i55. 

©trobborf  467.  fiatb.  ij.Man:(tr^e  467*.  ©rab^ 
benfmal  beS  Ulrieb  0.  fHeAberg  468*. 
©treifle?berg,  fRingroall  unb  äi^aUburgen  481. 482*. 
483*. 

©trobel,  ©eorg,  OJioler  .356. 

©tröblrin,  gofob,  SOaumeiftcr  355. 

©tromeper,  GnbriS,  SßJerfmeifter  356. 

©tubenberg  472. 

©tubenooU,  ?lnt.,  HKaler  175. 

©türiner,  gob.  4>einr.,  UJiüler  261. 

Sturm,  Ulriep,  Waler  :S56. 

Subiburg  6.58.  ^ageplan  658*. 

©ulj,  iUirg  ^0.  üageplan  259*. 

©uljbaeb  ‘Ä2. 

©uUborf,  OSl.  Solen  24. 

©uUborf,  DS.  .^mll  646. 

©pbler,  '^kntlion,  ©loefengieber  450. 


3Cäferrotb  469.  fiirebe:  Snfid)t750*;  Gborgeftübl 
751*;  innere«  762*. 

2aler,  4)on?,  5?ir(benmeiftcr  370. 

2affaert,  Waler  281. 

2empeIbof  70. 

^balbeim,  CS.  £iöß  690. 

Ipönou  430.  Warienlopelle  431*. 

^bdxi’^xburg  157.  ©eblob:  liageplan,  ©runbrif’, 
be»  inneren  S3urgbof«  155*;  ©^nitt  gegen 


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766 


SRegifter. 


Uöeften  156*;  Hnpc^it  oon  9iorboften  167*; 
'|5ala«,  Sübroeft'  unb  9?orbroeftieite  158*; 
$alaS,  i^enfter  gegen  ben  ©urgpof,  fteller- 
gefebofe  159*. 

2bonnbnufen  178.  5pfarrlir(be  St.  £u!aS : ^nftebt 
177*;  duedebnitt  bureb  Safriftei  imb  6bor 
178*;  Quer|(bnUt  bur^  bo§  S4)iff,  Hnfö 
gegen  Cften,  reebtS  gegen  Söeften  179*; 
ßinjelbeiten  180*;  Äirebturm  181*. 

^annnjeiler  472. 

2boma'S,  Crgelbaumeifter  501. 

2oonoUbronn  222. 

Jbüngentbal  648.  721.  6d.  flirebe:  Slnftcbt  648*; 
5iorbpforte  649*;  2)rei  ©laäbilber,  um  1436 
661*. 

2bumb  (2b«ntm),  !ülicbael,  Saumeifter  137. 

2iefenba^  81. 

Jiefenbronner,  ®eorg,  BJloIer  186. 

2ij(bbein,  31nton,  SRalet  261.  268.  269.  281. 

2raub,  ^anS,  Steinmeb  356. 

2reppacb  36. 

2rien«ba(b  82. 

2rump,  ^einricb  55. 

2uUau  662.  (So.  flirre:  ?Utati^rein  659*; 
Ißrebella  be4  9lebenaltar8  6W*;  fileiner 
?l(tarf(bretn  1620  661  * ; ?Utarf(bretn,  Stuben« 
leite  eine«  662*.  S4)tob:  ©runbrib 

663*;  ?lnficbt  non  D)tcn  664*.  >^fob!opeUe: 
fidngenfebnitt,  @runbrib,  ITapitelle  im  dbot 
665*. 


Übrigsböufen  668. 

lUricb,  ölocfengieber  250.  300.  811.  313.  582. 

Unterafpü(b  653. 

Unterbettringen  4.50. 

Unteeböbingen  341.  469.  9tömerfa[tell:  ®runbrib 
336*. 

Unterbeufftetten  82. 

Untergröningen  226.  SAlob:  9®appentafel  224*. 
SdbloblirAc  225*;  Figuren  oom 
?Utar  226*;  ©runbrib  be4  Scblofi'eä  743*. 

Unterfo^en  84.  Ißforrfirtbe  unb  ebem.  löarbara« 
fapeüe  84*.  ©rabbcnlmal  35*. 

Unteilimpurg  476. 

Untermüntbeim  654. 

UnterregenbaA  292.  710.  flrppta  291*.  Uängen* 
jebnitt  291*.  ftorolingifebe  Äopitäle  qu§  ber 
flnjpta  292*.  florolingijcbe  ffrppto  712*. 
{{arolingif^e  ^nf^rift,  ffarolingifcbeS  9telief< 
bruftbilb  eine»  ^eiligen,  5Tarolingi|^e4  ^Itan« 
tbu§blatt,;Romanij(be4  Sieliefbilb  eineS^racben 
747*. 

Unterrotb  228. 

llnterfcbncibbeini  181. 

Unterjontbeim  660. 

Untermiljlingen  182. 

Uttenbofen  662.  721. 


tOeinau  652. 

SeUberg  666.  721.  Um  1528  666*.  Um  1735 
667*.  Um  1800  666*.  Sdblob:  ©runbeib  im 
©rbgef^ob  668*;  668*. 


SioD,  ÜJlaler  589. 

SHjAer,  Hermann  b.  a.,  ©rijgieber  125. 

®i{(ber,  ®eter,  6rjgieber,  125. 

Sölfer,  ®eter,  ^laler  489.  496. 

®ogelmann,  i^ob.,  ©olbjebmieb  104. 

®ogt,  j^riebticb,  Steinmeg  423. 

®ogt,  Äajpar,  Steinmeb  355.  404.  418.  701.  718. 
750. 

®obenftein  695. 


CßälberSbub  86. 

SSagenbofen,  Scblöb^f”  184. 

I älimblingen,  2Öeiler  17. 

SBalbenberger,  2ßol|gang,  ©aumeifter  102.  162. 
2BaIbftetten  470.  ©urg  471. 

SÖalbtbann  83. 

©kllbaujen  326. 

2öalfb«im  183. 

Sßiannenmocber,  Sofepb,  SRaler  .356.  405.  424.  749. 
2Öarmer8tal  695. 

'lÖartroalb  488.  ' 

SBalferalfingen  .36.  S<böffner>?lltar  32*.  ?lltc3 
S(bIob:  'ilnfubt  733*;  ©runbtib  704*. 
SBerfrieben  690. 

Söegftetten  227. 

2Beibu8,  £ufo8,  ^»offdbloffer  104.  151;  f.  SBeil» 
bu((b. 

Seibenjelb  86. 

29eilbui^,  £ufa8,  S(blof{«  708. 
ffleiler  in  ben  ©ergen  472.  flatb.  ©iarrlirAe: 
©tunbrib  469*;  öängenj^nitt  470*;  Slnjtdbt 
471*;  Sübpforte  473*. 

SBeiler  bei  2JaIfingcn  160. 

I llBeilerftoffel  472. 

©.'eingartben,  91.,  ©lodengieber  466. 
iffieinmann,  Sebrdner  104* 

2Beipert8bofcn  84.  706. 
ißeib,  ©loler  189. 

Söellftein  9.  702. 

SSengen  209. 

©Jerbed  245. 

2Berner,  5*  Äuj)ferftecbet  563. 

'IBertwein,  ©aumeijter  356. 

5ffieftgart8baufen  84. 

©teltfiaujeu,  C9t.  ©llroangen  183.  708.  flirebe  unb 
©jaabau8  737*.  Oiaftbou§  jum  Äreuj  740*. 
.ßirebe,  ^unereS  740*. 

©kftbeim  69l.  5rt«t>bot(opelle  neben  ber  fiitebe 
694*. 

SBey,  ©eter,  ©aumeifter  280. 

'iöeprer,  Stepban,  ©aumeifter  180.  369. 
Sßibemann,  ©bmunb,  ^)ofmaler  104. 130. 136. 145. 
708. 

©ibmann,  ßbdftian,  ©aumeifter  355. 

SBiejenba^  327. 
äÖie)enftein,  ©urg  481. 

SBilbenftein  86. 

ilBUbentbterbadj  329.  Jtirebbof  828*.  329*. 
©Unnenberg,  .p.  ©t.,  ©Ubbauer  7. 

©Unter,  öeinneb,  ©lodengieber  52. 

©Untergerft,  9lnton,  ©taler  7.  174.  189.  708. 
©Untergerft,  3ojepb,  ©laler  174. 
ü.  ©Unterftetten  8%. 

Sinjingen  472. 


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JRegifter. 


767 


iöilflolbingen  473. 

UÖört^  185. 

Sööjfiiiüen  186. 

^oif,  Saltl^ajar,  @teinme^  546. 

SÖoIffgang,  3(nbr.  Kupftrftec^ifr  ii.  Seifner 

281. 


SBoIgemut,  SDJoIer  705. 

SöolTer,  9iilb^auet  852. 

SQ}oQmer<^^aujen  82. 

SEBolperti^aujen  695. 

SBilbtmann,  6^riftian,  ^umeifter  406;  f.  SBibe> 
mann. 

Wunehordus,  magiater  operis  115. 

Söurmmeifter,  üubroig,  ©olbjc^imieb  352. 


tmmermann,  S!ominit,  ®aumeifter  355.  409. 
tmmem  45^ 
inf,  3.  SDl.,  3Kaler  164. 
ipplingen  185. 
n.  Saubireftor  709. 

Böbingen  186.  708.  2öaHfal^rt8fapelle  iur  ^l. 

Dliario:  Änfi^t  187*;  3nnere4  188*. 

3um  ^olj  174. 

Sroeifel,  3*  3Jlafer  489. 

Sroeifel,  ®.  ®.,  SDlaler  489. 


I^^r^rli^nts  Iitr  ^bbtlDungen  in  ^ii^tbrnik. 


Beider»  ©ajpar,  ©teinmetj  701. 
;rteireni)of  33. 

^eitblom,  ®artb.,  SWalet  208.  425. 
JiimmerbQ^  431.  Äelcb  432*. 


SBofferalfiiigen.  6cbaffner*3Utat  82. 

6<brein  hti  ^od)a(tar4  in  ber  ^o^annislircbe  }u 
@railS^eim  48. 

älobaftefStQtuette  ber  3Jiuttergotte8  qu§  ber  2BaH* 
fa^rt«fir4)e  auf  bem  ^eerberg  208. 
,t>obenrecf)berg.  Äitcfie.  3n«ere§ 


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REC’b  LD 


MARI  -65-6PM 
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